DE2048959A1

DE2048959A1 - Bremsanordnung für tangentialriemengetriebene Spindeln von Spinnmaschinen und Zwirnmaschinen

Info

Publication number: DE2048959A1
Application number: DE19702048959
Authority: DE
Inventors: Gisbert Dipl.-Ing. 7000 Stuttgart P Köhler
Original assignee: SKF Kugellagerfabriken GmbH
Current assignee: SKF GmbH
Priority date: 1970-10-06
Filing date: 1970-10-06
Publication date: 1972-04-13
Also published as: DE2048959C3; FR2110247A1; IT938981B; FR2110247B1; US3765161A; GB1349263A; CH529234A; DE2048959B2

Description

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SKF KUGELLAGERFABRIKEN GmbH Schweinfurt, Ernst-Sachs-Str. 2-8

Bremsanordnung

für tangentialriemengetriebene Spindeln von Spinnmaschinen und Zwirnmaschinen

Die Erfindung betrifft eine Bremsanordnung für tangentialriemengetriebene Spindeln von Spinnmaschinen und Zwirnmaschinen, die je Spindel eine mittels eines Gelenkes verstellbare und mit Hilfe einer Betätigungsvorrichtung zum Abheben des Tangentialriemens vom Spindelwirtel an den Riemen andrückbare, an einem Lagerkörper gelagerte Abheberolle sowie eine Bremsvorrichtung zum Abbremsen der vom Tangentialriemen freigegebenen Spindeln aufweist.

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Bremsanordnungen der eingangs beschriebenen Art sind in verschiedenen Ausführungsformen bereits bekannt. Diesen zum Stande der Technik gehörenden Konstruktionen ist gemeinsam, dass der die Abheberolle tragende Lagerkörper um eine Schwenkachse schwenkbar ist. Der Lagerkörper kann dabei unmittelbar am Lagergehäuse der abzubremsenden Spindel oder um eine separat vorgesehene Schwenkachse schwenkbar gelagert sein.

Beim Betrieb von Spinn- und Zwirnmaschinen, deren Spindeln in der Regel mit sehr hohen Drehzahlen angetrieben werden, ist dabei insbesondere dann, wenn die Spindeln mit einer Antriebsleistung von 6o bis 8o kW angetrieben werden, nicht zu vermeiden, dass die Massen des Abhebemechanismus solcher Bremsanordnungen durch aus den hohen Spindeldrehzahlen und Riemengeschwindigkeiten resultierende mechanische Schwingungen starken Belastungen ausgesetzt sind, die,insbesondere eine starke Abnützung der den Lagerkörper aufnehmenden Schwenklager und somit eine verhältnismässig kurze Lebensdauer der Schwenklager bewirken. Durch den sich einstellenden Lagerverschleiss kippt hierbei der Lagerkörper geringfügig ab, was zu einer Schrägstellung der Abheberolle führt. Dieses Schrägstellen der letzteren bewirkt schliesslich ein Ablenken des Riemens, was wiederum zu einem hohen Materialverschleiss an Riemen und Abheberolle führt.

Hier setzt nun die Erfindung ein.

Sie basiert auf der Erkenntnis, dass sich diese Nachteile der

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bekannten Bremsanordnungen wirksam vermeiden lassen, wenn anstelle einer schwenkbaren Lagerung des Lagerkörpers ein spezieller Biegemechanismus zur Halterung desselben Verwendung findet.

Demgemäss zeichnet sich die Erfindung bei Bremsanordnungen der eingangs beschriebenen Art dadurch aus, dass das Gelenk durch mindestens zwei Blattfedern gebildet ist, die mit ihren Enden an einem gemeinsamen, stationären Tragkörper und/oder am Lagerkörper der Abheberolle im Abstand voneinander angeordnet sind. Ein derart konzipierter Bewegungsmechanismus stellt sicher, dass die Abheberolle lediglich noch zwei Freiheitsgrade, nämlich einen translatorischen und einen rotatorischen Freiheitsgrad besitzt, da die Blattfederanordnung einen verschleissfreien, in seiner Lebensdauer unbegrenzten Bewegungsmechanismus bildet, der eine konstante Winkellage der Achse der Abheberolle gewährleistet.

Der erfindungsgemässe Biegemechanismus lässt sich konstruktiv in verschiedener Weise verwirklichen. Eine vorteilhafte Ausführungsform ist hierbei erhältlich, wenn die Blattfedern in. einem Winkel zueinander angeordnet sind. Die Blattfedern können hierbei in einem spitzen Winkel einander zugeordnet sein, wobei sie mit benachbarten Enden entweder am Tragkörper oder am Lagerkörper unmittelbar nebeneinander liegen und gemeinsam festgespannt sein können. Bei einer bevorzugten Ausführungsform bilden dabei die Blattfedern ein an sich bekanntes Biegefeder-Kreuzgelenk.

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Die Bremsvorrichtung der erfindungsgemässen Bremsanordnung kann unabhängig vom Biegemechanismus vorgesehen und auch für sich allein betätigbar sein. Eine wünschenswerte Vereinfachung der Gesamtkonstruktion lässt sich jedoch dadurch erreichen, dass der die Abheberolle tragende Lagerkörper eine Bremsbacke trägt, deren Lage relativ zur Abheberolle derart ist, dass sie sich in der Ruhestellung der Abheberolle im Radialabstand von der Spindel befindet und in der Abhebestellung der Abheberolle unter Druck an der Spindel anliegt. Diese Konstruktion gewährleistet eine wirksame Spindelbremsung bei kleinstem technischen Aufwand, wobei ausschlaggebend ist, dass die Spindelbremsung automatisch erfolgt, sobald die Abheberolle in ihre Abhebestellung bewegt wird.

Im Hinblick auf eine kostensparende Vereinfachung der Gesamtkonstruktion wird des weiteren vorgeschlagen, am Tragkörper in symmetrischer Anordnung zwei Abhebe- und Bremsmechanismen zu befestigen. In diesem Falle ist der Tragkörper zwischen zwei Spindeln anzuordnen und die Abhebe- und Bremsmechanismen sind am Tragkörper in symmetrischer Anordnung vorzusehen. Sofern bei einer solchen' Konstruktion der Biegemechanismus durch ein Biegefeder-Kreuzgelenk gebildet ist, lässt sich eine besonders einfache konstruktive Lösung dadurch erzielen, dass zur beweglichen Anordnung der beiden die Abheberolle tragenden Lagerkörper insgesamt drei Blattfedern dienen.

Schliesslich lassen sich in diesem Zusammenhang besonders günstige Betriebsbedingungen schaffen, wenn die Abheberollen an

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der vom Tragkörper abgekehrten Seite der Spindel vorgesehen sind und wenn den Spindeln eine Tangentialriemenanpressrolle zugeordnet ist, die ungefähr in der Ebene des Tragkörpers am Tangentialriemen anliegt.

In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der i Erfindung dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 in Draufsicht eine Bremsanordnung zum Abbremsen zweier tangentialriemengetiebener Spindeln einer teilweise dargestellten Spindelbank, wobei die Spindeln in Höhe des Spindelwirtels geschnitten sind,

Fig. 2 eine Ansicht der Bremsanordnung gemäss Fig. 1 in Richtung des Pfeiles A der Fig. 1.

Mit 1o ist als Ganzes eine an sich bekannte Spindelbank einer Spinn- oder Zwirnmaschine bezeichnet, die ihrer Länge nach von einem Tangentialriemen 12 durchfahren wird. Der letztere dient zum Antrieb von stationär angeordneten, im Achsabstand voneinander vorgesehenen Spindeln 14, 14', die ihrerseits in Spinde llagergehäus en 18, bzw. 18' drehbar gelagert sind. Die letzteren sind wiederum in die Spindelbank 1o eingesetzt. Mit 2o bzw. 2o' ist jeweils ein Antriebswirtel der erwähnten Spindeln bezeichnet, an dessen Umfangsflache der Tangentialriemen unter Druck anliegt, der mit Hilfe einer federnd angeordneten Gegenrolle 22 an die Spindelwirtel angepresst wird. Jeder Spin-

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del ist eine Rieaenabheberolle 24 bzw. 24 · sowie eine als Ganzes mit 26 bzw. 26· bezeichnete Bremsvorrichtung zugeordnet. Wie aus Fig. 1 deutlich zu ersehen ist, Bind die Abheberollen 24, 24' jeweils an einem Lagerkörper 28 bzw. 28' drehbar gelagert, die ihrerseits an einem gemeinsamen, als Ganzes mit 3o bezeichneten Tragkörper beweglich angeordnet sind. Der Tragkörper 3o ist in der Mitte zwischen den Spindeln gegenüber der Anpressrolle 22 an der Spindelbank befestigt.

Die bewegliche Verbindung zwischen den Abheberollenlagerkörpern 28, 28' und dem Tragkörper 3o ist erfindungsgemäss mit Hilfe eines als Ganzes mit 32 bezeichneten Biegemechanismus geschaffen, der sich beim vorliegenden Ausführungsbeispiel aus insgesamt drei Blattfedern 34, 34', 38 zusammensetzt und für beide Spindelbremsanordnungen ein verschleiss- und wartungsfreies Gelenk bildet, das sich durch eine unbegrenzte Lebensdauer auszeichnet und eine konstante Winkellage der Abheberollen relativ zum Tangentialriemen gewährleistet. Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, sind die beiden, den Spindeln zugeordneten Bremsanordnungen symmetrisch zueinander ausgebildet, wobei die eine am Tragkörper 3o befestigte Blattfeder als gemeinsames Gelenkelement für beide Lagerkörper 28, 28* dient und demgemäss sich im wesentlichen parallel zum Tangentialriemen 12 erstreckt. An den freien Enden dieser Blattfeder sind die Lagerkörper festgeschraubt. Zu dieser Blattfeder erstrecken sich die beiden anderen Blattfedern 34, 34' in senkrechter Richtung. Sie sind mit ihrem einen Ende am Tragkörper und mit ihrem anderen Ende an den Lagerkörpern 28, 28' fest-

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geschraubt. Die den einzelnen Spindeln zugerichtete Bremsvorrichtung 26, 26' weist je Spindel eine Bremsbacke 4o, 4o' auf, die über eine zur Blattfeder 38 im wesentlichen parallel gerichtete Blattfeder 42, 42' an dem jeweiligen Lagerkörper 28, 28' elastisch nachgiebig befestigt sind.

Wie aus Pig. 1 zu ersehen ist, bilden die Lagerkörper 28, 28' Winkelstücke, deren einer an den Blattfedern 34, bzw. 34', 38 befestigter Winkelschenkel 44 bzw. 44' im wesentlichen parallel zum Tangentialriemen 12 und deren anderer Winkelschenkel 46 bzw. 46' sich in Richtung des Tangentialriemens erstreckt. Wie Fig. 1 zeigt, untergreifen die Winkelschenkel 46, 46' der lagerkörper den Tangentialriemen 12 und sind mit ihrem Ende an einer Betätigungsvorrichtung, beispielsweise an einem Bowdenzug 48 bzw. 48', verankert, der beispielsweise über ein Pedal betätigbar ist. Die beiden Abheberollen 24, 24' sind auf dem Winkelschenkel 46, 46' der Lagerkörper derart montiert, dass deren Achse 5o bzw. 5o^f im wesentlichen parallel zur Spindelachse angeordnet ist. Die Abheberollen und Bremsbacken sind einander derart zugeordnet, dass sich die Bremsbacken in der Ruhestellung der Abheberollen (siehe Mg. 1) im Radialabstand von den Spindelwirteln 2o befinden und in der Abhebestellung der Abheberollen zur Stillsetzung der Spindeln unter Druck an den Antriebswirteln anliegen. Die Abheberollen sind hierbei an der vom Tragkörper abgekehrten Seite der Spindeln vorgesehen, so dass ein verhältnismässig grosser Abstand zwischen Gegenrollen und Abheberollen vorhanden ist und sich bei Verstellen der Abheberollen in Pfeilrichtung

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(siehe Pig. 1), die Geg^nrolle l?eii| Abheben des mens nicht nachteilig auswirken kann.

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Claims

A 37 974 b y-146 3.I0.I970 Patentansprüche

1. Bremsanordnung für tangentialriemengetriebene Spindeln von Spinnmaschinen und Zwirnmaschinen, die je Spindeleine mittels eines Gelenkes verstellbare und mit Hilfe einer Betätigungsvorrichtung zum Abheben des Tangentialriemens vom Spindelwirtel an den Riemen andrückbare, an einem Lagerkörper gelagerte Abheberolle sowie eine Bremsvorrichtung zum Abbremsen der vom Tangentialriemen freigegebenen Spindeln aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Gelenk durch mindestens zwei Blattfedern (34, 38) gebildet ist, die mit ihren Enden an einem gemeinsamen, stationären Tragkörper (3o) und/oder am Lagerkörper (28) der Abheberolle (24) im Abstand voneinander angeordnet Ά sind.

2. Bremsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfedern (34, 38) in einem Winkel zueinander angeordnet sind.

3. Bremsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfedern (34, 38) ein an sich bekanntes Biegefeder-Kreuzgelenk bilden.

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4. Bremsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerkörper (28) eine Bremsbacke (4o) trägt, deren Lage relativ zur Abheberolle (24) derart ist, dass sie sich in der Ruhestellung der Abheberolle im Radialabstand von der Spindel (14) befindet und in deren Abhebestellung unter Druck an der Spindel anliegt.

5. Bremsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragkörper (3o) zwischen zwei Spindeln (14, 14') angeordnet ist und in symmetrischer Anordnung die den beiden Spindeln zugeordneten, die Abheberollen (24, 24') tragenden Lagerkörper (28, 28') trägt.

6. Bremsanordnung nach Anspruch 5, bei der die Lagerkörper jeweils mittels eines Biegefeder-Kreuzgelenkes am Tragkörper gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, dass zur beweglichen Anordnung der beiden Lagerkörper (28, 28') insgesamt drei Blattfedern (34, 34', 38) dienen.

7. Bremsanordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abheberollen (24, 24') an der vom Tragkörper (3o) abgekehrten Seite der Spindeln (14, 14') vorgesehen sind und dass den Spindeln eine Tangentialriemenanpressrolle.(22) zugeordnet ist, die ungefähr in der Ebene des Tragkörpers (3o) am Tangentialriemen (12) anliegt.

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