DE2102166B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Konzentrieren von Lauge - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Konzentrieren von LaugeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Konzentrieren von Lauge durch
Verdampfen, bei dem die Lauge bei atmosphärischem Druck unter Wärmezufuhr eingedampft wird.
50%ige NaOH-Lösungen werden in den bisher bekannten Konzentrieranlagen mit Röhrenverdampfern
entweder unter Vakuum zu 99,8% NaOH eingedampft oder aber in direktbeheizten Gefäßen
unter Normaldruck ebenfalls auf die gleiche Endkonzentration gebracht Ferner ist die Bertrams-Konzentrieranlage
mit Rohrelementen und Salzschmelze-Heizung bekannt Bei dieser Einrichtung kann eine
Voreindampfung, welche die Lösungen von 50 auf 62% konzentriert, dazugeschaltet werden, wobei diese
Voreindampfung durch die bei der Endkonzentration entstehenden Brüdendämpfe (ausgedampftes Wasser
aus der Lauge) beheizt wird. Dadurch gelingt es, den
Wärmebedarf beim Entwässern dieser NaOH-Lösungen um 28% zu verringern. Beim Konzentrieren von
KOH-Lösungen ergeben sich analoge Verhältnisse.
Alle bekannten Konzentrieranlagen, welche unter
Alle bekannten Konzentrieranlagen, welche unter
M atmosphärischem Druck arbeiten, haben den Nachteil,
daß die aus der Anlage austretende, entwässerte Laugen-Schmelze wesentlich über dem Kristallisationspunkt liegende Temperaturen aufweist Es ist also eine
entsprechende Kühlung der Schmelze vor der nachfolgenden Kristallisation auf einer Schuppenmaschine
oder in einer Gießvorrichtung notwendig.
Andererseits können die eingangs beschriebenen Verdampfer, welche unter Vakuum arbeiten und bei
denen die entwässerte Schmelze die Verdampfer bei einer nur wenig über dem Kristallisationspunkt
liegenden Temperatur verläßt nicht mit Brüdenausnützung arbeiten, da die Brüdendämpfe unter zu niedrigem
Druck stehen und nicht mehr ausgenützt werden können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die vorerwähnten Nachteile der bekannten Einrichtungen
beziehungsweise Verfahren zu vermeiden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist zu diesem Zweck dadurch gekennzeichnet da'u die heiße, eingedampfte
Lauge anschließend durch Entspannen auf
konzentrierten, heißen Schmelze im Vakuum bewirkt nicht nur eine weitere Konzentration, die zum Beispiel
bis zu 100% gehen kann, sondern bewirkt auch eine Abkühlung der Schmelze; durch entsprechende Wahl
der Endtemperatur im beheizten Verdampfer und des
so Unterdrucks im Vakuumverdampfer kann das Endkonzentrat auf die gewünschte, zum Beispiel 10 bis 30 Grad
Celsius über dem Kristallisationspunkt liegende Endtemperatur gebracht werden. Ferner hat sich gezeigt,
daß in der Schmelze enthaltene Gasanteile, welche zum
durch das Vakuumverdampfen ausgetrieben werden, so daß ein vollkommen klares und qualitativ hochwertiges
zwar das Eindampfen und Abkühlen von Lösungen, die bei der Abkühlung feste Stoffe ausscheiden, durch
Selbstverdampfung in Unterdruckräumen bekannt; dabei findet naturgemäß ebenfalls eine Abkühlung statt.
Dem bekannten Eindampfen geht aber weder eine Konzentrierung bei Atmosphärendruck unter Wärmezufuhr
voraus, noch wird das Eindampfverfahren so geführt, daß eine Kristallisation der Lauge vermieden
wird. Im Gegenteil, gemäß der DE-PS 5 13 789 tritt
bereits im Unierdruckverdampfer eine Salzabscheidung ein.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des vorbeschriebenen Verfahrens, wobei
diese im wesentlichen aus zwei flüssigkeitsseitig s hintereinandergeschalteten Verdampfern, deren erster
bei Atmosphärendruck arbeitender Verdampfer beheizt ist und dessen zweiter Verdampfer ein Vakuumverdampfer
ist.
Diese Vorrichtung zur Durchführung des genannten ι ο
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Verdampfer ein unbeheizter Vakuumverdampfer ist Da
diesem zweiten Verdampfer keine zusätzliche Wärme zugeführt wird, wird beim Ausdampfen des Restwassers
aus der Lauge auch eine Abkühlung der Lauge erzielt, is
wobei die Temperatur in vorteilharter Weise nahe an den Kristallisationspunkt der Lauge gebracht wird.
Dadurch ist eine direkte Weiterverarbeitung des Konzentrates ermöglicht
Zweckmäßig ist der beheizte Verdampfer ein Röhrenwärmeaustauscher mit einer Salzschmelze als
Wärmeträger, dem ein weiterer, zweckmäßig durch die Brüdendämpfe aus dem salzschmelzebeheizten Wärmeaustauscher
beheizter Fallfilm-Wärmeaustauscher vorgeschaltet sein kann.
Weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den Merkmalen der
Unteransprüche 7 bis 10.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist im folgenden an Hand der Zeichnung, die schematisch ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt, beispielsweise näher erläutert
In der Zeichnung ist 1 ein Röhrenwärmeaustauscher, dessen Heizmantel durch Zu- und Wegführleitungen 2
bzw. 3 an eine Salzschmelze-Erzeugungseinrichtung 4 angeschlossen ist Dem Wärmeaustauscher 1 ist ein
Abscheider la zugeordnet, an welchen eine Wegführleitung S für das Konzentrat und eine Wegführleitung 6 für
die entstandenen Brüdendämpfe angeschlossen sind. Die Laugenzuführleitung zum salzschmelzebeheizten
Röhrenwärmeaustauscher 1 ist mit 7 bezeichnet Diese Leitung 7 ist über eine Pumpe 8 an den Konzentratauslaß
eines Fallfilm-Wärmeaustauschers 9 angeschlossen, mit dem außerdem die Leitung 6 als Wärmeträgerleitung
verbunden ist. Die Laugenzurührleitung dieses Wärmeaustauschers 9 ist mit 10 bezeichnet Der
Wärmeaustauscher 9 arbeitet mit Unterdruck und ist zu diesem Zweck über eine Saugleitung 11 mit der
Vakuumkammer 12a einer Vakuumerzeugungsvorrichtung 12 verbunden. Die Konzentratleitung 5 des so
salzschmelzebeheizten Wärmeaustauschers 1 ist an einem Sammelbehälter 13 eines unbeheizten Vakuumverdampfers
14 angeschlossen, und zwar so, daß die Mündung 5a dieser Leitung nach oben gerichtet ist und
in kleinem Abstand unter der unteren öffnung eines in ss den Behälter 13 eintauchenden vertikalen Steigrohres
15 liegt. Parallel und mit seitlichem Abstand zum Steigrohr 15 taucht in den Behälter 13 ein Barometerrohr
16 ein, wobei die beiden Rohre 15 und 16 mit ihren oberen Enden in eine Vakuumkammer 17 hineinragen,
die ihrerseits durch eine Leitung 18 an die Vakuumkammer 12a der Vorrichtung 12 angeschlossen ist.
Die beschriebene Einrichtung diene beispielsweise zum Konzentrieren von NaOH-Lauge. Dabei wird wie
folgt vorgegangen: s>5
Durch Leitung 10 wird dem Fallfilm-Verdampfer 9 50%ige NaOH-Lauge zugeführt, wobei im Verdampfer
über die Leitung 11 ein Vakuum von 53mbar erzeugt wird. Über die Leitung 6 werden dem Verdampfer 9
gleichzeitig die heißen Brüdendämpfe aus dem Verdampfer 1 als Wärmeträger zugeführt Die Anordnung
ist so getroffen, daß im Verdampfer 9 die 50%ige NaOH-Lauge auf 62% vorkonzentriert wird. Durch die
Pumpe 8 wird dieses 62%ige Vorkonzentrat dem unter Atmosphärendruck arbeitenden, über die Leitungen 2,3
salzschmelzebeheizten Röhrenwärmeaustauscher 1 zugeführt Durch die mittels der Salzschmelze zugeführte
Wärme wird die NaOH-Lauge auf ca. 400 bis 450 Grad Celsius erhitzt und dabei auf etwa 97% konzentriert; die
ausgedampften Brüdendämpfe werden, wie erwähnt, zum Vorkonzentrieren der Lauge dem Verdampfer 9
zugeführt, während das heiße Konzentrat durch die Leitung 5 dem unbeheizten Vakuumverdampfer 14
zugeführt werden, In der Kammer 17 wird über die Leitung 18 ein Vakuum von 53 mbar aufrechterhalten,
während das Konzentrat dem Behälter 13 unter Atmosphärendruck zugeführt wird. Der im Steigrohr 15
herrschende Unterdruck bewirkt, iaß das aus der Mündung5a austretende Konzentrat praktisch vollständig
in das Steigrohr 15 gelangt; durch den nach oben hin abnehmenden Druck entstehen im Steigrohr Dampfblasen,
welche das Konzentrat nach oben in die Vakuumkammer 17 reißen. In dieser Kammer trennt
sich die Dampfphase von der Flüssigphase, wobei der ausgeschiedene Wasserdampf zusammen mit gleichzeitig
ausgetriebenen Gasverunreinigungen über die Leitung 18 ausgeschieden werden, während die auf
wenigstens annähernd 100% konzentrierte NaOH-Lauge durch das Barometerrohr 16 nach unten in den
Behälter 13 fällt von wo sie durch die Leitung 19 der Einrichtung entnommen wird. Da dem Verdampfer 14
keine zusätzliche Wärme zugeführt wird, bewirkt das durch das Vakuum erzeugte Ausdampfen des Restwassers
aus der Lauge eine gewisse Abkühlung der letzteren. Die Anordnung ist so getroffen, daß die
Temperatur des Endkonzentrats bis naiie a.v den Kristallisationspunkt, im vorliegenden Fall also auf etwa
330 bis 350 Grad Celsius, abgesenkt wird.
Das beschriebene Verfahren, bei welchem die Hauptkonzentration der Lauge unter Atmosphärendruck
und relativ hoher Temperatur erfolgt während für eine unter Vakuum durchgeführte Vorkonzentration
die bei der Hauptkonzentration anfallenden Brüdendämpfe und für eine Endkonzentration und gleichzeitige
Abkühlung Vakuum verwendet werden, ist nicht nur sehr wirtschaftlich, sondern führt auch zu besonders
reiner, hochkonzentrierter Laugenschmelze mit wenig über dem Kristallisationspunkt liegender Konzentrattemperatur,
die ein unmittelbares Weiterverarbeiten des Konzentrats zum Beispiel in einer Schuppenmaschine
oder in einer Blockgießeinrichtung ermöglicht.
Obwohl es sich als zweckmäßig erwiesen hat, im unter Atmosphärendruck arbeitenden Verdampfer eine Salzschmelze
als Wärmeträger zu verwenden, könnte an sich auch ein anderes Aufheizmittel, zum Beispiel ein
Heizgas verwendet werden. Die Verwendung eines gemeinsamen Behälters für das Eintauchen des Steigrohres
und oes Barometerrohres des Vakuumverdampfers ergibt eine besonders einfache Konstruktion. Da
das Vakuum in der Kammer 17 möglichst konstant gehalten wird, könnten Dichte- bzw. Konzentrationsänderungen
in der zugpführten Lauge zu unerwünschten Änderungen der Laugenförderung im Steigrohr führen;
da aber das Steigrohr in das aus dem Barometerrohr 16 kommende Endkonzentrat eintaucht, wird bei sich
ändernder Saugwirkung im Steigrohr mehr oder
weniger Endkonzentrat in das Steigrohr mitgerissen, so daß die Förderung im Steigrohr annähernd konstant
bleibt. Andererseits wäre es natürlich auch möglich, durch Einbau eines Ventils die Förderung im Steigrohr
zu regulieren.
Claims (10)
1. Verfahren zum Konzentrieren von Lauge durch Verdampfen, bei dem die Lauge hei atmosphärischem
Druck unter Wärmezufuhr eingedampft wird, dadurch gekennzeichnet, daß die heiße,
eingedampfte Lauge anschließend durch Entspannen auf Vakuumdruck weiterkonzentriert wird,
wobei das Konzentrat auf eine über dem Kristallisationspunkt der Lauge liegende Temperatur abgekühlt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lauge vor dem Konzentrieren bei Atmosphärendruck und unter Wärmezufuhr mitteis
der dabei entstehenden Brüdendämpfe und unter Vakuum nach dem FallFilmverfahren vorkonzentriert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorkonzentrieren und das Endkonzenlniren durch Entspannen je unter
gleichem Unterdruck vorgenommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zum Entspannen und Abkühlen der
Lauge verwendete Vakuum zum Fördern des Konzentrats zu einer Auslaßstelle verwendet wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, bestehend aus zwei
flüssigkeitsseitig hintereinandergeschalteten Verdampfern, deren erster bei Atmosphärendruck
arbeitender Verdampfer beheizt ist und dessen zweiter Verdampfer ein Vakuumverdampfer ist,
dadurch gekennzeichnet, daß tf'-r zweite Verdampfer
ein unbeheizter Vakuu*nverdampfer (14) ist
6. Vorrichtung nach Anspruch f dadurch gekennzeichnet, daß dem bei Atmosphärendruck arbeitenden,
beheizten Verdampfer (1) ein mit dessen Brüden beheizter, unter Vakuum arbeitender Fallfilm-Wärmeaustauscher
(9) vorgeordnet ist
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der bei Atmosphärendruck arbeitende
Verdampfer (1) ein salzschmelzebeheizter Röhrenwärmeaustauscher ist
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet daß der unbeheizte Vakuumverdampfer
(14) ein Steigrohr (15) und ein Barometerrohr (16) aufweist, deren untere Enden in einen gemeinsamen
Sammelbehälter (13) eintauchen, während deren obere Enden an eine mit einer Vakuumerzeugungsvorrichtung
(12) verbundene Vakuumkammer (17) angeschlossen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßmündung (Sa) der vom bei
Atmosphärendruck arbeitenden, beheizten Verdampfer (1) kommenden Laugenleitung (5) im
Sammelbehälter (13) des Vakuumverdampfers (14) im Abstand der unteren Öffnung des Steigrohres (15)
gegenüberliegt.
10. Vorrichtung nach Ansprüchen 6 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Fallfilm-Wärmeaustauseher
(9) und der unbeheizte Vakuumverdampfer (14) an eine gemeinsame Vakuumerzeugungskammer
(12ajangeschlossen sind.
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