DE2111729A1 - Siebdruckpaste fuer einbrennbare Goldbemusterungen - Google Patents
Siebdruckpaste fuer einbrennbare GoldbemusterungenInfo
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Description
- "Siebdruckpaste für einbrennbare Goldbemusterungen" Die Erfindung bezieht sich auf eine Siebdruckpaste zur Herstellung einbrennbarer Goldbemusterungen, wie Golddekors, auf Gegenstände aus Porzellan, Glas, Keramik, Email und dgl.
- Die bisher gebräuchlichen Siebdruckpasten zur Herstellung einbrennbarer Golddekors lassen sich in zwei Gruppen aufteilen.
- Bei der einen Gruppe ist die Siebdruckpaste aufgebaut auf der Basis von organischen Goldverbindungen, wie beispielsweise Goldmercaptide. Bei der anderen Gruppe ist die Siebdruckpaste aufgebaut auf der Basis von feinem Goldpulver. Beiden Gruppen ist gemeinsam, daß sie außer der Goldbasis noch übliche Flußmittel, wie beispielsweise 1Vismutozid, Wismutborat, Bleisilikate, Bleiborate, sowie ölige Anpastmittel, wie beispielsweise Terpentinöl, Leinöl, Lavendelöl oder.synthetische Siebdrucköle auf Kunstharzbasis, enthalten.
- Goldresinate enthaltende Siebdruckpasten haben der Nachteil, daß sich mit diesen Pasten nur sehr schlecht Abziehbilder herstellen lassen, weil die 'esinate in den Überzugslacken der Abziehbilder löslich sind. Außerdem sind die Siebdruckpasten, die Goldresinate enthalten, nur außerordentlic schlecht lagerbeständig. ie zersetzen sich relativ schnell.
- Die auf der Basis von feinem Goldpulver aufgebauten Siebdruckpasten enthalten gegebenenfalls als Verschnittmittel üblicherweise Quecksilberverbindungen, wie beispielsweise Quecksilberoxid oder Quecksilberresinat (britische Patentschrift 721 906).
- Diese Quecksilberverbindungen enthaltenden Siebdruckpasten bedingen aber, daß bei ihrer Verarbeitung eine sehr bute ntlüftung der Arbeitsräume vorgesehen werden muß,sowie andere -Vorsichtsmaßnahmen, damit der Dekorateur entweichende Quecksilberdämpfe nicht einatmet, die evtl. Gesundheitsschäden hervorrufen. Außerdem setzt sich bei diesen letztgenannten Siebdruckpasten das schwere Goldpulver leicht ab, so da; vor jedem Gebrauch eine erneute sehr intensive mischung und ein Umrühren der Paste erforderlich ist. Um eine genügende Deckkraft zu erreichen, muß eine verhältnismäßig hohe Goldauflage aufgebracht werden.
- Die Verwendung von Golddisulfid (Auroaurisulfid, Au2S2) zur Herstellung voll Poliergold für Handmalerei wurde bereits vor langem vorgeschlagen (Chemiker Zeitung, Nr. 61, 1929, S. 590).
- Dieser Vorschlag hat aber keinen Eingang in die Technik gefunden.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine quecksilberfreie Siebdruckpaste für Golddekors zu schaffen, die lagerbeständig ist und eine gut deckende Goldschicht be hoher Ergiebigkeit gewährleistet.
- Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß diese Aufgabe durch eine Siebdruckpaste gelöst wird, die erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß sie als goldhaltige Basissubstanz (4oldsulfid enthält besonders bewährt hat sie. die Verwendung von Gold-(III)-Sulfid (Au2S3). Diese erfindungsgemäße Siebdruckpaste besitzt gegenüber den bekannten Paster erhebliche Vorteile. Durch ihre Quecksilberfreiheit ist sie ungiftig. Es sind bei ihrem Auftrag auf zu dekorieren e gegenstande daher eine besonderen Vorsichtmaßnahmen erforderlich.
- Sie ist außerden sehr ergiebig. Als besonderer Vorteil hat sich herausgestellt, daß sie sich vorzüglich auch zur Herstellung von Abziehbildern eignet. Ein Absetzen während der Lagerung, wie das bei bekannten Siebdruckpasten auf der Basis von feinen Goldpulvern der Fall ist, tritt nicht ein. Die Deckkraft der erfindungsgemäßen .Siebdruckpaste ist wesentlich besser als die bekannter Siebdruckpasten, so daß die damit herzustellenden Golddekors einen wesentlich geringeren Goldgehalt bei gleichem Aussehen und ei gleicher Abriebfestigkeit aufweisen. Darüber hinaus ist hervorzuheben, daß mit der erfindungsgemäßen Paste hergestellte dekors eine sehr glatte Oberflache aufweisen und auch leicht polierbar sind.
- ie bei den bekannten Siebdruckpasten ist es auch bei der erfindungsgemäßen auf Goldsulfid aufgebauten Siebdruckpaste möglich, der -aste zusätzliche Mittel hinzuzufügen, die die Farbe des Dekors beeinflussen. Als solche mittel kommen, wie an sich bekannt, insbesondere in Frage Edelmetalle oder Edelmetallverbindungen, wie beispielsweise Silber, Platin, Palladium, Rhodium oder Verbindungen dieser Elemente, gleichgültig,ob organische oder anorganische Verbindungen. Erwähnt sei in diesem Zusammenhang der Zusatz von Silbercarbonat der dem Dekor einen gelben Farbton verleiht oder ein Zusatz von Palladiumchlorid, welcher dem Dekor ein weißgoldartiges Aussehen verleiht. Durch T-hönung des Silberanteils kann auch ein grünlicher Farbton hervorgerufen werden.
- Die Verwendung der laste zum Siebdruck geschieht in der bekannten Weise. Die 1 ai te trird mittels eines Rakels durch ein feines den dekor tragendes @ie@ aus Kunststoff oder Stahl auf den zu dekorierenden Gege--stand aufgedrückt und in an sich bekannter eise eingebrannt.
- sie oben schon erwähnt, hat sich die erfindungsgemäße Siebdruckpaste auch besonders zur Herstellung von Äbziehbildern bewährt. Zu diesem Zweck wird die Paste durch das den dekor tragende Sieb auf das Abziehbilderpapier hindurchgedrückt.
- Nach dem Eintrocknen wird sie in an sich bekannter Weise mit einer Lackschicht überzogen, Zin besonderer Vorteil liegt darin, daß diese Lackschicht nicht wie bei bekannten auf Goldresinat-Basis aufgebauten Siebdruckpasten angegriffen wird. -Es sind darüber hinaus die besondere Ergiebigkeit und die guten Druckeigenschaften der erfindungsgemäßen Siebdruckpaste hervorzuheben.
- Der Goldsulfidgehalt der erfindungsgemäßen Siebdruckpaste liegt vorteilhafterweise im Bereich von 20 bis 70 %, vorzugsweise 30 bis 50 %, bezogen auf die fertige Paste. (Die Angabe Prozent versteht sich auch im Nachstehenden immer als Gewichtsprozent).
- Nachstehend sind drei Beispiele für die Herstellung der erfindungsgemäßen Siebdruckpaste angegeben, die sich besonders bewährt haben.
- Beispiel 1 92 g Goldsulfid Au2S3 und 8 g Wismutborat 3iB03 werden mit das ser in einer Porzellankugelmithle 4 Stunden gemahlen, dann abfiltriert, getrocknet und gesiebt.
- Dieses Pulvergemisch bildet das Ausgangsmaterial für die Sieb-- druckpaste .
- 50 g dieses Pulvergemischs werden mit 50 g eines handelsübliche Siebdrucköls angepastet und auf einem Walzenstahl innig vermischt. Das mischungverhältnis zwischen Pulvergemisch und Siebdrucköl kann in weiten Grenzen variiert werden T:5 hängt von der- gewünschten Druckkonsistenz und der Viskosität des verwendeten Siebdrucköls ab. Als Siebdrucköl werden vorzugsweise Lösungen von Polymethylmethacrylat oder Äthylcellulose in hochsiedenden Lösungsmitteln wie Äthylglykolacetat, Butylacetat oder Testbenzin verwendet.
- Die fertige Taste enthält ca. 37 % Gold. Sie wird im Siebdruckverfahren auf ein Plättchen aus Porzellan aufgetragen und bei 800 O eingebrannt. Es hinterbleibt eine matte Goldschicht in rötlichem Farbton, die sich leicht polieren läßt und eine ausgezeichnete.Deckkraft und Haftfestigkeit aufweist. Die eingebrannte Schicht besitzt eine gute elektrische Leitfähigkeit, so daß die erfindungsgemäße Siebdruckpaste auch für technische Zwecke, insbesondene elektrotechnische Zwecke verwendet werden kann.
- Beispiel 2 Die Herstellung der Paste erfolgt wie in Beispiel 1 beschrieben, jedoch wird statt Wismutborat Bleiborat verwendet. Dadurch wird die Haftfestigkeit des Dekors auf Glas ab ca. 500 OC sichergestellt.
- Beispiel 3 80 g Goldsulfid, 16 g Silbercarbonat und 4 g Uismutborat werden, wie in. Beispiel 1 angegeben, vermischt und angepastet. Die Paste enthalt ca, 32 % Gold. Die eingebrannte Schicht zeigt einen g-elben Goldfarbton. Statt Silbercarbonat können auch andere Silberverbindungen oder elementares Silberpulver verwendet werden. Desgleichen sind Platin, Palladium und Rhodium und ihre Verbindungen als farbverändernde Zusätze möglich.
- Zur Herstellung eines Abziehbildes mit einer erfindungsgemäßen Siebdruckpaste viird wie folgt verfahren: | Die nach Beispiel 1, 2 oder 3 hergestellte Paste wird durch ein Nylongewebe auf Abziehbilderpapier gedruckt. Als Abziehbilderpapier können alle für keramische Abziehbilder üblichen Sorten verwendet werden. Statt Nylongewebe können auch Stahl - oder Seidengewebe üblicher Abmessungen eingesetzt werden. Nach dem Antrocknen wird darüber ein handelsüblicher Abziehlack (z.B. auf Polymethacrylsäure-Basis) durch Nylongewebe oder ein entsprechendes Stahlgewebe gedruckt. Das so enstandene Abziehbild läßt sich-wie jedes andere keramische Abziehbild behandeln und bringt ein hervorragendes Brennergebnis. -Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die sehr gute Ausgiebigkeit der erfindungsgemäßen Siebdruckpasten, Zum Bedrucken von 100 cm werden 240 mg der erfindungsgemäßen Siebdruckpaste nach Beispiel 3, entsprechend 77 mg Feingold, verbraucht. Zur Erzielung des gleichen optischen Erscheinungsbildes benötigt man bei einer der bekarnften Siebdruckpasten, die aus Gold pulver, Quecksilberoxid, Silbercarbonat und Plußmittel hergestellt ist, 430 mg Paste, entsprechend 120 mg Feingold, Der Feingoldverbrauch wird also durch die erfindungsgemaßen Siebdruckpasten um mehr als etwa 1/3 reduziert, ohne daß dadurch das optische Erscheinungsbild des Dekors und damit seine ästhetische Wirkung vermindert wird.
Claims (6)
1. Siebdruckpaste zur Herstellung einbrennbarer Goldbemusterungen,
enthaltend eine Goldverbindung, ein Flußmittel und ein öliges Anpastmittel, dadurch
gekennzeichnet, daß die Goldverbindung aus Goldsulfid besteht.
2. Siebdruckpaste-nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
20 bis 70 jç', vorzugsweise 30 bis 50 %, Goldsulfid, bezogen auf die fertige Paste,
enthält.
3. Siebdruckpaste nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Goldverbindung aus Gold-(III)-Sulfid (Au253) besteht.
4, Siebdruckpaste nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sie f.,rbende Zusätze aus Edelmetall oder Edelmetallverbindungen
enthält.
5, Siebdruckpaste nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
färbenden Zusätze aus Silber, Platin, Palladium, whodium oder aus Verbindungen dieser
Elemente bestehen.
6. Verwendung einer Siebdruckpaste nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche zur Herstellung von Abziehbildern für Dekorationszwecke.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712111729 DE2111729C3 (de) | 1971-03-11 | Siebdruckpaste für einbrennbare Goldbemusterungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712111729 DE2111729C3 (de) | 1971-03-11 | Siebdruckpaste für einbrennbare Goldbemusterungen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2111729A1 true DE2111729A1 (de) | 1972-09-28 |
DE2111729B2 DE2111729B2 (de) | 1973-04-26 |
DE2111729C3 DE2111729C3 (de) | 1976-05-06 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1996006810A2 (en) * | 1994-08-29 | 1996-03-07 | Raychem Corporation | High strength porcelain and method therefor |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1996006810A2 (en) * | 1994-08-29 | 1996-03-07 | Raychem Corporation | High strength porcelain and method therefor |
WO1996006810A3 (en) * | 1994-08-29 | 1996-04-11 | Raychem Corp | High strength porcelain and method therefor |
US5565392A (en) * | 1994-08-29 | 1996-10-15 | Raychem Corporation | High strength porcelain and method therefor |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2111729B2 (de) | 1973-04-26 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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