DE4213247A1 - Straßenbauwerk, insbesondere Autobahn - Google Patents
Straßenbauwerk, insbesondere AutobahnInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Straßenbauwerk, insbesondere
eine Autobahn, mit mindestens zwei Fahrbahnen für Kraftfahrzeu
ge.
Das ständig wachsende Verkehrsaufkommen sowohl im Individual-
als auch im Güterverkehr macht neue Straßenverkehrswege erfor
derlich. Dies gilt um so mehr, als für die nächsten Jahre ein
sprunghaftes Anwachsen des Straßenverkehrsaufkommens prognosti
ziert wird. Da die Neutrassierung von Straßen mit einem aufwen
digen und langwierigen Genehmigungsverfahren verbunden ist,
kann auf diese Weise kurzfristig keine Entlastung erzielt wer
den. Auch ist das Ausweichen auf andere Verkehrsträger, bei
spielsweise den Schienenverkehr, kurzfristig nicht möglich, da
auch die hier vorhandenen Kapazitäten dem ständig wachsenden
Transportbedarf nicht gewachsen sind.
Ausgehend hiervon liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Straßenbauwerk vorzuschlagen, mit dem kurzfristig
eine Vervielfachung des zur Verfügung stehenden Verkehrsraumes
erzielt werde kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Stra
ßenbauwerk der eingangs genannten Art vorgeschlagen, daß die
Fahrbahnen in Vertikalrichtung mit Abstand zueinander angeord
net sind und daß Tragmittel für wenigstens eine der Fahrbahnen
vorgesehen sind.
Mit dem erfindungsgemäßen Straßenbauwerk kann beispielsweise
eine bestehende Autobahn derart ausgebaut werden, daß eine Ver
vielfachung des Verkehrsraumes erzielt wird. Da der Ausbau in
Vertikalrichtung erfolgt, bleibt die von dem Verkehrsweg bean
spruchte Grundfläche trotz der Vervielfachung des zur Verfügung
stehenden Verkehrsraumes dieselbe. Da keine zusätzlichen Bau
flächen benötigt werden, können aufwendige und zeitraubende Ge
nehmigungsverfahren entfallen. Die intensivierte Nutzung der
schon vorhandenen Verkehrswege bringt ökonomische und ökologi
sche Vorteile.
Vorteilhaft ist die Tragfähigkeit der oberen Fahrbahn geringer
bemessen als die Tragfähigkeit der unteren Fahrbahn. Während
die untere Fahrbahn dem Schwerlastverkehr vorbehalten bleibt,
kann die obere Fahrbahn ohne Störung durch den Schwerlastver
kehr von Personenkraftwagen genutzt werden. Die Trennung von
Schwerlastverkehr und Personenkraftverkehr ermöglicht auf der
oberen Fahrbahn, die dem Personenkraftverkehr vorbehalten ist,
eine Erhöhung der Durchschnittsgeschwindigkeit. Da die gegen
seitigen Behinderungen wegfallen, wird auch die Gefahr von Un
fällen reduziert.
In weiterer Ausgestaltung weisen die Tragmittel an den Längs
seiten der unteren Fahrbahn angeordnete Seitenträger auf, die
im wesentlichen senkrecht zur unteren Fahrbahn ausgerichtet
sind. Vorteilhaft sind die Seitenträger an Fundamenten gehal
ten, die an den Längsseiten der unteren Fahrbahn angeordnet
sind. Zweckmäßig werden die Seitenträger an den Fundamenten
mittels einer Verschraubung lösbar festgelegt. Durch die erfin
dungsgemäße Ausgestaltung kann das Straßenbauwerk, insbesondere
an bereits vorhandenen Straßen, schnell errichtet werden.
Die Seitenträger können eine integrierte Leitplanke aufweisen,
die an den Seitenträger angeformt ist. Auch durch diese Maß
nahme wird der Zeitaufwand zur Erstellung des Bauwerkes redu
ziert. Zweckmäßig ist die Leitplanke als in den Seitenträger
integrierte Führungsschiene ausgebildet, die im der unteren
Fahrbahn zugeordneten Bereich des Seitenträgers vorgesehen ist.
Um eine sichere Abstützung der oberen Fahrbahn zu gewährlei
sten, weisen die Seitenträger vorteilhaft einen vergrößerten
Auflagereich auf. Die an den Längsseiten der unteren Fahrbahn
angeordneten Seitenträger stützen an diesen Auflagebereichen
die obere Fahrbahn ab.
In weiterer Ausgestaltung bestehen die Seitenträger aus Seiten
trägerelementen, die über eine Nut-Feder-Verbindung verbunden
sind, wobei vorzugsweise eine Dehnfuge vorgesehen ist. Die vor
teilhaft als Stahlbetonfertigteil hergestellten Seitenträgere
lemente können somit sehr schnell aneinandergefügt werden. Die
zwischen den Seitenträgerelementen vorgesehene Dehnfuge ermög
licht thermisch bedingte Längenänderungen des Bauwerks. Insbe
sondere zur Gewichtsreduzierung kann der Seitenträger rahmen
förmig ausgebildet sein und vorzugsweise eine rechteckförmige
Aussparung aufweisen.
Die obere Fahrbahn weist durch das Tragmittel abgestützte Trag
platten auf, die vorzugsweise aus aneinandergereihten Tragplat
tenelementen besteht. Wie die Seitenträgerelemente können die
Tragplattenelemente über eine Nut-Feder-Verbindung miteinander
verbunden sein, wobei vorzugsweise ebenfalls eine Dehnfuge vor
gesehen ist. Somit ist auch im Bereich der Tragplatte ein tem
peraturbedingter Längenausgleich möglich. Um Beschädigungen an
der Asphaltfahrbahn der oberen Fahrbahn zu verhindern, ist zwi
schen den Tragplattenelementen eine Deckplatte vorgesehen, die
die Dehnfuge abdeckt. Die Deckplatte, die beispielsweise eine
entsprechend dimensionierte Stahlplatte sein kann, ist hierbei
der Größe der abzudeckenden Dehnfuge angepaßt. Vorteilhaft kön
nen die Tragplattenelemente als Stahlbetonfertigteile ausgebil
det sein.
Die von den beiden gegenüberliegend angeordneten Seitenträgern
aufgenommene Tragplatte kann über eine Los-Fest-Lagerung mit
den Seitenträgern verbunden sein. Mittels einer Verschraubung
wird die Tragplatte an einem Seitenträger gehalten, während an
dem anderen Seitenträger die Abstützung der Tragplatte über
eine Rollenlagerung erfolgt.
In weiterer Ausgestaltung kann die obere Fahrbahn an ihren
Längsseiten ein Leitplankenelement aufweisen, das vorzugsweise
mit der Tragplatte verschraubt ist. Das Leitplankenelement kann
ebenfalls als Stahlbetonfertigteil hergestellt werden, wobei
eine integrierte bzw. angeformte Leitplanke vorgesehen ist. Zur
Befestigung des Leitplankenelements können an den Längsseiten
der oberen Fahrbahn mit Abstand festgelegte Befestigungslaschen
vorgesehen sein, die senkrecht von der oberen Fahrbahn abragen.
Die Befestigungslaschen werden in Aussparungen eingeführt, die
an dem Leitplankenelement vorgesehen sind. Anschließend erfolgt
die Verschraubung des Leitplankenelements mit den Befestigungs
laschen.
Die untere Fahrbahn und/oder die obere Fahrbahn kann mit einer
Seitenverkleidung versehen sein. Eine derartige Verkleidung
bringt mehrere Vorteile mit sich. Zum einen ist die Lärmdämmung
zu nennen, die insbesondere kostenintensive Schallschutzwälle
entbehrlich macht. Vorteilhaft weist die Seitenverkleidung be
abstandete senkrecht zu Längsseite der Fahrbahn ausgerichtete
im wesentlichen lichtundurchlässige Lamellen auf. Durch derar
tige Lamellen, die beispielsweise im Abstand von 50 cm angeord
net sein können, wird die Blendwirkung für den Gegenverkehr un
terbunden. Weiterhin reduzieren die Lamellen die Gefährdung
durch Seitenwind. Während die Fahrzeuge durch die angebrachten
Lamellen im wesentlichen unsichtbar bleiben, ist den Fahrzeug
passagieren durch den zwischen den Lamellen vorgesehenen Ab
stand die seitliche Sicht nicht versperrt. Zwischen den Lamel
len kann eine transparente Scheibe vorgesehen sein, die vor
zugsweise eine die Sonneneinstrahlung reduzierende Tönung be
sitzt. Durch die getönten Scheiben und die Lamellen wird ein
Aufheizen insbesondere des unteren Fahrbahnraumes durch Sonnen
einstrahlung verhindert. Zur Herstellung der Seitenverkleidung
werden vorteilhaft schwer entflammbare Materialien verwendet.
Beispielsweise kann die Seitenverkleidung aus schwer entflamm
barem Kunststoff hergestellt sein.
Um einen Luftaustausch zu gewährleisten sind an der Seitenver
kleidung Öffnungen vorgesehen. Vorteilhaft sind im Bereich der
unteren Fahrbahn ein sich in Längsrichtung der Fahrbahn er
streckender Öffnungsschlitz und/oder im Bereich der oberen
Fahrbahn ein kaminartig ausgebildeter Öffnungsschlitz vorgese
hen, wobei vorzugsweise den Öffnungen Luftfilter zugeordnet
sind. Die im unteren Fahrbahnraum fahrenden Fahrzeuge drücken
die verbrauchte Luft durch die in der Lamellenverkleidung vor
gesehenen Filter ins Freie. Hierbei werden die in der Abluft
vorhandenen Schmutzpartikeln in den Filtern abgeschieden. Der
durch die Fahrzeuge bewirkte Sog saugt Frischluft in den unte
ren Fahrbahnraum ein.
In weiterer Ausgestaltung kann die Seitenverkleidung ein inte
griertes Wasserableitungssystem aufweisen. Vorteilhaft besitzt
das Wasserableitungssystem mindestens eine schräg verlaufende
Ablaufrinne, die an der oberen Fahrbahn vorgesehenen Wasserab
läufen zugeordnet ist, wobei vorzugsweise eine unterhalb der
Wasserabläufe angeordnete Lippe vorgesehen ist, die das Abwas
ser in die Ablaufrinne führt. Das Wasserableitungssystem kann
ein das Abwasser filterndes Filter aufweisen, das vorzugsweise
zwischen zwei Lamellen der Seitenverkleidung angeordnet ist.
Somit wird das von der oberen Fahrbahn ablaufende Oberflächen
wasser über die Wasserabläufe und die Ablaufrinne dem Filter
zugeleitet. In den Filtern werden die Schmutzpartikeln abge
schieden, so daß das Wasser in gereinigtem Zustand abfließen
kann.
Zur weiteren Schallreduzierung können die Seitenträger und/oder
die Tragplatte mit Schalldämmplatten versehen sein. Derartige
prinzipiell bekannte Schallabsorptionsplatten können insbeson
dere an der Innenseite der Seitenträger und der Unterseite der
Tragplatte angebracht werden.
In weiterer Ausgestaltung kann ein Notfallsystem vorgesehen
sein, das verschiedenartig ausgestaltet sein kann. Insbesondere
können Nottüren an der Seitenverkleidung angebracht werden, um
gegebenenfalls einen raschen Zu- und Abgang zu dem unteren
Fahrraum zu ermöglichen. Weiterhin können abwechselnd an der
oberen und unteren Fahrbahn vorgesehene Notrufsäulen angebracht
werden. Schließlich können Notleitern vorgesehen sein, die die
obere und die untere Fahrbahn miteinander verbinden. Um insbe
sondere bei Unfällen einen schnellen Abtransport von Verletzten
zu ermöglichen, kann ein Hebelift vorgesehen sein, der an den
Notleitern anordenbar ist. Der Hebelift kann ein Antriebszahn
rad aufweisen, das mit einer an der Notleiter vorgesehenen Ver
zahnung kämmt. Weiterhin weist der Hebelift eine horizontal
ausgerichtete Auflagefläche auf, die an den Seitenwangen der
Notleiter geführt ist. Bei einem Unfall kann der Hebelift
schnell an die entsprechende Notleiter angebracht werden.
Die obere Fahrbahn kann mit Ein- und Ausfahrrampen verbunden
sein, wobei der Einfahrrampe vorzugsweise eine Höhenkontrolle
für die Fahrzeuge zugeordnet ist. Während die Personenkraft
fahrzeuge nach der Überwindung mehrerer Höhenkontrollen über
die Einfahrrampe an die obere Fahrbahn geführt werden, ist die
für den Schwerlastverkehr vorgesehene untere Fahrbahn ohne Ram
pen erreichbar.
Zur weiteren Optimierung des zur Verfügung stehenden Verkehrs
raumes kann ein elektronisches Verkehrsleitsystem vorgesehen
sein, das abhängig von dem Verkehrsaufkommen die Verwendung al
ler verfügbaren Fahrbahnen regelt.
Insbesondere durch die Kombination aller vorstehend beschriebe
nen Merkmale wird ein Verkehrsweg geschaffen, der eine Vielzahl
von Vorteilen aufweist. Durch die intensivierte Verwendung be
reits bestehender Verkehrsflächen ist kein weiterer Land
schaftsverbrauch nötig, was zur Folge hat, daß keine zeitauf
wendigen Genehmigungsverfahren der Errichtung des neuen Ver
kehrsweges entgegenstehen. Während des Ausbaus der bisherigen
Verkehrswege tritt im wesentlichen keine Störung des Straßen
verkehrs auf, da zur Erstellung des erfindungsgemäßen Straßen
bauwerkes nahezu ausschließlich Fertigteile verwendet werden.
Diese können auch in den verkehrsarmen Wintermonaten montiert
werden.
Durch die Trennung des Schwerlastverkehrs vom Personenkraftver
kehr wird eine Vervielfachung des Verkehrsraumes erreicht, da
die Fahrbahnen optimal genutzt werden können. Weiterhin treten
keine gegenseitigen Behinderungen durch unterschiedliche Ge
schwindigkeitsbereiche von Schwerlastverkehr und Personenkraft
verkehr auf. Dies führt auch zu einem erheblichen Rückgang der
hiermit verbundenen Verkehrsunfälle. Die Seitenverkleidung des
Straßenbauwerkes macht die Fahrzeuge selbst unsichtbar, während
den Fahrzeugpassagieren die Sicht nach außen nicht versperrt
ist. Weiterhin verhindert die Seitenverkleidung die Bildung von
Schnee- und Eisglätte auf der unteren Fahrbahn. Durch die Kap
selung des unteren Fahrraumes stellen sich höhere Temperaturen
ein, die auch auf der oberen Fahrbahn eine Glatteisbildung ver
hindern können. Die Seitenverkleidung bringt auch eine Fallre
duzierung mit sich. An der Seitenverkleidung vorgesehene Filter
für die Abluft und für das Abwasser reduzieren die Umweltbela
stung.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird ein Verfahren zur
Vergrößerung der Durchfahrthöhe einer mehrspurigen Autobahn
brücke vorgeschlagen, bei dem die von der Brücke überspannte
Fahrbahn im Bereich der Brücke abgesenkt und ein U-förmiges
Stützfundament zwischen den Brückenpfeilern und unter der Fahr
bahn eingebracht wird. Vorteilhaft kann am tiefsten Punkt ein
kleines Auffangbecken für das Oberflächenwasser vorgesehen wer
den. Das Überwasser kann über einen Filter in einen Sickergra
ben außerhalb der Trasse gepumpt werden.
Um die Durchfahrthöhe einer auf mindestens einem Pfeiler abge
stützten Straßenbrücke zu vergrößern wird ein Verfahren vorge
schlagen, bei dem die aufliegenden Brückenteile hydraulisch von
dem Pfeiler angehoben werden, vorbereitete Fertigteile auf den
Pfeiler und an den beiden Brückenlagern eingefügt werden und
massiv vergossen werden und anschließend die Brückenteile abge
senkt werden. Im Gegensatz zu schweren mehrspurigen Autobahn
brücken können kleinere Straßenbrücken hydraulisch angehoben
werden. Nach der Vergrößerung der Durchfahrthöhe können die
Straßenanschlüsse dann wieder hergestellt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand in der Zeichnung in
schematischer Weise dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungs
gemäßen Autobahn mit zwei Fahrebenen,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch die rechte Hälfte der
Autobahn gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III gemäß
Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt ähnlich Fig. 3 bei einer weiteren
Ausführungsform,
Fig. 5 einen Vertikalschnitt im Bereich der Randkante der
Tragplatte bei dem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 2,
Fig. 6 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles VI gemäß
Fig. 2,
Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie VII-VII gemäß
Fig. 6,
Fig. 8 eine Seitenansicht der fertiggestellten Autobahn
mit Ein- und Ausfahrrampen für Personenkraftwagen,
Fig. 9 eine weitere Ausführungsvariante im Bereich einer
Brücke, deren Durchfahrthöhe durch ein erfindungs
gemäßes Verfahren vergrößert wurde,
Fig. 10 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Autobahn
im Bereich einer Talbrücke, deren Tragfähigkeit
durch ein erfindungsgemäßes Verfahren vergrößert
wurde,
Fig. 11 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsvari
ante mit einem erfindungsgemäßen Notfallsystem, und
Fig. 12 eine schematische Seitenansicht eines Hebeliftes,
der Teil des erfindungsgemäßen Notfallsystemes ist.
Das in Fig. 1 in perspektivischer Darstellung gezeigte Straßen
bauwerk zeigt eine Autobahn 10, die zwei Fahrebenen 11, 12 auf
weist. Die Fahrebenen 11, 12 sind in Vertikalrichtung mit Ab
stand zueinander angeordnet. Die unten liegende erste Fahrebene
11 weist zwei Fahrbahnen 13, 14 auf, die dem Schwerlastverkehr
vorbehalten sind. Demgegenüber werden die Fahrbahnen 15, 16 der
zweiten Fahrebene 12 ausschließlich von Personenkraftwagen be
fahren. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, fahren die Fahrzeuge der
Fahrbahnen 13, 15 in entgegengesetzter Richtung zu den Fahrzeu
gen der Fahrbahnen 14, 16.
Die dargestellte Autobahn 10 basiert auf dem Ausbau einer her
kömmlichen Autobahn mit den Fahrbahnen 13 und 14. Bei gleicher
Grundfläche wird mit der Autobahn 10 eine Vervielfachung des
zur Verfügung stehenden Verkehrsraumes möglich. Selbstverständ
lich kann die Autobahn 10 auch bei neu erstellten Fahrbahnen
13, 14 verwirklicht sein.
Die Autobahn 10 besitzt eine Tragkonstruktion 17, die die Trag
platten 18, 19 der oben liegenden zweiten Fahrebene 12 abstüt
zen. Im einzelnen weist die Tragkonstruktion 17 an den Längs
seiten der Fahrbahnen 13, 14 angeordnete Seitenträger 20, 21,
22, 23 auf. Die Seitenträger sind jeweils senkrecht zu den
Fahrbahnen 13, 14 ausgerichtet. Die nähere Ausgestaltung der
Seitenträger 20, 21, 22, 23 wird im Zusammenhang mit Fig. 2 be
schrieben.
Die Seitenträger 20, 21, 22, 23 besitzen jeweils einen Auflage
bereich 24, 25, der die Tragplatte 18, 19 aufnimmt. Da auf den
Fahrbahnen 15, 16 lediglich leichtere Personenkraftwagen ver
kehren, kann die Tragfähigkeit der Tragplatten 18, 19 bzw. der
Seitenträger 20, 21, 22, 23 entsprechend geringer bemessen wer
den.
Der konstruktive Aufbau der Autobahn 10 soll im Detail anhand
der Fig. 2 und 3 beschrieben werden. Hierbei zeigt Fig. 2 die
rechte Hälfte der Autobahn 10 gemäß Fig. 1. An den Seitenkanten
der Fahrbahn 13 werden vor Errichtung der Tragkonstruktion 17
Fundamente 26, 27 eingelassen. An den Fundamenten 26, 27 werden
die Seitenträger 20, 21 mittels Schrauben 28 festgelegt. Hierzu
werden die Schrauben 28 in einen Sockelbereich 29, 30 der Sei
tenträger 20, 21 eingeführt. Der Sockelbereich 29 des Seiten
trägers 20 besitzt im Gegensatz zu dem Sockelbereich 30 des
Seitenträgers 21 eine außen liegende Schräge 31. Innenliegend
weisen die Sockelbereiche 29, 30 jeweils eine integrierte Leit
planke 32, 33 auf. Bei den als Stahlbetonfertigteilen herge
stellten Seitenträgern 20, 21 können die Leitplanken 32, 33
entsprechend angeformt werden. Der Abstand der Leitplanken 32,
33 bezüglich der Fahrbahn 13 ist auf die auf der Fahrbahn 13
fahrenden Lastkraftwagen abgestimmt. Unterhalb der Leitplanken
32, 33 ist eine Aussparung 34, 35 vorgesehen, die die Montage
der Schrauben 28 der Seitenträgere 20 ermöglicht.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht bestehen die Seitenträger 20, 21, 22,
23 aus Seitenträgerelementen 20a, 20b, die über eine Nut-Feder-
Verbindung miteinander verbunden sind. Um einen temperaturbe
dingten Längenausgleich zu ermöglichen ist zwischen den Seiten
trägerelementen 20a, 20b eine Dehnfuge 36 vorgesehen. Die Sei
tenträgerelemente 20a, 20b besitzen einen rahmenförmigen Aufbau
und weisen eine mittige rechteckförmige Aussparung 37 auf.
Hierdurch wird die Sicht vom unteren Fahrraum 38 nach außen
möglich.
Wie ebenfalls aus Fig. 3 hervorgeht, baut sich die Tragplatte
18 aus aneinandergereihten Tragplattenelementen 18a, 18b auf.
Die Verbindung der Tragplattenelemente 18a, 18b, die jeweils
als Stahlbetonfertigteile ausgeführt sind, erfolgt über eine
Nut-Feder-Verbindung. Zwischen den Tragplattenelementen 18a,
18b sind Dehnfugen 39, 40 vorgesehen, die einen temperaturbe
dingten Längenausgleich der Tragplatte 18 ermöglichen. Hierbei
ist die Dehnfuge 39, die im Bereich der Dehnfuge 36 der Seiten
trägerelemente 20a, 20b angeordnet ist, größer dimensioniert
als die Dehnfuge 40. Um ein Reißen der Asphaltdecke der Fahr
bahn 15 im Bereich der Dehnfugen 39, 40 zu verhindern, werden
diese mittels Stahlplatten 41, 42 abgedeckt. Hierbei ist die
Größe der Stahlplatten 41, 42 der Größe der zu überbrückenden
Dehnfuge 39, 40 angepaßt. Beispielsweise kann die Stahlplatte
41 etwa 200 cm breit sein, während die Stahlplatte 42 lediglich
100 cm Breite aufweist. Die Stahlplatten 41, 42 werden vor dem
Asphaltieren der Fahrbahn 15 auf die entsprechenden Dehnfugen
33, 40 aufgelegt. Durch das Vorsehen der Stahlplatten 41, 42 im
Bereich der Dehnfugen 39, 40 wird erreicht, daß die Asphalt
decke der Fahrbahn 15 die temperaturbedingten Bewegungen der
Betonbauteile nicht auf der Breite der Dehnfugen 39, 40 aus
gleichen muß. Vielmehr steht für den Längenausgleich die Fläche
der Stahlplatten 41, 42, die ein Vielfaches der Dehnfugen 39,
40 beträgt, zur Verfügung. Somit kann auf Trennfugen im Bereich
der Fahrbahn 15 verzichtet werden.
Gemäß Fig. 2 wird die Tragplatte 18 über eine Los-Fest-Lagerung
43, 44 an den Seitenträgern 20, 21 abgestützt. Das Festlager 43
ist im Bereich des Seitenträgers 20 vorgesehen. Hier wird die
Tragplatte 18 am Auflagebereich 24 des Seitenträgers 20 ver
schraubt. Das im Bereich des Auflagebereiches 25 des Seitenträ
gers 21 vorgesehene Loslageer 44 weist Rollen 45, 46 auf, die
an der Ober- und Unterseite der Tragplatte 18 aufliegen. Mit
tels einer Verschraubung 47 kann die Anpreßkraft der Rollen 45,
46 eingestellt werden. An den Längsseiten der oberen Fahrbahn
15 sind Seitenteile 48, 49 vorgesehen, die mit integrierten
Leitplanken 50, 51 ausgebildet sind. Die Seitenteile 48, 49,
die sich ebenfalls aus Elementen aufbauen, sind als Betonfer
tigteile ausgeführt. Zur Festlegung der Seitenteile 48, 49 sind
im Querschnitt L-förmige Befestigungslaschen 52, 53 vorgesehen,
deren kleinerer Schenkel in die Tragplatte 18 eingelassen ist.
Der größere Schenkel der Befestigungslaschen 52, 53 ragt senk
recht von der Fahrbahn 15 ab. Gemäß Fig. 5 sind an der Trag
platte 18 eine Vielzahl von Befestigungslaschen 52, 53 mit Ab
stand zueinander angeordnet. Auf den von der Oberseite der
Fahrbahn 15 abragenden Schenkel der Befestigungslaschen 52, 53
werden die Seitenteile 48, 49 bei der Montage der Autobahn 10
aufgesteckt. Die Festlegung der Seitenteile 48, 49 erfolgt mit
tels Schrauben 54. Um die Montage der Schrauben 54 zu erleich
tern ist unterhalb der Leitplanke 50 eine Aussparung 55 in die
Seitenteile 48, 49 eingeformt. Die Seitenteile 48, 49 sind der
art dimensioniert, daß die Personenkraftwagen sicher auf der
Fahrbahn 15 gehalten werden.
Fig. 4 zeigt einen Vertikalschnitt in Höhe des Loslagers 44 der
Tragplatte 18. Bei dieser Ausführungsvariante weist die Trag
platte 18 mehrere mit Abstand zueinander angeordnete Doppel-T-
Träger 56 auf. Im Bereich der Doppel-T-Träger 56 sind die Rol
len 45, 46 positioniert. Sofern sich die Tragplatte 18 aus
Stahlbetonfertigteilen aufbaut, müssen im Bereich der Rollen
45, 46 entsprechende Stahlplatten eingegossen werden. Bei der
Ausführung der Tragplatte 18 mit Doppel-T-Trägern 56 wird eine
Feder 57 für die Nut-Feder-Verbindung an den Vertikalschenkel
eines äußeren Doppel-T-Trägers 56 angeschweißt.
Fig. 5 zeigt die Ausführungsvariante mit Doppel-T-Trägern 56
gemäß Fig. 4 im Bereich des Festlagers 43. Aus dem dargestell
ten Vertikalschnitt geht hervor, daß die Befestigungslaschen 52
mit Abstand zueinander in die Tragplatte 18 eingelassen sind.
Die Befestigungslaschen 52 weisen jeweils Bohrungen 58 auf, in
die die Schrauben für die Seitenteile 48, 49 eingeführt werden.
Aus dieser Darstellung geht ebenfalls geht ebenfalls hervor,
daß die Fahrbahn 15 eine Vielzahl von beabstandeten Wasserab
läufen 59 zum Abführen des Oberflächenwassers aufweist.
Die Autobahn 10 besitzt Seitenverkleidungen 60, 61, wobei die
Seitenverkleidung 60 im Bereich der unteren Fahrbahn 13 und die
Seitenverkleidung 61 im Bereich der oberen Fahrbahn 15 angeord
net ist. Wie aus den Fig. 2 und 6 hervorgeht besitzt die im Be
reich des unteren Fahrraumes 38 vorgesehene Seitenverkleidung
60 eine Vielzahl mit Abstand zueinander angeordneter Lamellen
62. Die Lamellen 62 besitzen jeweils Parallelogrammform und
sind der Außenkontur des Seitenträgers 20 angepaßt. Zur Her
stellung der Lamellen wird ein lichtundurchlässiges Material
verwendet. Der Abstand der senkrecht zur Fahrbahn 13 ausgerich
teten Lamellen 62 kann etwa 50 cm betragen. Da die Lamellen 62
aus einem lichtundurchlässigen Material hergestellt sind, kann
die Blendwirkung des Gegenverkehrs vermieden werden. Zwischen
den Lamellen 62 ist etwa in halber Tiefe der Lamellen 62 eine
transparente Scheibe 63 angebracht. Die transparente Scheibe 63
besitzt eine die Sonneneinstrahlung reduzierende Tönung, so daß
eine zu starke Aufheizung des unteren Fahrraumes 38 durch Son
neneinstrahlung vermieden wird. Gleichzeitig wird der untere
Fahrraum 38 in seitlicher Richtung verschlossen, was mehrere
Vorteile mit sich bringt. Durch diese Maßnahme wird eine we
sentliche Schalldämmung erzielt. Diese kann weiterhin dadurch
verstärkt werden, daß an der dem Fahrraum 38 zugewandten Seite
der Seitenträger 20, 21 und der Tragplatte 18 Schalldämmplatten
vorgesehen sind. Die Seitenverkleidung 60 macht die im Fahrraum
38 verkehrenden Fahrzeuge von außen im wesentlichen unsichtbar.
Weiterhin verhindert die Verkleidung 60 die Bildung von Schnee- und
Eisglätte auf der Fahrbahn 13. Die im unteren Fahrraum 38
herrschende Temperatur kann ebenfalls auf der Fahrbahn 15 eine
Glatteisbildung verhindern.
Um einen Luftaustausch im unteren Fahrraum 38 zu gewährleisten,
ist zwischen der transparenten Scheibe 63 und dem Seitenträger
20 ein sich in Längsrichtung der Fahrbahn 13 erstreckender Öff
nungsschlitz 64 vorgesehen. Im Bereich der Tragplatte 18 ist
eine kaminartige Öffnung 65 vorgesehen. Über die kaminartige
Öffnung 65 kann die im unteren Fahrraum 38 entstehende Abluft
entweichen. Diese wird durch den auf der Fahrbahn 13 rollenden
Verkehr durch die kaminartige Öffnung 65 gedrückt. Der durch
die Fahrzeuge erzeugte Sog fördert Frischluft durch den Öff
nungsschlitz 64. Somit ist ein selbsttätiger Luftaustausch im
Bereich des unteren Fahrraumes 38 gewährleistet. Wie aus Fig. 6
hervorgeht sind Luftfilter 89, 90 vorgesehen, die Feinstparti
keln aus der Abluft abscheiden. Bei stehendem Verkehr entweicht
die wärmere, aufsteigende Luft über die kaminartige Luftführung
und den Luftfilter 89. Frischluft wird über den unteren Luft
filter 90 angesaugt.
Die untere Seitenverkleidung 60 besitzt weiterhin ein Wasserab
leitungssystem, das zwei schräg verlaufende Ablaufrinnen 66, 67
aufweist. Die Ablaufrinnen 66, 67 sind auf der dem Seitenträger
20 zugewandten Seite der transparenten Scheibe 63 angeordnet.
Aus den Wasserabläufen 49 fließt das Oberflächenwasser in die
darunterliegend angeordnete Ablaufrinne 66 und wird über diese
in das Filter 68 geführt. Wie aus Fig. 7 hervorgeht, die einen
Schnitt längs der Linie VII-VII gemäß Fig. 6 zeigt, besitzt
das Wasserableitungssystem eine Lippe 69, die unterhalb der
Wasserabläufe 59 liegt. Das über die schräg verlaufenden Ab
laufrinnen 66, 67 den Filtern 68 zugeführte Oberflächenwasser
wird an dem Filtermedium des Filters 68 von Schmutzpartikeln
befreit. Das gereinigte Abwasser fließt dann über einen Ablauf
70 in die Kanalisation ab. Der Austausch des Filtermediums des
Filters 68 ist in einfacher Weise möglich, da das Filter 68 von
der Außenseite der Verkleidung 60 gut zugänglich ist.
Die im Bereich der oberen Fahrbahn 15 an den Seitenteilen 48,
49 vorgesehene Seitenverkleidung 61 ist prinzipiell ähnlich
ausgebildet wie die Seitenverkleidung 60 der unteren Fahrbahn
13. Die Höhe der Seitenverkleidung 61 kann zur Verbesserung der
Schalldämmeigenschaften entsprechend vergrößert werden. Wie die
Seitenverkleidung 60 weist die Seitenverkleidung 61 senkrecht
zur Fahrbahn 15 ausgerichtete Lamellen und eine zwischenlie
gende transparente Scheibe auf, die mit einer die Sonnenein
strahlung reduzierenden Tönung versehen ist.
Anhand der Fig. 8 bis 10 sollen weitere Ausgestaltungen der Au
tobahn 10 erläutert werden.
Gemäß Fig. 8 wird die obere Fahrbahn 15 über eine Einfahrrampe
71 erreicht. Die Einfahrrampe 71 ist am Ende einer Beschleuni
gungsspur angeordnet, über die ebenfalls die untere Fahrbahn 13
erreichbar ist. Nicht dargestellt ist eine der Einfahrrampe 71
vorgeschaltete Höhenkontrolle, die gewährleistet, daß lediglich
Personenkraftwagen auf die obere Fahrbahn 15 fahren. Im Bereich
der oberen Fahrbahn 15 schließt sich an die Einfahrrampe 71
eine nicht dargestellte Beschleunigungsspur an.
Über eine Ausfahrrampe 72 können die Personenkraftwagen die
obere Fahrbahn 15 verlassen. In Höhe der unteren Fahrbahn 13
mündet die Ausfahrrampe 72 in eine Ausfahrtspur, über die eben
falls der Schwerlastverkehr der unteren Fahrbahn 13 diese ver
läßt.
Fig. 9 zeigt eine weitere Variante der Autobahn 10, bei der die
Tragkonstruktion 17 zwei durch einen Brückenpfeiler 73 ge
trennte Abschnitte 17a, 17b aufweist. Prinzipiell sind die Ab
schnitte 17a, 17b im wesentlichen baugleich wie die in Fig. 2
dargestellte Tragkonstruktion ausgeführt. Im Zusammenhang mit
Fig. 9 sollen Verfahren zur Vergrößerung der Durchfahrthöhe von
Brücken beschrieben werden. In den meisten Fällen ist für die
Autobahn 10 eine Vergrößerung der Durchfahrthöhe erforderlich,
da die vorhandenen Brückenbauwerke in der Regel zu niedrig
sind. Das zum Einsatz kommende Verfahren hängt von dem Gewicht
der jeweiligen Brücke 74 ab. Bei leichten, ein- oder zweispuri
gen Brücken können die aufliegenden Brückenteile hydraulisch
von dem Pfeiler 73 angehoben werden. Seitlich werden die
Brückenteile auf Böcke gesetzt. Nun werden vorbereitete Fertig
teile in der erforderlichen Höhe auf den Pfeiler 73 und auf die
beiden Lager 75, 76 gesetzt und massiv vergossen. Auf die neuen
Lager werden die bisherigen Brückenteile wieder aufgebracht.
Anschließend erfolgt die Wiederherstellung der Straßenanschlüs
se. Mit einem derartigen Verfahren ist kostengünstig und
schnell eine Vergrößerung der Durchfahrthöhe derart möglich,
daß die Tragkonstruktion 17 der Autobahn 10 überbrückt werden
kann.
Bei schwereren Brücken 74, insbesondere Autobahnbrücken, ist
kein hydraulisches Anheben möglich. In diesen Fällen wird die
von der Brücke 74 überspannte Fahrbahn etwa 200 m vor und nach
der Brücke mit einem Gefälle von maximal 1,5% abgesenkt. Auf
diese Weise wird die benötigte Durchfahrthöhe erreicht. Zwi
schen den Pfeilern der Brücke 74 wird unter der abgesenkten
Fahrbahn ein U-förmiges Stützfundament eingebracht. Am tiefsten
Punkt kann weiterhin ein Auffangbecken für das Oberflächenwas
ser vorgesehen werden, wobei das Überwasser über ein Filter in
einen Sickergraben außerhalb der Trasse gepumpt wird. Auch die
ses Verfahren zur Vergrößerung der Durchfahrthöhe ist schnell
und kostengünstig durchführbar.
Fig. 10 zeigt, wie bereits vorhandene Talbrücken 74 zur Auf
nahme der Autobahn 10 verstärkt werden können. Zunächst werden
die Pfeiler 77, 78 der Brücke 74 durch eine Aufmauerung oder
dergleichen entsprechend verstärkt. Im Bereich der Brücke 74
kommen entsprechend dimensionierte Seitenträgerelemente 20a,
20b zum Einsatz, die mit ihren Stirnseiten in der Mitte der
Träger 77, 78 aneinanderstoßen. Das Seitenträgerelement 20a
reicht bis in den Bereich der Lager der Brücke 74.
Anhand der Fig. 11 und 12 soll ein der Autobahn 10 zugeordnetes
Notfallsystem beschrieben werden. Die zweigeschossige Autobahn
10 macht den Einsatz optimaler Unfall-Rettungssysteme möglich.
Durch abwechselnd an der unteren Fahrbahn 13 und der oberen
Fahrbahn 15 angeordnete Notrufsäulen wird die Entfernung zwi
schen den Notrufsäulen halbiert. Um den Zugang zu der unteren
Fahrbahn 13 zu ermöglichen, ist etwa alle 15 m eine nicht dar
gestellte Nottür in der Seitenverkleidung 62 vorgesehen. Not
leiter 79, die die obere Fahrbahn 15 mit der unteren Fahrbahn
13 verbinden, sind etwa alle 200 m angeordnet. Die Notleitern
79 weisen Seitenwangen 80, 81 auf, die senkrecht zu den Leiter
sprossen angeordnet sind. An der der Seitenverkleidung 60 zuge
wandten Seite der Notleiter 79 ist eine Verzahnung 82 vorgese
hen, an der ein in Fig. 12 dargestellter Hebelift 83 festlegbar
ist. Der Hebelift 83 besitzt eine horizontal ausgerichtete Auf
lagefläche 84, die beispielsweise eine Transportbahre 85 auf
nehmen kann. Die Auflagefläche 84 wird an den Seitenwangen 80,
81 der Notleiter 79 geführt. Der Antrieb des Hebeliftes 83 er
folgt über einen Antrieb 87, der ein Antriebszahnrad 86 an
treibt. Wie aus Fig. 12 ersichtlich ist, kämmt das Antriebs
zahnrad 86 mit der Verzahnung 82 der Notleiter 79. Der Hebelift
83 kann schnell und in einfacher Weise an der Notleiter 79
montiert werden, indem der mit der Auflagefläche 84 verbundene
Schwenkarm 88, an dem das Antriebsrad 86 angelenkt ist, an die
Verzahnung 82 geführt wird.
Mit der vorstehend beschriebenen Autobahn 10 wird es möglich,
in schneller Weise eine Vervielfachung des zur Verfügung ste
henden Verkehrsraumes zu erzielen. Da für die Autobahn 10 nicht
mehr Grundfläche wie für bisherige Autobahnen erforderlich ist,
entfallen zeitaufwendige Genehmigungsverfahren. Viele Merkmale
der Autobahn 10 tragen zu deren Umweltverträglichkeit bei. So
führen die Seitenverkleidungen 60, 61 zu einer wesentlichen Re
duzierung des Geräuschpegels. Darüber hinaus gewährleistet das
mit Filtern versehene Wasserableitungssystem ein von Schadstof
fen gereinigtes Abwasser. Auch die Filterung der Abluft trägt
in hohem Maße zur Umweltverträglichkeit des neuen Verkehrsweges
bei. Schließlich kann durch die getrennte Führung von Schwer
lastverkehr und Personenkraftverkehr eine optimale Nutzung der
Fahrbahnen erzielt werden. Da die gegenseitigen Behinderungen
wegfallen, wird auch die Gefahr von Verkehrsunfällen reduziert.
Claims (31)
1. Straßenbauwerk, insbesondere Autobahn (10), mit mindestens zwei
Fahrbahnen (13, 14, 15, 16) für Kraftfahrzeuge,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrbahnen, (13, 14, 15, 16) in Vertikalrichtung mit Ab
stand zueinander angeordnet sind und daß Tragmittel (17) für
wenigstens eine der Fahrbahnen (13, 14, 15, 16) vorgesehen
sind.
2. Straßenbauwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragfähigkeit der oberen Fahrbahn (15, 16) geringer be
messen ist, als die Tragfähigkeit der unteren Fahrbahn (13,
14).
3. Straßenbauwerk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragmittel (17) an den Längsseiten der unteren Fahrbahn
(13, 14) angeordnete Seitenträger (20, 21, 22, 23) aufweisen,
die im wesentlichen senkrecht zur unteren Fahrbahn (13, 14)
ausgerichtet sind.
4. Straßenbauwerk nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenträger (20, 21, 22, 23) an Fundamenten (26, 27)
gehalten sind, die an den Längsseiten der unteren Fahrbahn (13,
14) angeordnet sind.
5. Straßenbauwerk nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenträger (20, 21, 22, 23) an den Fundamenten (26,
27) mittels einer Verschraubung (28) lösbar festgelegt sind.
6. Straßenbauwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenträger (20, 21, 22, 23) eine integrierte Leit
planke (32, 33) aufweisen, die an den Seitenträger (20, 21, 22,
23) angeformt ist.
7. Straßenbauwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenträger (20, 21, 22, 23) einen vergrößerten Aufla
gebereich (24, 25) zur Abstützung der oberen Fahrbahn (15, 16)
aufweisen.
8. Straßenbauwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenträger (20, 21, 22, 23) aus Seitenträgerelementen
(20a, 20b) bestehen, die über eine Nut-Feder-Verbindung verbun
den sind, wobei vorzugsweise eine Dehnfuge (36) vorgesehen ist.
9. Straßenbauwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Seitenträger (20, 21, 22, 23) rahmenförmig ausgebildet
ist und vorzugsweise eine rechteckförmige Aussparung (37) auf
weist.
10. Straßenbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die obere Fahrbahn (15, 16) eine durch das Tragmittel (17)
abgestützte Tragplatte (18) aufweist, die vorzugsweise aus an
einandergereihten Tragplattenelementen (18a, 18b) besteht.
11. Straßenbauwerk nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragplattenelemente (18a, 18b) über eine Nut-Feder-Ver
bindung miteinander verbunden sind, wobei vorzugsweise eine
Dehnfuge (39, 40) vorgesehen ist.
12. Straßenbauwerk nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Tragplattenelementen (18a, 18b) eine Deck
platte (41, 42) vorgesehen ist, die die Dehnfuge (39, 40) ab
deckt.
13. Straßenbauwerk nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragplattenelemente (18a, 18b) als Stahlbetonfertig
teile ausgebildet sind.
14. Straßenbauwerk nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragplatte (18) über eine Los-Fest-Lagerung mit den
Seitenträgern (20, 21, 22, 23) verbunden ist.
15. Straßenbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die obere Fahrbahn (15, 16) an ihren Längsseiten ein Sei
tenteil (48, 49) aufweist, das vorzugsweise mit der Tragplatte
(18) verschraubt ist.
16. Straßenbauwerk nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Längskanten der Tragplatte (18) mit Abstand zueinan
der angeordnete senkrecht ausgerichtete Befestigungslaschen
(52, 53) zur Befestigung des Seitenteiles (48, 49) vorgesehen
ist.
17. Straßenbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der unteren Fahrbahn (13, 14) und/oder der oberen Fahrbahn
(15, 16) eine Seitenverkleidung (60, 61) zugeordnet ist.
18. Straßenbauwerk nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenverkleidung (60, 61) beabstandete senkrecht zur
Längsseite der Fahrbahn (13, 14, 15, 16) ausgerichtete im we
sentlichen lichtundurchlässige Lamellen (62) aufweist.
19. Straßenbauwerk nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Lamellen (62) eine transparente Scheibe (63)
vorgesehen ist, die vorzugsweise eine die Sonneneinstrahlung
reduzierende Tönung besitzt.
20. Straßenbauwerk nach einem der Ansprüche 17 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die der unteren Fahrbahn (13) zugeordnete Seitenverkleidung
(60) die Außenseite der Seitenträger (20, 21) abdeckt, wobei
den Luftaustausch gewährleistende Öffnungen (64, 65) vorgesehen
sind.
21. Straßenbauwerk nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der unteren Fahrbahn (13) ein sich in Längsrich
tung der Fahrbahn erstreckender Öffnungsschlitz (64) und/oder
im Bereich der oberen Fahrbahn (15) eine kaminartig ausgebil
dete Öffnung (65) vorgesehen ist, denen vorzugsweise Luftfilter
(89, 90) zugeordnet sind.
22. Straßenbauwerk nach einem der Ansprüche 17 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenverkleidung (60, 61) ein integriertes Wasserab
leitungssystem aufweist.
23. Straßenbauwerk nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Wasserableitungssystem mindestens eine schräg verlau
fende Ablaufrinne (66, 67) besitzt, die an der oberen Fahrbahn
(15) vorgesehenen Wasserabläufen (59) zugeordnet ist, wobei
vorzugsweise eine unterhalb der Wasserabläufe (59) angeordnete
Lippe (69) vorgesehen ist, die das Abwasser in die Ablaufrinne
(66, 67) führt.
24. Straßenbauwerk nach Anspruch 22 oder 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Wasserableitungssystem ein das Abwasser filterndes Fil
ter (68) aufweist, das vorzugsweise zwischen zwei Lamellen (62)
der Seitenverkleidung (60) angeordnet ist.
25. Straßenbauwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenträger (20, 21, 22, 23) und/oder die Tragplatte
(18) mit Schalldämmplatten versehen sind.
26. Straßenbauwerk, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Notfallsystem vorgesehen ist, das Nottüren und/oder ab
wechselnd an der oberen und unteren Fahrbahn (15, 16, 13, 14)
vorgesehene Notrufsäulen und/oder Notleitern (79) vorsieht, die
die obere und die untere Fahrbahn miteinander verbinden.
27. Straßenbauwerk nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Notfallsystem einen an den Notleitern (79) anordenbaren
Hebelift (83) aufweist, der ein Antriebszahnrad (86) aufweist,
das mit einer an der Notleiter (79) vorgesehenen Verzahnung
(82) kämmt.
28. Straßenbauwerk nach Anspruch 26 oder 27,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hebelift (83) eine horizontal ausgerichtete Auflageflä
che (84) aufweist, die an Seitenwangen (81, 82) der Notleiter
(79) geführt ist.
29. Straßenbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß die obere Fahrbahn (15, 16) mit Ein- und Ausfahrrampen (71,
72) verbunden ist, wobei der Einfahrrampe (71) vorzugsweise
eine Höhenkontrolle für die Fahrzeuge zugeordnet ist.
30. Verfahren zur Vergrößerung der Durchfahrthöhe einer Autobahn
brücke,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von der Brücke überspannte Fahrbahn im Bereich der
Brücke abgesenkt und ein U-förmiges Stützfundament zwischen den
Brückenpfeiler und unter der Fahrbahn eingebracht wird.
31. Verfahren zur Vergrößerung der Durchfahrthöhe einer auf minde
stens einem Pfeiler abgestützten Straßenbrücke,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aufliegenden Brückenteile hydraulisch von dem Pfeiler
angehoben werden, vorbereitete Fertigteile auf den Pfeiler und
an den beiden Brückenlagern eingefügt werden und massiv vergos
sen werden und anschließend die Brückenteile abgesenkt werden.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924213247 DE4213247A1 (de) | 1992-04-22 | 1992-04-22 | Straßenbauwerk, insbesondere Autobahn |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924213247 DE4213247A1 (de) | 1992-04-22 | 1992-04-22 | Straßenbauwerk, insbesondere Autobahn |
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DE4213247A1 true DE4213247A1 (de) | 1993-10-28 |
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ID=6457252
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19924213247 Withdrawn DE4213247A1 (de) | 1992-04-22 | 1992-04-22 | Straßenbauwerk, insbesondere Autobahn |
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