DE2110416C3 - 4,4'Diaminodiphenylderivate und ihre Verwendung als Chromogene in diagnostischen Zubereitungen - Google Patents
4,4'Diaminodiphenylderivate und ihre Verwendung als Chromogene in diagnostischen ZubereitungenInfo
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Description
(O)n-A-X
wobei
/7=0 oder 1
A eine Alkylkette mit 3 oder 4 Kohlenstoffatomen und
X einen Carboxyl- oder Sulfonsäurerest
X einen Carboxyl- oder Sulfonsäurerest
bedeutet, sowie deren Salze mit Säuren oder Basen.
2. Verwendung der Verbindungen gemäß Anspruch 1 als Chromogene in diagnostischen Zubereitungen.
Bei verschiedenen Analysemethoden wird das bei der Reaktion gebildete Wasserstoffperoxid benutzt, um eine
geeignete chromogene Substanz, die in reduziertem Zustand im sichtbaren Teil des Spektrums nicht
absorbiert, in ihre oxidierte Form zu überführen, welche sichtbares Licht absorbiert. Solche Analysemethoden
werden bei der Bestimmung einzelner Zuckerarten, z. B. Glukose, Galaktose, verwandt, wo eine für die
Zuckerart spezifische Oxidase, Sauerstoffoxidoreduktase, z. B. Glukoseoxidase, Galaktoseoxidase, nur auf die
Zuckerart einwirkt, die man zu bestimmen wünscht, unter Bildung von Wasserstoffperoxid, das unter
Einwirkung von Peroxidase, Wasserstoffperoxid-Oxidoreduktase, unter proportionaler Farbveränderung mit
einer chromogenen Verbindung oxidiert. Weitere ähnliche Analysen sind z. B. die Bestimmung von
Harnsäure unter Verwendung von Uricase, von Aminosäuren mit Hilfe der entsprechenden Aminosäureoxidase
und von Pyridoxaminphosphat mittels Pyridoxaminphosphatoxidase.
In diesen Systemen haben Benzidinderivate wie o-Dianisidin und o-Tolidin eine weitgehende praktische
Verwendung gefunden. In oxidiertem Zustande führen sie zu einer Absorption im Wellenbereich um 450 nm,
und es besteht ein geradliniger Zusammenhang zwischen der Extinktion und der zu bestimmenden
Komponente.
Die bisher angewandten Chromogene weisen jedoch einige Nachteile auf. Bei Benzidinderivaten ist die
geringe Löslichkeit, die für die reduzierte Form bei etwa IO mg pro Liter liegt, störend. Die Farbe muß daher
binnen einer kurzen Zeitspanne abgelesen werden. Die Farbe von oxidiertem o-Dianisidin ist außerdem
lichtempfindlich. Die Extinktion kann bei Lichteinwirkung rasch sinken, was bis zu 25% falsche Ergebnisse
zur Folge hat mit großer Streuung. Die Zeit für die Farbentwicklung bei ca. 450 nm ist bei Bestimmungen
unter Ausnutzung von o-Dianisidin und o-Tolidin störend lang. Bei Zimmertemperatur ist eine Zeit von 50
bis b0 Minuten erforderlich. Das Schlauchmaterial, welches in Analyseinstrumenten verwandt wird, absorbiert
oxidiertes o-Dianisidin und o-Tolidin, was zu einer Entfärbung des Schlauchmaterials und falschen Analysedaten
führt Um die störend lange Entwicklungszeit für die Farbe, die nicht im gleichen Wellenbereich wie
o-Dianisidin absorbiert, zu vermeiden, ist es üblich, daß man mit o-Tolidin eine zeitweilig auftretende Farbe
benutzt, die eine Absorption bei ca. 630 nm aufweist Diese Farbe ist jedoch sehr empfindlich gegen
Variationen in pH-Wert und Temperatur, die auch den Zeitpunkt beeinflussen, wo eine maximale Farbentwicklung
vorliegt
Es wurde nun festgestellt, daß neuartige chromogene Verbindungen den höheren Ansprüchen, die eine
■noderne Analysentätigkeit erfordert, genügen. Erfindungsgemäß
sind diese Verbindungen 4,4'-Diaminodiphenylderivate der allgemeinen Formel,
H2N
X-A-(O)n
NH,
(O)n-A-X
wobei
η — 0 oder 1
A eine Alkylkette mit 3 oder 4 Kohlenstoffatomen und
X einen Carboxyl- oder Sulfonsäurerest
X einen Carboxyl- oder Sulfonsäurerest
bedeutet, sowie deren Salze mit Säuren oder Basen.
Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung dieser Verbindungen als Chromogene in diagnostischen
Zubereitungen, die spezifische Oxidoreduktasen, Peroxidasen und Chromogene enthalten und zur Bestimmung
von Zuckerarten verwendet werden. Besonders geeignet sind die y,y-(4,4'-Diamino-3,3'-biphenyldioxi)dibuttersäure
und die y,/-(4,4'-Diamino-3,3'-biphenyldioxijdipropansulfonsäure.
Die erfindungsgemäßen Chromogene können auf viele, an und für sich bekannte Arten hergestellt werden,
wobei in jedem besonderen Falle in erster Linie die Zugänglichkeit eines geeigneten Ausgangsmaterials
ausschlaggebend ist. In den Fällen, wo η = 1 ist, ist es
z. B. angebracht, von dem im Handel leicht erhältlichen o-Dianisidin auszugehen
H2N
OCH3
NH,
OCH3
welches durch Demethylierung und Acylierung in Diphenol überführt wird, in das die gewünschte
Seitenkette eingeführt wird, wonach man die Schutzgruppen entfernt. Geeignete Schutzgruppen für die
Aminogruppe sind z. B. Acetyl- oder Phthalylgruppen.
Vor der Einführung der Seitenketten wird das Biphenol am besten in ein Salz überführt, vorzugsweise
ein Natrium- oder Kaliumsalz, durch Umsetzung mit beispielsweise Natriumhydrid, Natriumalkoholat oder
Kaliumalkoholat, und die Einführung geschieht in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Dimethylformamid,
einem Alkohol oder eventuell in einer Wasserlösung. Im letzteren Falle kann die Salzbildung einfach mit
Alkalihydroxid erreicht werden.
Geeignete Gruppen für die Einführung der gewünschten Seitenketten haben die allgemeine Formel
ZA-Y (III)
in welcher A eine niedere Alkylenkette mit 3 — 6
Kohlenstoffatomen, Z ein Halogenatom oder eine Arylsulfonyloxygruppe sowie, in Fällen, in denen X in
Formel I eine Carboxylgruppe ist, Y eine Carboxylgruppe bedeutet oder eine andere Gruppe z. B. eine
Cyanidgruppe oder eine Alkoxycarbonylgruppe, die in
eine Carboxylgruppe umgewandelt werden kann. In den Fällen, in denen A ( — CH2—)2 ist, kann die Einführung
durch Zusatz von Acrylnitril geschehen. Wenn X eine Sulfonsäuregruppe ist, kann YiB. ein Halogenatom
sein oder eine Hydroxylgruppe, die danach in üblicher Weise in eine Sulfonsäuregruppe umgewandelt wird. In
diesem Falle kann die Einführung auch vorzugsweise mit einem cyclischen Sulfonester geschehen, wie
Propan- oder Butansulton. Wahlweise kann o-Dianisidin als Ausgangssubstanz verwandt werden, indem man die
Verbindung zuerst in 3,3'-Dihydroxy-4,4'-dinitrobiphenyl
überführt, in das, wie oben beschrieben, eine geeignete Seitenkette eingeführt wird, wonach schließlich
die Nitrogruppen durch Reduktion in Aminogruppen überführt werden.
In den Fällen wo η = 0 ist und X eine Carboxylgruppe ist, erfolgt die Herstellung am einfachsten,
indem man von Laktamen mit der Formel
A/
C=O
(IV)
ausgeht, in welcher A die angegebene Bedeutung hat. Diese Laktame erhält man leicht aus den entsprechenden
cyclischen Ketonen
(V)
Die Laktame werden in die entsprechenden Halogenverbindungen
C=O
(Vl)
Hai
vorzugsweise Jodverbindungen, umgewandelt, woraufhin man diese, nachdem man die Aminogruppen durch
Einführung eines Acyl- oder Sulfonrests inert gemacht hat, durch Reaktion mit Kupfer (Ullmann-Reaktion) in
die Biphenylderivate
(VII)
überführt, welche nach Hydrolyse die gewünschten
Verbindungen ergeben.
Vor ihrer Verwendung als Reagentien können die hergestellten Säuren je nach Wunsch in geeignete Salze
überführt werden. So erhält man, wenn X eine
Carboxylgruppe ist, Additionssalze mit z. B. Chlorwasserstoffsäure
und anderen starken Säuren. Ebenso erhält man Salze mit Metallen, z. B. Natrium oder
Kalium.
Folgende Laboratoriumsuntersuchungen gemäß standardisiertem
Methoden wurden angewandt bei der Bewertung der neuen Chromogene. Glukose wurde als
Test- oder Modellzuckerverbindung bei den analytischen Bestimmungen weiter unten benutzt, zusammen
mit ihrer spezifischen Oxidase, nämlich Glukoseoxidase, welche die mit den Standardreagenz-Bestandteilen
hinzugegebene Oxidase ist Das Standardreagenz besitzt die folgende Zusammensetzung:
Chromogen
Peroxidase
Peroxidase
Spezifische Oxidase
Phosphatpuffersalze
Destilliertes Wasser
Phosphatpuffersalze
Destilliertes Wasser
0,2 mMol
300 Einheiten 3000 Einheiten 0,1 m
zu 1000 cm3
300 Einheiten 3000 Einheiten 0,1 m
zu 1000 cm3
Die Testlösungen enthielten Glukose in den Konzentrationen 25,50,200,300 und 400 mg pro 100 cm3.
Bei der routinemäßigen Verwendung von auf den hier beschriebenen Prinzipien aufgebauten Reagentien können
auch Bestimmungen in biologischem, proteinhaltigem Material durchgeführt werden, z. B. bei Blut. In
solchen Fäulen wird zuerst eine Proteinfällung durchgeführt, z. B. mit 0,33 m gepufferter Perchlorsäure mit
Glycin, pH-Wer» = 2,7, wobei eine Verdünnung der Probe auf I :21 vorgenommen wird. Vor der endgültigen
Bestimmung wird diese Lösung im Verhältnis 1:11 mit dem oben beschriebenen Reagens verdünnt, wonach
man die Farbentwicklung bei 450 nm mißt. Wenn man dieses Verdünnungsschema auf die Testlösungen anwendet,
erhält man Lösungen mit Glukosegehalten von 1,1; 2,2; 4,3; 8,6; 13,0 und 17,3 mg pro Liter.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, in denen die Herstellung sowie die
Verwendung von erfindungsgemäßen Verbindungen angegeben ist.
A. Zu einer Suspension von 16 g Naiiiumhydrid in
800 cm3 wasserfreiem Dimethylformamid wurden unter Rühren in Stickstoffatmosphäre insgesamt 90 g 4,4'-Diacetamino-S^'-dihydroxybiphenyl
in kleinen Mengen hinzugegeben, wobei die Temperatur durch Kühlung im Kältebad bei etwa -5° C gehalten wurde. Es wurde
gerührt, bis. die Entwicklung von Wasserstoff aufhörte (1 h). Bei fortgesetzter Kühlung wurden 90 g Methyl-y-chlorbutyrat
hinzugetropft. Das Kältebad wurde entfernt und die Temperatur auf etwa 200C erhöht. Das
Einleiten von Stickstoff wurde unterbrochen und die Temperatur nach und nach auf 80°C erhöht und über
Nacht auf diesem Wert gehalten. Der Hauptteil des
SS Lösungsmittels wurde unter Vakuum auf dem Wasserbad
abdestilliert und der Rest im Kolben unter Rühren in 2 I Eiswasser gegossen. Nach einigen Stunden wurde
das Produkt abgesaugt und gündlich mit Wasser gewaschen. Das Rohprodukt wurde getrocknet und
danach in 2 1 siedendem 2-Propanol gelöst und filtriert. Nach Abkühlung erhielt man 110 g (73%) Methyl-yy-(4,4'-diacetamino-3,3'-biphenyldioxi)dibutyrat.
Eine Probe wurde aus 2-Propanol umkristallisiert; Fp. 152-160° C.
ds B. 74 g dieses Methylesters wurden in Stickstoffatmosphäre
unter Rühren in kleinen Mengen zu einer Lösung von 27 g Natriumhydroxid in 450 cm3 Methanol und
450 cm3 Wasser hinzugegeben, wobei die Temperatur
etwa 20 h bei 20° C gehalten wurde und danach 6 h bei 50°C. Der Hauptteii des Methanols wurde im Vakuum
abdestilliert Nach weiterer Verdünnung mit 3 I Wasser wurde die freie y,/-(4,4-Diacetamino-3,3'-biphenyIdioxy)dibuttersäure
durch vorsichtigen Zusatz von 2 η-Salzsäure ausgefällt Die ausgefällte Substanz wurde
abgetrennt und mit Wasser gewichen; Ausbeute etwa 90%. Nach Umkristallisieren aus einer Mischung von
Essigsäure und Wasser schmolz das Produkt bei 214-217°C. ,o
C. 40 g dieser Diacetylaminoverbindung wurden 6 h
unter Rückfluß mit 500 cm3 konzentrierter Salzsäure zum Sieden erhitzt. Die Kristallmasse wurde abgesaugt
und mit konzentrierter Salzsäure gewaschen. Zur Reinigung wurde das Produkt in der erforderlichen
Menge siedendem Wasser aufgelöst und anschließend konzentrierte Salzsäure bis zur beginnenden Kristallisation
hinzugegeben. Nach Abkühlung wurde das Produkt abgesaugt, mit konzentrierter Salzsäure gewaschen
und im Vakuum über festem Kaliumhydroxid getrocknet; Ausbeute 80% Dihydrochlorid von γ,γ'-(4,4'-Diamino-3,3'-biphenyldioxy)dibuttersäure.
Das Produkt zersetzte sich ohne zu schmelzen.
Analyse TUrC2
Gefunden:
berechnet:
Gefunden:
berechnet:
C 52,1, H 5,65, Cl 15,5, N 5,93;
Γ 52,1, H 5,68, Cl 15,4, N 6,07.
Γ 52,1, H 5,68, Cl 15,4, N 6,07.
D. 0,92 g dieses Dihydrochloricls wurd- η in 10 cm3
Wasser gelöst. Nach Abkühlung auf Raumtemperatur wurden 0,32 g Pyridin hinzugegeben, wobei die freie
)',)''-(4,4'-Diamino-3,3'-biphenyldioxy)dibuttersä;ire sofort
zu kristallieren begann. Das Produkt wurde abgesaugt und mit Wasser gewaschen. Man erhielt ein
grauweißes Kristallpulver, das bei etwa 65°C Kristallwasser abgab und bei etwa 160 — 165° C zerfiel.
Die getrocknete Substanz wurde analysiert.
Analyse für C20H24N2O6:
Gefunden: C 70,0, H 6,26, N 24,4;
berechnet: C 61,8, H 6,23, N 24,7.
berechnet: C 61,8, H 6,23, N 24,7.
40
A. Zu einer Lösung von 26,7 g Natriumhydroxid in 300 cm3 Methanol wurden 90 g4,4'-Diacetamino-3,3'-dihydroxyphenyl
hinzugegeben. Nachdem dieses Diphenol gelöst war, wurde eine Aufschlämmung von 73,3 g Propansulton in 200 cm3 Methanol hinzugegeben.
Die Mischung wurde eine Stunde auf 85°C erhitzt, wobei ein Kristallbrei entstand. Nach Abkühlen wurde
das Produkt abgesaugt und mit kaltem Methanol gewaschen. Zur Reinigung wurde das rohe Dinatriumsalz
der y.y'-^^'-Diacetamino-S^'-biphenyldioxy^ipropansulfonsäure
in 500 cm3 Methanol aufgeschlämmt und abgesaugt. Nach dem Trocknen ernielt man 108 g
einer hellbraunen Substanz, die sich ohnt zu schmelzen zersetzte. Die Substanz wurde ohne weitere Reinigung
weiterverarbeitet.
B. Eine Lösung von 40 g dieses Dinatriumsalzes in 250 cm3 Wasser wurde durch eine Säule geleitet, die ein
starkes Kationenaustauschmaterial in der Wasserstoffform enthielt. Das von Natriumionen freie Filtrat wurde
2 h mit 500 cm3 konz. Salzsäure erhitzt und bis zur beginnenden Kristallisation eingeengt. Nach dem
Abkühlen wurde das Produkt abgesaugt und mit Methanol gewaschen. Zur Reinigung wurde es in 1,2 1 (,5
siedendem Wasser gelöst und über Kohle filtriert. Beim Abkühlen erhielt man 11,7 g )\y'-(4,4'-Diamino-3,3'-biphenyldioxy)dipropansulfonsäure,
die sich bei über 300°C ohne zu schmelzen zersetzte. Aus der Mutterlauge
erhielt man nach Einengen weitere 8,7 g.
Analyse für C18H24N2O8S2:
Gefunden: C 47,1, H 5,13, N 6,06. S 13.7;
berechnet: C 47,0, H 5,25, N 6,08, S 14,0.
berechnet: C 47,0, H 5,25, N 6,08, S 14,0.
ό-Butansulton wurde wie in Beispiel 2 A für
y-Propansulton beschrieben mit 4,4'-Diacetamino-3,3'-dihydroxybiphenyI
umgesetzt, und das Produkt wie in Beispiel 2 B hydrolisiert. Man erhielt farblose Kristalle von <5,<5'-(4,4'-Diamino-3,3'-biphenyldioxy)dibutansulfonsäure,
die sich bei etwa 270° C zersetzten.
Analyse für C20H28N2O8S2:
Gefunden: C 49,3, H 5,51, N 5,68, S 13,0;
berechnet: C 75,0, H 5,78. N 5,74, S 13,1.
berechnet: C 75,0, H 5,78. N 5,74, S 13,1.
A. 32,2g 2-Oxo-2,3,4,5-tetrahydro-1-H-l-benzazepin wurden in 300 cm3 Eisessig gelöst. Unter Rühren wurde
eine Lösung von 32,5 g Jodmonochlorid in 200 cm3 Essigsäure hinzugegeben. Die Lösung wurde 2 Tage bei
Raumtemperatur stehengelassen und mit einer großen Menge Wasser verdünnt. Das ausgefallene Produkt
wurde abgesaugt und mit Wasser gewaschen und aus einer Mischung von Äthanol und Wasser umkristallisiert.
Man erhielt 7-Jod-2-oxo-2,3,4,5-tetrahydro-l-H-1-benzazepin;Fp. 187-188° C.
Wenn man von 2-Oxo-1,2,3,4,5,6-Hexahydro-1-benzazocin
anstelle von 2-Oxo-2,3,4,5-Tetra-
hydro-1-H-l-benzazepin ausging, erhielt man in entsprechender
Weise 8-]od-2-oxo-1,2,3,4,5,6-hexahydro-1-benzazocin; Fp. 207 bis 208° C.
B. 10 g des wie oben erhaltenen 7-Jod-2-oxo-2,3,4,5-tetrahydro-1-H-1-benzazepin wurden
6 h unter Rückfluß mit 160 cm3 Essigsäureanhydrid zum Sieden erhitzt. Die Lösung wurde im Vakuum
eingeengt, wobei man ein dickes Öl erhielt, das bei Behandlung mit Methanol kristallines
N-Acetyl-7-jod-2-oxo-2,3,4,5-tetrahydro-l-H-l-benzazepin ergab; Fp. 116— 117°C; Ausbeute etwa 9,5 g.
Auf entsprechende Weise erhielt man aus 8-Jod-2-oxo-1,2,3,4,5,6-hexahydro-l-benzazocin als Produkt
N-Acetyl-8-jod-2-oxo-1,2,3,4,5,6-hexahydro-1-benzazocin.
Das rohe Produkt wurde ohne Reinigung weiterverarbeitet.
C. 9,4 g N-Acetyl-7-jod-2-oxo-2,3,4,5-tetrahydro-1-H-benzazepin,
100 cm3 wasserfreies Dimethylformamid und 20 g Kupferpulver wurden 3 h unter
Rückfluß gerührt, und anschließend weitere 20 g Kupferpulver zugegeben und die Mischung weitere 12 h
gerührt. Die feste Substanz wurde abfiltriert und mit Dimethylformamid gewaschen. Das Waschwasser wurde
mit dem Filtrat zusammengegeben und im Vakuum auf ein kleines Volumen eingeengt. Bei Zugabe von
Wasser erhielt man 4,6 g einer festen Substanz, die in einem 1 : 1-Gemisch von Methanol und Wasser gelöst
wurde. Die Lösung wurde filtriert, mit etwas Natriumhydroxid versetzt, wobei Verunreinigungen ausfielen, die
abfiltriert wurden. Das entstandene 7,7'-Bi(2-oxo-2,3,4,5-tetrahydro-1-H-l-benzazepin) wurde
aus dem Filtrat durch Zugabe von 2 η-Salzsäure in Form farbloser Kristalle ausgefällt, die sich nach einer
2 1 1 O 4 11 6
Umwandlung bei 178°C bei über 30O0C ohne zu
schmelzen zersetzten.
Analyse für C20H70N2O2:
Gefunden: C 74,8, H 6,21, N 8,84;
berechnet: C 75,0, H 6,29, N 8,75.
Gefunden: C 74,8, H 6,21, N 8,84;
berechnet: C 75,0, H 6,29, N 8,75.
In entsprechender Weise erhielt man 8,8'-Bi(2-oxo-1,2,3,4,5,6-hexahydro-l-benzazocin),
das ohne Reinigung weiter verwendet wurde.
D. 1 g des entsprechend C erhaltenen 7,7'-Bi-benzazepinderivats wurde 7 h in einem Autoklav mit 140 g
gesättigter Bariumchloridlösung auf 1500C erwärmt. Nach dem Abkühlen wurde Natriumcarbonatlösung
zugegeben, das ausgefällte Bariumcarbonat abfiltriert und die entstandene y,/-(4,4'-Diamino-3,3'-biphenyl)dibuttersäure
aus dem Filtrat durch Zugabe von Essigsäure bis zu einem PpH-Wert von etwa 5 ausgefällt. Das Produkt zersetzte sich bei etwa 1200C
ohne zu schmelzen.
Analyse
Gefunden:
berechnet:
Gefunden:
berechnet:
C 67,1, H 6,84, N 7,78;
C 67,4, H 6,79, N 7,86.
C 67,4, H 6,79, N 7,86.
10 g des entsprechend C hergestellten 8,8'-Bi(2-oxo-1,2,3,4,5,6-hexahydro-l-benzazocine)
wurden 12 h mit 200 cm3 konz. Salzsäure unter Rückfluß erhitzt. Die Lösung wurde auf ein kleines Volumen eingeengt, mit
Wasser verdünnt und der pH-Wert durch Zugabe einer konzentrierten Natriumacetatlösung auf 5-6 eingestellt.
Die ausgefallene <5,<5'-(4,4'-Diamino-3,3'-biphenyl)divaleriansäure
wurde abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Sie war ein grauweißes kristallines Pulver,
das sich an der Luft leicht verfärbte und sich ohne zu schmelzen zersetzte.
Analyse für C22H28N2O4:
Gefunden: C 68,5, H 7,38, N 7,19;
berechnet: C 68,7, H 734, N 729-
berechnet: C 68,7, H 734, N 729-
Anwendungsbeispiel 1
Eine Reagenszubereitung laut angegebener Standardzusammensetzung mit 0,2 mMol y,/-(4,4'-Diamino-3,3'-biphenyldioxy)dibuttersäure-2-HCl
(Beispiel 1) als Chromogen wurde nach dem Standardschema für
verschiedene Testlösungen untersucht Maximale Farbentwicklung trat bei 450 nm binnen 25 min bei 250C
bzw. 15 min bei 37°C ein. Die Wasserlöslichkeit de; Säureadditionssalzes des neuen Chromogens war gut
und deshalb trat keine Fällung des Chromogens ein. Die Farbstabilität des Chromogens gemäß Beispiel 1 be
dem Extinktionsmaximum machte ein Ablesen zu einerr beliebigen Zeitpunkt bis zu 4 h möglich, was die längste
untersuchte Zeitspanne darstellt.
Bei der Verwendung automatischer Aiialysevorrich
ι» tungen ist es wünschenswert, daß der Gummi oder di«
verschiedenen Plastikmaterialien, die in den Schläucher enthalten sind, nicht von der Reagenslösung verfärbi
werden. Proben verschiedener Schlauchtypen wurder 24 h in die Reagenslösung getaucht. Diejenigen Proben
die in Reagenszubereitungen, enthaltend das Chromo gen laut Beispiel 1, getaucht wurden, verfärbten sich
nicht, wogegen Proben in Lösungen, die o-Dianisidir enthielten, braun verfärbt wurden. In dem Maß, wie
Reaktionen zwischen dem Schlauchmaterial und den· Chromogen auftreten, ergeben die nachfolgender
Analysen falsche Werte.
Anwendungsbeispiel 2
Eine Reagenslösung laut angegebener Standardzusammensetzung mit 0,2 mMol j\/-(4,4'-Diamino-3,3'-biphenyldioxy)dipropansulfonsäure
(Beispiel 2) als Chromogen wurde nach dem Standardschema für verschiedene Testlösungen untersucht. Maximale Farbentwicklung
bei 430—450 nm trat binnen 25 min bei 25°C ein. Die Wasserlöslichkeit des neuen Chromogens
war gut, und folglich trat keine Fällung des Chromogens ein. Die Farbstabilität des Chromogens nach Beispiel 1
bei dem Extinktionsmaximum machte ein Ablesen zt einem beliebigen Zeitpunkt bis zu 4 h möglich, was die
längste beobachtete Zeitspanne ist Ebenso wurde das Schlauchmaterial, das normalerweise zu den automatischen
Analyseinstrumenten gehört, durch das Chromogen nicht beeinflußt.
Untersuchungen der übrigen erfindungsgemäßer Verbindungen zeigten, daß die Eigenschaften, die für die
beiden Chromogene in Beispiel 5 und 6 typisch sind auch bei den anderen Chromogenen vorhanden sind, die
die allgemeine Formel umfaßt Bei Vergleicher zwischen den üblicherweise verwandten Benzidinderivaten
und den erfindungsgemäßen Chromogenen erhielt man die folgenden Ergebnisse.
Chromogen | Wellenlänge (mm) |
pH-Wert | Löslichkeit reduziert (ungefärbt) |
bei pH 7 mg/1 oxydiert (gefärbt) |
Extinkt. verm. % nach Bestrah lung 5 Min. mit 40-W-Lampe |
Zeit für die Farbentwicklung (min.) 25°C 37X |
35 | Absorption an Schlauch- maierial |
o-Dianisidin | 450 | 6,5 | 110 | 10 | 26 | 50 | 45 | + |
o-Tolidin | 430 | 6,5 | 130 | 7 | 1 | 60 | 6 | + |
o-Tolidin | 630 | 4,5 | 130 | 7 | instabil | 10 | 15 | + |
Laut Beispiel I | 450 | 6,5 | 70000 | 700 | 2 | 25 | 15 | - |
Laut Beispiel II | 450 | 6,5 | 12000 | 120 | 2 | 25 | — |
Claims (1)
1. 4,4'-Diaminodiphenylderivate der allgemeinen Formel,
H2N
X-A-(O)n
NH2
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