DE2040767A1 - Verfahren zur Herstellung von Pellets bzw. Briketts aus Branntkalk - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Pellets bzw. Briketts aus Branntkalk

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DE2040767A1
DE2040767A1 DE19702040767 DE2040767A DE2040767A1 DE 2040767 A1 DE2040767 A1 DE 2040767A1 DE 19702040767 DE19702040767 DE 19702040767 DE 2040767 A DE2040767 A DE 2040767A DE 2040767 A1 DE2040767 A1 DE 2040767A1
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DE
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steam
lime
briquettes
compacting
quicklime
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DE19702040767
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English (en)
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Albrecht Dipl-Ing Dr Christern
Franz Dipl-Ing Kaup
Guenter Dipl-Ing Kolzarek
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Rheinische Kalksteinwerke GmbH
Original Assignee
Rheinische Kalksteinwerke GmbH
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Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C5/00Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
    • C21C5/28Manufacture of steel in the converter
    • C21C5/36Processes yielding slags of special composition

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Pellets bzw. Briketts aus Branntkalk Die Kompaktierung insbesondere von pulverigen und feinkörnigen Massengutern gewinnt in der industriellen Fertigung zunehmend an Bedeutung. Der wesentlichste Vorteil kompaktierter Güter liegt in ihrer weitgehenden Staubfreiheit bei der Verladung, bei der Umlagerung und bei der Verwendung dieser Stoffe. Die Stahlindustrie benötigt als Zuschlagstoffe für die Konverter Kalk zur schnellen und vollständigen Schlackenbildung. Dieser galk muß daher einerseits sehr reaktionsfähig sein, andererseits darf er jedoch nicht beim Verblasen des Roheisens ausgetragen werden. Man hat daher bisher im wesentlichen Stückkalk bestimmter Körnungen eingesetzt, um den Verlust an ausgeblasenem CaO klein zu halten.
  • Dieser Stückkalk wird Jedoch beim Verladen, Bunkern und Dosieren teilweise wieder zu FeinmateriaL zerrieben.
  • Es bestand daher die Aufgabe, Pellets bzw. Briketts aus Branntkalk mit genttgender Festigkeit herzustellen.
  • Branntkalk läßt sich Jedoch nicht ohne weiteres brikettieren. Es ist Jedoch bekannt, daß sich Calciumhydrozyd, also trocken gelöschter Kalk, gut zu Briketts verdichten läßt. Durch den hohen Wassergehalt und die beim Zuschlagen zum Roheisen durch Dehydratisierung entstehende Abkuhlung und die damit verbundene Gefahr der Wasserstoffbildung sind Briketts aus gelöschtem Kalk nicht brauchbar.
  • Andererseits zeigte sich bei eingehenden Versuchen, daß der Zusatz einer tragbaren Menge an Calciumhydroxyd zum CaO die Festigkeitseigenschaften der Briketts nicht wesentlich verbessert. Andere bei der Brikettierung übliche Bindemittel wie Ol oder Paraffin ergaben ebenfalls beim Kompaktieren von CaO keine befriedigenden Ergebnisse, sofern die Mengen der Bindemittel in vertretbaren Grenzen gehalten wurden.
  • Uberraschenderweise wurde gefunden, daß man Pellets bzw.
  • Briketts mit befriedigender Festigkeit aus Branntkalk herstellen kann, wenn man den Branntkalk vor der Kompaktierung mit Wasserdampf bis zu einem Hydratwassergehalt des Kalkes zwischen 1 und 10 Gew.% behandelt. Im allgemeinen wird es Jedoch genügen, die Behandlung mit Wasserdampf bis zu einem Hydratwassergehalt von 5 ffi durchzuführen. Als Material für die Kompaktierung verwendet man zweckmäßig ein durch Brechen bzw. Mahlen erhältliches Korngemisch mit Korngrößen von 0 bis 6 mm, vorteilhaft von 0 bis 3 mm. Dabei sollte insbesondere der Feinanteil - O bis 0,25 mm - 50 % nicht übersteigen.
  • Für die Dampfbehandlung wird zweckmäßig ein Sattdampf mit Temperaturen zwischen 120 und 200°C verwendet. Die Menge des Dampfes bzw. die BedampfungszeSt richtet sich selbstverständlich nach den angewendeten Temperatur/Druck-Bedingungen und kann in einfacher Weise für eine bestimmte Dampfbehandlungstemperatur mit bestimmter CeO-Beschickung durch Analyse des dampfbehandelten Kalkes ermittelt werden.
  • Uberraschenderweise zeigte sich, daß bei den durchgeführten Versuchen mit einer Walzenpresse von 800 mm Durchmesser eine Verdoppelung der Umfangsgeschwindigkeit keinen nennenswerten Einfluß auf die Festigkeit der aus dampftehandeltem 05D erhältlichen Brikette hat. Der Walzendurchmesser hatte nur einen geringen Einfluß auf die Kompaktierbarkeit des Materials.
  • Die in der folgenden Tabelle aufgezeigten Versuchsergebnisse wurden mit einer Walzenpresse mit Walzendurchmesser von 800 mm und einer Umfangsgeschwindigkeit der Walzen von 0,17 m/sek. bei Preßkräften von 8 bis 10 t/cm durchgeführt.
  • Das Formvolumen betrug 14 cm3. Die Angabe "Ganze Briketts (*)" gt den Anteil an ordnungsgemäß gepreßten Briketts, bezogen auf die Kapazität der Walzenpresse, wieder. Die Angabe "Fallhöhe ohne Bruch (m) n wurde folgendermaßen ermittelt: Die kissenartigen Briketts wurden um ihre kürzeste Achse in Drehung versetzt und danach aus verschiedenen Höhen auf einen Betonsockel fallengelassen. Die Fallhöhe wurde angegeben, bei welcher nach fünf aufeinanderfolgendenversuchen mit Jeweils frischen Briketts kein Bruch auftrat. Die Angabe "Punktfestigkeit (kg)" wurde durch Druckbelastung der zwischen planparallelen Flächen befindlichen Briketts ermittelt. Die Angabe RT bedeutet Raumtemperatur (etwa 20°C). Die Versuche Nr. 7, 9, 10 und 11 sind als Vergleichsversuche anzusehen, die zun Teil unter Benutzung üblicher Bindemittel durchgeführt wurden. Beim Versuch Nr. 7 wurde Calciumhydroxyd (Hydrat) zugesetzt. Im Vergleich zu Versuch Nr. 7 soll Versuch Nr. 8 zeigen, daß bei etwa gleichem Glühverlust bzw. Wassergehalt die Festigkeit der Briketts durch das erfindungsgemäße Verfahren erheblich besser ist Der Anteil der Aufgabekörnung an der Fraktion O - 0,25 mm lag bei den einzelnen Versuchen Nr. 1 bis 11 wie folgt: 28,0 18,0 21,5 ,4,0 26,0 35,2 33,2 26,0 28,4 28,0 34,0.
  • Die Versuche zeigen, daß als bevorzugter Bereich für den Hydratwassergehalt des Kalkes der Bereich zwischen 3 und 7 % liegend anzusehen ist.
  • Beispiele
    Versuch Nr. 1 2 3 4 6
    Aufgabekörnung (mm #) 0-3 0-5 0-5 0-5 0-6 0-6
    CO2 0,2 0,52 0,44 0,64 0,36 0,52
    Glühverlust 4,56 5,65 6,93 9,1 4,02 4,54
    SiO2 5,38 2,73 2,38 3,54 4,35 3,18
    R2O3 % 0,74 0,63 0,60 1,07 0,68 0,77
    CaO 88,37 89,96 89,01 83,27 92,46 90,55
    MgO 0,53 0,61 0,66 0,55 0,54 0,52
    Fe2O3 0,45 0,39 0,35 0,65 0,41 0,34
    8-10 8-10 8-10 8-10 8-10 > 10
    Preßkraft (t/cm)
    150 150 150 130 160 160
    Dampftemperatur (°C)
    3,7 3,7 3,7 3,7 3,7 3,7
    Dampfdruck (atü)
    75 85 105 115 150 190
    Aufgabetemperatur (°C)
    30 30 60 180 10 30
    Bedampfungszeit (sec)
    85 90 90 90 90 90
    Ganze Briketts (%)
    Fallhöhe ohne Bruch (m) 1,5 1,5 1,5 2,0 1,5 1,5
    Punktfestigkeit (kg) 190 229 220 200 159 187
    Brikettgewicht (g) 39,4 41,3 35,5 41 37,9 42,0
    2,36 2,26 2,14 2,22 2,18 2,33
    Dichte (g/cm³)
    Bindemittelzugabe 1) 1) 1) 1) 1) 1)
    1) = Dampf
    Versuch Nr. 7 8 9 10 11
    Aufgabekörnung ((mm #) 0-6 0-5 0-5 0-3 0-5
    CO2 0,52 0,4 0,44 0,2 0,64
    Glühverlust | 3,02 3,21 3,87 4,56 9,1
    SiO2 | 3,29 | 4,35 | 4,35 | 5,38 | 3,54
    R2O3 % % | 0,75 0,68 0,68 0,74 1,07
    CaO 92,00 92,46 92,46 88,37 83,27
    MgO 0,51 0,54 0,54 0,53 0,55
    Fe2O3 0,41 0,41 0,41 0,45 0,65
    Preßkraft (t/cla) 8-10 8-10 8-10 8-10 8-10
    Dampftemperatur (°C) 160
    Dampfdruck (atü) 3,7
    Aufgabetemperatur (°C) RT 135 110 RT
    Bedampfungszeit (sec) 10
    Ganze Briketts (%) 80 90 90 80 85
    Fallhöhe ohne Bruch (m) 0,75 1,O 0,8 0,6 0,3
    Punktfestigkeit (kg) 79 148 90 94 61,5
    Brikettgewicht (g) 42,0 37,4 35,9 41,8 36,4
    Dichte (g/cm³) 2,33 2,15 2,12 2,41 2,22
    Bindemittelzugabe 2) 1) 3) 4) 5)
    1) n Dampf 2) - 10 Gew.% Hydrat 3) ç 2 % Paraffin 4) a G,2 % Aethylen-Glykol 5) = 2 % Leichtöl

Claims (4)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung von Pellets bzw. Briketts aus Branntkalk, dadurch gekennzeichnet, daß der Branntkalk vor der Kompaktierung mit Wasserdampf bis zu einem Hydratwassergehalt des Kalkes zwischen 1 und 10 Gew.% behandelt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß gesättigter Wasserdampf mit Temperaturen zwischen 120 und 2000C angewendet wird.
  3. 3. Verfahren nach-Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Branntkalk Korngrößen wischen 0 und 6 mm, vorzugsweise zwischen 0 und 3 mm, aufweist.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Branntkalkes an Korngrößen zwischen 0 und 0,25 mm nicht mehr als 50 Gew.% beträgt.
DE19702040767 1970-08-17 1970-08-17 Verfahren zur Herstellung von Pellets bzw. Briketts aus Branntkalk Pending DE2040767A1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1992001643A1 (de) * 1990-07-21 1992-02-06 Institut Für Baustoffprüfung Waldkirch Gmbh Verfahren zur herstellung kalkhydratreicher bindemittel für betone oder mörtel und verwendung der so hergestellten bindemittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO1992001643A1 (de) * 1990-07-21 1992-02-06 Institut Für Baustoffprüfung Waldkirch Gmbh Verfahren zur herstellung kalkhydratreicher bindemittel für betone oder mörtel und verwendung der so hergestellten bindemittel

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