DE2111729C3 - Siebdruckpaste für einbrennbare Goldbemusterungen - Google Patents

Siebdruckpaste für einbrennbare Goldbemusterungen

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Siebdruckpaste tür Herstellung einbrennbarer Goldbemusterungen, wie Golddekors, auf Gegenstände aus Porzellan, Glas, Keramik, Email u. dgl.
Die bisher gebräuchlichen Siebdruckpasten zur Her- «tellung einbrennbarer Golddekors lassen sich in zwei Gruppen aufteilen. Bei der einen Gruppe ist die Siebdruckpaste aufgebaut auf der Basis von organischen Goldverbindungen. So ist aus den französischen Patentschriften 1 249 339 und 1 367 471 die Verwendung von primären Mercaptiden des Goldes und die von Gold-Aryl-mercaptiden bekannt. Bei der anderen Gruppe ist die Siebdruckpaste aufgebaut auf der Basis von feinem Goldpulver, wie beispielsweise in der franlösischen Patentschrift 1 419 198 beschrieben. Beiden Gruppen ist gemeinsam, daß sie außer der Goldbasis Hoch übliche Flußmittel, wie beispielsweise Wismut- ©xid, Wismutborat, Bleisilikate, Bleiborate, sowie ölige Anpastmittel, wie beispielsweise Terpentinöl, Leinöl, Lavendelöl oder synthetische Siebdrucköle auf Kunstliarzbasis, enthalten.
Goldresinate enthaltende Siebdruckpasten haben den Nachteil, daß sich mit diesen Pasten nur sehr lchlecht Abziehbilder nerstellen lassen, weil die Resi-Bate in den Überzugslacken der Abziehbilder löslich lind. Außerdem sind die Siebdruckpasten, die GoIdfesinate enthalten, nur schlecht lagerbeständig. Sie !ersetzen sich relativ schnell.
Andere Goldpräparate, die organische Goldverbindungen enthalten, sind z. B. aus der sowjetischen Patentschrift 155 914 und der spanischen Patentschrift 198 309 bekannt. Die erstgenannte Patentschrift beschreibt ein goldterpensulfidhaltiges Poliergold, die spanische Patentschrift ein für die Malerei geeignetes einzubrennendes Goldpräparat mit einem einen organischen Rest aufweisenden komplexen Goldsalz, das aus Goldsulfid und Terpentinessenz, Lavendelöl o. ä. erhalten wird.
Ein auch zum Aufbringen im Siebdruck geeignetes Präparat zur Herstellung von Palladium-Überzügen enthält das Palladium in Form von Bisthioäther-PalladiumOO-salz-Kcordinationsverbindungen (deutsche Auslegeschrift I 293 514).
Die auf der Basis von feinem Goldpulver aufgebauten Siebdruckpasten enthalten gegebenenfalls als Ver-Schnittmittel üblicherweise Quecksilberverbindungen, wie beispielsweise Quecksilberoxid oder Quecksilbcrresinat (britische Patentschrift 72i 906). Diese Quecksilberverbindungen enthaltenden Siebdruckpasten bedingen aber, daß bei ihrer Verarbeitung eine sehr gute
ίο Entlüftung der Arbeitsräume vorgesehen werden muß sowie andere Vorsichtsmaßnahmen, damit der Dekorateur entweichende Quecksilberdämpfe nicht einatmet, die eventuell Gesundheitsschäden hervorrufen. Außerdem setzt sich bei diesen letztgenannten Siebdruckpasten das schwere Goldpulver leicht ab, so daß vor jedem Gebrauch eine erneute sehr intensive Mischung und ein Umrühren der Paste erforderlich ist. Um eine genügende Deckkraft zu erreichen, muß eine verhältnismäßig hohe Goldauflage aufgebracht werden.
Die Verwendung von Golddisulfid (Auroaurisulfid, Au2S2) zur Herstellung von Poliergold für Handmalerei wurde bereits vor langem vorgeschlagen (Chemiker Zeitung, Nr. 61, 1929, S. 590). Dieser Vorschlag hat aber keinen Eingang in die Technik gefunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine quecksilberfreie Siebdruckpaste für Golddekors zu schaffen, die lagerbeständig ist und eine gut deckende Goldschicht bei hoher Ergiebigkeit gewährleistet.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß diese Aufgabe durch eine Siebdruckpaste gelöst wird, die erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß die Goldverbindung aus Gold(III)-sulfid (Au2Sy) besteht. Diese erfindungsgemäße Siebdruckpaste besitzt gegenüber den bekannten Pasten erhebliche Vorteile. Durch ihre Quecksilberfreiheit ist sie ungiftig. Es sind bei ihrem Auftrag auf zu dekorierende Gegenstände daher keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich. Sie ist außerdem sehr ergiebig. Als besonderer Verteil hat sich herausgestellt, daß sie sich vorzüglich auch zur Herstellung von Abziehbildern eignet. Ein Absetzen während der Lagerung, wie das bei bekannten Siebdruckpasten auf der Basis von feinen Goldpulvern der Fall ist, tritt nicht ein. Die Deckkraft der erfindungsgemäßen Siebdruckpaste ist wesentlich besser als die bekannter Siebdruckpasten, so daß die damit herzustellenden Golddekors einen wesentlich geringeren Goldgehalt bei gleichem Aussehen und bei gleicher Abriebfestigkeit aufweisen. Darüber hinaus ist hervorzuheben, daß mit der erfindungsgemäßen Paste hergestellte Dekors eine sehr glatte Oberfläche aufweisen und auch leicht polierbar sind.
Wie bei den bekannten Siebdruckpasten ist es auch bei der erfindungsgemäßen auf Gold(III)-sulfid aufgebauten Siebdruckpaste möglich, der Paste zusätzliche Mittel hinzuzufügen, die die Farbe des Dekors beeinflussen. Als solche Mittel kommen, wie an sich b> kannt, insbesondere in Frage Edelmetalle oder Edelmetallverbindungen, wie beispielsweise Silber, Platin, Palladium, Rhodium oder Verbindungen dieser Elemente, gleichgültig, ob organische oder anorganische Verbindungen. Erwähnt sei in diesem Zusammenhang der Zusatz von Silbercarbonat, der dem Dekor einen gelben Farbton verleiht, oder ein Zusatz von PaIIadiumchlorid, welcher dem Dekor ein weißgoldartiges Ausseiien verleiht. Durch Erhöhung des Silberanteils kann auch ein grünlicher Farbton hervorgerufen werden.
Die Verwendung der Paste zum Siebdruck geschieht in der bekannten Weise. Die Paste wird mittels eines Rakels durch ein feines, den Dekor tragendes Sieb au? Kunststoff oder Stahl auf den zu dekorierenden Gegenstand aufgedrückt und mi an sich bekannter Weise eingebrannt.
Wie oben schon erwähnt, hat sich die erfindungsgemäße Siebdruckpaste auch besonders zur Herstellung von Abziehbildern bewährt. Zu diesem Zweck wird die Paste durch das den Dekor tragende Sieb auf das Abziehbilüerpapier hindurchgedrilckt. Nach dem Eintrocknen wird sie in an sich bekannter Weise mit einer Lackschicht überzogen. F.in besonderer Vorteil liegt darin, daß diese Lackschicht nicht wie bei bekannten auf Goldrcsinat-Basis aufgebauten Siebdruckpasten angegriffen wird. Es sind darüber hinaus die besondere Ergiebigkeit und die guten Druckeigenschaften der erfindungsgemäßen Siebdruckpaste hervorzuheben.
Der Gold(IίI)-sulfid-Gehalt der erfindungsgemäßen Siebdruckpaste liegt vorteilhafterweise im Bereich von 20 bis 70°,,, vorzugsweise 30 bis 50%, bezogen auf die fertige Paste. (Die Angabe Prozent versteht sich auch im Nachstehenden immer als Gewichtsprozent.)
Nachstehend sind drei Beispiele für die Herstellung der erfindungsgemäßen Siebdruckpaste angegeben, die sich besonders bewährt haben.
Beispiel I
92 g GoId(III)-sulfid (Au,S?) und 8 g Wismutborat (BiBOa) werden mit Wasser in einer Porzellankugelmiihle 4 Stunden gemahlen, dann abfiltriert, getrocknet und gesiebt.
Dieses Pulvergemisch bildet das Ausgangsmaterial für die Siebdruckpaste.
50 g dieses Pulvergemisch^ werden mit 50 g eines handelsüblichen Siebdrucköls angepastet und auf einem Walzenstuhl innig vermischt. Das Mischungsverhältnis zwischen Pulvergemisch und Siebdrucköl kann in weiten Grenzen variiert werden. Es hängt von der gewünschten Druckkonsistenz und der Viskosität des verwendeten Siebdrucköls ab. Als Siebdrucköl werden vorzugsweise Lösungen von Polymethylmethacrylat oder Äthylcellulose in hochsiedenden Lösungsmitteln wie Äthylglykolacetat, Butylacetat oder Testbenzin verwendet.
Die fertige Paste enthält etwa 37% Gold. Sie wird im Siebdruckverfahren auf ein Plättchen aus Porzellan aufgetragen und bei 800°C eingebrannt. Es hinterbleibt eine matte Goldschicht in rötlichem Farbton, die sich leicht polieren läßt und eine ausgezeichnete Deckkraft und Haftfestigkeil aufweist. Die eingebrannte Schicht besitzt eine gute elektrische Leitfähigkeit, so daß die erl'indungsgemäße Siebdruckpastc auch für technische Zwecke, insbesondere elektrotechnische Zwecke, verwendet werden kann.
Beispie! 2
Die Herstellung der Paste erfolgt wie in Beispiel 1 beschrieben, jedoch wird statt Wismutborat Bleiborat ίο verwendet. Dadurch wird die Haftfestigkeit des Dekors auf Glas ab etwa 500 C sichergestellt.
Beispiel 3
80 g GoId(Ill)-sulfid. 16 g Silbercarbonat und 4 g Wismutborat werden, wie in Beispiel 1 angegeben, vermischt und angepastet. Die Paste enthält etwa 32";', Gold. Die eingebrannte Schicht zeigt einen gelben Goldf'arbton. Statt Silberearbonat können auch andere Silberverbindungen oder elementares Silberpulver verwendet werden. Desgleichen sind Paltin, Palladium und Rhouium und ihre Verbindungen als farbverändernde Zusätze möglich.
Zur Herstellung eines Abziehbildes mit einer erfindungsgemäßen Siebdruckpaste wird wie folgt verfahren:
Die nach Beispiel I, 2 oder 3 hergestellte Paste wird durch ein Nylongewebe auf Abziehbilderpapier gedruckt. Als Abziehbilderpapier können alle für keramische Abziehbilder üblichen Sorten verwendet werden. Statt Nylongewebe können auch Stahl- oder Seidengewebe üblicher Abmessungen eingesetzt werfen. Nach dem Antrocknen wird darüber ein handelsüblicher Abziehlack (ζ. B. auf Polymethacrylsäure-Basis) durch Nylongewebe oder ein entsprechendes Stahlgewebe gedruckt. Das so entstandene Abziehbild läßt sich wie jedes andere keramische Abziehbild behandeln und bringt ein hervorragendes Brennergebnis. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die sehr gute Ausgiebigkeit der erfindungsgemäßen Siebdruckpaste!!. Zum Bedrucken von 100 cm- werden 240 mg der erfindungsgemäßen Siebdruckpaste nach Bei'piel 3, entsprechend 77 mg Feingold, verbraucht. Zur Erzielung oes gleichen optischen Erscheinungsbildes benötigt man bei einer der bekannten Siebdruckpasten, die aus Goldpulver, Quecksilberoxid, Sil'oercarbonat und Flußmittel hergestellt ist, 430 mg Paste, entsprechend 120 mg Feingold. Der Feingoldverbrauch wird also durch die erfindungsgemäßen Siebdruckpasten um mehr als etwa '/3 reduziert, ohne daß dadurch das optische Erscheinungsbild des Dekors und damit seine ästhetische Wirkung vermindert wird.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Siebdruckpaste zur Herstellung einbrennbarer Goldbemusterungen, enthaltend eine Goldverbindung, ein Flußmittel und ein öliges Anpastmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Goldverbindung aus Golld(IIl)-sulfid (Au2S3) besteht.
2. Siebdruckpaste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 20 bis 70 Gewichtsprozent, vorzugsweise 30 bis 50 Gewichtsprozent GoId-(Ill)-sulfid, bezogen auf die fertige Paste, enthält.
3. Siebdruck paste nach Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie färbende Zusätze aus Edelmetall oder Edelmetallverbindungen enthält, insbesondere aus Silber, Platin, Palladium, Rhodium oder aus Verbindungen dieser Elemente.
4. Verwendung einer Siebdruckpaste nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche zur Herstellung von Abziehbildern für Dekorationszwecke.
DE19712111729 1971-03-11 Siebdruckpaste für einbrennbare Goldbemusterungen Expired DE2111729C3 (de)

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DE2111729A1 DE2111729A1 (de) 1972-09-28
DE2111729B2 DE2111729B2 (de) 1973-04-26
DE2111729C3 true DE2111729C3 (de) 1976-05-06

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