DE2055756B2 - Verfahren zur Herstellung von Gegenständen, die bei Änderung der Temperatur ihre Form zu ändern vermögen, und Anwendung des Verfahrens auf bestimmte Legierungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Gegenständen, die bei Änderung der Temperatur ihre Form zu ändern vermögen, und Anwendung des Verfahrens auf bestimmte LegierungenInfo
- Publication number
- DE2055756B2 DE2055756B2 DE2055756A DE2055756A DE2055756B2 DE 2055756 B2 DE2055756 B2 DE 2055756B2 DE 2055756 A DE2055756 A DE 2055756A DE 2055756 A DE2055756 A DE 2055756A DE 2055756 B2 DE2055756 B2 DE 2055756B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- alloy
- alloys
- temperature
- manganese
- nickel
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C5/00—Alloys based on noble metals
- C22C5/02—Alloys based on gold
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C5/00—Alloys based on noble metals
- C22C5/04—Alloys based on a platinum group metal
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C5/00—Alloys based on noble metals
- C22C5/06—Alloys based on silver
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C5/00—Alloys based on noble metals
- C22C5/06—Alloys based on silver
- C22C5/10—Alloys based on silver with cadmium as the next major constituent
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C9/00—Alloys based on copper
- C22C9/01—Alloys based on copper with aluminium as the next major constituent
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C9/00—Alloys based on copper
- C22C9/04—Alloys based on copper with zinc as the next major constituent
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C9/00—Alloys based on copper
- C22C9/05—Alloys based on copper with manganese as the next major constituent
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22F—CHANGING THE PHYSICAL STRUCTURE OF NON-FERROUS METALS AND NON-FERROUS ALLOYS
- C22F1/00—Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working
- C22F1/006—Resulting in heat recoverable alloys with a memory effect
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Thermal Sciences (AREA)
- Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
- Heat Treatment Of Steel (AREA)
- Heat Treatment Of Strip Materials And Filament Materials (AREA)
- Heat Treatment Of Articles (AREA)
- Heat Treatment Of Nonferrous Metals Or Alloys (AREA)
Description
Es ist bekannt, daß bestimmte Legierungen in der v,
Lage sind, bei Änderung der Temperatur ihre Form oder Gestalt zu ändern (Memory-Effekt), d. h., wenn ein
Gegenstand bei einer Temperatur U aus seiner Form Fi
in eine andere Form Fi umgeformt und dann auf eine
bestimmte Temperatur ti erwärmt wird, so nimmt er mi
zumindest teilweise wieder seine ursprüngliche Form Fi
an. Diese Formänderung beim Aufwärmen entspricht der Änderung des Gefügcs der Legierung aus einer
Tieftemperaturphase in eine Hochtemperaturphase. Dieser Effekt ist bereits bei Nickel-Titan-Legierungen >r>
mit 52 bis 56% Nickel und bei bestimmten Gold-Cadrniiim-
und (iold-Silber-Cadmium-l.cgicrungen bekannt
(GBPS II 16 158).
Bei diesem bekannten Verfahren geht es ausschließlich um die Herstellung von Gegenständen, die eine
einmalige selbständige Formänderung unter bestimmten Bedingungen erfahren. Es ist bekannt, daß in dem
System Ti/Ni nur eine begrenzte Mischbarkeit vorliegt.
Es bilden sich bei bestimmten Mengenverhältnissen der beiden Nietalle wohldefinierte intermetallische Verbindungen;
durch diese intermetallische Verbindung mit z. B. etwa 50% Ni und etwa 50% Ti findet unter
entsprechenden Bedingungen die aus der GB-PS 11 16 158 bekannte Formänderung statt. Nach diesem
Stand der Technik wird somit ein entsprechend hergestelltes Metallband in gestrecktem Zustand unter
die Konversionstemperatur abgekühlt, bei dieser spiralig aufgewickelt, in dieser Form über die Konversionstemperatur
erwärmt und schließlich langsam abgekühlt Die so vorbehandelte Wicklung kann sich
dann beim Erreichen einer bestimmten Temperatur (Sonneneinstrahlung) wieder strecken.
Die Bereiche intermetallischer Verbindungen in Mehrstoff-Legierungen und insbesondere solcher intermetallischer
Verbindungen, welche den Memory-Effekt zeigen, sind — wie leicht ersichtlich — nur in einem sehr
begrenzten Umfang verfügbar. Man war daher bestrebt, andere Legierungen und Systeme mit Memory-Effekt
aufzufinden, die sidvaufgrund dieser Eigenschaft für die verschiedensten Zwecke anwenden lassen.
Es wurde nun überraschenderweise festgestellt, daß auch Legierungssysteme, die nicht als intermetallische
Verbindungen zu bezeichnen sind — vorausgesetzt, daß sie ein bestimmtes Gefüge aufweisen —, den Memory-Effekt
zeigen. Diese Legierungssysteme müssen aber, um dieses spezielle Gefüge zu erreichen, einer
besonderen Behandlung unterworfen werden.
Aufgabe der Erfindung ist es somit. Gegenstände auf der Basis von Legierungen herzustellen, welche den
Memory-Effekt aufweisen und auszunutzen gestatten. Die Erfindung geht aus von einem Verfahren /ur
Herstellung von Gegenständen aut der Basis einer Legierung, die bei Änderung der Temperatur ihre Form
zu ändern vermag, durch Abkühlen der Legierung in einer ersten Form F, von einer Temperatur l\ auf eine
tiefere Temperatur /2 und plastisches Verformen bei h in
eine zweite Form Fi, wobei Temperaturen und
Kühlgeschwindigkeit so gewählt werden, daß der Gegenstand beim Wiederaufwärmen zumindest teilweise
wieder seine erste Form Fi annimmt. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine Phase der Legierung in Form einer
primären festen Lösung eines Metalls Mi in einem anderen Element, welches die Stabilität von M<
in einer hochtemperaturform vergrößert, entweder beim Abkühlen
einer Schertransformation in ein im wesentlichen zellenförmig martensitisches Gefüge unterzogen
wird oder beim Abkühlen die Hochtemperaturform beibehält, jedoch einer Scherbelastung während einer
Kaltbearbeitung unterzogen wird, bei der das im wesentlichen zellenförmig martensitische Gefüge gebildet
wird. Die plastische Verformung wird vorzugsweise dann vorgenommen, wenn sich die feste Lösung über
dem M,-Punkt und in ihrer Hochtemperaturform
befindet. Es ist aber auch möglich, die plastische Verformung dann vorzunehmen, wenn sich die feste
Lösung bei oder unter ihrem /Vf,-Punkt befindet und
teilweise in ihrer Hochtemperaturform vorliegt.
Das erfindungsgemäOc Verfahren läßt sich auf eine
ganze Reihe von Legierungssystemen anwenden, insbesondere auf F.isenlegieriingcn mit Chrom und
Nickel und/oder Mangan und/oder Kobalt, auf Eisenlegierungen mit Mangan und gegebenenfalls Titan oder
Nickel, auf Manganlegierungen mit Nickel oder Kobalt und auf Titanlegierungen mit Molybdän, Mangan oder
Niob.
Durch die erfindungsgemäße Behandlung induzieren die Umformungskräfte die Bildung des Martensits.
Durch Aufwänden auf eine Temperatur entsprechend dem /VPunkt geht die Legierung in die stabile
Hochtemperaturphase über und kehrt dabei zumindest teilweise in ihre ursprüngliche Form zurück. Vorausgesetzt,
daß nicht zu hoch erwärmt wird, wird sie dann zumindest teilweise wieder die Form annehmen, auf die
sie umgeformt worden ist Für das erfindungsgemäße Verfahren ist es wesentlich, die Wärmebehandlung
derart durchzuführen, daß eine Transformation in eine martensitische Phase erwirkt wird, die das gleiche
Phänomen der reversiblen Formänderung bei einer kritischen Temperatur ergibt.
Die erfindungsgemäß hergestellten Gegenstände eignen sich für verschiedene Anwendungsgebiete, wo
eine Formänderung in Abhängigkeit von der Temperatur benötigt wird, z. B. in Rohr-Kupplungen, wobei die
Rohre die Form ändern und zwei Maschinenelemente miteinander in Eingriff bringen, oder auch bei
Temperaturfühlern in Schaltanlagen und als Federn.
Nach der Erfindung wird die Legierung auf Raumtemperatur oder eine entsprechende Temperatur
abgeschreckt, so daß die Hochtemperaturphase metastabil in Lösung verbleibt. Die Legierung in ihrer
Hochtemperaturform wird dann durch Kaltbearbeiten in die neue Form umgeformt. Dabei wird die
Hochtemperaturform unter Schereinwirkung zu einem spannungsinduzierten Martensit umgebildet. Ein Teil
der Deformation kann von anderen Prozessen, wie Gleiten oder Zwillingsbildung, begleitet sein. Beim
Wiederaufwärmen wandelt sich die martensitische Phase in dem verformten Gegenstand bei Erreichen
einer entspr -chenden Temperatur, die allgemein als A,-Punkt bezeichnet wird, wieder zurück in die
Hochtemperaturform. Dabei kehrt der Gegenstand in seine ursprüngliche Form F zurück. Das Ausmaß, in
welchem die ursprüngliche Form Fi erreicht wird, hängt
von dem Ausmaß ab, in dem die ursprüngliche Deformation von der Martensitbildu; g begleitet wurde.
Wenn bei der Deformation Gleiten oder Zwillingsbildung auftritt, so kann dieser Teil der Deformation nicht
rückgängig gemacht werden.
Werden die Legierungen in einem solchen Ausmaß
abgekühlt oder abgeschreckt, daß sie vollständig zu Martensit transformiert :,ind, so erreicht man bei
Wärmebehandlung keine Gcstaltänderung mehr. Die durch Wärmebehandlung gewinnbare Spannung oder
Kraft kann nur hervorgerufen werden von dem Martensit, der unter Spannung oder Last aus der
hochtemperaturfesten Lösung gebildet wurde. Die Legierung wild daher vorzugsweise über ihrem
/V/,-Punkt umgeformt. Wird die Legierung unter ihren A7,-Punkt abgekühlt, so daß ein gewisser Anteil an
Marlcnsil gebildet wird, ist es (loch noch möglich, in
einem gewissen Ausmaß eine bei Teinperaturändcrung
gewinnbare Kraft durch I Imformcn der restlichen Hochtempcraiurform /u erreichen, welche üblicherweise
als Austcnil bezeichnet wird und sich unter Last in den Martensit umwandelt. Der Af,-Punkt ist die
Temperatur, bei der sich beim Abkühlen der metastabilen Hochtcmperaturphase der Martensit spontan zu
bilden beginnt. Dieser Maricnsit ist die I Irsachc für eine
durch Wärmebehandlung wiedergewinnbare Kraft beim Wiederaufwärmen über die /Is-Temperatur.
Ist das Gefüge in der Hochtemperaturform nicht vollständig austenitisch, d. h. wenn eine zweite Phase
oder eine andere feste Lösung oder intermetallische Verbindung beim Abkühlen ausfällt, erhält man noch
immer eine durch Wärmebehandlung gewinnbare Kraft vorausgesetzt, daß (a) die austenitischen Phasen eines
solchen Werkstoffs geeignet sind, beim Kaltbearbeiten bei Arbeitstemperatur spannungsinduziert Martensit zu
bilden, (b) daß nicht übermäßige Mengen einer sekundären Phase, d. h. mehr als 40% (obzwar die
tatsächlich zulässige Menge von ihrer Verteilung abhängt), vorliegen und (c) daß die zweite Phase nicht
die Keimbildung oder den Kristallwachstumsmechanismus des spannungsinduzierten Martensits nachteilig
beeinflußt. Bei der zweiten Phase kann es sich im Falle von Eisenlegierungen z. B. um o-Ferrit oder andere
intermetallische Verbindungen handeb.
Die Erholung oder Rückstellung erreicht man beim Aufwärmen des kaltverformten Gegenstandes über den
/ts-Punkt bis zu dem Ae-Punkt Der /*S-Punkt ist die
Temperatur, bei der Martensit entweder spontan oder spannungsinduziert durch Umformung mit der Rückumwandlung
zu Austenit beginnt, und der /4t.-Punkt ist die
Temperatur, bei der die Rückumwandlung des Martensits in Austenit beendet ist. Dieser Temperaturbereich
kann bis zu 300 bis 400°C bei Eisen- und Titanlegierungen betragen.
Bei dem erfindungsgemäß anwendbaren Legierungen handelt es sich um die Eisenlegierungen mit Mangan
und gegebenenfalls Kobalt und/oder Chrom und/oder Nickel, also ternäre oder quaternäre Legierungen mit
Eisen, Mangan, Nickel oder Kobalt und Chrom und weitere komplexe Legierungen dieser Metalle und
zusätzlichen Elementen, wie Kupfer, Molybdän, Aluminium, Titan und/oder Niob, vorausgesetzt, daß die
gebildete feste Lösung beim Abschrecken von Temperaturen in der Größenordnung von 800 bis 12000C als
y-PNse oder Austenit bestehen bleibt. Die optimale Temperatur hängt von der Legierungszusammensetzung
ab; es ist bei Legierungen mit geringem Chrom- und hohem Nickel- oder Mangangehalt möglich, daß die
Hochtemperaturphase auch beim langsamen Abkühlen auf Raumtemperatur bestehen bleibt. Die Zusammensetzung
der Legierung soll derart sein, daß beim kontinuierlichen Abkühlen oder Kaltbearbeiten unter
der M.rTemperatur (das ist die Temperatur, bei der Martensit durch Deformation aus der metastabilen
Hochtempcratur-Lcsung gebildet werden kann) folgende
t Imwandlungen erleidet: γ —■ ε-Martensit (hexagon J
dichte Kugelpackung) —<r'-Martensit (kubisch raumztntriert)
oder γ -» ε-Martensit. Die besonders geeigneten
Legierungen haben geringe Störenerg'e (stacking
fault energy), so daß der e-Martensit leichter umgeformt werden kann. Bei zunehmendem Mangan- und Chromgehalt
und abnehmbarem Nickelgehalt sinkt die Störenergie, wodr-ch die Bildung von e-Martensit
begünstigt wird. Das wesentliche Merkmal des ε-Martensits
liegt darin, daß er »selbstanpassend« ist und seine Bildung nicht zu einem Gleiten in der Ausienitphase
führt. V-Martensit ist nicht »selbstanpassend« und bildet Gleitverschicbungen in der Austenitphase. Last
führt zu einem Gleit _·η in der Austenitphase und kann
daher durch Wiederaufwärmen über den Temperaturbereich /4, bis /4,. nicht wiedergewonnen werden.
Durch Wärmebehandlung wiedergewinnbare Kraft ist immer von einem anoimal geringen Pseudoulastizi-
tätsmodul begleitet, wenn der Gegenstand unter Last steht. Dies findet bereits bei relativ geringen Spannungen
infolge einer spannungsinduzierten Martensitbildung durch Kaltumformen der austenitischen Phase
statt. Wenn die Streckgrenze der austenitischen Phase
ebenfalls gering ist, kann das pseudoelastische Phänomen durch Deformation des Austenits maskiert sein.
Dies wurde besonders bei hohem Nickelgehalt und sehr niederem M,-Punkt beobachtet. Mit steigendem M,-Punkt
durch Verringerung der Legicrungsclemente der Eisenlegierung oder wenn durch zusätzliche Elemente,
wie Aluminium, Kupfer oder Molybdän, eine Härtung durch feste Lösung hervorgerufen wird, beobachtet man
einen geringen Pseudoelastizitätsmodul.
Die Legierungen können Verunreinigungen und/oder zulässige Beimengungen einschließlich solchen, die die
elastische Aufrichtung gestattet wird. Eine Krümmung von 180° entspricht einer Oberflächenspannung von
etwa 4,25%.
Unter »durch Wärmebehandlung wiedergewinnbare , Kraft« ist folgendes zu verstehen: Es ist der Prozentsatz
der Spannung — bezogen auf eine ursprüngliche Prüflänge von 25,4 Jim —. die durch Erwärmen
innerhalb des Temperaturgebiets A, bis Ac wiederge
wonnen wird. Es wird darunter aber auch die gesamte
in Winkclbewcgung eines Prüfkörpers verstanden, welcher
ursprünglich um 180 gebogen und dann elastisch aufgerichtet wurde und der über den Temperaturbereich
A, bis /!,erwärmt worden ist.
Welche Art von Spannung angegeben wird. d. h.. ob
ι , es sich um % Zugspannung oder um den Biegungswinkel handelt, hängt von der Art des durchgeführten
iiinJni· %-f.n An
vorausgesetzt, daß eine feste Lösung, die die erforderliche Martensittransformation auszuführen vermag, vorliegt.
So können z. B. Eisenlegierungen geringe Anteile an Kupfer, Aluminium, Molybdän, Titan und Niob
jeweils in Mengen bis 2,2,5.4 bzw. 1,5% enthalten.
Die Legierungen brauchen nicht notwendigerweise binär oder ternär zu sein. Bei den Legierungen kann es
sich um zwei- oder mehrphasige Legierungen handeln, in denen zumindest eine Phase eine wie oben
beschriebene feste Lösung ist. Die andere(n) Phase(n) oder zumindest cini· der anderen Phasen kann aus einer
intermetallischen Verbindung bestehen, die den Memory-Effekt zeigen kann.
Eine primäre feste Lösung im Sinne der Erfindung erhält man, wenn Atome von einem oder mehreren
Element(en) einem reinen Metall einverleibt werden können, ohne daß das Kristallgefüge verändert wird, nur
durch Platzwechsel der Atome an den verschiedenen Gitterstellen innerhalb des Kristallgitters des reinen
Metalls.
Eine intermetallische Verbindung im Sinne der Erfindung ist eine einzige Phase — zum Unterschied
von einer primären festen Lösung —. in der zwei oder mehrere Elemente in entsprechenden Mengenverhältnissen
legiert sind. Sie hat üblicherweise ein anderes Kristallgefüge als die reinen Elemente und ist meist eine
Verbindung der Elemente in einem einfachen Atomverhältnis,
z. B. /4,ß„ worin A und ßdie Elemente und .v und
j Ziffernwerte unter 10 sind. Es werden auch solche Phasen umfaßt, die einen Löslichkeitsbereich für
einzelne Elemente um ein einfaches Atomverhältnis ohne Änderung des Kristallgefüges zeigen.
Legierungen, auf die sich das erfindungsgemäße Verfahren anwenden läßt, zeigen hohe innere Reibung,
wenn sie in der erwähnten Weise wärmebehandelt werden. Diese innerf Reibung erreicht die höchsten
Werte bei Temperaturen in der Nähe des Mr und
Mc- Punkts.
Es wurde auch festgestellt, daß das Ausmaß der Gestaltänderung beim Erwärmen des Gegenstandes
durch Einwirkung einer ausreichender. Spannung entgegengesetzt zu dieser Formänderung verringert
oder sogar verhindert werden kann.
Unter »beibehaltene Last« (retained strain) ist die permanente Spannung zu verstehen, die in dem
Prüfkörper, der unter Zug verformt wurde, erhalten bleibt. Sie wird in %, bezogen auf eine Prüfiänge von
25,4 mm, angegeben. Darunter ist aber auch der Winkel zu verstehen, der beibehalten wird, wenn ein gerader
Prüfkörper von 0,787 mm Dicke um 180° gebogen wird, d. h. daß die beiden Schenkel parallel sind, woraufhin die
ten Anwendungsgebiet des Gegenstandes.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele erläutert. Die Prozentangaben beziehen sich auf
Gew-%, wenn nichts anderes angegeben ist.
Beispiel I
Das System Eisen-Chrom-Nickel
Das System Eisen-Chrom-Nickel
Diese Legierungen wurden 0.5 h bei 1000' C gehalten
und dann mit Wasser abgeschreckt. Man erhielt ein metastabiles austenitisches Gefi-ge mit einer durchschnittlichen
Korngröße von etwi 0.! mm.
Es wird Bezug genommen auf das Dreiecksdiagramm der Fig. 1. Die Flächenbercichc A und B der F i g. I
zeigen Legierungszusammensetzungen, die merkliche Beträge von in der Wärme rückgewinnbarer Kraft
ergeben. Der Bereich A wird durch die Linien 25% Chrom und 12.5% Nickel sowie 18% Nickel und 15%
Chrom und der Bereich B durch die Linien 25% Chrom und 10% Nickel. 18% Nickel. 10% Chrom und 75%
Eisen begrenzt.
Die Nickel-Untergrcnze. die etwa 10% beträgt,
entspricht der spontanen Martensitbildung bei Abkühlung
aus der austenitischen Phase. Derartige Legierungen lassen sich also nicht leicht verformen. Über der
Nickel-Obergrenze von 180O wird dir austenitische
Hochtemperaturphase in einer Bedingung gehalten, daß sie bis zu Temperaturen von zumindest herunter bis
-196"C stabil ist. so daß eine Kaltumformung keine spannungsinduzierte Martensitbildung hervorzurufen
vermag. Unter der Chrom-Untergrenze von 10% *ird keine in der Wärme wiedergewinnbare Kt.ift beobachtet.
Bei der Chrom-Obergrenie von 25% enthält das
Gefüge beim Abkülhen von bis zu 1200=C. d.h. in der Hochtemperaturphase, neben Austenit (5-Ferrit. Ein
gewisser Anteil an in der Wärme wiedergewinnbarer Kraft kann durch Verformen der austenitischen Phase
entstehen, jedoch nimmt dieser mit steigendem Anteil an 0-Ferrit ab. Optimale durch Wärmebehandlung
wiedergewinnbare Kraft erhält man. wenn der M1-Punkt
unter — 196° C leigt und sich der spannungsinduzierte
Martensit bei Kaltbearbeitung bei - 196"C bildet. Dies gilt für die höheren Anteile an Chrom und Nickel
im Bereich A der Fig. 1. Ebenso optimale Ergebnisse erhält man. wenn die Legierungen bei der niedrigstmög-
»mnpratn r
abgeschreckter Form kaltbearbeitet werden. -196° C
wird einer Umformung bei -70 oder 20° vorgezogen. Dies sind allgemeine Richtlinien für alle Eisenlegierungen.
ΛI r.isenlegierung mit 20"/» Cr und 15% Ni
Beibehaltene Last
hei - 1% (
hei - 1% (
In der Wiirme wiedergewinnbare Kraft
"" Zugspannung iii|ui\
< Bewegung
4.8%
14.6%
2X.8",
14.6%
2X.8",
0.7%
1.05",.
1.05% .15°
Diese Legierung ist beim Abkühlen auf -196 C vollständig austenitisch. zeigt jedoch keinen anormal
geringen Pseudoclastizitätsmodul. Aus der Tabelle geht die generelle Tendenz der Eisenlegierungen hervor, ι -,
D°
wonach die in der Wärme wiedergewinnbare Kraft mit der beibehaltenen Last bis zu einem Grenzwert ansteigt,
bei dem sie dann konstant bleibt.
Die Legierung wurde durch Biegen verlbrmt.
Biege-
! e ni r ■.
Beibehaltene Last
"■■ Oberflächenspannung
in der Wiirme wiedergewinnbare
KraO
KraO
< ". Oberflächen
spannung
- 70 (
I1Ji. (
I1Ji. (
153°
147°
147°
3.62% 15° 0.36%
.i.49% 23° 0.57%
Diese Legierung war bei - 196 C teilweise zu Martensit transformiert worden.
C) Lisenlegierung mit 25"·'· Cr und 15"- Ni
Die Legierung wurde durch Zug deformiert.
Die Legierung wurde durch Zug deformiert.
Beibehaltene Last
hei 196 (
hei 196 (
In der Wiirme wiedergewinnbar Kraft - Zugspannung a'quiv.
< Bewe-
0.65".·
0.80"..
0.80"..
30°
36°
Diese Legierung enthielt etwa 10% (5-Ferrit. jedoch verhinderte dies nicht die Ausbildung der gewünschten
Eigenschaften.
Beispiel 2
Das System Fisen-Chrom-Nickel-Mangan
Das System Fisen-Chrom-Nickel-Mangan
Mangan kann ganz oder teilweise das Nickel in den ternären Eisen-Chrom-Nickel-Legierungen ersetzen
und verhält sich ähnlich dem Nickel. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch auf Eisen-Chrom-Legierungen
mit 10 bis 25% Chrom und sowohl Nicke! als auch Mangan angewandt werden. Diese Legierungen enthalten
wenig oder keinen Martensit beim Abschrecken aus der Hochtemperaturphase, bilden jedoch spannungsinduzierten
Martensit bei Belastung zwischen - 196 und + 20= C. Es wird Bezug genommen auf das Dreiecksdiagramm
der Fig. 2. wo Legierungs-Zusammensetzung, die in die Bereiche a. b und c fallen, angegeben sind.
Diese Legierungen führen zu einer in der Wärme wiedergewinnbare Kraft. Der innere schraffierte Bereich
i> umfaßt die bev( rzugten Legierungen.
Bei den in F i g. 2 und den Bereichen a, b und c angegebenen Nickel- und Mangangehalten enthält die
Grundlegierung 10 bis 17.5% Chrom. Rest Eisen.
In der Wärme wiedergewinnbare Kraft wurde
ebenfalls für Legierungen innerhalb der Bereiche a. b und c-der Fig. 2 gefunden, wenn der Chromgehalt bis zu
20% beträgt, jedoch der Mangangehalt 15% nicht übersteigt.
Das gleiche gilt für Legierungen mit einem maximalen Chromgehalt von 25%, vorausgesetzt, daß der
Mangangehalt 5% nicht übersteigt. Innerhalb dieser Grenzen kann der maximale Chromgehalt schrittweise
um 1 % erhöht werden, vorausgesetzt, daß der maximale Mangangehalt schrittweise um 2% verringert wird, und
umgekehrt. Der Nickelgehalt verbleibt in den Bereichen a. b und c relativ- zu den Mangangehalten, der Rest ist
immer Eisen.
Die Begrenzung des Chromgehaltes auf 17.5% bei Mangangehalten >!5'!o ist erforderlich, da sonst die
Legierungen für die Verarbeitung zu spröde werden.
Die Bereiche a, bund cder F i g. 2 sind durch folgende
Punkte begrenzt·
Bereich a:
Nickel 12.5%-(0.575 · % Mn).
2%. 17.5%-(0.575 · % Mn).
10% -(0.575 · % Mn).0% Mn und 0% Ni.
Bereich b:
Nickel 12.5%-(0.575 ■ % Mn).
16%-(0.575 · %Mn).
2% und o% Mn.
16%-(0.575 · %Mn).
2% und o% Mn.
Bereich c.
Nickel 16%-(0.575 ■ % Mn).
17.5%-(0,575 · % Mn),
2% und 0% Mn.
17.5%-(0,575 · % Mn),
2% und 0% Mn.
Alle diese quaternären Legierungen wurden 0.5 h bei 1050°C lösungsgeglüht und dann in Wasser abgeschreckt,
wodurch ein austenitisches Gefüge mit einer ungefähren Korngröße von 0,1 mm erhalten wurde.
D) Eisenlegierung mit 15% Cr, 11% Ni und 6,5 Mn
Beibehaltene Last
bei - 196°
bei - 196°
In der Wärme wiedergewinnbare Kraft
% Zugspannung äquiv. < Bewe
gung
0,55%
0,50%
0,50%
25° 22°
Diese Legierung zeigte keinen Pseudoelastizitätsmocliil
beim Verformen.
I·') Eisenlegierung mit 15% Cr, 5% Ni und 17,5 Mn
Beibehaltene Last
bei - 196°
bei - 196°
In der Wärme wiedergewinnbare Krall
% Zugspannung äquiv. < Bewegung
0,95%
I ,J0%
I ,J0%
42° 56°
Beispiel J Das System Eisen-Chrom-Mangan
In Eisen-Chrom-Nickel-Legierungen kann Mangan vollständig das Nickel ersetzen, wenn der Chromanteil
zwischen 10 und 17,5% liegt. Es wird Bezug genommen auf F i g. 2. Der maximale Mangangehalt liegt zwischen κι
17,5 und 30,5%, der bevorzugte Bereich zwischen 20 und
27,5%.
Die Legierungen wurden 0,5 h bei 10000C gehalten
und dann mit Wasser abgeschreckt. Die Verformung der Prüfkörper erfolgte durch Zug. π
l;) Eisenlegierung mit 15% Cr und 25% Mn
Beibehaltene
bei - 196°
bei - 196°
Last In der Wärme wiedergewinnbare Kraft
% Zugspannung äquiv. < Bewe- '"
gung
0.4%
18°
Diese Legierung ist bei -1%'C teilweise martensitisch
und hat eine mäßige Bruchdehnung von 6,6%. Bei -70" und oberhalb der Spannungsdehnungskurve war
eine vollständig beibehaltene austenitische Struktur und ein geringer Pseudoelastizitätsmodul nicht feststellbar.
Bei Umformung ä70°C war keine in der Wärme wiedergewinnbare Kraft zu beobachten.
Beispiel 4
Das System Eisen-Chrom-Nickei-Kobalt
Kobalt wirkt als Stabilisator des austenitischen (iefuges in korrosionsbeständigen Stählen. Es wurde
festgestellt, daß Koball-Eisen-Chrom-Nickel-Legierungen
bis zu 20% unter Aufrechterhaltung des Rückstellvermögens einverleibt werden kann, vorausgesetzt, daß
die Chrom- und Nickelgehalte so eingestellt werden, daß ein geeigneter Λ-Λ-Punkt vorliegt. Durch Zugabe
von Kobalt erhält man bei Legierungen bis herunter zu 10% Cr eine Verbesserung hinsichtlich der in der
Wärme wiedergewinnbaren Kraft. Dies ist der minimale Chromgehait. bei dem in der Wärme wiedergewinnbare
Kraft in ternären Eisen-Nickel-Chrom-Legierungen
erreichbar ist. Die quaternären Legierungen Eisen-C'hrom-Nickel-Kobalt
mit in der Wärme wiedergewinnbaren Kräften können anhand der F i g. I definiert
werden. Es kann bis zu 20% Kobalt zugesetzt werden, vorausgesetzt, daß folgende Beschränkungen des
Chrom- und Nickelgehalts eingehalten werden: Der maximale Chromgehalt muß für jeweils 4% Co um 1%
herabgesetzt werden; der minimale Chromgehalt muß für jeweils 8% Co um 1% herabgesetzt werden: der
maximale Nickelgehalt muß für jeweils 8% Co um 1% herabgesetzt werden und der minimale Nickelgehalt
muß für jeweils 4% Co um 1 % herabgesetzt werden.
Die Legierungen wurden 0,5 h bei lOOO'C gehalten und dann mit Wasser abgeschreckt.
Nach Verformung durch Biegen bei — I96'C zeigte"
die Legierungen folgende Eigenschaften:
U) Eisenlegierungen mit 10% Cr, 15% Ni und 20% Co
Beibehaltene Last bei
- 196 C
- 196 C
< % Ober
flächenspannung
In der Wärme wiedergewinnbare Kraft
< "■» Oberflächen
spannung
123° 2,92% 28° 0,64%
II) Eisenlegierung mit 15% Cr, 15% Ni, 20% Co
BKibehaltene Last bei
- 196 C
- 196 C
< % Ober
flächenspannung
In der Wärme wiedergewinnbare Kraft
< % Oberllächen-
spannung
157° 3.74% .18° 0.90%
I? c i s ρ i e 1 5 Das System Eisen-Chrom Mangan-Kobalt
Kobalt kann — unter Beibehaltung des Rückstellvermögens — den ternären Legierungen Eisen-Chrom-Mangan
zugesetzt werden und einen Teil des Mangans ersetzen, und zwar bis /u einem Kobaltgehalt von 15%.
vorausgesetzt, daß die folgenden Einschränkungen für den Chrom- und Mangangehalt im Sinne der Eisen-Chrom-Mangan-Legierungen
nach der F i g. 2 eingehalten werden: Die Chromgehalte werden um 12,4% des
Kobaltanteils und die Mangangehalte um 50% des Kobaltanteils verringert.
Die Legierungen wurden 0.5 h bei 10000C gehalten
und mit Wasser abgeschreckt. Nach Biegen bei - 196°C ergaben sich folgende Eigenschaften:
I) Eisenlegierung mil 15% Cr. 15% Mn und 10% Co
Beibehaltene | Last bei | In d | er Wärme wiedergewinn- | % Oberflächen |
- 196 C | bare | K raft | spannung | |
% Ober | <t | |||
flächen | ||||
spannung |
3,4%
41C
1.0%
Il
Beispiel 6
Das System Eisen-Mangan
Wenn der Mangangehalt über 15% liegt, so kann man
ein gewisses Ausmaß an in der Wärme gewinnbare Kraft erhalten, welche mit der Transformation des
Austenits zu ε-Martensit verbunden ist. Dies ist bei Legierungen mit 15 bis 35%, vorzugsweise 20 bis 30%,
Mangan möglich. Das Ausmaß der in der Wärme wiedergewinnbaren Kraft steigt, wenn Titan in entsprechenden
Mengen, d. h. bis zu 5%, zugesetzt wird, welches ohne Änderung des Anteils an E-Martensil den
/V/,-Punkt herabzusetzen vermag.
Die Legierungen wurden 0,5 h bei 10000C gehalten
und in Wasser abgeschreckt. Die Legieurng ) enthielt 28% Mn und wurde durch Zug oder Biegung bei
verschiedenen Temperaturen verformt und über den /\,-Punkt aufgewärmt.
Ve-'ormungs- l em p. ι |
■ι | Beibehaltene Liisl |
';» Oberflächen spannung |
ι Λ | <Ilt Wärme w ι Zugspannung |
•ϊ | eilergewinnbaro kr.ill äi|iiiv. rt Bewegung |
"■'» Oberflächen spannung |
196 - IV6 |
ΙΟΊ" Wr Ι3(." |
5% 20% |
2,6% 2,6% 3,24'Io |
0. 0. |
35%
55% |
18°
22° 17° |
I5C
25° |
0,38% 0.50% 0,37% |
- 7(1 + 20 + 100 |
||||||||
K) Legierung mit 20% Mn und 3,75% Ti, Rest Eisen wurde hei -196 C /ur Deformation
gebogen.
Beibehaltene Last bei - 1% C in der Wärme wiedergewinnbare Kraft
% Oberflächen spannung % Oberflächenspannung
131° 3.10%
Beispiel 7
Das System Eisen-Mangan-Nickel
Den binären Eisen-Mangan-Legierungen kann unter Beibehaltung des Rückstellvermögens in teilweisem
Ersatz des Mangans Nickel zugesetzt werden. Es wird Bezug genommen auf die F i g. 3. Der Bereich ;i zeigt
den bevorzugten Bereich der Legierungszi'sammensetzung
und der Bereich b überdeckt den Berich der Legierungen, die dem erfindungsgemäßen Verfahren
unterzogen werden können.
Der Bereich ;j ist begrenzt durch folgende Linien:
15% Mn, 72% Fe. 10% Ni und 0% Ni.
Der Bereich b ist begrenzt durch die Linien: 12.5%
Mn, 70% Fe. 1 5% Ni, 0% Ni und 85% Fe.
Die Legierungen wurden 0.5 h bei 1000'C gehalten, in
Wasser abgeschreckt und anschließend zur Deformation bei —196 C gebogen.
L) Legierung mil \5";« Mn. 10% Ni. Rest Eisen
Beibehaltene Last bei
- 1% C
< % Ober
flächenspannung
In der Wärme wiedergewinnbare Kral'
< % Oberflächen
spannung
68° 1,48%
Beispiel 8
Das System Mangan-Nickel
Die angestrebten Eigenschaften treten in diesem System bei Legierungen mit 15 bis 35%. vorzugsweise
20 bis 28%, Nickel auf. Die Legierung M mii 22,5% Ni wurde zu einem Blech, 0.5 mm, gewalzt, dann 15 min bei
8500C gehalten und in Wasser abgeschreckt, anschließend
auf etwa — 1960C abgekühlt und zu einem Bund
aufgewickelt. Bei Wiederaufwärmen auf 2000C streckte es sich, jedoch erreichte es nicht ganz die ursprüngliche
Form. Bei einem Temperaturwechsel zwischen 200° und -1960C wurde ein abwechselndes Einrollen und
Aufrollen des Blechs beobachtet.
Das System Kobalt-Mangan
Der Memory-Effekt tritt bei Kobalt-Mangan-Legierungen
mit 20 bis 40%, vorzugsweise 25 bis 35%. Mangan auf. Die Legierung N mit 30% Mn wurde 0,5 h
bei 1000= C gehalten, im Wasser abgeschreckt und dann
zur Deformation bei — 196°C gebogen.
Beibehaltene Last
hei - !% ('
hei - !% ('
In der Wärme wiedergewinnbare K πι ΙΊ
"v> Spannung <
3,04%
49°
0.92% 3.72%
Beispiel 10
Titanlegierungen
Titanlegierungen
Legierungen mit Elementen, die die /3-Phase des
Titans stabilisieren, können im Argon-Lichtbogen geschmolzen und dann gegossen und anschließend bei
8000C in Stahlhülsen zur Verhinderung einer Oberflächenoxidation
geschmiedet oder gewalzt werden. Auf diese Weise kann man bis auf Blechdicken von 1 mm
herunterwalzen.
Der Memory-Effekt zeigt sich in Titanlegierungen, wenn die ß- Phase beim Abkühlen oder Abschrecken
von hoher Temperatur beibehalten wird, d. h. wenn während der Wärmebehandlung keine ω-Phase gebildet
wird, upH die Legierungen zwischen Raumtemperatur
und -196°C kalt bearbeitbar sind oder wenn bei der
kalten Bearbeitung die /7-Phase in eine spannungsinduzierte
Martensitphase umgeformt wird.
Die im folgenden beschriebenen Titanlegierungen wurden in Form von Blechen geprüft und dazu um 90°
gebogen, entsprechend 2% Spannung an den /.ußenbereichen
bei tiefer Temperatur, worauf über den A,-Punkt erwärmt wurde. Alle Legierungen wurden von
8500C mit Wasser abgeschreckt.
1) Titanlegierungen mit 8 bis 16%, vorzugsweise 14
bis 16%, Molybdän: Bei 14% Mo, Biegen um 90° bei — 1960C und Aufwärmen auf Raumtemperatur
erreichte man einen Rückstellwinkel von 20°.
2) Titanlegierungen mit 5 bis 10%, vorzugsweise 6 bi 7%, Mangan: Eine Titanlegierung mit 6% M:
wurde bei —196° C um 90° gebogen und au
Raumtemperatur aufgewärmt und zeigte dam einen Rückstellwinkel von 10c.
3) Titanlegierungen mit 30 bis 42%, vorzugsweise 3: bis 34%, Niob: Eine Legierung mit 34% Niol
wurde bei -196° C um 90° gebogen und ergal
einen Rückstellwinkel von 50°. Wurde sie bei 2O0C
um 90° gebogen, so betrug der Winkel 40°.
Bei diesen Beispielen umfassen die weiten Bereichf Legierungen, in denen die untere Grenze die Zusam
mensetzung ist, bei der die /?-Phase bei Raumtemperatui
erhalten bleibt, und die obere Grenze die Zusammenset zung ist, bei der der Ms-Punkt unter - 196° C fällt. Die ir
der Wärme wiedergewinnbare Kraft tritt über einerr weiten Temperaturbereich während des Aufwärmen:
auf, d. h. der Abstand zwischen den Temperaturen A
und Ac ist groß. Darin verhalten sich die Titanlegierun
gen ähnlich den Eisenlegierungen.
Nach einer Ausführungsform des erfindungsgemäßer Verfahrens werden Legierungen in der austenitischer
Hochtemperaturphase mit hoher Geschwindigkeit kai bearbeitet. Dies führt zur zwischenzeitlichen Einwir
kung von momentaner Belastung, so daß das Ausmal der Last auf eint vorbestimmte Grenze beschränkt ist
Beispiele dafür sind in der folgenden Tabelle zusammen gestellt.
Langsame Einwirkung der Last | in der Wärme | gewinnbare Kraft | Schnelle | Einwirkung der Last | gewinnbarc Kraft | |
Restspannung | % Zug | äquiv. | in der Wärme | äquiv | ||
bei - 196 C | spannung | < Bewegung | Res! bei | % Zug | < Bewegung | |
0,95% | 42° | - 196 C" | spannung | 42° | ||
Leg. O | 5% | 0,85% | 38° | 5% | 0.95% | 52° |
P | 20% | 0,55% | 25° | 11.6% | 1.2% | 30° |
Q | 5% | 0.55% | 25° | 11% | 0.65% | 30° |
R | 25% | 1.3% | 56° | 16.6% | 0.65% | 68° |
S | 20% | 0.75% | 34° | 20% | 1.55% | 45° |
T | 5% | 2,4% | 1.05% | |||
Die Legierungen O bis T hatten folgende Zusammensetzung:
Cr | Ni | Mn | Ic | |
O | 21% | 9% | 9% | Rest |
P | 21% | 9% | 9% | Rest |
Q | 12.5% | - | 17.5% | Rest |
R | 12.5% | - | 17.5% | Rest |
S | 15% | 5% | 17,5% | Rest |
T | 20% | 10% | 5% Mo | Rest |
Aus dieser Tabelle ergibt sich, daß die schnelle Einwirkung der Last vorteilhaft ist.
Anstelle den Prüfkörper, der durch Zug bei - I96°C"
verformt wurde, ganz zu entlasten, kann eine Restlast verbleiben, wodurch der Prüfkörper beim Aufwärmen
eine in der Wärme wiedergewinnbare Kraft zeigt. Diese wird jedoch mit steigender Spannung bis etwa zur
Streckgrenze des Austenits bei erhöhter Temperatii
oder knapp darüber geringer. Wenn diese Situatio erreicht ist. nimmt der Prüfkörper seine ursprünglich
Gestalt nicht wieder ein, sondern dehnt sich aus. Li Beispiel dafür ist die Legierung U mit 20% O 15% N
Rest Eisen.
15
% Restspannung bei - 196 C
Während der Erwärmung beibehaltene Spannung
N/cm2
Beim Auswärmen auf 250 C wiedergewinnbare Kraft
% Zugspannung
äquiv.
< Bewegung
14,6% 15,7% 15,6% 15,8% 15,4%
7030 14060 19600 28120
1,05% 0,55% 0,2% 0,1% + 0,1%
45° 25° 11°
2°
Das oben ausgeführte Verfahren der schnellen Einwirkung der Last und Aufwärmen unter Last ist
anwendbar auf die Titanlegierungen, die Mangan-Nikkel-Legierungpn,
die Kobalt-Mangan-Legierungen wie auch auf die Eisenlegierungen.
Außer den obenerwähnten Legierungen können auch weitere Titanlegierungen erfindungsgemäß behandelt
werden, vorausgesetzt, daß die Ausbildung einer ω-Phase verhindert wird. Beispiele dafür sind Titanlegierungen
mit 7 bis 10% Eisen oder 12 bis 14% Nickel oder 9 bis 12% Chrom oder 9 bis 12% Kobalt oder 18
bis 20% Vanadium.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen auf der Basis einer Legierung, die bei Änderung der
Temperatur ihre Form zu ändern vermag, durch Abkühlen der Legierung in einer ersten Form Fi von
einer Temperatur /1 auf eine tiefere Temperatur ti
und plastisches Verformen bei /2 in eine zweite Form Fi, wobei Temperaturen und Kühlgeschwindigkeit
so gewählt werden, daß der Gegenstand beim Wiederaufwärmen zumindest teilweise wieder seine
erste Form Fi annimmt, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine Phase der Legierung in Form einer primären festen Lösung eines
Metalls M\ in einem anderen Element, welches die Stabilität von M\ in einer Hochtemperaturform
vergrößert, entweder beim Abkühlen einer Schertransforir:?tion
in ein im wesentlichen zellenförmig martensaLches Gefüge unterzogen wird oder beim
Abkühlen die Hochtemperaturform beibehält, jedoch einer Scherbelastung während einer Kaltbearbeitung
unterzogen wird, bei der das im wesentlichen zellenförmig martensitische Gefüge gebildet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das plastisch verformt wird, wenn sich die
feste Lösung über dem Λί,-Punkt und in ihrer
Hochtemperaturform befindet.
3. Verfallen nach Anspruch I, dadurch gekenn- in
zeichnet, das plastisch vcrformi wird, wenn sich die
feste Lösung bei oder unt-.r dem M,-Punkt und teilweise in ihrer Hocht^mperaturform befindet.
4. Anwendung des Verfahr ns nach einem der Ansprüche I bis 3 auf eine Eisenlegierung mit Chrom r>
und Nickel und/oder Mangan und/oder Kobalt.
5. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche I bis 3 auf eine Eisenlegierung mit
Mangan und gegebenenfalls Titan oder Nickel.
6. Anwendung des Verfahrens nach einem der in
Ansprüche 1 bis 3 auf eine Manganlegierung mit Nickel oder Kobalt.
7. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 auf eine Titanlegierung mit
Molabdän oder Mangan oder Niob. η
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB5548169 | 1969-11-12 | ||
GB5596969 | 1969-11-14 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2055756A1 DE2055756A1 (de) | 1971-05-27 |
DE2055756B2 true DE2055756B2 (de) | 1980-04-17 |
DE2055756C3 DE2055756C3 (de) | 1984-05-24 |
Family
ID=26267557
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2055756A Expired DE2055756C3 (de) | 1969-11-12 | 1970-11-12 | Verfahren zur Herstellung von Gegenständen, die bei Änderung der Temperatur ihre Form zu ändern vermögen, und Anwendung des Verfahrens auf bestimmte Legierungen |
Country Status (9)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS4910409B1 (de) |
BE (1) | BE758861A (de) |
CA (1) | CA970669A (de) |
CH (1) | CH572098A5 (de) |
DE (1) | DE2055756C3 (de) |
FR (1) | FR2067252A1 (de) |
IL (1) | IL35631A (de) |
NL (1) | NL172675C (de) |
SE (1) | SE389689B (de) |
Families Citing this family (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5293210A (en) * | 1976-01-30 | 1977-08-05 | Standard Kogyo Kk | System for switching output of transmitting circuit |
JPS5446450A (en) * | 1977-09-20 | 1979-04-12 | Maspro Denko Kk | Amplifier oscillation eliminator |
JPS54100509U (de) * | 1977-12-27 | 1979-07-16 | ||
EP0186911B1 (de) * | 1984-12-28 | 1991-01-23 | Kabushiki Kaisha Toshiba | Auswechselbares Speichersystem |
JP4015080B2 (ja) * | 2003-07-18 | 2007-11-28 | 株式会社古河テクノマテリアル | 生体用超弾性チタン合金 |
JP7138915B2 (ja) * | 2018-05-14 | 2022-09-20 | 国立研究開発法人物質・材料研究機構 | 形状記憶合金、その製造方法、および、それを用いた用途 |
CN113684435A (zh) * | 2021-09-22 | 2021-11-23 | 天津大学 | 一种镍钛记忆合金训练方法 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL6501606A (de) * | 1965-02-10 | 1966-08-11 |
-
0
- BE BE758861D patent/BE758861A/xx not_active IP Right Cessation
-
1970
- 1970-11-11 IL IL7035631A patent/IL35631A/xx unknown
- 1970-11-11 SE SE7015240A patent/SE389689B/xx unknown
- 1970-11-12 JP JP45099772A patent/JPS4910409B1/ja active Pending
- 1970-11-12 NL NLAANVRAGE7016614,A patent/NL172675C/xx not_active IP Right Cessation
- 1970-11-12 CA CA097,935A patent/CA970669A/en not_active Expired
- 1970-11-12 CH CH1672970A patent/CH572098A5/xx not_active IP Right Cessation
- 1970-11-12 DE DE2055756A patent/DE2055756C3/de not_active Expired
- 1970-11-13 FR FR7040691A patent/FR2067252A1/fr active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2067252A1 (en) | 1971-08-20 |
NL7016614A (de) | 1971-05-14 |
SE389689B (sv) | 1976-11-15 |
DE2055756C3 (de) | 1984-05-24 |
CH572098A5 (de) | 1976-01-30 |
BE758861A (fr) | 1971-04-16 |
NL172675C (nl) | 1983-10-03 |
IL35631A (en) | 1974-07-31 |
CA970669A (en) | 1975-07-08 |
IL35631A0 (en) | 1971-01-28 |
DE2055756A1 (de) | 1971-05-27 |
FR2067252B1 (de) | 1973-02-02 |
JPS4910409B1 (de) | 1974-03-11 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2516749C3 (de) | Verfahren zum Herstellen von Metallkörpern mit wiederholt reversiblem Gestaltwechselvermögen | |
DE2055755C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Kupferlegierungen, die in der Lage sind, ihre Gestalt zu ändern | |
DE68915095T2 (de) | Legierung auf Nickelbasis und Verfahren zu ihrer Herstellung. | |
EP0062365B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Bauteils aus einer Titanlegierung sowie Bauteil und Verwendung des Bauteils | |
DE4006076C1 (de) | ||
DE2603911A1 (de) | Verfahren zum erweitern der hystereseschleife einer metallischen zusammensetzung mit einem reversiblen uebergang zwischen austenitischem und martensitischem zustand | |
DE69706224T2 (de) | Wärmebeständiger Stahl und Dampfturbinenrotor | |
DE69223470T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von amorphen, metallischen Werkstoffe | |
DE3634635A1 (de) | Nickelaluminide und nickel-eisenaluminide zur verwendung in oxidierenden umgebungen | |
DE2714674C3 (de) | Superlegierung mit hoher Dauerfestigkeit | |
DE1558668C3 (de) | Verwendung von kriechfesten, nichtrostenden austenitischen Stählen zur Herstellung von Blechen | |
DE19525983A1 (de) | Hochhitzebeständige Nickelbasislegierung und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2021348A1 (de) | Mit der Temperatur ihre Gestalt aendernde Gegenstaende,Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Anwendung | |
DE19607828A1 (de) | Hochfester austenitischer Stahl, Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung | |
EP0035069B1 (de) | Formgedächtnislegierung auf der Basis von Cu/Al oder Cu/Al/Ni und Verfahren zur Stabilisierung des Zweiwegeffektes | |
DE2055756B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Gegenständen, die bei Änderung der Temperatur ihre Form zu ändern vermögen, und Anwendung des Verfahrens auf bestimmte Legierungen | |
DE2138195A1 (de) | Hochfester korrosionsbeständiger Stahl und Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE2747558A1 (de) | Waermebehandlung von titan-legierungen | |
DE2635947A1 (de) | Aushaertbare, dem neusilber aehnliche cu-zn-ni-mn-legierung | |
DE3587365T2 (de) | Nickel-titan-niob-formgedaechtnislegierung und daraus gefertigter gegenstand. | |
DE2603863C2 (de) | ||
DE3210870C2 (de) | Verwendung von Kupferbasislegierungen als Legierungen mit Gestalterinnerungsvermögen | |
DE2711576A1 (de) | Neue legierungen | |
DE2420072C2 (de) | Verschleißfeste rostfreie Stahllegierung, Verfahren zum Wärmebehandeln derselben und deren Verwendung | |
DE4120346A1 (de) | Eisen-nickel-kobalt-titan-formgedaechtnislegierung und verfahren zu ihrer herstellung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8281 | Inventor (new situation) |
Free format text: BROOK, GREVILLE BERTRAM, BEACONSFIELD, BUCKINGHAMSHIRE, GB ILES, ROGER FRANCIS, ICKENHAM, MIDDLESEX, GB |
|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |