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Verfahren zur Heratellung von schwimmenden Estrichen und Fertigteile
zur DuroXfUhrung dieses Verfahrens.
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Die Besonderheit der Verfahren zur Herstellung von schwimmenden Estrichen
besteht darin, dass zwischen dem Estrichbelag und der Unterlage (Massivdecke) eine
schalldämmende Zwischenschicht angeordnet wird, die im allgemeinen unmittelbar auf
der Unterlage aufliegt. Damit keine Schallbrücken zwischen dem Estrich und den Seitenwänden
entstehen, muss auch zwischen diesen eine Schalldämmung vorgesehen werden. Dies
geschieht vielfach in der Weise, dass Streifen aus dem auf der Nassivdecke aufliegenden
Dämmaterial, beispielsweise Glasfasermatten, Styroporbahnen, entlang der Wände angeordnet
werden und zwar mindestens soweit,
dass die Estrichmasse mit den
Wänden nicht in direkte Berührung kommen kann. Das Dämmaterial wird dann meistens
mit Papier oder Pappe abgedeckt und dabei die Pappe an der Wand mit Hilfe einer
Knickbildung bis zur Höhe des Randdämmstreifens hochgezogen.
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Dieses Verfahren gestaltet sich aber schwierig, wenn die Abdeckung
aus besonderen Gründen nicht mit Papier oder Pappe, sondern mit einem von Haus aus
nicht knickfähigen Material, z.B.
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einer gunststoffolie, vorgenommen werden soll. Solches Material strebt
immer in seine ursprüngliche Form zurück und verursacht im Randbereich, besonders
an Ecken und vorspringenden wanten, grosse Schwierigkeiten.
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Dieser Nachteil fällt ganz besonders dann ins Gewicht, wenn,entsprechend
einem älteren Vorschlag (deutsche Patentanmeldung P 19 43 634.1), für die Herstellung
des Estrichs eine Masse verwendet wird, die sich hinsichtlich ihres Fliesevermögens
ähnlich wie Wasser verhält und sich demnach beim Aushärten von selbst in die Horizontale
einnivelliert. Die verhältnismäseig leichtflüssige Konsistenz der Masse erfordert
naturgemäss eine besonders dichte Ausbildung der Dämmlage, weil anderenfalls die
Estrichmasse die Dämmlage hinterfliesst und dann Schall brücken bildet. Ausserdem
verbietet die Dünnflüssigkeit einer solchen Masse die Verwendung von üblichem Abdeckmaterial
wie Papier oder Pappe, da das Abdeckmaterial weder Flüssigkeit AuSsagen noch dem
Fliessvorgang unerwünschten Reibungswiderstand stegensetzen soll. Für diese Fälle
hat eich eine Abdeckung der Därnschicht
mit einer möglichst glatten
Folie, vorzugnweise einer Kunststoffolie, als besondere zweckmässig herauegeßtellt.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun verhältnismässig einfache Massnahmen
vorzuschlagen, um im besonders anfälligen Randbereich der Räume das Auftreten von
Schall brücken einerseits und mUbselige Kleinarbeit beim Hochziehen der Folie an
den Rändern an Ecken und Kanten andererseits zu vermeiden und damit eine weitere
Voraussetzung für eine besonders wirtschaftliche Durchführung des Verfahrens sur
Herstellung von schwimmenden Estrichen, insbesondere unter Verwendung einer leicht
fliessfähigen Estrichmasse, zu schaffen. Zur Lösung dieser Aufgabe wird zunächst
vorgeschlagen, dass vor dem Auf bringen der Estrichmasse aus gegen die Seitenwände
des Raumes und den Rand bereich der Unterlage anstellbaren, auch die Eck- und Kantenbereiche
abdeckenden, schalldämmenden, vorgeformten Winkelstücken eine Sperre zwischen dem
Estrich einerseits und den Seitenwänden und dem Randbereich der Unterlage andererseits
zusammengesetzt wird. Durch die Verwendung von Winkelstücken für die Randabdichtung
des Estrichbelags kommt das verhältnismässig arbeitsaufwendige und schwierige Aufbiegen
der die Dämmschicht abdekkenden Dichtungsfolie in Fortfall. Das Zusammensetzen der
Sperre, die sich fortlaufend bzw. lückenlos entlang den Seitenwänden des Raumes
erstrecken soll, aus Winkelstücken lässt sich einfach und schnell bewerkstelligen,
wodurch sich insgesamt eine
wesentliche Arbeitsersparnis ergibt.
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Die Winkelstücke können Fertigteile sein. In diesem Falle können sie
entweder bereits vorgeformt oder aber auch mit einer Enicklinie verseben sein, welche
ein einfaches Herstellen der Winkelstücke an der Baustelle gestattet. Die Winkelstücke
sind endseitig, d.h. an den Endkanten, zweckmässig so ausgebildet, dass sie auch
in Ecken und an vorspringenden Kanten auf Gehrung satt (stumpf) aneinanderstossen,
so dass an Ecken und Kanten ein Einfliessen von Estrichmasse zwischen die Winkelstücke
weitgehend vermieden wird. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Winkelstücke,
wenn sie auf Gehrung geschnitten sind, entlang einer Seitenwand zwischen den an
dieser angrenzenden Seitenwänden gleichermassen eingeklemmt werden, so dass die
Winkelstücke an den Stoßstellen unter Druck aneinander anliegen. Da die Winkelstücke
vorzugsweise aus einem nachgiebigen Material bestehen, ergibt sich auf diese Weise
eine Abdichtung an den Stoßstellen. Ein Zuschneiden der endseitigen Kanten der Winkelstücke
auf Gehrung erübrigt sich wenn die Winkelstücke für die Eck- und Kantenbereiche
als diese Bereiche nahtlos berdrückende, vorgefertigte Formteile ausgebildet sind.
In diesem Falle stellen die Winkelstücke die Ecken ausfüllende bzw. die Kanten umfassende,
einstückige Formteile dar.
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Die Ausbildung der Winkelstücke wird später noch unter Bezugnahme
auf die Zeichnung im einzelnen beschrieben, desgleichen die gegebenenfalls noch
zusätzlich zu treffenden Massnahmen, die eine vollständige Abdichtung der aus den
Winkelstücken zusammengesetzten Sperre an den Stoßstellen der Winkelstücke untereinander
und zwischen diesen und der auf der Unterlage liegenden Dämmschicht gewährleisten
sollen.
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Die Winkelstücke können aus den bekannten schalldämmenden Materialien
bestehen. Vorzugsweise wird hierfür Schaumstoff verwendet. Für die Zwecke der Erfindung
können Jedoch auch Winkelstücke aus Werkstoffen in Betracht gezogen werden, die
von Haus aus nicht schalldämmend sind. In diesem Zusammenhang ist beispielsweise
an Winkelstücke aus einer Kunststoffolie gedacht, wobei diese auf ihrer der Seitenwand
bzw. der Unterlage zugekehrten Seite unter Einwirkung der Schallschwingungen verformbare
Ausformungen, z.B. Rippen, aufweisen.
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Die Breite des gegen die Seitenwände anliegenden Schenkels der Winkelstck
entspricht mindeatenß der Dicke des Estrichs; sie ist vorzugsweise noch einige Millimeter
grösser. Die Breite des anderen Schenkels soll so bemessen sein, dass dieser stumpf
gegen die auf der Unterlage befindlichen Dämmlage anstösst. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform bestehen die die randseitige Sperre bildenden Winkelstücke aus demselben
Material wie die auf der
Unterlage liegende Dämmschicht. Auch die
Dicke der Winkelstücke kann der Stärke der Dämmschicht entsprechen. Die Länge der
Winkelstücke ist sehr variabel. Beim Verlegen von Estrichen in grossen Räumen wird
man entsprechend lange Winkelstücke bereit halten. Je geringer die Zahl ist, aus
der die randseitige Sperre zusammengesetzt ist, umso geringer ist auch die Zahl
der Stoßstellen zwischen den Winkelstücken. Diese können an der Baustelle mit einem
Messer oder einer Schere auf das gewünschte bzw. erforderliche Mass abgelängt werden.
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Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeich-$ nung
beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem Raum, der entsprechend
dem erfindungsgemässen Verfahren für das Verlegen eines schwimmenden Estrichs vorbereitet
ist; Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Figur 1 nach dem Verlegen des
Estrichs; Fig. 3 einen Ausschnitt aus einem Eckbereich der Figur 1 in dieser gegenüber
vergrösserter Darstellung, wobei die vorgefertigten Dämmstoff-Winkelstücke an den
in der Ecke liegenden Endkanten auf Gehrung geschnitten und gegeneinandergepresst
sind;
Fig. 4 einen Ausschnitt aus einem eine vorspringende Kante
aufweisenden Bereich der Figur 1, ebenfalls in dieser gegenüber vergrösserter Darstellung,
wobei auch in diesem Falle wieder die vorgefertigten Dämmstoff-Winkelstücke an den
an der Kante liegenden Enden auf Gehrung geschnitten und aneinandergepresst sind;
Fig. 5 eine der Figur 2 entsprechende Darstellung mit einer dieser gegenüber abweichenden
Gestaltung der Winkelstücke und der Dämmschicht; Fig. 6 ein vorgeformtes Winkelstück,
das als die Ecken ausfüllendes Formteil ausgebildet ist; Fig. 7 ein Winkelstück,
das als die vorspringenden Kanten umfassendes Formteil ausgebildet ist; Fig. 8 ein
einfaches Winkelstück das ausserhalb von Ecken- und Kantenbereichen verwendet wird;
Fig. 9 einen Ausschnitt aus einem Eckbereich mit nach dem erfindungsgemässen Verfahren
verlegten schwimmendem Estrich, wobei die Winkelstücke gegenüber den vorhergehenden
Ausführungsbeispielen anders gestaltet sind und
Fig. 10 ein bei
dem Ausführungsbeispiel nach Figur 9 für einen Kantenbereich vorgesehenes Winkelstück.
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Aus Figur 1 ist ersichtlich, wie bei der Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens grundsätzlich vorgegangen wird. Entlang der Seitenwände 1 werden Winkelstücke
2 auf der Decke 3 so aneinandergereiht, dass sich rings um den später mit dem Estrich
auszufüllenden Raum eine Sperre ergibt, die eine Berührung der Seitenwände und des
Randbereichs der Decke mit Estrichmasse verhindert und diese auch an einem Ausfliessen
zwischen Wand- und Rohdecken-Isolierung hindert. Eines der Winkelstücke überbrückt
auch die Maueröffnung 9 zwischen den Wänden der Laibung, um auch an dieser Stelle
ein Ausfliessen der Estrichmasse aus dem Raum zu verhindern.
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Für das Zusammensetzen der Sperre sind bei dem AusfUhrungsbeispiel
nach Figur 1 drei Grundformen von Winkelstücken verwendet.
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Die einfachste Grundform besteht aus einem Winkelstück, dessen beide
Schenkel Rechteckform (Fig. 8) besitzen. Diese Winkelstücke werden für diejenigen
Bereiche verwendet, wo keine Ecken und vorspringenden Kanten vorhanden sind. In
den Ecken und an den vorspringenden Kanten werden Winkelstücke benutzt, bei denen
die im Eck- bzw. Kantenbereich liegenden Endkanten der Schenkel der Winkelstücke
abgeschrägt sind und zwar entsprechend dem Gehrung mass. Die Abschrägungen für die
Eckbereiche sind in Figur 3
mit 5 und 5' und die Abachrägungen
für die Bereiche vorspringender Kanten in Figur 4 mit 6 und 6' bezeichnet. Zufolge
der Abschrägungen ist es möglich, die Winkelstücke auch in diesen Bereichen huber
die gesamte Fläche des Endes der Winkelstücke satt aneinander zur Anlage zu bringen.
Die Winkelstücke bestehen aus einem schalldämmenden Werkstoff.
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Die auf der Decke 3 aufliegende Dämmschicht ist aus mehreren, aneinanderliegenden
Bahnen 4 zusammengesetzt. Wie insbesondere aus Figur 2 erkennbar, stossen diese
Bahnen stumpf an den auf der Decke 3 aufliegenden Schenkel der Winkelstücke 2 an.
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Wie aus Figur 2 ersichtlich wird auf die Bahnen 4 eine dünne glatte
Folie 7, vorzugsweise aus Kunststoff, aufgelegt, die sich huber die Stoßstellen
der Bahnen 4 untereinander und zwischen diesen und den auf der Decke 3 liegenden
Schenkeln der Winkelstücke 2 erstreckt, so dass später keine Estrichmasse in diese
Stoßstellen eindringen kann. Je nach dem Flüssigkeitsgrad der verarbeiteten Estrichmasse
kann es zweckmässig sein, die Folie 7 randseitig mit den auf der Decke 3 aufliegenden
Schenkeln der WinkelstUcke zu verkleben. Die Folie überdeckt natürlich auch die
Stoßstellen zwischen den auf der Decke 3 liegenden Schenkeln der Winkelstücke 2.
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Nachdem der Raum in der in Figur 1 dargestellten Weise vorbereitet
und
noch die Eunatstoff-Abdeckfolie 7 aufgelegt wurde, wird in den von der durch die
aus den Winkelstücken 2 gebildeten Sperre begrenzten Raum die Masse zur Bildung
des Estrichbelags 8 eingebracht (vgl. Figuren 2, 5 und 9).
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 5 bestehen die Bahnen 4 und
die Winkelstücke 2 aus einem profilierten (gerippten) Material. Die Bahnen 4 liegen
mit der Profilierung auf der Decke 3 auf. Die Winkelstücke 2 liegen hingegen mit
ihrer glatten Seite gegen die Seitenwand 1 und die Decke 3 an, so dass die (rippenförmige)
Profilierung dem Inneren des Raumes zugekehrt ist. Die Profilierung der Winkelstücke
2 und der Bahnen 4 ist zweckmässig in derselben Weise ausgebildet. Entgegen dem
Ausführungsbeispiel nach Figur 2 überlappen sich in diesem Falle die Bahnen 4 und
der auf der Decke 3 aufliegende Schenkel des Winkelstückes 2. Auf diese Weise werden
die beiden Profilierungen der Teile 2 und 4 miteinander in Eingriff gebracht, wodurch
sich eine besonders wirksame Abdichtung gegen ein randseitiges Unterfliessen der
Bahnen 4 mit Estrichmasse ergibt.
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Ein Zuschneiden der für die berbrückung der Ecken und vorspringenden
Kanten bestimmten Winkelstücke an deren Endkanten auf Genrung erübrigt sich dann,
wenn die aus den Figuren 6 und 7 ersichtlichen (einstückigen) Formteile2engesetzt
werden, die aus Dämmaterial bestehen und im Spritzgiessverfahren hergestellt
sein
können. Diese Winkelstücke stellen die Ecken nahtlos ausfüllende bzw. die Kanten
nahtlos umfassende Formteile dar.
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Bei Verwendung von Winkelstücken für den Eck- und Kantenbereich, die
an den Endkanten auf Gehrung zugeschnitten sind, wird die Abdeckfolie 7 in den Eck-
und Kantenbereichen bis an die gegen die Seitenwände anliegenden Schenkel der Winkelstücke
herangeführt. Dadurch bildet die Abdeckfolie in diesen Bereichen zwangsläufig Falten.
Um weitere Nachteile auszuräumen, sieht die Erfindung vor, dass für die Abdeckung
der Stoßstellen zwischen den schalldämmenden Winkelstücken andere vorgeformte Winkelstücke
aus Kunststoffolie verwendet werden, welche auf die unmittelbar gegen die Seitenwände
angestellten Winkelstücke 2 im Bereich von deren Stoßstellen aufsetzbar sind. Die
Winkelstücke aus Kunststoffolie können die aus den Figuren 6 bis 8 ersichtliche
Ausbildung besitzen.
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Die Figuren 9 und 10 veranschaulichen ein Ausführungebeispiel, bei
dem die Winkelstücke 2 aus einem Material bestehen, das von Haus aus nipht schalldämmend
ißt. Auf ihrer der Seitenwand zugekehrten Seite ist Jedoch das Winkelstück mit Ausformungen
versehen, die bei Auftreffen von Schallschwingungen verformbar sind und dadurch
Schallenergie vernichten. Mit diesen (rippenförmigen) Ausformungen 2' kommt das
Winkelstück 2 gegen die Seitenwand 1 zur Anlage.