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Vorrichtung zur Betätigung eines Bremskraftverstärkers, insbesondere
für Kraftfahrzeuge.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Betätigung eines
Bremkraftverstärkers für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, durch am Bremspedal
angreifende Betätigungsmittel.
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Ublicherweise wird der Bremskraftverstärker unmittelbar von der am
Bremspedal angelenkten Bremastange betätigt. Zu diesem Zwecke muß der Bremskraftverstärker,
der zweckmäßigerweise zusammen mit dem Hauptbremszylinder eine Baueinheit bildet,
an oder in der Nähe der Trennwand zwischen Motor- und Fahrgastraum in der Verlängerung
der Bremsatange angeordnet sein.
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Dadurch ist es einerseits bedingt, daß Bremskraftverstärker
und
Hauptbremszylinder unmittelbar oberhalb des Lenkgetriebes angeordnet sind. Ferner
bringt der aus dem genannten Grund notwendige Einbau des Bremskraftverstärkers an
dieser Stelle wegen des benachbarten Radkastens häufig Platzschwierigkeiten mit
sich.
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Durch die beschriebene Lage des Bremskraftverstärkers ergibt es sich
darüber hinaus bei manchen Fahrzeugtypen beinahe zwangsläufig, daß derselbe zwischen
die Motor-Fahrgastraum-Trennwand und z. B. die vergleichsweise schwere Fahrzeugbatterie
zu liegen kommt, welche letztere im allgemeinen im vorderen Teil des Motorraumes
seitlich neben dem Hotorblo:k angeordnet ist. Bei einem Frontalzusammenstoß kann
es daher vorkommen, daß die vor dem Bremskraftverstärker liegende schwere Batterie
nach hinten auf den Hauptbremszylinder au'schlägt, wodurch über den Bremskraftverstärker
und seine Befestigung an der Stirnwand letztere in den Fahrgastraum hineingedrückt
wird. Durch das IIineindrücken der Stirnwand in den Fahrgastraum an dieser Stelle
wird auch die unmittelbar darunter befestiete Lenksäule dem Fahrer entgegengedrückt.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die vorstehend geschilderte
Gefahr zu beseitigen und dadurch die Sicherheit der Fahrzeuginsassen zu erhöhen.
Zur Lösung dieses Problems wird gemäß dem Grundgedanken der Erfindung vorgeschlagen,
daß
zur Ubertragung der Pedalkraft auf den Bremskraftverstärker
zwischen diesem und dem Bremspedal eine kraftrichtungsändernde Vorrichtung angeordnet
ist.
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Durch die Erfindung wird es nunmehr möglich, die Einheit Bremskraftverstärker/Hauptbremszylinder
an einem anderen Ort im Motorraum unterzubringen, wo sie nicht mit der Trennwand
zwischen Motor- und Fahrgastraum in Berührung kommen kann.
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Uber diesen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit der Fahrzeuginsassen
hinaus ist durch dieErfindung zugleich eine bessere Ausnutzung des Mototraumes gewährleistet,
weil dieser durchaus Stellen aufweist, an denen der Bremskraftverstärker platzgünstiger
angeordnet werden kann, als an dem eingangs bezeichneten Ort. Beispielsweise ist
es in diese Sinne zweckmäßig1 wenn der Bremskraftverstärker und der vorzugsweise
mit diesem zusammen eine Baueinheit bildende Iiauptbremszylinder - bezogen auf die
Fahrzeuglängsachse - seitlich der Fahrzeugbatterie, vorzugsweise zwischen dieser
und dem MotorblDck, angeordnet ist.
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Bei der praktischen Durchführung des Erfindungsgedankens soll nach
Möglichkeit die kraftachlüssige Verbindung Bremspedal -Bremskraftverstärker gewahrt
werden, weil die an sich mögliche Fernbetätigung des letzteren, etwa durch Kontakte
ao Bremspedal und einen durch diese gesteuerten Stellmotor, zu hohe Kosten verursachen
würde. Im übrigen dürfte sich eine solche
Lösung auch hinsichtlich
der Störanfälligkeit ungünstig auswirken.
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Als besonders vorteilhafte Maßnahme, welche die vorgenannten Argumente
berücksichtigt und daher wirtschaftlich vertretbar ist, schlägt die Erfindung in
Weiterbildung ihres Grundgedankens vorzugsweise vor, daß der Bremskraftverstärker
durch einen einerseits am Bremspedal, andererseits am Bremskraftverstärker angreifenden
Bowdenzug betätigbar ist. Im einzelnen kann die Kraftübertragung beispielsweise
derart erfolgen, daß das dem Bremskraftverstärker zugeordnet Ende des Bowdenzuges
an einem Ende eines am Fahrzeugkörper angelenkten Umlenkhebels angreift, und daß
das andere Ende des Umlenkhebels mit der Bremsstange des Bremskraftverstärkers gelenkig
verbunden ist.
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Eine andere, ebenfalls mit verhältnismäßig einfachen Mitteln zu bewerketelligende
praktische Verwirklichung des Erfindungsgedankens ist dadurch gekennzeichnet, daß
der Breiskraftverstärker durch ein Druckmittel, vorzugsweise hydraulisch, betätigbar
ist.
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Dabei muß aber der Unterschied su einer bekannten Anordnung gesicht
werden, bei der das Bremspedal wie üblich oesbznicch unmittels auf den Hauptbremzylinder
einwirkt. Von die sei führt eine Leitung tu eines Hilfshauptzylinder, dessen Kolben
von des ii Hauptbremszylinder erzeugten Druck begufichlott wird. Der
Ililfshauptzylinder
steht mit einem Paar Radbremszylindern in Verbindung. Der im ilfshauptzylinder snstehende
Druck des Hauptbremazylinders steuert auch ein Ventil des mit dem Hilfshauptzylinder
verbundenen Bremskraftverstärkers, der den Druck im Hilfshauptzylinder verstärkt.
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Im Unterschied zu der im vorstehenden beachriebenen Anordnung kommt
es bei der vorliegenden Erfindung darauf an, daß die in den Fahrzeugen verwendete
Einheit des Bremskraftverstärkers und Hauptbremszylinders unverändert in Jeder Richtung
vom Bremspedal aus entfernt sein kann, wobei der Bremskraftverstärker letztlich
auch wieder von einer beispielsweise an einem Umlenkhebel angelenkten Stange betätigt
wird. Im einzelnen wird diesbezüglich erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß einerseits
dem Bremspedal, andererseits dem Bremskraftverstärker je ein Zylinder mit Je einem
darin gegen den Widerstand des Druckmittels verschiebbaren Kolben zugeordnet ist,
wobei der eine Kolben mit dem Bremspedal, der andere dagegen mit der Bremsstange
des Bremskraftverstärkers verbunden ist, und daß die beiden Zylinder durch eine
Druckleitung verbunden sind.
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Schließlich ist eine praktische Verwirklichung des Erfindungsgedankena
dahingehend denkbar, daß die Betätigung des Bremekraitverstrkers durch einen einerseits
an diesem, andererseits am Bremspedal angreifenden Seilzug erfolgt, und daß im notorraum
gegebenenfalls
Umlenkmittel für den Seilzug, wie Rollen und dgl., angeordnet sind.
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Die Erfindung ist nun anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung
und der nachstehenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 den Motorraum eines Personenkraftwagens in Draufsicht
und Fig. 2 die erfindungsgemäße Betätigung des Bremskraftverstärkers durch einen
Bowdenzug, in Seitenansicht.
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In Fig. 1 ist mit 10 der Motorraum eines Personenkraftwagens bezeichnet.
Die vordere Begrenzung des Hotorraums ist mit 11 gekennzeichnet, wohingegen derselbe
gegenüber de. nicht dargestellten Fahrgastraum durch eine Trennwand 12 abgegrenzt
ist.
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Die den Motorraum umgebenden Karosserieteile sind mit 13 beziffert.
Am oberen Rand von Fig. 1 sind Lufteinlaßschlitze 14 fiir die Lüftung des angrenzenden
Fahrgastraumes erkennbar. Als wichtigc Teile der Maschine sind aus Fig. 1 ferner
ersichtlich der Motorblock 15 mit Oleinfüllstutzen 16, Auspuffkrümmer 17, Luftfilter
18, Kühler 19 und Kühlwasserschlauch 20. Oberhalb des mit 21 bezeichneten linken
vorderen Radkastens ist die
Fahrzeugbatterie 22 untergebracht. Unmittelbar
vor der Trennwand 12 ist das Lenkgetriebe 23 mit einem Teil der die Trennwand durchsetzenden
Lenksäule 24 zu erkennen.
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Der Bremskraftverstärker trägt das Bezugszeichen 25. Wie inabesondere
aus Fig. 2 ersichtlich, schließt sich an der Vorderseite desselben der Hauptbremszylinder
26 an, auf dem ein Breoflüssigkeitsbehälter 27 mit Einfüllstutzen 28 angeordnet
ist.
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Bremskraftverstärker 25, Hauptbremszylinder 26 und Bremsflüssigkeitsbehälter
27 bilden solchermaßen eine Baueinheit.
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Diese Baueinheit ist - wie aus Fig. 1 erkennbar - um ein ausreichendes
Stück vor dem Lenkgetriebe 23 zwischen der Batterie 22 und dem Hotorblock 15 angeordnet.
Die Baueinheit 25, 26, 27 kann somit bei einem eventuellen Frontalzusammenstoß des
Fahrzeags nicht mehr von der schweren Fahrzeugbatterie getroffen und von dieser
in den Fahrgastraum hineingedrückt werden.
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Zur Befestigung der Baueinheit 25, 26, 27 am Karosseriekörper dienen
Befestigungsteile 29, 30, die mit desselben beispielsweise verschraubt sein können,
worauf Schraubendurchgangslöcher 31, 32 hindeuten sollen (Fig. 2). Wie insbesondere
aus Fig. 2 weiterhin ersichtlich. besteht der Bremskraftverstärker 25 im einzelen
aus eines topfförmigen Verstärkergehäuse 33 und einer zentral in dieses einttadenden
Bremsstange 34. Ein Faltenbalg 35 dient zur Abdichtung des Verstärkergehäuses 33
geliber der
Außenatmosphäre. Der Bremskraftverstärker 25 arbeitet
in üblicher Weise nach dem Unterdruckprinzip, d. h. er nutzt den im Ansaugkrümmer
herrschenden Unterdruck gegenüber dem Atmosphärendruck zur Verstärkung des durch
Muskelkraft mittels des Bremspedals erzeugten Bremsdruckes im Hauptbremszylinder
26 aus. Zu diesem Zwecke muß zwischen dem Bremskraftverstärker 25 und deu Ansaugkrümmer
eine Verbindung bestehen, beispielsweise ein Schlauch, der in Fig. 1 angedeutet
und mit 36 bezeichnet ist.
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Der Ansaugkrümmer kann aus der Zeichnung nicht entnommen werden, weil
er durch das Luftfilter 18 verdeckt ist.
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Fig. 2 zeigt weiterhin die besondere erfindungsgemäße Betätigungsweise
des Bremskraftverstärkers 25, die eine räumliche Vorverlegung der Baueinheit 25,
26, 27 in den vorderen Teil des Motorraumes 10 ermöglicht, wie sie aus Fig. 1 hervorgeht.
Das mit 37 bezeichnete Bremspedal ist an einem Gelenkpunkt 38 an einem Befestigungsteil
39 angelenkt, welches seinerseits an der Trennwand 12 an durch Pfeile 4G, 41, 42
angedeuteten Stellen befestigt, beispielsweise angeschraubt, ist. Am unteren Teil
des Bremspedalhebels 37 ist eine fußbetätigte Pedalplatte 43 befestigt, wohingegen
das obere Ende desselben hakenförmig gekrümmt ist (Pos. 44). In den Haken 44 des
Bremspedal6 37 hängt sich das entsprechend gekrümmte Ende einer Bowdenzugseele 45
ein. Die Bowdenzugseele 45 ist in einem flexiblen Führungsachlauch 46 geführt, der
einerseits an der Trennwand 12, andererseits an
einem mit dem Karosseriekörper
verbundenem Befestigungsteil 47 seine Fixpunkte hat (Pos. 48 und 49). Das andere
Ende 50 der Bowdenzugseele 45 greift an einem ebenfalls hakenförmig gekrümmten Ende
51 eines Umlenkhebels 52 an, der am Befestigungsteil 47 angelenkt ist (Gelenkpunkt
53). Der Umlenkhebel 52 steht an seinem Ende 54 mit der Bremsstange 34 gelenkig
in Eingriff.
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Bei der in Fig. 2 gezeigten Stellung liegt das Bremspedal 37 an einem
am Befestigungsteil 39 angebrachten Anschlag 55 an.
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Die Bremse befindet sich somit in gelöster Stellung. Zur Betätigung
der Bremse ist der Pedalhebel in Pfeilrichtung 56 zu bewegen. Durch den Bowdenzug
45, 46 erfolgt dabei über den Umlenkhebel 52 eine Bewegung der Bremsstange 34 in
Pfeilrichtung 57, wodurch der Bremskraftverstärker im oben beschriebenen Sinne wirksam
wird.
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Die erfindungagemäße Maßnahme ist natürlich auch dann von Nutzen,
wenn ein Bremskraftverstärker nicht vorhanden ist.
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Auch dann kann es zweckmäßig sein, den Hauptbremszylinder als aolchen
an jeder beliebigen Stelle unterzubringen.
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Patentansprüche