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Durchpreß- und Durchtreibvorriahtung Die bekannten Vorrichtungen zum
Durchpressen und Durchtreiben von safthaltigen Nahrungsmitteln, bei denen Früchte
jeder Art, Obst, Tomaten, Gemüse, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Teigwaren, Käse, nicht
fase= riges Fleisch, wie Leber, durch ein in einem Siebbehälter von Hand hin und
her schwingbares und mit einer drehbaren Walze versehenes Preßwerkzeug bearbeitet
und durch den Siebboden hindurchgepreßt oder entsaftet werden, haben verschiedene
Nachteile.
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Zum Teil muß der mit der Bewegung des Walzenrahmens auf das zu pressende
Gut auszuübende Druck von Hand erzeugt werden, was stark ermüdend wirkt. Andere
Ausführungsformen sind nur schwer zerlegbar und deshalb zu einer leichten und gründlichen
Reinigung ungeeignet. Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtungen besteht
darin, daß sich der Walzenrahmen nicht zum Zerstampfen oder zum Zusammenscharren
des durchzupressenden Gutes verwenden 1äßt, wie es insbesondere beim Zerkleinern
oder Durchpassieren von größeren Stücken erforderlich ist, die bei der normalen
Handhabung der Presse von der Walze nicht ohne weiteres erfaßt werden. Hierbei sind
die seitlich über den Rand des Siebbehälters ragenden Befestigungsteile für den
Walzenrahmen hinderlich. Ferner haben die meisten bekannten Preßwerkzeuge eine in
der Mitte gelagerte Preßwalze. Um bei einseitigen Beanspruchungen, wie sie beispielsweise
durch dazwischenkommende Fruchtkerne o. dgl. auftreten können, eine Verlagerung
der Druckwalze zu verhindern, ist es erforderlich, die Befestigungsteile für die
Preßwalze äußerst widerstandsfähig auszuführen, was aber eine nachteilige Vergrößerung
des Gewichtes mit sich bringt. Haushaltungsgeräte erfordern aber eine möglichst
leichte Bauart, müssen aber trotzdem allen Anforderungen an Festigkeit usw. gewachsen
sein.
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Durch die Erfindung werden diese Nachteile beseitigt. Sie besteht
darin, daß der die Preßwalze beiderseits haltende, in senkrechter Ebene hin und
her schwingbare Walzenrahmen an einer leicht aufklappbaren oder abnehmbaren Abstützvorrichtung
lose angelenkt ist. Die Abstützvorrichtung für den Walzenrahmen kann dabei aus einer
einzelnen, über den Siebbehälter greifenden ein- oder mehrschichtigen Blattfeder
bestehen, die in der Mitte eine Kröpfung zur Lagerung der mit einer Eindrehung versehenen
Schwingachse des Walzenrahmens aufweist. Die Abstützvorrichtung kann aber auch aus
einer starren Schiene bestehen, die einer- oder beiderseits durch Zug- oder Druckfedern
mit dem Siebbehälter lösbar verbunden ist. In jedem Falle ist also auf die leichte
Zerlegbarkeit und Reinigungsmöglichkeit des Preßwerkzeuges Rücksicht genommen und
dadurch, daß die Preßwalze vom Walzenrahmen beiderseits gehalten wird, auf einfache
Weise trotz leichter Ausführung eine Preßvorrichtung
geschaffen,
die den einseitigen Beanspruchungen der Preßwalze ohne weiteres gewachsen ist.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen: Fig. i die Vorrichtung mit einem an einem Federarm schwingbar gelagerten
Druckwerkzeug in schaubildlicher Ansicht und Fig. 2 dieselbe im Querschnitt, Fig.
3 und 4 zwei etwas abgeänderte Ausführungsformen, bei welchen das Druckwerkzeug
an einem starren Arm schwingbar gelagert ist.
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Die Presse besteht in üblicher Weise aus einem Siebbehälter i mit
gelochtem Boden :2 und aus einem im Behälter i in senkrechter Ebene von Hand hin
und her schwingbaren Druckwerkzeug, das aus einer in einem Rahmen 3 drehbar gelagerten
Walze ¢ und einem Handgriff 5 besteht. Der Siebbehälter i ist in einem Rahmen 6
fest oder lösbar angeordnet, der auf die den auszupressenden Saft oder das zu zerkleinernde
Gut aufnehmende, nicht gezeichnete Schüssel aufgelegt wird. Der Siebboden 2 des
Behälters i kann z. B. aus gelochtem Metallblech bestehen und fest oder auswechselbar
in den Behälter eingesetzt sein. An Stelle des gelöchten' Metallbleches können,
auch andere, den ausgepreßten Saft oder das zerkleinerte Gut durchlassende Mittel,
wie Draht- oder Stabgitter usw., Anwendung finden; ferner können erforderlichenfalls
Filtertücher eingelegt werden. .
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Der Walzenrahmen 3 wird bei der Ausführungsform nach Yig. i und 2
mittels seiner Schwingachse 7 in einer Kröpfung 8' einer als Abstützvorrichtung
dienenden Blattfeder 9 gelagert, so daß er mit der Walze 4 mittels des Handgriffes
5 in- dem Siebbehälter i um nahezu 18o° in senkrechter Ebene hin und her geschwungen
werden kann. Die Blattfeder 9 kann z. B. an einem. Ende des Siebbehälters i bei.
io drehbar angelenkt und am anderen Ende mittels _ einer Öse i i an einem Riegel
1a eingehängt werden. Die Blattfeder hat eine solche Spannung, daß sie auf die Schwingachse
7 des. Walzenrahmens drückt und die während der. Schwingbewegung 4 umlaufende Walze
4 gegen den Siebboden bzw. gegen das zu zerkleinernde oder zu entsaftende Gut preßt.
-Die Blattfeder kann gegebenenfalls auch an beiden Enden auslösbar am. Siebbehälter
i befestigt, und sie kann ferner ein- oder mehrschichtig ausgebildet sein. Zur Führung
des lose in der Kröpfung 8 der Blattfeder 9 gelagerten Walzenrahmens kann die Schwingachse
7 des letzteren mit einer Eindrehung versehen sein, in welche sich die Kröpfung
der Blattfeder 9 einlegt (Fig. 2). -Die Druckwalze 4 ist an ihrem Umfange mit schräg
oder schraubenförmig verlaufenden Nuten 13 oder Rippen versehen. Dadurch wird zunächst
erreicht, daß die Walze das zu zerquetschende Gut besser erfaßt und fortlaufend
zerdrückt, ohne es während der Schwingbewegung vor sich herzuschieben. Es wird gleichzeitig
ein starker Druck auf das Gut erzielt, durch den es bis zum letzten Rest ausgepreßt-wird:
Beim Abpressen von Früchten finden in den Nuten 13 der Walzen die Kerne Platz, so
daß diese die Preßarbeit nicht behindern. Durch die schräge Anordnung der INTuten
13 wird gleichzeitig erreicht, daß die sich in ihnen ansammelnden Kerne durch- die
Kräfteverteilung mit der Zeit seitlich aus den Nuten herausgeschoben werden und
Platz zur Aufnahme neuer Kerne geschaffen wird.
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Die Walze 4 ist an beiden Enden mit Zapfen 14 versehen,, die in entsprechenden
öffnungen 15 der beiden seitlichen Arme des Walzenrahmens 3 gelagert sind. Diese
Arme federn genügend weit auseinander, um die Zapfen 14 in die Öffnungen 15 einführen
zu können. Die Zapfen 14 und die Öffnungen 15 sind zweckmäßig so ausgebildet, daß
sie sich nach innen kegelig verjüngen. Hierdurch haben die Arme bei 'dem ausgeübten
Preßdruck das Bestreben, nach innen zu gehen, wodurch ein' selbsttätiges Aüseinanderspreizen
und unbeabsichtigtes Lösen der Walze verhindert wird. Die Enden der Arme sind, wie
bei i6 angegeben, nach innen abgeschrägt oder abgerundet, damit die zu pressende
Masse durch die Arme möglichst von den Wänden des Behälters weg nach innen gezwungen
wird. _ Die Arine des Walzenrahmens 3 können auch bis- nahezu an den Walzenumfang
nach unten -verlängert sein, wie in Fig. 2 punktiert gezeichnet. ist, um auch die
seitlichen Massen unter. die Walze zu drängen. . .
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Oben am Behälter i sind zu beiden Seiten an den Stellen, wo 'die Schwingbewegung
der Druckwalze 4 endet, Anschlagleisten 17 angebracht,- die unten bei 18 entsprechend
der Rundung der Walze 4 ausgerundet 'sind und den Zweck haben, das Gut, das sich
mit der Zeit durch die Schwingbewegung der Walze unter Umständen doch nach -oben
schiebt, wegzupressen und wieder in den Behälter auf den Siebboden, a: zurückfallen
zu lassen.
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In der gezeichneten. Ausführungsform ist der Siebböden 2 entsprechend
der Kreisschwingbemwegung der Druckwalze 4 kreisförmig ausgeführt, er kann aber
auch leicht exzentrisch ausgebildet sein, um die" Druckwirkung zu steigern. Ferner
kann der über der Schwingachse 7 nach oben vorstehende und mit . dem Handgriff 5
versehene Teil des
Walzenrahmens gegenüber dem im Siebbehälter befindlichen
Rahmenteil entsprechend lang ausgeführt werden, um ein für die Handbedienung entsprechend
günstiges Übersetzungsverhältnis zu erhalten.
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Um die Vorrichtung gegebenenfalls auch als Stampfer verwenden zu können,
was z. B. zum Zerquetschen von gekochten Kartoffeln bei Beginn des Bearbeitungsvorganges
angebracht ist, empfiehlt es sich, die Druckfeder 9, wie gezeichnet, ausklingbar
zu machen und das die Walze tragende Druckwerkzeug lose bzw. herausnehmbar zu lagern.
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Bei den Ausführungsformen nach Fig.3 und .4 der Zeichnung ist das
mit der Walze versehene Druckwerkzeug an einem starren Tragarm i9 schwingbar gelagert.
Dieser Arm i9 ist in Fig. 3 an einem Ende bei 2o aufklappbar am Behälter i befestigt
und am anderen Ende durch eine Zugfeder 21 gehalten, die den Druck auf das Walzenwerkzeug
ganz oder zum Teil übernimmt. In Fig.4 sind an beiden Enden des starren Tragarmes
i9 Zugfedern 21 befestigt. Diese Zugfedern 21 können nach Bedarf auslösbar sein
und gegebenenfalls auch durch Druckfedern ersetzt werden.
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Die Federn 21 sind vorzugsweise bei allen Ausführungsformen in an
der Außenwand des Behälters angebrachten Nuten 23 geführt und befestigt.
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Die beschriebenen Vorrichtungen werden in ihren Hauptbestandteilen
zweckmäßig aus Holz ausgeführt, während im wesentlichen nur der Siebboden 2 und
die Federn aus Metall bestehen und, soweit sie mit dem zu bearbeitenden Gut in Berührung
kommen, durch übliche Mittel rostfrei gemacht oder aus rostfreiem Metall hergestellt
werden. Die Vorrichtung wird dadurch im Vergleich zu den üblichen Saftpressen verhältnismäßig
billig und in der Herstellung einfach. Sie ermöglicht ferner .die Verarbeitung großer
Mengen in kaltem und heißem Zustand bei erheblicher Erleichterung der bisher bei
Durchschlägen der beschriebenen Art erforderlichen, von Hand auszuübenden Druckarbeit.