DE2057177B2 - Verfahren zum unregelmaessigen faerben von cellulosefasern - Google Patents
Verfahren zum unregelmaessigen faerben von cellulosefasernInfo
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Description
Aus der deutschen Patentschrift 1 244 104 ist es bekannt, cellulosehaltiges Garn mit Reaktivlarbstoffen
unregelmäßig in der Weise zu färben, daß nach
ilem Verweben oder Verwirken dei g-.Tärbten Ware
kein Farbrapport auf den daraus gefertigten Textilien erscheint. Gemäß dieser Färbetechnik, welche die
Praxis als »Space-Dyeing« bezeichnet, wird in das iiufgespulte FasermaU-rial an verschiedenen Stellen
eine ; kaiische Reakti\farbsloff!ösung eingesprit/t.
iiiul danach wird der Garnwickel sich selbst so lange
überlassen, bis der Farbstoff chemisch mit der Cellulose
reagiert hat.
Das bekannte Verfahren besitzt allerdings den Nachteil, daß die im alkalischen Medium gelösten
Reaktivfarbstoffe nur eine begrenzte Zeitdauer h.ilthar
sind, weil als Nebenreaktion zur I ai I-NIoI-1 aser-Verkni'ipl'iing
zugleich eine I'msctzun·.: des icaktivcn
Bestandteils diesel 1 arbsioUc mit den I I>
<!■ o\v !ionen der wäßrigen Färbeflotte statilindet Die dabei eiilstehenden
I lvdrolvsenproduktc können dann aber nicht mehr mit der Cellulose cmc kovalenie Bindung
eingehen wndmch ein deutlicher Verlust an Parbausheiitc
u-.uliicrt. Ans gleichem (irund daii ferner
di·.- im \ 011 :ii\;'i'l.ih verbleibende Reslllottc nicht
'■■■■ -ic /et üiü'ciiut Ί bleiben, sondern muß ν or leder
: : υ >n !! im h amv-vi/l u ei den.
. ... ii v.eiIei en Nachteil bedeuten die langen Vcr-
'■./.■■: μ. dl·. 11.ich dein erläuterten Stand tier 1 eehnik
''· ' ι-.11 iii!· dei I a: b 4o|le aul der I ascr erforderlich
40
Anwendung
Reaklivfarhstoffcn
im allgemeinen mit relativ hohen I'arbstofikosten verbunden. Werden dagegen, wie in der
österreichischen Patentschrift 104 379 beschrieben, für die Injektionslösungen die vergleichsweise billigeren
Direktfarbstoffe eingesetzt, so kommen die auf diesem Weg unregelmäßig gefärbten Garne für bestimmte
Textilartikel nicht in Betracht, weil Färbungen mit diesen Farbstoffen schlechte Naßechtheiten aufweisen.
Arbeitet man nun gemäß der Eisfarbentechnik, wobei zuerst das aufgespulte Garn mit der im alkalischen
Milieu gelösten Kupplungskomponente grundiert wird und anschließend mit oder ohne Zwischentrocknung
die Diazokomponente!! injiziert werden, so erhält man sehr echte Färbungen, deren Farbstoflkosten.
besonders in tiefen Tönen, niedriger sind als bei Verwendung von Reaktivfarbstoffen: jedoch ist
es bei dieser Farbstoffklasse sehr schwierig und /um I eil unmöglich . modische Zwischentöne
durch Mischungen von Kupplungs- bzw. Diazok-.
>mponenien zu erzielen. Dieses Verfahren zum unregelmäßigen
Färben von Garn nach der Eisfarbentechnik isi zwar neu. soll jedoch nicht Gegenstand des vorliegenden
Schutzrechtes sein.
F.s wurde nun gefunden, daß man cellulosehaltigen
Garn oder Kardenband durch Injektion von Fäibeflüssigkeit
an mindestens einer ausgewählten Stelle in das aufgewickelte Fasermaterial mit gegenüber den
Färbeflotten gemäß der deutschen Patentschrift 1 "M4 104 stabileren Reaktivfarbstofflösungen. geringeren
Farbstoffkosten sowie ohne lange Verweilzeiten zur Farbstoff-Fixierung unregelmäßig farben kann,
wobei sich bei guten Naßechtheiten Mehrfarbeneffckic
in modischen Nuancen erzielen lassen, wenn man die Wickelkörper aus dem Textilgut zuerst mit einer alkalisch
wirkende Substanzen und mindestens eine zur Azokupplung befähigte Komponente enthaltenden
wäßrigen Flotte imprägniert, dann eine oder mehrere, schwach saure wäßrige Lösungen einspritzt, die mindestens
einen Reaktivfarbstoff enthalten, die so behandelte Ware zur Fixierung der Reaktivfarbstoffe
bei Raumtemperatur oder mäßig erhöhter Temperatui
verweilei. läßt und anschließend zur Entwicklung der
Azolarbstolfe aus saurer Flotte mit mindestens einer Diazoniuimerbitidting eines aromatischen Amins imprägniei
t.
Im Vctlauf tier Durchführung de., zuvor beschriebenen
\ erfahrens entstehen in den Garnwickeln Färhungen mit Azofarhstoffen nach der Eisfarbentechnik,
deien Farbtöne durch die Reaktivfarbstoffe iiuancieii sind, sowie Färhungen mit Reaktivfarbstoffen,
deren Farbtone durch die Azofarbstoffe ohne holic I iiis;ii/mengen davon in der Nuance kräftiger
und ohne andere Reaktivfarbstoffzusätze noch im I arbton geändert sind. Die durch die eingespritzte
! Mibelliissigkeit erhaltenen Färbungen umfassen scharf
abgegrenzte Bereiche innerhalb der Spulenwicklung und zeigen keine andersfarbigen Ausläufe, ein FarbtoiHintcrschied
zwischen der Injektionsstelle selbst und der zugehörigen Randzone tritt nicht auf. Die
i-riindungsgemäße Methode besitzt noch den zusätzlichen
Vorteil, daß auch bei z. B. nur zwei Injektionsstellen der restliche Teil des Wickelkörpers nicht ungefärbt
verbleibt, wie nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift I 244 104. sondern ebenfalls und durch
iiie Azofarbstoffe gefärbt wird.
Nach dem cilindungsgemäßen Verfahren erfolgt
die Vorbehandlung der aufgespulten Garne mit den .Alkali und Kupplungskomponenten enthaltenden Im-
2 057
pnigiiiC! imgsllotlen vorteilhall in einem la ι bcappaiat,
I U. <-!!!-■: kreuz.spulenfärbevornchtung. Dadurch erieidit
!ii.·.1.]. dali cine große Λη/ahl von Spulen gleichzeitig
vi .::iJiert wird, weshalb dieser V'eriahrensschritt
prakli-Ji keine Herabsetzung der Produkiioustie- s
Sc-invindie.kcii bedeutet, insbesondere da die zweite
Partie -ίπ'Π imprägniert werden kann, während die
Ganiv. k.i der ersten Partie mit der Reaktiv iarbstofflösUiu
i |i/iert werden. Außerdem ist man in der Laue,
einen \ .Mal von mit Alkali und kupplungskoinponenie
- !behandelten Wickelkörpern zu erstellen,
von ι!1- jederzeit eine beliebige Menge abberufen
werde; r.aiin. weil die grundierten Spulen nach de.n
TuK-k^.-I praktisch unbegrenzt lagerstabil sind, sofern
man k.i eine den Zutritt von Feuchtigkeit ausschließeiu'
'·.;i|lie» 'aiming Sorge trägt.
/<■■■ > 'U'.uiierung des aufgespulten Garns kommen
d ·-' I i-'iibentechnik hinlänglich bekannten
Ku|'i ''.^-.komponenten in Betracht, wobei vcifahren-..
ii' bevorzugt solche mit suhstaniivcm Cha- -ü
raku vjeiiüber dem 1 aserinatenal eingesetzt werden
;.ic:-hei handelt es sich um Verbindungen, die
ill V ': !\Hslcllung zu einer ! ydmxvgruppe kuppeln
und :■ -ne löslich machende Gruppen aufweisen, iiist>c-
: > :e Aislamide von aromalischen oder hetero- 2s
CNci. '.u·η o-Hvdroxyearbonsäuren oder \on Acyl-Cssh.·■..
.:ren sowie andere aromatische oder heterocui' . !ie Hydroxyverbindungen und Verbindungen.
<lh· ·. ,;u- eiiolisie.'iare oder enohsierte Kctumelhylen-
jiriii■"■: enthalten, welche sich ;ί einem heterocycliich-:!:
King beliiulct. Derartige Substanzen sind bei-S,pii.
i- -weise Arylamide der 2,3-Hy 'roxynaphthosäure,
tlei 2-1 l>droxyanlhracen-3-earbonsäure. der 4-Hydiov.il'.plicnyl-3-earbonsäure,
der 2-Hydroxycarbazol-.^-carbonsäure,
der .Mlulmxydiphenylcnoxyd-
^-carbonsäure, der Vl lulioy.uiphenv LnsuIlid-2-carbiMis.iure.
tier Acetessigsäure .!der der Benzoylessigs.line
Weiterhin haben sich unter anderem Hydroxybenzole,
l'nh In di u\\ benzole, i lydroxv naphthaline
ui : i'-.i :.',i!-'i!.- af- .1L1CIiMiCl ciAwev.-n. die gegebenen-■
'-.-.:. l· i'.ichtKinogene P.csic substituiert sind.
\:Kaii IaIIi -ich in den C ii undiei ungstlotten i .'1-1"C ,hihi !'anische. alkalisch vs irkende Sub-■. .hden: vorzugsweise wird ledoch Natron- :; ■■-■'.·!. Micken I ΙοϋιΊΐ kiinnen zur besseren A> ■nil .:ii-ui!·- des ( iarn noch handelsübliche, nieht-■. :: oitei anionisch-' Netzmittel, z. Ii. auf Basis 1 I n.^e'zimgsp! odukie \ on Alk\ lenoxyden mit . I phenolen. \ on < ici η lochen aus höheren ()\alkyla-■■■■n Alkamileii bzw. Alk\ !phenolen und Alkyl- ·■..:, S-..!iiicesiei 11 '.on Alkan- bzw. Alkylarylstilfon-.:;.·! oJ .1 Nun Naphthalinsullonsäuiederivaten, . .-!:l;.-i V.r\ ill. II.
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ι': l'chaiullung dc-- laM/i-materials mit ilen Im-.
■■. ΐϋ·.: iini".l\iilei η w inl wiihreiul I^ bis 40 Minuten,
..■■ ■■!■■,Λ.-i^e M) Minuten, bei I empcraluien von 20
iii. (1 ( . bevorzugt 30 bis 50 C. vorgenommen.
.ich der (iriindierung werden die Garnwickel
selilcuden oder abgesaugt, und uieselben können
.'λμί 1-orni unmittelbar der Injektionsoperation ('°
iuhii werden. 1 nie Zwischentrocknung der vorai
icrteii Ware ist an sich nicht ei lordeiiich. ergibt
iliii"s bei de; nachfolgenden Injektion eine höhere
iena' i'nahnie. weil das l-'asermaterial in trockenem
. null -L.I sauglahig ist und somit dunklere Nuan- ('^
erlaii'jt weiden können. Hei hellen bis mittleren
blöncn kann die Zwischentrocknung unterbleiben,
ΐι- im die Injektion der (iarnwiekcl nach der
cen
i-ai-
i-ai-
vorliegenden Erfindung vorgesehenen Reaktivfarbstoffe sind unter dieser Bezeichnung in der Fachliteratur
eingehend beschrieben. Hierunter sind organische Verbindungen zu verstehen, die mindestens eine mit
der Cellulosefaser reaktionsfähige Gruppe, eine Vorstufe
hierfür oder einen mit der Cellulosefaser reaktionsfähigen Substituenten aufweisen. Die Grundkörper
dieser Farbstoffe können unterschiedlichen Verbindungsklassen zugehören; es eignen sich besonders
Produkte aus der Reihe der Anthrachinone Azo- und Phthalocyaninfarbstoffe, wobei die Azo- und Phthalocyaninfarbstoffe
sowohl metallfrei als auch metallhaltig sein können. Als reaktionsfähige Gruppen und
Vorstufen, die im alkalischen Medium solche reaktionsfähige Gruppen bilden, sind im Rahmen dieser
Farbstoffe z. B. Fpoxygruppen. die Ätbylenimidgruppe,
die Vinylgruppe innerhalb des Vinylsulfon- oder des Acrylsäurerestes. ferner die ,i-Sulfaioäthylsulfonylgruppe.
die ,.'-Chloräthylsulfonv, lgruppe. die
,i'-Thiosulfaioäthylsulfonylgruppe. die ;-Phosphau>äthylsulfonylgruppe
zu nennen. Dabei spielt es keine
Rolle, ob die zuvor genannten Reste unmittelbar oder über ein Zwischenglied, besonders -NH oder
NR (R = niederes Alkyl), an das larbstoffmolekül gebunden sind, wie z. B. beim Athionvlaminorest.
Als reaktionsfähige Substituenten in Reaktivfarbstoffen kommen solche in Frage, die leicht abspaltbar
sind und einen elektrophilen Rest hinterlassen. Als Beispiele derartiger Substituenteii seien genannt Halogenatome
an folgenden Ringsystemen: Chinoxalin. Ί riaz.in. Pyrimidin. Phthalazin und Pyridazon. Darüber
hinaus können auch Farbstoffe eingesetzt werden, deren reaktionsfähiger Rest eine ,;-(2.2.3.3-Tetralluor
- cyclobulyl) - acry loylamino - Gruppe oder eine ;>· - (2,2,3.3 - Tetrafluor - 4 - alkyl - cyclobuiy 1) - acryloylamino-Gruppe
darstellt.
Aus der vorstehenden Zusammenstellung verschiedenartiger Typen \on Reaktivfarbstoffe!! haben sich
zum Zwecke der eiTindungsgemäßen 1 lerstellung v>n
unregelmäßigen Cjarnfärbungen als besonders brauchhar
diejenigen Reaktivfarbstoffe erwiesen, welche über eine Vinylsulfon-Gruppicrung mit der Cellulosefaser
reagieren. Bei diesen Farbstoffen tritt die Vorteilhaftigkeit
des beanspruchten Verfahrens gegenüber der Färbemethode aus der deutschen Patentschrift
1 244 104 am deutlichsten auf.
Entsprechend den weiteren Maßnahmen zur Durchführung
der Erfindung wird die Lösung des Reaktivfarbstoffe* unter Druck an mindestens einer Stelle
in den mi' der Kupplungskomponente vorbehandelten Wickelkörper gespritzt. Hierbei breitet sich die Injcktionsflüssigkeit
längs der Einspritzzone begrenzt aus, so daü in dem aufgespulten Material gefärbte
und ungefärbte Bereiche verschiedener Länge und völlig unregelmäßiger Anordnung erzeugt werden. Selbstverständlich
kann die Menge des eingespritzten Farbstoffes variiert weiden. Das Einspritzen der FU)Ue
kann einzeln oder an mehreren getrennten Stellen zugleich erfolgen, wobei zur Erzielung eines bestimmten
Musters die Einspp'.zstcllen natürlich in bestimmter
Weise gewählt werden müssen. Ebenso können erfindungsgemäß zur Flcrstellung eines mehrfarbig
gefleckten Fadens nebeneinander Färbeflüssigkeiten verschiedener Nuance separat oder gleichzeitig in die
Wicklung gepreßt werden.
Der Injektionsmechanismus enthält als hauptsächlichsten Bestandteil eine hohle Einstechnadel, deren
Schaft perforiert ist (weitere Einzelheiten s. Firmen-
schrift »Astfodyed technical Manual«, Astro Dye
Works. Inc.. Calhoun. Georgia 30 701 USA. S. 12, Fig. 14|. Die Lange dieser Nadel entspricht etwa der
Dicke der zu behandelnden Spulenwicklung. Der Injektionsnadelträger läßt sich in seiner Stellung derart
verändern, daß die Hinstechnadel mit ihrer Spitze den Wickelkörper son der äußeren Garnlage her bis
zur gewünschten Position im Inneren der Wicklung hin durchdringt und der Durchfluß der Flotte einsetzt.
Durch rückläufige Bewegung des Nadelträgers wird der Flüssigkeitszufluß wieder unterbunden.
Im allgemeinen werden nach dem neuen Verfahren schwach saure, wäßrige Lösungen der Reaktivfarbstoffe
in das aufgewickelte Fasermaterial injiziert. Der pH-Wert dieser Lösungen wird dabei mittels
dafür bekannter Puffergemisehe oder schwacher Säuren,
vorwiegend Essigsäure, auf den Bereich /wischen 4.5 und (>.') eingestellt. In dieser Hinsicht ist es von
Vorteil, die als Alkalibmdemiite! verwendeten Chemikalien
s.i /u bemessen, daß der pH-Wert der Spulen
ιiai.h dem Einspritzen der Reaklivfarbstofflösung oberhalb
ties Neulralpunkles im schwach alkalischen
Milieu !>egt. Mitunter ist es zweckmäßig, den lnjektionslösungen
noch handelsübliche nichtionogene oder
anionische Netzmittel, z. U. auf Basis der Umsetzung*-
produkte von Alkylenoxyden mit Alkvlphenolen. von Gemischen aus höheren Oxalkylatcn von Alkanolen
bzw. Alkylphenolen und Alkylschwefelsiiureestern von
Alkan- bzw. Aikvlarvlsulioiisüuren. oder von Naphihalinsulfonsäuredenvateii.
zuzufügen. In den meisten ('allen weiden Injektionsllüssigkeitcn vor, etwa Raumtemperatur
angewendet.
Nach der Injektion der FarbstofTlösungen wird die Ware zur Fixierung der Reaktivfarbstoffe während
2 bis 12 Stunden, vorzugsweise 3 bis S Stunden, bei
Raumtemperatur oder mäßig erhöhici Temperatur
zwischen 30 und 60 C .erweilen gelassen
Im Anschluß an das Verweilen der mit den Reaktivfarbstofflösungen
injizieiten Spulen w'rd die Ware
zur Entwicklung der Azofarbstoffe mit den Diazolösungen imprägniert.
Als Diazoniumverbindungen für die Fintwicklung der Azofarbstoffe können verfahrensgemäß alle primären
aromatischen Amine eingesetzt werden, die mit den vorstehend genannten Kupplungskomponenten
wasserunlösliche Mono-, Dis- oder Polyazofarbstoffe ergeben, also auch Tctrazoniumverbindungen
von aromatischen Diaminen, ebenso die durch Stabilisierung aus den entsprechenden Aminen erhältlichen
Echtfärbesalze. Die hier geeigneten Amine. zu denen auch Aminoazofarbstoffe zählen, besitzen
keine ionogenen Substituenten und sind als Diazokomponenten aus der Eisfarbentechnik bekannt.
Im allgemeinen werden zur Kupplung nach dem neuen Verfahren schwach saure Entwicklungsbäder
eingesetzt. Der pH-Wert dieser wäßrigen Lösungen der Diazokomponente wird dabei mittels dafür bekannter
Puffergemische oder schwacher Säuren, vorwiegend Essigsäure, auf den Bereich zwischen 4,5
und 6,9 eingestellt. Mitunter ist es vorteilhaft, diesen Imprägnierungsbädcrn noch handelsübliche, nichtionogene
Dispergiermittel, z. B. auf Basis der Umsetzungsprodukte von Alkylenoxyden mit Krcsol-Campher-Harzen,
oder von Gemischen aus oxalkylierten Fettalkoholen u'id höhermolekularen Polyglykoläthern.
zuzufügen. Die verfahrensgemäßen Maßnahmen zur Kupplung, die zweckmäßigerweise in
einem Garnfarbeapparat während 15 bis 45 Minuten,
vorzugsweise 20 Minuten, bei Temperaturen zwischen 20 und 50 C, vorzugsweise Raumtemperatur, erfolgen,
stellen insofern keinen gesonderten Arbeitsgang dar. als dieser Verfahrensschritt gleichzeitig die saure
Reinigungsoperation für die Reaktivfarbstoffe ersetzt.
Die erfin.dungsgemäfl erzeugten Färbungen weisen
die für Reaktivfarbstoffe bzw. Eisfarben typisch guten Echtheitseigenschaften auf.
Im Hinblick auf die Durchführbarkeit des eriindungsgemäßen
Verfahrens hat es sich herausgestellt, daß das für die Grundierung der Spulen mit der
Kupplungskomponente notwendige Alkali auch zur Fixierung der Reaktivfarbstoffe genügt: die Anwendung
eines diesbezüglichen Akaliüberschtisses erbringt heim vorliegenden Verfahren keine besonderen
Vorteile. Dieser Befund war insofern überraschend, als man mnehmen durfte, dall für die zusätzliche Fixierung
der Reaktiviar bstofie em" erhöhte Alk-ιΐϊηκ-ηje
in den (irundierungsbädein u-'r kupplun^-l.* ·Ρ!Ρ''-nenten
benötigt werden wurde. Dies hätte wiederum
zui 1-olge gehabt, daß tier der anschließenden kupplung
hinsichtlich des Alkalihindemitiels 1.1 ilen 1 >'■
sunken der Diazokomponente!") gesonderte Kcvepi'·
hüllen ausgearbeitet werden müssen, (erne! war zu ; rwarten,
daß durch den Alkaliverbrauch der Reaktivfarbstofie
die sauren Bäder der Enlwicklunt:-.k"iiiponenten
die in der Faser als »Napnihoia:-· vorliegend'.-kupplungskomponente
sofort in die fieie "Nat, '.if 1
<·i-Form·· überführen würden, da die Säurewirkung im
allgemeinen schneller erfolgt als die Dilliision der
Diazokomponente. Dadurch wäre der kupplungsvorgang verlangsamt bzw. zum Teil verhindert worden,
was nach dem erfindungsgemäßen Yerlahreii
jedoch erstaunlicherweise nicht eintritt.
In den nach dem beanspruchten Verfahren gelarbten textlien Artikeln können die C'eiluloselasern in
nativer oder regenerierter l-'orm vorliegen Die Im
■•las Färben von Garn gemachten Aussagen !reifer,
gleichermaßen auch für Kardenband zu.
Das nachstehend beschriebene Beispiel soll die
Durchführung des beans; achten Verfahrens nähei erläutern, ohne es jedoch ir, irgendeiner Hinsicht an!
die dort gezeigten Bedingungen zu beschränken.
600 g aufgewickeltes Baumwollgarn werden in einem Farheapparat im Flottenverhältnis von 1 : 25 sowie bei
35 C für 30 Minuten mit dem nachstehend beschriebenen Grundierungsbad behandelt. Daraufhin wird
der Wickelkörper abgesaugt und getrocknet. In den so imprägnierten Garnwickel werden nun an geirennten
Stellen der jpulenwicklung die unten angegebenen Injektionslösungen a) und b) injiziert, wobei die Flottenaufnahme
durch das Fasermaterial 150%. bezogen auf das Gewicht der trockenen Ware, beträgt. Das in
dieser Weise behandelte Textilmaterial wird sodann
fO zur Fixierung des Reaktivfarbstoffcs 12 Stunden bei
Raumtemperatur verweilen gelassen und danach in einem Färbeapparat im Flottenverhältnis I : 25 sowie
bei 20" C für 20 Minuten mit dem Entwicklungsbad der nachfolgend aufgeführten Zusammensetzung behandelt.
Abschließend wird das Färbegut mit Wasser gespült, mit der wäßrigen Flotte eines synthetischen
Waschmittels auf nichtionogener Grundlage geseilt und getrocknet.
Na Hei Ne ()>
Al
Grundierungsbad
3.5 g der Verbindung der Formel
3.5 g der Verbindung der Formel
CH1-CO-CH2-CO-NH
CH3
CH3
lnjekti.mslösung b)
Ein Liier Wasser enthält 30 g des Reaktivfarbstoffes
der Formel
HO1S-O -CH,- CII, SO2
V-NH-CO-CH2-CO-CH3 |0
OH
werden in 3,5 ecm denaturiertem Äthylalkohol, 3,5 ecm
Natronlauge von 38° Be und 7 ecm warmem Wasser gelöst. Die so erhaltene Lösung wird mit 5 g eines
Netzmittels auf Basis von Gemischen aus höheren Oxalkylaten von Alkanolen bzw. Alkylphenolen und
Alkylschwefelsäureestern von Alkan- bzw. Alkylarylf
-N=N
HO3S
NH-CO-CH.,
in handelsüblicher Form, wobei diese Lösung wie unter Lösung a) abgestumpft wurde, sowie 1 g eines
Ni h
sulfonsäuren sowie 10 ecm Natronlauge von 38° Bc 20 Netzmittels entsprechend Lösung a).
versetzt und durch Auffüllen mit Wasser von 25° C
auf 1 1 eingestellt. ' .
Entwicklungsbad
Injektionslösung a)
Ein Liter Wasser enthält 30 g des Reaktivfarbstoffcs der Formel
Eir Liter Wasser enthält 10 g des Amins der Formel
CH,
NH,
SO;
—CH2-CH2-O —SO3h1
Jl -2
(CuPc = Kupferphthalocyanin)
in handelsüblicher Beschaffenheit, wobei diese Lösung mit Natriumacetat und Essigsäure abgestumpft
wurde, sowie 1 g eines Netzmittels auf Basis von Gemischen aus höheren Oxalkylaten von Alkanolen
bzw. Alkylphenolen und Alkylschwefelsäureestcrn von Alkan- bzw. Alkylarylsulfonsäuren.
Cl-
das mittels Natriumnitrit und Salzsäure diazotiert wurde, 5 ecm Essigsäure (60%ig) sowie 1 g eine?
Dispergiermittels auf Basis von Gemischen aus oxalkylierten Fettalkoholen und höhermolekularen Polyglykoläthern.
Man erhält eine Spule, deren Garn an der Injcktions stelle mit der Lösung a) grün, an der Injektionsstell«
mit der Lösung b) scharlachrot und an den restlicher Teilen der Wicklung gelbbraun gefärbt ist.
Entsprechende Ergebnisse wie im vorhergehender
Beispiel lassen sich erzielen, wenn man an Stelle voi
Garn bei den Färbungen cellulosehaltigcs Karden band einsetzt.
309 522/
Claims (2)
1. Verfahren zum unregelmäßigen Färben von
cellulosehaltigeni Garn oder Kardenband durch Injektion von Färbeflüssigkeit an mindestens einer
ausgewählten Stelle in das aufgewickelte Fasermaterial,
dadurch gekennzeichnet, daß
man die Wickelkörper aus dem Textilgut zuerst mit einer alkalisch wirkende Substanzen und minliestens
eine zur Λ/.okupplung befähigte Komponente enthaltenden wäßrigen Flotte imprägniert,
dann eine oder mehrere, schwach saure wäßrige Lösungen einspritzt, die mindestens einen Reaktivfarbsioff
enthalten, die so behandelte Ware zur Fixierung der Reaktivfarbstoffe bei Raumtempeiatur
oder mäßig erhöhter Temperatur verweilen läßt und anschließend /ur F.ntwicklung der Λ/ο-tarbsloffe
aus saurer Flotte mit mindestens einer l)ia/oniumverbindung eines aromatischen Amins
imprägniert.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß man bei der Injektionsoperation Lösungen von solchen Reaktiv farbstoffen verwendet,
die als reaktionsfähigen Bestandteil mindestens eine Vin> Isulfongruppe besitzen oder mindestens
eise Gruppe aufweisen, die im alkalischen Medium die Vinv. lsulfongi -lippe bildet.
Priority Applications (35)
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DE2057231A DE2057231C3 (de) | 1970-11-20 | 1970-11-20 | Verfahren zum unregelmäßigen Färben von Cellulosefasern |
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