DE2053207A1 - - Google Patents
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- DE2053207A1 DE2053207A1 DE19702053207 DE2053207A DE2053207A1 DE 2053207 A1 DE2053207 A1 DE 2053207A1 DE 19702053207 DE19702053207 DE 19702053207 DE 2053207 A DE2053207 A DE 2053207A DE 2053207 A1 DE2053207 A1 DE 2053207A1
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C255/00—Carboxylic acid nitriles
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
- C22B5/00—General methods of reducing to metals
- C22B5/02—Dry methods smelting of sulfides or formation of mattes
- C22B5/20—Dry methods smelting of sulfides or formation of mattes from metal carbonyls
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Description
Reduktives Kupplungsverfahren Zusammenfassung
Es wird ein Verfahren zur reduktiven Kupplung von Verbindungen der Formel R
XCH2-CH-A
beschrieben, worin X Cl, Br oder J, R H oder einen niederen Alkylrest und A
-CN, -COR, -CR oder -(
bedeutet, bei dem als Reduktionsmittel ein reduzierendes Metall oder eine 0-wertige Verbindung davon in Kombination
mit einem Promotorsalz verwendet wird. Die Erfindung bezieht sich besonders auf ein Gesamtverfahren
zur Herstellung von linearen Dimeren von Verbindungen aer
Formel -n
CH5 = C - A
bei dem 2,aero« e.^e Kydrohalogenierung zu XCE^-Cii-^
und anschließend die reduktive Kupplung durchgeführt
wird,
1098 ■; S/2284 bad original
-2- 2Q53207
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur reduktiven Kupplung von besonderen organischen
Halogenverbindungen und betrifft insbesondere ein Verfahren zur Herstellung wertvoller Verbindungen
wie Adiponitril, das von wohlfeilen und leicht verfügbaren Verbindungen wie Acrylnitril ausgeht.
Adiponitril ist eine Chemikalie mit sehr bedeutenden Anwendungsmöglichkeiten, da sie leicht durch einfache
und direkte Verfahren in Hexamethylendiamin übergeführt werden kann. Hexamethylendiamin ist
bekanntlich eine Komponente von Nylon 66.
Gegenwärtig wird die Hauptaenge an Hexamethylendiamin auf dem aufwendigen liege der Herstellung von Adipinsäure
und der anschließenden Überführung von Adipinsäure in Hexamethylendiamin hergestellt. Ir,; Hinblick
auf den hohen Kostenaufwand des Adipinsäurewegs wurde
bereits mit großem Zeit- und Arbeitsaufwand versucht andere weniger aufwendige Synthesewege zu entwickeln.
Acrylnitril ist inzwischen eine billige und leicht erhältliche Chemikalie geworden, und es werden große
Anstrengungen unternommen, um Adiponitril mit Erfolg
aus Acrylnitril durch lineare Dimerisierung mit
Hydrodimerisierungsverfahren herzustellen. Solche Verfahren haben sich jedoch als nicht sehr erfolg
reich erwiesen, da die Ausbeuten bei linearen Dire risierungen sehr niedrig sind und außerdem häufig
sowohl hohe Mengen an Polymeren* als auch des verzweigten Dinieren entstehen. Beispielsweise
sind in der USA-Patentschrift 3 225 083 lineare Di me risierungen unter Verwendung von aromatisehen
tertiären Phosphinen als Katalysatoren beschrieben dabei entstehen jedoch bestenfalls nur sehr geringe
Mengen an linearem Dinieren. Hydrodimerisierungen liefern bessere Ausbeuten an Adiponitril, es werden
109819/2284 ßAD
2053
jedoch unvermeidlich auch hohe Mengen an Propionitril gebildet, wodurch das Verfahren unwirtschaftlich wird. Beispielsweise
ist in der britischen Patentschrift 1 O79 eine Dimerisierung unter Verwendung eines Rutheniurakatalysators
mit Ausbeuten an linearen Produkten von weniger als 50 %, bezogen auf verbrauchtes Acrylnitril, angegeben.
Ferner wurden bereits Hydrodiiuerisierungen unter Verwendung
von Alkaliisietallamalgamen beschrieben, die Hauptnachteile
dabei sind jedoch niedere Ausbeuten und geringe Leistungsfähigkeit des Verfahrens. Durch das Verfahren
der USA-Patentschrift 3 215 726 soll eine Verbesserung
des Alkalimetallamalgamverfahrens durch Verwendung von
beta-Halogenpropionitril in Kombination mit Acrylnitril
erzielt werden, auch bei diesem Verfahren werden jedoch trotz der aufwendigen Maßnahmen und Reagentien hohe Mengen
an Propionitril gebildet und schlechte Ausbeuten an Adiponitril erzielt. Elektrolytische Hydrodimerisierungsverfahren
weisen die typischen Nachteile des Arbeitens mit Elektrolysezellen, nänlich proportionalen Kapitalaufwand
bei zunehinender Kapazität der Elektrolysezellen und hohe Energiekosten, auf.
Die Verlängerung von Kohlenstoffketten durch reduktive Kupplung von zwei Gruppen
ist bekannt. Die Kupplung organischer Verbindungen wurde beispielsweise mit der bekannten Wurtz-Reaktion erreicht,
bei der ein organisches Halogenid in Gegenwart von metallischem natrium gekuppelt wird. Ebenso wurden bereits
aktivierte organische Halogenverbindungen wie Allylverbindungen, Benzy!verbindungen, gerainale Dihalogenide und
1,2-Dihalogenide gekuppelt.
Die Kupplung von chlorsubstituierten Allylcyanverbindungen ist beispielsweise in der britischen Patentschrift
858 514 beschrieben. Die Kupplung nichtaktivierter Halogenverbindungen ist dagegen daraus nicht bekannt.
109819/2284 Μ/%ΙΜΑΙ
BAD ORIGINAL
Erfindungsgemäß wird eine organische Verbindung* CreTV 4 ν '
Formel R
X-CH2-CH-A
durch Reaktion in flüssiger Phase bei etwa 50 bis , 250 Grad C unter Bildung des Kupplungsprodukts
RR-
I I
A-CH-CH2-CH2-CH-A
gekuppelt, worin A
,0 Q // f/
-CN, -COR, -CR oder -CONR2,
R Wasserstoff oder einen niederen Alkylreat (1 bis r Kohlenstoffatome) und X Chlor, Brom oder Jod bedeutet.
Nach der weitaus bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird Adiponitril durch Kupplung von 3-Halogenpropionitril,
insbesondere 3-Brompropionitril, hergestellt.
In einer besonderen praktischen Dur.chf uhr ungs form wird
das oben beschriebene Kupplungsprodukt aus der ungesättig-
R ten Verbindung ,
CH=C-A
stufenweise durch Umsetzung der ungesättigten Verbindung
mit R ,
HX zu XCH2-CH-A
und anschließende Kupplung dieses Produkts hergestellt.
Bei den Verbindungen R
CH2=C-A
worin R und A wie oben definiert sind, findet eine Anti-Markownikoff-Addition
von HX statt,und dieses Verhalten i3t zur Erzeugung des halogenorganischen Produkts wesentlich,
das unter Bildung des gesättigten linearen Derivats des oben genannten ungesättigten Ausgangsstoffs gekuppelt
wird.
Die Erfindung bietet vielfache Anwendungsmöglichkeiten, eine besonders vorteilhafte Ausführungsform ^ist jedoch
ein Verfahren zur Herstellung von Adiponitril, d.h.
109819/2284
222-CH2-CSIt, aus 3-Halogenpropionitril.
Das Adiponitril kann selbstverständlich durch bekannte Verfahren leicht in Hexamethylendiamin übergeführt
werden.
Die organische Halogenverbindung hat die Formel
X-GH2-CH-A
worin X Chlor, Brom oder Jod, R Wasserstoff oder einen Cj-C.-Alkylrest und A
O 0
-CN, -COR, -CR oder -CONR2
bedeuten. Beispiele sind 3-Brompropionitril, 3-Chlorpropionitril,
3-Jodpropionitril, 3-Brom-2-methyl-propionitril, 3~Chlor-2-methyl-propionitril, 3-Jod-2-methylpropionitril,
3-Brompropionsäure, 3-Chlorpropionsäure, 3-Jod-propionsäure, 3-Brommethylpropionat, 3-Chlormethylpropionat,
3-Jodmethylpropionat, 3-Brompropionamid, 3-Chlorpropionamid, 3-Jodpropionamid, Methyl-(2-bromäthyl)keton,
Methyl(2-jodäthyl)keton und Methyl-(2-chloräthyl)keton.
Die organischen Halogenverbindungen, die erfindungsgemäß gekuppelt werden, werden am zweckmäßgisten durch
Halogenwasserstoffaddition an den ungesättigten Vorläufer, d.h. nach der Reaktion
CH2=C-A+HX 2,
worin X, R und A wie oben definiert sind, hergestellt.
Selbstverständlich sind andere Methoden möglich und können zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrana
angewandt werden,
109819/2284 ÖAD
20532
Die Halogenwasserstoffaddition wird vorteilhaft durch Einführung von Halogenwasserstoff in flüssigen ungesättigten
Vorläufer bei mäßigen Bedingungen, z.B. bei 10 bis 10O0C, durchgeführt. Der Halogenwasserstoff
kann flüssig oder dampfförmig verwendet werden.
Alle Dampfphasenmethoden können angewandt werden, werden
jedoch nicht bevorzugt.
Es können Katalysatoren verwendet werden, wie sie beispielsweise in der USA-Patentschrift 2 524 020
beschrieben sind.
Vorzugsweise wird der gasförmige Halogenwasserstoff in die flüssige ungesättigte Verbindung eingeleitet, bis die
Additionsreaktion praktisch aufhört, z.B. 5 Minuten bis 10 Stunden, und danach wird die erzeugte beta-Halog
e nv e rb i ndung
X-CH2-CH-A
durch einfache Destillation gewonnen.
durch einfache Destillation gewonnen.
Die reduktive Kupplung nach der Erfindung wird in Gegenwart eines Kupplungsmittels durchgeführt, das aus
zwei wesentlichen Komponenten besteht, nämlich Cr, Mn, Pe, Co, Ni, Cu, Zn, Ag, Cd, In, Sn, Sb, Te, Hg, Tl,
Pb oder Bi , die entweder in Form des Metalls oder einer 0-wertigen Verbindung des Metalls, z.B. des
Carbonyls, verwendet werden, als Kupplungsagens in Verbindung mit einem Promotorsalz als zweiter Komponente.
Ausserdem können Verbindungen von Cr, V und Ti, in denen
Cr, V und Ti im niedrigeren Valenzzustand, nämlich als
Cr+2, V+2 und Ti+2
vorliegen, ebenfalls ala Kupplungsangens verwendet werden.
109819/2284
6AD ORIGINAL
Die Verwendung des Promotorsalzes in dem Kupplungsmittel, die ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist, hat
bestimmte bedeutende Wirkungen. Durch das Promotorsalz wird vor allem die Geschwindigkeit der Kupplungs-·
reaktion beträchtlich verbessert, wodurch Reaktionszeiten und Induktionsperioden verringert werden. Als
weitere wesentliche Wirkung wird durch Verwendung des Promotorsalzes die Selektivität der Kupplung zu
dem gewünschten Produkt erheblich verbessert. Tatsächlich können infolge der Verwendung des Promotorsalzes
verschiedene Kupplungsmetalle verwendet werden, die für die Kupplung in Abwesenheit des Promotorsalzes
praktisch unwirksam sind.
Die Promotorsalze sind Salze (vorzugsweise wasserfrei) , die beträchtliche Löslichkeit in dem Reaktionssystem
aufweisen, zum Beispiel wenigstens in einem Ausmaß von 0,1 Gewichtsprozent und vorzugsweise wenigstens
1 Gewichtsprozent. Das Kation des Salzes kann eine Ammonium-, Phosphonium-, Alkylammonium-,
Alkylphosphonium- oder Aminogruppe sein, ist jedoch vorzugsweise Lithium, Magnesium, Titan, Vanadium,
Chrom, Mangan, Eisen, Cobalt, Nickel, Kupfer, Zink, Aluminium, Zirconium, Niob, Molybdän, Ruthenium,
Rhodium, Palladium, Hafnium. Tantal, Wolfram, Rhenium, Osmium, Iridium oder Platin. Das Anion des
Salzes ist vorzugsweise ein Halogen, zum Beispiel Brom, Jod oder Chlor, kann aber auch Sulfat, Nitrat,
Phosphat, Borat, Acetylacetonat, Oxid oder dergleichen sein. Zur Erzielung einer ausreichenden Löslichkeit
des Promotorsalzes kann also praktisch jedes Anion
verwendet werden.
Im allgemeinen liegen die Verhältnismengen des Kupplungsagens und des Promotorsalzes im Bereich
109819/2284
von 0,01 bis 100 Gewichtsteile Promotorsalz pro Teil
Kupplungsagens, vorzugsweise 0,1 bis 10 Teile Promotorsalz pro Teil Kupplungsagens und insbesondere
1 bis 5 Teile Promotorsalz pro Teil Kupplungsagens.
Das Kupplungsagens kann der Reaktion zusammen mit dem Promotorsalz zugeführt werden, oder alternativ
kann das Promotorsalz durch Reaktion eines Teils des Kupplungsmetalls oder der Kupplungsverbindung
in situ erzeugt werden. Es ist zu beachten, daß in vielen Fällen während des Verlaufs der Kupplungsreaktion
das Kupplungsagens selbst unter BiI-dung
weiterer Mengen Promotorsalz reagiert. Bei Verwendung von metallischem Eisen beispielsweise
reagiert das Fe° während der reduktiven Kupplung unter Bildung von FeX2' ^a*3 ein wirksames Promotorsalz
ist. Es ist also zu ersehen, daß das Verhältnis von Kupplungsagens zu Promotorsalz während einer
absatzweise durchgeführten Umsetzung in dem Maße, in dem das Kupplungsagens in zunehmendem Maße
umgesetzt wird, eine ständige Änderung erfährt. Die oben angegebenen Verhältnisse von Kupplungsagens und Promotorsalz beziehen sich auf die Verhältnisse,
die in dem Reaktionssystem wenigstens während eines überwiegenden Teils der Kupplung der
halogenorganischen Verbindung, das heißt wenigstens während 50 % der Kupplung, vorzugsweise wenigstens
70 % und insbesondere wenigstens 90 % der Kupplung, vorliegen.
Bei einer weitaus bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung werden metallisches Eisen, Chrom, Cobalt, Nickel, Silber oder Kupfer als Kupplungsagens verwendet.
Eisen und Kupfer werden besonders bevorzugt. Es wird ferner bevorzugt, ist aber nicht wesentlich,
daß diese Stoffe in feinteiliger Form, zum Beispiel als Metallpulver, zugesetzt werden. Es wurde.jedoch
gefunden, daß die Metalle auch in kompakter Form,
109819/2284
205320
zum Beispiel als Bleche oder große Teilchen, in dem erfindungsgemäßen Verfahren wirksam sind.
Die Metalle können auch in situ erzeugt werden, zum Beispiel durch Zersetzung einer Vorläuferverbindung.
Wie an späterer Stelle angegebene Versuchsv/erte
zeigen, v/eisen nicht alle Kupp lungs agentien und Promotorsalze äquivalente Brauchbarkeit auf. Verschiedene
Kupplungsagentien haben hohe Aktivität und können in Verbindung mit allen Promotorsalzen verwendet
werden, während einige Kupplungsagentien weniger aktiv sind und nur in Kombination mit den
aktiveren Promotorsalzen verwendet werden sollen.
Beispielsweise sind die aktiveren Kupplungsagentien Chrom, Mangan, Eisen, Cobalt, Nickel, Zink, Cadmium,
Indium und Tellur als Metalle oder nullwertige Verbindungen oder im Falle des Chroms auch als
+2
Cr -Verbindungen. Diese Kupplungsagentien können
Cr -Verbindungen. Diese Kupplungsagentien können
mit allen genannten Promotorsalzen verwendet
werden. Die weniger aktiven Kupplungsagentien sind Kupfer, Silber, Quecksilber, Thallium, Zinn, Blei,
Antimon, Wismut, Titan und Vanadium als Metalle oder
nullwertige Verbindungen oder im Fall von Ti und V
+2 +2
auch als Ti - oder V -Verbindungen. Diese Kupplungsagentien sollen nur in Kombination mit den aktiveren
Promotorsalzen, bei denen es sich um Salze von Lithium, Magnesium, Titan, Zirconium, Vanadium, Chrom,
Mangan, Eisen, Cobalt, Nickel und Aluminium handelt, verwendet werden.
Bei der praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können Mischungen der Kupplungsagentien,
einschließlich Legierungen, in Verbindung mit einem Promotorsalz oder einer Mischung der Promotorsalze
vorlieger..
109819/2284
Das Kupplungsagens und der Promotor werden in das Reaktionssystem in Mengen eingebracht, die
zur Erzielung der gewünschten reduktiven Kupplung ausreichen. Unter dem Begriff "reduktive Kupplung1',
wie er hierin verwendet wird, wird eine Kupplung von zwei Molekülen der organischen Halogenverbindung
durch Verdrängung der Halogenatorne und Verknüpfung der Kohlenstoffatome miteinander, an denen sich
diese Halogenatome befanden, verstanden. Wenn eine einzige organische Halogenverbindung verwendet
wird, stellt das Kupplungsprodukt ein reduziertes Dimeres des Vorläufers der organischen Halogenverbindung
dar. Wenn eine Mischung aus verschiedenen organischen Halogenverbindungen verwendet wird,
besteht das Kupplungsprodukt aus einer Mischung von Dimeren der Vorläufer für jede der Halogenverbindungen
sowie Codirneren.
JDj. Kupplungsreaktionsbe dingungen
Die reduktive Kupplung wird in flüssiger Phase bei einem genügend hohen Gesamtdruck durchgeführt, daß
die flüssige Phase aufrechterhalten wird, zum Beispiel 0,1 bis etwa 4000 Atmosphären und vorzugsweise 1 bis
etwa 100 Atmosphären. Vorzugsweise wird Sauerstoff ausgeschlossen und eine inerte Atmosphäre angewandt,
zum Beispiel N_, Argon, CO3, Helium oder dergleichen.
Bei Carbony!verbindungen als Katalysatoren wird
dagegen eine CO-Atmosphäre bevorzugt.
Die Reaktionstemperatur kann im Bereich von 50 bis 250 Grad C, vorzugsweise 80 bis 200 Grad C und insbesondere
100 bis 175 Grad C, liegen. Es werden genügend lange Reaktionszeiten zur Erzielung das
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2053237
gewünschten Umsatzes angewandt. Geeignete Reaktionszeiten liegen im Bereich von einer Minute bis etwa 50
Stunden, vorzugsweise 30 Hinuten bis 40 Stunden und insbesondere 2 bis 20 Stunden.
ITach einer besonders bevorzugten Aus führung s form
der Erfindung wird in das Reaktionssystem der Vorläufer eingebracht, der bei Addition von Halogenwasserstoff
die funktionell substituierte organische Halogenverbindung bildet.
Beispielsweise ist es beim Arbeiten mit 3-Halogenpropionitril
vorteilhaft, in das Reaktionssystem Acrylnitril einzubringen, um die Bildung von Propionitril
zu vermindern.
Für das erfindungsgemäße Verfahren können Lösungsmittel verwendet werden, wobei Stoffe bevorzugt
werden, die sich während der Reaktion bilden. Beispie lsweise sind Adiponitril oder Propionitril bevorzugte
Lösungsmittel bei einer Kupplung von 3-Halogenpropionitril. Es können aber auch andere
Lösungsmittel verwendet werden, beispielsweise Benzol, Acetonitril, Essigsäure, Äthylacetat,
Chlorbenzol, Benzonitrii, Heptan, Dimethylformamid, Dioxan, Cyclohexan, Tetrahydrofuran oder Triäthylenglycol.
Vorzugsweise wird die Reaktionsmischung praktisch wasserfrei gehalten.
Geeignete Mischung zur Durchführung der reduktiven
Kupplung können beispielsweise folgende ohne ein Kupplungsmittel angegebene Gewichtszusammensetzung
haben: .
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allgemein zweckmäßig bevorzugt
organische
Halogenverbindung 10-100 % 20 -99 % 50-9 8 %
Vorläufer für
organische
Halogenverbindung 0- 90 % 1,0-80 % 2-50 %
Lösungsmittel 0- 90 % 0 -40 % 0-10 %
Wenn in der Reaktionsmischung der ungesättigte Vorläufer
der organischen Halogenverbindung verwendet wird, ist es häufig vorteilhaft, Polymerisationsinhibitoren
anzuwenden, um eine Polymerbildung zu verhüten. Diese Inhibitoren stören die Kupplungsreaktionen nicht und unterdrücken wirksam die
Bildung von Polymeren. Die Inhibitoren werden in Mengen von etwa 0,01 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen
auf den ungesättigten Vorläufer, verwendet. Einzelne Beispiele für solche Inhibitoren sind Hydrochinon,
Methylenblau, p-Nitrosodimethylanilin,
Methoxyphenol und Di-tert.-butylparacresol.
F. Trennung des Produktgemischs
Die Kupplungsreaktion kann kontinuierlich oder absatzweise
durchgeführt werden.
Im absatzweisen Betrieb werden die Reagentien in die Reaktionszone eingeführt, und die Mischung der
Reagentien wird für die gewünschte Reaktionsdauer auf Reaktionstemperatur erwärmt.
Bei kontinuierlicher Betriebsweise können eine Reaktionszone oder eine Reihe von Reaktionszonen
verwendet werden, die praktisch bei Gleichgewichtsreaktionsbedingungen gehalten werden. Die
109819/2284 „..»
8AD ORIGINAL
205320?
Reagentien werden kontinuierlich zugeführt, und das Reaktionsgemisch wird kontinuierlich abgeführt.
Bei jeder Betriebsweise enthält das Reaktionsgemisch
das Kupplungsprodukt, das heißt
R R A-CH-CH 2-CH2-CH-A,
das umgesetzte Kupplungsagens in Form des Halogenids,
zum Beispiel
FeX2 oder NiX2, Cu3X3
sowie das Promotorsalz. Ferner kann das Reaktionsgemisch Lösungsmittel/ nichtumgesetzte Halogenverbindung
und/oder nichtumgesetztes Kupplungsagens, den Vorläufer für die ungesättigte Halogenverbindung
sowie eine kleine Menge an Nebenprodukten enthalten .
In einer zweckmäßigen Durchführungsform wird das
Reaktionsgemisch durch fraktionierte Destillation aufgetrennt. Die organischen Komponenten werden
voneinander durch fraktionierte Destillation in einer Kolonne oder einer Reihe von Kolonnen getrennt.
Da das Reaktionsgemisch das Kupplungsagens in Form des Halogenids enthält und etwas Polymer enthalten
kann, sind Vakuumapparate mit aufgerauhter Oberfläche zur Trennung von flüchtigen Bestandteilen
von Feststoffen in dem Reaktionsgemisch angebracht.
Die Feststoffe können verworfen oder nach bekannten Methoden zur Rückgewinnung von Kupplungsagens und
Halogeniden aufgearbeitet werden.
109819/2284
Nach einer anderen zweckmäßigen Ausführungsform kann
das Reaktionsgemisch durch Extraktions- und Destillationsverfahren
aufgetrennt werden. Beispielsweise kann das Reaktionsgemisch mit Wasser behandelt und
das erhaltene Phasengemisch in eine organische Phase, die die Hauptmenge der organischen Bestandteile enthält,
und eine wässrige Phase getrennt werden, die das umgesetzte Kupplungsagens und Promotorsalz
enthält. Die wässrige Phase enthält etwas organische Bestandteile, und diese können durch Abstreifen
und/oder Extraktion, zum Beispiel mit Benzol oder einem ähnlichen Lösungsmittel, gewonnen werden. Die
Salze werden durch übliche Maßnahmen zurückgewonnen, und das umgesetzte Kupplungsagens kann nach bekannten
Verfahren in HX und Kupplungsagens umgewandelt werden, Die organischen Bestandteile lassen sich durch fraktionierte
Destillation leicht auftrennen.
Selbstverständlich sind auch andere Maßnahmen möglich und können angewandt werden, wie für den Fachmann ersichtlich
ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders für die Produktion von Adiponitri1 vorteilhaft, wobei
außerordentlich hohe Reaktionsselektivitäten und Ausbeuten erzielt werden können.
Bei dieser Ausführungsform der Erfindung besteht
die organische Halogenverbindung aus 3-Brompropionitril, 3-Chlorpropionitril oder 3-Jodpropionitril
oder Mischungen dieser Stoffe. Die Bromverbinii^g
wird bevorzugt. Als Kupplungsagens werden metallisches Eisen oder Kupfer in feinteiliger Form
1 09819/2284
in Kombination mit einem geeigneten Promotorsalz bevorzugt.
In einer ersten Verfahrensstufe wird Halogenwasserstoff
in flüssiges Acrylnitril eingeleitet, bis die Halogenwasserstoffabsorption praktisch aufhört. Das
erhaltene 3-Halogenpropionitril wird für die im folgenden beschriebenen Kupplungsreaktionen verwendet
.
Nach einer Ausführungsform werden das 3-Kalogenpropionitril
und Kupplungsagens und Promotorsalz in den Reaktor eingeführt, auf die geeignete
Reaktionstemperatur erwärmt und bei Reaktionstemperatur gehalten, bis die Umsetzung beendet
ist, worauf die Mischung zur Produktgewinnung durch Destillation und/oder Extraktion aufgetrennt
wird. Bei dieser Verfahrensweise ist es vorteilhaft, Acrylnitril zusammen mit dem 3-Halogenpropionitril
zuzuführen, um die Selektivität zu dem gewünschten Adiponitril zu verbessern. Das Kupplungsagens
kann in Form einer Halogenidverbindung zurückgewonnen und verworfen oder zur erneuten Verwendung
wieder in seine ursprüngliche Form umgewandelt werden, während das Promotorsalz zur erneuten
Verwendung zurückgewonnen werden kann.
Alternativ kann das Verfahren kontinuierlich durchgeführt werden. Dabei wird ein Reaktor mit 3-Halogenpropionitril,
Acrylnitril und Kupplungsmittel beschickt und auf Reaktionstemperatur erwärmt. Acrylnitril,
3~Halogenpropionitril und Kupplungsmittel werden kontinuierlich zugeführt, und flüssiges
Reaktionsgemisch wird kontinuierlich abgezogen. Das
flüssige Reaktionsgemisch wird durch Destillation
und/oder Extraktion getrennt, wobei Halogenpropionitril
1098 19/2284
und Acrylnitril in das Verfahren zurückgeführt werden, Adiponitril als Produkt gewonnen wird
und Kupplungsagens und Promotorsalz verworfen werden oder zurückgewonnen, regeneriert und in das Verfahren
zurückgeführt werden.
Es ist für den Fachmann ersichtlich, daß auch andere Arbeitsweisen möglich sind, und diese können
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
angewandt werden. Beispielsweise muß die organische Halogenverbindung, die gekuppelt wird, nicht als
solche zugeführt werden, sondern kann durch Um-" setzung von Halogenwasserstoff mit einem geeigneten
Vorläufer in situ erzeugt werden.
Durch die folgenden Beispiele wird die Erfindung näher erläutert. Teile beziehen sich auf das Gewicht,
wenn nichts anderes angegeben ist.
Beispiel 1 Herstellung von Adiponitril aus Acrylnitril
Ein 5 Liter-Dreihalskolben, der mit einem Rührer, einem Kühler und einem Gaseinlaßrohr ausgerüstet ist,
wird mit 2800 g Acrylnitril beschickt. In das Acrylnitril wird unter Außenkühlung wässerfreier Bromwasserstoff
mit genügend hoher Geschwindigkeit eingeleitet, so daß eine Temperatur von 15 bis 25 Grad C
aufrechterhalten wird. Die Bromwasserstoffabsorption
hört nach etwa 3 Stunden auf. Die Lösung wird dann durch eine 20-bödige 2,5 cm(l")-Oldershaw-Kolonne
bei einem Rücklaufverhältnis von 3 : 1 und 10 mm Hg destilliert. Die Produktfraktion destilliert bei
75 - 76 Grad C über. Als Produkt wird 3-Brompropionitril
in 96 % Ausbeute gewonnen.
109819/2284 6AD
Ein Teil des erhaltenen 3-Brorepropionitrils von
110 g wird zusammen mit 12 Gramm Eisenpulver,
24 g Ferrobromid und 6,4 g Acrylnitril, das 0,2 g Methylenblau enthält, unter Spülen mit
Stickstoff in einen 500 ccm-Glasautoklaven eingebracht.
Der Autoklav wird auf einen Druck von 3,5 atü (50 psig) Stickstoff gebracht und unter
Rühren 6 Stunden auf 150 Grad C erwärmt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur werden 360 ecm
destilliertes Wasser zugesetzt. Dann wird die
Mischung 0,5 Stunden lang gerührt und anschließend ,
in eine wässrige und eine organische Phase getrennt. Die wässrige Phase wird dreimal mit 40 ecm 3--Brompropionitril
extrahiert, und die Extrakte werden mit der organischen Phase vereinigt.
Die organische Phase wird gaschromatographisch
analysiert und enthält 16 g Adiponitril und 2 g Propionitril.
In der wässrigen Phase befindet sich praktisch das gesamte Eisensalz. Der Eisenumsatz beträgt 100 %,
und die Adiponitrilausbeute, bezogen auf umgesetztes
Eisen, beträgt etwa 70 Mol-%. "
Die organische Phase wird durch eine 1,3 cm χ 41 cm (1/2" χ 16")-Vigreux-Kolonne bei 200 mm Hg und
einem Rticklaufverhältnis von 5 : 1 zur Entfernung von Propionitril und Acrylnitril, dann bei 10 mm Hg
zur Gewinnung von 3-Brompropionitril (Kopfteiiperatur
75 Grad C) und schließlich bei 2 mm Hg zur Gewinnung von Adiponitril (Kopftemperatur 136 bis 140 Grad C)
destilliert. Die tatsächlich erzielte Ausbeute an Adiponitril beträgt 96 % der Menge, die bei der
Analyse in der organischen Schicht gefunden wurde.
109819/2284
Aus der Kohlenstoffanalyse des Destillationsrückstands
und Nebenproduktanalyse wird der Umsatz des 3-Brompropionitrils mit 52 % berechnet, und
die Selektivität zu Adiponitril, bezogen auf umgesetztes 3-Brompropionitril beträgt 80 Mol-%.
125 g 3-Brompropionitril (wie in Beispiel 1 hergestellt), 12,5 g Acrylnitril (enthält 0,01 g
Hydrochinon), 188 g Benzonitril, 59 g Kupferpulver und 12,5 g Ferrobromid werden unter Spülen
mit Stickstoff in einen lOOO ccm-Glasautoklaven
gebracht. Dann wird der Autoklav auf einen Druck von 3,5 atü (50 psig) Stickstoff gebracht und
unter Rühren 6 Stunden auf 16O Grad C erwärmt. Nach
Abkühlen auf Raumtemperatur werden 150 ecm einer Lösung von 2 % HBr in Wasser und 100 ecm 3-Brompropionitril
zugesetzt, und die Mischung wird anschließend 0,5 Stunden gerührt. Dann wird die
Mischung zur Rückgewinnung von nichtumgesetztem Kupfer filtriert, das mit 3-Brompropionitril und
Wasser gewaschen wird. Das Filtrat und die Waschlösungen werden vereinigt, und die erhaltene
Mischung wird in eine wässrige und eine organische Phase getrennt. Die wässrige Phase wird dreimal
mit Benzonitril extrahiert, und die Extrakte werden mit der organischen Phase vereinigt. In der Wasserphase
befindet sich praktisch das gesamte Ferrobromid, während die Hauptmenge des Cuprobrom!ds,
das während der Kupplungsreaktion entsteht, in der organischen Phase vorliegt.
Der Kupferumsatz beträgt 63 %. Die organische Phase wird in einem Rotationsverdampfer bei 2 mm Hg Druck
109819/2284
bis zu einer Endtemperatur von 220 Grad C zu einem Rückstand eingeengt. Durch Analyse wird festgestellt,
daß der Rückstand Cuprobrorcid und eine kleine Menge organischer Nebenprodukte enthält.
Ein Teil des übergehenden Anteils wird gaschromatographisch auf Reaktionsprodukte analysiert. Ein
weiterer Teil wird bei vermindertem Druck mit einer Vigreux-Kolonne fraktioniert. Reines Adiponitril
wird bei einer Kopftemperatur von 136 bis 140 Grad C
und 2 mm Hg Druck gewonnen.
Die tatsächlich erzielte Ausbeute an Adiponitril beträgt 97 % der Menge, die bei der gaschromatographischen
Analyse gefunden wird.
Die Ausbeute an Adiponitril, bezogen auf umgesetztes
Kupfer, beträgt 75 Mol-%. Aus der Kohlenstoffanalyse
des Destillationsrückstands und der Nebenproduktanalyse wird die Selektivität zu Adiponitril, bezogen
auf umgesetztes 3-Brompropionitril, mit 84 % ermittelt.
Beispiel 2 Herstellung von Adiponitril aus Acrylnitril
Ein 5 Liter-Dreihalskolben, der mit einem Rührer, einem Kühler und einem Gaseinlaßrohr ausgerüstet
ist, wird mit 2800 g Acrylnitril beschickt. In das Acrylnitril wird unter Außenkühlung wasserfreier
Chlorwasserstoff mit genügend hoher Geschwindigkeit eingeleitet, so daß die Temperatur bei 20 Grad C
gehalten wird. In etwa 4 Stunden werden ungefähr 90 % Acrylnitril umgesetzt. Die Lösung wird bei
109819/2284
200 mm Hg in einer 20-bödigen 2,5 cm (I") -Oldershaw-Kolonne
bei einem Rücklaufverhältnis von 2 : 1 unter
Stickstoff zur Entfernung von nichtumgesetztera Acrylnitril
destilliert. Die Destillation wird bei 10 mm Kg zur Gewinnung von 3-Chlorpropionitril bei einer Kopftemperatur
von 65-68 Grad C in einer Ausbeute von 82 % fortgesetzt.
Ein Teil des erhaltenen 3-Chlorpropionitrils von
500 g wird zusammen mit 40 g Eisenpulver, 90 g k Ferrobromid und 50 g Acrylnitril (enthält 0,1 g
Hydrochinon) in einen 1 Liter-Autoklaven mit Glasauskleidung gegeben. Das Gefäß wird mit Stickstoff
auf einen Druck von 17,6 atü (250 psig) bei Raumtemperatur gebracht. Dann wird die Mischung
unter Rühren 6 Stunden auf 175 Grad C erwärrnt,
auf Raumtemperatur abgekühlt und anschließend 0,5 Stunden mit der gleichen Volumenmenge Wasser
gerührt. Die Mischung wird hierauf mit 300 ecm Äther extrahiert.
Durch Analyse wird festgestellt, daß sich praktisch sämtliche Eisensalze in Form von Ferrosalzen in
P der wässrigen Schicht befinden. Der Eisenumsatz beträgt 100 %.
Die organische Schicht wird in einer 1,3 cm χ 41 cm
(l/2Tt χ 16") -Vigreux-Kolonne bei Atmosphärendruck
und einem Rücklaufverhältnis von 3 : 1 zur Gewinnung
von Äther, bei 200 mm Hg zur Gewinnung von Propionitril und Acrylnitril, bei 10 mm Hg zur Gewinnung
von 3-Chlorpropionitril (Kopftemperatur 65 bis 69 Grad C) und bei 2 mm Hg zur Gewinnung von
Adiponitril (Kopftemperatur 136 - 139 Grad C) destilliert.
109819/2284 BAD ORIGINAL
Durch Kohlenstoffanalyse des Rückstands und Analyse von Produkt und Nebenprodukten in der wässrigen und
orgnischen Schicht wird festgestellt, daß die Adiponitrilselektivität
70 Mol-%, bezogen auf einen 3-Chlorpropionitrilumsatz von 26 %, beträgt.
Sine Reihe von Kupplungsversuchen wird nach der
folgenden allgemeinen Arbeitsweise durchgeführt;
Die Reaktionen v/erden in Glasgefäßen vorgenommen. Jeder Glasraaktor wird mit den angegebenen Stoffen
beschickt, auf die angegebene Reaktionstemperatur erwärmt und für die angegebene Zeit bei dieser
Temperatur gehalten. Dann wird jede Mischung abgekühlt und auf den Gehalt an Adiponitril und
Propionitril analysiert, der ein zuverlässiges Maß für die Reaktionsselektivität ist. Es ist
zu beachten, daß diese Beispiele zur Erläuterung des Einflusses verschiedener Reagentien und
Reaktionsbedingungen dienen sollen und nicht optimierte Arbeitsweisen im Hinblick auf Ausbeute
oder Umsatz darstellen. Das verwendete 3-Brompropionitril und 3-Chlorpropionitril wird
wie in Beispiel 1 beziehungsweise 2 beschrieben hergestellt. Die Ergebnisse zeigt die folgende
Tabelle, in der Teile Gewichtsteile bedeuten.
109813/2284
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109819/2284
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Umsatz zu Adiponitril, %, bezogen auf Kupp- lungsnetall |
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51 | 292 | 8 | Fe | 20 | FeBr2 | 60 | 160 | 2,0 | 100,0 | 56,2 | |||
52 | 292 | 8 | Fe | 20 | FeBr2 | 6Q | 160 | 6,0 | 100,0 | 58,0 | |||
53 | 308 | — | Fe | 20 | FeBr2 | 60 | 150 | 1,0 | 81,0 | 61,5 | |||
54 | 292 | 8 | Fe | 20 | FeBr2 | 60 | 150 | 1,0 | 95,0 | 48,0 | |||
55 | 276 | 16 | Fe | 20 | Fe-^r9 | 60 | 150 | 1,0 | 93,0 | 49,5 | |||
56 | 243 | 32 | Fe | 20 | 60 | 150 | 1,0 | 79,0 | 69, 5" | ||||
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Acryl nitril Teile |
Me tall |
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Tei- | Ternp. Grad CV |
Zeit Stdn_._ |
Kupp -- lungs- metall" urnsatz |
Umsatz zu Adiponitril, % , bezogen auf Kupp- lungsmetal1 |
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||
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73 | 292 | 8 | Fe | 20 | ■■ ' | — | 150 | 3 | 63 | 42 | ||
74 | 292 | 8 | Fe | 20 | FeBr2 | 10 | 150 | 3 | 100 | 55,4 | ||
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75 * |
292 | 8 | Fe | 20 | FeBr2 | 20 | 150 | 3 | 100 | 61,0 | |
co | 76 | 292 | 8 | Fe | 20 | FeBr2 | 40 | 150 | 3 | 100 | 65,4 | |
ro | 77 | 292 | 8 | Fe | 20 | FeBr2 | 60 | 150 | 3 | 100 | 67,5 | |
00 | 78 | 292 | 8 | Cu | 20 | Cu2Br2 | 62 | 150 | 3 | (8) | ||
(1) 3-Chlorpropionitril
(2) 3-Brompropionsäure
(3) Acrylsäure
(4) Umsatz zu Adipinsäure
(5) 3-Brompropionsäureäthylester
(6) Äthylacrylat
(7) Umsatz zu Adipinsäurediäthylester
(8) höchstens Spuren von Adiponitril
- 28 -
Aus diesen Werten ist zu ersehen, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren außerordentlich gute Ergebnisse
erzielt werden können.
Die Versuche 1 bis 10, 16, 27, 28, 37 bis 59 und 74 bis 77 zeigen die Brauchbarkeit einer beträchtlichen
Zahl von Promotorsalzbromiden, die in Kombination mit metallischem Eisen als Kupplungsagens verwendet v/erden.
Es ist zu ersehen, daß besonders gute Ergebnisse mit dem Chrombromid und Eisenbromid als Promotorsalz
erzielt werden.
Die Versuche 11 bis 15 und 61 bis 62 zeigen die vorteilhaften Ergebnisse, die bei Verwendung verschiedener
aktiver Bromidpromotorsalze mit metallischem
Kupfer als Kupplungsagens erzielt werden. Auch hier werden überlegene Ergebnisse mit Systemen erzielt,
bei denen Chrom- und Eisenpromotorsalze verwendet werden. Versuch 69 dient zum Vergleich und zeigtdaß
Kupfer allein kein wirksames Kupplungsagens ist. Versuch 78 ist ebenfalls ein Vergleichsversuch
und zeigt, daß mit Cuprobromid verstärktes Kupfer kein gutes Kupplungsmittel ist.
P Versuch 16 erläutert eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung, bei der Eisen als
Kupplungsagens und ein Eisenpromotorsalz verwendet wird. Die Versuche 17 bis 26 und 60 zeigen die
Brauchbarkeit einer beträchtlichen Zahl von Kupplungsagentien bei Verwendung in Kombination mit dem Proraotorsalz,
in diesem Fall Eisenbromid. Die Versuche 66 bis 72 zeigen zu Vergleichszwecken die Unwirksamkeit
verschiedener Kupplungsagentien, wenn kein Promotor-salz
verwendet wird.
Aus den Versuchen 27 bis 32 geht deutlich hervor, daß eine Verstärkungsvirkung mit Promotorsalzen,' die verschiedene
Anionen enthalten, erzielt wird. Die Versuche
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33 bis 36 zeigen, daß Chrom in Kombination mit verschiedenen Promotorsalzen ein außerordentlich wirksames
Kupplungssystem ergibt.
Wie die Versuche 37 und 38 zeigen, kommt es darauf an, daß ziemlich hohe Mengen des Promotorsalzes im
Verhältnis zu dem Kupplungsmetall vorliegen. Beispielsweise v/erden in Versuch 37, bei dem das System
eine erheblich höhere Verhältnismenge des Promotorsalzes
enthält, beträchtlich verbesserte Ergebnisse im Vergleich zu Versuch 3 8 erzielt. Ebenso zeigen
dia Versuche 73 bis 77 deutlich den Einfluß verschie-· ,
dener !!engen an Promotorsalzen (FeEr2) auf die Kupplungsselektivität
und den Umsatz unter Verwendung von r,isen als Kupplungsagens. Im allgemeinen werden
rait zunehmenden Mengen des Promotorsalzes sov/ohl
hohe Umsätze als auch höhere Selektivitäten erhalten.
Die Versuche 39 bis 44 erläutern den Einfluß der Reaktionsdauer auf das Kupplungssystem und zeigen,
daß höhere Umsätze und Selektivitäten mit längeren Reaktionszeiten erzielt werden.
Die Versuche 45 bis 47 erläutern ebenfalls den Einfluß
der Zeit in Verbindung mit einem System, das verschie- ™
dene Verhältnismengen an Kupplungsmetall und Promotor-salz
aufweist. Diese Reihe von Versuchen kann mit der vorhergehenden Reihe von Versuchen verglichen werden
und läßt die Vorteile der Verwendung erhöhter Mengen
an Promotorsalz deutlich erkennen.
Durch die Versuche 48 bis 52 wird der Einfluß der Reaktionszeit weiter erläutert.
Die Versuche 53 bis 59 zeigen, daß es vorteilhaft ist, das ungesättigte Monomere, in diesem Fall Acrylnitril,
in dem Kupplungssystem zu verwenden, daß aber hohe iMengen vermieden werden sollen.
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Versuch 61 zeigt die Kupplung von 3-Chlorprcpionitril
unter Verwendung des Systems Cu - FeBr_.
Versuch 63 zeigt die Herstellung von Adipinsäure durch Kupplung von 3~Bronipropionsäure nach den
erfindungsgemäßen Verfahren.
Versuch 64 erläutert die Herstellung des Diäthylesters von Adipinsäure durch Kupplung des Äthylesters
von 3-Brompropionsäure nach deir. erfindungsgerr.äßen
Verfahren.
+2
Versuch 65 zeigt eine Cr -Verbindung als Kupplungsagens für die erfindungsgemäßen Zwecke.
Aus den Versuchsergebnissen geht klar hervor, daß erfindungsgemäß echte und bedeutende Verbesserungen
bei der Kupplung von organischen Verbindungen wie den Halogenpropionitrilen mit dem neuen Kupplungsmittel
erzielt werden können, das als wesentliche Komponenten das Kupplungsagens, vorzugsweise Eisen
oder Kupfer, in Kombination mit dem Promotorsalz, ^ vorzugsweise Salze von Eisen, Nickel wid Chrom,
enthält, wobei die Verwendung der Halogensalze besonders vorteilhafte Ergebnisse liefert.
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Claims (17)
1. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel ■ R R
I f
A-CH-CH2-CH2-GH-A
worin A OO
-CN, -COR, -CR oder CONR2
und R Wasserstoff oder einen niederen Alkylrest bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man in flüssiger
Phase bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis 250 Grad C Verbindungen der Formel
R
t
t
X-CH2-CH-A
worin R und A wie oben definiert sind, und X Brom, Chlor oder Jod bedeutet, in Gegenwart eines Kupplungsmittels
aus einem Kupplungsagens und einem Proiaotorsalz kuppelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung von Adiponitril durch Kupplung von 3-Halogenpropionitril,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Halogenpropionitril in flüssiger Phase bei einer Temperatur von 50 bis
Grad C in Gegenwart eines Kupplungsmittels aus einem Kupplungsagens und einem Promotorsalz umsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Kupplungsmittel verwendet, das
als Kupplungsagens metallisches Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Zn, Ag, Cd, In, Sn, Sb, Te, Hg, Tl, Pb oder Bi
oder eine 0-wertige Verbindung davon oder eine Ver-
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bindung von +2-wertigem Gr, Ti oder V und als Promotorsalz
Li-, Mg-, Ti-, V-, Cr-, Mn-, Pe-, Co-, Ki-, Cu-, · Zn-, Al-, Zr-, Kb-, Mo-, Ru-, Rh-, Pd-, Hf-, Ta-, V/-,
Re-, Os-, Ir-, Pt-, Ammonium-, Phosphonium-, Alkylammonium-
oder AlkylphosphoniumsaliB enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Kupplungsmittel aus metallischem Pe, Cu,
Co, Ni, Ag oder Cr und einem Promotorsalz verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, fc daß man ein Kupplungsmittel aus metallischem Pe, Cu,
Co, Ni, Ag, oder Cr und einem Cr-, Fe-, Ni- oder Co-Promotorsalz verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Promotorsalz Cr-, Pe-,Ni- oder Co-Halogen
verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Kupplungsmittel aus metallischem Fe oder Cu
und einem Promotorsalz verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, W daß man ein Kupplungsmittel aus metallischem Pe oder
Cu und einem Cr-, Pe-, Ni- oder Co-Promotorsalz verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Kupplungsmittel aus metallischem Pe oder Cu
und einem Cr-, Pe-, Ni- oder Co-Halogenid als Promotorsalz verwendet.
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10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Kupplungsmittel aus
metallischem Eisen und einem Eisenhalogenid als
Promotorsalz verwendet.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß man ein Kupplungsmittel aus metallischem Eisen und einem Chromhalogenid als
Proraotorsalz verwendet.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Kupplungsmittel aus metallischem üJisen und einem Hickelhalogenid als
Promotorsalz verwendet.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Kupplungsmittel aus
metallischen1. Eisen und einem Cobalthalogenid als Promotorsalz verwendet.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Kupplungsmittel aus
metallischem Cu und einem Chromhalogenid als Promotorsalz verwendet.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Kupplungsmittel aus metallischem Cu und einem Nickelhalogenid als Promotorsalz
verwendet.
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16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Kupplungsmittel aus metallischem Cu und einem Eisenhalogenid als Promotorsalz
verwendet.
17. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Kupplungsmittel aus metallischem Cu und einem Cobalthalogenid als Promotorsalz
verv/endet.
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