DE2060146B2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein eic1 'rophotographischcs
.Superpositionsverfahren, bei dem mehrere Toncrbilder jeweils verschiedener Farbe auf ein und derselben
photolcitendcn Aufzeichnungsschicht nacheinander einander wenigstens teilweise überlagernd entwickelt
werden, wobei jeweils ein Tonerbild einer bestimmten Farbe durch gleichmäßige elektrostatische Aufladung
und bildmäßige Belichtung der Aufzeichnungsschicht mit einem Farbauszug und Entwicklung der Aufzekhnungsschicht
mit einem Toner vorbestimmter Farbe cr/cugt wird.
Ein derartiges Verfahren mit Superpositionsentwicklung
kann beispielsweise folgendermaßen durchgeführt werden. Ein panchromatisches Elcktrofaxblatt weißer
Farbe wird in Dunkelheil elektrostatisch gleichmäßig
aufgeladen und dann der Projektion eines mehrfarbigen Bildes durch ein Grünfilter hindurch ausgesetzt, um ein
latentes elektrostatisches Bild zu erzeugen. Dieses wird dann mit magentafarbcnem Toner als magentafarbencs
Bild entwickelt. Dann wird das Elcklrofaxblatt nochmals elektrostatisch gleichmäßig bei Dunkelheit aufgeladen
und der Projektion des mehrfarbigen Bildes durch ein Rotfilter hindurch ausgesetzt, wobei das Bild auf das
niagentafarbene Bild ausgerichtet ist. Dadurch entsteht
ein latentes Bild, das dann mit cyanfarbenem Toner entwickelt wird. In ähnlicher Weise wird das Elektrofaxpapier
dann nochmals elektrostatisch in Dunkelheit aufgeladen, einer Bildbelichtung durch ein Blaufilter
hindurch ausgesetzt und mit gelbem Toner entwickelt, so daß sich dann die Reproduktion des mehrfarbigen
Bildes ergibt.
Die angegebene Reihenfolge der Farben grün, rot und blau für die Bilderzeugung kann auch geändert
werden.
Ein Verfahren der vorstehend beschriebenen Art weist mehrere Nachteile auf. Bei der zweiten gleichmäßigen
elektrostatischen Aufladung für das zweite Teilbild und der danach erfolgenden Teilbildbelichtung
und Hildentwicklung mit dem Toner der zweiten Farbe auf dem Elektrofuxblait wird derjenige Teil des Blattes,
auf dem bereits der Toner des ersten Teilbildes vorhanden ist, elektrostatisch auf eine höhere Spannung
aufgeladen als die vom Toner des ersten Teilbildcs
ίο freien Bereiche. Die elektrostatische Ladung des mit
Toner bereits versehenen Bereiches wird bei Belichtung nicht vollständig abgeleitet, so daß infolge der fehlenden
Photoleitfähigkeit des Tonerbildes eine Restspannung bleibt, während die Ladung in den tonerfreien
l> Bereichen, die von Licht bei der zweiten Belichtung
getroffen werden, abgeleitet wird. Dieser Effekt führt zu einer fehlerhaften Verteilung des Toners der zweiten
Farbe insofern als die Tonerschicht der zweiten Farbe über der Tonerschicht der ersten Farbe eine größere
2« Dicke aufweist, als die Tonerschicht der zweiten Farbe
über solchen Teilen, die von Teilen der ersten Toncrsehicht frei sind und hierdurch wird ein Farbfehler
erzeugt. Dieselbe Erscheinung ergibt sich auch bei der Erzeugung des dritten Teilbildcs auf dem zweiten
2ϊ Teilbild und wird hier sogar noch ausgeprägter. Eine
derartige Erscheinung kann theoretisch durch eine Regelung der elektrischen Eigenschaft des jeweiligen
Toners beseitigt werden. Ein derartiges Verfahren verursacht jedoch in der Praxis erhebliche -Schwicrigkeilen,
so daß eine Reproduktion mehrfarbiger Bilder mit hoher Quali'ct unmöglich ist. wenn die beschriebenen
Erscheinungen nicht vollständig beseitigt werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein clektropholographischcs Super's
positionsverfahren der eingangs erwähnten Art anzugeben, bei dem auch bei jedem zweiten und weiteren
Tonerbild verschiedener Farbe Toncrschichlen gleichmäßiger Dicke über den gesamten Bildbereich abgelagert
werden.
•w Diese Aufgabe wird erfindungsger.iäß dadurch gelöst,
daß eine photoleitendc Aufzeichnungsschicht verwendet wird, die nur mit Ladungen einer ersten Polarität
aufludbar ist, daß nach der Entwicklung jeweils eines
Toncrbildcs einer bestimmten Farbe die Auf/eiehnungsschicht mit dem oder den darauf entwickelten
Toncrbildcrn gleichmäßig mit Ladungen einer /weiten Polarität aufgeladen wird und dann anschließend und
vor der bildmäßigen Belichtung mit einem nächsten Farbauszug die Aufzeichnungsschicht mit dem oder den
so darauf entwickelten Tonerbildern bis zum Erreichen
eines gleichmäßigen Potentials sowohl auf der Aufzeichnungsschicht wie auf den Tonerbildbercichcn
gleichmäßig mit Ladungen der ersten Polarität aufgeladen wird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren können nunmehr auch Farbkopien nach dem .Superpositionsprinzip
mit guter Farbabstimmung hergestellt werden. Das wird zum ersten dadurch erreicht, daß das Material
der Aufzeichnungsschicht derart gewählt wird, daß es nur mit Ladungen einer ersten Polarität aufgeladen
werden kann, d. h. daß das Material Ladungen einer zweiten Polarität sogleich ableitet. Wenn deshalb die
Aufzeichnungsschicht mit dem darauf entwickelten Tonerbild gleichmäßig mit Ladungen einer zweiten
f>5 Polarität aufgeladen wird, so tritt eine Aufladung
praktisch nur in den mit Tonerpulver bedeckten Bereichen auf. Wird sodann im zweiten Schritt eine
gleichmäßige Aufladung mit Ladungen der ersten
Polarität durchgeführt, so laßt sich erreichen, daß das
Potential in sowohl dem Bereich der Aufzeichnungsschicht wie auch in den mit Tonerpulver bedeckten
Bereichen eine glcichmäliigc Höhe annimmt.
Im folgenden soll die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten überlagerten Toncrbildern
und graphischen Darstellungen der Poteniialverhälinis
se noch näher erläutert werden.
In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 den Querschnitt einer clektrophotographisehen, lichtempfindlichen Aufzeichnungsschicht und
darauf aufgebrachten Tonerschichten in Idealzustand.
Fig.2 einen ähnlichen Querschnitt wie in Fig. I, jedoch eine Aufzeichnungsschicht, wie sie auf dem
bisherigen Verfahren erhalten wird,
Fig. J eine graphische Darstellung des Zusammenhangs
zwischen der Ladezeit und der Oberflächenspannung der lichtempfindlichen Aufzeichnungsschicht bei
dem bisherigen Verfahren.
F i g. 4 eine graphische Darstellung des Spannungsabfalls bei Beleuchtung der lichtempfindlichen Aufzeichnungsschicht
und
F i g. 5 eine graphische Darstellung der Änderung der Oberflächenspannung der lichtempfindlichen Aufzeichnungsschicht
beim erfindungsgemäßcn Verfahren.
Fig. I zeigt den idealen Zustand der Superpositionsenlwicklung
auf einem Elektrofaxpapier 10, das aus einer Unterlage Il und einer darauf aufgebrachten
phololcilfähigcn und lichtempfindlichen .Schicht 12
besieht. Darauf.sind das Tonerbild einer ersten Farbe 13 in
und das Tonerbild einer /weiten Farbe 14 nacheinander erzeugt. Es sei angenommen, daß diese Toncrbildcr
gleichmäßige Dichte haben. Das Tonerbild der /.weilen
Farbe besteht aus einem Teil 14', der sich direkt auf der lichtempfindlichen Aufzeichnungsschicht befindet, und π
aus einem zweiten Teil 14", der sich auf dem Tonerbild der ersten Farbe befindet. F.in idealer Zustand, bei dem
die Ablagcrungsstärkc des Toncrbildes der zweiten Farbe in beiden Teilen gleich ist, wird erreicht, wenn das
Tonerbild der ersten Farbe keine Restspannung hat, im -to
praktischen Fall sind die beiden Verieilungsstärkcn jedoch unterschiedlich, da das Tonerbild der ersten
Farbe meistens eine Rcslspannung hat.
Bei der in F i g. 2 gezeigten Ausführungsforni, mit der
meist gerechnet werden muß, ist die Ablageriingsslärke
im Bereich 14" stärker als im Bereich 14', da eine Rcslspannung des Toncrbildcs der ersten Farbe 13
vorhanden ist. Daher ergibt sich im Bereich 14' eine gegenüber dem Bereich 14'unterschiedliche Färbung.
In der in F i g. 3 gc/eiijien graphischen Darstellung ist w
der Zusammenhang zwischen der Oberflächenspannung V und der Ladezeit t in demjenigen Bereich dargestellt,
wo bereits ein Tonerbild auf dem Elcktrofaxblatt vorhanden ist. Der gestrichelte Bereich zeigt die allein
an der Schicht der Toncrbildes 13 abfallende Spannung, während der Wert V, die Spannung an der Oberfläche
der lichtempfindlichen Aufzeichnungsschicht ist. Der Wert V1 liegt in einem Bereich von einigen Volt bis
einigen hundert Voll, was von der Art des verwendeten Toners, der Ablageriingsslärke usw. abhängt.
Fig.4 zeigt eine graphische Darstellung der Ladungsverringerung
bei Lichteinwirkung und Vorhandensein eines Tonerbildcs. Auf der Ordinate ist die
Oberflächenspannung V, auf der Abszisse die Ladezeit I ähnlich wie in F i g. 3 abgetragen. μ
Die Oberflächenspannung Vs, die nur von der Art der lichtempfindlichen Schicht abhängig ist, fällt zwar bei
Lichleinwirkung ab, jeooch wird die elektrostatische
Ladung auf dem Tonerbild infolge dessen fehlender Leitfähigkeit oder Phoioleitfähigkcit nicht beeinträchtigt.
Die Spannung Vi des Tonerbildes bleibt also praktisch konstant, unabhängig von der Zeit der
Lichteinwirkung. Daher ist eine solche Restspannung Vl auch nach der Belichtung noch vorhanden, obwohl die
Oberflächenspannung der Aufzeichnungsfläche durch die Belichtung den Wert Null erreicht hat. Dadurch wird
eine Ablagerung von Toner in Bereichen verursacht, wo eigentlich kein Tonerbild erzeugt werden soll.
F i g. 5 zeigt eine graphische Darstellung des Prinzips des erfindungsgemäßen Verfahrens. Im allgemeinen
besteht eine photoleitfähigc Aufzeichnungsschicht aus einem Halbleiter, der nur entweder positiv oder negativ
geladen werden kann. Beispielsweise kann eine photoleilfähige Selenschicht normalerweise nur positiv
aufgeladen werden, während eine Schicht aus Zinkoxidpulver, dispergiert in einem Kunstharzbindemittel,
leicht negativ, jedoch praktisch nicht positiv aufgel idcn werden kunn. Andererseits kann der Toner negativ und
positiv aufgeladen werden. Unter Ausnutzung dieser Erscheinung ermöglicht die Erfindung e ji elektrophotographischcs
Verfahren mit idealer Superpositionseniwicklung.
In Fig.5 ist eine Ausführungsform mit sogenanntem
Elektrofaxpapier dargestellt, auf dem sich eine photolcilfähige
Schicht aus Zinkoxidpulver befindet. Das Ehktrofaxblalt, auf dem bereits das Tonerbild der
ersten Farbe erzeugt ist, wird einer gleichmäßigen positiven Ladung zum Zeitpunkt Null ausgesetzt, die
/um Zeitpunkt /ι beendet wird. Dadurch wird die Tonerbildschicht 13 auf eine (positive) Spannung Vi
aufgeladen, während der nicht mit einem Bild versehene Bereich nicht geladen wird. Dann wird eine negative
Aufladung zum Zeilpunkt Ii bis zum Zeitpunkt l<
durchgeführt, zu dem die elckirostalische Ladung des Toncrbildcs neutralisiert ist. Dadurch ergibt sich
dieselbe (negative) Oberflächenspannung in den mit Toner versehenen und den tonerfreien Bereichen der
Aufzeichnungsfläche. Eine nachfolgende Bildbelichtung ergibt dann ein fehlerfreies elektrostatisches latentes
Büü, das nicht durch das Tonerbild der ersten Farbe beeinträchtigt ist.
Der beim erfindungsgemäßen Verfahren zu verwendende
Toner soll positiv und negativ aufladbar sein, diese Anforderung wird durch die meisten bekannten
Toncrartcn erfüllt.
Außerdem soll die phoiolcitfähigc und lichtempfindliche
Schicht in der einen Richtung leicht, in der anderen Richtung schwer aufladbar sein. Diese Eigenschaft
hängt natürlich von der Zusammensetzung der phololcilfähigcn Schicht selbst ab, jedoch noch stärker von
der Kombination der Schicht mit der elektrisch Hifi riigen Unterlage oder von den Gleichrichtereigenschaftcn
der Schicht im Übergangsbereich zur Unterlage. Bei einer Zi.ikoxid-Kunstharzverteiii:ng ist die
lichtempfindliche Schicht schlecht positiv aufladbar, wenn die Unterlage elektrisch gut leitfähig und ein
hoher Anteil von Zinkoxid vorhanden ist. Eine dünne isolierende Zwischenschicht zwischen der Unterlage
und der photoleitfähigen Schicht erleichtert jedoch die
positive Ladung und liefert relativ langsamen Utinkelabfall,
weshalb eine solche Aufzeichnungsschicht für das erfindungsgemäße Verfahren nicht geeignet wäre.
Die vorstehende Beschreibung bezieht sich lediglich auf die nach dem Prinzip der Toneranziehung
erfolgende Entwicklung elektrostatischer latenter Bilder, wenn der Tonei eine zum latenten Bild entgegenge-
setzte Ladungspolariliil hat. Das crfindiingsgeniäße
Verfahren kann jedoch auch nach dem Prinzip der AbstoBungscnlwii'klting durchgeführt werden, bei dem
das latente Bild und der Toner ein und dieselbe elektrische l.adungspolariiäi haben.
Hierzu 1 Walt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Elektrophotographisches Superpositionsverfahren, bei dem mehrere Toncrbilder jeweils verschiedener Farbe auf ein und derselben photoleitenden Aufzeichnungsschicht nacheinander einander wenigstens teilweise überlagernd entwickelt werden, wobei jeweils ein Tonerbild einer bestimmten Farbe durch gleichmäßige elektrostatische Aufladung und büdmäßige Belichtung der Aufzeichnungsschicht mit einem Farbauszug und Entwicklung der Aufzeichnungsschicht mit einem Toner vorbestimmter Farbe erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine photoleitende Aufzeichnungsschicht verwendet wird, die nur mit Ladungen einer ersten Polarität aufladbar ist, daß nach der Entwicklung jeweils eines Tonerbildes einer bestimmten Farbe die Aufzeichnungsschicht mit dem oder den darauf entwickelten Tonerbildern gleichmäßig mit Ladungen einer zweiten Polarität aufgeladen wird und daß anschließend und vor der bildmäßigen Belichtung mit einem nächsten Farbauszug die Aufzeichnungsschicht mit dem oder den darauf entwickelten Tonerbildern bis zum Erreichen eines gleichmäßigen Potentials sowohl auf der Aufzeichnungsschicht wie auf den Toncrbildbereichen gleichmäßig mit Ladungen der ersten Polarität aufgeladen wird.
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