DE2048547C3 - Krampflösend wirkendes pharmazeutisches Mittel - Google Patents
Krampflösend wirkendes pharmazeutisches MittelInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D307/00—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom
- C07D307/77—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom ortho- or peri-condensed with carbocyclic rings or ring systems
- C07D307/87—Benzo [c] furans; Hydrogenated benzo [c] furans
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Description
H3C CH3
20
25
NH,
Es wurde beieits in der Literatur als chemisches
Produkt beschrieben und kann nach der von L. A. Pavlova, A. N. Orlova und E. D. Venus — Danilova
in Zh. obshch. Khim., 1960, 30, 735-742 beschriebenen Methode ausgehend von [3,3-Dimethyl-l-phenyl-phthalan-(l)]-essigsäure
hergestellt werden, die mit Thionylchlorid und dann mit Ammoniak umgesetzt wird.
Pharmakotogische oder klinische Eigenschaften des [3,3-Dimethyl-l-phenyl-phthaian-(l)]-acetamids wurden
jedoch bisher nirgends beschrieben. Es wurde nun festgestellt, daß dieses Produkt mit dem genannten
Eigenschaften ausgestattet ist, die seine Anwendung als Medikament rechtfertigen.
Bei pharmakologischen Untersuchungen wurde die krampflösende Wirkung des Produktes beim Elektroschock
bei der Maus geprüft und dabei festgestellt, daß die Verabreichung von 200 mg/kg des Produktes per os
zu einem 100%igen Schutz der Tiere während drei Stunden führt und die Verabreichung von 100 mg/kg zu
einem 1,5 Stunden währenden Schulz (Elektroschock mit 40 V von 0,3 s Dauer mit Aurikulärelektroden). Es
wurde ebenfalls festgestellt, daß das Produkt bei Verabreichung in einer Menge von 200 mg/kg per os bei
der Maus 30 Minuten vor der subkutanen Injektion von 140 mg/kg Pentetrazol zu einer Verzögerung der
klonischen Krämpfe und zur Unterdrückung der tonischen Krämpfe führt.
In Anbetracht seiner bemerkenswerten krampflösenden Eigenschaften kann das [3,3-Dimethyl-l-phenyl-phthalan-(l)]-acetamid
als Arzneimittel in der Humanmedizin angewandt werden, und zwar als bo
antikonvulsiv wirkendes Mittel mit psychotroper Komponente. Diese Eigenschaften rechtfertigen seine
Anwendung bei der Behandlung von Epilepsien unterschiedlicher Natur. Die Tagesdosis kann bei oraler
Verabreichung beim Menschen beispielsweise 100 bis b5 1000 mg betragen, insbesondere 50 bis 500 mg.
Die neuen antikonvulsiv wirkenden pharmazeutischen Mittel mit einem Gehalt an [3,3-Dimethyl-l-phenyl-phthalan-(l)]-acetamid
als Wirkstoff sind im allgemeinen für die Verabreichung per os bzw. über das Verdauungssystem bestimmt Sie können fest oder
flüssig sein und in den in der Humanmedizin üblicherweise angewandten pharmazeutischen Formen
vorliegen wie beispielsweise als einfache oder dragierte Tabletten, Kapseln, Sirup oder Suspensionen; sie
werden nach herkömmlichen Verfahren hergestellt Das [3,3-Dimethyl-l-phenyl-phthalan-(l)]-acetamid kann
darin zusammen mit üblicherweise in solchen pharmazeutischen Mitteln verwendeten Exzipienten angewandt
werden, wie mit Talkum, Gummiarabikum, Laktose, Stärke, Magnesiumstearat, wäßrigen oder
nicht-wäßrigen Trägern, diversen Netzmitteln, Dispergierungs- oder Emulgierungsmitteln und Konservierungsmitteln.
Herstellung von [3,3-Dimethyl-l-phenylphthalan-(l)]-acetamid
Eine Mischung von 129 g (0,46 Mol) [3,3-Dimethyl-l-phenyl-phthalan-(l)]-essigsäure
und 600 ml Thionylchlorid wurde 45 Minuten lang unter Rückfluß zum Sieden erhitzt.
Nach dem Abkühlen wurde das überschüssige Thionylchlorid durch Einengen im Vakuum vertrieben.
Dann wurde der erhaltene flüssige Rückstand unter sehr energischem Rühren in 1700 ml einer 28%igen wäßrigen
Ammoniaklösung geschüttet. Man beobachtete die Bildung einer Ausfällung, die abgesaugt bzw. abgeschleudert
und getrocknet wurde.
Auf diese Weise wurden 95 g (74%) [3,3-Dimethyl-phenyl-phthalan-(l)]-acetamid
erhalten, das aus Äthylacetat umkristallisiert wurde und in Form von weißen Kristallen vorlag.
Momentanschmelzpunkt: 146°C.
Summenformel: C1SH19NO2
Berechnet: C 76,8. H 6,8, N 5,0%;
gefunden: C 76,7, H 6,7, N 5,0%.
gefunden: C 76,7, H 6,7, N 5,0%.
Herstellungsbeispiel
Es wurden Tabletten folgender Rezeptur hergestellt:
Es wurden Tabletten folgender Rezeptur hergestellt:
[3,3-Dimelhyl-l-phenylphthalan-(
1 )]-acetamid
Exzipientien auf 1 Tablette
Exzipientien auf 1 Tablette
Vergleichsversuche
200 mg
ad 500 mg
ad 500 mg
Der in dem erfindungsgemäßen Mittel eingesetzte Wirkstoff wurde im obengenannten Elektroschocktest
mit dem als krampflösendes Mittel anerkannten und in zahlreichen Ländern in Form pharmazeutischer Präparate
eingeführten Natriumphenobarbital verglichen.
Als Ergebnis wurde festgestellt, daß [3,3-Dimethyl-phenyl-phlhalan-(l)]-acetamid
in einer Dosis von 200 bzw. 100 mg/kg wirkungsmäßig mit Natriumphenobarbital einer Dosis von 50 bzw. 25 mg/kg
vergleichbar ist.
Aus an Mäusen durchgeführten Untersuchungen zur akuten Toxitäl resultiert für den erfindungsgemäß
eingesetzten Wirkstoff bei oraler Verabreichung eine DL50 von 2150 mg/kg, während die unter gleichen
Bedingungen ermittelte DL50 für Natriumphenobarbital 250 mg/kg beträgt.
Der in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzte Wirkstoff ist damit zwar um etwa den Faktor 4 weniger
3 4
wirksam als Natriumphenobarbital, jedoch etwa zehn- S. 116 hervorgeht, das in vergleichbar hohen Dosen
fach weniger toxisch, woraus sich ein gegenüber verabreicht wird wie das erfindungsgemäße Mittel.
Natriumphenobarbital erheblich günstigerer thera- Derartige Präparate konnten aber trotzdem das
peutischer Index ergibt Phenobarbital bei der Behandlung oder Unterdrückung
Es gibt zwar eine Reihe neuerer Antikonvulsiva im 5 von Konvulsionen nicht verdrängen. Somit stellt das
Vergleich zu Phenobarbital, wie z. B. Mittel mit einem erfindungsgemäße Mittel mit seinem günstigeren
Gehalt an 5-Carbanyl-5H-dibenzo(b,f)azepin, wie aus B. therapeutischen Index eine Bereicherung der anti-
H el wig, Moderne Arzneimittel, Stuttgart, 1967, konvulsiven Arzneimittel dar.
Claims (1)
- Patentanspruch:Antikonvulsives Mittel mit psychotroper Komponente, gekennzeichnet durch einen Gehalt anp.S-Dimethyl-phenyl-phthalan-O^-acetamid.10Gegenstand der Erfindung ist ein antikonvulsives Mittel mit psychotroper Komponente, das gekennzeichnet ist durch einen Gehalt an [3,3-Dimethyl-l-phenyl-phthalan-(l)]-acetamid als Wirkstoff.Das genannte Phthalanderivat entspricht der Formel:
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Family Applications (1)
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