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Bodenaurbau, insbesondere für Rinderställe Die Erfindung betrifft
einen Bodenaufbau, insbesondere für Rinderställe, der aus einem Bodenbelag aus Gummi
oder Kunststoff und einem Unterboden besteht. Der Bodenbelag weist in an sich bekannter
Weise im wesentlichen nach unten gerichtete Vorsprünge auf, die in entsprechende
Ausnehmungen des Unterbodens eingreifen.
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Man hat bereits vor längerer Zeit vorgeschlagen, an Stelle des früher
üblichen Holz- oder Ziegelbodens in Rinderställen, der mit Stroh oder Laub bestreut
war, den Rinderstand bzw. Liegeplatz mit Gummimatten zu belegen. Man wollte damit
der Verschmutzung und dem Wundliegen der Rinder einerseits begegnen.
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und ihren Klauen einen besseren Halt bieten. Schließlich war ein solcher
Bodenbelag die unbedingte Vorau*etzung für eine Schwemmentmistung, da die Streu
das Ausbringen des Mistes in flüssiger Form behindern wUrde.
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solche Matten aus Gummi oder Kunststoff waren unter anderem auch bereits
derart ausgestaltet worden, daß sie an ihrer Unterseite
noppen-
oder rippenförmige Vorsprünge. insbesondere von schwalbenschwanzförmigem Querschnitt,
hatten, die bei der Verlegung in einen Unterboden aus Frischbeton der ausgezeichneten
Verankerung dienten.
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Solche Gummimatten haben sich Jedoch in der Praxis nicht bewährt,
da sie für den Liegeplatz der Tiere zu wenig weich und keinesfalls gleitsicher sind.
Die Anordnung von Oberflächenprofilen auf den Gummimatten bringt keine Verbesserung,
da die vergleichsweise harten Profilerhebungen zu einem Aufscheuern der Tiere an
exponierten Hautstellen führen können und einem zu raschen Verschleiß ausgesetzt
sind.
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Im übrigen muß von einem Stallboden, insbesondere dem Stand-bzw. Liegeplatzboden,
gefordert werden, daß er den hohen Beanspruchungen durch das Tier bzw. die Klauen
des Tieres standhält. und sich leicht reinigen läßt,welche Forderungen ein profilierter
Gummibelag bisher nicht immer zur vollsten Zufriedenheit erfüllen konnte.
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Demnach liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu
beseitigen und einen Bodenaufbau, insbesondere für Rinderställe, zu schaffen, der
dem Tier einen genügend weichen und gleitsicheren Liegeplatz bei Verzicht auf eine
Streu bietet, dauerhaft ist und sich leicht reinigen läßt.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die zwischen
den Vorsprüngen befindlichen Teile des Bodenbelages gegenüber dem Unterboden gewölbt
sind und mit ihm Hohlräume bilden.
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Durch die Wölbung ergibt sich die erforderliche elastische Nachgiebigkeit
des Belages, sodaß. das Tier denzu seiner Schonung erforderlichen weiien Liegeplatz
erhält. Die Wölbungen
Uber den Hohlräumen lassen sich beim Aufstehen
des Tieres aber auch von den Klauen so weit verformen, daß volle Gleitsicherheit
erzielt wird, obwohl die Belagxberfläche selbst völlig glatt, also unprofiliert
ausgebildet sein kann, um das Reinigen des Bodens zu erilchtern, zumal zwischen
den Erhebungen nur seichte und verhältnismäßig weite,vorzugsweise abgerundete Vertiefungen
vorhanden sind, in denen sich kein Kot od.dgl. auf die Dauer festsetzen kann. Durch
die Erhebungen wird auch vermieden, daß das Tier vollflächig auf der Belagtberfläche
aufliegt und die Luftzufuhr zur Liegefläche völlig unterbunden ist.
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Der Belag soll im Wölbungsbereich eine ausreichende Wandstärke von
etwa 6 bis etwa 20, vorzugsweise von etwa 8 bis etwa 12 mm besitzen, sodaß sich
eine genügende Widerstandsfähigkeit gegen das Durohdrücken bzw. Durchliegen und
eine ausreichende Dauerhaftigkeit gegen das Aufscheuern durch die scharfkantigen
Klauen des Tieres ergibt. Schließlich wird durch die luftgefüllten Hohlräume eine
verbesserte Wärmeisolationswirkung erzielt, das Tier liegt also nicht nur weich,
sondern auch warm.
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Die Hohlräume, bzw,die Wölbungen des Bodenbelages werden zweckmßigerweise
so ausgestaltet, daß sie auf dem Unterboden eine Gundrißfläche von mehr als etwa
lo, vorzugsweise mehr als etwa 20 cm2 überdecken. Dadurch ist eine bessere Reinigungsmöglichkeit
gegeben, und es kommt im Zusanmenwirken mit der erwähnten Wandstärke des BodenbeLages
zu einer ausreichenden Stützung der Tierklauen, bzw. des liegenden Tierkörpers.
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Diese Aüsführungsform der gegenständlichen Erfindung ist besonders
dann zweckmäßig> wenn die Wölbungen des Bodenbelages einzelne, von einander getrennte
Kuppeln bilden, die dann einen Durchmesser von etwa 5 bis etwa 20, vorzugsweiBB
etwa lo bis etwa 15 cm aufweisen sollen. Wenn die Wölbungen
wesentlich
kleiner als 5 cm werden, wird die Reinigung des Bodenbelages erschwert, wenn sie
jedoch wesentlich größer als 20 cm ausgebildet sind, wird die Luftzufuhr zur Haut
des liegenden Tieres erschwert, Die lichte Maximalhöhe der genannten Hohlräume soll
in Abhängigkeit von deren Durchmesser etwa lo bis etwa 50, vorzugsweise etwa 15
bis etwa 25 mm betragen. Bei einer lichten Maximalhöhe von wesentlich unter lo mm
wird das Durchliegen bzw. Durchdrücken des gewölbten Bodenbelages unter Ausschaltung
des weichen Liegeeffektes begünstigt, Während die Gefahr des Stolperns von Mensch
und Tier auftritt, wenn die lichte Höhe der Wölbungen wesentlich über 50 mm beträgt.
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Der Belag kann also als eine Platte bzw. Matte ausgebildet sein, die
mit einer Vielzahl von Wölbungen versehen ist. Dabei handelt es sich dann um einen
bereits in entsprechender Größe vorgefertigten Belag, der nur mehr in geeigneter
Weise am Estrich befestigt zu werden braucht.
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Es ist aber auch möglich, daß der Belag aus mehreren Jeweils ein Tonnengewölbe
bildenden, im Querschnitt flach U-förmigen Streifen besteht, die vorzugsweise entweder
einzeln oder zu mehreren nebeneinander auf einer brett- oder balkenartigen Unterlage
befestigt sind. Die oben für kuppelförmige tJölbungen vorgeschlagenen Dimensionsangaben
gelten hier sinngemäß.
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In diesem Fall kann also der Boden aus vorgefertigten brett-bzw. balkenartigen
Elementen zusammengesetzt werden. Die Streifen lassen sich aber auch auf einem durchgehenden
Boden verlegen. Dabei ergibt sich eine besonders billige Ausführung wenn als Belagtreifen
abgefahrene Autoreifen verwendet werden, die bloß aufgeschnitten und gestreckt zu
werden brauchen.
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Eine hinsichtlich der Fertigung und der Verlegung besonders günstige
Ausbildung wird dadurch erreicht, daß dünne, vorzugsweise
quadratische
Unterlagsplatten mit je einem flach kuppelförmig gewölbten Belagteil zu fliesenartigen
bzw.
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fliesenartig verlegten Einheiten verbunden sind.
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Das Befestigen des Belages auf der meist aus Beton bestehenden Unterlage
kann in der Weise errolgen, daß die Belagsränder bzw. die zwischen den Wölbungen
verbleibenden Belagsteile in den noch weichen Beton eingedrückt werden, wobei der
Belag bzw. jeder Belagsteil unterseitig mit warzen-oder rippenförmigen Ansätzen
zurVerankerung im Unterlagsbeton versehen ist . Eine andere Be,festigungsmöglichkeit
besteht darin, daß die Belagsteile seitlich abwärts reichende Laschen od.dgl. aufweisen,
mit denen sie in UnterlagsörSnungen bzw. -nuten verkeilt sind.
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Um eine erhöhte Widerstandsfähigkeit bzw. Verschleißfestig keit zu
erreichen, kann der Belag, wie bei Autoreifen üblich, mit einer Gewebeeinlage versehen
sein.
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Zwischen den einzelnen Rinderständen können vertiefte, belagsfreie
Zonen vorgesehen sein. In diesem Fall erübrigt sich jegliche seitliche Standabgrenzung,
da die Tiere von sich aus die Bereiche mit dem weichen Belag aufsuchen und sich
nicht etwa auf den harten Boden in der bela¢teien Zone zwischen den Ständen stellen
oder legen. Seitliche Standbegrenzungen sind ungünstig, da sie die Zugänglichkeit
zum betrefrenden Tier behindern und die Gefahr mit sich bringen, daß das Tier den
Pfleger gegen die Begrenzung drückt und vetetzt.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenständ anhand mehreren Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 und 2 einen Teil eines Stallbodens mit einem tonnen-bzw.
kuppelförmig gewölbten Belag im Schaubild, Fig. 5 einen Belag mit pyramidenstumpfförmigen
Erhebungen
ebenfalls schaubildlich, Fig.4 eine zur Hälfte aufgeschnittene fliesenartige Einheit
und Fig. 5 ein brett- bzw. balkenförmiges Bodenelement im Schaubild.
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Auf einer Betonunterlage 1 ist ein Belag 2 aus Gummi oder Kunststoff
vorgesehen, qer gemäß Fig. l'parallel zueinander angeordnet, an der Oberseite als
Erhebungen vortretende zylindrische oder tonnenförmige Wölbungen 5 aufweist, die
en; sprechende zwischen Belag und Unterboden 1 ausgesparte Hohlräume 4 überdecken.
Die Hohlräume haben eine Breite von etwa 5 - 15 cm und können sich über die ganze
Standlänge erstrecken. Die Stärke des Gummis im Wölbungsbereich beträgt etwa 7 -
lo mm. Die Vertiefungen lo zwischen den Wöbungen 3 sind flache, an ihrem Grund abgerundete
Nuten, in denen sich Schmutz praktisch kaum festsetzen kann, bzw. relativ leicht
wegspü-len läßt. An den Stellen, an denen der Belag 2 auf der Unterlage 1 aufliegt,
sind leistenförmige Ansätze 5 zur Verankerung im Unterlagsbeton vorgesehen. Neben
der gezeigten, mit dem erfindungsgemäßen Belag versehenen Zone des Unterbodens sind
vorzugsweise beidseitig belaggreie Zonen 11 vorgesehen.
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Nach Fig. 2 bildet der Belag 2 kuppelförmige Wölbungen 5a über Hohlräumen4
mit annähernd kreisförmiger Grundrißfläche von wenigstens 20 cm2. Die Verankerungsansätze
5a sind in diesem Fall warzenförmig gestaltet.
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Bei der Ausführungsvariante nach Fig. 3 weist der Belag 2 Erhebungen
3b in Form von Pyramidenstümpfen auf. Dabei wird man aber scharfe Kanten vermeiden
und die Übergänge aneinanderstoßender Flächen abrunden, so daß ohne weiteres ebenfalls
von Wölbungen im weiteren Sinne gesprochen werdenkann. Der
Belag
besitzt an seiner Unterseite etwa im Gitter angeordnete im Querschnitt schwalbenschwanzförmige
Leisten 9 zur Verankerung im Unterboden.
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Die Fig. 4 zeigt eine fliesenartige Einheit, bei der eine dünne, vorzugsweise
quadratische Unterlagsplatte 1b mit einem flach kuppelförmig gewölbten belagteil
2a von vornherein verbunden ist, wobei Vors rünge 8 des Bodenbelages 2a D die Fliese
1b am Rand umgreifen. em Unterboden entsprechenden Unterlagsplatten 1b bilden, wenn
sie auf einem Boden schachbrettförmig verlegt werden, zwischeneinander Nuten aus,
die von den seitlichen Vorsprüngen 8 jeweils zweier benachbarter fliesenförmiger
Bedenbelagsteile ausgefüllt werden.
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Gemäß Fig. 5 besteht der Belag schließlich aus Jeweils ein Tonnengewölbe
bildenden Streifen 2b, die einen flach U-förmigen Querschnitt besitzen und auf einer
brett- oder balkenartigen Unterlage la befestigt sind. Die BelagEreifen 2b können
bei der Herstellung der Unterlage la miteingegossen bzw. eihbetoniert werden. Es
ist aber auch möglich, die 3elsssS'treifen mit seitlich abwärts reichenden Laschen
6 zu versehen, diese in öffnungen 7 an den Seitenflächen der Unterlage la einzustecken
und dort zu verkeilen.
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Der Belag kann also in Form einer Plan oder Matte 2, 2a gemäß den
Fig. 1-4 auf einem entsprechenden Betonestrich oder Holzboden verlegt werden. Es
ist aber auch möglich, den Boden aus brett- oder balkenförmigen Elementen gemäß
Fig. 5 zusammenzusetzen. Der Belag erstreckt sich zweckmäßigerweise nur über den
eigentlichen Liegeplatz der Rinder, und es wird zwischen den einzelnen Rinderständen
eine bela£reie, vorzugsweise vertiefte Zone vorgesehen.