DE2440756A1 - Farbstoffzubereitung zum faerben nach dem tauchkuepen-verfahren - Google Patents
Farbstoffzubereitung zum faerben nach dem tauchkuepen-verfahrenInfo
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Description
Unser Zeichen; O. Z. 30 76g Noe/Wn
67OO Ludwigshafen, 26.8.197^
Die Erfindung betrifft eine Farbstoffzubereitung zum Färben
von Cellulose oder ähnlichen pflanzlichen Fasern nach dem Tauchküpen-Verfahren.
Stoffbahnen und Garne aus Baumwolle oder ähnlichen pflanzlichen Fasern lassen sich durch Eintauchen in eine Farbflotte/ die
Indigo, Reduktionsmittel und Alkali enthält, und folgendem
Oxidieren mit Luftsauerstoff durch Verhängen an der Luft (sogenannter Luftgang) bei Zimmertemperatur färben. Dieser
Vorgang, der auch als Färben in Zügen bezeichnet wird, kann einmal oder mehrere Male wiederholt werden, wodurch das Fasermaterial
in verschiedenen Blautönen gefärbt werden kann. Dieses als Tauchküpen-Verfahren bezeichnete Färbeverfahren
wird vor allem in wenig industrialisierten Ländern, wie Afrika, Lateinamerika und Ostasien, zum Färben bestimmter Textilartikel,
z.B. nach der Batik-, Adire- und Waxprint-Technik angewendet. Dieses Verfahren kann sowohl unter einfachsten Bedingungen,
z.B. in wasserdichten Erdlöchern oder Blechkanistern, als auch in modernen Kontinue-Anlagen, z.B. zur kontinuierlichen Färbung
von Baumwollkettgarnen zur Herstellung von Denim-Artikeln,
angewendet werden.
Farbstoffe, die zur Färbung nach dem Tauchküpen-Verfahren geeignet
sind, müssen folgende Bedingungen erfüllen: Die Farbstoffe müssen a) leicht verküpbar sein, b) bei Zimmertemperatur
(20 bis 300C)färbbar (d.h. die Farbstoffe dürfen in der Küpe
zur Cellulosefaser keine oder nur geringe Substantiv!tat aufweisen)
c) auf der Küpe eine sogenannte Küpenhaut bilden, die die Küpe vor weiterer Oxidation schützt« Außerdem soll d) die
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Küpe des Farbstoffs eine hohe Stabilität aufweisen, damit diese über einen Zeitraum bis zu mehreren Wochen verwendbar bleibt
(stehende Küpe).
Dieses Tauehküpen-Verfahren wurde bisher nur mit Indigo durchgeführt,
da die Küpenfarbstoffe wegen ihrer färberischen Eigenschaften nach diesem Verfahren nur unegale Färbungen liefern.
Indigo hat für diese Anwendung noch den Vorteil, daß die Leukoform leicht in fester Form in Gegenwart von geeigneten Verdünnungsmitteln
hergestellt werden kann, ohne daß nach dem Trocknen der Mischung eine wesentliche Oxidation zum Indigo
eintritt.
Es wurde nun gefunden, daß man nach dem Tauchküpen-Verfahren
Rotfärbungen mit guten Gebrauchsechtheiten erhalten kann, wenn man eine Farbstoffzubereitung anwendet, die a) 25 bis 35 Gewichtsprozent
feindispergiertes Perylen-3,4,9*10-tetracarbonsäure-bis-N,N1-(p-chlorphenylimid),
b) 35 bis 60 Gewichtsprozent eines oder mehrerer Dispergiermittel, c) I3 bis 7 Gewichtsprozent
wasserfreies Alkalicarbonat, d) 13 bis 8 Gewichtsprozent
Natriumdithionit und gegebenenfalls e) 0 bis 24 Gewichtsprozent inerte Verdünnungsmittel enthält.
Mit der Zubereitung gemäß der Erfindung erhält man nach dem
Tauchküpen-Verfahren rote Färbungen, die. dem Farbton des
Alizarinrpts nahekommen.
Die Farbstoffzubereitung enthält das Perylen-3»4,9jlQ-tetracarbonsäure-bis-N,Nf-(p-ehloranilid)
in feindispergierter Form. Die Dispergierung des Perylentetracarbonsäuredilmids erfolgt in
bekannter Weise durch Einwirkung von hohen Scherkräften auf den Farbstoff in Gegenwart von Dispergiermitteln, z.B. durch Kneten
in Knetern oder durch Mahlen einer wäßrigen Suspension in einer Sand- oder Perlmühle. Das erhaltene Knetgut bsw. die erhaltene
wäßrige Disperaion wird in bekannter Weise getrocknet« z.B. in Troekenschränken oder duroh Zeratüubung®trocknung.
Als Dispergiermittel kommen z.B. di® bekannt®!! anionisohen, Ligninsulfonate,
KondenastionaprocJukte von Hepjifehalinsulfon-
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säure und/oder Naphthol- oder Naphthylamlnsulfonsäuren mit
Formaldehyd, Kondensationsprodukte von Phenolsulfonsäuren und/
oder Phenolen mit Formaldehyd und Harnstoff in Betracht.
Als Alkalicarbonate sind wasserfreies Natrium- und Kaliumcarbonat zu nennen, vorzugsweise wird man jedoch aus wirtschaftlichen
Gründen wasserfreies Natriumcarbonat als alkaliseh
wirkende Mittel anwenden. Die Menge an dem wasserfreien Alkalicarbonat richtet sich nach dem Farbstoffgehalt. In der
Regel wird mann, bezogen auf Farbstoff, ungefähr 20 bis 55 Gewichtsprozent, vorzugsweise 25 bis 45 Gewichtsprozent an
wasserfreiem Natriumcarbonat verwenden. Die Menge an Natriumdithionit beträgt im allgemeinen, bezogen auf den Farbstoff,
ungefähr 20 bis 55 Gewichtsprozent, vorzugsweise 25 bis 45 Gewichtsprozent. Die Menge an dem Reduktionsmittel kann in Ausnahmefällen
aus Gründen der Sicherheit beim Färben noch weiter erhöht werden, was jedoch in der Regel nicht erforderlich ist.
Das Färbeverfahren wird in üblicher Weise durchgeführt. Die
Farbstoffzubereitung wird in ein vorgeschärftes Bad langsam unter Rühren eingetragen, wobei die Verküpung in 5- bis 20 Minuten
vollständig erfolgt:ist.
Mit der Küpe kann in der gleichen Weise wie mit einer Indigoküpe
in mehreren Zügen gefärbt werden, wobei zwischen jedem Zug der Farbstoff durch Verhängen an der Luft oxidiert werden
muß. Die Farbstoffzubereitung ist auch zum Färben von Kettgarnen
für Denim-Artikel geeignet. Dabei passieren die Kettgarne
in Form eines Kabelstrangs kontinuierlich mehrere Küpen mit zwischengeschalteten Luftgängen. Eine für diese Anwendung
geeignete Kontinueanlage hat vorteilhafterweise ein oder zwei
Netzabteile mit Abquetschvorrichtung, 4 bis 5 Tauchküpen nach der Art der Rollenkufen mit Abquetschvorrichtung und 4 biß 5
Luftgänge, die über den Tauchküpen angeordnet sind.. Es folgen 1 oder 2 Spülabteile mit Abquetschvorrichtungen zum Spülen und
Waschen und ein Trockenaggregat. . '
Mit den Zubereitungen gemäß der Erfindung erhält man mit Hilfe
der genannten Färbeverfahren Rotfärbungen, die in ihren an-
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wendungstechnischen Eigenschaften und sonstigem Verhalten denen des Indigos entsprechen. Im Farbton kommen die erhaltenen
Färbungen dem des Alizarinrots nahe.
Die im folgenden genannten Teile und Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht. Für die folgenden Färbeverfahren wurde
folgende Farbstoffzubereitung verwendet: 32 Teile feindispergiertes Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäure-
NjN'-bis-ip-chlorphenylimid)
48 Teile Ligninsulfonat (Natriumsalz)
48 Teile Ligninsulfonat (Natriumsalz)
8 Teile wasserfreies Natriumcarbonat
8 Teile Natriumdithionit (90 #ig) und
4 Teile gereinigte, sulfierte Celluloseablauge als weiteres Verdünnungsmittel.
Beispiel 1
Diskontinuierliches Färben
Diskontinuierliches Färben
In ein Färbebad, das mit 2 ml/1 Natronlauge (380 Be) und
1,5 g/l Natriumdithionit (90 #ig) vorgeschräft ist, werden bei Raumtemperatur 7,5 g/l der vorstehend genannten Zubereitung
langsam eingerührt. Nach 15 Minuten ist der Farbstoff verküpt.
Eine Gewebebahn oder Garnstränge werden bei einem Flottenverhältnis
von 1 : 50 in 3 Zügen gefärbt:
1. Zug 15 Minuten Verweilzeit in der Küpe
2. Zug J
"5 Zur ' ^e ^ Minuten Verweilzeit in der Küpe.
Nach jedem Zug wird das Fasermaterial auf etwa 100 % Feuchtigkeitsaufnahme
abgequetscht und I5 Minuten durch Verhängen an der Luft oxidiert. Nach dem 3. Verhängen wird in kaltem Wasser
gespült. Man erhält eine rot gefärbte Gewebebahn bzw. rot gefärbte Garnstränge, die in ihren anwendungstechnischen Eigenschaften,
wie Reibechtheit, Farbtonumschlag beim Waschen, den mit Indigo erhaltenen Färbungen entsprechen. Das Färbebad kann
nach Zusatz von Farbstoffzubereitung für weitere Färbungen
verwendet werden (2. Färbepartie).
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Nach jeder 2. Färbepartie müssen neben der Farbstoffzubereitung
noch Alkali- und Reduktionsmittel zügegeben werden, z.B. 2 ml Natronlauge von J58° Be und 1,5 g Natriumdithionit je
Liter Flotte. Der pH-Wert des Färbebades sollte zu Beginn der Färbung nicht kleiner als 11 sein. . ■ ·
Beispiel 2
Kontinuierliches Färben
Kontinuierliches Färben
Färben von Kettgarnen für Denim-Artikel:
Die Kettgarne - entweder als Kabelstrang oder als nebeneinander liegende Fäden - werden in 1 oder 2 Abteilen mit Abquetschvorrichtung
benetzt, dann durch 4 oder 5 Tauchküpen nach Art einer Rollenkufe mit Abquetschvorrichtung geleitet.
Über jeder Tauchküpe befindet sich der Luftgang. Nach dem letzten Luftgang wird in 1 oder 2 Spülabteilen gewaschen und
gespült. Das gefärbte Gut wird dann z.B. auf einem Zylindertrockner
getrocknet.
Die Verweilzeit in der Tauchküpe beträgt 50 bis 60 Sekunden,
dabei bleibt das Färbegut unter der Flottenoberfläche. Bei einer Arbeitsgeschwindigkeit von 20 m/min liegt der Wareninhalt
jeder Tauchküpe bei ca. 20 m. In den Abquetschvorrichtungen
soll das Färbegut auf eine Flottenaufnahme von 100 %
abgequetscht werden. Die abgequetschte Flotte läuft in die
Tauchküpe zurück.
Die Luftoxidation soll mindestens 3 Minuten dauern, d.h. die
Luftgänge müssen auf mindestens 60 m ausgelegt sein.
Es wurde folgende Färbeflotte verwendet: ' Je Liter Färbeflotte werden
2 ml Natronlauge 38° Be
1,5 g'Natriumdithionit und
7,5 g der oben beschriebenen Farbstoffzubereitung
angewendet.
Für die Berechnung der nachzusetzenden Farbstoffmenge wird die
mit dem Material aus der Küpe entfernte Farbstoffmenge, die analytisch ermittelt wird, zugrunde gelegt.
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Claims (3)
- - β - 0.2,. 30PatentansprücheΙ» Farbstoffzubereitung enthaltend (bezogen auf a + b + c + c + e),a) 25 bis 35 Gewichtsprozent feindispergiertes Perylen- ~5A>9» 10-tetracarbonsäure-NjN' -bis-(p-chlorphenylimid),b) 55 bis βθ Gewichtsprozent eines oder mehrerer Dispergiermittel,c) 13 bis 7 Gewichtsprozent wasserfreies Alkalicarbonat,d) 13 bis 8 Gewichtsprozent Natriumdithionit und gegebenenfallse) 0 bis 24 Gewichtsprozent inerte Verdünnungsmittel.
- 2. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als c) Natriumcarbonat verwendet.
- 3. Farbstoffzubereitung gemäß den Ansprüchen 1 oder 2 bestehend aus 32 Gewichtsprozent (a), 52 Gewichtsprozent (b), 8 Gewichtsprozent (c) und 8 Gewichtsprozent (d)'.BASF Aktiengesellschaft609816/0999
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742440756 DE2440756C3 (de) | 1974-08-26 | Farbstoffzubereitung zum Färben nach dem Tauchküpen-Verfahren | |
CH1086875A CH596281A5 (de) | 1974-08-26 | 1975-08-21 | |
GB3491575A GB1509450A (en) | 1974-08-26 | 1975-08-22 | Dye formulation for dyeing by the dip vat process |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742440756 DE2440756C3 (de) | 1974-08-26 | Farbstoffzubereitung zum Färben nach dem Tauchküpen-Verfahren |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2440756A1 true DE2440756A1 (de) | 1976-04-15 |
DE2440756B2 DE2440756B2 (de) | 1976-12-09 |
DE2440756C3 DE2440756C3 (de) | 1977-08-18 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4189582A (en) * | 1977-06-18 | 1980-02-19 | Basf Aktiengesellschaft | Process for upgrading the color value of 3,4,9,10-tetracarboxylic acid N,N'-bis-methylimide |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4189582A (en) * | 1977-06-18 | 1980-02-19 | Basf Aktiengesellschaft | Process for upgrading the color value of 3,4,9,10-tetracarboxylic acid N,N'-bis-methylimide |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2440756B2 (de) | 1976-12-09 |
GB1509450A (en) | 1978-05-04 |
CH596281A5 (de) | 1978-03-15 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHV | Ceased/renunciation |