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Probeentnahmegerät für Weintrauben Gegenstand der Erfindung ist die
besondere Ausbildung eines Probeentnahmerohres für Weintrauben. Die modernen Probeentnahmegeräte
für Weintrauben bestehen im wen wesentlichen aus einem Druckzylinder, einem mit
deni Kolben des Druckzylinders fest verbundenen, zylindrischen Entnahmerohr, das
aus dem Zylinder nach unten ausfahrbar ist, und einem im Entnahmerohr beweglich
angeordneten, zum Ausdrücken der Trauben dienenden Preßkolben. Das im Boden des
Zylinders geführte Entnahmerohr ist un-ten offen. Es wird bei Beginn der Probeentnahme
durch den in der Regel mit Druckluft beauSschlagten Kolben von oben in die Traubenmasse
hineingestoßen.
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Ist das Rohr bis zu einer vorbestimmten Höhe mit Trauben gefüllt,
so wird es mit der in seinem Innern befindlichen Probe hochgezogen und am unteren
Ende geschlossen. Beim ansch:ließenden Zusammendrüciten der Probe mit Hilfe den
Preßkolbens wird die Maische ausgedrückt und fließt durch Öffnungen im Mantel des
Entnahmerohrs nach außen ab, von wo sie dem Öchslemeßgerät zugeführt wird.
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Bei der Entnahme sollen von dem Entnahmerohr mehrere Schichten nacheinander
durchstoßen werden, damit man einen realen Durchschnitts wert aller in der Bütt
enthaltenen Trauben bekommt. Hierbei muß ein Zusammendrücken der Trauben in der
Bütt nach Möglichkeit vermieden werden.
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de Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Einstoßen/ des Entnahmerohrs
so auszubilden, daß querstehende Stengel beim Einstoßen des Rohrs in die Traubenmasse
glatt durchschnitten und damit die im Rohr befindlichen Teile derlrAraubenhenkel
von den außerhalb befindlichen Teilen abgetrennt werden.
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Nach der Erfindung wird das Entnehmerohr am Einstoßende mit Zähnee
versehen, deren Kanten angeschärft sind. In dieser Weise ausgebildete Zahnkanten
wirken wie Messer, die mit ziechendem Schnitt quer liegende Trabenstengel durchschneiden.
Dabei wird nur ein unwerentlicher Druck in lotrechter Richtung auf die Trauben ausgeübt.
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Die Wirkung kann noch verbessert werden, wenn die Schneidkanten der
Zähne hinterschliffen werden. Die durch den hinterschliff zwischen den Zähnen entstehenden
Zwischenwände haben eine gebogenen, scharf angeschliffenen, unteren Rand, der auch
Stengel durchschneidet, die sich bei nicht hinterschliffenen Zähnen in den Ecken
am Zahngrund gegebenenfalls hätten festsetzen können. Der Hinterschliff vereinfacht
überdies das Nachschleifen stumpf gewordener Zähne.
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Erfahrungsgemäß sollte das Hinterschle ifen so ausgefüfir t werden,
daß die Länge des Ausschliffs mindestens 15 mm beträgt.
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Bei längeren Betriebszeiten ist es von Nachteil, wenn zum Nachschleifen
das ganze entnehmerohr ausgebaut werden muß, weil dies umfangreiche Montage-Arbeiten
erforderlich macht. Nach einem weite ren Gedanken der Erfindung wird deshalb das
Entnahme rohr so ausgebildet, daß der untere, die Zähne tragende Teil auswechselbar
ist.
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In diesem Pall muß das Entnahmerohr, wenn die Zihne nachgeschliffen
werden sollen, nur so weit aus dem Zylinder ausgefahren werden, daß die Verbindungsstelle
frei liegt. Der untere Teil kann dann ohne weitere Montage-Arbeiten ausgewechselt
und nachgeschliffen werden.
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Die Auswechselzeit wird dadurch erheblich verkürzt. Hällt man einen
auswechselbaren Teil in Reserve, so kann die gesamte Stillstandszeit sogar auf die
zum Auswechseln des unteren Rohrteils benötigte Zeit herabgesetzt werden, denn zum
Nachschleifen des ausgebauten Tells bleibt genügend Zeit, während der andere Teil
in Betrieb ist.
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Für die Verbindung des auswechselbaren Teils mit dem iibrigen Rohr
gibt es verschiedene Moglichkeiten. Zu beachten ist hierbei, daß das Entnahmerohr
in erster Linie auf Druck beansprucht wird, der bei entsprechender Ausbildung der
Verbindung unmittelbar von einem Rohrteil auf den anderr übertragen wird und nicht
von dem verbindenden Teil aufgenommen werden muß.
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Die Verbindung läßt sich in einfacher weise herstellen durch einen
Ring, welche an beiden Enden mit Innengewinde versehen ist un( einerseits mit dem
mit dem Kolben vorbandenen rohrstück, andererseits mit dem auswechselbaren Rohstück
verschraubt ist. Normalerweise wird man dabei- lillt einer Gewindeart auskcjrimlen,
In bestimr.n,ten Fällen kann es zweckmäßig sein, entgegengesetzte Gewinde, d. h.
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am einen Ende des Ringes Rechtsgewinde und am andern Linksgewinde
zu verwendeii.
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Anstelle der Ringverbindung kann man auch beide Rohrteile an den Enden,
an denen sie zusammenstoßen, mit gleichmäßig.über den Umfang verteilten Vorsprüngen
und Ausnehmungen ausstatten, welche nach Art einer Verzahnung ineinander greifen.
Bei sorgfältiger Bearbeitung können übcr diese Verzahnunt-, die beim Einstoßen des
Rohrs in die Traubenmasse auStretenden Druckkräfte gleichmäßig auf den Hohrquerschnitt
übertragen werden, so daß keine Knick-Beanspruchungen an der Verbindungsstelle auftreten.
Zur Sicherung der Lage der beiden Rohrteile zueinander und zur Aufnahme der - wesentlich
geringeren - Zugkräfte beim Herausziehen des Rohres aus der Traubenmasse ist einer
der beiden Rohrteile mit federnden Riegeln versehen. Diese Riegel ragen über das
Rohrende hinaus und tragen an. ihren freien Enden Zap£en, welche beim Zusainmenschieben
der beiden Rohrteile in im anderen Rohrteil vorgesehene Löcher einrasten. Werden
die Riegel, die gleichinäßig über den Umfang verteilt sind und verhältnismäßig dünn
sein können, in Nuten verlegt, so sehen bei zusammengebauten Rohrteilen nur die
kleinen Köpfe der Befestigungsniete oder der Schweißungen aus der Oberfläche hervor.
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Diese bilden keinerlei Behinderung für die Bewegung des Rohres in
der Traubenmasse.
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Es ist nicht notwendig, daß nur ein Rohrteil Riegel trägt und der
andere die Löcher zum Einrasten hat. Unter Umständen kann es durchaus zweckmäßi.O
sein, beide Rohrteile mit Riegeln zu versehen, welche in diesem Pall abwechselnd
unten und oben einrasten.
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In den Abbildungen sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 den unteren Teil eines entnahmerohres mit Schraubverbindung in
Ansicht;
Fig. 2 sie gleichen 'l'eile im Schnitt; Fig. 3' den unteren
Teil des Entnahmerohres mit verzahnung u. Fig. 4jund Verriegelung in Ansicht und
Schnitt.
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Das Entnahmerohr besteht bei beiden Au,Cfuhrungsformen aus einem mit
dem (nicht dargestellten) Kolben des Entnahmezylinders fest verbundenen Teil 1 und
einem auswechselbaren Teil 2. Beide Rohrteile haben in der Wand eine größere Anzah]
von Löchern 10 für das Ausfließen der Maische beim Zusammenpressen der Probe. Der
auswechselbare Teil 2 ist am unteren Ende mit Zähnen 4 versehen, die infolge Hinterschliffs
in sehr feine Spitzen auslaufen. Die durch das Hinterschleifen zwischen den Zähnen
entstehenden Wände laufen in messerscharfe Kanten 15 aus. Mit diesen messerartigen
Kanten werden beim Einstoßen des Rohres in die Traubenmasse zwischen die Spitzen
geratene, quer zur Wand stehende Stengel mühelos durchschnitten, wobei die bogenförmigen
Kanten einen ziehenden Schnitt gewährleisten.
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Zum Auswechseln trägt der obere, in den Kolben eingelassene Teil b
an seinem freien Ende ein Außengewinde 11, der auswechselbare Teil 2 an seinem oberen
Ende ein Außengewinde 12. Über die beiden Rohrenden ist ein mit Innengewinde versehener
Ring 3 geschraubt.
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Das Gewinde hat im allgemeinen an beiden Rohrenden eine gleichgerichtete
Steigung, z. B. in beiden Fällen Rechtsgewinde. Eine etwas größere Sicherheit gegen
ein Lösen während des Betriebes bietet die Anwendung verschiedener Gewinde an beiden
Rohrenden, also bei einem Rohrende Rechtsgewinde, beim anderen Linksgewinde. Der
Ring muß in diesem Fall ebenfalls zwei verschiedene Gewinde erhalten, Eine andere
Art der Verbindung der beiden Rohrteile zeigen die Figuren 3 und 4. Bei dieser Bauart
haben beide Rohrteile an den einander zugekehrten Enden gleichmäßig über den Umfang
verteilte Vorspringe 6 bzw. 7 und Ausnehmungen 16 bzw. 17. Die Vorsprünge und die
Ausnehmungen haben gleiche Breite und gleiche Höhe bzw.
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Tiefe, so daß sie wie eine Verzahnung ineinander greifen. Sjnd die
beiden Rohrteile ineinander geschoben, so können sie weder seitlich verrutschen,
noch sich gegen einander verdrehen. Da das Entnahmerohr in der Hauptsache Druckbeansprüchungen
aufnehmen muß, genügen zur Verbindung der beiden Teile verhältnismäßig diinne blattfedern
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Diese Blattfedern sind an einem Ende durch Niete oder Punktschweißung 18 mit dem
oberen Rohrteil 1 verbunden. An ihrem freicn Ende haben sie Zapfen a, die beim Zusammenschieben
der Rohrteile in im andern Teile vorgesehene Löcher (19) einrasten. Um eine Bremswirkung
beim Einstoßen des Rohres zu vermeiden, sind die Feden in Nuten eingelassen. Bei
dem dar;cs-tellten Beispiel sind alle Federn am oberen Teil 1 des Rohres befestigt.
Sie könnten ebenso gut a:n unteren Teil oder wechselweise am oberen und am unteren
Teil befestigt sein.
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Statt durch mehrere in Längsrichtung arigeordnete Federn könnte man
die Lage der beiden Rohrteile in zusammengeschobenem Zustand auch durch einen federnden
Ring sichern, welcher in eine über alle Vorsprünge 6, 7 in Umfangsrichtung sich
erstreckende Nut eingepaßt ist. Beim Ausbauen des auswechselbaren Teils 2 müßte
dieser Ring, wie es von Kolbenringen her, bekannt ist, an den Enden aufgespreizt
werden.
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- Patent ansprüche -