DE2109001B2 - Verstellbarer Sessel insbesondere für Eisenbahnfahrzeuge - Google Patents

Verstellbarer Sessel insbesondere für Eisenbahnfahrzeuge

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    • B61D33/0078Seats characterised by their mounting in vehicles adjustably mounted
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen verstellbaren Sessel, insbesondere für Eisenbahnfahrzeuge, bei denen Sitz und Lehne durch ein gemeinsames Innengestell zu einem einheitlichen Polsterkörper verbunden sind, der durch bewegliche Glieder gegenüber dem Fußgestell kippbar ist, wobei der Polsterkörper in etwa horizontaler Richtung verschiebbar ist und an dem Innengesteil wenigstens ein an der Hinterkante des Fußgestells schwenkbarer Lenker angelenkt ist. Man hat schon kippbare Sessel (vgl. franz. Patent 8 23 912) vorgeschlagen, die einen verschiebbaren Polsterkörper haben, bei denen sich die Hinterkante der Lehne während des Kippens im wesentlichen senkrecht verschiebt, ohne den Fahrgast auf dem nachfolgenden Sitz zu belästigen. Diese Sitze haben jedoch der Technik ihrer Zeit entsprechend eine verhältnismäßig schwere Konstruktion. Zudem begnügte man sich während des Verstellens, bei dem der Sitz nicht verriegelt wird, mit der Reibung, um ein unbeabsichtigtes Kippen zu verhindern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Konstruktion des Sessels zu verbessern; die Beweglichkeit des Polsterkörpers soll nicht die Gefahr mit sich bringen, -daß er zu unpassender Zeit gegen die Endanschläge für die Kippbewegung in der einen oder anderen Richtung anschlägt
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, s daß an dem Innengestell unter dem Sitz wenigstens eine einen am Fußgestell festgelegten Gleitschuh umfassende zweibahnige Gleitschiene angeordnet ist daß der Schwerpunkt am Innengestell durch entsprechende Bemessung der Länge des Lenkers so in der Lehne
to angeordnet ist daß der Polsterkörper allein oder zusammen mit dem Benutzer des Sessels bei allen Kippstellungen im indifferenten Gleichgewicht bzw. im beinahe indifferenten Gleichgewicht ist und daß ein vorgespannter elastischer Gurt zwischen dem Vorder-
is teil des Innengestells am Sitz und der Hinterkante des Fußgestells angeordnet ist.
Hierdurch wird erreicht daß der Schwerpunkt des Polsterkörpers zusammen mit dem Benutzer sich auf einer horizontalen, ggf. nur leicht gekrümmten Linie bewegt, und daß der Anschlag des Polsterkörpers gegen die Endstellungen elastisch aufgefangen wird, wobei die Oberkante der Lehne sich in einer vertikalen Ebene bewegt und das Kippen des Sessels den Fahrgast auf dem nachfolgenden Sitz nicht belästigt
Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben, das in der Zeichnung dargestellt ist In dieser zeigt
Fig. 1 den Sessel in Seitenansicht in der das Sitzkissen nach hinten geschoben und die Lehne aufgerichtet ist,
F i g. 2 den Sessel entsprechend F i g. 1 in der Stellung, in der das Sitzkissen nach vorn geschoben und die Lehne geneigt ist,
Fig.3 das Mittelteil des Sessels in vergrößertem Maßstab bei dem Kippvorgang in fünf gleichweiten Abständen, wobei die Verlagerung des Schwerpunkts während des Kippens erkennbar gemacht ist, und
F i g. 4 eine graphische Darstellung, die für die fünf Punkte der F i g. 3 die Spannung des Gurtes zeigt.
NachF i g. 1 besteht der Sessel aus einem Fußgestell 1, das an seiner Vorderkante eine Achse 2 trägt, um die ein Gleitschuh 3 schwenken kann. An seiner Hinterkante trägt das Fußgestell eine Achse 4, um die ein Lenker 5 schwenkbar ist, der mit seinem anderen Ende am
Schwenkpunkt 6 an dem Innengestell 7 angelenkt ist.
Das zweiteilige Innengestell 7 trägt auf seiner Vorderkante eine elastische Bespannung, die als Auflage für eine weiche Polsterung 8 dient. So bilden Sitz und Lehne einen einheitlichen Polsterkörper, der dem Sessel die übliche bequeme Form gibt
An dem Innengestell 7 ist unter dem Sitz eine zweibahnige Gleitschiene 9 angeordnet, die den am Fußgestteil 1 schwenkbaren Gleitschuh 3 umfaßt und durch die Endanschläge 11 und 12 begrenzt ist. An der Hinterkante des Fußgestells 1 ist um die Achse 4 ein Lenker 5 schwenkbar angeordnet der zu dem Schwenkpunkt 6 am Innengestell 7 führt und in seiner Länge so bemessen ist, daß der Polsterkörper 7, 8 zusammen mit dem Benutzer des Sessels bei allen Kippstellungen im indifferenten Gleichgewicht ist, wie dies weiter unten näher erläutert wird.
Zweckmäßig sieht man an beiden Seiten des Sessels je eine Gleitschiene 9 mit dem Gleitschuh 3 vor. Auch der Lenker 5 ist doppelt ausgebildet, so daß seine Schwenkpunkte 4 und 6 zu beiden Seiten des Sessels liegen, damit ein seitliches Kippen des Polsterkörpers 7, 8 verhindert wird. Man kann aber auch diese Konstruktionsteile nur einmalig in der Mitte des Sessels
vorsehen, wobei sie dann zweckmäßig etwas breiter und kräftiger ausgeführt werden.
An dem vorderen Teil des Innengestelu, z. B. in einer öse 16, ist ein elastischer Gurt 14 eingehakt, der mit seinem anderen Ende, z. B. durch einen S-Haken, unter Vorspannung an der Hinterseite des Fußgestells 1 festgelegt ist, wie dies in F i g. 1 und 2 durch den Haken 17 dargestellt isL
In F i g. 1 ist die Gleitschiene 9 mit ihrem vorderen Anschlag 12 bis zu dem Gleitschuh 3 am Fußgesteli 1 to zurückgeschoben. Dabei ist der Lenker 5 aufgerichtet und bringt die Achse 6 und damit die Sessellehne in ihre höchste Stellung.
Wenn der Benutzer des Sessels aus dieser Stellung in die Liegestellung übergehen will, schiebt er das is Sitzkissen nach vorn, wobei die Gleitschiene 9 über den Gleitschuh 3 gleitet Der Lenker S hält dabei die Lehne so, daß sich ihre Oberkante in einer im wesentlichen senkrechten Ebene verlagert, während der Neigungswinkel der Lehne gegenüber der Senkrechten zunimmt Diese Stellung ist in F i g. 2 dargestellt, sie bietet dem Rücken des Benutzers eine bessere Abstützung und somit eine erhöhte Bequemlichkeit
Beim Obergang von der Stellung nach F i g. 1 in die nach F i g. 2 verlagert sich der Schwerpunkt des Sitzes und seines Benutzers etwas, wobei der Gurt 14 gespannt wird. Der Übergang von der einen Stellung in die andere ist also leicht und federnd möglich.
In F i g. 3 ist in vergrößertem Maßstab die Lage des Sessels in fünf Stellungen angegeben, die durch die Buchstaben a — vorn, b, c und d als Zwischenstellungen und r = hinten bezeichnet sind, und zwar für die Achse 2 in der Gleitschiene 9, für den Haken 15 des elastischen Gurtes 14 und für den Schwenkpunkt 6 des Lenkers 5. Aus diesen Punkten läßt sich der Schwerpunkt des Polsterkörpers 7, 8 und seines Benutzers in den fünf Stellungen konstruktiv ermitteln, der in F i g. 3 durch die Punkte Ga, Gb, Gc, Gd und Gr angegeben ist Die Anordnung ist so gewählt, daß die Verlagerungslinie des Schwerpunktes von Ga nach Gr weitgehend eine Horizontale, ggf. eine leicht gekrümmte Kurve ist Die Form der Verlagerungslinie zeigt, daß der Polsterkörper 7,8 mit dein Benutzer während des Kippvorganges im indifferenten Gleichgewicht ist also stoßfrei und leicht von einer Stellung in eine andere übergehen kann.
Dabei können, wie das Ausführungsbeispiel zeigt die Abmessungen so gewählt werden, daß die Rückseite des Polsterkörpers von einer Neigung von etwa 10° bis zu 30° gegenüber der Vertikalen schwenken kann, ohne daß die Oberkante der Lehne über die vertikale Ebene hinaustritt, in der sie in ihrer aufgerichteten Stellung liegt Der Benutzer des nachfolgenden Sessels wird also durch den Kippvorgang nicht belästigt
F i g. 3 zeigt ferner, daß, auch wenn die Neigung des Lenkers 5 zwischen den Punkten Br bis 6a gleiche Schritte aufweist die Zwischenräume der aufeinanderfolgenden Stellungen des Schwerpunktes allmählich abnehmen, d. h. der Abstand Gr-Gd ist größer als die folgenden, insbesondere als der letzte Abstand Gb-Ga. In gleichem Sinne ändert sich die Länge des elastischen Gurtes 14 beim Übergang von dem Punkt 15r zum Punkt 15a.
In F i g. 4 sind als Abzissen die Längen L des Gurtes und als Ordinaten seine Zugkraft F angegeben. Man erkennt daß die Zugkraft F, die dem Absinken des Schwerpunkts G entgegenwirkt fortschreitend, beginnend mit der Vorspannung des Gurts, von Schritt zu Schritt weniger schnell von der hinteren Stellung r zu der vorderen Stellung a zunimmt Dies paßt genau zu dem gewünschten Ausgleich des Schwerpunkts G in Fig. 3.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verstellbarer Sessel, insbesondere für Eisenbahnfahrzeuge, bei denen Sitz und Lehne durch ein gemeinsames Innengestell zu einem einheitlichen Polsterkörper verbunden sind, der durch bewegliche Glieder gegenüber dem Fußgestell kippbar ist, wobei der Polsterkörper in etwa horizontaler Richtung verschiebbar ist und an dem Innengestell wenigstens ein an der Hinterkante des Fußgestells schwenkbarer Lenker angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Innengestell (7) unter dem Sitz wenigstens eine einen am Fußgestell (1) festgelegten Gleitschuh (3) umfassende zweibahnige Gleitschiene (9) angeordnet ist, daß der Schwenkpunkt (6) am Innengesteü (7) durch entsprechende Bemessung der Länge des Lenkers (5) so in der Lehne angeordnet ist, daß der Polsterkörper (7, 8) allein oder zusammen mit dem Benutzer des Sessels bei allen Kippstellungen im indifferenten Gleichgewicht bzw. im beinahe indifferenten Gleichgewicht ist, und daß ein vorgespannter elastischer Gurt (14) zwischen dem Vorderteil des Innengestells (7) am Sitz und der Hinterkante des Fußgestells (1) angeordnet ist
2. Sessel nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Lenker (5) durch Anschläge in seiner Kippbewegung auf einen Winkel begrenzt ist, der der Rückseite des Polsterkörpers (7,8) eine Neigung von 10° bis 30° gegenüber der Vertikalen ermöglicht
3. Sessel nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß als Anschläge für die Kippbewegung die Endanschläge (11,12) der Gleitschiene (9) unter dem Sitz dienen.
4. Sessel nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß der vorgespannte Gurt (14) mit dem einen Ende in einer Öse (16) an der Vorderkante des Innengestells (7) mid mit dem anderen Ende durch einen S-Haken (17) an der Hinterkante des Fußgestells (1) unter dem Polsterkörper (7,8) befestigt ist.
DE2109001A 1970-04-27 1971-02-19 Verstellbarer Sessel, insbesondere für Ebenbahnfahrzeuge Expired DE2109001C3 (de)

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