DE210582C - - Google Patents

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DE210582C
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celluloid
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B44DECORATIVE ARTS
    • B44CPRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
    • B44C1/00Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing decorative surface effects
    • B44C1/04Producing precipitations

Landscapes

  • Printing Methods (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
M 210582 ■-KLASSE 75 e. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Juli 1908 ab.
Zur Herstellung von transparenten Mehrfarbenbildern, wobei die Flächen nicht mit Pigmentfarben bedruckt, sondern selbst verschiedenfarbig angefärbt werden, war kein Verfahren bekannt, das es möglich macht, bei einer zum Teil mit einer Farbstofflösung angefärbten Fläche den ungefärbt gebliebenen Teil in einer anderen Farbe anzufärben, ohne vorher den bereits gefärbten Teil vor der Einwirkung der zweiten Farbstofflösung durch Isolierung zu schützen.
Eine Art der Isolierung besteht darin, daß zum Anfärben einer Fläche, welche z. B. in drei verschiedenen Farben gefärbt werden soll, ein Schablonierverfahren angewendet wird. Zu diesem Zwecke wird die Unterlage zunächst mit einer Schablone bedeckt, welche den in der ersten Farbe zu färbenden Teil freiläßt, während die in den anderen Farben zu färbenden Partien durch diese Schablone zugedeckt werden. Dann wird die , so geschützte Unterlage der Einwirkung des ersten Farbstoffes ausgesetzt, wobei dieser die Unterlage nur an der Stelle anfärbt, wo die Schablone ihren Ausschnitt hat, wo also die Unterlage freiliegt, während an den Stellen, wo die Schablone die Unterlage deckt, eine'Anfärbung ausgeschlossen ist. Die zweite Farbe wird unter Anwendung einer zweiten Schablone in gleicher Weise aufgetragen, wobei die zweite Schablone diejenigen Teile, der Unterlage freiläßt, welche angefärbt werden sollen, während sie diejenigen Teile deckt, welche nicht angefärbt werden sollen. Auf gleiche Art wird die dritte Farbe aufgetragen, so daß dann die ganze Fläche in drei Farben angefärbt ist. Bei größeren Flächen, bei denen es nicht so sehr darauf ankommt, daß die Berührungslinie zweier Farben sehr scharf und nicht überdeckt ist, leistet dieses Verfahren gute Dienste. Es versagt jedoch, um so leichter, je kleiner die verschiedenfarbigen Einzelflächen sind, da es dann immer schwieriger und zuletzt unmöglich wird, die Schablonen mit den bereits gefärbten Flächen in die dann nötige haarscharfe Deckung zu bringen.
Andere Arten von Isolierung, wie die z. B. nach ■ dem österreichischen Patent 29577, wo die. bereits gefärbten Teile noch besonders gebeizt werden, oder die nach dem französischen Patent 386147, wo Lack zur Deckung der schon angefärbten Teile dient, sind umständlicher.
Vorliegendes Verfahren gestattet auf einfache Weise ein verschiedenfarbiges Anfärben einer bereits teilweise gefärbten Fläche ohne Anwendung von Isolierungen und. ist für die verschiedensten Zwecke der Technik, z. B. zum Verschiedenfarbigfärben transparenter Unterlagen, wie Gelatine oder Celluloid, zur Herstellung von Mehrfarbenrastern, u. a.. geeignet.
Das Wesen des Verfahrens beruht darauf, daß eine aus einer Farbstofflösung angefärbte Fläche nach ihrem Trocknen beim Eintauchen in eine zweite andersfarbige Farbstofflösung sich nicht anfärbt, wenn die Einwirkungsdauer dieser zweiten Farbstofflösung auf ein geeig-
netes Minimum gebracht wird, das jedoch noch genügt, die gleichzeitig freiliegenden, noch nicht angefärbten Teile der Fläche mit hinreichender Intensität anzufärben.
Bis jetzt war nur folgende Erscheinung bekannt :
Wenn man z. B. einen Streifen aus Celluloid zur Hälfte in eine rote konzentrierte Farbstofflösung, z. B. Rhodamin, eintaucht, den
ίο an der Oberfläche haftenden Überschuß .der Farbe durch Wasser abspült und trocknen läßt, so erhält man einen zur Hälfte intensiv angefärbten roten Streifen. Taucht man diesen Streifen in eine grüne alkoholische Farbstofflösung, ζ. B. Malachitgrün, und läßt ihn län-, gere Zeit darin, spült ab und trocknet, so beobachtet man, daß die zuerst nicht angefärbte Stelle grün erscheint, während die rot gefärbte Hälfte ebenfalls die grüne Farbe stark angenommen hat und dadurch mißfarbig geworden ist.
Ganz verschieden hingegen spielt sich die Färbung ab, wenn dieser Streifen nach vorliegendem Verfahren in der zweiten grünen Farbstofflösung nur wenige Sekunden gelassen und hierauf schnell die Einwirkung der alkoholischen Lösung durch Eintauchen in Wasser unterbrochen wird. Dann färbt sich nur die ungefärbt gebliebene Hälfte des Celluloids intensiv an, während die zu Anfang rot gefärbte Fläche unverändert bleibt.
Diese Erscheinung läßt sich dadurch erklären, daß der in der Fläche sitzende trockene Farbstoff der ersten Färbung bei Einwirkung des zweiten als anfängliche Reservage wirkt. Wie in diesem Beispiel eine alkoholische Farbstofflösung kurze Zeit auf Celluloid einwirkt und in ihrer Einwirkungsdauer durch Eintauchen in Wasser — eine Flüssigkeit, in welcher das Celluloid nicht anfärbbar ist — unterbrochen wird, können auch Flächen, bestehend aus Gelatine, Kasein 0. dgl., welche in wäßriger Lösung anfärbbar sind, auf dieselbe Weise in hinreichend kurzer Einwirkung verschieden angefärbt werden. Man hat nur nötig, die Einwirkung der wäßrigen Farbstofflösung zur rechten Zeit zu unterbrechen, was durch sofortiges Eintauchen in Alkohol oder Abpressen oder Aufsaugen der überschüssigen Farbe möglich ist.
Ein Ausführungsbeispiel dieses Verfahrens bildet z. B. die Herstellung von Celluloidblättern, welche in z. B. roter Umrahmung grüne transparente Schrift mit blauen Anfangsbuchstäben besitzen sollen.
Transparentes Celluloid wird mit der gewünschten Schrift in Druckerschwärze bedruckt, in alkoholische rote Farbstofflösung (Rhodamin) gebracht, wodurch die nicht vom Druck bedeckten Stellen, also die Umrahmung, angefärbt wird, während sich die durch die Druckerschwärze gedeckten Stellen, welche die Schrift bilden, nicht anfärben.
Nun wird die Druckerschwärze, welche die kleinen Buchstaben bildet, abgewaschen, die Fläche etwa zwei Sekunden der Einwirkung einer konzentrierten, alkoholischen Malachit-' grünlösung ausgesetzt und sofort in Wasser gebracht. Hierbei färben sich die freigelegten kleinen Buchstaben grün, ohne daß sich die bereits rot gefärbte Umrahmung, mitanfärbt, während die Druckerschwärze der' großen Buchstaben die Unterlage isoliert.
Nun sollen noch die großen Buchstaben blau gefärbt werden. Dies geschieht dadurch, daß nun auch die Druckerschwärze der großen Buchstaben abgewischt wird, worauf das Blatt ohne jede Reservage der bisher freigelegten Teile etwa eine Sekunde lang in konzentrierte blaue alkoholische Farbstofflösung, z. B. Spritblau, eingetaucht und sofort in strömendes Wasser gebracht wird. Der Erfolg ist der, daß sich jetzt nur die frei gebliebenen großen Buchstaben blau anfärben, ohne daß Rot und Grün Farbe annehmen würden.
Ein anderes Ausführungsbeispiel bildet die Herstellung von mehrfarbigen Rastern.
Soll ein zweifarbiger Raster hergestellt werden, so wird z. B. Celluloid mit einem feinen Liniensystem überdruckt, in alkoholische Färb- go stofflösung getaucht, wodurch sich nur die freiliegenden Linien, nicht aber die durch die Druckerschwärze reservierten anfärben. Nach dem Trocknen wird die Druckerschwärze z. B. mit Terpentinöl abgewischt, worauf das transparente Celluloid zum Vorschein kommt. Durch Eintauchen in eine zweite verschiedenfarbige Farbstoff lösung werden nun, ohne daß es nötig wäre, die' zuerst gefärbten Linien irgendwie zu isolieren, die freiliegenden transparenten Linien in der zweiten Farbe angefärbt, wobei die zuerst gefärbten Linien keine Farbe annehmen.
Zur Herstellung von Dreifarbenrastern eignet sich das Verfahren in folgender Ausführungsweise.
In transparentes Celluloid wird mit Hilfe eines Kupferrasters ein feines Liniensystem eingepreßt, so daß die Vertiefungen ein Drittel der gesamten Fläche ausmachen. Das Planum wird mit Druckerschwärze eingewalzt, wodurch sich nur dieses bedeckt, während die Zwischenräume frei bleiben. Nunmehr wird nach Isolierung der Rückseite das Blatt in eine blaue Farbstofflösung gelegt.
Es färben sich nur die Vertiefungen, während die Erhöhungen ungefärbt bleiben. Nach Waschen und Trocknen wird die Druckerschwärze abgewischt und ein zweites Liniensystem senkrecht zu der erstgewählten Riehtung eingeprägt. Wiederum wird eingewalzt, und bei Eintauchen in eine alkoholische Ma-
lachitgrünlösung bleiben die Erhöhungen unangefärbt, weil nur die Vertiefungen der Einwirkung dieser Farbstofflösung ausgesetzt sind. Hier nun beginnt die Anwendung des neuen Verfahrens.
Während nämlich früher auf die Einwirkungsdauer dieser zweiten alkoholischen Farbstofflösung kein Wert gelegt wurde, wird jetzt die Zeitdauer auf ein Minimum begrenzt.
ίο Dieses Minimum ist abhängig von der Konzentration und der Natur der Farbstofflösung, von der Vertiefung des Reliefs usf., wird sich aber im allgemeinen nur auf wenige Sekunden belaufen. Deshalb läßt man diese zweite Farbstofflösung nur etwa drei Sekunden einwirken und erhält dadurch die in- der Tiefe liegenden Linien nur in den transparent gebliebenen Stellen angefärbt, während da, wo die bläuen Linien die eingepreßten, nicht mit Fettfarbe bedeckten Linien kreuzen, eine Anfärbung nicht stattfindet. Hierauf wischt man die Druckerschwärze ab und setzt ohne jede Isolierung der Schichtseite diese der Einwirkung einer roten Farbstofflösung aus, z. B. Rhodamin, und zwar nur etwa eine Sekunde.
Hierbei färbt sich nur das frei gebliebene letzte Drittel intensiv und leuchtendrot an, während die beiden bereits angefärbten anderen Drittel unangegriffen bleiben.
Die für photographische Zwecke nötige Intensität der Farben ist trotz der kurzen Einwirkungsdauer ausreichend.
Durch Pressen unter Anwendung von Wärme werden hierauf die einzelnen Farben in eine Ebene gebracht, und man erhält so einen vollständig im Celluloid sitzenden Raster.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger, schrittweise mit verschiedenen Farbstofflösungen gefärbter Flächen, dadurch gekennzeichnet, daß man die nur zum Teil gefärbten Flächen nach dem Trocknen nur so kurze Zeit mit Farblösungen behandelt, daß die vorher angefärbten Flächenteile nicht nochmals angefärbt werden.
    Berlin, gedruckt in der reichsdrückerei.
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