-
Wohnhausbauzelle Es sind bereits Bausysteme vorgeschlagen, welche
die leichte Verbindung verschiedener Bauwerke ermöglichen, deren Form und Anlage
derart gewählt sind, daß die Bodenfläche (zwecks späterer Erweiterungen) bestmöglich
ausgenutzt wird. Man hat auch die Vereinigung von mehreren nebeneinander oder hintereinander
angeordneten Häusern vorgeschlagen, von denen jedes ein Minimum an Grundfläche erfordert.
Diese -Anordnung erfordert jedoch stets das Vorhandensein eines Erdgeschosses und
wenigstens eines Stockwerkes sowie die unabänderliche Bestimmung jedes Raumes des
Hauses für einen bestimmten Verwendungszweck (Schlafzimmer, gemeinsamer Wohnraum
usw.).
-
Man erhält bei einer derartigen Anordnung nur eine beschränkte Beleuchtung
der Treppenhäuser, Toilettenräume usw. Auch ist man nicht in der Lage, eine hinsichtlich
der Heizung und Wasserverteilung wirtschaftliche Anlage zu erreichen, und zwar sowohl
wegen der Anlagekosten (lange Rohrleitungen, zahlreiche Apparate) als auch wegen
des Brennstoffverbrauches infolge des zu erhitzenden großen Raumes.
-
Es sind auch bereits Bauwerke bekannt, bei denen die Flure oder Vestibüle
beseitigt und durch Ausgangssäulen ersetzt sind, zwischen deren Pfosten man Türen
anbringen oder aber frei hindurchgehen kann. Diese bekannten Bauwerke können auch
Möbel enthalten, welche fest in die Wände eingebaut sind.
-
Gemäß der Erfindung hat man eine Form der Bauwerke gefunden, welche
die beste Ausnutzung des freien Platzes und gegebenenfalls eine spätere Vergrößerung
ermöglicht, wobei die Symmetrie des Ausgangselementes und die Berücksichtigung seiner
Aufstellung in der Nord-Süd-Richtung gewahrt sind.
-
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine in sich abgeschlossene
und unabhängige Wohnhauszelle, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß in einem Raum
von quadratischer Grundfläche an einer Ecke Heizung, Küche und Nebenräume und an
der diagonal gegenüberliegenden Ecke eine Terrasse oder Treppe vorgesehen sind,
während der freie mittlere Raumteil des Quadrates nach den Seitenwänden zu, von
denen die an die Treppe oder Terrasse anschließenden Wände Fenster aufweisen, mit
durch entfernbare Zwischenwände gebildeten Wohnräumen in Verbindung steht.
-
Man kann aus solchen Zellen ein Wohnhaus bilden, indem zwei Zellen
mit einer ihrer nicht an die Terrasse angrenzenden Seiten aneinandergefügt werden,
wobei die beiden Zellen durch einen in Einzelräume aufgeteilten Zwischenraum voneinander
getrennt sein können.
-
Die Zelle gemäß der Erfindung bildet im Gegensatz zu den bekannten
Wohnungen ein
Ganzes, d. h. einen Raum, welcher alle für den Wohnkomfort
notwendigen Elemente enthält. Es ist nicht notwendig, Zellen nebeneinanderzustellen,
um mehr Komfort oder mehr verfügbaren Platz zu erhalten. Die Möbel der Wohnung sind
entlang den Seiten des Quadrates aufgestellt, wodurch die Möglichkeit erhalten wird,
für jede Loggia ein Höchstmaß an natürlicher Beleuchtung zu erzielen. Der mittlere
Raum der Zelle ist frei gehalten, wodurch dem Bewohner ein freier Raum von erheblichen
Abmessungen geschaffen wird, welcher beispielsweise als Tagesraum verwendbar ist,
jedoch auch während der Nacht mit einer der Loggien verbunden sein kann, um ein
größeres Schlafzimmer zu bilden.
-
Die Apparate für Toilettenzwecke, für die Küche und für die Heizung
sind in einer Ecke der Zelle an einem Ende der sonst von Einbauten frei gelassenen
Diagonale angeordnet, so daß die Anlagekosten für diese Einrichtungen weitgehend
herabgesetzt werden. Schließlich ermöglicht diese Anordnung der Apparate die Erzielung
eines sehr wirtschaftlichen Brennstoffverbrauches für die Heizung.
-
Man kann gewünschtenfalls den verschiedenen Loggien Abmessungen geben,
welche den (fest angeordneten oder beweglichen) Möbelstücken und der Hauptverwendung
des Raumes angepaßt sind. Die Schlafloggia braucht nur Abmessungen von z,go m bis
2 m zu_ besitzen, die Tür zur Terrasse nur eine Breite von o,6o m. Man kommt so
zu physiologischen Abmessungen (d. h. Abmessungen, welche dem von einer liegenden
oder sitzenden Person eingenommenen Platz entsprechen) und benötigt für eine derartige
Zelle ein Minimum an Bodenfläche, wobei jedoch dem Bewohner Möbelstücke und Räume
angemessener Größe zur Verfügung stehen im Gegensatz zu den üblichen modernen Bauten.
-
Diese Vorteile sind auch bei miteinander verbundenen Wohnhauszellen
vorhanden. Es erhellt daraus auch, daß ein gemäß der Erfindung aus einer Mehrzahl
von solchen Zellen gebautes Haus mit mehreren Stockwerken viel wirtschaftlicher
ist als mit anderen Raumanordnungen auf einem Grundstück gleicher Fläche erstellte
Gebäude.
-
Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zelle ist beispielsweise
nachstehend beschrieben und auf der Zeichnung dargestellt, zusammen mit einer Zahl
von Zusammenstellungen, die man mit dieser Zelle vornehmen kann.
-
Fig. z veranschaulicht eine Grundzelle.
-
Fig. 2 stellt zwei nebeneinanderliegende Zellen dar, und Fig.3 veranschaulicht
eine weitere Art der Einfügung der Zelle in einen Bauplan.
-
Die wesentlichen Elemente der Zelle mit quadratischer Form sind folgende:
An einer der Ecken des Quadrates ist eine Terrasse x angeordnet. In der dieser Ecke
diagonal gegenüberliegenden Ecke ist ein Feuerraum 2 angebracht. Zwei als Loggien
bezeichnete Räume 3, q. grenzen beiderseits an die Terrasse = an. Diese Loggien
können wahlweise (beispielsweise mittels Vorhängen oder Schiebetüren 5, 6) von dem
mittleren Teil 7 des Quadrates, welcher einen freien Raum bildet, abgetrennt werden.
Diese Loggien können beispielsweise als Eßzimmer, kleiner Salon, Büro, Nähzimmer
usw. verwendet werden. Sie werden mit Möbeln versehen, die für die Bestimmung dieser
Räume geeignet sind. Die Möbel werden vorzugsweise fest eingebaute Möbel sein, die
einen Teil des Bauwerkes bilden. Diese Loggien werden durch in den die Ecke für
die Terrasse bildenden Außenmauern zz, x2 angeordnete Fenster erhellt. Die Ecke
2 für die Feuerung kann entweder so angeordnet sein, daß sie von zwei in den Ecken
von vorspringenden Winkeln aufgestellten Sesseln begrenzt wird, sie kann jedoch
auch als Küche ausgebildet sein, welche mit einer Feuerung versehen ist, zu deren
beiden Seiten zweckmäßige Hilfsgeräte angeordnet sind, wie beispielsweise Ausguß,
Waschtrog usw. Die um den rgittleren freien Raum 7 zwischen der Feuerungsecke und
den Loggien verbleibenden Rechtecke können nach Belieben verteilt werden. Beispielsweise
kann bei 8 ein fest eingebautes Bettsofa vorgesehen sein. Der Raum über diesem Möbelstück
kann ständig oder zeitweise von der Loggia 3 abgetrennt sein. Der Raum g kann einen
Eingang darstellen oder einen Wandschrank, wenn die Zelle ein Erdgeschoß mit einem
Eingang durch die bedeckte Terrasse z ist.
-
Wenn sämtliche an den Seiten des Quadrates verteilten Räume 3, q.,
8 usw. die für ihre Bestimmung unbedingt notwendigen Abmessungen besitzen, so erhält
man auf diese Weise in der Mitte des Wohnraumes einen freien Raum 7, der im Verhältnis
zur Gesamtgröße der Zelle sehr große Abmessungen besitzt und der einen beträchtlichen
freien Raum fast von einem Ende bis zum anderen Ende der Diagonale des Quadrates
einnimmt.
-
Dieser Raum wird tagsüber sehr gut durch die Fenster erhellt, wenn
die Vorhänge oder Schiebetüren 5, 6 zurückgezogen sind, sowie gegebenenfalls durch
eine auf die Terrasse führende Glastür, welche insbesondere unmittelbar den Herd
oder den Ofen erhellt.
-
Eine Zelle dieser Art ist insbesondere für die Verwendung von unbeweglichen
Möbeln (Schlafsofas, Bänken, Sesseln usw.) geeignet, welches sogar in an sich bekannter
Weise einen Teil der Wände der Zelle bilden kann, wenn man für die Wände und für
die Möbel das gleiche Material, Beton oder Holz, verwendet.
-
Wenn die Zelle für sich allein verwendet wird,
so
können auch die beiden Außenmauern, welche sich an die Ecke 2 anschließen, mit Fenstern
versehen sein.
-
Fig. 2 veranschaulicht schematisch ein Wohnhaus, welches dadurch gebildet
ist, daß zwei Zellen mit einer ihrer Seiten aneinandergestellt sind. Die beiden
Zellen bestehen aus den Quadraten ABCD und EBCF und grenzen mit der Seite BC aneinander.
Die Seite B C braucht übrigens nicht notwendigerweise von einem Ende bis
zum anderen durch eine Mauer gebildet zu sein. In Fig. 2 ist diese Seite durch Räume,
wie beispielsweise 13 (Badezimmer, Durchgang, Treppe), unterbrochen. Die wesentlichen
Elemente der beiden Zellen sind jedoch trotzdem vorhanden. Die beiden Eckfeuerungen
sind miteinander vereinigt und können gemeinsam gegossen werden; beispielsweise
kann man dort den Heizkörper der Zentralheizung unterbringen.
-
Selbstverständlich könnte man an dieses Gebäude noch zwei weitere
Zellen anfügen, beispielsweise aji den Seiten AB und BE.
-
Es ist nicht notwendig, daß in dem Gesamtplan der Wohnung die die
Ecken bildenden Zellen miteinander verbunden sind, sie können vielmehr auch durch
verschiedene zusätzliche Räume voneinander getrennt sein.
-
In Fig.3 ist ebenfalls das wesentliche der erfindungsgemäßen Zelle
erkennbar, und zwar bildet sie hier das Quadrat GHIJ. An den an den Eckpunkt G angrenzenden
Seiten ist hier eine bestimmte Zahl von Räumen hinzugefügt worden, beispielsweise
Kammern bei 15 und 16 sowie eine Treppe bei 14-Es ist ferner ohne weiteres ersichtlich,
daß die Zellen zwecks Herstellung eines Wohnhauses nicht nur nebeneinander, sondern
auch übereinander angeordnet werden können, ohne daß dadurch die Vorteile der Zelle
irgendwie vermindert werden.