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Die
Erfindung betrifft eine Chromatische Mundharmonika, bestehend aus
einem Kanzellenkörper
mit oberen und unteren Kanzellen und zwei Stimmplatten, welche den
Kanzellenkörper
oben und unten abschließen,
wobei auf den Stimmplatten Stimmzungen angeordnet sind, sowie einem
Schieber, welcher Aussparungen aufweist, durch welche bei deren
Positionierung vor den Öffnungen
der Kanzellen die Spielluft gezielt in die zugehörige dahinter befindliche obere
oder untere Kanzelle einer Öffnung des
Mundstücks,
welche paarweise übereinander angeordnet
sind, geleitet wird und einem Gehäuse, welches zusammen mit dem
Kanzellenkörper
einen Resonanzraum bildet, welche es ohne großen spielerischen Aufwand ermöglicht,
Töne mit
Tremolo-Effekt zu spielen, die einen vollen und kräftigen Klang
haben. Des weiteren ist ein Verfahren zur Erzeugung eines tremolierenden
Tones in einer erfindungsgemäßen Mundharmonika
Gegenstand der Erfindung.
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Chromatische
Mundharmonikas, unter Verwendung eines Schiebers, sind seit Jahrzehnten
bekannt. Diese bieten dem Spieler die Möglichkeit mit nur einem Instrument
in mehreren Tonarten zu spielen. Die Modelle sind so konstruiert,
dass auf einem Instrument zwei Tonarten (z. B. F-Dur u. Fis-Dur)
enthalten sind. Durch die Betätigung
eines eingebauten Schiebers können
die beiden Tonreihen miteinander kombiniert werden und es stehen
so mehr Möglichkeiten
der musikalischen Gestaltung zur Verfügung. Chromatische Mundharmonikas
sind durch den Schieber sehr leicht von anderen Mundharmonika-Modellen
zu unterscheiden.
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Das
Einsatzgebiet chromatischer Mundharmonikas reicht von der Klassik über Volksmusik
bis hin zum Jazz. In all diesen Musikrichtungen ist das Stilmittel
des Tremolo ein oft und gern verwendeter musikalischer Effekt. Beim
Tremolo (it. „zit ternd") handelt es sich
um eine Verzierung, die aus einer raschen wiederholten Aufeinanderfolge
von einem oder zwei Tönen
oder aus dem wiederholten Wechsel einer Note und deren oberer oder
unterer Nebennote besteht. Unter einem Tremolo wird bei Blasinstrumenten
ein schneller, gleichmäßiger Wechsel
zwischen zwei Tönen
verstanden. Dadurch kommt es zu Frequenzüberlagerungen und es entsteht
eine sogenannte Schwebestimmung – der Tremoloeffekt. Im Durchschnitt
beträgt
die Zahl der Schwingungen des Schwebetons 3 bis 4 pro Sekunde. Ein
Tremolo wird also durch eine Modulation der Schwingung eines Tones
innerhalb eines kleinen Tonraumes erzeugt.
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Aus
dem Stand der Technik sind zwar chromatische Mundharmonikas mit
Schieber bekannt, keines dieser Instrumente ist jedoch geeignet,
um Töne
mit Tremolo ohne besonderen spielerischen Aufwand zu erzeugen, die
voll und kräftig
klingen. Dies ist zumeist schon deshalb nicht möglich, da pro Kanzelle beim
Einblasen oder Herausziehen von Luft jeweils nur eine Stimmzunge
zum Vibrieren gebracht wird.
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So
beschreibt die
US 2,000,408 eine
chromatische Mundharmonika, bei der mittels eines Schiebers hinter
dem Mundstück
einer doppelreihigen Mundharmonika der Lufteinlass bzw. Luftauslass der
Spielluft zu den oberen oder unteren Kanzellen gesteuert werden
kann. Der Schieber weist Aussparungen auf, durch welche bei deren
Positionierung vor den Kanzellen die Spielluft gezielt in die oberen oder
unteren Kanzellen geleitet wird oder aus ihnen herausströmen kann
und so ein Blas- oder
Ziehton erzeugt wird.
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Die
US 2,877,679 beschreibt
eine chromatische Mundharmonika mit einer rückwärtig angeordneten Dämpfungsplatte,
die mit Hilfe eines Fingers bedient werden kann und bei Betätigung entweder die
chromatischen Töne
oder die Basistöne
dämpft. In
jeder Kanzelle ist eine Stimmzunge zur Erzeugung eines Blastones
und eine Stimmzunge zur Erzeugung eines Ziehtones angeordnet. Es
ist nicht möglich
unter Zuhilfenahme der Dämpfungsplatte
ein volles und kräftig
klingendes Tremolo zu erzeugen, da jeweils nur eine Stimmzunge je
Kanzelle schwingt.
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Neben
den beiden gerade beschriebenen Mundharmonikas, sind aber auch chromatische Mundharmonikas
bekannt, mit denen mehr als zwei Töne pro Kanzelle erzeugt werden
können.
So beschreibt die
US
5,367,937 A eine chromatische Mundharmonika mit vier Zungen
pro Kanzelle. Von diesen vier Zungen pro Kammer sind aber nur zwei Stimmzungen.
Die zwei Stimmzungen erzeugen Töne
durch das Einblasen oder das Herausziehen von Luft in bzw. aus der
Mundharmonika, wie bei bereits bekannten chromatischen Mundharmonikas. Die
beiden weiteren Zungen jeder Kammer werden als "Aktivierungs-Zungen" bezeichnet, da sie dazu verwendet werden,
die beiden zur Tonerzeugung dienenden Stimmzungen zu biegen. Dadurch
wird die Tonlage, welche durch die jeweils gebogenen Stimmzungen
erzeugt wird, verschoben und es können so insgesamt 4 Töne pro Kammer
erzeugt werden. Diese Druckschrift beschreibt zwar eine chromatische Mundharmonika
mit einem erweiterten Tonspektrum gegenüber einer üblichen chromatischen Mundharmonika,
es wird jedoch zu keinem Zeitpunkt mehr als eine Stimmzunge pro
Kammer gleichzeitig zur Tonerzeugung in Schwingung versetzt.
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Eine
chromatische Mundharmonika mit vier Stimmzungen pro Kanzelle ist
in der
US 2,827,818 beschrieben.
Eine Kanzelle ist dabei in zwei Kammern mit je zwei Stimmzungen
in einer Kammer, die hintereinander angeordnet sind, unterteilt.
Je eine Stimmzunge pro Kammer erzeugt durch Einblasen, die andere
durch Herausziehen von Luft einen Ton. Durch Schiebermechanismen,
die verschieden ausgestaltet sein können, wird jeweils nur das
Anspielen von einer Stimmzunge pro Kanzelle gesteuert. Somit wird
auch bei einer chromatischen Mundharmonika gemäß
US 2,827,818 jeweils nur eine Stimmzunge angespielt.
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Die
DE 1 004 024 B beschreibt
eine chromatische Harmonika, bei der pro Einblas- bzw. Zugöffnung zwei Gruppen mit je
drei Stimmzungen angeordnet sind. Die drei Stimmzungen einer Gruppe
dienen der Tonerzeugung beim Ziehen oder Blasen der Spielluft und
umfassen Ganzton, erhöhten
Halbton und erniedrigten Halbton. Durch die Öffnung eines speziellen Ventils
wird gewährleistet,
dass lediglich eine Stimmzunge einer Gruppe durch Einblasen oder Herausziehen
von Luft in Schwingung versetzt wird. Diese Ausgestaltung eine Harmonika
erleichtert es dem Spieler reine Dur- oder Moll-Tonarten zu spielen. Auch
bei einer chromatischen Harmonika gemäß
DE 1 004 024 B wird pro Kammer
jeweils nur eine Stimmzunge in Schwingung versetzt und ein einzelner
Ton erzeugt.
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Weder
mit einer chromatischen Mundharmonika gemäß
US 5,367,937 A noch mit einer
nach der
US 2,827,818 oder
DE 1 004 024 B ist
es ohne besonderes spieleri sches Geschick möglich, einen kräftigen,
tremolierenden Ton zu erzeugen, da jeweils pro Kanzelle nur ein
Ton erzeugt wird. Selbst ein geübter Mundharmonikaspieler
wird anstatt eines Tremolos durch entsprechende Spieltechniken,
wie das schnelle Kippen des Instruments oder einem „Stakkato" der Blas- oder Ziehluft,
eher ein Vibrato erzeugen.
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Die
DE 169 271 C beschreibt
eine chromatische Mundharmonika, welche zusätzliche Tonkammern aufweist,
in denen sogenannte Begleitzungen angeordnet sind. Die Begleitzungen
in jeder Kammer sind dieselben. Bei den durch diese Begleitzungen erzeugten
Begleittönen
handelt es sich um Bass- und Diskanttöne zu dem in der Hauptkammer
erzeugten Ton. Die Kammern, in welchen die Begleittöne erzeugt
werden, können
durch ein Ventil verschlossen werden, so dass nur noch die Hauptstimme
allein gespielt wird.
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Bei
einer chromatischen Mundharmonika gemäß
DE 169 271 C werden pro Kammer gleichzeitig zwei
Stimmzungen zur Tonerzeugung in Schwingung versetzt. Diese Stimmzungen
sind dieselben, d.h. sie haben dieselbe Tonlage. Dadurch, dass die
Stimmzungen mehrerer Kammern, der Diskant- und Bassstimme zu der
Hauptstimme, mitgespielt werden, wird ein „melodisches Zusammenspiel" ermöglicht. Dieses
melodische Zusammenspiel kommt dem Spielen eines Akkordes gleich,
der durch einen Luftstrom in mehreren Kammern erzeugt wird. Auch
mit einer chromatischen Mundharmonika, wie sie in der
DE 169 271 C beschrieben ist,
ist es nicht ohne weiteres möglich,
einen voll klingenden, tremolierenden Ton zu erzeugen.
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Aus
dem Stand der Technik ist bisher also keine Mundharmonika bekannt,
welche es auch einem ungeübten
Mundharmonika-Spieler ermöglich, das
Stilmittel des Tremolos ohne Probleme einsetzen zu können. Insbesondere
ist keine chromatische Mundharmonika bekannt, welche dies ermöglicht. Des
weiteren sollte die Erzeugung von tremolierenden Tönen auf
einer chromatischen Mundharmonika nicht zu Lasten der Intensität des Tremolo-Tones
gehen.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine chromatische Mundharmonika bereitzustellen, mit der einfach
und ohne großen
spielerischen Aufwand bzw. spielerischem Geschick, Blas- und Ziehtöne mit Tremolo-Effekten
erzeugt werden können,
die einen vollen und kräftigen
Klang ha ben. Des weiteren wird ein Verfahren zur Verfügung gestellt,
mit dem ein als tremolierend wahrgenommener Ton in einer Mundharmonika
erzeugt werden kann.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1. Erfindungsgemäß ist demnach
eine chromatische Mundharmonika vorgesehen, bestehend aus einem
Kanzellenkörper
mit oberen und unteren Kanzellen und zwei Stimmplatten, welche den
Kanzellenkörper
oben und unten abschließen,
wobei auf den Stimmplatten Stimmzungen angeordnet sind, sowie einem
Schieber, welcher Aussparungen aufweist, durch welche bei deren
Positionierung vor den Öffnungen
der Kanzellen die Spielluft gezielt in die zugehörige obere oder untere Kanzelle
einer Öffnung
des Mundstücks
geleitet wird und einem Gehäuse,
welches zusammen mit dem Kanzellenkörper einen Resonanzraum bildet,
welche pro Öffnung
des Mundstücks
acht spielbare Stimmzungen aufweist, von denen jeweils vier Stimmzungen
auf einer die obere und vier Stimmzungen auf einer die untere Kanzelle
abschließenden
Stimmplatte angeordnet sind und die vier Stimmzungen einer Stimmplatte
aus zwei nebeneinander angeordneten Stimmzungenpaare bestehen, wobei
ein Stimmzungenpaar aus zwei tandemartig angeordneten Stimmzungen
gebildet wird, und jeweils eine Stimmzunge eines Stimmzungenpaares
zur Erzeugung eines Ziehtones und eine Stimmzunge eines Stimmzungenpaares
zur Erzeugung eines Blastones geeignet ist, wobei innerhalb einer
Kanzelle eine der beiden, abhängig
von der Strömungsrichtung
der Spielluft gleichzeitig in Schwingung gebrachten Stimmzungen einen
Grundton erzeugt und die jeweils andere Stimmzunge einen vom Grundton
abweichenden Ton erzeugt, der geeignet ist die Schwingung des Grundtons
zu modulieren.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Mundharmonika
können
durch eine Öffnung
des Mundstückes
jeweils zwei Kanzellen angespielt werden. Eine der beiden Kanzellen
befindet sich auf der Oberseite des Kanzellenkörpers und die andere auf dessen
Unterseite. Die Oberseite einer erfindungsgemäßen chromatischen Mundharmonika
wird im Sinne dieser Erfindung dadurch definiert, dass sich der
Knopf des Schiebers auf der rechten Seite aus der Sicht eines Mundharmonikaspielers
befindet. Denkbar ist auch, dass ein Spieler den Knopf auf der linken
Seite bevorzugt, dadurch würden
sich Ober- und Unterseite verkehren. Durch den Schieber mit Aussparungen, der
sich zwischen Mundstück
und Kanzellenkörper befindet
wird gewährleistet,
dass die Spielluft wahlweise in oder aus der oberen oder unteren
Kanzelle gelangt. Da inner halb jeder Kanzelle je vier Stimmzungen
angeordnet sind, besteht die Möglichkeit, durch
eine Öffnung
des Mundstückes
insgesamt acht Stimmzungen anzuspielen. Eine chromatische Mundharmonika
mit einer derartigen Anordnung der Stimmzungen ist bisher im Stand
der Technik nicht beschrieben.
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Die
vier Stimmzungen innerhalb einer Kanzelle einer erfindungsgemäßen chromatischen Mundharmonika
lassen sich in zwei nebeneinander angeordnete Stimmzungenpaare untergliedern.
Die zwei Stimmzungen eines Stimmzungenpaares sind tandemartig angeordnet.
Unter tandemartig soll im Sinne dieser Erfindung verstanden werden,
dass die beiden Stimmzungen der Länge nach hintereinander bezogen
auf die Strömungsrichtung
der Spielluft angeordnet sind.
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Eine
der Stimmzungen eines Stimmzungenpaares dient zur Erzeugung eines
Blastones und die andere Stimmzunge der Erzeugung eines Ziehtones. Ein
Blaston ist im Sinne dieser Erfindung ein Ton, der beim Einblasen
von Luft in die Mundharmonika entsteht. Mit Ziehton wird im Sinne
dieser Erfindung ein Ton bezeichnet, der beim Herausziehen von Luft
aus der Mundharmonika durch den Mundharmonikaspieler entsteht.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung
der tandemartig angeordneten Stimmzungenpaare nebeneinander bietet
den Vorteil, dass die beiden Stimmzungen, welche beim Herausziehen
oder Einblasen von Luft gleichzeitig in Schwingung versetzt werden,
mit in etwa einem gleichstarken Luftstrom angespielt werden, da
diese sich auf unterschiedlichen Seiten der Kanzelle befinden. Würden beide
Stimmzungen eines tandemartig angeordneten Stimmzungenpaares zur
Erzeugung eines Blas- oder Ziehtones dienen, so wäre anzunehmen,
dass die vordere, näher am
Mundstück
liegende Stimmzunge durch den Hauptstrom der Luft in Schwingung
versetzt würde, wohingegen
die hintere Stimmzunge nur mit der „Nebenluft" angespielt werden würde. In diesem Fall würde nur
eine Stimmzunge voll in Schwingung versetzt werden und der Ton würde hauptsächlich nur auf
die Schwingung einer Stimmzunge zurückgehen. Da bei der erfindungsgemäßen Anordnung
beide Stimmzungen in etwa gleich stark in Schwingung versetzt werden,
ist der durch sie erzeugte Ton vorteilhafterweise kräftiger und
voller.
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Durch
die erfindungsgemäße Verwendung von
jeweils zwei Stimmzungen zur Erzeugung eines Tones wird aber nicht
nur vorteilhafterweise ein kräftiger
und voller Ton erzeugt. Da jeweils nur eine der beiden Stimmzungen,
die innerhalb einer Kanzelle gleichzeitig schwingen, einen Grundton
erzeugt und durch die andere Stimmzunge ein Ton erzeugt wird, der
geeignet ist die Frequenz des Grundtones zu modulieren, entsteht
ein tremolierender Ton. Für
die Erzeugung des Tremolo-Tones ist es ebenfalls von Vorteil, wenn
beide Stimmzungen – aufgrund
der Anordnung – gleich
stark vibrieren. Die Erzeugung dieses kräftigen, da durch zwei Stimmzungen
erzeugten Tremolo-Tones, ist vorteilhafterweise ohne besonderes
spielerisches Geschick seitens des Mundharmonikaspielers möglich.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Konstruktion einer chromatischen
Mundharmonika, bei der ein Tremolo-Ton in einer Kanzelle erzeugt
wird, ist gegenüber
dem Stand der Technik vollkommen neu.
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Bei
den aus dem Stand der Technik bekannten chromatischen Mundharmonikas
können
Tremolo-Effekte nur durch zusätzliche
Vibrationen im Mundraum des Spielers erzeugt werden, was nur mit Hilfe
hoher musikalischer Fähigkeit
des Spielers möglich
ist. So beispielsweise bei einer chromatischen Mundharmonika nach
der
US 2,000,408 . Neben
der Vibration der Zunge des Spielers gegen das Mundstück ist es
ebenfalls möglich,
mit Hilfe der Vibration des Kehlkopfes Tremolo-Effekte beim Spielen eines
Tones zu erzeugen. Diese Spieltechniken erfordern jedoch große Übung und
ein hohes Geschick des Spielers und sind insbesondere für Anfänger ungeeignet.
Des weiteren sind keine chromatischen Mundharmonikas zur Erzeugung
eines Tremolo-Tones beschrieben, bei dem der erzeugte Ton einen vollen
kräftigen
Klang hat.
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Bei
einer chromatischen Mundharmonika gemäß der
US 2,877,679 muss insbesondere zur
Erzeugung von Tremolo-Effekten in schneller Abfolge die Dämpfungsplatte
vom Spieler betätigt
werden. Diese Technik dämpft
die Tonamplitude, so dass kein voller Klang des gespielten Tones
erzeugt wird.
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Durch
die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe
der Erfindung wird also eine Mundharmonika zur Verfügung gestellt,
welche durch die folgenden Merkmale charakterisiert ist:
- – Die
Mundharmonika ist chromatisch.
- – Es
werden Töne
mit Tremolo erzeugt, ohne dass der Spieler im Mundharmonikaspiel
versiert sein muss.
- – Die
chromatische Tremolo-Mundharmonika hat einen vollen kräftigen Klang.
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Im
Gegensatz zu einer chromatischen Harmonika gemäß
DE 169 271 C werden in der erfindungsgemäßen chromatischen
Harmonika in jeder Kammer von zwei unterschiedlich gestimmten Stimmzungen
gleichzeitig Töne
erzeugt. Die Intervalle der beiden Stimmzungen der vorliegenden
Erfindung sind so gewählt,
dass der zugrunde liegende Hauptton durch eine Schwingung moduliert
wird. Diese Frequenzmodulation wird von einem Zuhörer als tremolierender
Ton wahrgenommen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass jede Kanzelle durch eine zusätzliche
Trennwand in zwei Kanzellenkammern unterteilt ist, wobei die Länge der
Trennwand kürzer
als die Längserstreckung
der Kanzelle ist. Innerhalb einer Kanzellenkammer ist somit jeweils
ein tandemartig angeordnetes Stimmzungenpaar in einer Kanzellenkammer
angeordnet. Durch diese Anordnung teilt sich die Spielluft in einer
Kanzelle durch die Trennwand in zwei unterschiedliche Wege auf und
strömt
in die links- und rechtsseitige Kanzellenkammer. Jedes Stimmzungenpaar
befindet sich bei dieser Ausführungsform
in einem eigenen Resonanzraum. Das Volumen eines in diesem Resonanzraum
erzeugten Tones wird somit noch einmal verstärkt. Durch die Vibration von
jeweils zwei Stimmzungen innerhalb von zwei Kanzellenkammern einer Kanzelle
kann also vorteilhafterweise die Tonfülle des in einer erfindungsgemäßen chromatischen Mundharmonika
erzeugten Tremolo-Tones weiter verstärkt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen chromatischen
Mundharmonika ist vorgesehen, dass die beiden Stimmzungen zur Erzeugung
eines Ziehtones auf der oberen, dem Deckel zugewandten Seite der
Stimmplatte und die beiden Stimmzungen zur Erzeugung eines Blastones auf
der unteren, dem Kanzellenkörper
zugewandten Seite der Stimmplatte angeordnet sind. Auf der entgegengesetzten
Seite der Stimmplatte, auf der die Stimmzungen angeordnet sind,
befinden sich Stimmzungendeckel. Grundsätzlich befinden sich die Stimmzungen
für Blas-
bzw. Ziehton auf den entgegengesetzten Seiten der Stimmplatte. Diese
Anordnung bietet den Vorteil, dass Blas- bzw. Ziehtöne in unterschiedlichen
Resonanzräumen
erzeugt werden und so unerwünschte Überlagerungen
von Schwingungen vermieden werden, welche möglicherweise geeignet wären, Tremolo-Töne der erfindungsgemäßen Mundharmonika
negativ zu Beeinflussen oder gar zu hemmen.
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Die
Stimmzungendeckel verschließen
die Öffnung
in der Stimmplatte, welche zu der Stimmzunge gehört, die aufgrund der Richtung
der Spielluft gerade nicht angespielt werden soll. So wird ein ungewolltes
Mitschwingen der Ziehstimmzungen beim Einblasen von Luft vermieden
und umgekehrt.
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Die
Befestigung einer Stimmzunge mit einer Schraube oder einem Niet,
befindet sich jeweils an dem Ende der Stimmzunge, das der Richtung,
aus der die Spielluft heranströmt,
zugewandt ist. Des weiteren ist die Stimmzunge auf der Seite der
Stimmplatte aufgebogen, auf der die Spielluft heranströmt.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass die beiden Stimmzungen zur Erzeugung eines Zieh- oder Blastones
um ein definiertes Tonintervall einer Dur- oder Moll-Tonleiter voneinander
abweichen. Besteht die unterschiedliche Stimmung der beiden Stimmzungen
in einem definierten Tonintervall, so ist dieses vorteilhafterweise
so gewählt,
das der Grundton als Ober- oder Unterton in dem durch die abweichend
gestimmte Stimmzunge erzeugten Ton mitschwingt. So ist die Modulation
der Schwingung des Grundtons gewährleistet,
da die Schwingung des mitschwingenden Ober- oder Untertones nicht
absolut exakt der Schwingung des Grundtons, welcher durch die andere
Stimmzunge erzeugt wird, entsprechen wird. Es sind aber auch alle
weiteren Tonintervalle und Stimmungen für die abweichend gestimmte Stimmzunge
denkbar.
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Bevorzugt
sind bei einer erfindungsgemäßen chromatischen
Mundharmonika, die beiden Stimmzungen der beiden Stimmzungenpaare
innerhalb einer Kanzelle zur Erzeugung eines Blas- oder eines Ziehtones
bezüglich
der Strömungsrichtung
der Spielluft nebeneinander oder versetzt angeordnet. Sofern die
Stimmzungen versetzt angeordnet sind, ergibt sich daraus, dass jeweils
die beiden diagonal zueinander liegenden beiden Stimmzungen der
insgesamt vier Stimmzungen einer Kanzelle gleichzeitig, abhängig von
der Strömungsrichtung
der Spielluft in Schwingung versetzt werden.
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Je
nach Ausführungsform
weist eine erfindungsgemäße chromatische
Mundharmonika jeweils 16 oder 32 Kanzellen auf der Ober- und Unterseite des
Kanzellenkörper
auf. Die Ausführungsform
ist abhängig
von dem Tonspektrum bzw. der Anzahl der Oktaven, welche durch die
Mundharmonika spielbar sein sollen. Dabei gehören die Stimmzungen der oberen
und unteren Kanzelle, welche durch eine Öffnung des Mundstücks angespielt
werden, nicht zu der gleichen Tonart. Die Kanzellen auf der Ober-
und Unterseite des Kanzellenkörpers
gehören
entweder alternierend zu einer der beiden Tonarten, in der die chromatische
Mundharmonika gestimmt ist, oder jeweils zu der gleichen der beiden
Tonarten. Durch den Schieber kann der Lufteinlass bzw. Luftauslass
der Spielluft in die oberen oder unteren Kanzellen gesteuert werden,
wobei der Schieber als Längsschieber
mit Aussparungen ausgestaltet ist. Durch den Schieber wird somit
auch gesteuert, dass gezielt nur Töne einer der beiden Tonart
angespielt werden können.
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Die
Stimmzungen einer erfindungsgemäßen Mundharmonika
sind vorteilhafterweise bevorzugt aus Metall, Messing oder Stahl
gefertigt.
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Ein
Verfahren zur Erzeugung eines Tremolo-Tones in einem Blasinstrument
mit Kanzellen, welche durch eine Stimmplatte abgeschlossen werden, auf
denen Stimmzungen angeordnet sind, ist ebenfalls Gegenstand der
vorliegenden Erfindung. Ein derartiges Verfahren ist durch die folgenden
Verfahrensschritte gekennzeichnet:
- a) Wenigstens
zwei Stimmzungen, welche zu einer Kanzelle gehören, werden gleichzeitig in Schwingung
versetzt, wobei
- b) durch wenigstens eine Stimmzunge ein Grundton erzeugt wird,
und
- c) durch die andere(n) Stimmzunge(n) ein vom Grundton abweichender
Ton erzeugt wird,
- d) welcher die Schwingung des Grundtones moduliert.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann die Erzeugung von Grundton und abweichendem Ton in Kanzellenkammern
erfolgen, sofern eine Kanzelle durch eine Trennwand in diese unterteilt
ist.
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Weitere
vorteilhafte Maßnahmen
sind in den übrigen
Unteransprüchen
beschrieben; die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren
näher beschrieben;
es zeigt:
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1 Explosionszeichnung
der erfindungsgemäßen chromatischen
Mundharmonika;
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2 Aufsicht
auf eine erfindungsgemäße Mundharmonika.
Die mit „B" bezeichnete Linie
gibt die Schnittebene der Ansicht in 2b an;
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2a Frontalansicht
auf das Mundstück
einer erfindungsgemäßen Mundharmonika.
Mit „A" ist eine Schnittebene
durch die linke Kanzellenkammer und mit „A'" durch
die rechte Kanzellenkammer bezeichnet;
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2b Frontalansicht
auf die Mundharmonika ohne Mundstück, Schieber und Lochblech
entlang der Schnittebene B–B
gemäß 2
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3 seitliche
Aufsicht auf die Schnittebenen A und A' einer erfindungsgemäßen Mundharmonika und schematische
Darstellung des Luftstroms und der Bewegung der Stimmzungen innerhalb
der linken Kanzellenkammer (A) und der rechten Kanzellenkammer (A') bei der Erzeugung
eines Blastones;
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4 seitliche
Aufsicht auf die Schnittebenen A und A' einer erfindungsgemäßen Mundharmonika und schematische
Darstellung des Luftstroms und der Bewegung der Stimmzungenpaare
innerhalb der linken Kanzellenkammer (A) und einer rechten Kanzellenkammer
(A') einer exemplarischen
Kanzelle bei Erzeugung eines Ziehtones.
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1 zeigt
eine Explosionszeichnung der erfindungsgemäßen chromatischen Mundharmonika.
Der Kanzellenkörper 10 ist
in eine Vielzahl von Kanzellen 15 unterteilt, die nebeneinander
und paarweise übereinander,
durch den Mittelsteg 22 getrennt, als Doppelreihe angeordnet
sind. Die Kanzellen 15 sind in der dargestellten Ausführungsform
mit Trennwänden 17,
deren Länge
nicht der vollständigen
Längserstreckung
einer Kanzelle 15 entspricht, in Kanzellenkammern 16 unterteilt.
Der Kanzellenkörper 10 wird
durch eine obere 11a und eine untere Stimmplatte 11b abgeschlossen.
Das den Kanzellenkörper 10 umschließende Mundharmonikagehäuse mit
einem entsprechenden Resonanzraum ist nicht dargestellt. Hinter
dem Mundstück 19 befindet
sich der Schieber 18. Zwischen Schieber 18 und
Kanzellenkörper 10 befindet
sich das Lochblech 20. Das Lochblech 20 weist
eine der Anzahl der Kanzellen 15 entsprechende Zahl an
Zutrittsöffnungen 26 auf.
Der Schieber 18 weist weniger Löcher auf als Kanzellen 15 vorhanden
sind. Durch eine Öffnung
des Mundstücks 19 werden
jeweils die dahinter befindlichen paarweise übereinander angeordneten Kanzellen 15 angespielt.
Durch den Schieber 18 wird reguliert, ob die obere oder
untere Kanzelle 15 angespielt wird, da dieser alternierend
obere und untere Löcher
aufweist.
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Zu
jeder Kanzelle 15 gehören
zwei nebeneinander angeordnete Stimmzungenpaare 12, 13; 12a, 13a bzw. 112, 113; 112a, 113a.
Die Stimmzungen sind durch die Stimmzungenbefestigung 14 an
der jeweiligen Stimmplatte 11a, 11b befestigt.
Auf den Stimmplatten 11a, 11b wird das erste Stimmzungenpaar
durch eine Stimmzunge zur Erzeugung eines Ziehtones 12 und
eine Stimmzunge zur Erzeugung eines Blastones 13 (in dieser
Abbildung nicht sichtbar), welche tandemartig angeordnet sind, gebildet. Neben
dem ersten Stimmzungenpaar ist das zweite zu einer Kanzelle 15 gehörige Stimmzungenpaar,
bestehend aus einer weiteren Stimmzunge zur Erzeugung eines Ziehtones 12a und
einer weiteren Stimmzunge zur Erzeugung eines Blastones 13a (in
dieser Abbildung nicht sichtbar), angeordnet. Die Stimmzungen zur
Erzeugung eines Blastones 13, 13a sind in dieser
Abbildung nicht sichtbar, da sie durch die Stimmzungendeckel 21 verdeckt
werden. Die Stimmzungendeckel 21 verhindern sowohl bei
den Blas- als auch bei den Ziehstimmzungen, dass Luft an den jeweiligen
Stimmzungen vorbeiströmen
kann, die nicht in der für
die jeweiligen Stimmzungen vorgesehenen Richtung strömt. So werden
beispielsweise die Blasstimmzungen 13, 13a beim
Ziehen von Luft nicht angespielt, da die zugehörigen Stimmzungendeckel 21 die Öffnungen
in der Stimmplatte verschließen
und so den Durchtritt von Luft verhindern. Bei den Ziehstimmzungen
sind die Stimmzungendeckel 21 auf der Stimmplatte 11a auf
der Unterseite angeordnet und daher in dieser Abbildung nicht sichtbar.
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In 1 sind
die beiden Stimmzungen zur Erzeugung eines Zieh- oder Blastones
einer Kanzelle 15 versetzt (diagonal) angeordnet. Je eine
der beiden Stimmzungen zur Erzeugung eines Zieh- oder Blastones
(z.B. 12, 13) ist auf den Grundton gestimmt und die
andere Stimmzunge (z.B. 12a, 13a) auf einen vom
Grundton abweichenden Ton, der geeignet ist die Schwingung des Grundtons
zu modulieren. Es sind auch die folgenden Kombinationen möglich:
- – Grundton 12, 13a/Nebenton 12a, 13
- – Grundton: 12a, 13/Nebenton: 12, 13a.
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In
den beiden Kanzellenkammern 16 einer Kanzelle 15 wird
jeweils ein Stimmzungenpaar (12, 13 oder 12a, 13a)
angespielt und es dient jeweils eine Stimmzunge zur Erzeugung eines
Ziehtones 12 und eine Stimmzunge zur Erzeugung eines Blastones 13.
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Für die obere,
am linken Ende der Stimmplatte 11a liegende Kanzelle 15 ist
der Weg der Spielluft beim Blasen durch das Mundstück 19 in
die zugehörige
linke und rechte Kanzellenkammer 16 schematisch als sich
verzweigende, gestrichelte Linie dargestellt.
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Die
bisher erfolgte Beschreibung für
die obere Stimmplatte 11a ist analog für die untere dargestellte Stimmplatte 11b gültig. Die
Bezeichnungen der Stimmzungen müssen
dazu wie folgt ausgetauscht werden: 12 durch 112, 12a durch 112a, 13 durch 113 und 13a durch 113a.
In den 3 und 4 wurde aus Gründen der Ü bersichtlichkeit
auf die Bezeichnung der Stimmzungen der unteren Stimmplatte 11b verzichtet.
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2 zeigt
eine der Definition dieser Erfindung entsprechende Aufsicht auf
eine erfindungsgemäße Mundharmonika.
Sowohl auf der in dieser Figur sichtbaren Oberseite als auch auf
der nicht dargestellten Unterseite wird die erfindungsgemäße chromatische
Mundharmonika durch die Deckel 25 abgeschlossen. Des weiteren
sind der Schieber 18 mit seitlichem Knopf, der Rand des
Kanzellenkörpers 10,
der Rand des Lochblechs 20 und das Mundstück 19 von
außen
sichtbar. Durch den Deckel 25 entsteht der Resonanzraum
oberhalb der Stimmplatten 11a, 11b. Zwischen Kanzellenkörper 10 und
dem Mundstück 19,
befindet sich das Lochblech mit Zutrittsöffnungen 20. Seitlich
ragt der Schieber 18 mit dem an seinem Ende befindlichen
Knopf heraus. Die mit „B" bezeichnete gestrichelte
Linie gibt die Lage der Schnittebene „B" an.
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In 2a ist
eine Frontalansicht auf das Mundstück 19 einer erfindungsgemäßen Mundharmonika
dargestellt. Oberhalb und unterhalb des Mundstückes sind der obere und untere
Deckel 25 sichtbar und seitlich ragt der Schieber 18 mit
dem an seinem Ende befindlichen Knopf heraus. Durch die Öffnung des
Mundstücks 19 ist
der Blick frei auf die durch die Öffnungen des Schiebers 18 jeweils
freigegebenen Kanzellen 15. Die Abbildung verdeutlicht, das
je Öffnung
eines Mundstückes 19 entweder
die dahinter befindliche obere Kanzelle 15 oder die untere
Kanzelle 15 angespielt werden kann. Mit „A" ist eine Schnittebene
durch die linken Kanzellenkammern 16 und mit „A'" durch die rechte Kanzellenkammer 16 einer
Kanzelle 15, die durch eine Öffnung eines Loches des Mundstückes 19 angespielt
werden, bezeichnet.
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2b zeigt,
wie 2a, eine Frontalansicht auf die erfindungsgemäße Mundharmonika ohne
Mundstück 19,
Schieber 18 und Lochblech 20, entlang des Schnittes
B-B gemäß der in 2a angegebenen
Schnittebene B. Im Querschnitt sind die Deckel 25 der Mundharmonika,
der Kanzellenkörper 10 sowie
obere und unter Stimmplatte 11a, 11b sichtbar.
Zwischen Deckel 25 und Stimmplatte 11a, 11b befindet
sich der Resonanzraum 23. Der Kanzellenkörper 15 wird
durch den Mittelsteg 22 in obere und untere Kanzellen 15 unterteilt.
Eine Kanzelle 15 ist durch die Trennwand 17 in
zwei Kanzellenkammern 16 unterteilt. Bei der Frontalansicht
sind jeweils die beiden vorderen Stimmzungen 13a, 12 sichtbar,
welche zu den Stimmzungenpaaren gehören, die in einer Kanzellenkammer 16 tandemartig
angeordnet sind. Die Stimmzunge zur Erzeugung eines Blastones 13a ist
auf der Unterseiten der Stimmplatte 11a angeordnet. Auf
der oberen Seite der zu dieser Stimmzunge gehörenden Öffnung der Stimmplatte ist ein
Stimmzungendeckel 21 angebracht, der verhindert, das bei
der Erzeugung eines Ziehtones, Luft an der Blasstimmzunge vorbeiströmen kann
und diese zum Schwingen bringt. Die Stimmzunge zur Erzeugung eines
Ziehtones 12 ist auf der Oberseite der Stimmplatte 11a angeordnet.
Auf der Unterseite der zu dieser Stimmzunge gehörenden Öffnung der Stimmplatte ist
ebenfalls ein Stimmzungendeckel 21 angebracht, der verhindert,
das bei der Erzeugung eines Blastones, Luft an der Ziehstimmzunge 12 vorbeiströmen kann
und diese in Schwingung versetzt.
-
Die 3 zeigt
eine schematische Darstellung des Luftstroms und der Bewegung der
Stimmzungenpaare innerhalb einer oberen Kanzelle 15 beim
Erzeugen eines Blastones. Die Schnittebene A ist durch die linke
obere Kanzellenkammer 16 und die Schnittebene A' durch die rechte
obere Kanzellenkammer 16 einer exemplarischen Kanzelle 15 gelegt (s. 2).
Der schematische dargestellte Verlauf der geteilten Spielluft in
einer Kanzelle 15 ist durch die dünne Linie mit Pfeil dargestellt.
Im oberen Bildteil ist die Schnittebene A-A der 2b zu
sehen.
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Über das
Mundstück 19 und
den Schieber 18 gelangt die Spielluft entsprechend der
Stellung des Schiebers 18 durch das Lochblech mit Zutrittsöffnungen 20 in
die linke Kanzellenkammer 16 einer oberen Kanzelle 15.
Durch die Spielluft wird innerhalb der linken Kanzellenkammer 16 die
Stimmzunge 13a zur Erzeugung eines Blastones zur Schwingung
angeregt und in Vibration versetzt. Die Spielluft entweicht über das
Loch der Stimmplatte 24 in den Resonanzraum 23 der
chromatischen Mundharmonika. Durch die Spielluft wird der zur Blasstimmzunge 13a gehörige Stimmzungendeckel 21 aufgedrückt. Der
Stimmzungendeckel 21, der zu der Ziehstimmzunge 12a gehört, wird
durch die eingeblasene Luft an die Stimmplatte 11a gedrückt und
verschließt
so das zur Ziehstimmzunge 12a gehörige Loch in der Stimmplatte 11a.
Aus diesem Grund wird in der linken Kanzellenkammer 16 nur
die Blasstimmzunge 13a in Schwingung versetzt.
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In
der rechten Kanzellenkammer 16 einer oberen Kanzelle 15 gelangt
die eingeblasene Spielluft ebenfalls durch das Mundstück 19,
den Schieber 18 und das Lochblech mit Zutrittsöffnung 18 in
die Kanzellenkammer 16. Die hintere der in dieser Kanzellenkammer
tandemartig angeordneten Stimmzungen 12 und 13 wird
durch die Spielluft in Schwingung versetzt. Die vordere Stimmzunge 12 kann
nicht vibrieren, das der zugehörige
Stimmzungendeckel 21 an die Stimmplatte 11a gedrückt wird
und so das Loch in der Stimmplatte 24 verschließt. Bei
der hinteren (Blas)Stimmzunge 13, wird der zugehörige Stimmzungendeckel
von der Stimmplatte 11a weggedrückt und die Spielluft kann
die Stimmzunge 13 passieren und so diese in Schwingung
versetzen. In einer der beiden Kanzellenkammern 16, welche
in 3 A und A' dargestellt
sind, wird durch die Stimmzunge 13 oder 13a ein
Grundton erzeugt, während der
in der anderen Kanzellenkammer 16 erzeugte Ton so abweicht,
dass er die Schwingung des Grundtones moduliert. Der in den beiden
Kanzellenkammern 16 (A und A') erzeugte (Blas)Grundton wird daher
als tremolierend wahrgenommen.
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Die 4 zeigt
eine schematische Darstellung des Luftstroms und der Bewegung der
Stimmzungenpaare innerhalb einer oberen Kanzelle 15 beim
Erzeugen eines Ziehtones. Die Schnittebene A ist durch die linke
obere Kanzellenkammer 16 und die Schnittebene A' durch die rechte
obere Kanzellenkammer 16 einer exemplarischen Kanzelle 15 gelegt (s. 2).
Der schematische dargestellte Verlauf der geteilten Spielluft ist
in dieser Figur durch die dünne Linie
mit Pfeil dargestellt. Im oberen Bildteil ist, wie in 3,
die Schnittebene A der 2 zu sehen.
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Da
die Spielluft aus der Mundharmonika herausgesogen wird, gelangt
diese aus dem Resonanzraum 23, nachdem sie die Ziehstimmzunge 12a passiert
hat, durch das zugehörige
Loch in der Stimmplatte 24 in die Kanzellenkammer 16.
Aus dieser tritt sie aus, nachdem sie das Lochblech 20,
den Schieber 18 und das Mundstück 19 passiert hat.
Durch die Spielluft wird innerhalb der linken Kanzellenkammer 16 die
Stimmzunge 12a zur Erzeugung eines Ziehtones zur Schwingung
angeregt und in Vibration versetzt. Durch die Spielluft wird der
zur Ziehstimmzunge 12a gehörige Stimmzungendeckel 21 aufgedrückt. Der
Stimmzungendeckel 21, der zu der Blasstimmzunge 13a gehört, wird
durch die eingesogene Luft an die Stimmplatte 11a gedrückt und
verschließt so
das zur Blasstimmzunge 13a gehörige Loch in der Stimmplatte 11a.
Aus diesem Grund wird in der linken Kanzellenkammer 16 nur
die Ziehstimmzunge 12a in Schwingung versetzt.
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Im
unteren Teil (A')
der 4 ist der Querschnitt durch die Schnittebene A' dargestellt. In
der rechten Kanzellenkammer 16 einer oberen Kanzelle 15 (A' in 2b)
wird durch die eingesogene Spielluft die vordere der in dieser Kanzellenkammer
tandemartig angeordneten Stimmzungen 12 in Schwingung versetzt.
Die hintere Stimmzunge 13 kann nicht vibrieren, da der
zugehörige
Stimmzungendeckel 21 an die Stimmplatte 11a gedrückt wird
und so das Loch in der Stimmplatte 24 verschließt. Bei
der vorderen (Zieh)Stimmzunge 12, wird der zugehörige Stimmzungendeckel 21 von
der Stimmplatte 11a weggedrückt und die Spielluft kann
die Stimmzunge 12 passieren und so die Stimmzunge 12 in
Schwingung versetzen. In einer der beiden Kanzellenkammern 16,
welche in 4 dargestellt sind, wird durch die
Stimmzunge 12 oder 12a ein Grundton erzeugt, während der
in der anderen Kanzellenkammer 16 erzeugt Ton so abweicht,
dass er die Schwingung des Grundtones moduliert. Der in den beiden
Kanzellenkammern 16 (A und A') erzeugte (Zieh)Grundton wird daher
als tremolierend wahrgenommen.
-
Die
in den 3 und 4 gemachte Darstellung für eine obere
Kanzelle ist analog für
die Erzeugung von Blas- oder Ziehtönen in einer unteren Kanzellen
anzuwenden. Die Bezeichnungen der Stimmzungen müssen dazu wie folgt ausgetauscht werden: 12 durch 112, 12a durch 112a, 13 durch 113 und 13a durch 113a.
In den 3 und 5 wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit
auf die Bezeichnung der Stimmzungen verzichtet. Diese (analoge)
Bezeichnung geht aus der 1 hervor.
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- 10
- Kanzellenkörper
- 11a
- obere
Stimmplatte
- 11b
- untere
Stimmplatte
- 12
- erste
Stimmzunge zur Erzeugung eines Ziehtons obere Stimmplatte
- 12a
- zweite
Stimmzunge zur Erzeugung eines Ziehtons obere Stimmplatte
- 13
- erste
Stimmzunge zur Erzeugung eines Blastones obere Stimmplatte
- 13a
- zweite
Stimmzunge zur Erzeugung eines Blastones obere Stimmplatte
- 14
- Stimmzungenbefestigung
- 15
- Kanzelle
- 16
- Kanzellenkammer
- 17
- Trennwand
- 18
- Schieber
- 19
- Mundstück
- 20
- Lochblech
mit Zutrittsöffnungen
- 21
- Stimmzungendeckel
- 22
- Mittelsteg
- 23
- Resonanzraum
- 24
- Stimmplattenloch
- 25
- Deckel
- 26
- Zutrittsöffnung
- 112
- erste
Stimmzunge zur Erzeugung eines Ziehtons untere Stimmplatte
- 112a
- zweite
Stimmzunge zur Erzeugung eines Ziehtons untere Stimmplatte
- 113
- erste
Stimmzunge zur Erzeugung eines Blastones untere Stimmplatte
- 113a
- zweite
Stimmzunge zur Erzeugung eines Blastones untere Stimmplatte