DE209920C - Verfahren zur Vergr¦sserung der Ausbeute bei der Leuchtgasbereitung durch Einf}hrung von Luft und Nutzbarmachung des Teers. - Google Patents
Verfahren zur Vergr¦sserung der Ausbeute bei der Leuchtgasbereitung durch Einf}hrung von Luft und Nutzbarmachung des Teers.Info
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 209920 KLASSE 26 c. GRUPPE
von Luft und Nutzbarmachung des Teers.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, bei welchem eine bedeutende Vermehrung der
Ausbeute bei der Herstellung von Steinkohlengas erzielt wird, wobei gleichzeitig eine selbsttätige
ununterbrochene Regenerierung der reinigenden Stoffe-(Oxyde) vor sich geht. Das
Verfahren besteht im wesentlichen 1. in der Einführung einer gewissen Luftmenge in das
Gas während der Herstellung desselben, 2. in der Ausnutzung der leuchtenden Kohlenwasserstoffe,
welche im Teer enthalten sind, indem die Luft mit dem Teer in Berührung gebracht
wird, und 3. in der Anreicherung des Gasluftgemisches durch Benzol oder andere kohlenwasserstoffreiche
Stoffe. Das Verfahren, die Leuchtgasausbeute durch Luft unter Nutzbarmachung von Teer zu steigern, ist an sich
nicht neu, allein bei dem bekannten Verfahren soll ein Gemisch von Gas und Teerdämpfen
in einem besonderen Mischraum mit der Luft in Berührung gebracht werden. Der Teer
schlägt sich in dem Mischraum nieder und entgeht alsdann dem Mischvorgang, wertvolle
Bestandteile desselben gehen mit ihm ab. Die Operation ist infolgedessen unvollständig und
ungleichmäßig. Bei dem neuen Verfahren dagegen mischen sich zuerst Gas und Luft, und
das Gemisch wird mit dem Teer in innigste Berührung gebracht, begegnet ihm im Gegenstrom
und nimmt dessen wertvolle Bestandteile vollständig und zuverlässig auf. Ein Entmischen ist hierbei erfahrungsgemäß nicht
zu befürchten. Als Resultat der aufeinanderfolgenden einzelnen Operationen ergibt sich
eine Vermehrung der Gasausbeute in einem Verhältnis, welches 12 bis 20 Prozent der gewöhnlichen
Ausbeute betragen kann, ohne daß dadurch die Leuchtkraft des Gases irgendwie beeinträchtigt würde.
Die Zuführung und Bemessung der zuzusetzenden Luft erfolgt in sehr einfacher Weise,
indem ein gewöhnlicher, mit einem Luftansaugerohr versehener Gaszähler von geeigneter
Dimension eingeschaltet ist, welcher mit einem mit Zeiger versehenen Hahn ausgestattet
ist, um auf Grund mehrerer praktischer Beobachtungen das einzuführende Luftvolumen
zu bestimmen. Nach dem Durchtritt durch den Zähler wird die Luft in einen mit Scheidewänden
versehenen Apparat, einen sogenannten Saturateur. geleitet, in welchen der bei der
Gasbereitung entstandene Teer nach vorherigem Durchgang durch einen gewöhnlichen
Dekantierungstrog eingebracht wird. Dieser Teer fließt dauernd im Kreislauf durch einen
Saturateur und wird darin auf eine geeignete
Temperatur gebracht, so daß eine teilweise Destillation desselben stattfindet, wodurch die
im Teer enthaltenen leuchtenden Kohlenwasserstoffe freigegeben werden. Man darf indes
nur bis auf eine Temperatur, die unterhalb 200° C. liegt, erhitzen, um in dem Saturatenr
die Bildung von viskoser Kohle zu vermeiden, was wohl um so leichter möglich ist, als der
Umlauf von Teer in, dem Apparat ununterbrochen vor sich geht. Auf diese Weise wird
die von dem Zähler kommende Luft in dem Saturateur mit leuchtenden Kohlenwasserstoffen geschwängert, welche aus dem erwähnten
Teer frei werden. Der Saturateur ist nun durch eine Leitung mit einem Behälter
verbunden, durch welchen die mit bereits in dem Saturateur" mit Kohlenwasserstoffen
gesättigte Luft hindurchgehen muß. Die in diesem Behälter vorhandenen leuchtenden
Kohlenwasserstoffe dienen nur dazu, um die Saturation des Gasluftgemisches zu vervollkommnen.
Es ist klar, daß der Durchgang der Luft durch den Zähler und den Saturateur hindurch durch den Unterdruck
bestimmt wird, welcher durch einen hinter dem letztgenannten Behälter angeordneten
Saugapparat erzeugt wird. Die aufeinanderfolgenden Sättigungen des Gasluftgemisches
werden nun vervollkommnet durch die Beimischung von einer geringen Menge Benzol oder eines anderen kohlenwasserstoffreichen
Stoffes unter Zuhilfenahme eines geeigneten Verteilers, der als Tropfapparat hinter dem
Saugapparat in dem Wege der Gaszuleitung
35. angeordnet ist.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Einrichtung für die
Ausführung des Verfahrens und Fig. 2 einen wagerechten Schnitt durch den Saturateur.
An dem Zähler A ist für den Luftzutritt ein mit einem einstellbaren Hahn versehenes
Rohr α angebracht. Die Luft gelangt darauf in den Saturateur B, in welchem sie mit Teer
in Berührung gebracht wird. Der Saturateur ist derart angeordnet, daß die Luft durch die
Flüssigkeit hindurchtreten muß, wobei Querwände durch einen Zickzackweg der Luft vorgesehen
sind (Fig. 2). Der Apparat könnte auch je nach den Verhältnissen anders ausgeführt
sein. Der Teer tritt in den Saturateur B von dem Behälter C aus durch ein Rohr D
ein. Die Entleerung des Teers aus dem Saturateur findet statt durch ein Rohr E.
Zur Erwärmung des Saturateurs dient eine beliebige Heizvorrichtung F. Die von dem
Zähler kommende Luft tritt durch das Rohr G zu dem Saturateur B und von diesem durch
das Rohr H zu dem Teerbehälter J, von welchem der Teer zunächst durch ein Rohr/
zu dem als Dekantierungsmittel ausgebildeten Behälter C fließen muß. Für den Abfluß des
Wassers aus dem Behälter C ist ein Rohr K vorgesehen. Von. dem Teerbehälter I strömt
das Gas Zu den mechanischen Reinigungsapparaten, welche mit L angedeutet sind, und
dann durch den mit M angedeuteten Saugapparat. Darauf erhält das Gas einen Zusatz
von Benzol durch einen mit Tropfapparat versehenen Verteiler beliebiger Art, welcher
mit N angedeutet ist, und geht dann durch den Reiniger O zu dem Gasbehälter. Diese
Einrichtung ist nur als Beispiel völlig schematisch dargestellt und kann auch in anderer
Weise ausgeführt sein, wobei verschiedene Anordnungen an den einzelnen Teilen vorgenommen
werden können. Mit einem Benzolzusatz ist eine Verbesserung der Leuchtstärke des Gases bezweckt, jedoch hat der Zusatz
außerdem den Vorteil der Verhinderung von Naphtalinniederschlägen, da die leicht stattfindende
Kondensation des Naphtalins in dem Zuführungsrohr bekanntlich ein großer Übelstand
ist.
Eine nützliche, an sich aber bekannte Begleiterscheinung des Verfahrens ist die, daß
beim Durchgang des lufthaltigen Gasgemisches durch die Reinigungsvorrichtung die mitgeführte
Luft eine selbsttätige, andauernde Regenerierung der zur Reinigung dienenden Oxyde herbeiführt.
Claims (1)
- Patent-An Spruch:Verfahren zur Vergrößerrng der Ausbeute bei der Leuchtgasbereitung durch Einführung von Luft und Nutzbarmachung des ■ Teers, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gas Luft beigemischt und das Gasluftgemenge im Gegenström durch ständig ab- und zugeleiteten, durch eine besondere Heizvorrichtung erhitzten Teer geleitet wird, worauf es gegebenenfalls noch mit Benzol angereichert wird, ehe es die Reiniger passiert.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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FR209920X | 1906-07-30 |
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DE1907209920D Expired DE209920C (de) | 1906-07-30 | 1907-07-28 | Verfahren zur Vergr¦sserung der Ausbeute bei der Leuchtgasbereitung durch Einf}hrung von Luft und Nutzbarmachung des Teers. |
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1907
- 1907-07-28 DE DE1907209920D patent/DE209920C/de not_active Expired
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