DE2057177C3 - Verfahren zum unregelmäßigen Färben von Cellulosefasern - Google Patents
Verfahren zum unregelmäßigen Färben von CellulosefasernInfo
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Description
35
Aus der deutschen Patentschrift 1 244 iO4 ist es
bekannt, ccllulosehaltiges Garn mit Reaktivfarbsloffen
unregelmäßig in der Weise zu färben, daß nach (Scm Verweben oder Verwirken der gefärbten Ware
ki in Farbrapport auf den daraus gefertigten Textilien
erscheint. Gemäß dieser Färbetechnik, welche die Praxis als »Space-Dyeing« bezeichnet, wird in das
aufgespulte Fasermatcrial an verschiedenen Stellen eine alkalische Reaktivfarbstofflösung eingespritzt,
und danach wird der Garnwickel sich selbst so lange liberlassen, bis der Farbstoff chemisch mit der Cellulose
reagiert hat.
Das bekannte Verfahren besitzt allerdings den Nachteil, daß die im alkalischen Medium gelösten
Reaktivfarbstoffe nur eine begrenzte Zeitdauer haltbar sind, weil als Nebenreaklion zur Färbst off-Faser-Verknüpfung
zugleich eine Umsetzung des reaktiver· Bestandteils dieser Farbstoffe mit den Hydroxylionen
der wäßrigen Färbeflotte stattfindet. Die dabei entstehenden Hydrolysenprodukte können dann aber
nicht mehr mit der Cellulose eine kovalente Bindung eingehen, wodurch ein deutlicher Verlust an Farbausbeute
resultiert. Aus gleichem Grund darf ferner &o die im Vorratsgefäß verbleibende Restflotle nicht
längere Zeit ungenutzt bleiben, sondern muß vor jeder Injektion frisch angesetzt werden.
Einen weiteren Nachteil bedeuten die langen Verweilzeiten, die nach dem erläuterten Stand der Technik Λ5
zur Fixierung der Farbstoffe auf der Faser erforderlich sind.
Schließlich ist die Anwendung von Rcaktivfarbstoffen im aligemeinen ml! relativ hohen FarbsiofF-koster.
verbunden. Weu!·- dagegen, wie in der
österreichischen Patentschrift 104 379 beschrieben, PJr die Injektionslösungen die vergleichsweise beigeren
Direktfarbstoffe eingesetzt, so kommen die :·.jf diesem Weg unregdmäLii,· gefärbten Garne für ;
stimmte Textilartikel nicht in Betracht, weil Färbungen
mit diesen Farbstoffen schiechte Naßechtheiten aufweisen.
Arbeitet man nun j.vmäß der Eisfarbentechrr-K.
wobei zuerst das aufgespulte Ga;.; mit der im alk·.;:·
sehen Milieu gelöster, kupplungskomponente grundiert
wird und anschließe: ί mit oder ohne Zwischen trocknung die Dia/ok,nr,';.nenten injiziert wertu-i·.
so erhält man sehr ed)!;· r.irbungen, deren Farbsi■:■■>;
kosten, besonders in tkicr, Fönen, niedriger sind :±,
bei Verwendung von He:tk!;vfarbstoffen; jedoch :·,-es
bei dieser F:irbsiiini.i;i:.sc sehr schwierig ·■- u;d
zum Teil unmöglich . modische Zwischen tone
durch Mischungen w.r, kitoplungs- bzw. Diazokc::.;-ponenten
zu erzielen. >> o.-.-s Verfahren zum unregi- mäßigen
Färben von ι';λγ:ι :i,;ch der Eisfarbentechn...
ist zwar neu, soli jedoci: aidn Gegenstand des vor
liegenden Schui/rechte-. \·.·:;
Es wurde nun gefiimu-n. cüii man cellulosehaltig^.
Garn oder Kardenbar, ί durch Injektion von Färtvflüssigkeit
an mindesten:- einer ausgewählten Steh.: in das aufgewickelte 1 ascrma.erial mit gegenüber den
Färbeflotten gemä/.1. α-; deutschen Patentschn!
1 244 104 stabileren Re;.'*'. :vfarbstofllösungen, geringeren
FarbstofTkosten :.>)wii ohne iange Verweiizciicn
zur Farbstoff-FixiepjEMt unregelmäßig farben kann,
wobei sich bei guten Nußechtheiten Mehrfarbeneffekuin modischen Nuancen erzielen lassen, wenn man die
Wickelkörper aus dem Textilgut zuerst mit einer alkalisch wirkende Substanzen und mindestens eine zur
Azokupplung befähigte Komponente enthaltenden wäßrigen Flotte imprägniert, dann eine oder mehrere,
schwach saure wäßrige Lösungen einspritzt, die mindestens einen Reaklivfarbstoff enthalten, die so behandelte
Ware zur Fixierung der Reaktivfarbstoffe bei Raumtemperatur oder mäßig erhöhter Temperatur
verweilen läßt und anschließend zur Entwicklung der Azofarbstoffe aus saurer Flotte mit mindestens einer
Diazoniumverbindung eines aromatischen Amins imprägniert.
Im Verlauf der Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens entstehen in den Garnwickeln
Färbungen mit Azofarbstoffen nach der Eisfarbentechnik,
deren Farbtöne durch die Reaktivfarbstoffe nuanciert sind, sowie Färbungen mit Reaktivfarbstoffen,
deren Farbtöne durch die Azofarbstoffe — ohne hohe Einsatzmengen davon in der Nuance kräftiger
und ohne andere Reaktivfarbstoffzusätze noch im Farbton geändert sind. Die durch die eingespritzte
Färbeflüssigkeit erhaltenen Färbungen umfassen scharf abgegrenzte Bereiche innerhalb der Spulenwicklung
und zeigen keine andersfarbigen Ausläufe, ein Farbtonunterschied zwischen der Injektionsstelle selbst
und der zugehörigen Randzone tritt nicht auf. Die erfindungsgemäße Methode besitzt noch den zusätzlichen
Vorteil, daß auch bei z. B. nur zwei Injektionsstellen der restliche Teil des Wickelkörpers nicht ungefärbt
verbleibt, wie nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift! 244 104, sondern ebenfalls und durch
die Azofarbstoffe ■■- gefärbt wird.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Vorbehandlung der aufgespulten Garne mit den
Alkali und Kupplungskomponenten enthaltenden Im-
2 057
r.'aanierungsflotlen vorteilhaft in einem Färbeapparat.
ζ. B. einer Kreuzspulenfärbevorrichiurm. Dadurch erreicht
man. daß eine große Anzahl vonSpulen uleich-7,-üig
grundiert wird, weshalb dieser Verfahrensschritt
praktisch keine Herabsetzung der Produfctionsge·-
M.'.windigkeit bedeutet, insbesondere da die zweite
Firne schon imprägniert werden kann, während die l ..,rnvvicket der ersten Partie mit der Reaktivfarbstoff-Ii
.ng injiziert werden. Außerdem ist man in der Laue,
rinen Vorrat von mit Alkali und Kupplungskomponente
vorbehandelten Wickelkörper^ zu erstellen, ν -ι dem jederzeit eine beliebige Menge abberufen
ν Jen kann, weil die grundierten Spulen nach dem
Ϊ -cknen praktisch unbegrenzt lagerstabil sind, sofern
W-v: für eine den Zutritt von Feuchiigkeit ausschüs-IVnJe
Aufbewahrung Sorge tiägt.
Zur Grundierung des aufgespulten Garns kommen 4k .!us der Eisfarbentechnik hinlänglich bekannten
Kupplungskomponenten in Betracht wobei verfall··
• igemiiß bevorzugt solche mit substantivem Cha-■-:ii;!er
gegenüber dem Fasermateria! eingesetzt werde:,. Hierbei handelt es sich um Verbindungen, die
,:■. Nachbestellung zu einer Hydroxygruppe kuppeln
··.', keine löslich machende Gruppen aufweisen, ins-
-■■ondcre Arylamide von aromatischen oder heteio-.iischen
o-Hydroxycarbonsäuren oder von Acyl-
,i säuren sowie andere aromatische oder heterolische
Hydroxyverbindungen und Verbindungen, .· eine enolisierbare oder enoiisierte Ketomethylenjruppe
enihaiten, welche sich in einem heterocycli-,..iien
Ring befindet. Derartige Substanzen sind bei-,ni
Isweise Arylamide der 2,3-Hydroxynaphthosäure,
tier 2-Hydroxyanthracen-3-carbonsäure, der 4-Hyiir;).\ydiphenyl-3-carbonsäure,
der 2-Hydroxycarba/oi-.i-carbonsäure, der 3-Hydroxydiphenylenoxyd-2-carbonsäure,
der 3-Hydroxydiphenylensulfid-2-carbonsäure, der Acetessigsäure oder der Benzoylessigsäure.
Weiterhin haben sich unter anderem Hydroxybenzole, Polyhydroxybenzole, Hydroxynaphthaline
und Pyrazolone als geeignet erwiesen, die gegebenenfalls
durch nichtionogene Reste substituiert sind.
Ais Alkali läßt sich in den Grundierungsflotten
jede beliebige anorganische, alkalisch wirkende Substanz
verwenden; vorzugsweise wird jedoch Natronlauge eingesetzt. Diesen Flotten können zur besseren
Durchdringung des Garn noch handelsübliche, nichtionogene oder anionische Netzmittel, ζ. Β. auf Basis
der Umsetzungsprodukte von Alkylenoxyden mit Alkylphenolen, von Gemischen aus höheren Oxalkylaten
von Alkanolen bzw. Alkylphenolen und Alkylschwefelsäureestern
von Alkan- bzw. Alkylarylsulfonsäuren, oder von Naphthalinsulfonsäurederivaten,
zugefügt werden.
Die Behandlung des Fasermaterials mit den Imprägnierungsbädern wird während 15 bis 40 Minuten,
vorzugsweise 10 Minuten, bei Temperaturen von 20 bis 700C, bevorzugt 30 bis 500C. vorgenommen.
Nach der Grundierung werden die Garnwickel abgeschleudert oder abgesaugt, und dieselben können
in nasser Form unmittelbar der Injektionsoperation zugeführt werden. Eine Zwischentrocknung der vorpräparierten
Ware isl an sich nicht erforderlich, ergibt allerdings bei der nachfolgenden Injektion eine höhere
Flotlenaumahme, weil das Fasermaterial in trockenem Zustand besser saugfähig ist und somit dunklere Nuancen
erlangt werden können. Bei hellen bis mittleren Farbtönen kann die Zwischentrocknung unterbleiben
Die für die Injektion der Garnwickel nach ih'f
vorliegenden Erfindung vorgesehenen Reaktivfarbstoffe sind unter dieser Bezeichnung in der Fachliteratur
eingehend beschrieben. Hierunter sind organische Verbindungen zu verstehen, die mindestens eine mii
der Cellulosefaser reaktionsfähige Gruppe, eine Vorstufe hierfür oder einen mit der Cellulosefaser reaktionsfähigen
Substituenten aufweisen. Die Grundkörper dieser Farbstoffe können unterschiedlichen Verbindungsklassen
zugehören; es eignen sich besonder.-.
ίο Produkte aus der Reihe der Anthrachinon-, Azo- und
Phthalocyaninfarbstoffe, wobei die Azo- und Phthalocyaninfarbstoffe sowohl metallfrei als auch metallhaltig
sein können. Als reaktionsfähige Gruppen und Vorstufen, die im alkalischen Medium solche reaktionsfähige
Gruppen bilden, sind im Rahmen diese Farbstoffe z. B. Epoxygruppen, die Äthylenimidgruppe,
die Vinylgruppe innerhalb des VinyLsulfon- oder des Acrylsäurerestes, ferner die /i-Sulfatoäthyisulfonylgruppe,
die /i-Chloräthylsulfonylgruppe, die
/i-Thiosulfatoäthylsulfonylgruppe, die rf-Phosphatoäthylsulfonylgruppe
zu nennen. Dabei spielt es keine Rollt-, ob die zuvor genannten Reste unmittelbar oder
über ein Zwischenglied, besonders — NH ode'
— NR — (R = niederes Alkyl), an das Furbstoffmolekül
gebunden sind, wie z. B. beim Athionylaminorest. Als reaktionsfähige Subslituenten in Reaktivfarbs!offen
kommen solche in Frage, die leicht abspaltbar sind und einen elektrophilen Rest hinterlassen. Als
Beispiele derartiger Substituenten seien genannt HaIogenatome an folgenden Ringsystemen: Chinoxalin,
Triazin, Pyrimidin, Phthalazin und Pyridazon. Darüber hinaus können auch Farbstoffe eingesetzt werden,
deren reaktionsfähiger Rest eine //-(2,2,3,3-TeUafluor
- cyclobutyl) - acryioylamino - Gruppe oder eine β - (2,2,3,3 - Tetrafluor - 4 - alkyl - cyclobutyl) - acryloylamino-Gruppe
darstellt.
Aus der vorstehenden Zusammenstellung verschiedenartiger Typen von Reaktivfarbstoffen haben sich
zum Zwecke der erfindungsgemäßen Herstellung von unregelmäßigen Garnfärbungen als besonders brauchbar diejenigen Reaktivfarbstoffe erwiesen, welche über
eine Vinylsulfon-Gruppierung mit der Cellulosefaser reagieren. Bei diesen Farbstoffen tritt die Vorteilhaftigkeit
des beanspruchten Verfahrens gegenüber der Färbemethode aus der deutschen Patentschrift
1 244 !04 am deutlichsten auf.
Entsprechend den weiteren Maßnahmen zur Durchführung der Erfindung wird die Lösung des Reaktivfarbstoffes
unter Druck an mindestens einer Stelle in den mit der Kupplungskomponente vorbehandelten
Wickelkörper gespritzt. Hierbei breitet sich die InjektionsHüssigkeit
längs der Einsprilzzone begrenzt aus, so daß in dem aufgespulten Material gefärbte
und ungefärbte Bereiche verschiedener Länge und völlig
unregelmäßiger Anordnung erzeugt werden. Selbstverständlich kann die Menge des eingespritzten Farbstoffes
variiert werden. Das Einspritzen der Flotte kann einzeln oder an mehreren getrennten Stellen
zugleich erfolgen, wobei zur Erzielung eines bestimm-
fx> ten Muslers die F.inspritzstellen natürlich in bestimmter
Weise gewählt werden müssen. Ebenso können erfindungsgemäß zur Herstellung einer, mehrfarbig
gefleckten Fadens nebeneinander Färbeflüssigkeiten verschiedener Nuance separat oder gleichzeitig in die
'1^ Wicklung gepreßt werden.
Der Injektionsmechanismus enthält als hauptsächlichsten Bestandteil eine hohle Fin.slechnadel, deren
Schaft perforiert ist (weitere Einzelheiten s Finnen-
■chrift »Astrodyed Technical Manual«, Astro Dye vorzugsweise 20 Minuten, bei Temperaturen zwischen
Works, Inc., Calhoun, Georgia 30 701/USA, S. 1*2, 20 und 500C, vorzugsweise Raumtemperatur, erfolgen,
Fig. 14). Die Länge dieser Nadel entspricht etwa der stellen insofern keinen gesonderten Arbeitsgang dar,
Picke der zu behandelnden Spulenwicklung. Der ?.ls dieser Verfahrensschritt gleichzeitig die saure
Injektionsnadelträger läßt siel.' in seiner Stellung der- 5 Reinigungsoperation für die Reaktivfarbstoffe ersetzt.
*rt verändern, daß die Einstechnadel mit ihrer Spitze Die erfindungsgemäß erzeugten Färbungen weisen
den Wickelkörper von der äußeren Garnlage her bis die Tür Reaktivfarbstoffe bzw. Eisfarben typisch guten
rur gewünschten Position im Inneren der Wicklung Echtheitseigenschaften auf.
hin durchdringt und der Durchfluß der Flotte ein"- Im Hinblick auf die Durchführbarkeit des erfir-
setzt. Durch rückläufige Bewegung des Nadelträger ίο dungsgemäßen Verfahrens hat es sich herausgesteii ι
wird der Flüssigkeitszufluß wieder unterbunden. daß das für die Grundierung der Spaten mit üe;
Im allgemeinen werden nach dem neuen Verfahren Kupplungskomponente notwendige Alkali auch zv.
schwach saure, wäßrige Lösungen der Reaktivfarb- Fixierung der Reaktivfarbstoffe genügt; die An wer.·
stoffe in das aufgewickelte Fasermaterial injiziert. dung eines diesbezüglichen Akaliüberschusses er-Der
pH-Wert dieser Lösungen wird dabei mittels 15 bringt beim vorliegenden Verfahren keine besonderen
dafür bekannter Puffergemische oder schwacher Sau- Vorteile. Dieser Befund war insofern überraschend, oh
ren. vorwiegend Essigsäure, auf den Bereich zwischen man annehmen durfte, daß für die zusätzliche Fix' .-•4,5
und 6,9 eingestellt. In dieser Hinsicht ist es von rung der Reaktivfarbstoffe eine erhöhte Alkajimeruie
Vorteil, die als Alkaiibindemittel verwendeten Chemi- in den Grundierungsbädern der Kupplungskomp. .-kalien
so zu bemessen, daß der pH-Wert der Spulen 20 nenten benötigt werden würde. Dies hätte wiederum
nach dem Einspritzen der Reaktivfarbstofflösung ober- zur Folge gehabt, daß bei der anschließenden Kupphalb
des Neutralpunktes im schwach alkalischen lung hinsichtlich des Alkalibindemittels in den Lö-Milieu
liegt. Mitunter ist es zweckmäßig, den Injek- sungen der Diazokomponenten gesonderte Rezepte
tionslösungen noch handelsübliche nichtionogene oder hätten ausgearbeitet werden müssen. Ferner war zu eranionische
Netzmittel, ζ. B. auf Basis der Umsetzungs- 25 warten, daß durch den Alkaliverbrauch der Reaktivprodukte
von Alkylenoxyden mit Alkylphenolen, von farbstoffe die sauren Bäder der Entwicklungskompo-Gemischen
aus höheren Oxalkylaten von Alkanolen nenten die in der Faser als »Naphtholat« vorliegende
bzw. Alkylphenolen und Alkylschwefelsäureestern von Kupplungskomponente sofort in die freie »Naphthol-Alkan-
bzw. Alkylarylsulfonsäuren, oder von Naph- Form« überführen würden, da die Säurewirkung im
thalinsulfonsäurederivaten, zuzufügen. In den meisten 30 allgemeinen schneller erfolgt als die Diffusion der
Fällen werden Injektionsflüssigkeiten von etwa Raum- Diazokomponente. Dadurch wäre der Kupplungstemperatur angewendet. Vorgang verlangsamt bzw. zum Teil verhindert wor-
Nach der Injektion der Farbstofflösungen wird die den, was nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
Ware zur Fixierung der Reaktivfarbstoffe während jedoch erstaunlicherweise nicht eintritt.
2 bis 12 Stunden, vorzugsweise 3 bis 8 Stunden, bei 35 In den nach dem beanspruchten Verfahren gefärb-
Raumteinperatur oder mäßig erhöhter Temperatur ten textlien Artikeln können die Cellulosefasern in
zwischen 30 und 6O0C verweilen gelassen. nativer oder regenerierter Form vorliegen. Die für
Im Anschluß an das Verweilen der mit den Reak- das Färben von Garn gemachten Aussagen treffen
tivfarbstofflösungen injizierten Spulen wird die Ware gleichermaßen auch für Kardenband zu.
zur Entwicklung der Azofarbstoffe mit den Diazo- 4° Das nachstehend beschriebene Beispiel soll die
lösungen imprägniert. Durchführung des beanspruchten Verfahrens näher
Als Diazoniumverbindungen für die Entwicklung erläutern, ohne es jedoch in irgendeiner Hinsicht auf
der Azofarbstoffe können verfahrensgemäß alle pri- die dort gezeigten Bedingungen zu beschränken,
mären aromatischen Amine eingesetzt werden, die
mären aromatischen Amine eingesetzt werden, die
mit den vorstehend genannten Kupplungskompo- 45
nenten wasserunlösliche Mono-, Dis- oder Polyazo- Beispiel
farbstoffe ergeben, also auch Tetrazoniumverbindungen von aromatischen Diaminen, ebenso die durch
farbstoffe ergeben, also auch Tetrazoniumverbindungen von aromatischen Diaminen, ebenso die durch
Stabilisierung aus den entsprechenden Aminen er- 600 g aufgewickeltes Baumwollgarn werden in einem
hältiichen Echtfärbesalze. Die hier geeigneten Amine, so Färbeapparat im Flottenverhältnis von 1:25 sowie bei
zu denen auch Aminoazofarbstoife zählen, besitzen 350C für 30 Minuten mit dem nachstehend beschrie-
keine ionogenen Substituenten und sind als Diazo- benen Grundierungsbad behandelt. Daraufhin wird
komponenten aus der Eisfarbentechnik bekannt. der Wickelkörper abgesaugt und getrocknet. In den
Im allgemeinen werden zur Kupplung nach dem so imprägnierten Garnwickel werden nun an getrennneuen
Verfahren schwach saure Entwicklungsbäder 55 ten Stellen der Spulenwicklung die unten angegebenen
eingesetzt. Der pH-Wert dieser wäßrigen Lösungen Injektionslösungen a) und b) injiziert, wobei die Flotder
Diazokomponente wird dabei mittels dafür be- tenaufnahme durch das Fasermaterial 150%, bezogen
kannter Puffergemische oder schwacher Säuren, vor- auf das Gewicht der trockenen Ware, beträgt. Das in
wiegend Essigsäure, auf den Bereich zwischen 4,5 dieser Weise behandelte Textilmaterial wird sodarm
und 6,9 eingestellt. Mitunter ist es vorteilhaft, diesen 6° zur Fixierung des Reaktivfarbstoffes 12 Stunden bei
Imprägnierungsbädern noch handelsübliche, nicht- Raumtemperatur verweilen gelassen und danach in
ionogene Dispergiermittel, z. B. auf Basis der Um- einem Färbeapparat im Flottenverhältnis 1:25 sowie
setzungsprodukte von Alkylenoxyden mit Kresol- bei 200C für 20 Minuten mit dem Entwicklungsbad
Campher-Harzen, oder von Gemischen aus oxalky- der nachfolgend aufgeführten Zusammensetzung heuerten
Fettalkoholen und höhermolekularen Poly- 65 handelt. Abschließend wird das Färbegut mit Wasser
glykoläthern, zuzufügen. Die verfahrensgemäßen Maß- gespült, mit der wäßrigen Flotte eines synthetischen
nahmen zur Kupplung, die zweckmäßigerweise in Waschmittels auf nichtionogener Grundlage geseift
einem Garnfärbeapparul während 15 bis 45 Minuten, und getrocknet.
(mmdierungsbad
3,5 g der Verbindung tier Formel
3,5 g der Verbindung tier Formel
ΠΙ., CO CM2 CO NU
Π ι.,
Nil CO VM2 CO (II,
SO, NU
SO, CH, CH, O
(CuPc -- Kupfcrphthalocyanin)
in handelsüblicher Beschaffenheil, wobei diese Lösung
mit Natriumacetat und Kssigsäure abgestumpft
wurde, sowie I g eines Net/mittels aiii Masis von (ieniischcn
aus höheren Oxalkylaten von Alkanolen b/w. Alkylphenols und Alkylschwefelsäureestern von
Alkan- b/w. Alkylarylsiilfonsiiuien.
Injeklionslösungb)
l:in liier Wasser enthüll 30 g des Reaktivfarbstoffe*
der Formel
II().,S O CH2 (H2 SO2
werden in 3,5 ecm denaturiertem Äthylalkohol, 3,5 ecm
Natronlauge von 3S Be und 7 ecm warmein Wasser gelöst. Die so erhaltene Lösung wird mit 5 g eines
Netzmittels auf Basis von Gemischen aus höheren Oxalkylatcn von Alkanolen b/w. Alkylphenols und
Alkylschwefelsäurecsiern von Alkan- b/w. Alkylarylsulfonsäurcn
sowie IO ecm Natronlauge von 3S Be versetzt und durch Auffüllen mil Wasser von 25 C
auf I I eingestellt.
In.jcklionslösunga)
Kin Liter Wasser enthält 30 g des Kcaktivlarbsiofl'es
der Formel
CuPc
OH
N-N
HO1S
Nil CO C\i,
in handelsüblicher Form, wobei diese Lösung wie unter Lösunga) abgestumpft wurde, sowie I g eines
Netzmittels entsprechend Lösung a).
Fntwicklungsbad
Kin Liter Wasser enthält 10 g ties Amins der Formel
Kin Liter Wasser enthält 10 g ties Amins der Formel
CH.,
NII,
Cl
das mittels Natriumnitrat und Sal/siiiire dia/otiert
is wurde, 5 ecm Kssigsäure K>O".,ig) sowie Ig eines
Dispergiermittels auf Basis von dänischen aus oxalkyliertcn
l'eltalkoholen und höhermolckularen PoIyglykoliithern.
Man erhält eine Spule, deren (iarn an der Injeklions-4"
stelle mit der Lösunga) grün, an der Injeklionsstcllc
mit der Lösung b) scharlachiot \md an «Jen restlichen
Teilen der Wicklung gelbbraun gefärbt ist.
Kntsprechendc Krgebnisse wie im vorhergehenden
Beispiel lassen sich er/ielen, wenn man an Stelle von
ΑΊ (iarn bei den Färbungen ccllulosehaltiges Kardenband
einsetzt.
Claims (2)
1. Verfahren zum uuregelmaßigen färben von
cellulosehaltigen! Garn oder Kardenband durch Injektion von Färbeflüssigkeit an mindestens einer
ausgewählten Stelle in das aufgewickelte Fasermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Wickelkörper aus dem Textilgut zuerst mit einer alkalisch wirkende Substanzen und mindestens
eine zur Azokupplung befähigte Komponente enthaltenden wäßrigen Flotte imprägniert,
dann eine oder mehrere, schwach saure wäßrige Lösungen einspritzt, die mindestens einen Reaktivfarbstoff
enthalten, die so behandelte Ware zur Fixierung der Reaktivfarbstoffe bei Raumtemperatur
oder mäßig erhöhter Temperatur verweilen läßt und anschließend zur Entwicklung der Azofarbstoffe
aus saurer Flotte mit mindestens einer Diazoniumverbindung eines aromatischen Amins
imprägniert.
2. Verfahren nach Anspruu» 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei der Injektionsopcration Lösungen von solchen Reaktivfarbstoffe verwendet,
die als reaktionsfähigen Bestandteil mindestens -\s eine Vinylsulfongruppc besitzen oder mindestens
eine Gruppe aufweisen, die im alkalischen Mediundie Vinylsulfongrupne bildet.
Priority Applications (35)
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---|---|---|---|
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DE2057231A DE2057231C3 (de) | 1970-11-20 | 1970-11-20 | Verfahren zum unregelmäßigen Färben von Cellulosefasern |
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NL7115642A NL7115642A (de) | 1970-11-20 | 1971-11-15 | |
NL7115673A NL7115673A (de) | 1970-11-20 | 1971-11-15 | |
CH1671071A CH554707A (de) | 1970-11-20 | 1971-11-17 | |
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