-
Die Erfindung betrifft eine wärmedämmende Baugruppe, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, die zum Einbau in Rohbauten aus Porenbeton-Bausteinen zur Anwendung kommt. Diese wärmedämmenden Baugruppen sind für die Wärmedämmung von Wänden aller üblichen Wandstärken geeignet.
-
Bekannt sind aus dem Stand der Technik Lösungen, die den immer höher werdenden Anforderungen an die thermische Dämmung eines Bauwerks gerecht werden. So wird nach der
DE 20 2012 103 496 U1 ein wärmedämmendes verlorenes Schalungselement zur Herstellung einer Schalung einer Bodenplatte eines Bauwerks beschrieben. Das Schalungselement ist als L- förmiges Randelement ausgebildet, das einen ersten und einen zweiten Schenkel aufweist. Im eingebauten Zustand bildet der erste Schenkel die Schalung für eine Seitenfläche der Bodenplatte und der zweite Schenkel die Schalung für die Unterseite der Bodenplatte. Der Grundkörper des Schalungselements bildet dabei zumindest den zweiten Schenkel. Mit diesem Schalungselement wird die Bodenplatte thermisch gegen das Erdreich sowohl auf ihrer Unterseite als auch an ihren Seitenflächen gedämmt. Zwecks Wärmedämmung weist das Schalungselement ein Dichtelement auf, das aus einem zweiten Material gebildet wird, wobei das zweite Material härter ist als das erste Material. Nachteilig an dieser Lösung ist jedoch die fehlende Eignung für den wärmedämmenden Einbau unterhalb des Daches der Rohbauten und die mit dem vorgesehenen Aufbau des Schalungselements verbundene Begrenzung der Wärmedämmung.
-
Das in der
DE 20 2004 020 656 U1 beschriebenen Schalungssystem betrifft eine Lösung zur Ausbildung einer verlorenen Schalung für gedämmte Bodenplatten. Mit der Nutzung des Schalungssystems soll der Aufbau eines Gebäudebodens vereinfacht werden, indem dieser direkt auf ein lastabtragendes Element aufgebaut wird, welches Bestandteil des Schalungssystems ist. Dazu erfüllt das Element als Teil des Schalungssystems in seiner erfindungsgemäßen Ausgestaltung eine Doppelfunktion. Zum einen sichert es als Teil des Schalungssystems die erforderliche Tragfestigkeit des Fundaments. Zum anderen dient es als Bestandteil des Bodens und dort zugleich als wärmedämmender Teil der Bodenplatte. Nachteilig ist auch an diesem Dämmungssystem die Begrenzung der Wärmedämmung auf den hierfür vorgesehenen Aufbau einer wärmegedämmten Bodenplatte.
-
Weiterhin bekannt ist nach der
EP 1 780 348 A2 ein vorgefertigtes Bauteil zum Herstellen eines Bauwerkteils, das mindestens drei Schichten aufweist. Die erste Schicht stellt eine Dichtungsbahn dar, die zweite Schicht einen Wärmedämmstoff und die dritte Schicht besteht aus Beton. Alle drei Schichten sind miteinander verbunden, wobei die zweite Schicht zwischen der ersten und der dritten Schicht angeordnet ist. Derartige Fertigbauteile dienen bei der Errichtung von Kellern als Bausteine der Kellerwände. Durch die außen angeordnete Dichtbahn wird die Wärmedämmfähigkeit der Wärmedämmschicht erhöht, da keine Feuchtigkeit in die Wärmedämmschicht eindringen und dadurch die Wärmedämmfähigkeit mindern kann. Bei diesen Fertigbauteilen wird das Dämmmaterial vorzugsweise auf der Innenseite der Dichtungsbahn aufgebracht und dadurch eine dauerhaft dichte Verbindung zwischen der Dichtungsbahn und der Wärmedämmschicht erzeugt. Nachteilig ist jedoch auch bei diesen Fertigbauteilen die beschränkte Möglichkeit der Wärmedämmung durch deren Aufbau und Anwendung.
-
Desweiteren wird in der
DE 10 2007 048 801 A1 ein plattenförmiges Dämmelement zur Wärmedämmung von Bauwerken vorgeschlagen, das aus mehreren Schichten besteht. Dazu wird die Dämmschicht mit einer darauf befestigten Schutzschicht versehen, wobei die Dämmschicht aus einem Material besteht, dessen Härte geringer als die Härte des Materials der Schutzschicht ist. Diese mehrschichtigen Dämmplatten werden zur Dämmung eines Bauwerks auf dessen Außenseite verwendet, ohne dass nach dem Anbringen des Dämmelements die Außenseite des Dämmelements weiter bearbeitet oder gesondert geschützt werden muss. Dabei sorgt die größere Härte des Materials der Schutzschicht gegenüber der Dämmschicht dafür, dass die im Allgemeinen vergleichsweise weiche Dämmschicht nicht durch Einwirkungen von Außen beschädigt wird. Nachteilig ist auch an dieser Lösung, dass die vorgeschlagenen Dämmelemente auf die Anwendung zur nachträglichen thermischen Isolierung von bestehenden Gebäuden beschränkt sind. Eine bereits bei der Herstellung der Rohbauten einbezogene Wärmedämmung mit einer dabei erfolgenden Optimierung der Wärmedämmmaßnahmen ist bei dieser Lösung nicht vorgesehen.
-
Bekannt ist auch nach der gattungsbildenden
DE 298 21 180 U1 ein Schalungssystem für Gebäude, insbesondere für die Erstellung von Kellerwänden und/oder Kellerdecken, wobei die Schalung als verlorene Schalung ausgeführt ist. Das Schalungssystem ist als werkstattseitig vorgefertigtes System ausgebildet, mit dem das Erstellen des Kellers kostengünstiger durchgeführt werden kann. Unter anderem werden auch Schalungsteile für die äußere und innere Begrenzung hergestellt. Beide Schalungsteile werden vor dem Eingießen des Betons an bestimmten Stellen durch Abstandshalter miteinander verbunden. Dadurch wird sichergestellt, dass die zu betonierende Mauer eine gewisse Stärke aufweist. Nachteilig an dieser Lösung ist jedoch der aufwendige mehrteilige Aufbau und die fehlende flächenhafte Wärmedämmung an den Stellen des Einsatzes der Abstandshalter.
-
Weiterhin bekannt ist nach
DE 102 17 727 A1 ein zweischaliges Wandbauelement mit zueinander im Abstand angeordneten, durch Gitterträger miteinander verbundenen Betonschalen und einer zwischen den Betonschalen angeordneten Dämmung. Eine oder beide Betonschalen sind über die Gitterträger hinaus mit wenigstens einem Versteifungselement zur Abtragung einer auf das Bauelement einwirkenden Biegelast verbunden. Nachteilig ist auch an diesem Wandbauelement der aufwendige Aufbau und die fehlende Wärmedämmung an den Stellen der Gitter und der Versteifungselemente.
-
Nach der WO 93/ 24 716 A1 wird die Wand einer Gebäudestruktur beschrieben, die aus mindestens zwei Schichten gestapelter Wandmodule besteht. Die Wandmodule weisen jeweils zwei vertikale Platten auf. Die aus Schichten bestehenden Wandmodule sind eng verzahnt und in horizontaler Richtung gestaffelt angeordnet. Das Gewicht der Wandmodule einer bestimmten Wandgröße ist gering, wodurch für diese Wandmodule im Vergleich zu herkömmlichen stapelbaren Strukturelementen relativ große Abmessungen verwendet werden können. Dies wiederum ermöglicht den Einsatz der Wandmodule, ohne sie miteinander verkleben zu müssen. Für die Montage einer Wand kommen wesentlich kleinere Abmessungen als die von konventionellen Platten zur Anwendung. Dadurch kann eine große Vielfalt an Wänden mit einer geringen Anzahl an Wandmodulen hergestellt werden. Von Nachteil ist auch bei dieser Wandstruktur die fehlende optimale Wärmedämmung durch eine einfache konstruktive Verbindung von vorgefertigten Dämmelementen.
-
Bekannt ist auch nach der
DE 195 01 112 A1 ein Schalungssystem mit einer optimalen verlorenen Schalung einer energieoptimierten Außenwand. Dabei kommt eine aus Dämmstoff bestehende Außenschale und eine aus Massivwerkstoff bestehende Innenschale zur Anwendung. Um die beiden Schalen unter Beachtung des statisch erforderlichen Abstandes (Wandstärke) eigenstabil miteinander zu verbinden, wird vorgeschlagen, einen dafür entwickelten speziellen Verbindungssteg zu nutzen. Dieser Verbindungssteg wird einerseits in die Außenschale (Dämmstoff) per Daumendruck eingestochen und andererseits in die Innenschale (Massivwerkstoff) eingeschlagen. Die Außenschale dient als Konstruktionswand für die Anbringung einer Wandflächenheizung. Der Zwischenraum mit der Wandflächenheizung wird mit Beton aufgefüllt. Nachteilig an dem Schalungssystem ist die fehlende Möglichkeit der Erzielung einer optimalen Wärmedämmung durch einfach in der Vorfertigung herzustellende Dämmelemente.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb in der Schaffung einer vorgefertigten Wärmedämmbaugruppe, die für den Einbau in Rohbauten geeignet ist, einen einfachen Aufbau aufweist und durch eine bessere Wärmedämmung gegenüber den bisherigen vorgefertigten Dämmelementen gekennzeichnet ist.
-
Gelöst wird diese Aufgabe mit der geschaffenen Wärmedämmbaugruppe gemäß den beschreibenden Merkmalen nach Patentanspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Wärmedämmbaugruppe werden durch die Merkmale der Patentansprüche 2 bis 5 beschrieben. Durch die erfindungsgemäß bei der Vorfertigung der wärmedämmenden Baugruppe vorgesehene Verbindung der Dämmmaterialien mit der Innenfläche der nach dem Außenbereich des Bauwerks weisenden Wand des Schalenelements wird die Wärmedämmung entscheidend verbessert. Der einfache Aufbau wird durch den Wegfall der Aufbringung von Putzmaterial auf der Oberfläche der Dämmmaterialien und der bestehenden effizienten Anpassungsmöglichkeit der vorgefertigten Baugruppen an die vorgeschriebene Wärmedämmung erreicht. Vorzugsweise ist die Baugruppe mit einem u-förmiges Schalenelement versehen, dessen nach dem Außenbereich des Bauwerks weisende vertikale Wand auf der Innenseite ganzflächig mit den Dämmmaterialien verbunden ist und die horizontale Wand des u-förmigen Schalenelements mit der freien Fläche der Dämmmaterialien verbunden ist. Ein einfacher und effizienter Aufbau der wärmedämmenden Baugruppe wird erreicht, indem als Dämmmaterialien XPS-Dämmplatten verwendet werden. Effektiv gestaltet sich die Vorfertigung der Baugruppen, indem die Verbindungen zwischen der nach dem Außenbereich des Bauwerks weisenden Wand des Schalenelements und den Dämmmaterialien sowie zwischen den Wänden des Schalenelements und den freien Flächen der Dämmaterialien mittels einer Klebeverbindung vorgesehen sind. Eine optimale Wärmedämmung der Baugruppe wird erreicht, wenn die nach dem Außenbereich des Bauwerks weisende Wand des Schalenelements aus plattenförmig ausgebildeten Porenbeton besteht, der auf der nach dem Innenbereich des Bauwerks weisenden Fläche mit den XPS-Dämmplatten des Schalenelements ganzflächig verbunden ist. Vorteilhaft während des Einbaus erweist sich die Baugruppe, wenn die untere Gesamtbreite des Schalenelements der Stärke der Bauwerkswand entspricht. Die wärmedämmende Wirkung der Baugruppe wird effizient dadurch erreicht, dass die Stärke der eingefügten XPS-Dämmplatten den geforderten Werten für die Wärmedämmungen angepasst ist.
-
Die Baugruppe weist eine Wärmedämmkraft auf, die doppelt so groß ist, wie die von Steinelementen. Da der Wärmedämmwert von Porenbeton sehr gering ist, stellen die gewählten Einfügungen der Wärmedämmplatten eine hohe Einsparung an Wärmeenergie und damit auch einen hohen Wirkungsgrad für den Umweltschutz dar.
-
Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigen dazu:
- 1: den schematischen Aufbau der wärmedämmenden Baugruppe und
- 2: die schematische Zuordnung der wärmedämmenden Baugruppe zur Bauwerkswand.
-
Mit der schematischen Wiedergabe in der 1 wird der Aufbau der wärmedämmenden Baugruppe unter Einbeziehung eines verlorenen Schalenelements in U-Form dargestellt. Das Schalenelement wird von der inneren vertikalen Wand 1, der horizontalen Wand 2 und von der mit der nach dem Außenbereich des Bauwerks weisenden und mit der XPS-Dämmplatte 4 durch die Klebeverbindung 5 verbundenen vertikalen Wand gebildet. Die horizontale Wand 2 ist im unteren Bereich mit der nach innen weisenden freien Fläche 3 der XPS-Dämmplatte 4 durch eine Klebeverbindung 5 verbunden. Dabei besteht die nach dem Außenbereich des Bauwerks weisende vertikale Wand der Baugruppe aus plattenförmig ausgebildeten Porenbeton 6. Dieses auch als U-Schale benannte Schalenelement bildet den Aufnahmeraum 8 zur Aufnahme von Bewährungsstahl und Betonverguss und ist für Rohbauten mit Porenbeton-Bausteinen gedacht. Das Material der Baugruppe ist Porenbeton-Baustein, der an der Innenfläche einer der vertikalen Wände ganzflächig mit mindestens einer aus XPS-Extruderschaum bestehenden XPS-Dämmplatte 4 verbunden ist. Diese im Inneren des Schalenelements eingebrachte XPS-Dämmplatte 4 wird auf die für die vorgesehene Wärmedämmung erforderlichen Abmessungen zugeschnitten. Mittels Steinkleber wird dann die XPS-Dämmplatte 4 mit der Innenfläche der nach dem Außenbereich des Bauwerks weisenden vertikalen Wand ganzflächig verklebt. Alle diese Arbeitsgänge werden in der Vorfertigung der Baugruppen durchgeführt. Im Gegensatz zu den bisherigen genutzten wärmedämmenden Baugruppen muss kein Außenputz mehr auf die außen auf die Bauwerkswände aufgebrachten Styropur- bzw. XPS-Dämmplatten aufgebracht werden. Die Baugruppen kommen für Wandstärken aller üblichen Bauwerkswände zur Anwendung.
-
Die Darstellung der 2 zeigt die beim Einbau in den Rohbau des Bauwerkes auf eine der Bauwerkswände 7 aufgesetzte Baugruppe. Die Größe der unteren Gesamtbreite der Baugruppe wird dabei an die vorhandene Wandstärke der Bauwerkswand 7 angepasst.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- vertikale Wand
- 2
- horizontale Wand
- 3
- freie Fläche
- 4
- XPS-Dämmplatte
- 5
- Klebeverbindung
- 6
- plattenförmig ausgebildeter Porenbeton
- 7
- Bauwerkswand
- 8
- Aufnahmeraum