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BESCHREIBUNG zur Patentanmeldung von betreffend: Bebauungsverfahren
und unter Anwendung dieses Verfahrens gebautes Bebauungsagglomerat Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Bebauung einer Stadt oder eines Stadtviertels
mit Wohnbauten, Nutzbauten sowie mit Bauten und weiteren Anlagen für rholungszwecke
nebst den zugehörigen Verkehrsstrassen zu ebener rede.
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Nach den dabei bisher angewendeten Methoden wurden die Bauten im
allgemeinen horizontal grenzend an die Verkehrsstrassen gebaut. In den bestehenden
Stadtvierteln ist in dieser Weise im Durchschnitt etwa dreissig Prozent des Gesamtareals
mit Wohnbauten und gegebenenfalls mit Nutzbauten bebaut worden, während von dem
übrigen siebzig Prozent etwa die Hälfte aus Gärten und Frholungsgebieten besteht
und die andere hälfte aus den öffentlichen Strassen, d.h. aus den Fahrbahnteilen
mit den Bürgersteigen. Wegen des jetzigen schnellen Bevölkerungszuwachses und der
damit verbundenen schnellen Wachstums der t;tädte, ist man danach bestrebt, den
früher ilblichen T)urchschnitt von achtzig bis hundert Wohneinheiten pro Hektar
Grund durch Anwendung von Hochbau zu erhöhen. Obwohl
dabei erwartet
wurde, dass man Durchschnitte von hundertfünfundsiebzig Wohneinheiten pro Hektar
erreichen könnte, zeigte es sich, dass das praktische Maximum näher an hundertfünfundzwanzig
Wohneinheiten pro Hektar lag. Das ist eine Folge davon, dass man den Forderungen,
die Gebraucher sollen die Bauten gut und leicht erreichen können, und das Verhältnis
zwischen einerseits dem Zwischenraummass b dieser Gebäude und andererseits der Durchschnittsbauhöhe
h soll wenigstens 1 betragen, entsprach. Weitere Versuche, die Dichte der Bebauung
an Wohneinheiten bzw.
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Nutzbauten zu erhöhen, bringen bei der bisher angewendeten Bebauungsmethoden
eine oft kaum noch akzeptable Vernachlässigung des für Brholungszwecke bestimmten
Areals mit sich. Ausserdem scheint es, dass Einfamilienhäuser immermehr bevorzugt
werden - die nur niedrige Bebauungsdichtigkeiten zulassen z,B. von 50 Stück pro
Hektar - und eine steigende Tendenz macht sich bemerkbar, das für die öffentliche
Strasse benötigt Areal immermehr zu vergrössern wegen der stets höheren Forderungen
des Verkehrs.
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Zweck der Erfindung ist, die bei einem Bebauungsverfahren der eingangs
erwähnten Art drohende ausweglose Situation zu beheben durch eine Verbesserung,
die dazu führt, dass ohne Eingreifen in irgendeine Norm der Bebauungsdichte für
Wohnungen doch ein bedeutend grösseres Areal für Erholungszwecke verfügbar wird,
wobei trotzdem die optimale Erreichbarkeit der Wohnbauten von den Verkehrsstrassen
aus nach wie vor gesichert wird.
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Dazu wird bei einem solchen erfindungsgemässen Verfahren vorgeschlagen,
dass wenigstens die Wohnbauten mit einer verhältnismässig grossen Anzahl Stockwerken
nach bandförmigem Grundriss im wesentlichen vertikal über wenigstens den Autofahrbahnteilen
der zugehörigen Verkehrsstrassen gebaut werden. In dieser Weise ist ein Verhältnis
von dem für öffentliche Verkehrsstrassen und Wohnungen mit eventuellen Nutzbauten
benötigten Areal zu dem für Erholungszwecke und Gehwege verfügbaren Areal von zwanzig
zu achtzig Prozent erreichbar. Dabei kann statt eines an der Crenze der Zulässigkeit
liegenden Verhältnisses b s h = 1 ein weit gUnstigerer Wert, z.B. von 2 oder mehr
aufrechterhalten werden. Die Erreichbarkeit der Wohn- und eventuellen Nutzbauten
von den Verkehrsstrassen aus ist dabei wenigstens gleich günstig wenn nicht besser,
auch im Zusammenhang mit dem grösseren Raum, der für eventuelle Parkplätze verfügbar
wird.
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In dem in bezug auf die herkömmlichen Bauverfahren zur Verfügung gekommenen
liaum können zumal auch mehr Sporthallen und Frholungszentren projktiert werden.
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Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil des erfundenen Verfahrens
besteht ferner darin, dass für die Bebauung mit Wohn- und Nutzbauten keine Enteignungsprobleme
aufkommen werden, weil die für die Bauten benötigten Räume sich vertikal über der
öffentlichen Strasse befinden und also schon im staatlichen oder halbstaatlichen
Besitze sind.
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Von Belang ist weiter, dass die Wohnbebauung über der Strasse für
den Privatverkehr, was die Schallbelästigung betrifft, weit günstiger aufgestellt
ist als in den jetzigen Strassen mit zwischen den Häuserreihen beidseitig widerhallendem
Lärm.
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Nach einer näheren Besonderheit gemäss der Erfindung können dabei
von über den genannten Fahrbahnteilen ab sich vertikal erstreckende, die über den
Fahrbahnteilen auf zuführenden Bauten durchragende Ventilationsschächte angeordnet
werden.
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Von der Mitte über den gleichsam in dem Parterre der z.B. 15 bis
20 m breiten, bandförmigen Gebäudekomplexe untergebrachten Strassen aus sind in
dieser Weise zweckmässige Kanäle zum Abführen von strörenden und schädlichen Auspuffgasen
erhalten, welche Kanäle durch die grosse Höhe der Gebäude auch einen guten Zug haben
werden. Ein einförmiges Susseres der bandförmigen Bebauungskomplexe lässt sich sehr
gut durch Abstufung der Höhen- und Breitenabmessungen, Anwendung von vorstehenden
Teilen, Dachgärten, usw. vermeiden. Seitlich der Gebäudekomplexe können gegebenenfalls
im ersten Stockwerk über dem Strassenniveau oder der Bodenoberfläche Gehwege oder
auch Vorkehrungen für den öffentlichen Transport, wie Strassenbahn oder Förderbänder
oder andere Transportsysteme für den horizontalen Personentransport getroffen werden.
Zwischen diesem Niveau und dem erdboden sind dann in kurzen Abständen voneinander
Treppen angebracht worden.
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Hier und da gibt es zwar Stellen in der Bebauung der jetzigen Städte,
wo der Strassenverkehr auf dem Erdboden unter die Gebäude hindurchgeht, aber is
betrifft dabei keine konzequente Bebauung in Form von dem Strassenmuster entsprechenden
bandförmigen, über diesen Strassen projektrierten Gebäuden.
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Das erfindungsgemässe Verfahren lässt sich insbesondere auch zweckmässig
anwenden, wenn es sich um ein Bebauungsagglomerat herkömmlicher írt handelt, d.h.
mit hauptsächlich an den Strassen liegenden Wohnungen und ähnlichen Bauten, das
saniert werden muss. In diesem Falle können erfindungsgemäss im Grundriss bandförmige
Wohnbauten über den Fahrbahnteilen der zugehörigen Strassen bzw. Wege jedesmal zunächst,
wenigstens grösstenteils, tertiggestelt werden, bevor die dort bestehenden tohnungen
völlig
abgebrochen werden. Dadurch wird grösstenteils vermieden, dass die Bewohner der
bestehenden Bauten zunächst anderswo untergebracht werden müssen, mit allen damit
verknüpften finanziellen und organisatorischen Schwierigkeiten.
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Die Erfindung betrifft weiter auch ein Bebauungsagglomerat wie eine
Stadt oder ein Stadtviertel, gebaut unter Anwendung des oben dargelegten Verfahrens.
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Die Erfindung wird nunmehr noch näher erläutert an Hand der Zeichnung,
in der schematisch und ausschliesslich beispielsweise eine gemäss der Erfindung
projektierte Bebauung gezeigt wird.
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Es zeigen: Fig. 1 die Bebauung in Seitenansicht; Fig. 2 einen Querschnitt
in vergrössertem Masstab; Fig. 3 ein nach dem erfindungsgemässen Verfahren gebautes
Bebauungsagglomerat im Plan; Fig. 4 einen Querschnitt in vergrössertem Masstab einer
anderen Aufstellung, bei der auch ein öffentliches Verkehrsmittel unter den Gebäuden
projektiert ist.
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Gemäss der Zeichnung wird der Parterrenteil der bahn- oder bandförmigen
Bebauung bestehend aus im wesentlichen für Wohnräume jedoch auch für Geschäfts-
und Ladenräume bestimmten Gebäuden 1, 2, 3 in Hochbau-Ausführung, gebildet durch
die Autofahrbahnteile 4 der zugehörigen Strasse. Die hochragenden Gebäudeteile werden
dabei von Säulen 5-7 getragen.
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Seitlich dieser Autofahrbahnteile befindet sich in Fig. 2 rechts
eine Galerie 8 mit Säulen 9, von der aus der Fussgängerverkehr z.B. durch in der
Zeichnung nicht wiedergegebene Treppen, Aufzüge oder ähnliche Vorkehrungen nach
einem sich auf dem Niveau des ersten Stockwerks über der Galerie 8 befindlichen
Bürgersteig 10 mit Fahrbahn 11 für ein öffentliches Verkehrsmittel 12, wie z.B.
eine Strassenbahn, stattfindet.
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In Fig. 2 an der linken Seite der Gebäude befindet sich auf demselben
Niveau vorstehend ein zweiter Bürgersteig 13. Diese Figur zeigt weiter im Querschnitt
ausschliesslich beispielsweise eine Etagenwohnung 14 in diesem ersten Stockwerk
des Gebäude.
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Schematisch wird in Fig. 2 bei der Bezugsziffer 15 mit Strichlinien
angegeben, dass von etwa mitten über den amtlichen Fahrbahnen 4 weite Ventilationsschächte
zum Abführen der Auspuffgase durch die Gebäude 1-3 hindurch vertikal hochragen.
Die bahn- oder bandförmige, in hohe abgestufte Gebäudereihe, wie in Fig. 1 mit den
Gebäuden 1-3 wiedergegeben, erstreckt sich wie aus dem Grundriss in Fig. 3 ersichtlich
audl in
Breiterichtung in ästhetisch verantwortbarer Weise nuanciert
über einem erheblichen Teil des für den Autoverkehr bestimmten Raums des Strassenplans
des Bebauungsagglomerats. In Fig. 3 werden Hochbauten mit den Bezugsziffern 21,
22 bzw. 23, 24 und 25 angegeben. Mit der Bezugsziffer 26 wird ein Verbindungsweg
bezeichnet, der die Verbindung zwischen den Strassen 27 und 28 bildet, die unter
den Gebäudereihen 21, 22 bzw. 23 -25 im Parterre liegen.
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In dem grossen zwischen den Strassen 27 und 28 und dem Weg 26 befindlichen
Raum 29 sind allerhand Erholungsanlagen projektiert. Diese können bestehen aus Grünflächen
in Form von Gärten, Parkanlagen, Stadtparks, wie mit den Bezugsziffern 30 und 31
angegeben und aus Sportplätzen, Schwimmanlagen, Erholungszentren 32, 33 usw., die
mit weiten Zwischenräumen gebaut werden, damit ein ästhetisch befriedigendes und
harmonisches Ganzes gebildet wird, wo es sich gut lebt.
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Fig. 4 zeigt noch wie der öffentliche Verkehr 34, der gemäss der
Ausführungsform nach Fig. 2 im ersten Stockwerk projektiert ist, gleichfalls auf
dem Erdboden unter den Gebäuden projektiert sein kann. Als Variante wird gemäss
dieser Figur das erste Stockwerk des betreffenen Gebäudes durch Geschaftsräume 35
eingenommen. Der Fussgängerverkehr längs der Gebäude in Längsrichtung der Strassen
wird dabei im wesentlichen auf den beidseitig der Gebäude vorstehenden Bürgersteigen
36 und 37 stattfinden.
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Es wird klar sein, dass im Rahmen der Erfindung in bezug auf den
im Vorstehenden beschriebenen und in der Zeichnung beispielsweise wiedergegebenen
Ausführungsformen allerlei Variationen und geänderte Aufs tellungen möglich sind.