DE2062775A1 - Verfahren zur Stabilisierung von Chromgelb- und Molybdatrot- pigmenten - Google Patents
Verfahren zur Stabilisierung von Chromgelb- und Molybdatrot- pigmentenInfo
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- C09C1/00—Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
- C09C1/14—Compounds of lead
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Description
Farbwerke Hoechst AG. vormals Meister Lucius & Brüning Aktenzeichen: HOE 70/P 284 2062775
Datum: 16, Dezember 1970 Dr.Ot/CB
Verfahren zur Stabilisierung von Chromgelb- und Molybdatrot- * pigmenten
Chromgelb kann in zwei verschiedenen Kristallmodifikationen vorliegen
und zwar in der orthorhombischen und in der monoklinen Modifikation.
Von diesen beiden Modifikationen ist die orthorhombische, die einen grünlich - gelben Farbton zeigt, die instabilere
und geht langsam in die stabilere, rotstich-gelbe monokline
Modifikation über. Bei der Herstellung von Chromgelb aus einem löslichen Bleisalz, z.B. Bleinitrat, und Natriumbichromat in
wässriger Lösung tritt während der Fällungareaktion zunächst die instabile orthorhombische Phase auf, die beispielsweise bei
pH 3 und Raumtemperatur nur·'kurze Zeit beständig ist und langsam
in die monokline Phase übergeht. Im alkalischen Bereich erfolgt
dieser Umwandlungsprozess mit erhöhter Geschwindigkeit.
Beim Molybdatrot liegen ähnliche Verhältnisse vor. Hier existieren
drei Modifikationen und zv/ar eine monokline, eine verzerrt tetragonale und eine orthorhombische. Von diesen Modifikationen
ist wiederum die monokline die stabilste und die orthorhombiache die instabilste Phase. Wegen ihres kräftig
roten Farbtons hat nur die verzerrt tetragonale Modifikation technische Bedeutung erlangt..
Sine Stabilisierung der orthorhombischen Modifikation beim
Chromgelb bzw.. der verzerrt tetragonalen Modifikation beim Molybdatrot war bisher dadurch möglich, daß man während des
Herstellungsprozesses der Pigmente oder im Anschluß daran SiOp bzw. AIpO, liefernde Verbindung und Antimon (III) Chlorid
zusetzte, v/odurch sich ein Überzug aus diesen Verbindungen auf
der Pigmentoberfläche ausbildete.Durch dieses "erfahren wird außerdem die Licht- und V/ettereohtheit der Pigmente verbessert.
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Beim Chromgelb ist eine Stabilisierung außerdem dadurch möglich,
daß man beim Herstellungsprozeß Sulfat-ionen in einer Menge bis
zu 30 Molprozent zugibtswobei sich ein Mischphasenpigment aus
Bleisulfat und Bleichromat ausbildet. Die Stabilisierung der orthorhombisefaen Form wird dabei durch das ebenfalls orthorhombische
Bleisulfat-bewirkt, bei dem unter Normalbedingungen
nur die orthorhombische Form stabil ist» Bei diesem Verfahren
tritt jedoch durch den Zusatz des'farblosen Bleisulfats ein
gewisser Rückgang in der Farbstärke des. Chromgelbs ein. Man kann aber ein farbstärkeres Produkt erhalten, wenn man das
Chromgelb zuerst durch Zugabe von nur 15-25 Prozent der Gesamtmenge an Sulfat teilstabilisiert und den Rest erst nach
" beendeter Fällung des Pigmentes zugibt. Das so stabilisierte
Pigment ist zwar farbstärkersaber weniger stabil als das Pigments
das durch die1 einmalige Zugabe der Sulfat-ionen stabilisiert
v/urde und geht in feuchtem Zustand bei höherer Temperatur in
die monoklin© Phase über,-so daß es nur langsam bei niedriger Temperatur und unter guter luftzirkulation getrocknet werden
kann. Diese Phasenumwandlung tritt auch ein, wenn das Pigment
nur mit SiO« in der bisher üblichen Weise stabilisiert wurde«,
Es wurde nun gefunden, daß man die orthorhombische Phase des
Chromgelbs und die verzerrt tetragonale .Phase des Molybdatrots
stabilisieren kann, wenn man bei der Herstellung auf diese Pig-)
mente Dehydroabietylamin oder ein aliphatisches Mono-, Dioder
Triamin mit 10 - 20, vorzugsweise 16-18 C-Atomen auffällt
.
Als Beispiel für die aliphatischen Amine seien genannt Talgfettamin,
Kokosfettamin und insbesondere TalgJTettpropylendiamin und
Dehydro&bietylamin. Diese Amine werden in Form ihrer handelsüblichen
Salze, s.B. als Oleate, in Wasser unter Zugabe von Essigsäure gelöst oder dispergiert und dann zu dem Reaktionsansatz gegeben. Diese Zugabe kann vor, während oder nach der
Fällungsreaktion geschehen. Im ersten Fall wird beispielsweise die Lösung des Amins zu einer angesäuerten wässrigen Lösung
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von Bleinitrat gegeben,'worauf anschließend das Chromgelb in
üblicher Weise durch Zugabe einer wässrigen Läsung von ITatriumbiehromat
und natriumsulfat ausgefällt wird. Man kann aber auch die Amin- und die Chromatlösung getrennt zu der sauren Bleinitratlösung
geben. Schließlich ist es auch möglich die AminLösung
erst nach beendeter Fällung des Chromgelbs zuzugeben. Bei dieser Verfahrensvariante ist es erforderlich, während der
Zugabe der Amin-rLösung einen pH-Y/ert von 7,5 - 8,5 aufrechtzuerhalten.
Ähnliche Verhältnisse liegen bei der Herstellung von lÄolybdatrot vor, wobei man zusammen mit Natriumbichromat und
Natriumsulfat zusätzlich noch NatriummoIyfedat zugibt.
Die Menge an zugesetztem Amin beträgt im Falle des Chromgelbs 0,5 - 5, vorzugsweise 1,5 bis 3 Molprozent und beim Molybdatrot
2-10 Molprozent. Es kö'nnerf nicht"nur die reinen Amine,
sondern auch deren Mischungen verwendet werden.
Bei der Herstellung vom Chromgelb läßt sich das erfindungsgemäße
Verfahren sowohl bei der Herstellung eines solchen Pigments anwenden, bei dem die Gesamtmenge an Sulfat in einem Schritt zugegeben
wird, als . ;ch bei einem Pigment, das,.wie oben beschrieben,
durch stufenweise Zugabe von Sulfat gewonnen wird. In diesem Fall ist es auch möglich, die Sulfatmenge der zweiten Stufe
völlig fortzulassen, da bereits das erfindungsgemäße Auffällen eines Amins eine hinreichende Phasenstabilität bewirkt. Beim
Molybdatrot läßt sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht
nur eine Stabilisierung der verzerrt tetragonalen, sondern auch der orthorhombischen Phase erreichen. Da aber die verzerrt
.tetragenale Phase technische Bedeutung besitzt, gibt man zweckmäßigerweise
zur Stabilisierung dieser Phase das Amin erst im Anschluß an die Herstellung des Pigments zu, da zuerst die unerwünschte
orthorhombische Phase entsteht, die aber rasch in die tetragonale Phase übergeht.
Die Chx η·--; r- ; ;d Molybdatrot-Pigmente werden außerdem in be-
./4
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kannter Y/eise noch zusätzlich durch SiOg,Al2O., und / oder
STbCl^ stabilisiert. SiOp wird dabei in Form eines löslichen
Alfcalisilikates und Al2O, in Form von Alp (SO,K oder Al (OH),',
eingesetzt. Beim Chromgelb können diese anorganischen Verbindungen
auf das fertige Pigment vor, während oder nach der. Behandlung mit dem Amin aufgefüllt werden, während man beim
Molybdatrot auf das Pigment zweckmaßigerweise das Amin und dann
die genannten anorganischen Verbindungen auffällt.
Die so hergestellten Chromgelb- und Molybdatrot-pigmente besitzen
eine hohe Farbstärke bei gleichzeitiger Phasenstabilität, insbesondere in der Hitze und in wässriger Suspension»
P Sie lassen sich sehr leicht mahlen und besitzen eine'sehr
weiche Textur,, Sie sind daher besonders geeignet für die Verwendung
im graphischen Gewerbe,, wo -sie gegenüber den auf die bisherige
V/eise stabilisierten Pigmenten eine größere Farbstärke aufweisen. Weiterhin sedimentieren die auf die oben, beschriebene'
V/eise behandelten Pigmentteilchen sehr viel schnellers so
daß die bei der Herstellung anfallende Pigmentsuspension schneller
aufgearbeitet werden kann.
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2,919 Gewichtsteile Natriumbichromatdihydrat und 0,199 Gewichtsteile Natriumsulfat werden in 25 Teilen Wasser gelöst und mit
Natronlauge alkalisch gestellt. Diese Lösung wird gleichmäßig über einen Zeitraum von 20 bis 30 Minuten in eine sauer gestellte,
gut gerührte Lösung von 9»75 Gewichtsteilen Bleinitrat in 130 Teilen V/asser gegeben, wobei das Bleinitrat vorher in einer
30^igen Lösung durch Zusatz von ca. 0,7 Gewichtsteilen 15/iiger
Salpetersäure von Nitrit befreit wurde. Anschließend werden 1 ,'559 Gewichtsteile Aluminiumsulfatoctadehydrat, gelöst in 7
Teilen Wasser, zugegeben.
Die-ausgefallene Pigmentsuspension wird danach in folgender
's.
Weise stabilisiertί
0,182. Gewichtsteile Talgfettpropylendiamin-dioleat werden in 3,5 Teilen V/asser bei 600C unter Zugabe von 0,07 Gev/ichtsteilen
Eisessig eingerührt. Diese Lösung wird innerhalb von 15-30 Minuten zu der gut gerührten Pigmentsuspension gegeben, wobei
der pH-Wert zwischen 7,5 - 8,2 gehalten wird. Anschließend erfolgt bei gleichem pH-Wert eine zusätzliche Stabilisierung durch
Zugabe von ca. 1,13 Gewichtsteilen -Natriumsilicat in 6 Teilen
Wasser.
Die so behandelte Suspension wird mit Wasser auf ungefähr das
doppelte Volumen aufgefüllt, absitzen lassen, abdekantiert und nochmals mit ?/asser aufgefüllt. Nach erneutem Dekantieren wird
abgesaugt, mit Wasser gewaschen und anschließend bei 80 C getrocknet.
Man erhält so 9»20 Gewichtsteile eines grünstichiggelben
Chromgelbs.
Das nach obigem Beispiel hergestellte Chromgelb ist sehr färb-
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Das nach obigem Beispiel hergestellte Chromgelb ist sehr farbstark
und behält wenn es in Form seines 70 $ Wasser enthaltenden
Filterku.ch.ens 30. Stunden lang auf 800G erhitzt wird, seinen
Farbton bei. Unter den gleichen Bedingungen wandelt sich Chromgelb,
das nur· mit ca.. 3 % SiOp stabilisiert ist, in kurzer Zeit
in die monokline Phase um und verfärbt sich.
Beispiel -2 . ■ '
0,358 Gewichtsteile Natriumbichromatdihyärat, 0,034 Gewichtstei-Ie
natriumsulfat und 0,048 Gewichtsteile Molybdäntrioxyd (als
0,081 Gewichtsteile Natriummolybdat) werden in 30 Liter wässriger
!Natronlauge bei pH 7,8 - 7,9 gelost. Diese Mischung wird auf 5°C
abgekühlt und gleichmäßig innerhalb von 20 Minuten in eine gut gerührte Lösung von.1,Qi3 Gewichtsteilen Bleinitrat in 30 Litern
Wasser gegeben. Während dieses Fällvorgangs liegt die Temperatur bei 50C und der pH-Wert der Lösung bei 1,9· Nach beendeter
Fällung wird der pH-Wert auf 1,6 gesenkt und solange weitergerührt,
bis sich der gewünschte Farbton nach etwa 30 Minuten einstellt. .._._·
Anschließend wird zu der erhaltenen Pigmentsuspension soviel einer
Lösung aus 0,1 Gewichtsteilen Dehydroabietylamin in 2 Litern Wasser und 0,04 Gewichtsteilen Eisessig gegeben, daß die Gesamtmenge
an Dehydroabietylarain, bezogen auf das Pigment, 10 ^ beträgt
.
Auf das so behandelte Pigment wird dann noch in der üblichen Weise
Antimontrichlorid und Natriumsilikat aufgetragen. Nach Absaugen
und Trocknen eriiillt man 0,95 Gewichtsteile Molybdatrot.
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V/ährend die nicht stabilisierte wässrige Suspension innerhalb
von 5 Stunden bei auf 200C ansteigender Temperatur zum größten
Teil in die monokline Phase übergeht und einen rötlich gelben
Farbton annimmt, bleibt die gemäß dem obigen Beispiel stabilisierte
Pigmentsuspension in ihrer tetragonalen. Phase und behält ihren Farbton bei.
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Claims (5)
1. Chromgerbpigment in der orthorhomMsehen Modifikation und
Molybdatrotpigment.in der verzerrt, tetragonalen Modifikation, wobei
die Pigmentkörner mit Dehydroabietylamin oder einem aliphatischen Mono-, M- oder. Triamin mit 10 - 20, vorzugsweise
16-18 C-Atomen umhüllt sind.
2. Verfahren zur Stabilisierung der orthorhombischen Modifikation von Chromgelb und der Verzerrt tetragonalen Modifikation von
" Molybdatrot, dadurch gekennzeichnet, daß man während der Herstellung
auf diese Pigmente Dehydroabietylamin oder ein aliphatisches Mono-, Di - oder Triamin mit 10 - 20, vorzugsweise 16 - 18 C-Atomen
auffällt.
3. Verwendung von Dehydroabietylamin und aliphatischen Mono-, Di- oder Triaminen mit 10 - 20, vorzugsv/eise 16-18 C-Atomen
zum Stabilisieren der orthorhombischen Modifikation des Chromgelbs und der verzerrt tetragonalen Modifikation des Molybdatrots
^
4. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
Dehydroabietylamin oder Talgfettpropylendiamin verwendet.
5. Verfahren zum Bedrucken von Papier, gekennzeichnet durch die Verwendung von Chromgelb- bzw. Molybdatrotpigmenten nach
Anspruch 1.
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