DE2100268C3 - Verfahren zur Verhinderung der Oxydation von Alkalisulfiten und/oder -bisulfiten - Google Patents
Verfahren zur Verhinderung der Oxydation von Alkalisulfiten und/oder -bisulfitenInfo
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Description
Antioxydationsmittel bzw. Chelatbildner
Verbindung
Konzentration (Teile pro Million)
Eisenionenkonzentration
(Teile pro Million)
Na2SO4 (Gewichtsprozent/Stunde)
Keine
Keine
Hydrochinon .
Hydrochinon .
Brenzkatechin
Hydrochinon .
Brenzkatechin
NTA-3Na ...
EDTA-2Na ..
EDTA-2Na ..
EDTA-2Na ..
EDTA-2Na ..
EDTA-2Na ..
EDTA-2Na ..
0
0
0
320
320
320
320
320
320
320
320
640
320
320
640
0
100
100
100
100
100
100
0
0
100
100
100
0,131
0,173
0,069
0,163
0,130
0,173
0,069
0,163
0,130
0,100
0,081
0,090
0,061
0,081
0,090
0,061
0,76
1,0
0,40
0,94
0,75
0,58
0,47
0,52
0,35
0,47
0,52
0,35
Aus der vorstehenden Tabelle ist ersichtlich, daß die Wirkung der bekannten Antioxydationsmittel, wie
Hydrochinon, in Gegenwart von Eisenionen deutlich vermindert ist, während das Dinatriumsalz der
Äthylendiamin-N,N,N',N'-tetraessigsäure (im folgenden kurz als EDTA-2Na bezeichnet) und das
Trinatriumsalz der Nitrilotriessigsäure (im folgenden kurz als NTA-3Na bezeichnet) durch Eisenionen
kaum beeinflußt werden und somit ihre Wirkung gleichbleibend beibehalten.
Es ist bisher nicht bekannt gewesen, daß die erfindungsgemäß verwendeten Chelatbildner eine Verhinderung
der Oxydation von Alkalisulfit bewirken. Deshalb ist es überraschend, daß diese Chelatbildner
nicht nur eine die Oxydation beschleunigende Wirkung von Metallionen blockieren, sondern auch
die Oxydationsgeschwindigkeit von Alkalisulfiten mit Sauerstoff selbst herabsetzen.
Bei den Versuchen der Tabelle I wurde Luft mit einem Sauerstoffgehalt von 21 Volumprozent verwendet.
Da sich die Oxydationsgeschwindigkeit bei der Behandlung einer Alkalisulfitlösung im allgemeinen
mit der Verringerung des Sauerstoffpartialdrucks erniedrigt und da ein Abgas oder ein Ausgangsgas
für die Schwefelsäureherstellung gewöhnlich 2 bis 12 Volumprozent Sauerstoff enthält, kann
die Bildung von Alkalisulfat bei der erfindungsgemäßen Gaswäsche nur unbedeutend sein.
Beispiele für Alkalisulfite, die erfindungsgemäß in den wäßrigen Lösungen verwendet werden können,
sind Natriumsulfit, Kaliumsulfit oder Ammoniumsulfit. Beispiele für Natriumbisulfite sind Natriumbisulfit,
Kaliumbisulfit oder Ammoniumbisulfit. Die Konzentration der Alkalisulfite bzw. -bisulfite hängt
von der Art des verwendeten Salzes ab und kann im Fall von Natriumsulfit und/oder -bisulfit 20 bis
35 Gewichtsprozent, im Fall von Kaliumsulfit und/ oder -bisulfit 30 bis 65 Gewichtsprozent und im Fall
von Ammoniumsulfit und/oder Ammoniumbisulfit 20 bis 50 Gewichtsprozent betragen.
Die Konzentration der Chelatbildner in der wäßrigen Alkalisulfitlösung hängt von der Konzentration
der Metallionen in der Absorptionslösung ab und kann im allgemeinen 50 bis 2000 Teile pro Million
betragen.
Die Behandlung der Schwefeldioxid enthaltenden Gase mit den wäßrigen Alkalisulfitlösungen nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird bei Temperaturen von Raumtemperatur bis etwa 110° C durchgeführt.
Auf Grund des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Stufe der Entfernung des Alkalisulfats, die
bei üblichen Verfahren erforderlich ist, entfallen.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht.
Eine wäßrige Lösung, die 14,6 °/o Natriumsulfit, 16,9 »/ο Natriumbisulfit, 0,2 ·/. Natriumsulfat, 68,3 ·/·
Wasser und 100 Teile pro Millionen (ppm) Eisen(IT)-ionen
enthält, wird mit 1300 ppm EDTA-2Na versetzt. Durch die erhaltene Lösung wird im Gegenstrom
bei 50° C Luft durchgeleitet Die Bildung von Natriumsulfat beträgt 0,052 e/o/Stunde. Dies entspricht
30 %> der Menge, die im Fall einer Lösung ohne den Chelatbildner EDTA-2Na erhalten worden
ware.
Eine wäßrige Lösung, die 7,2 % Kaliumsulfit, 54 % Kaliumbisulfit, 38,8 ·/· Wasser und 200 ppm
Eisen(ll)-ionen enthält, wird mit 250 ppm EDTA-2Na versetzt und gemäß Beispiel 1 mit Luft behandelt
Die Bildung von Kaliumsulfat beträgt 0,02 ··'». .i ide. Dies entspricht 35 % der Menge, die
im FaI . ><> · Lösung ohne den Chelatbildner EDTA-2N.1 ei-*i ei worden wäre.
Eine wäßrige Lösung wie im Beispiel 1, jedoch mit einem Gehalt von 200 ppm Eisen(II)-ionen, wird
mit 500 ppm NTA-3Na versetzt und gemäß Beispiel 1 mit Luft behandelt. Die Bildung von Natriumsulfat
beträgt 0,086 °/o/Stunde. Dies entspricht 50 °/o der Menge, die im Fall einer Lösung ohne den
Chelatbildner NAT-3Na erhalten worden wäre.
Eine wäßrige Lösung wie im Beispiel 1, jedoch mit einem Gehalt von 100 ppm Eisen(II)-ionen, wird
mit 350 ppm der in Tabelle II angegebenen Chelatbildner versetzt und gemäß Beispiel 1 mit Luft behandelt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle II zusammengefaßt.
Chelatbildner |
Oxydations-
verhältnis |
Keiner |
1,0
0,35 0,51 0,86 0,41 |
l^-Diaminocyclohexan-NjN.N'.N'-
tetraessigsäure-4 Na N-Oxyäthyläthylendiamin-N,N',N'- triessigsäure-3 Na Äthylenglykol-bis-(/?-aminoätbyl- äther)-N,N,N',N'-tetraessigsäure- 4Na Äthylendiamin-N,N,N',N'-tetra- propionsäure-4Na |
Claims (2)
1. Verfahren zur Verhinderung der Oxydation 5 Natriumsulfat nach folgendem Reaktionsschema:
von Alkalisulfiten und/oder -bisulfiten zu Alkalisulfaten beim Behandeln von wäßrigen Alkali- μ er»
von Alkalisulfiten und/oder -bisulfiten zu Alkalisulfaten beim Behandeln von wäßrigen Alkali- μ er»
sulfit- und/oder -bisulfitlösungen mit Schwefel- Na8SiU3 + IAJU4-*-Na2UU4
dioxid und Sauerstoff enthaltenden Gasen durch
dioxid und Sauerstoff enthaltenden Gasen durch
Zusetzen eines Oxydationsinhibitors zur wäß- ίο 2 NaHbU3 + U2-* Na5J)U4 i su, + H2U
rigen Lösung, dadurch gekennzeichnet,
rigen Lösung, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Oxydationsinhibitor Äthylendiamin- . . .
N.N.N'.N'-tetraeisigsäure, Nitrilotriessigsäure, . Be.m Erhitzen kann das erzeugte Natriumsulfat
I.l-Diaminocydohexan-^N.N'.N'-tetraessig- nicht mehr Schwefeldiox,d abspalten, da es nicht au
säure, N-OxVäthyläthylendiamln-N.N'.N'-tri- 15 einfache Weise ζ. B durch Rosten, in Natnumsulfit
essigsäurcÄthylenglykoI-bis-C/i-aminoäthyläther)- übergeführt werden kann und daher bei der W.eder-
N, N, N', N' - tetraäsigsäure, Äthylendiamin- gewinnung von Schwefeldioxid wertlos ist
Ν,Ν,Ν',Ν'-tetrapropionsäure und/oder ein oder Um die Oxydation von Alkalisulfrt zu Alkalisulfat
mehrere Alkalimetallsalz(e) der genannten Säuren ™. v^h;ndern, ist es bekannt der Alkalisulfit- bzw.
(Chelatbildner) verwendet. »° -bisulfitlosung Oxydationsinhibitoren wie Hydro-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- chinon Chinolin Glyc.r.oderBrenzcatechin zuzukennzeichnef,
daß man den Chelatbildner in ^V^1" Ιπ8· En^Ch,e n m'B Q d· ?7 (1?35), S 588;
einer Menge von 50 bis 2000 Teilen pro Million, belgische Patentschrift 706 449; japanische Offenbezogen
auf die wäßrige Alkalisulfitlösung, ver- legungsschnft 20 162/1970 und USA.-Patentschnft
^ 6 »5 3 477 815). Dieses Verfahren ist insbesondere dann
nur sehr bedingt geeignet, wenn die Alkalisulfit- bzw. -bisulfitlösungen Schwermetallionen, insbesondere
Eisenionen, enthalten. Besonders ungünstig ist eine Konzentration von über 50 Teilen pro Million
30 Schwermetallionen, insbesondere Eisenionen. Eine Verunreinigung mit Eisenionen ist jedoch unvermeidlich,
da diese Ionen aus den Reaktionsgefäßen und auch aus der Brennstoffasche stammen. Die britische
Patentschrift 1 077 458 offenbart die Komplexierung
Die Behandlung von Schwefeldioxyd enthaltenden 35 Von Metallen, die in Fetten und ölen als Oxydations-Gasen
mit wäßrigen Alkalisulfitlösungen ist eine katalysatoren wirken, durch Zusatz bestimmter
häufig angewendete Arbeitsweise. Schwefeldioxid Äthylendiamintetraessigsäureester.
enthaltende Gase, die beim Rösten von sulfidischen Die Aufgabe der Erfindung ist, die Oxydation von
enthaltende Gase, die beim Rösten von sulfidischen Die Aufgabe der Erfindung ist, die Oxydation von
Erzen oder Verbrennen von Schwefel oder schwefel- Alkalisulfiten und/oder -bisulfiten zu Alkalisulfaten
haltigen Brennstoffen entstehen, werden mit einer 40 bei der Schwefeldioxid-Gaswäsche zu vermeiden und
wäßrigen alkalischen Lösung zur Herstellung von die unter bestimmten Bedingungen in einer schwer-Alkalisulfit
gewaschen. Ferner werden Schwefel- metallionenhaltigen wäßrigen Lösung gegebene dioxid enthaltende Abgase mit wäßrigen Alkalisulfit- Oxydationsgeschwindigkeit noch unter den Wert zu
lösungen zur Wiedergewinnung oder Entfernung des drücken, der unter den gleichen Bedingungen in
Schwefeldioxids gewaschen. Bei diesen Verfahren 45 einer absolut schwermetallionenfreien Lösung festenthalten
die zu behandelnden Schwefeldioxid ent- zustellen ist. Die Erfindung löst diese Aufgabe,
haltenden Gase gewöhnlich Sauerstoff, der Alkali- Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren
haltenden Gase gewöhnlich Sauerstoff, der Alkali- Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren
sulfit zu Alkalisulfat oxydiert. Das derart gebildete zur Verhinderung der Oxydation von Alkalisulfitcn
Alkalisulfat stellt eine nachteilige Verunreinigung in und/oder -bisulfiten zu Alkajisulfaten beim Behander
wäßrigen Alkalisulfitlösung dar, da es bei diesen 50 dein von wäßrigen Alkalisulfit- und/oder -bisulfit-Verfahren
wertlos ist und außerdem Schwierigkeiten lösungen mit Schwefeldioxid und Sauerstoff enthalbei
der Wiedergewinnung von Schwefeldioxyd aus tenden Gasen durch Zusetzen eines Oxydationsder
erhaltenen Lösung durch Erhitzen oder Behan- inhibitors zur wäßrigen Lösung, das dadurch gedeln
mit Magnesiumoxid oder Zinkoxid bereitet. Die kennzeichnet ist, daß man als Oxydationsinhibitor
Entfernung des Alkalisulfats aus der wäßrigen Alkali- 55 Äthylendiamin-N^.N'.N'-tetraessigsäure, N:«rilotrisulfitlösung
muß daher vor Gewinnung des Schwefel- essigsaure, 1 ^-Diaminocyclohexan-N.N.N'.N'-tetradioxids
durchgeführt werden. essigsaure, N-Oxyäthyläthylendiamin-N.N'.N'-tri-
Die Behandlung von Schwefeldioxid enthaltenden essigsaure, Äthylenglykol-bis-(/J-aminoäthyläther)-Gasen,
z. B. mit einer wäßrigen Natriumsulfitlösung, N,N,N',N'tetraessigsäure, Äthylendiamin-Ν,Ν,Ν',Ν'-wird
durch das nachstehende Reaktionsschema er- 60 tetrapropionsäure und/oder ein oder mehrere Alkaliläutert:
metallsalz(e) der genannten Säuren (Chelatbildner)
verwendet.
2 NaOH + SO2 -»- Na2SO3 + H2O Die nachstehende Tabelle I erläutert den Einfluß
verschiedener Antioxydationsmittel bzw. der erfin-
Na2SO3 + SO2 + H2O -+ 2 NaHSO3 65 dungsgemäß verwendeten Chelatbildner, wenn z. B.
eine wäßrige Lösung von Natriumsulfit und/oder
Derart behandelte Schwefeldioxid enthaltende Natriumbisulfit mit oder ohne Eisenionen bei 50° C
Gase enthalten gewöhnlich 0,05 bis 15 Volumpro- im Gegenstrom mit Luft in Berührung gebracht wird.
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