DE2057193C3 - Verfahren zum unregelmäßigen Färben von Cellulosefasern - Google Patents
Verfahren zum unregelmäßigen Färben von CellulosefasernInfo
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Description
weil die grundierten Spulen nach dem Trocknen prak- Als Diazoniumverbindungen zur Entwicklung der
tisch unbegrenzt lagerstabil sind, sofern man für eine Azofarbstoffe können verfahrensgemäß alle primären
den Zutritt von Feuchtigkeit ausschließende Auf- aromatischen Amine eingesetzt werden, die mit den
bewahrung Sorge trägt. vorstehend genannten Kupplungskomponenten wasser-
Zur Grundierung des aufgespulten Garns kommen 5 unlösliche Mono-, Dis- oder Polyazofarbstoffe er-
die aus. der Eisfarbentechnik hinlänglich bekannten geben, also auch Tetrazoniumverbindungen von aro-
Kupplungskomponenten in Betracht, wobei verfah- matischen Diaminen, ebenso die durch Stabilisierung
rensgemäß bevorzugt solche mit substantivem Charak- aus den entsprechenden Aminen erhältlichen Echt-
ter gegenüber dem Fasermaterial eingesetzt werden. färbesalze. Die hier geeigneten Amine, zu denen auch
Hierbei handelt es sich um Verbindungen, die in ic Aminoazofarbstoffe zählen, besitzen keine ionogenen
Nachbarstellung zu einer Hydroxygruppe kuppeln Substituenten und sind als Diazokomponenten aus der
und keine löslich machenden Gruppen aufweisen, Eisfarbentechnik bekannt.
insbesondere Arylamide von aromatischen oder hetero- Entsprechend den weiteren Maßnahmen zur Durch-
cyclischen o-Hydroxycarbonsäuren oder von Acyl- führung der Erfindung wird die Lösung der Diazo-
essigsäuren sowie andere aromatische oder hetero- 15 niumverbindung unter Druck an mindestens einer
cyclische Hydroxyverbindungen und Verbindungen, Stelle in den mit der Mischung aus Polykonden-
die eine enolisierbare oder enolisierte Ketomethylen- sationsfarbstoff und Kupplungskomponente vorbehan-
gruppe enthalten, weiche sich in einem heterocyc- delten Wickelkörper gespritzt. Hierbei breitet sich die
Jischen Ring befindet. Derartige Substanzen sind bei- Injektionsflüssigkeit längs der Einspritzzone begrenzt
spielsweise Arylaniide der 2,3-Hydroxynaphthoesäure, to aus, so daß in dem aufgespulten Material gefärbte und
der 2-Hydroxyanthracen-3-carbonsäure, der 4-Hy- ungefärbte Bereiche verschiedener Länge und völlig
droxydiphenyl-3-carbonsäure, der 2-Hydroxycarbazol- unregelmäßiger Anordnung erzeugt werden. Selbst-
3-carbonsäure, der 3-Hydroxydiphenyl-enoxyd-2-car- verständlich kann die Menge der eingepritzten Diazo-
bonsäure, der S-HydroxydiphenylensuIfid^-carbon- komponente variiert werden. Das Einspritzen der
säure, der Acetessigsäure oder der Benzoylessigsäure. as Flotte kann einzeln oder an mehreren getrennten
Weiterhin haben sich unter anderen Hydroxybenzole, Stellen zugleich erfolgen, wobei zur Erzielung eines
Polyhydroxybenzole, Hydroxynaphthaline und Pyr- bestimmten Musters die Einspritzstellen natürlich in
azolone als geeignet erwiesen, die gegebenenfalls durch bestimmter Weise gewählt werden müssen. Ebenso
nichtionogene Reste substituiert sind. können erfindungsgemäß zur Herstellung eines mchr-
Die gemeinsam mit den Kupplungskomponenten 30 farbig gefleckten Fadens nebeneinander Färbeflüssigfür
die Grundierung der Garnwickel nach der vor- keiten verschiedener Nuance separat oder gleichzeitig
liegenden Erfindung vorgesehenen Polykondensation- in die Wicklung gepreßt werden,
farbstoffe werden in der Fachliter· tür eingehend be- Der Injektionsmechanismus enthält als hauptsächschrieben. Hierunter sind in erster Linie Verbindungen Iichsten Bestandteil eine hohle Einstechnadel, deren von sogenannten Bunte-Salz-Typ zu verstehen, welche 35 Schaft perforiert ist (weitere Einzelheiten siehe Firin ihrem Molekül organisch gebundene Thiosulfat- menschrift »Astrodyed Technical Manual», Astro Dye gruppen enthalten. Die Grundkörper dieser Produkte Works, Inc., Calhoun, Georgia 30701/USA, S. 12, können dabei unterschiedlichen Farbstoffklassen an- F i g. 14). Die Länge dieser Nadei entspricht etwa der gehören, beispielsweise der Reihe der Azo-, Anthra- Dicke der zu behandelnden Spulenwicklung. Der chinon- oder Phthalcyaninfarbstoffe. Das färberische 40 Injektionsnadelträger läßt sich in seiner Stellung Prinzip beruht in diesen Fällen im wesentlichen darauf, derart verändern, daß die Einstechnadel mit ihrer daß aus dem monomeren, wasserlöslichen S-alkylthio- Spitze den Wickelkörper von der äußeren Garnlage schwefelsäuregruppenhaltigen Farbstoff nach dem her bis zur gewünschten Position im Inneren der Wick-Färbevorgang durch einen anschließenden chemischen lung hin durchdringt und der Durchfluß der Flotte Prozeß, z. B. bei der Behandlung mit geeigneten Kon- 45 einsetzt. Durch rückläufige Bewegung des Nadeldensationsmitteln oder infolge Hitzeeinfluß, unter trägers wird der Flüssigkeitszufluß wieder unterBildung von entsprechenden Farbstoffdisulfiden auf bunden.
farbstoffe werden in der Fachliter· tür eingehend be- Der Injektionsmechanismus enthält als hauptsächschrieben. Hierunter sind in erster Linie Verbindungen Iichsten Bestandteil eine hohle Einstechnadel, deren von sogenannten Bunte-Salz-Typ zu verstehen, welche 35 Schaft perforiert ist (weitere Einzelheiten siehe Firin ihrem Molekül organisch gebundene Thiosulfat- menschrift »Astrodyed Technical Manual», Astro Dye gruppen enthalten. Die Grundkörper dieser Produkte Works, Inc., Calhoun, Georgia 30701/USA, S. 12, können dabei unterschiedlichen Farbstoffklassen an- F i g. 14). Die Länge dieser Nadei entspricht etwa der gehören, beispielsweise der Reihe der Azo-, Anthra- Dicke der zu behandelnden Spulenwicklung. Der chinon- oder Phthalcyaninfarbstoffe. Das färberische 40 Injektionsnadelträger läßt sich in seiner Stellung Prinzip beruht in diesen Fällen im wesentlichen darauf, derart verändern, daß die Einstechnadel mit ihrer daß aus dem monomeren, wasserlöslichen S-alkylthio- Spitze den Wickelkörper von der äußeren Garnlage schwefelsäuregruppenhaltigen Farbstoff nach dem her bis zur gewünschten Position im Inneren der Wick-Färbevorgang durch einen anschließenden chemischen lung hin durchdringt und der Durchfluß der Flotte Prozeß, z. B. bei der Behandlung mit geeigneten Kon- 45 einsetzt. Durch rückläufige Bewegung des Nadeldensationsmitteln oder infolge Hitzeeinfluß, unter trägers wird der Flüssigkeitszufluß wieder unterBildung von entsprechenden Farbstoffdisulfiden auf bunden.
der Faser ein hochmolekulares, wasserunlösliches Im allgemeinen werden nach dem neuen Verfahren
Polykondensat entsteht (vgl. Melliand Textilberichte saure, wäßrige Lösungen der Diazokomponente in das
11/1963, S. 1245 und 1246). 50 aufgewickelte Fasermaterial injiziert. Der pH-Wert
Als Alkali läßt sich in den Grundierungsflotten jede dieser Lösungen wird dabei mittels bekannter Pufferbeliebige anorganische, alkalisch wirkende Substanz gemische oder schwacher Säuren, vorwiegend Essigverwenden;
vorzugsweise wird jedoch Natronlauge säuren, auf den Bereich zwischen 4,5 und 6,9 ein-
eingesetzt. Diese Flotten können zur besseren Durch- gestellt. In dieser Hinsicht ist es von Vorteil, die als
dringung des Garns noch handelsübliche, nichtiono- 55 Alkalibindemittel verwendeten Chemikalien so zu be-
gene oder anionische Netzmittel, z. B. auf Basis der messen, daß der pH-Wert der Spule nach dem Inji-
Umsetzungsprodukte von Alkylenoxyden mit Alkyl- zieren der Diazolösung in der Nähe des Neutral
phenolen, von Gemischen aus höheren Oxalkylaten punktes im schwach saueren Milieu liegt. Mitunter ist
von Alkanolen bzw. Alkylphenolen und Alkyl- es zweckmäßig, den Injektionslösungen noch handelsschwefelsäureestern von Alkan- bzw. Alkylarylsulfon- 60 übliche Dispergiermittel z. B. auf Basis der Umsäuren oder von Naphthalinsulfonsäurederivaten, zu- Setzungsprodukte von Alkylenoxyden mit Kresolgefügt werden. Campher-Harzen oder von Gemischen aus oxalky-
prägnierungsflotten wird während 10 bis 40 Minuten, glykoläthern zuzufügen. In den meisten Fällen werden
vorzugsweise 30 Minuten, bei Temperaturen von 20 6g Injektionsflüssigkeiten von etwa Raumtemperatur
bis 7O0C, bevorzugt 30 bis 5O0C, vorgenommen. angewendet.
geschleudert oder abgesaugt und getrocknet. Ware zur Fixierung der Polykondensationsfarbstoffe
bzw. der !Entwicklung der Azofarbstoffe kontinuierlich
oder diskontinuierlich 30 Sekunden bis !0 Minuten, vorteilhaft 5 bis 10 Minuten, bei 100 bis 110aC,
bevorzugt 102 bis 106° C, gedämpft, Dabei hat es sich
erstaunlicherweise herausgestellt, daß die zum Lösen bzw. Aufbringen der Kupplungskomponente erforderliche
Menge an Alkali ausreicht, um den Polykondensationsfarbstoff zu fixieren. Verzichtet man auf den
kurzen Dämpfprozeß zur Farbstoff-Fixierung, so erhält man die volle Ausbeute des Polykondensationsfarbstoffes
an den erwünschten Stellen durch Injizieren der wäßrigen Lösung eines Alkalisulfids oder Alkalihydrogensulfids,
vorzugsweise der entsprechenden Natriumverbindungen, denen zweckmäßig Glaubersalz
oder Kochsalz zugesetzt werden, wobei die Injektion mittels der weiter oben erläuterten Apparatur
erfolgl. In diesem Fall wird das so behandelte Textilgut im Anschluß daran noch eine kurze Zeitdauer, im allgemeinen
bis zu 20 Minuten, bei Raumtemperatur oder mäßig erhöhter Temperatur zwischen 30 und
600C verweilen gelassen. Abschließend werden die Spulen wie üblich nachbehandelt und getrocknet. Die
erfindungsgemäß erzeugten Färbungen weisen die für Poiykondensationsfarbstoffe bzw. Eisfarben typisch
guten Echtheitseigenschaften auf.
In den nach dem beanspruchten Verfahren gefärbten
textlien Artikeln können die Cellulosefasern in nativer oder regenerierter Form vorliegen. Die für das Färben
von Garn gemachten Aussagen treffen gleichermaßen für Kardanband zu.
Die nachstehend beschriebenen Beispiele sollen die Durchführung des beanspruchten Verfahrens näher
erläutern, ohne es jedoch in irgendeiner Hinsicht auf die dort gezeigten Bedingungen zu beschränken.
600 g aufgespultes Baumwollgarn werden in einem Färbeapparat im Flottenverhältnis von 1:25 sowie
bei 300C für 30 Minuten mit dem nachstehend beschriebenen
Grundierungsbad behandelt. Daraufhin wird der Wickelkörper abgesaugt und getrocknet. In
den so imprägnierten Garnwickel werden nun an getrennten
Stellen der Spulenwicklung die unten angegebenen Injektionslösungen a) und b) injiziert,
wobei die Flottenaufnahme durch das Fasermaterial 150°/0, bezogen auf das Gewicht der trockenen Ware,
beträgt. Das in dieser Weise gefärbte Textilmaterial wird sodann zur Farbstoff-Fixierung 10 bis 20 Minuten
bei Raumtemperatur verweilen gelassen und anschließend im Färbeapparat wie üblich nachbehandelt
sowie getrocknet.
Durch Erhöhung der Natriumsulfidkonzentration in der Injektionslösung a) kann die Fixierdauer für den
Polykondensationsfarbstoff verkürzt werden.
gelöst, Die so erhaltene Lösung wird mit 5 g eines Netzmittels auf Basis von Gemischen aus höheren
Oxalkylaten von Alkanolen bzw. Aikyiphenolen und Alkylschwefelsäureestern von Alkan- bzw. Alkylarylsulfonsäuren
versetzt und durch Auffüllen mit Wasser von 20 bis 30°C auf 1 1 eingestellt. In dieser Lösung
werden noch 30 g des Farbstoffes der Formel
CuPc — [SO2 — NH- CH2- CH2- S — SO3Na]3
(CuPc = Kupferphthalocyanin)
in handelsüblicher Beschaffenheit, unter Rühren gelöst.
Injektionslösung a)
1 1 Wasser enthält
10 g Natriumsulfid und
250 g kristallisiertes Natriumsulfat.
Injektionslösir.jj b)
1.1 Wasser enthält
15 g des Amins der Formel
OCH3
NH1
SO2-N(
,C2H5
^C2H5
das mittels Natriumnitrit und Salzsäure diazotiert wurde und wobei man die erhaltene" Diazoniumsalzlösung
durch Zugabe von Matriumacetat abstumpft,
3,5 ecm Essigsäure (50%ig) sowie
1 g eines Dispergiermittels auf Basis von Gemischen
1 g eines Dispergiermittels auf Basis von Gemischen
aus oxalkylierten Fettalkoholen und höhermolekularen Polyglykoläthern.
Man erhält eine Spule, deren Garn an der Injektionsstelle
mit der Lösung a) in einem kräftigen, leuchtenden Blauton und an der Injektionsstelle mit
der Lösung b) in einem sehr brillanten Grünton gefärbt ist. Die Konzentration des auf dem Wickelkörper
durch das Grundierungsbad gleichmäßig verteilten Alkalis genügt, um den Garnwickel zwischea den
bo beiden Injektionsstellen mittels des Polykondcnsationsfarbstoffen
in einem zarten Blaugrün einzufärben.
Grundierungsbad
3,5 g der Verbindung der Formel
3,5 g der Verbindung der Formel
CH3-CO-CH2-CO-NH
werden in 3,5 ecm denaturiertem Äthylalkohol, 3,3 ecm
Natronlauge von 38° Βέ und 10 ecm kaltem Wasser 600 g aufgespultes Baumwollgarn werden in einem
Färbeapparat im Flottenverhältnis von 1:25 sowie bei 300C für 30 Minuten mit dem nachstehend beschriebenen
Grundierungsbad behandelt, Daraufhin wird der Wickelkörper abgeschleudert und getrocknet.
6o In den so imprägnierten Garnwickel werden nun an getrennten Stellen der Spulenwicklungen die unten
angegebenen Injektionslösungen a) und b) injiziert, wobei die Flottenaufnahme durch das Fasermaterial
150 °/o, bezogen auf das Gewicht der trockenen Ware, NH-CO-CH2-CO-CH3 65 beträgt. Das in dieser Weise gefärbte Textilmaterial
wird sodann zur Farbstoff-Fixierung 5 bis 10 Minuten bei 100 bis 1050C gedämpft und anschließend im
Färbeapparat wie üblich nachbehandelt.
7 8
, , salzKKimi! durch Ziieabe \on Natriiini;icet;it ab·
Grundier ungsbad stumpft/
Wie unter Beispiel I 3.5 ecm Fssigsiiure (50° oig) sowie
. . I g eines DispercieiTiittelsentsprechend Lösunc b
Injektionslosungsbada) 5 % on Beispiel I. '
Wie unter Beispiel I. Lösung b).
Man erhält eine Spule, deren Garn an der Injek·
Imektioiislosiingsbad b) tionsstcllc mit der Lösung a) in einem brillanten
1 I Wasser enthält Grünton und an der Injektionsstelle mit dci Lösung b]
7 g des Amins der Formel io in einem kräftigen OliWon gefärbt ist. Der auf dem
Wickelkörper durch das Grundieriingsbad gleich-
ISII-J-1 mäßig verteilte Polvkondensationsfarbsloff wird durch
den Dämpfprozeß an denjenigen Stellen, die nicht anderweitig mit einer Injektionslösung behandelt
-" NO2 ,5 wuiden. in einem kräftigen, leuchtenden ßlauton
fixiert.
Entsprechende Ergebnisse wie in den umhergehenden Beispielen lassen sich emelen. wenn man an Stelle
das mittels Natriumnitrit und Salzsäure dia/otiert \on Garn bei den Färbungen cellulosehaltiges Knrdenwnrde
und wobei man die erhaltene Diazonium- 20 band einsetzt.
409 607/362
Claims (2)
1. Verfahren zum unregelmäßigen Färben von diesen Farbstoffen schlechte Naßechtheiten aufweisen,
cellulosehaltigen! Garn oder Kardenband durch 5 Arbeitet man nun gemäß der Eisfarbentechnik, wobei
Injektion von Färbeflüssigkeit an mindestens einer zuerst das aufgespulte Garn mit der im alkalischen
ausgewählten Stelle in das aufgewickelte Faser- ■ Milieu gelösten Kupplungskomponente grundiert wird
material, dadurch gekennzeichnet, daß und anschließend mit oder ohne Zwischentrocknung
man die Wickelkörper aus dem Textilgut zuerst die Diazokomponenten injiziert werden, so erhält man
mit einer wäßrigen Flotte imprägniert, die alka- io sehr echte Färbungen, deren Farbstoffkosten, beson-Iisch
wirkende Substanzen, mindestens einen Poly- ders in tiefen Tönen, niedriger sind als bei Verwendung
kondensationsfarbstoff und mindestens eine zur von Reaktivfarbstoffen; jedoch ist es bei dieser Farb-Azokupplung
befähigte Komponente enthält, dann Stoffklasse sehr schwierig— und zum Teil unmöglich—,
eine oder mehrere, mindestens eine Diazonium- modische Zwischentöne durch Mischungen von Kuppverbindung eines aromatischen Amins enthaltende, 15 lungs- bzw. Diazokomponenten zu erzieirn. Dieses
saure wäßrige Lösungen einspritzt und anschließend Verfahren zum unregelmäßigen Färben von Garn nach
die so behandelte Ware zur Fixierung der Polykon- der Eisfarbentechnik ist zwar neu, soll jedoch nicht
densationsfarbstoffe bzw. Entwicklung der Azo- Gegenstand des vorliegenden Schutzrechtes sein,
farbstoffe entweder dämpft oder nach Injektion Es wurde nun gefunden, daß man cellulosehaltiges der wäßrigen Lösung eines Alkalisulfids oder 20 Garn oder Kardenband durch Injektion von Färbe-Alkalihydrogensuhids in andere Stellen des Wickel- flüssigkeit an mindestens einer ausgewählten Stelle in körpers bei Raumtemperatur oder mäßig erhöhter das aufgewickelte Fasermaterial mit gegenüber den Temperatur verweilen läßt. Färbeflotten gemäß der deutschen Patentschrift
farbstoffe entweder dämpft oder nach Injektion Es wurde nun gefunden, daß man cellulosehaltiges der wäßrigen Lösung eines Alkalisulfids oder 20 Garn oder Kardenband durch Injektion von Färbe-Alkalihydrogensuhids in andere Stellen des Wickel- flüssigkeit an mindestens einer ausgewählten Stelle in körpers bei Raumtemperatur oder mäßig erhöhter das aufgewickelte Fasermaterial mit gegenüber den Temperatur verweilen läßt. Färbeflotten gemäß der deutschen Patentschrift
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 1 244 104 stabileren Farbstofflösungen, geringeren
zeichnet, daß man bei der Grundierung Lösungen 25 Farbstoffkosten sowie ohne lange Verweilzeiten zur
von Polykondensationsfarbstoffen verwendet, die Farbstoff-Fixierung unregelmäßig färben kann, wobei
mindestens eine Thioschwefelsäureestergruppierung sich naßechte Färbungen in modischen Nuancen eraufweisen.
- zielen lassen, wenn man die Wickelkörper aus dem
Textilgut zuerst mit einer wäßrigen Flotte imprägniert,
30 die alkalisch wirkende Substanzen, mindestens einen
Polykondensationsfarbstoff und mindestens eine zur Azokupplung befähigte Komponente enthält, dann
eine oder mehrere, mindestens eine Diazoniumverbin-
Aus der deutschen Patentschrift I 244 104 ist es be- dung eines aromatischen Amins enthaltende, saure
kannt, cellulosehaltiges Garn mit Reaktivfarbstoffen 35 wäßrige Lösungen einspritzt und anschließend die so
unregelmäßig in der Weise zu färben, daß nach dem behandelte Ware zur Fixierung der Polykonden-
Verweben oder Verwirken der gefärbten Ware kein sationsfarbstoffe bzw. Entwicklung der Azofarbstoffe
Farbrapport auf den daraus gefertigten Textilien entweder dämpft oder nach Injektion der wäßrigen
erscheint. Gemäß dieser Färbetechnik, welche die Lösung eines Alkalisulfids oder Alkalihydrogensulfids
Praxis als »Space-Dyeing« bezeichnet, wird in das auf- 40 bei Raumtemperatur oder mäßig erhöhter Temperatur
gespulte Fasermaterial an verschiedenen Stellen eine verweilen läßt.
alkalische Reaktivfarbstofflösung eingespritzt, und Im Verlauf der Durchführung des zuvor beschriedanach
wird der Garnwickel sich selbst so lange über- benen Verfahrens entstehen in den Garnwickeln
lassen, bis der Farbstoff chemisch mit der Cellulose Färbungen mit Azofarbstoffen nach der Eisfarbenreagiert
hat. 45 technik, deren Farbtöne durch die Polykonden-Dieses bekannte Verfahren besitzt allerdings den sationsfarbstoffe nuanciert sind. Die erfindungsgemäße
Nachteil, daß die im alkalischen Medium gelösten Methode besitzt noch den zusätzlichen Vorteil, daß bei
Reaktivfarbstoffe nur eine begrenzte Zeitdauer haltbar z. B. nur zwei Injektionsstellen der restliche Teil des
sind, weil als Nebenreaktion zur Farbstoff-Faser-Ver- Wickelkörpers nicht ungefärbt verbleibt, wie nach dem
knüpfung zugleich eine Umsetzung des reaktiven Be- 50 Verfahren der deutschen Patentschrift 1 244 104,
Standteils dieser Farbstoffe mit den Hydroxylionen der sondern ebenfalls — und zwar durch die Polykondenwäßrigen
Färbeflotte stattfindet. Die dabei entstehen- sationsfarbstoffe — gefärbt wird,
den Hydrolysenprodukte können dann aber nicht mehr Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die mit der Cellulose eine kovalente Bindung eingehen, Vorbehandlung der aufgespulten Garne mit den wodurch ein deutlicher Verlust an Farbausbeute resul- 55 Alkali, Polykondensationsfarbstoffe und Kupplungstiert, Aus gleichem Grund darf ferner die im Vorrats- komponenten enthaltenden Imprägnierungsflotten Yorgefäß verbleibende Restflotte nicht längere Zeit un- teilhaft in einem Färbeapparat, z. B. einer Kreuzgenutzt bleiben, sondern muß vor jeder Injektion spulenfärbevorrichtung. Dadurch erreicht man, daß frisch angesetzt werden. eine große Anzahl von Spulen gleichzeitig grundiert Einen weiteren Nachteil bedeuten die langen Ver- 60 wird, weshalb dieser Verfahrensschritt praktisch keine weilzeiten, die nach dem erläuterten Stand der Technik Herabsetzung der Produktionsgeschwindigkeit bedeuzur Fixierung der Farbstoffe auf der Faser erforderlich tet, insbesondere, da die zweite Partie schon imprägniert sind. werden kann, während die Garnwickel der ersten Schließlich ist die Anwendung von Reaktivfarb- Partie mit der Diazolösung injiziert werden. Außerdem stoffen im allgemeinen mit relativ hohen Farbstoff- 65 is* man in der Lage, einen Vorrat von mit Alkali, PoIykosten verbunden. Werden dagegen, wie in der kondensationsfarbstoff und Kupplungskomponente österreichischen Patentschrift 104 379 beschrieben, vorbehandelten Wickelkörpern zu erstellen, von dem für die Injektionslösungen die vergleichsweise billigeren jederzeit eine beliebige Menge abberufen werden kann,
den Hydrolysenprodukte können dann aber nicht mehr Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die mit der Cellulose eine kovalente Bindung eingehen, Vorbehandlung der aufgespulten Garne mit den wodurch ein deutlicher Verlust an Farbausbeute resul- 55 Alkali, Polykondensationsfarbstoffe und Kupplungstiert, Aus gleichem Grund darf ferner die im Vorrats- komponenten enthaltenden Imprägnierungsflotten Yorgefäß verbleibende Restflotte nicht längere Zeit un- teilhaft in einem Färbeapparat, z. B. einer Kreuzgenutzt bleiben, sondern muß vor jeder Injektion spulenfärbevorrichtung. Dadurch erreicht man, daß frisch angesetzt werden. eine große Anzahl von Spulen gleichzeitig grundiert Einen weiteren Nachteil bedeuten die langen Ver- 60 wird, weshalb dieser Verfahrensschritt praktisch keine weilzeiten, die nach dem erläuterten Stand der Technik Herabsetzung der Produktionsgeschwindigkeit bedeuzur Fixierung der Farbstoffe auf der Faser erforderlich tet, insbesondere, da die zweite Partie schon imprägniert sind. werden kann, während die Garnwickel der ersten Schließlich ist die Anwendung von Reaktivfarb- Partie mit der Diazolösung injiziert werden. Außerdem stoffen im allgemeinen mit relativ hohen Farbstoff- 65 is* man in der Lage, einen Vorrat von mit Alkali, PoIykosten verbunden. Werden dagegen, wie in der kondensationsfarbstoff und Kupplungskomponente österreichischen Patentschrift 104 379 beschrieben, vorbehandelten Wickelkörpern zu erstellen, von dem für die Injektionslösungen die vergleichsweise billigeren jederzeit eine beliebige Menge abberufen werden kann,
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