DE2063101B2 - Verfahren zur Herstellung von 19- Nor- d13·5 (10) -steroiden &Pgr - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 19- Nor- d13·5 (10) -steroiden &PgrInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B3/00—Electrolytic production of organic compounds
- C25B3/20—Processes
- C25B3/25—Reduction
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 19-Nor-dUJ0°)-steroiden durch elektrolytische
Reduktion von entsprechenden Steroidverbindungen, die reduzierbare Gruppierungen mit isolierten Doppeloder
Dreifachbindungen und/oder konjugierte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen besitzen in flüssigem
Ammoniak bei konstanter Stromdichte.
In der Patentanmeldung P 20 29 415.9 (DE-OS 20 29 415) wird ein Verfahren zur Herstellung von
19-Nor-d1JJ<l0>-steroiden durch partielle elektrochemische
Reduktion von entsprechenden Steroidverbindungen, die reduzierbare Gruppierungen mit isolierten
Doppel- oder Dreifachbindungen und/oder konjugierte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen besitzen, in
Gegenwart eines Oniumsalzes als Elektrolytsalz in einem stickstoffhaltigen Lösungsmittel der aligemeinen
Formel NRiR2R3, wobei Ri bis R3 Wasserstoff oder
einen Alkyl- oder Arylrest bedeutet, gegebenenfalls unter Zusatz eines Lösungsmittels, bei konstantem
Strom, beschrieben.
Es wird nun gefunden, daß bei Verwendung von flüssigem Ammoniak als stickstoffhaltiges Lösungsmittel
auch Alkali- und Erdalkalisalze als Elektrolytsalz verwendet werden können.
Es war nicht zu erwarten, daß die Reduktion bei dieser Verfahrensweise bei den partiell reduzierten
l9-Nor-4ll5(|0)-steroiden stehenbleibt und der aromatische
Α-Ring nicht mitreduziert wird.
Es ist bekannt, daß sich Verbindungen mit mehreren reduzierbaren Gruppen im Molekül mit unterschiedlichem
Reduktionspotentiai bei konstantem Kathodenpotential partiell reduzieren lassen (Homer u. Singer,
Liebigs Ann. Chem. 723 [1969]1).
Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß es insbesondere beim Arbeiten im industriellen Maßstab
einen großen apparativen und zeillichen Aufwand erfordert.
Weiterhin ist die elektrochemische Reduktion von einfach gebauten Verbindungen mit konjugierten
Doppelbindungen in wäßriger Phase bekannt (Homer u. Roder, Liebigs Ann. Chem. 723 [1969]11). Überträgt man
dieses Verfahren auf sterisch komplizierte Moleküle wie ungesättigte Steroide, beispielsweise östratetraenc, so
tritt keine Reduktion ein.
Ungesättigte Steroide, wie Östratetraene werden
jedoch dann reduziert, wenn man ein nicht-wäßriges Medium verwendet, wie aus der DE-PS 12 66300
bekannt ist Dieses Verfahren hat aber den Nachteil, daß die elektrochemische Reduktion nicht bei dem aromatischen
Α-Ring stehenbleibt
Das Anion des Alkali- oder Erdalkalisalzes ist ohne Einfluß auf des erfindungsgemäße Verfahren. Genannt
seien beispielsweise einfache Anionen wie Halogenide oder komplexe Anionen wie Tetrafluoroborat, Sulfat
Perchlorat oder Aryl- und Alkylsulfonate.
Wenngleich als Hauptlösungsmittel flüssiges Ammoniak verwendet wird können aber auch geringe Mengen
von weiteren Lösungsmitteln zugesetzt werden, die als Lösungsvermittler zwischen dem Ammoniak und dem
zu reduzierenden Steroid dienen und gleichzeitig die Leitfähigkeit erhöhen. Genannt seien beispielsweise
Äther wie Diäthyläther, Tetrahydrofuran oder Dioxan,
Säurederivate wie Essigester, Acetonitril, Dimethylformamid, ferner Dimethylsulfoxid, cWor'wrle Kohlenwasserstoffe
wie Methylenchlorid, Chloroform oder Trichlorethylen.
Die Konzentration von Elektrolytsalz und zu reduzierendem Steroid ist ohne Einfluß auf die
Reduktion und kann in weiten Grenzen variiert werden. Die Reduktion wird nicht gestört, wenn ein Teil der
Substanzen als Bodenkörper vorliegt (gesättigte Lösung).
Die Elektrolyse wird in einer ungeteilten Zelle durchgeführt Es kann Wechselstrom, gerichteter
ungesättigter Wechselstrom, Gleichstrom oder modulierter Gleichstrom verwendet werden. Dabei können
die Elektrolysebedingungen wie Spannung, Stromstärke, Stromdichte, Elektrodenoberfläche sowie Druck und
Temperatur in weiten Grenzen variiert werden. Es wird bei einer Stromdichte von 0,001 bis 5 A/cm2 und einer
Temperatur zwischen -500C und der Siedetemperatur des Lösungsmittels elektrolysiert. Das Elektrodenmaterial
ist gleichfalls unkritisch; es muß nur den Strom leiten und unter den Elektrolysebedingungcn beständig sein.
Der Elektrolysevorgang kann kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden.
Die erfindungsgemäß Verwendeten Ausgangsverbindungen enthalten neben den Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbirtclungen
im aromatischen Α-Ring mindestens eine weitere konjugierte C = C- Doppelbindung, z. B. als
Δ6-,Λ*- oder 49C)-Doppelbindung und/oder eine andere
Gruppierung mit isolierten Doppelbindungen wie in den Gruppen >C=0, -NO2 oder
>C = NR, wobei R Wasserstoff, Hydroxy, Aikyi oder Aryi bedeutet. Eine
isolierte Kohlenstoff-Kohlen-Dreifachbindung verhält sich unter den erfindungsgemäßen Bedingungen wie
eine zum Α-Ring konjugierte C = C-Doppelbindi.ng.
Das Steroklgerüst kann weiterhin Alkylgruppen, insbesondere Methylgruppen in 1-, 2-, 4-, 6-, 7- oder
16-Stellung und freie oder verätherte oder veresterte
Hydroxygruppen in 1-, 3-, 6-, 7-, 11-, 15-, 16- oder 17-Stellung aufweisen. Eine 17-Alkylgruppe kann
<x- oder ^-konfiguriert sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß die Reduktion stereospezifisch verläuft, wobei
Steroide mit der natürlichen Konfiguration 8/3-Η-9Λ-Η
erhalten werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat weiterhin den Vorteil, daß man mit einem relativ geringen apparativen
Aufwand auskommt und die Elektrolyse in kurzer Zeit durchgeführt werden kann. Desweiteren ist die Reduktion
weilgehend temperatur- und druckunabhängig.
Die eriindungsgemäÜ hergestellten Verbindungen
sind Zwischenprodukte zur Herstellung wertvoller Pharmazeutika. So erhält man beispielsweise aus
3-Methoxy-13,5(lö)-östratrien-17p-ol durch Ätherspaltung ÖstradioL Schützt man die 17-Ketogruppe von
3-Hydroxy-3,5(10>8-östratetraen-17-on während der '·
erfindungsgemäBen Reduktion durch Ketalisierung, so erhält man nach Ketalspaltung östron, aus dem man
durch Äthinylierung Äthinylöstradiol bekommL
Die nachfolgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren erläutern. ν
1 g 3-Methoxy-13.5(10)£-östratetraen-17/i-ol wird
mit 5 g LiCI in 200 ml flüssigem Ammoniak zwischen zwei Platinelektroden mit einer Oberfläche von je 5 cm2 ι >
im Abstand von 1 cm bei 1 A 5 Stunden elektrolysiert. Danach läßt man das Lösungsmittel verdampfen,
versetzt den Rückstand mit Wasser und erhält nach Filtration 0,9g 3-Methoxy-13.5(10)-östratrien-i7/S-ol
vom Schemlzpunkt 85° C.
Seispiel 2
I g 3-Methoxy-13.5(10)3-östratetraen-17p-ol und 5 g
Natri??mperchlorat werden in 200 ml flüssigem Ammoniak zwischen Platinelektroden (Oberfläche ! cm*,
Abstand 0,2 cm) nach Zusatz von 3 ml Dioxan bei 1 A 4 Stunden elektrolysiert Danach IaBt man das Lösungsmittel verdampfen, zersetzt den Rückstand mit verdünnter Essigsäure und erhält nach Filtration 0,8 g
13.5(10)-östratrien-17/?-ol vom Schmelzpunkt 8O0C
1 g 3-Methoxy-18-methyl-13.5(10)£-östratraen-
17/?-ol werden mit 5 g Magnesiumtetrafluoroborat in
200 ml flDssigem Ammoniak zwischen Platinelektroden (Oberfläche 10 cm2, Abstand 1 cm) 10 Stunden bei 1 A
elektrolysiert Danach läßt man das Lösungsmittel verdampfen, versetzt den Rückstand mit Wasser und
erhält nach Filtration 0,9 g 3-Methoxy-18-methyl-13.5(10)-östratrien-17j3-ol vom Schmelzpunkt 127° C.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von
steroiden durch elektrolytische Reduktion von entsprechenden Steroidverbindungen, die reduzierbare Gruppierungen mit isolierten Doppel- oder Dreifachbindungen und/oder konjugierte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen besitzen, in flüssigem Ammoniak als Lösungsmittel und in Gegenwart eines Oniumsalzes der 5. oder 6. Gruppe des Periodischen Systems bei konstanter Stromdichte von 10~3bis5 A/cm2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Elektrolytsalz anstelle des Oniumsalzes ein Alkali- oder Erdalkalimetallsalz verwendet
Priority Applications (12)
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DK270671AA DK124880B (da) | 1970-06-11 | 1971-06-03 | Fremgangsmåde til fremstilling af Δ<1,3,5(10)>-steroider af østranrækken. |
GB1917371*[A GB1356433A (en) | 1970-06-11 | 1971-06-07 | Partial electrochemical reductionof delta1,3,5-10-19-nor-steroids |
NL7107997A NL7107997A (de) | 1970-06-11 | 1971-06-10 | |
BE768423A BE768423A (fr) | 1970-06-11 | 1971-06-11 | Reduction electrochimique partielle de 19-nor-delta exp. 1,3,5(10)-steroides, et produits obtenus |
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JP4160971A JPS531268B1 (de) | 1970-06-11 | 1971-06-11 | |
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Publication Number | Publication Date |
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DE2063101A1 DE2063101A1 (en) | 1972-06-22 |
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ID=5791813
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2063101A Expired DE2063101C3 (de) | 1970-06-11 | 1970-12-12 | Verfahren zur Herstellung von 19- Nor- d1-3·5 (10) -steroiden &Pgr |
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-
1970
- 1970-12-12 DE DE2063101A patent/DE2063101C3/de not_active Expired
Also Published As
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DE2063101C3 (de) | 1980-04-17 |
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