DE2907267C2 - Vorgefertigtes Deckenauflagerelement - Google Patents
Vorgefertigtes DeckenauflagerelementInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Auflagerelement nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Solche Deckenauflagerelemente ermöglichen einer Stahlbetondecke gegenüber aufgehenden gemauerten
oder betonierten Wänden ein allseitiges elastisches Nachgeben.
Im allgemeinen befindet sich das Deckenauflagcrelcment in Horizontalschlitzen, welche in den aufgehenden
Wänden ausgespart sind. Sind die gelagerten Teile kraftschlüssig mit der Wand verbunden, so kann es unter
ungünstigen Voraussetzungen zu Wandrissen kommen. Diese treten z. B. bei weitgespannten Decken, geringen
Auflasten aus den aufgehenden Wänden, aber auch durch Fehler, wie etwa mangelnde Nachbehandlung
durch Feuchthalten des Betons während der warmen Jahreszeit und durch andere Ursachen auf. Sie erklären
sich aus dem unterschiedlichen bauphysika-
lischcn Verhalten von Beton und Mauerwerk.
Es ist bekannt, zur Vermeidung solcher Rißschäden Gleitfolien und elastische Platten in die zur Lagerung
vorgesehenen Schlitze einzukleben. Hierdurch soll eine allseitige Beweglichkeit des im Auflagerschlitz gelagerten
Dcckcnabschnittes erzielt werden. Voraussetzung hierfür ist allerdings, daß alle Kontaktbrücke^ der ineinandergelagerten
Teile vermieden werden. Dazu ist eine sehr sorgfältige Ausführung auf der Baustelle erforderlieh.
Fehlt es hieran und entstehen dadurch Kontaktbrücken an den Beton- und Mauerwerkstcilen. so wird
die Beweglichkeit eingeschränkt oder auch ganz aufgehoben. Dadurch entstehen später Bauschäden. Sie machen
sich u. a. durch waagerechte Risse in den Außenwänden bemerkbar. Solche Risse begünstigen das Eindringen
von Regenwasser, welches die Inncnräuinc durchnäßt und zur Schwarzpilzbildung führt.
Ein Deckenaüflagerelcmenl der eingangs genannten
Art ist aus der DE-OS 25 52 261 bekannt. Hierbei wird ein vorgefertigler Auflagerkörper in Form einer in cla.v
Mauerwerk eingebrachten Trogschale und aus verformbarem Material verwendet, welcher beiderseits einer
die Decke aufnehmenden Ausnehmung mit vertikal durchgehenden öffnungen versehen ist. Derartige Auflagerkörper
werden mit Abstand nebeneinander in den Bereich, in dem eine Decke geschüttet werden soll, auf
das Mauerwerk aufgesetzt. Durch die Verformbarkeit des Materials der Auflagerkörper, wozu bevorzugt geschäumtes
Polystyrol verwendet wird, sollen Längenänderungen und Durchbiegungen der Betondecke aufgenommen
werden. Die beiderseits der Ausnehmungen angeordneten durchgehenden öffnungen werden örtlich
mit Beton vergossen. In die untere Wand des Auflagcrkörpers
sind in entsprechende Ausnehmungen Platten aus synthetischem Kautschuk eingesetzt, um die
lotrechten Auflagerkräflc gut ins Mauerwerk leiten zu können. Bekanntermaßen besitzt jedoch Polystyrol eine
vergleichsweise hohe Steifigkeit, so daß ein aus diesem Material hergestellter Auflagcrkörper Längenänderungen
der Betondecke und den infolge von Deckcndurchbiegungen
auftretenden Vcrtikalkräftcn einen relativ hohen Widersland entgegensetzt, was zu einem allmählichen
Verschleiß des Auflagerkörpcrs und zum Entstehen
von Kontaktbrücken führt, welche schließlich Bauschaden hervorrufen können. Bei Verwendung eines
weniger steifen Materials für den Auflagcrkörper ergibt sich jedoch aufgrund der einschaligcn Bauweise die Gefahr
von Beschädigungen aus dem Einsatz der Auflagerkörper im rauhen Bauslcllenbetricb. Auch dies führt
unter entsprechenden Lasten zur allmählichen Bildung von Konlaklbrücken und damit zum Entstehen späterer
Batischädcn.
Aus dem DE-GM 66 10 731 ist ferner ein Dcckcnauflagcrclemcnt
bekannt, bei dem ein stab- oder dornartigcr
Anker in die Decke horizontal einbetoniert wird. Dazu ist der Anker mit Rippen oder Anschlußsläben für
den Deckenbeton verschen. Das vorstehende Ende des Ankers ragt in eine Hülse, die ihrerseits mit Rippen oder
Stäben in die aufgehende Wand fest einzubringen ist.
M) Zwischen Anker und Hülse befindet sich eine elastische Füllung. Die miteinander zusammenwirkenden Teile
werden vorgefertigt und in einbaufertigem Zustand an
der Baustelle angeliefert.
Nachteilig wirkt sich aus, daß bei Anwendung solcher
b5 Dcckcnelcmcntc die Decke nicht in die Auflagerschlitze
selbst eingebracht, insbesondere einbetoniert werden kann. Von der Decke steht vielmehr der Anker vor, der
in die Hülse ragt. Die bekannten Elemente können da-
her auch nicht die vorstehend für solche Deckenkonstruktionen
beschriebenen Nachteile beheben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dekkcnauflagcrelcmcnt
der eingangs genannten Art zu schaffen, welches das Einbringen der Decke in die Wand
ermöglicht und dabei die Bildung von Kontaktbrücke!! weitgehend ausschließt, welche die allseitige Beweglichkeil
der Decke in der Wand beeinträchtigen könnten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen
Merkmale jdösL
Indem man für die Decke einen Innentrog vorsieht,
wird die Decke bzw. der Dcckcnbclon gegenüber der elastischen Füllmasse abgekapselt und kann daher keine
Kontaklbrücken bilden. Er behält seine allseitige Beweglichkeit,
die durch die in der doppelten Wandung des Elementes eingeschlossene Füllung gewährleistet
wird. Gleichzeitig werden über diese Füllung die Lagerkräfte auf die Wand übertragen.
Die Erfindung hat ferner den Vorteil, daß sich die Querschnitts- und Längcnabincssungcn des Klemenlex
auf die genormten Maucrmaße abstimmen lassen und daß besondere Verbindungselemente wenigstens für
den Deckenbeton entfallen.
Durch das crfindungsgeinäßc Dcekenauflagerclcment
wird gewährleistet, daß Formänderungen der Decke. /.. B. aus Kriechen und Schwinden des Deckenbetons
oder aus thermischen l.ängcnänderungen nicht zu Zwängungskräften im Mauerwerk führen können,
welche Wandrisse erzeugen. In den Auflagerbercichen der Stahlbelondccken können fabrikmäßig vorgefertigte
Bewehrungskörbe benutzt werden, die beim Einbau die Einhaltung der statischen Vorschriften für die Dekkcnbewchrung
im Bereich der erfindungsgemäßen Dekkcnauflagerelcmente ohne besondere handwerkliche
Sorgfall gewährleisten.
Vorzugsweise verwendet man für die elastische Füllung ein Material, das als Wärme- und Schallschutz dienen
kann.
Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung sieht man am zur Decke hin weisenden Ende
der ineinandcrgesetzlen Schalen Gummiabschlußleisten
vor, mit denen die Füllung abgedichtet und zerslörungssowie verlagcrungsfrei eingekapselt werden
kann. Dadurch wird das üeckcnauflagerelemcni absolut
wasserdicht und verhindert so. daß Schlagregcnwasscr im Auflagerbereich der Decke nach innen gelangen
kann.
Die äußere Trogschale wird vorzugswei.se durch an
ihrer Außenseite angeordnete Sicken und erforderlichenfalls durch eine zusätzliche Randabkantung verstärkt,
damit das Element ohne störende Verformung in der Lage ist, die frisch darüber gemauerten Wandschichten
bis zur Erhärtung des Mörtels statisch aufzunehmen.
Die nachträglich aufzubringenden Lasten können durch bewehrte Mauerschiciiten oberhalb der erfindungsgemäßcn
Deckenauflagerelemente auf die dazwischen angelegten Mauerpfciler übertragen werden.
Die erwähnten sickenförmigen Ausbildungen der Oberseile und auch der Rückwandung der erfindungsgeniälJen
Deckenauflagerelemente stabilisieren diese und führen außerdem zu einer kraftschlüssigen Verzahnung
mit dem umgebenden Mauerwerk.
Die Anordnung einer l.ängssicke in der Bodcnscitc
der äußeren Trogschale hat auch die Wirkung einer kral!schlüssigen Verbindung des Dcckcnuuflagcrclcmcntcs
mit der Mörtelfuge des Auflagers, zentriert aber außerdem die Auflagertest aus einer Massivdecke statisch
günstig.
Bei in einer aufgehenden Innenwand durch eine Dehnungsfuge getrennten Deckenauflagern wird das crfinrj
dungsgemäße Element als Variante doppelseitig ausgeführt. Wie bei dem einseitigen Element sind die beiden
inneren Trogschalen von der äußeren Trogschale, jedoch
auch untereinander durch das elastische sowie schall- und wärmedämmende Füllmaterial getrennt.
κι Im folgenden werden zum besseren Verständnis der
Erfindung Ausführungsbeispiele anhand der Figuren in der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine erste Ausführungsform nach der Erfindung, und zwar in abgebrochener Darstellung einen
H senkrechten Schnitt gemäß der Linie A-A der Fig.2
und 3 durch eine Stahlbetondecke und eine aufgehende gemauerte Wand, wobei Einzelheiten im linken Teil der
Darstellung vergrößert herausgezeichnet sind,
Fig.2 einen Schnitt längs der Linie B-B der Fig. 1
bzw. der F i g. 3,
Fig. 3 einen Horizontalschnilt längs der Linie C-C
der Fig. 1 bzw.der Fig.2,
F i g. 4 in der der F i g. I im wesentlichen entsprechenden Darstellung eine abgeänderte Ausführungsform
2r> nach der Erfindung, im übrigen im Schnitt längs der
Linie D-Ddar F i g. 5 und
F i g. 5 einen Horizontalschnitt längs der Linie E-F der F i g. 4.
Die in den Fig. 1, 2 und 3 wiedergegebene Ausfüh-
jo rungsform eines Deckenauflagerelementes zeigt eine
äußere Trogschale I1 welche die horizontalen Längssikken
4 und 6 und die vertikalen Sicken 5 sowie die obere Randabkantung 8 aufweist. Eine innere Trogschale 2 ist
mit einer Längssicke 7 versehen. Elastisches Füllmateri-
j5 al 3 ist zwischen der äußeren Trogschale 1 und der
inneren Trogschale 2 angeordnet. Eine Gleitfolie oder Gummilage 9 dient zur Körperschalldämmung und zur
Verringerung des Reibungswiderstandes auf der Lastabtragungsfläche. Horizontale Gummiabschlußleisten
10 und vertikale Gummiabschlußleisten U dienen zur dichten, zerstörungs- und verlagerungsfreien Einkapselung
des Füllmaterials 3. Eine Gummileiste 12 ist zwischen den Sicken 6 und 7 zur elastischen und statischen
Anbindting der Außenwand an die Decke 13 vorgese-
4r> hen.
Im Ausführungsbeispiel nach den F i g. 4 und 5 ist die
äußere Trogschalc 14 mit Längssickcn 17 und 18 sowie
Randabkantungen 19 versehen. Zwei innere Trogschalen 15 sind für je ein Deckenauflager vorgesehen. Elasti-
■50 sches Füllmaterial 16 ist zwischen den Trogschalen angeordnet.
Eine Gleitfolie 20 dient zur Verringerung des Reibungswiderstandes auf den Lastabtragungsflächen.
Horizontale Gummiabschlußleisten 21 und vertikale Gummiabschlußleisten 22 dienen zur dichten, zerstö-
V) rungs- und vcrlagerungsfreien Einkapselung des Füllmaierials
16.
Eine vertikale elastische Abklebung 24 an den gemauerten Zwischenpfeilern 23 bildet einen Fugonspielraum
zwischen der Massivdecke 13 und den Zwischenpfcilern
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorgefertigtes Auflagerelement für in vorzugsweise aus Mauerwerk bestehenden aufgehenden
Wänden zu lagernde, insbesondere aus Stahlbeton bestehende Decken, mit einer in einer Auflagernische
der aufgehenden Wand einzusetzenden trogförmigen,
elastischen SchaJe, die in einer zur Decke hin offenen Ausnehmung die Decke aufnimmt, dadurch gekennzeichnet, daß die trogförmige
Schale doppelwandig ausgebildet ist, daß eine elastische
Füllung (3, 16) zwischen den beiden Wandungen (1, 2,14, 15) angeordnet ist und daß die Innenwandung
mindestens eine innere Trogschale (2, 15) bildet, welche die Decke aufnimmt.
2. Auflagerelement nach Anspruch 1, oadurch gekennzeichnet,
daß die Füllung aus einem zugleich als Wärme- und Schallschutz dienenden Material besteht.
3. Auflagerelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am zur Decke hin weisenden
Ende der ineinandergesetzten Schale Gummiabschlußleisten (10, U, 21, 22) vorgesehen sind,
mit denen die Füllung (3,16) abgedichtet und zerstörungs- und verlagerungsfrei eingekapselt ist.
4. Auflagerelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere trogförmige
Schale (1,14) mit an ihrer Außenseite angeordneten Sicken (4,5; t7) stabilisiert ist.
5. Auflagerelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine im
Boden der äußeren trcgförmigen Schale (1) in Längsrichtung angeordnete Sicke (6) für eine Verzahnung
mit der aufgehenden Wand, eine im Boden der inneren Tragschale (2) in Längsrichtung angeordnete
Sicke (7) für eine Verzahnung mit dem Dekkenbeton und eine zwischen dem Boden der äußeren
trogförmigen Schale und dem Boden der inneren Trogschale angeordnete Gummileiste (12) ein elastischer
Verschiebewidersland gebildet ist.
6. Auflagerelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung eines
beidseitigen Deckenauflagers zwei innere, untereinander durch elastisches Füllmaterial getrennte Trogschalen (15) zur Aufnahme je einer Decke vorgesehen
sind.
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ID=6063834
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