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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zum Ausbilden eines urbanen Straßennetzes
mit Infrastruktur aus durch aneinandergereihte multifunktionale,
mehrgeschossige Gebäude gebildete Straßenzüge,
mit einem Gebäudekorpus, der im wesentlichen ein mittels
Fundamente im Erdreich verankertes, Stützelemente mit Auflagern
aufweisendes Stützskelett für aus Deckenplatten
und Wände gebildeten Wohn-, Büro-, Geschäfts-,
und/oder Lagerraum, Querversteifungen sowie weiteren für
Gebäude typische Bauelemente wie Treppenhäuser,
Fahrstühle, Einrichtungen zum Ver- und Entsorgen der Wohnungen,
Büros, Geschäfte und/oder Lager mit Wasser, Strom,
Gas, Wärme, Abwärme, Abluft und Übertragungsleitungen
für Informationszwecke umfasst, wobei auf einer Dachetage
des Gebäudekorpus mindestens eine Fahrbahn als Verkehrsfläche
für Fahrzeuge sowie unterhalb der Fahrbahn ein Aufnahmeraum
für Versorgungs- und Entsorgungskanäle für
Wasser, Abwasser, Strom, Gas, Abwärme und Abluft sowie Übertragungsleitungen
für Informationszwecke vorgesehen sind, so dass der Gebäudekorpus
mit der Fahrbahn und den Ver- und Entsorgungskanälen ein
gemeinsames Bauwerk bildet, wobei mindestens die Fahrbahn und die
Deckenplatten von den Stützelementen durch schwingungsdämpfende Mittel
entkoppelt sind.
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Stand der Technik
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Städte
bestehen aus einer Vielzahl von Bauwerken, wie Häuser,
Industriebauten, Straßen, Hochstraßen, Brücken,
Eisenbahnanlagen, Tunnel, Ver- und Entsorgungsanlagen für
Wasser, Abwasser, Abluft, Abfall, Gas, Strom, Wärme und
Abwärme. Diese einzelnen Bauwerke haben sich historisch
entwickelt und sind in mannigfaltigen einzelnen Gestaltungsformen
entstanden. Sie sind fast immer nebeneinander angeordnet, wodurch
sich in der Architektur und im Bauwesen entsprechende Spezialisierungen
auf die jeweiligen Bauwerke herausgebildet haben.
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Es
ist bekannt, dass sich der Bedarf an den einzelnen Bauwerksarten,
Gebäude- und Verkehrsflächen entsprechend dem
in der Stadt erreichten Lebensniveau und Bedürfnissen reguliert
und ein ständiges Weiterentwickeln und Wachsen der Städte bzw.
Ballungsgebiete stattfindet. Es entstehen oftmals Situationen, wonach
beispielsweise in Zentren großer Ballungsgebiete oder aber
auch Städte die vorhandenen Kapazitäten für
Bebauung, Umbauten, Straßen sowie Ver- und Entsorgungssysteme
nicht mehr erweitert werden können, weil kein Raum mehr zur
Verfügung steht. Die erforderlichen Funktionen wie z. B.
der Wohnraumbedarf und Individualtransport sind nebeneinander nicht
mehr lösbar. Dies hat zur Entwicklung von Hochhäusern
und Hochstrassen, beispielsweise in New York, Miami oder Tokio, geführt.
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Die
Grundstückpreise steigen ins Unermessliche. In den Städten
entwickeln sich insbesondere in den Zentren somit auch große
Probleme durch den Straßenverkehr, hohe Luftverschmutzungen
und Umweltbelastungen. Es ist mit extrem hohen Mieten und Instandhaltungskosten
zu rechnen.
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Der
bekannte Stand der Technik versucht die Probleme des wachsenden
Gebäude-, Transportwege- und Versorgungsbedarfs durch Hochhäuser, Hochstraßen
(
JP 04336102 A ),
mehrlagige Straßensysteme (
DE 200 23 220 U1 ,
WO 01/94702 A1 ), Parkhäuser,
Parkgaragen, Tunnel und tunnelartige Bahnhöfe (
GB 2388143 A ) zu
lösen.
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Durch
den Hochhausbau wird zwar eine hohe Flächennutzung pro
Quadratmeter Grundfläche erreicht, jedoch wird dieser Vorteil
mit schwerwiegenden Nachteilen wie ein erheblich gestiegener Bedarf an
Transportkapazität für Menschen und Güter
sowie hohen Kosten und Aufwendungen für Brandschutz, Fahrstühle
und Sicherheitssysteme erkauft. Die Versorgung der Hochhäuser
mit Wasser, Gas, Öl, Strom und Wärme erfolgt überwiegend über
Kanalsysteme, die unterirdisch in komplizierten, aufwändigen
und letztendlich unbeweglichen Netzen verlegt sind. Daraus ergibt
sich der wesentliche Nachteil, dass bei Störungen, Änderungen
oder Modernisierungen der Erdboden geöffnet werden muss,
um Zugang zu den Kanalsystemen zu erhalten. Dies ist zeitaufwändig und
kostenintensiv.
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Die
enorme Bauhöhe führt des Weiteren zu beträchtlichen Auswirkungen
auf die Umwelt durch den fehlenden Lichteinfall, was Begrünungen
und Pflanzenwachstum erschwert. Die Lärmbelästigung durch
die enorme Verkehrsdichte auf die Bewohner von Städten
steigt ständig und die Lebensqualität sinkt.
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Bei
Hochstrassen (
JP 04336102
A ,
US 3 847 496
A ) geht die Verlagerung des Transports von der Erdoberfläche
auf eine erhöhte Ebene trotzdem mit dem Verlust von wertvoller
Grundstücksfläche einher, die dann nicht mehr
für eine Bebauung mit Wohnraum, Gebäuden o. ä.
zur Verfügung steht. Außerdem ist der Hochstraßenbau
sehr material- und kostenintensiv. Beispielsweise erreichen Hochstraßen nicht
selten ein Kostenniveau von mehreren Millionen EUR pro km Hochstraße
(siehe
www.boll-und-partner.de für Inner
Link, Taiwan, 1997).
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Aus
der
GB 2 388 143 A ist
ein städtisches Transportsystem bekannt, bei dem eine oder
mehrere Straße(n) auf einem Dach eines oder mehrerer Gebäude
geführt ist, das zugleich einen Tunnel für ein
schienengebundenes Fahrzeug darstellt. Dieser bekannte Stand der
Technik hat den Charakter eines Bahnhofs und ist nicht für
Wohn- und Geschäftszwecke geeignet.
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Zur
Lösung der Transportprobleme in den Ballungsgebieten zählen
auch Parkhäuser und Parkplätze, die Überdeckungen
als Parkplatz nutzen (siehe
RU
30764 U1 ,
RU
2189418 C1 ,
RU
2192514 C1 ). Neben dem erheblichen Flächenbedarf,
den diese Parkhäuser beanspruchen, werden letztere als
gesonderte Bauwerke mit separaten Zu- und Abfahrten, meistens sogar
mit Zufahrtstraßen, errichtet. Es geht wertvolle Grundstückfläche
für die Wohnraumbebauung verloren und die technischen Aufwendungen
und Kosten derartiger Bauwerke sind erheblich (siehe
WIEG,
Christian; „Neues Parkhaus der Messe Stuttgart über
die A8; Bauingenieur24® Informationsdienst vom 27.01.2006).
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Bei
Tiefgaragen handelt es sich regelmäßig um einen
mit mehreren Stellplätzen ausgestatteten Parkplatz, der
integrierter Bestandteil eines Gebäudes ist (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Tiefgarage).
Sie sind kein Bestandteil des Straßenetzes, sondern gehören üblicherweise
zum Gebäude, werden in das Fundamentsystem des Gebäudes
integriert und sind demzufolge materialseitig und konstruktiv sehr
aufwändig.
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Außerdem
lassen sich derartige Parkhäuser und Tiefgaragen nicht
für Wohnraumzwecke nutzen, weil der rollende Verkehr Lärm
und Lastschwingungen erzeugt, für die die bekannten Parkhäuser
und Tiefgaragen nicht ausgelegt sind.
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All
diesen bekannten Lösungen haften somit wesentliche Mängel
an, die insbesondere den Widerspruch zwischen Wohnraumbedarf, Transportverkehr
und störungsfreie Ver- und Entsorgung in großen
Ballungsgebieten nicht oder nur unzureichend mit beträchtlichen
Aufwendungen an Material und Kosten lösen. Alle bekannten
Bauwerke sind Einzelobjekte, die keine miteinander integrierte städtebauliche
Lösungen ermöglichen. Sie ergeben in der Anwendung
immer aufwändige und heterogene Städtestrukturen
mit individuellen aufwändigen Verknüpfungen.
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Weiterhin
sind multifunktionelle Gebäude bekannt (
RU 30764 U1 ), die in ihren
unteren Etagen oder in Kellergeschossen meist Parkgaragen für PKW
und darüber Räume für Gewerbe, beispielsweise
Büros oder Geschäfte, und zum Wohnen, für
Kulturveranstaltungen, Hotels o. dgl. aufweisen. Oftmals sind solche
Gebäude Hochhäuser, die von vielen Menschen als
Verkehrsziel, also einer sehr großen Zahl von Verkehrsteilnehmern,
genutzt werden. Diese bekannten Gebäude sind en sich wirtschaftlich,
da viele Aufgaben auf einer geringen Grundstücksfläche erfüllt
werden können. Dies führt aber insbesondere in
Hauptverkehrszeiten zu einer starken Belastung der Verkehrswege
von und zu diesen Gebäuden. Die Bewohner oder die Nutzer
dieser Gebäude müssen erhebliche Belastungen hinnehmen,
um zu diesen Gebäuden oder von diesen Gebäuden
zu anderen Verkehrszielen zu gelangen.
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Aus
der
WO 01/94702 A1 ist
ferner ein Straßensystem bekannt, das aus mehreren übereinander angeordneten
Straßen besteht. Das System setzt sich aus drei Hauptkomponenten
zusammen und zwar aus Straßen in mehreren übereinander
gelegenen Ebenen, Ein- und Aussteige-Gebäude in das Straßennetz
und Zwischen-Gebäude, die die Verbindungspunkte der Straßen
sind. Die Mehretagenstraßen besitzen zwischen ihren Ebenen
jeweils eine weitere Straße, die als Einkaufstraße
usw. durch Fußgänger genutzt werden kann. Dazu
sind diese Straßen in den einzelnen Ebenen durch Treppen oder
Lifte verbunden. Die Verbindungspunkte sind als Bauwerke ausgeführt,
die kreis- bzw. spiralartig ausgebildete Verbindungsstraßen
aufweisen. Auf der Dachfläche dieser Bauwerke können
verschiedenartige Einrichtungen wie ein Sportplatz, ein Park oder Versammlungs-
und Kulturflächen vorgesehen sein.
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Auch
bei diesem bekannten System geht die Verlagerung des Transports
von der Erdoberfläche auf eine erhöhte Ebene trotzdem
mit dem Verlust von wertvoller Grundstücksfläche
einher, die dann nicht mehr für eine Bebauung mit Wohnraum,
Gebäuden o. ä. zur Verfügung steht. Außerdem
ist der Hochstraßenbau sehr material- und kostenintensiv.
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Große
Märkte, Messen, Stadien, Flughäfen, Bahnhöfe
oder Umsteigebahnhöfe sind regelmäßig Verkehrsknoten,
an denen sich viele Verkehrsadern treffen. Die Besucher oder Nutzer
solcher Einrichtungen fahren meist solche Verkehrsknoten an, um
dann von dort mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihrem
eigentlichen Reiseziel zu fahren. Bei solchen und anderen vorstehend
genannten Fällen besteht das Problem für die Nutzer
darin, dass die PKW meist weit entfernt von dem eigentlichen Ziel
oder der Umsteigestelle der Nutzer auf riesigen Parkflächen
oder in Parkhäusern abgestellt werden müssen.
Erst danach erreichen die Nutzer meist aufwändig zu Fuß ihr
eigentliches Ziel. Darüber hinaus sind stark befahrene Verkehrsadern,
beispielsweise Eisenbahnlinien, Autobahnen, Straßenbahnen
sehr lautintensiv und führen, sofern sie Wohngebiete tangieren
oder sogar durchtrennen, zu einer unverhältnismäßig
hohen Lärm-, Staub- und Abgasbelästigung der Anwohner. Die
unmittelbar an diese Verkehrsadern liegenden Flächen sind
oftmals nicht mehr für eine Bebauung nutzbar und veröden.
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Der
Anmelder hat bereits ein multifunktionales ein- oder mehretagiges
oberirdisches Gebäude, mit einem Gebäudekorpus,
der im wesentlichen ein mittels Fundamente im Erdreich verankertes,
Stützelemente mit Auflagern aufweisendes Stützskelett
für aus Deckenplatten und Wände gebildeten Wohn-, Büro-,
Geschäfts- und/oder Lagerraum, Queraussteifungen sowie
weiteren für Gebäude typische Bauelemente wie
Treppenhäuser, Fahrstühle, Einrichtungen zum Ver-
und Entsorgen der Wohnungen, Büros, Geschäfte
und/oder Lager mit Wasser, Abwasser, Strom, Gas, Wärme,
Abwärme, Abluft und Übertragungsleitungen für
Informationszwecke umfasst, in der noch nicht veröffentlichten
deutschen Patentanmeldung 10
2007 007 708.6-25 vorgeschlagen, zu der auch ein Baustein
zur Ausbildung einer Straße und eine urbanes Netz mit mehreren
multifunktionalen Gebäuden zum Ausbilden einer oberirdischen Verkehrs-
und Wohnfläche mit Ver- und Entsorgungssystem gehört.
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Bei
der vorgeschlagenen Lösung des Anmelders kommen an den
Knotenpunkten des Zusammentreffens unterschiedlich gestaltete Grundbausteine
des multifunktionalen Gebäudes, nämlich so genannte
Wendemodule, Auffahrmodule oder Parkmodule zur Anwendung, um einen
ampelfreien, d. h. kreuzungsfreien Verkehr zu gewährleisten.
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Der
verkehrstechnische Übergang zwischen den aus Ring-, Oval-
und/oder Halbkreis- und/oder Zykloidenabschnitten gebildeten Straßenzügen
ist im wesentlich nur an Knotenpunkten möglich, in denen die
Straßenzüge nahe zueinander angeordnet sind und
in ein Wendemodul, Auffahrmodul oder Parkmodul führen.
Derartige spezielle Funktionsgebäude erfordern einerseits
sehr hohe Material- und Kostenaufwendungen für ihre Erstellung
und beeinträchtigen andererseits die Verkehrsdurchlässigkeit,
insbesondere bei hohen Verkehrsdichten. Oftmals werden auch die
als Parkmodule ausgebildeten Knotenpunkte weit weg von dem eigentlichen
Reiseziel des Nutzers liegen, so dass der Nutzer nur zu Fuß das
eigentliche Ziel erreichen kann.
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All
diesen bekannten Lösungen ist der Nachteil gemeinsam, dass
die Wohngebiete nicht vom Straßenverkehr frei gehalten
werden können. Für die Bewohner treten neben den
Gefährdungspotenzialen durch Verkehr selbst auch weitere
Beeinträchtigungen in Form von Lärm, Staub und/oder
Abgasen auf, die für Mensch und Umwelt zu nicht mehr vernachlässigbaren
Langzeitschädigungen führen können.
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Aufgabenstellung
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Bei
diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Anordnung zum Ausbilden eines urbanen Straßennetzes
mit Infrastruktur aus multifunktionalen mehrgeschossigen Gebäuden
mit dachseitig angeordneter Fahrbahn derart zu entwickeln, dass
die Wohngebiete trotz Beibehaltung der Mobilität der Bewohner
weitgehend verkehrsfrei gehalten sind, die Verkehrsströme
kostengünstig und wirtschaftlich mit geringem Gefährdungspotenzial
bis in die Nähe des individuellen Ziels oder Wohnortes
geleitet und zugleich ausreichende Parkplatzmöglichkeiten
in der Nähe des Ziels oder Wohnortes bereitgehalten werden
können.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Anordnung zum Ausbilden eines urbanes Straßennetzes
mit Infrastruktur aus durch aneinandergereihte multifunktionale,
mehrgeschossige Gebäude gebildete Straßenzüge
mit den Merkmalen der Ansprüche 1 oder 21 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Anordnung sind den Unteransprüchen
entnehmbar.
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Die
erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich dadurch
aus, dass die multifunktionalen Gebäude zu einem in sich
geschlossenen Straßenzug zusammengefügt sind,
der jeweils ein weitgehend verkehrsfrei gehaltenes Gebiet vollkommen
umschließt oder die multifunktionalen Gebäude
mehrere benachbarte, etwa geradlinig verlaufende separate Straßenzüge
bilden, zwischen denen jeweils ein weitgehend verkehrsfrei gehaltener
Korridor angeordnet ist.
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Es
ist mindestens ein weitgehend geradlinig oder leicht gekrümmt
verlaufender, eine endseitig verlängerbare Einbahnstraße
tragender Straßenzug vorgesehen, dem mindestens ein bogenartig
verlaufender Straßenzug mit auf dem Dach angeordneter Einbahnstraße
so zugeordnet ist, dass sich der geradlinige Straßenzug
und der bogenartige Straßenzug zu einem geschlossenen Straßenzug
mit einer darauf angeordneten Einbahnringstraße ergänzen, wobei
die Einbahnringstraße mindestens durch einen Knotenpunkt
mit der Einbahnstraße des geradlinig verlaufenden Straßenzugs
kreuzungslos verbunden ist.
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Von
besonderem Vorteil ist, dass der geschlossene Straßenzug
aus multifunktionalen mehrgeschossigen Gebäuden ein weitgehend
verkehrsfreies Gebiet von beispielsweise 500 000 m2 umschließt,
in dem ein Wohngebiet mit allen notwendigen Ver- und Entsorgungseinrichtungen
für die Bewohner wie beispielsweise eine Schule, Kindertagestätten,
Kultureinrichtung, ein Sportzentrum, ärztliche Einrichtungen,
ein Geschäfts und/oder Einkaufszentrum, ein Park, eine
Wiese oder auch ein Wald angeordnet sein kann.
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Der
geschlossene Straßenzug mit seiner auf dem Dach angeordneten
Einbahnringstraße kann zweckmäßigerweise
Park-, Geschäfts-, oder Lagerflächen aufnehmen.
Die äußere Peripherie des geschlossenen Straßenzugs
ist schallisoliert und stellt somit sicher, dass Straßenlärm
von dem verkehrsfreien Gebiet ferngehalten wird.
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Wenn
zwei deutlich voneinander beabstandete annähernd geradlinig
verlaufenden Straßenzüge vorhanden sind, können
zwischen den beiden Straßenzügen eine Vielzahl
von geschlossenen Straßenzügen mit Einbahnringstraßen
gebildet werden, die verkehrsfreie Gebiete einschließen
und für Wohnzwecke nutzbar sind. Es gelingt somit trotz
vorhandener Verkehrsadern und Bebauung, verkehrsfreie Räume
für Parks, Wiesen, Waldabschnitte, Wohnhäuser,
Erholungs- und Freizeiteinrichtungen zur Verfügung zu stellen.
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Besonders
vorteilhaft ist, dass die erfindungsgemäße Anordnung
vollkommen ohne Ampeln und Kreuzungen auskommt, so dass der Verkehrsstrom
kontinuierlich z. B. bis zu einem Parkplatz oder Wohnort fließen
kann. Dies ermöglicht einen Individualverkehr, der den
individuellen Transport bis in die Nähe des Ziels ermöglicht,
Zeit für den Verkehrsteilnehmer durch einen weitgehend
kontinuierlich fließenden und kreuzungslosen Verkehr einspart
und zugleich die Gefährdung durch die erhebliche Reduzierung
von Konfliktpunkten an den wegfallenden Kreuzungen herabsetzt werden
kann.
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Die
geschlossenen oder geradlinigen Straßenzüge mit
darauf angeordneter Einbahnstraße ist über entsprechende
Verkehrsknoten an Einrichtungen des öffentlichen Nahverkehrs
wie Bahn, Bus und/oder Straßenbahn angeschlossen. Dies
kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass auf der dachseitigen Fahrbahn
des Straßenzugs eine Busspur für einen Oberleitungsbus
oder die bodenseitige Etage des Straßenzugs als eine Fahrbahn
für eine Straßenbahn ausgebildet ist.
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Die
geschlossenen Straßenzüge können aus verschiedenartig
gekrümmten Abschnitten gebildet sein, beispielsweise die
Form eines Ringes und/oder Ovals und/oder einer Ellipse- und/oder
Halbkreis- und/oder Zykloiden annehmen. Durch gemeinsame Koppelflächen
lassen sich die Einbahnringstraßen auf den geschlossenen
Straßenzügen problemlos verknüpfen, so
dass ein Richtungswechsel der Fahrtrichtung oder auch der Übergang
in einen anderen Straßenzug möglich ist.
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Für
den Fall, dass die auf dem Dach des Straßenzuges angeordnete
Einbahnringstraße gegenüber dem geradlinigen Straßenzug
eine gleiche Fahrtrichtung aufweist, erfolgt der Anschluß durch Zu-
und Abfahrten einfach in der Dachebene. Wenn jedoch die Fahrtrichtungen
der kreuzungslos miteinander zu verbindenden Einbahnstraßen
gegenläufig sind, ist die Etage unterhalb der Dachetage
als eine Koppelfläche in Form eines ganz oder teilweise
geschlossenen Verkehrsfläche ausgebildet, die durch Zu-
und Abfahrten mit den gegenläufigen Fahrbahnen verbunden
ist.
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Dies
hat den Vorteil, dass die Fahrtrichtung gewechselt werden kann,
ohne einen weiter entfernten Verkehrsknoten anfahren zu müssen,
was dazu beiträgt, die Verkehrsströme zu vergleichmäßigen und
die Staugefahr herabzusetzen.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht
es auch, den geradlinigen Straßenzug entlang einer Verkehrsader
wie Eisenbahnstrecke, Autobahn oder anderweitigen vielbefahrenen
Straße als ein Park- und/oder Lagerhaus mit Schallschutzfunktion anzuordnen,
wodurch auch bisher nicht genutzte Bodenflächen effektiv
einer Nutzung zugeführt werden können. Ebenso
können Bereiche entlang von Wasserstraßen wie
Flüsse oder Kanäle, auch abschüssiges
Geländes beispielsweise an Berghängen oder entlang
von Gewerbegebieten sinnvoll ohne großen Aufwand in die
Bebauung mit der erfindungsgemäßen Anordnung einbezogen
werden.
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Die
erfindungsgemäße Lösung kann aber auch
aus multifunktionalen Gebäuden zusammengesetzt sein, die
einen äußeren geschlossenen, eine Einbahnringstraße
aufweisenden Straßenzug bilden, der ein Anal umschließt,
in dem eine Vielzahl von inneren, aus multifunktionalen Gebäuden
zusammengefügten geschlossenen Straßenzügen
mit Einbahnringstraßen angeordnet sind, wobei jeder innerer Straßenzug
ein weitgehend verkehrsfreies Gebiet umschließt und die
Einbahnringstraßen untereinander jeweils durch einen Knotenpunkt
kreuzungslos verbunden sind.
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Die
Straßenzüge mit ihren Einbahnringstraßen
können sehr unterschiedliche Verlaufsformen haben, beispielsweise
können sie aus Straßenzügen in Form von
Bögen- und/oder Ring- und/oder Oval- und/oder Ellipsen-,
und/oder Halbkreis-, und/oder Kreissegment- und/oder Zykloiden-
und/oder Geraden- und/oder Sternabschnitten gebildet sein.
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Wenn
die Fahrtrichtung der Einbahnringstraße des ersten Straßenzuges
gegenüber der Fahrtrichtung der Einbahnringstraße
eines weiteren Straßenzugs entgegengesetzt ausgerichtet
ist, kann der Knotenpunkt der beiden Einbahnringstraßen
durch eine gemeinsame Koppelfläche in Form einer ganz oder
teilweise geschlossenen Verkehrsfläche gebildet sein, die
jeweils die Etagen der beiden Straßenzüge unterhalb
ihrer Dachetagen durchsetzt, wobei die Verkehrsfläche durch
mindestens ein Fahrbahnteilstück bzw. an die auf dem Dach
angeordneten Einbahnringstraßen angeschlossen ist.
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Dies
hat den Vorteil, dass die Fahrtrichtung gewechselt werden kann,
ohne einen weiter entfernten Verkehrsknoten anfahren zu müssen,
was dazu beiträgt, die Verkehrsströme zu vergleichmäßigen und
die Staugefahr herabzusetzen.
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Für
den Fall, dass die Einbahnringstraßen im Knotenpunkt gleichgerichtete
Fahrtrichtungen besitzen, ist die Etage unterhalb der Dachetage
des Gebäudes zweckmäßigerweise als eine
Koppelfläche in Form eines ganz oder teilweise geschlossenen
Verkehrsfläche ausgebildet, die durch Zu- und Abfahrten mit
den auf dem Dach angeordneten Fahrbahnen verbunden ist.
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Von
besonderem Vorteil ist, dass jeweils ein geschlossener innerer Straßenzug
aus multifunktionalen mehrgeschossigen Gebäuden ein weitgehend verkehrsfreies
Gebiet von beispielsweise 500 000 m2 umschließt,
in dem ein autarkes Wohngebiet mit allen notwendigen Ver- und Entsorgungseinrichtungen
für die Bewohner, wie beispielsweise eine Schule, eine Kindertagestätten,
eine Kultureinrichtung, ein Sportzentrum, ärztliche Einrichtungen,
ein Geschäfts- und/oder Einkaufszentrum, ein Park, eine
Wiese oder auch ein Wald angeordnet sein kann.
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Der
geschlossene innere Straßenzug mit seiner auf dem Dach
angeordneten Einbahnringstraße kann zweckmäßigerweise
Park-, Geschäfts-, oder Lagerflächen aufnehmen.
Die äußere Peripherie des geschlossenen inneren
Straßenzugs ist schallisoliert und stellt somit sicher,
dass Straßenlärm von dem verkehrsfreien Gebiet
ferngehalten wird.
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Der äußere
geschlossene Straßenzug der erfindungsgemäßen
Anordnung umschließt eine Vielzahl unterschiedlich in Größe
und Form ausgebildeter innerer geschlossener Straßenzüge.
Dies hat den besonderen Vorteil, dass sich die durch die inneren
Straßenzüge umschlossenen verkehrsfreien Gebiete
in einem hohen Maße gegen Lärm, Staub und Abgase
des Verkehrs gegenseitig abschirmen.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung schließt Funktionen
von Brücken, Hochstraßen und Tunnel in beliebigen
Kombinationen ein. Entfernt liegende Gebäude oder auch
Netze können zur Überwindung von Flüssen,
Straßen, Eisenbahnlinien oder ähnlichen Bauwerken
durch Brücken oder Hochstraßen verbunden sein,
ebenerdige Straßen lassen sich überbauen oder
andere Bauwerke können mit geringem Aufwand angeschlossen
werden, ohne die Erfindung zu verlassen.
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Durch
die Erfindung lassen folgende weitere Vorteile erreichen:
- – Vergleichmäßigung
des Verkehrsstroms und Reduzierung der Verkehrsdichte auf den bestehenden
ebenerdigen Straßen und die Beseitigung von Staus, d. h.
die Entlastung der Straßenverkehrssituation,
- – die Erhöhung der Lebensqualität
in Wohngebieten durch weitgehende Verkehrsfreiheit unter Beibehaltung
der Mobilität der Bewohner,
- – Möglichkeit der Realisierung eines weitgehend kreuzungsfreien
Straßennetzes ohne Ampeln unter maßgeblicher Reduzierung
des Gefährdungspotenzial für Mensch und Umwelt.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen.
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Ausführungsbeispiele
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Die
Erfindung soll nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
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Es
zeigen die
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1 eine
Schnittdarstellung eines multifunktionalen Gebäudes mit
einer dachseitig angeordneten Fahrbahn gemäß der
nicht veröffentlichten Patentanmeldung
10 2007 007 708.6-25 des Anmelders,
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2a eine
Schnittdarstellung des multifunktionellen Gebäudes für
eine Straße und
2b eine
Schnittdarstellung der Fahrbahn mit Dämpfungsmittel für
Schall- und Lastschwingungen entsprechend der nicht veröffentlichten
Patentanmeldung
10 2007
007 708.6-25 des Anmelders,
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3 eine
schematische Darstellung einer in der Draufsicht gezeigten aus aneinander
gefügten multifunktionalen Gebäuden gebildeten
Ringstraße nach der nicht veröffentlichen Patentanmeldung
10 2007 007 708.6-25 des
Anmelders,
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4 eine
schematische Darstellung einer in der Draufsicht gezeigten erfindungsgemäßen
Anordnung von aus multifunktionalen Gebäude gebildeten
geschlossenen und geradlinigen Straßenzügen mit
verkehrsfreien Gebieten,
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5 eine
schematische Darstellung einer in der Draufsicht gezeigten erfindungsgemäßen
Anordnung von aus multifunktionalen Gebäuden gebildeten
geradlinigen Straßenzügen mit verkehrfreien Korridoren
zwischen den geradlinigen Straßenzügen,
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6 eine
schematische Darstellung einer in der Draufsicht gezeigten erfindungsgemäßen
Anordnung eines aus multifunktionalen Gebäuden gebildeten
geschlossenen Straßenzuges mit verkehrsfreiem Gebiet,
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7a und 7b eine
Seitenansicht bzw. eine Draufsicht eines geradlinigen Straßenzuges
mit Schallschutzfunktion unmittelbar entlang einer Einsenbahnstrecke,
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8a und 8b eine
Seitenansicht bzw. Draufsicht eines geradlinigen Straßenzugs
mit Schallschutzfunktion entlang einer vielbefahrenen Straße,
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9 ein
Beispiel einer Anbindung eines geschlossenen oder geradlinigen Straßenzugs
an einen Oberleitungsbus auf der Dachebene des Straßenzugs
in Schnittdarstellung,
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10 ein
Beispiel einer Anbindung eines geschlossenen oder geradlinigen Straßenzugs
an eine Straßenbahn in der Bodenebene des Straßenzugs
in Schnittdarstellung,
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11 ein
weiteres Beispiel einer Anbindung eines geschlossenen oder geradlinigen
Straßenzugs an einen elektrisch betriebenen Bus des öffentlichen
Nahverkehrs und
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12 eine
Schnittdarstellung in Seitenansicht eines an einem Berghang angeordneten
Straßenzugs.
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13 eine
schematische Darstellung des geschlossenen Verlaufs der multifunktionalen
Gebäude unter der Fahrbahn bzw. Einbahnstraßen
in Draufsicht,
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14 eine
schematische Darstellung der auf den multifunktionellen Gebäuden
verlaufenden Straßennetzes aus Einbahnringstraßen
gemäß 13.
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Die 1 zeigt
ein multifunktionelles Gebäude entsprechend der nicht veröffentlichten
Patentanmeldung des Anmelders, von der ausgegangen wird. Das multifunktionelle
Gebäude hat mehrere Etagen A bis E und umfasst ein durch
Fundamente 1 im Erdreich 2 verankertes Stützskelett 3,
das aus Stützelementen 4 und nicht dargestellten
Querstreben zusammengesetzt ist. Die Stützelemente 4 besitzen
in jeder der Etagen Auflager 5 für die Auflagerung
und Abstützung von Deckenplatten 6.1 bis 6.4 und
Wände 7, die Wohn-, Büro-, Geschäfts-
und/oder Lagerräume bilden. Zu dem so gebildeten Gebäudekorpus gehören
des weiteren nicht dargestellte Treppenhäuser, Fahrstühle,
Einrichtungen zum Versorgen der Wohnungen, Büros, Geschäfte,
Parkplätze und/oder Lager mit Wasser, Gas und Strom sowie
Leitungssysteme zum Empfang und Versenden von Nachrichten ebenso
wie Einrichtungen zum Entsorgen von Abwasser, Abluft, Abwärme
und ggf. Abfall.
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Die
Stützelemente 4 bestehen aus Stahlbeton, haben
in der hier nicht sichtbaren Längsachse des Gebäudes
jeweils einen Abstand von 6 m. Zwischen den Stützelementen
sind die Querverstrebungen, sofern erforderlich, angeordnet. Die
Auflager 5 sind Bestandteil der Stützelemente 4 und
befinden sich in jeder Etage zur Auflagerung der entsprechenden
Deckenplatten 6.1 bis 6.4.
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Der
obere Abschluss in der Etage F, gewissermaßen das Dach
des Gebäudes, ist als eine Fahrbahn 8 ausgebildet,
die vier Fahrspuren aufweist und Teil einer Straße ist.
Es lassen sich mehrere derartige multifunktionelle Gebäude
mit ihrer Fahrbahn aneinanderfügen, so dass die aneinander
gefügten Fahrbahnen 8 eine Straße bilden
können. Diese Straße ist vorzugsweise eine Einbahnstraße,
kann aber auch Fahrspuren mit entgegengesetzten Fahrtrichtungen aufweisen.
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Die
Unterzüge 11 der Fahrbahn 8 lagern auf schall-
und lastschwingungsdämpfenden Federelementen 12 in
Form von Platten auf, die sich an den Auflagern 5 der Stützelemente 4 der
Etage E abstützen. Die Deckenplatten 6.1 bis 6.4 der
einzelnen Etagen A bis E liegen auf schallentkoppelten Elastomerlagern 13 auf,
die sich auf den Auflagern 5 der Stützelemente 4 entsprechend
abstützen (siehe 2a, 2b).
Die Federelemente 12 und die Elastomerlager 13 sind
aus Spezialgummi oder anderem schwingungsdämpfenden elastoviskosen
Material gefertigt, können aber auch aus Stahl-Federelementen
bestehen und einen dem Eisenbahnpuffer ähnlichen Aufbau
haben. Unterhalb der Fahrbahn 8 ist ein Kanal- und Transportraum 18 für
nicht dargestellte Ver- und Entsorgungsleitungen vorgesehen.
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Die 3 zeigt
ein Straßennetz, dass einen äußeren und
inneren Ring 42 umfasst. Die Verbindung der beiden Ringstraßen
erfolgt über als Parkmodule ausgebildete Knotenpunkte KP.
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Mit
der gezeigten Anordnung kann der Verkehr zu jeden der Gebäudeteile
ohne Ampel erfolgen, jedoch ist der Übergang von einem
Straßenzug zum anderen Straßenzug durch die verschiedenartigen Wende-,
Abzweig- und Parkmodule entsprechend aufwändig.
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Beispiel 1 – offener und geschlossener
Straßenzug
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Die 4 stellt
eine erste Variante des Beispiels 1 der erfindungsgemäßen
Anordnung eines Straßennetzes aus multifunktionalen Gebäuden
mit dachseitig angeordneten Einbahnstraßen dar, das aus
zwei deutlich voneinander beabstandeten annähernd geradlinig
verlaufenden Straßenzügen 9 und 10,
einem mehrfach gebogenen Straßenzug 14 und einem
einfach gebogenen Straßenzug 15 gebildet wird.
Die Straßenzüge 9, 10, 14 und 15 sind
in ein herkömmliches Straßennetz 16 einschließlich
vorhandener Bebauung in Form von Wohn- und Gewerbegebäude
durch Überbauung eingefügt. Der LKW-Verkehr verbleibt
auf dem ursprünglichen Straßennetz 16,
während der PKW-Verkehr sowohl das ursprüngliche
Straßennetz als auch die Einbahnstraßen der Straßenzüge
befahren kann. Das vorhandene Straßennetz 16 steht
beispielsweise mit dem geradlinigen Straßenzug 9 durch
Verkehrsknotenpunkte KP in Verbindung. Die auf den Straßenzügen 9 und 10 verlaufenden
Einbahnstraßen E1 und E2 haben zueinander entgegengesetzte
Fahrtrichtungen, die Einbahnstraße E3 auf dem mehrfach
gebogenen Straßenzug 14 ist wiederum entgegengesetzt
zur Fahrtrichtung der Einbahnstraße E1 ausgerichtet. Die Einbahnstraße
E4 des einfach gebogenen Straßenzugs 15 verläuft
dagegen in Fahrtrichtung der Einbahnstraße 10.
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Die
beiden geradlinigen Straßenzüge 9 und 10 sind
etwa 3000 m voneinander beabstandet und mittels bogenartig ausgebildeter
Straßenzugabschnitte 17 miteinander so verbunden,
dass Abschnitte G, H, i und J der geradlinigen Straßenzüge 9 und 10 mit
den bogenartig ausgebildeten Straßenzügen 17 jeweils
einen in sich geschlossenen Straßenzug I, II, III, IV usw.
ergeben und eine entsprechend dazugehörige Einbahnringstraße
ER1, ER2, ER3 und ER4 ausbilden.
-
Der
mehrfach gebogene Straßenzug 14 und der einfach
gebogene Straßenzug 15 hat einen Abschnitt K,
der zusammen mit einem bogenartig ausgebildeten Straßenzugabschnitt 19 einen
ebenso in sich geschlossenen Straßenzug V bzw. VI mit jeweils darauf
angeordneter Einbahnringstraße ER5 bzw. ER6 ergibt.
-
Die
Abschnitte G bis J der geradlinigen Straßenzüge 9 und 10 und
der Abschnitt K der gebogenen Straßenzüge 14 und 15 werden
mit den bogenartigen Straßenzugabschnitten 17 bzw. 19 durch
eine Koppelfläche in Form einer gemeinsamen Verkehrsfläche
zusammengeführt, so dass es problemlos möglich
ist, in Fahrtrichtung der Einbahnstraße E1 oder E2 oder
E3 oder E4 jeweils auf die Einbahnringstraße ER1 bis ER6
auf- oder abzufahren.
-
Die 5 zeigt
eine zweite Variante des Beispiels 1 der erfindungsgemäßen
Anordnung eines Straßennetzes aus multifunktionalen Gebäuden
MG, das im wesentlichen geradlinig verlaufende Straßenzüge 9, 10, 9.1, 10.1 und 30 umfasst,
wobei in den Straßenzug 30 ein weitgehend geradliniger Straßenzug 31 einmündet
und der Straßenzug 30 durch einen bogenförmigen
Straßenzug 32 mit dem Straßenzug verbunden
ist. Die Straßenzüge 9, 10 und 9.1, 10.1 und 30, 31 umschließen
verkehrsfrei gehaltene Korridore VK, in denen beispielsweise eine
Wasserstraße oder Fluss 33 verlaufen oder eine
städtische Infrastruktur nach 6 aufgebaut
sein kann. Wichtig ist nur, dass alle die Korridore VK begrenzenden Straßenzüge 9 und 10, 9.1 und 10.1, 30 und 31 eine Abschirmfunktion
gegen Lärm, Staub und Abgase übernehmen. In allen
Fällen sind deshalb die Straßenzüge als
Park-, Lager- und/oder Geschäftshäuser mit Schallschutzfunktion
ausgebildet.
-
Die 6 zeigt
einen geschlossenen Straßenzug I oder S (siehe 13)
in Form eines kreisringförmigen Straßenzugs KR,
der von einer bereits vorhandenen Ringstraße 20 umschlossen
ist, an die weitere Straßen des öffentlichen Verkehrs
angeschlossen sind. Der aus multifunktionalen Gebäuden MG
aneinandergefügte kreisringförmige Straßenzug KR
ist als ein Parkhaus 35 mit Schallschutzfunktion ausgebildet.
Es umschließt ein weitgehend verkehrsfreies Gebiet VG mit
einer Innenfläche von ca. 500 000 m2 und
einem Durchmesser von etwa 800 m. Die äußeren
Schallschutzwände des Parkhauses 35 reduzieren
die vom Verkehr auf der Ringstraße 20 ausgehenden
Lärmbeeinträchtigungen für das vom Straßenzug
KR umschlossene verkehrsfreie Gebiet VG wesentlich, so dass das
verkehrsfreie Gebiet VG sich ohne weiteres für eine Wohnbebauung
eignet. Natürlich ist es möglich, den kreisringförmigen
Straßenzug KR auch als Lager- und/oder Geschäftshaus
zu nutzen, ohne die Erfindung zu verlassen. An die innere Peripherie
des kreisringförmigen Straßenzugs KR sind ähnlich
wie bei einem Ziffernblatt Wohnhäuser 21 nach innen
weisend in das verkehrsfreie Gebiet VG angeordnet, die an ihrer
Stirnseite mit dem Straßenzug KR durch Übergänge 22 zugänglich
sind. Die Wohnhäuser 21 sind durch Fahr- und/oder
Fußwege 46 innerhalb des verkehrsfreien Gebiets
VG erreichbar. Daneben kann auch ein Geschäfthaus/Supermarkt 47 mit
dem kreisringförmigen Straßenzug KR durch Übergänge 22 verbunden
sein.
-
Im
kreisringförmigen Straßenzug KR sind Durchfahrten 45 vorgesehen,
die die Zufahrt der Feuerwehr und/oder der schnellen medizinischen
Hilfe in das verkehrsfreie Gebiet VG ermöglichen.
-
Im
verkehrsfreien Gebiet VG kann eine weitgehende autarke urbane Struktur
mit einer hohen Lebensqualität aufgebaut werden. So können
neben öffentlichen und privaten Einrichtungen wie beispielsweise
ein Kleinkinderspielplatz 23, eine Kindertagestätte 24,
ein Sportzentrum 25, ein Kulturzentrum 26, eine
Schule oder Arztpraxen, auch ein Erholungsgebiet 27, eine
Bewaldung 28 und/oder Wiese 29 im verkehrsfreien
Gebiet VG vorgesehen werden. Die Mobilität der Bewohner
des verkehrsfreien Gebiets bleibt erhalten. Jedes Wohnhaus 21 hat
einen schnellen Zugang zum Parkhaus 35 des kreisringförmigen
Straßenzugs KR. Der Nutzer kann dadurch individuell sein
im Parkhaus abgestelltes Fahrzeug erreichen und über eine
entsprechende Zufahrt die Fahrbahn 8 der dachseitig angeordneten
Einbahnringstraße ER1, ER2, ER3 usw. benutzen oder öffentliche
Verkehrsmittel über die vorhandenen Verkehrsknotenpunkte
KP in Anspruch nehmen.
-
Wie 4 verdeutlicht,
können zwischen den geradlinigen Straßenzügen 9 und 10 eine
Vielzahl abgeschlossener verkehrsfreier Gebiete VG ausgebildet sein,
die alle die nach 6 beschriebene Infrastruktur aufweisen.
Damit werden die Wohngebiete weitgehend verkehrsfrei gehalten und
die Belästigungen aus Verkehrslärm, Staub und
Schadstoffen können für Mensch, Tier und Umwelt
reduziert werden.
-
Die 7a und 7b stellen
ein Beispiel eines unmittelbar entlang einer Eisenbahnstrecke 34 angeordneten
geradlinigen Straßenzuges 9 dar. Der Straßenzug 9 wird
ausschließlich als Park- und/oder Lagerhaus 35 mit
Schallschutzfunktion genutzt. Die Schallschutzwand ist in die der
Eisenbahnstrecke zugewandten Wand des Straßenzuges 9 integriert.
Auf der der Schallschutzwand abgewandten Seite des Straßenzugs 9 können
optional Wohnhäuser 21 angeordnet werden, die
durch Übergänge 22 mit diesen Straßenzug 9 verbunden
sind, so dass die Bewohner schnell und unproblematisch vom Wohnhaus 21 in das
Park- und/Lagerhaus 35 oder umgekehrt gelangen können.
-
Eine
solche Bebauung bis in unmittelbare zulässige Nähe
der Eisenbahnstrecke ermöglicht des weiteren, die Nutzung
wertvoller Bodenflächen und beseitigt den Nachteil brachliegender
Flächen, insbesondere in der Nähe von Schienenanlagen,
im städtischen Bereich.
-
In 8a und 8b ist
die Anordnung eines geradlinigen Straßenzugs 9 entlang
einer vielbefahrenen Straße 36 gezeigt. Der Straßenzug 9 ist durch
mindestens eine kreisförmige Zufahrt 37 und durch
mindestens eine kreisförmige Abfahrt 38 mit der
Straße 36 verbunden. Die der Straße 36 zugewandte
Wand des Straßenzugs 9 weist eine schallableitende
und schallabsorbierende Konstruktion auf, so dass der Straßenlärm
weitgehend von einem mit dem Straßenzug 9 durch Übergänge 22 verbundenen
Wohnhaus 21 ferngehalten wird.
-
Die 9 bis 11 zeigen
Beispiele der Anbindung des geschlossenen oder geradlinig verlaufenden
Straßenzugs an einen Oberleitungsbus, eine Straßenbahn
oder einen Bus. Die Fahrbahn 8 auf der Dachetage F des
Straßenzugs 9, 10, 9.1, 10.1, 30, 31 usw.
weist nach 9 eine Fahrspur 39 auf,
die für den elektrischen Betrieb eines Oberleitungsbus 40 vorgesehen
ist.
-
Für
den Fall, dass eine Straßenbahn 41 in den Straßenzug 9, 10, 10.1, 30, 31 usw.
integriert werden soll, wird eine Fahrspur 43 in die Bodenetage A
des Straßenzugs verlegt. Genauso gehört es zu der
Erfindung, wenn die Anbindung an einen elektrisch betriebenen Bus 44 außerhalb
des Straßenzugs erfolgt.
-
Der
geradlinige Straßenzug 9, 10, 9.1, 10.1 usw.
lässt ich wie 12 zeigt auch entlang von Berghängen
anordnen.
-
Andere
Anbindungsformen gehören je nach Erfordernis der örtlichen
Begebenheiten ebenso zu der Erfindung.
-
Beispiel 2 – geschlossene Straßenzüge
-
Die 13 zeigt
als Beispiel 2 den Verlauf der zu Straßenzügen
S1...SN zusammengefügten multifunktionalen Gebäude
MG unterhalb der Fahrbahn 8. Ein äußerer
geschlossen ausgebildeter Straßenzug S1 umgrenzt ein Anal
AF, in dem eine Vielzahl von inneren geschlossen ausgebildeten Straßenzügen
S2...SN angeordnet ist. Die inneren Straßenzüge
S2...SN besitzen unterschiedliche Verlaufsformen, die miteinander
verschiedenartig kombiniert werden können. So haben die
Straßenzüge S2...SN beispielsweise die Form von
Bögen- und/oder Ring- und/oder Oval- und/oder Ellipsen-, und/oder
Halbkreis-, und/oder Kreissegment- und/oder Zykloiden- und/oder
Geraden- und/oder Sternabschnitten. Jeder innerer Straßenzug
S2...SN umgrenzt für sich jeweils ein weitgehend verkehrsfrei
gehaltenes Gebiet VG, in dem Wohnhäuser 21 weitere
multifunktionale Gebäude MG oder auch anderweitige urbane
Strukturen vorgesehen werden können. Die Straßenzüge S1...SN
sind durch Verkehrsknotenpunkte KP miteinander verbunden und mit
Auf- und Abfahrten 48 versehen. Der äußere
Straßenzug S1 ist beispielsweise durch mehrere am Umfang
verteilte Verkehrskontenpunkte KP an das vorhandene, hier nicht
dargestellte Straßennetz verkehrstechnisch angeschlossen.
Die Verkehrsknotenpunkte KP können eine Überbauung aufweisen.
-
In
der 14 ist der Verlauf der auf den Straßenzügen
S1...SN angeordneten Einbahnringstraßen ER1...ERN gezeigt.
Die Einbahnringstraßen folgen dem Verlauf der Straßenzüge
S1...SN gemäß 13. Die
Fahrtrichtungen der Einbahnringstraßen ER1...ERN sind jeweils
durch Pfeile gekennzeichnet, so dass deutlich wird, dass die Einbahnringstraßen sowohl
gleichgerichtet oder auch zueinander entgegengesetzt in den Verkehrsknotenpunkten
KP zusammengeführt werden können.
-
Die
Einbahnringstraße ER1...ERN sind geschlossen und kreuzungslos
ausgebildet. Die verschiedenen Straßenzüge S1...SN
tangieren einander, ohne sich zu kreuzen. Im tangierenden Bereich sind
Einbahnringstraßen ER1...ERN durch gemeinsame Koppelflächen
in Form einer ganz oder teilweise geschlossenen Verkehrsfläche
gebildet ist, die jeweils die Etagen der sich tangierenden Straßenzüge unterhalb
ihrer Dachetagen durchsetzt, wobei die Verkehrsfläche durch
mindestens ein Fahrbahnteilstück an die auf dem Dach angeordneten
Einbahnringstraßen angeschlossen ist.
-
Diese
Verkehrsflächen sind oftmals Kreisverkehre, wenn die Fahrtrichtungen
der sich tangierenden Einbahnringstraßen entgegengesetzt
verlaufen, können aber auch im Falle von gleichgerichteten Fahrtrichtungen
Parkflächen sein, die durch Zu- und Abfahrten 48 mit
der jeweiligen dachseitigen Fahrbahn 8 verbunden sind.
-
Beispiel
2 verdeutlicht, dass ausschließlich geschlossene Straßenzüge
die urbane Struktur bilden. Die in 7a, 7b, 8a, 8b bis 12 gezeigten
Varianten der Ausbildung der multifunktionalen Gebäude
MG bzw. der Straßenzüge gewährleisten
einen wirksamen Schallschutz für das umschlossene verkehrsfreie
Gebiet VG und können auch für das Beispiel 2 genutzt
werden.
-
- 1
- Fundamente
- 2
- Erdreich
- 3
- Stützskelett
- 4
- Stützelemente
- 41
- Hochstraße
- 5
- Auflager
- 6,
6.1, 6.2, 6.3, 6.4
- Deckenplatten
- 7
- Wände
- 8
- Fahrbahnen
- 9,
9.1, 10, 10.1, 30, 31
- etwa
geradlinige Straßenzüge
- 11
- Unterzüge
von 8
- 12
- Federelemente
- 13
- Elastomerlager
- 14,
32
- mehrfach
gebogener Straßenzug
- 15
- einfach
gebogener Straßenzug
- 16
- vorhandene
Straße
- 18
- Kanal-
und Transportraum
- 17,
19
- Straßenzugabschnitte
- 20
- vorhandene
Ringstraße
- 21
- Wohnhaus
- 22
- Übergänge
- 23
- Kleinkinderspielplatz
- 24
- Kindertagesstätte
- 25
- Sportzentrum
- 26
- Kulturzentrum
- 27
- Erholungsgebiet
- 28
- Bewaldung
- 29
- Wiese
- 33
- Wasserstraße
- 34
- Verkehrsader,
Eisenbahnstrecke
- 35
- Park-
und/oder Lagerhaus
- 36
- Straße
- 37
- Zufahrt
für 36
- 38
- Abfahrt
von 36
- 39,
43
- Fahrspur
- 40
- Oberleitungsbus
- 41
- Straßenbahn
- 42
- innere
Ringstraße
- 44
- Elektrischer
Bus
- 45
- Durchfahrt
in KR
- 46
- Fahr-
und/oder Fußwege
- 47
- Geschäftshaus/Supermarkt
- 48
- Zufahrt/Abfahrt
- A,
B, C, D, E
- Etagen
- AF
- Areal
- E1,
E2, E3, E4, E5, E6
- Einbahnstraße
- ER1...ERN
- geschlossene
Einbahnringstraße
- F
- Dachetage
- G,
H, I, J, K
- Abschnitte
von Straßenzügen
- AA,
BB, CC
- Verkehrsrichtungen
- KP
- Verkehrsknotenpunkt
- KR
- kreisringförmige
Straßenzugr
- MG
- Multifunktionale
Gebäude
- I,
II, III, IV, V
- in
sich geschlossener Straßenzug
- S1
- äußerer
geschlossener Straßenzug
- S1...SN
- innere
geschlossene Straßenzüge
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - JP 04336102
A [0005, 0008]
- - DE 20023220 U1 [0005]
- - WO 01/94702 A1 [0005, 0015]
- - GB 2388143 A [0005, 0009]
- - US 3847496 A [0008]
- - RU 30764 U1 [0010, 0014]
- - RU 2189418 C1 [0010]
- - RU 2192514 C1 [0010]
- - DE 102007007708 [0018, 0049, 0050, 0051]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - www.boll-und-partner.de [0008]
- - WIEG, Christian; „Neues Parkhaus der Messe Stuttgart über
die A8; Bauingenieur24® Informationsdienst vom 27.01.2006 [0010]
- - http://de.wikipedia.org/wiki/Tiefgarage [0011]