DE206800C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES /j

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 24c. GRUPPE

CHRISTIAN BOLZ in BUDAPEST.

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Gaserzeugung in öfen mit senkrechten flachen Retorten oder Kammern, bei welcher die Brennerdüsen an zwei gegenüberliegenden Ofenseiten zwischen je zwei Retortenreihen und den äußeren Retortenreihen und den Ofen wänden liegen, so daß die Beheizung des gesamten, an »einen« Generator angeschlossenen Retortenraumes gleichzeitig von den beiden gegenüberliegenden Ofenseiten her· erfolgen kann, und zwar im wesentlichen durch an den Schmalseiten der Retorten entlangstreichende Feuerströme. Die Beheizung von öfen mit liegenden Retorten von zwei gegenüberliegenden Seiten aus ist bekannt. Neu ist die Anwendung dieser Maßnahme auf öfen mit stehenden Retorten in der oben angegebenen Weise. Fig. χ bis 4 der Zeichnung veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegen-Standes in Längs- und Querschnitten.

Der die Retorten aufnehmende obere Teil des Ofens ist in bekannter Weise auf einem Trägerrost a-a gelagert, welcher wiederum von vier gemauerten Pfeilern b und ^₁ getragen wird; die beiden Pfeilerpaare b und b_t tragen oberhalb des Arbeitsflures ein Gewölbe, über welchem sich die Kanäle e für die vorzuwärmende Verbrennungsluft sowie die Verteilungskanäle / für das Generatorgas aufbauen.

Die im Generator c entwickelten Heizgase steigen zu beiden Seiten desselben in den als Zuführungskanäle ausgebildeten Pfeilern b_x nach den Verteilungskanälen/ empor, um von diesen durch die Öffnungen h nach den Verbrennungskammern g zu gelangen. Die Abdeckplatten dieser Verbrennungskammern g sind mit durch Schieber regelbaren Öffnungen versehen, so daß die vorgewärmte Verbrennungsluft von oben her Zutritt zu den Verbrennungskammern findet. Von letzteren gelangen die Heizgase gleichzeitig von den beiden gegenüberliegenden Seiten des Retortenraumes her und an den Schmalseiten der Retorten entlangstreichend durch die öffnungen» nach der Mitte des Retortenraumes. Dieser ist in bekannter Weise durch 'eine Anzahl wagerechter Plattenabdeckungen A₁, k₂, k₃, welche gleichzeitig eine Aussteifung der einzelnen Retorten bilden, in mehrere übereinanderliegende Feuerzüge geteilt, welche von den Heizgasen in der durch Pfeile angedeuteten Richtung durchzogen werden.

Nach dem in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiel strömen die Heizgase von den Verbrennungskammern g durch die Öffnungen i nach der Mitte des Retortenraumes, um hier durch die neben der mittleren Retortenreihe in der Plattenabdeckung k angebrachten Abzugsöffnungen nach oben zu streichen und um schließlich in zickzackförmigem Wege in der durch Pfeile angedeuteten Richtung nach beiden Ofenseiten hin den Retortenraum zu verlassen. Die Rauchgase verlassen den Retortenraum gleichzeitig an den beiden gegenüberliegenden Seiten desselben durch die Abzugsöffnungen m, um von diesen nach den zu beiden Seiten der Kanäle für die

fs. Auflage, ausgegeben am S. Mai

Verbrennungsluft gelegenen Kanälen η zu gelangen. Nachdem die Gase hier ihre Wärme nach Möglichkeit an die Verbrennungsluft abgegeben haben, ziehen sie durch die unmittelbar oben auf. die Regenerationskanäle aufgebauten Einzelschornsteine ο ab. Die vorbeschriebene Beheizung eines einzigen mit einer beliebigen Anzahl Retorten belegten Retortenraumes gleichzeitig von zwei gegenüberliegenden Seiten her in Verbindung mit der durch ' die Pfeilrichtung angedeuteten Feuerführung hat den Vorteil, daß sämtliche Retorten die notwendige gleichmäßige Erhitzung erfahren.

Es könnte dies nicht erreicht werden, wenn

15, bei Belegung des Retortenraumes mit einer größeren Anzahl Retorten die Beheizung nur von einer Seite her erfolgte. In diesem Falle würde der, Temperaturabfall in den einzelnen wagerechten Feuerzügen des Retortenraumes ein zu großer werden, so daß eine gleichmäßige Erwärmung aller Retorteriteile nicht mehr möglich wäre.

Abweichend von den bisher bekannten öfen mit stehenden Retorten ist ferner bei der Er-

25. findung die Einrichtung so getroffen, daß die Heizgase nicht an der Breitseite der Retorten entlanggeführt werden, sondern an der Schmalseite. Die Führung des Feuers in dem engeren Räume zwischen den Breitseiten der Retorten hat naturgemäß den Nachteil, daß die Flamme sich nicht so frei entfalten kann, wie es bei der Führung des Feuers zwischen den Schmalseiten der Retorten der Fall ist. Der Nutzeffekt ist aber bekanntlich um so größer, je größer der freie Raum zur Entwicklung der Flamme.'

Das in Fig. 1 bis 4 veranschaulichte Ausführungsbeispiel stellt einen einzelstehenden Ofen mit 20 Retorten dar mit'einer den ganzen Retortenraum in zwei Hälften scheidenden Trennungswand 1. Diese Wand 1 ist für das Wesen der beschriebenen Neuerungen jedoch ohne Bedeutung.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Feuerung für Gaserzeugungsöfen mit senkrechten flachen Retorten oder Kammern, dadurch gekennzeichnet, daß die Brenner an den beiden parallel zu den Breitseiten der Retorten und einander gegenüberliegenden Ofenseiten eingebaut sind, so daß das Brenngas an den Schmalseiten der Retorten vorbeistreicht.

   Hierzu i Blatt Zeichnungen.