DE2420072C2 - Verschleißfeste rostfreie Stahllegierung, Verfahren zum Wärmebehandeln derselben und deren Verwendung - Google Patents

Verschleißfeste rostfreie Stahllegierung, Verfahren zum Wärmebehandeln derselben und deren Verwendung

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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
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    • C22C38/00Ferrous alloys, e.g. steel alloys
    • C22C38/18Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium
    • C22C38/28Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium with titanium or zirconium

Description

Die Erfindung betrifft eine rostfreie Stahllegierung mit ausgezeichneter Verschleißfestigkeit im wärmegehärteten Zustand und guter Korrosionsbeständigkeit, die durch Warm- und Kalt-Bearbeitung in einem üblichen Stahlwerk leicht zu geschmiedeten bzw. gehämmerten Produkten verarbeitet werden kann. Sie ist im wärmebehandelten Zustand martensiticch und insbesondere verwendbar für die Herstellung von Lagern, Kugelgelenken (Kugellagerverbindungen) und Bestecken (Messerschmiedewaren).
Die derzeit zur Verfugung stehenden Legierungen, die hohen Belastungs- und Verschleißbedingungen standhalten können, werden nur in Form von GieBlingen hergestellt und sind nicht in die geschmiedete Form überführbar, Zu diesen bekannten Legierungen gehören Chroni-Molybdän-Weißguß (Analyse: etwa 3,2% Kohlenstoff, etwa 0,6% Silicium, etwa 15,0% Chrom, etwa 3,0% Molybdän und Rest Eisen) und Weißguß mit hohem Chromgehalt (Analyse: etwa 2,7% Kohlenstoff, etwa 0.65% Silicium, etwa 27.0% Chrom, Rest Eisen).
Andere derartige Legierungen sind Werkzeugstähle, z, B, solche vom AJSl-Typ D-2 (130 bis 1,60% Kohlenstoff, 0ß0 bis 0,45% Silicium, 1130 bis 1230% Chrom, 0,75 bis 0,85% Molybdän, 0,70 bis 0,90% Vanadin, Rest Eisen) und solche vom AJSI-Typ D-4 (2,0 bis 230% Kohlenstoff, 030 bis 0,45% Silicium, 113O bis 1230% Chrom, 0,70 bis 0,090% Molybdän, 030 bis 030% Vanadin, Rest Eisen). In der DE-OS 15 58 534 ist eine Gußlegierung beschrieben, die 0,65 bis 7,0% Kohlenstoff, 03 bis 18,0% Mangan, bis zu 3% Silicium, Spuren bis 35,0% Chorm, Spuren bis 22,0% Nickel, 0,8 bis 9,6% Titan, Spuren bis 8,0% Molybdän, Spuren bis 4,0% Wolfram, Spuren bis 2,0% Vanadin und als Rest Eisen enthält
Die bekannten martensitischen rostfrtien Stähle, die zur Klasse der sogenannten Schmiedestähle (Schmiedeeisen) gehören, wie 2. B. die AISI-Typen 440 A, B und C, können nicht in üblichen Walzwerken wzxm und kalt bearbeitet bzw. verformt werden, ohne daß große Schwierigkeiten auftreten. Darüber hinaus weisen diese Stähle, die bis zu etwa 1,2% Kohlenstoff enthalten, unter sehr hohen Belasiungs- und Verschleißbedingungen eine unzureichende Verschleißfestigkeit auf.
Es bestand daher ein dringender Bedarf an einer rostfreien Stahllegierung, welche die folgende Kombination von Eigenschaften aufweist: Beständigkeit gegen Erosion durch mechanischen und/oder mechanisch-chemischen Verschleiß, leichte Herstellbarkeit und Verarbeitbarkeit zu Gegenständen für den Endverbrauch und gute Korrosionsbeständigkeit.
Aufgabe der Erfindung war es daher, eine rostfreie Stahllegierung mit der oben angegebenen Kombination von Eigenschaften zu finden, der durch eine geeignete Wärmebehandlung der für den jeweiligen Verwendungszweck erforderliche Härtegrad und die erforderliche Verschleißfestigkeit verliehen werden kann unter Bildung von geschmiedeten bzw. gehämmerten Produkten, die mit den bekannten gegossenen Produkten in bezug auf die Verschleißfestigkeit vergleichbar sind bei gleichzeitig beträchtlich niedrigerem Gehalt an teuren Legierungselementen.
Ein Gegenstand der Erfindung ist eine rostfreie Stahllegierung mit einer ausgezeichneten Verschleißfestigkeit im wärmegehärteten Zustand und einer guten Korrosionsbeständigkeit, die gekennzeichnet ist durch die folgende Zusammensetzung: 0,90 bis 1,10% Kohlenstoff, höchstens 03% Mangan, 1 bis 2% Silicium, 143 bis 153% Chrom, höchstens 1,0% Nickel, 0,75 bis 1,25% Titan, Rest Eisen mit zufälligen Verunreinigungen (alle vorstehenden und folgenden Proze.c'.angaben beziehen sich auf Gewichtsprozent), wobei die Summe der Kohlenstoff- und Titangehalte mindestens 1,75% beträgt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Wärmebehandeln einer Stahllegierung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß eine rostfreie Stahllegierung der folgenden Zusammensetzung: 030 bis 1,10% Kohlenstoff, höchstens 03% Mangan, 1 bis 2% Silicium, 14,5 bis 153% Chrom, höchstens 1,0% Nickel, 0,75 bis 1,25% Titan, Rest Eisen mit zufälligen Verunreinigungen, wobei die Summe der Kohlenstoff- und Titangehalte mindestens 1,75% beträgt, nach dem Schmelzen und Vergießen bei einer Temperatur innerhalb des Bereiches von 870 bis 1235° C wärmebehandelt wird, wobei die Temperatur so gewählt wird, daß sich eine vorher festgelegte Menge Kohlenstoff in der Matrix löst und ungelöster Kohlenstoff in Form von an Titan reichen Carbiden zurückbleibt, und anschlie-
20
Bend mit einer Geschwindigkeit abgekühlt wird, die mindestens so hoch ist wie die Abkühlung in ruhiger Luft, unter Bildung einer martensitischen Matrix mit einer vorher festgelegten Härte,
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung der obengenannten Stahllegierung als Werkstoff für die Herstellung von Lagern, Kugelgelenken und Bestecken.
Die Erfindung liefert ganz allgemein einen geschmiedeten Stahl, bei dem im wännegehärteten Zustand eine martensitische rostfreie Stahlmatrix, die eine gleichförmige feine Verteilung von extrem harten Titancarbidpartikeln enthält, zur Erzielung einer Verschleißfestigkeit ausgenutzt wird, die mindestens gleich derjenigen der bekannten Legierungen ist, die jedoch nur in der gegossenen Form zur Verfugung stehen. Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße Stahllegierung beständig gegen Verschlechterung durch Korrosion und Wärmeeffekte im Betrieb.
Die erfindungsgemäße Stahllegierung wird nach irgendeinem üblichen Verfahren erschmolzen und kann im Vakuum, in der Atmosphäre und unter Anwendung von Schlackenschutzverfahren umgeschmoizen werden.
Bei der erfindungsgemäßen Stahllegierung handelt es sich um eine solche, die aufgrund ihrer Zusammensetzung bei der Wärmebehandlung eine martensitische rostfreie Stahlmatrix bildet, die gleichmäßig darin verteilte, extrem harte verschleißfeste Titancarbidpartikel enthält Diese Titancarbidpartikel haben eine mikroskopische Größe und eine etwa kugelförmige Gestalt. Es hat sich gezeigt, daß däe Bildung einer mar- to tensitischen Matrix mit einer hohen Härte und einer hohen spezifischen L'vuckfestigkeit erforderlich ist, um die gewünschte hohe Verschleißfestig.Viit zu erzielen. In diesem Zustand werden die harten Titancarbidpartikel bei Einwirkung von großen Betriebsbela^fungen nicht in die Matrix gedrückt
Da sich das Titan mit Kohlenstoff in einem Atomverhältnis von 1 :1 verbindet und da Titancarbid eine extreme Härte aufweist, kann mit einer verhäl' :smäßig geringen I.egierungsmenge eine hochwiricsa^.ie Beständigkeit gegen Abrieb (Verschleiß) erzielt werden. Darüber hinaus kann der Grad der Abriebs- oder Verschleißfestigkeit für jeden gegebenen Anwendungszweck vorher festgelegt werden durch Variieren der Kohlenstoff- und Titangehalte und durch die Wärmebehandlung, welcher die Stahllegierung unterzogen wird, wodurch die Härte der martensitischen Stahlmatrix und das relative Volumen der in der Matrix verteilten kleinen Titancarbidpartikel gesteuert bzw. kontrolliert werden können.
Obgleich es durch die Anwesenheit von Eisen und Chrom schwierig ist, »reine« Titancarbide als Träger-Partikel oder verschleißfeste Phase zu entwickeln, kann dieser Zustand dennoch bis zu einem solchen Grade erreicht werden, daß nur sehr geringe Mengen an Eisen und Chrom in der Carbidphase vorliegen. Bekanntlich beträgt das Gewichtsverhältnis von Titan zu Kohlenstoff in Titancarbid etwa 4 :1. Um die Matrix zu härten und zu festigen, muß eine bestimmte Kohlenstoffmenge assoziiert mit Eisen und Chrom bei der Härtungstemperatur in Lösung überführt werden. Auf diese Weise ist der Titangehalt geringer als das 4 fache des gesamten Kohlenstoffgehaltes. Die Löslichkeit von Kohlenstoff in Eisen nimmt bei Erhöhung der Härtungstemperatur zu und damit erhält man den Mechanismus zur Steuerung des Kohlenstoffanteils, der sich mit Titan verbindet, und damit des relativen Volumens des Titancarbids. oder der Trägerpartikelphase. Im allgemeinen liegt das Gewichtsverhältnis von Titan zu Kohlenstoff in dem erfindungsgemäßen Stahl innerhalb des Bereiches von etwa 0,7 :1 bis etwa 3,8 :1. Bei einer bestimmten Temperatur des löslichen Kohlenstoffs verbindet sich der ungelöste oder unlösliche Kohlenstoff mit dem Titan unter Bildung von Titancarbid oder an Titan angereicherten Carbiden. Es ist klar, daß als Verunreinigung eventuell vorhandener Stickstoff ebenfalls mit Titan reagiert unter Bildung von einigen Titancyanoiiitriden und/oder Titannitriden bei dem üblichen technischen Schmelzvorgang.
Die erfindungsgemäß angewendeten Wärmebehandlungstemperaturen für die Härtung der martensitischen Matrix liegen innerhalb des Bereiches von 870 bis 1235°C An der oberen Grenze dieses Bereiches wird eine größere Menge Kohlenstoff gelöst und zusammen mit dem Kohlenstoff wird etwas Chrom gelöst, wodurch die Korrosionsbeständigkeit und Härte der Matrix verbessert werden. Andererseits können sich Titancarbide in der Matrix nicht lösen, bevor Temperaturen oberhalb etwa 1120°C erreicht werden. Der nicht gelöste Kohlenstoff bleibt in Form von Titancarbid zurück. Nachdem die gewünschte Härtungstemperatur erreicht ist, wird die Stahllegierung auf übliche Weise, beispielsweise mittels Luft, mittels eines sich bewegenden Gasstromes oder mittels Öl, gekühlt Danach kann eine Temperungs- oder Entspannungs-Wärmebehandlung auf die gehärteten Abschnitte angewendet werden, je nach dem spezifischen Verwendungszweck.
Nach dem Schmelzen und Vergießen wird die erfindungsgemäße Stahllegierung wärmebehandelt zum Auflösen eines gegebenen Prozentsatzes oder einer gegebenen Menge an Kohlenstoff in der Matrix und zum Zurücklassen einer bestimmten Menge des gesamten Kohlenstoffgehaltes in Form von Titancarbiden. Es kann auch der gesamte Kohlenstoff durch Wärmebehandlung gelöst werden und es kann eine bestimmte Menge als Titancarbid ausgefällt werden durch eine kontrollierte Abkühlungsgeschwindigkeit, beginnend bei der Härtungstemperatur, oder durch eine sekundäre Wärmebehandlung. Beispiele für Wärmebehandlungen, die angewendet werden können, sind folgende:
A — Erwärmen auf 10400C, 30 Minuten langes Halten bei dieser Temperatur, Abkühlen mit Luft;
B — Erwärmen auf 10400C, 30 Minuten langes Halten bei dieser Temperatur; Abkühlen mit Luft, Entspanmjngsbehandlung bei 315°C;
C — Erwärmen auf 10400C, 30 Minuten langes Halten bei dieser Temperatur, Abkühlen mit Luft bis auf 7050C, 1 stündiges Halten bei dieser Temperatur und Abkühlen mit Luft oder Abschrecken mit öl bis auf Raumtemperatur;
D - Erwärmen auf 10400C, 30 Minuten langes Halten bei dieser Temperatur, Abkühlen mit Luft bis auf 7050C, 1 stündiges Halten bei dieser Temperatur, Abkühlen mit Luft oder Abschrecken mit Öl bis auf Raumtemperatur und Entspannungsbehandlung bei 315°C.
Wie aus der vorstehenden Erläuterung hervorgeht, sind die Titan- und Kohlenstoffgehalte sowie die anschließende Bildung von Titancarbidpartikeln und die Bildung einer harten Matrix für die ausgezeichnete Verschleißfestigkeit der erfindungsgemäßen Stahllegierung verantwortlich. Zusätzlich sind jedoch die Titan-
und KohlenstciTge'nalte noch für die Leichtigkeit verantwortlich, mit der die Stahllegierung warm und kalt bearbeitet bzw. verformt werden kann. Bei der erfindungsgemäßen Stahllegierung wird durch die Titanzugabe die Verarbeitbarkeit der Legierung durch Erhöhung der Temperatur, bei der die Legierung warmverformt werden kann, verbessert So werden beispielsweise die obenerwähnten Werkzeugstähle A3SI D-2 und D-4 bei einer Temperatur von 1065 bzw. 10400C warmverformt oder geschmiedet, während die erfindungsgemäße Stahllegierung bei 1150 bis 1235° C warmverformt wird. Wenn die bekannten Werkzeugstähle D-2 und D-4 bie 1175 bis 1235° C warmverformt würden, würden sie überhitzt werden und während der Bearbeitung brechen. Darüber hinaus wird durch die Titanzugabe auch die Kaltverformbarkeit der erfindungsgemäßen Stahllegierung beträchtlich verbessert. So kann beispielsweise der bekannte Stahl vom AISi-Typ 440 C (der etwa 1% Kohlenstoff enthält) nur einer 15°/oigen Kaltauswalzung zwischen Glühungen unterworfen werden, während eine erfindungsgemäße Stahllegierung, die etwa ! % Kohlenstoff und etwa eine gleiche Menge Titan enthält, zwischen G'rühungen einer Kaltauswalzung von 40% unterzogen werden kann.
Es wird angenommen, daß die vorteilhaften Effekte des Titans auf die Warm- und Kaltverformbarkeit bzw. -bearbeitbarkeit der Stahllegierung eine Folge der Form und Größen der Titancarbide in der Matrix sind. Da diese klein und kugelförmig sind, erlauben die Titancarbide, daß die Matrix während der Warm- und Kaltverformung leicht um sie herumfließt. Die bisher bekannten Gußlegierungen und Schmiedeeisen-Typen 440 A, B oder C enthalten Ledeburitcarbidstrukturen, d. h. große Platten, welche das Fließen des Metalls um sie herum behindern, wodurch während der Warm- und Kaltverformung in der Matrix eine Rißbildung und Brüche auftreten. Solche Ledeburitcarbidstrukturen sind hypereutektoiden Stählen allgemein gemeinsam.
Aus den vorstehenden Angaben geht hervor, daß die Kohlenstoff- und Titangehalte und deren Summe in jedem finne kritisch sind. Ein Abweichen davon führt zu einem Verlust einer oder mehrerer der gewünschten Eigenschaften der erfindungsgemäßen Stahllegierung.
Chrom ist mit 14,5 bis 153% ein wichtiges Element, um der Matrix eine gute Korrosionsbeständigkeit und
Tabelle )
Zusammensetzungen in Gew.-%
Härtbarkeit zu verleihen. Höhere Chromgehalte sind unerwünscht, da es die Warm- und Kaltverformungseigenschaften des Stahls nachteilig beeinflußt und unnötigerweise die Kosten für die Legierung erhöht ohne daß damit ein Vorteil verbunden wäre.
Silicium ist in der erfindungsgemäßen Stahllegierung ebenfalls wichtig. Es wirkt in gleicher Weise wie Chrom und senkt den Gehalt an eutektoidem Kohlenstoff und wirkt in dieser Funktion offenbar synergistisch mit Chrom zusammen. Aus diesem Grunde werden 1 bis 2% Silicium zugegeben, da durch einen Überschuß die Härte der Legierung im abgeschreckten Zustand verringert und ihre Verschleißfestigkeit herabgesetzt werden.
Mangan, Nickel, Phosphor und Schwefel sind in der erfindungsgemäßen Stahllegierung weniger wichtige Elemente. Ein Maximum von 03% Mangan kann toleriert werden. Mangan in ein^r Menge von mehr als 03% würde schaden wegen seines Effektes, die Hochtemperatur-Austenitphase zu stabilisieren. Bis zu etwa 1% Nickel können als Verunreinigung vorhanden sein, ohne daß ein nachteiliger Effekt auftritt und Phosphor und Schwefel können in entsprechender Weise in Mengen bis zu etwa 0,10 bzw. 0,05% toleriert werden.
Zirkonium kann zum Teil Titan ersetzen. Auch andere Carbidbildner, wie z. B. Vanadin und Molybdän, können für spezielle Zwecke, beispielsweise zur Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit, Titan ersetzen. Niob seilte nicht zugegeben werden, da es die Warmverformbarkeit bzw. -bearbeitbarkeit der Legierung nachteilig beeinflußt
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert
Es wurde eine erfindungsgemäße Legierungscharge hergestellt und diese wurde auf ihre Verschleißfestigkeit ihre Warmschmiedbarkeit und Wärmehärtbarkeit hin untersucht Zum Vergleich wurde eine Reihe von Chargen einer ähnlichen Analyse hergestellt, die jedoch einen Kohlenstoff und Titan-Gehalt von weniger als 1,75 Gew.-% enthielten und sie wurden in entsprechender Weise zusammen mit mehreren bekannten Legierungen getestet. Die Zusammensetzungen der untersuchten Chargen sind in der folgenden Tabelle I angegeben.
Probe Chargen Nr oder Stahl-Typ C Si Cr Ti
1 8249-2 0,98 1,06 15,12 0,92
2 8248-1 0.51 ',18 14,88 0,48
3 8249-1 0,49 1,12 15,04 0,96
4 D-4-Werkzeugstahl 2,2 0,30 12,00 0 + 0,80 Mo. 0,40 V,
Rest Fe
5 Cr-Mo-Weißguß 3,2 0,60 15,00 0 + 3,0 Mo, Rest Fe
6 Weißguß mit hohem Cr-Gehalt 2,7 0,65 27,00 0 + Rest Fe
Die Eigenschaften der Stahllegierungen der Tabelle I sind in der folgenden Tabelle II angegeben. In allen Fällen wurden die Proben zu 15,2 cm langen Rundstäben mit einsin Durchmesser von 1,27 cm warmgeschmiedet, bei 790°C gehlüht, bearbeitet, bei 10400C wärmebehandelt, 30 Minuten lang bei dieser Temperatur gehalten und dann an der Luft abgekühlt. Schließlich wurden die Oberflächen der Proben mit 120-Schmirgelpapier geglättet, um bei sämtlichen Proben gleichförmige Obcrflächen.jodingungen zu erzielen.
Die Verschleißtests wurden unter Anwendung der Gewichtsverlustmethode mit einem üblichen Prüfgerät
durchgeführt. Bei jeder Probe wurde der Gewichtsverlust in mg pro 1000 Zyklen gemessen, so daß die Verschleißzahl um so niedrig!., ist, je besser die Verschleißfestigkeit der Probe war. Eine Verschleißzahl von 12 000 wurde als, maximaler akzeptabler Wert angesehen. Die Warmschmiedbarkeit wurde empirisch mit gut, mäßig oder schlecht bewertet. Die Rockwellhärte C wurde im gehärteten Zustand sowohl für das unter den angegebenen Wärmebehandlungsbedingungen erreichbare Maximum als auch für dii für die Verschleißprüfung präparierten Proben bestimmt.
Tabelle Il
Verschleißfestigkeit-. Warmverlbrmungs- und llärteeigenschaften
Prnhe Vcr^hk·. H /ah I W.irnischmieilbiirkcil Wiirmehiirlung Ver-chleillprnhi.·
Rockwell r 56
Maximum 50
I pi um gilt 5l> 5(1
2 4(1 7(1(1 gut 56 Λ"!
ι < ί.
·· ?2 "1IMl mit 56 60
',:·.;fiuii .- 1.1. . U » SS
N (i ID(I schlecht 63
l) 4(ID schlecht 58
Aus der vorstehenden Tabelle Il geht schließlich hervor, daß die Verschleißfestigkeit der erfindungsgemäßen Stahllegierung mindestens gleich derjenigen des besten bekannten Stahls, d.h. des Chrom-Molybdär-Weißguß war. und daß die Härte der erfindungwgemäßen Stahllegierung etwa äquivalent dazu war. Wie jedoch weiter oben angegeben, ist die Warmschmiedbarkeit von Chrom-Molybdän-Weißguß Schicht wegen seines hohen Kohlenstoffgehaltes, s. uali er n^r in Form von Gießlingen hergestellt werden kann.
Die Ergebnisse der Tabelle II zeigen, daß die erfindungsgemäße Legierungsprobe 1 im Vergleich zu den Vergleichsproben 2 und 3 mit niedrigerem Kohlenstc.'jehalt eine wesentlich höhere Verschleißfestigkeit aufwies, während die Vergleichsproben 4 bis 6 mit höherem Kohlenstoffgehalt eine deutlich schlechtere Warmschmiedbarkoit aufwiesen.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Rostfreie Stahllegierung mit ausgezeichneter Verschleißfestigkeit im wärmegehärteten Zustand und guter Korrosionsbeständigkeit, gekennzeichnet durch die folgende Zusammensetzung:
0,90 bis 1,10% Kohlenstoff,
höchstens 03% Mangan,
1 bis 2% Silicium,
14p bis 15,5% Chrom,
höchstens 1,0% Nickel,
0,75 bis 1,25% Titan,
Rest Eisen mit zufälligen Verunreinigungen,
wobei die Summe der Kohlenstoff- und Titangehalte mindestens 1,75% beträgt
2. Verfahren zum Wärmebehandeln einer Stahllegierung, dadurch gekennzeichnet, daß eine rostfreie Stahllegierung der folgenden Zusammensetzung:
0,90 bis 1,10% Kohlenstoff,
höchstens 03% Mangan,
1 bis 2% Silicium,
143 bis 15^% Chrom,
höchstens 1,0% Nickel,
0,75 bis 1,25% Titan,
Rest Eisen mit zufälligen Verunreinigungen,
wobei die Summe der Kohlenstoff- und Titangehalte mindestens 1,75% beträgt, nach dem Schmelzen und Vergießen bei einer Temperatur innerhalb des Bereiches von 870 bis 1235° C wärmebehandelt wird, wobei die Temperatur so gewählt wird, daß sich eine vorher festgelegte Menge Kohlenstoff in der Matrix löst und ungelöster Kohlenstoff in Fo/m von an Titan reichen Carbiden zurückbleibt, und anschließend mit einer Geschwindigkeit abgekühlt wird, die mindestens so hoch ist wie die Abkühlung in ruhiger Luft, unter Bildung einer martensitischen Matrix mit einer vorher festgelegten Härte.
3. Verwendung der Stahllegierung nach Anspruch 1 als Werkstoff für die Herstellung von Lagern, Kugelgelenken und Bestecken.
DE2420072A 1973-04-25 1974-04-25 Verschleißfeste rostfreie Stahllegierung, Verfahren zum Wärmebehandeln derselben und deren Verwendung Expired DE2420072C2 (de)

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