DE2040519C2 - Fließbettstrahlmühle - Google Patents
FließbettstrahlmühleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Strahlmühle mit mindestens
einer Im Bodenbereich einer Mahlkammer angeordneten Düse, bei der das Gut dem mit hoher Geschwindigkeit
etwa senkrecht nach oben aus der Düse austretenden Gasstrahl Im bewegten Dichtbett von der Seite
her zugeführt wird, wobei die Düsenmündung unterhalb
der Oberfläche des Gutbettes und ein unabhängig vom Impuls des aus der Düse austretenden Strahls betriebener
Sichter oberhalb der Oberfläche des Gutbettes angeordnet Eine dieser Gattung entsprechende Strahlmühle Ist beispielsweise
durch die US-PS 18 47 009 bekanntgeworden. Es handelt sich dabei um eine sog. »Injektorstrahlmühle«,
bei der das zu zerkleinernde Gut in einem Führungsrohr,
dem Injektor, durch einen Gasstrahl hoher Geschwindigkeit beschleunigt und dann beim Prall, wie
hier, auf eine Prallplatte oder, bei anderen Ausführungen, auf einen entgegengerichteten gleichen Strahl zerkleinert
wird. Ein wesentlicher Nachteil dieser Strahlmühten ist der starke Verschleiß, wobei vor allem der
Injektor betroffen ist, da hier das Gut mit voller Strahlgeschwindigkelt
entlangstreicht. Ein weiterer Nachteil ist der hohe spezifische Energieverbrauch, da alles Gut auf
eine gleich hohe Endgeschwindigkeit gebracht werden
is muß, was aber nur gelingt, wenn das Gut als dünne Dispersion
im Strahl enthalten Ist.
Diesbezüglich noch ungünstiger Ist die andere Gattung
von Strahlmühlen, die in der Mahlkammer außer den zur Mahlung dienenden Gasstrahlen noch eine Umlaufströmung
der Mahlgase haben, welche das zu mahlende Gut immer wieder den Strahlen zuführt und gleichzeitig die
Aussichtung des genügend fein gemahlenen Gutes bewirkt, je feiner das gewünschte Fertiggut, um so höher
muß die Geschwindigkeit der Umlaufströmung sein, so daß dabei um so weniger Gut in den Strahl eingebracht
werden darf, um noch genügend Impuls für den Antrieb der I Imlaufströmung zur Sichtung übrig zu behalten. Die
Strahlenenergie wird daher nur zu einem geringen Teil zur Zerkleinerung ausgenutzt. Dazu kommt die Verrlngerung
der Mündungsgeschwindigkeit des Strahls Infolge des Gegendrucks des Sichters, der wegen der hohen Turbulenz
in der Mahlkammer mit übermäßig hoher Geschwindigkeit betrieben werden muß, was den hohen
Druckverbrauch ergibt.
Zur Vermeidung dieser Nachteile Ist zwar eine Strahlmühle
entwickelt worden (DE-PS 1164 806), bei der Mahlstrahlen von oben her auf die Oberfläche eines vom
Mahlgut gebildeten und durch mechanische Transportmittel ständig erneuerten Festbettes geblasen wurden. Es
ergab sich damit eine weitgehend verschleißfreie Mahlung und eine bessere Energieausnutzung, jedoch konnte
sich diese Strahlmühle wegen mechanischer Schwierigkeiten bisher nicht durchsetzen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Strahlmühle zu schaffen, die neben der verschleißfreien Mahlung und der guten Energieausnutzung auch eine Verkleinerung der baulichen Abmessungen und eine Verbesserung der Gutzufuhr zum Sichter Im Hinblick auf eine größere und konstantere Menge, und dadurch eine gleichmäßigere Produktqualität, und eine noch welter verbesserte Energieausnutzung ermöglicht.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Strahlmühle zu schaffen, die neben der verschleißfreien Mahlung und der guten Energieausnutzung auch eine Verkleinerung der baulichen Abmessungen und eine Verbesserung der Gutzufuhr zum Sichter Im Hinblick auf eine größere und konstantere Menge, und dadurch eine gleichmäßigere Produktqualität, und eine noch welter verbesserte Energieausnutzung ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Mahlkammer der Strahlmühle frei von Einbauten
für die Führung der aus den Düsen austretenden Gasstrahlen ausgebildet und bis zu einer solchen Höhe vollständig
mit dem zu zerkleinernden Gut gefüllt wird, daß Gut und Gas als Fontäne geringer Geschwindigkeit aus
dem Gutbett austreten, wobei diese Fontäne zur Speisung des Sichters dient.
Versuche des Erfinders haben gezeigt, daß bei einer
erfindungsgemäß ausgebildeten Strahlmühle durch die nun mögliche starke Belastung des Strahls die Energieausnutzung
und damit der Wirkungsgrad der Mahlung steigt und die Mahlung selbst völlig verschleißfrei
e5 erfolgt. Der Mehrverbrauch an mechanischer Energie
oder Druckenergie für den Sichter Ist dagegen bedeutungslos.
Dm die vorteilhafteste Guthöhe festzulegen, selen
Dm die vorteilhafteste Guthöhe festzulegen, selen
nachstehend vorerst die Vorgänge beim Abbremsen eines Gasstrahls im Dichtbett dargestellt, wie sie sich aus der
Literatur (z. B. »Wirbelschichttechnik« von Jaroslav Beranek, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie In
Leipzig, 1964) und Überlegungen sowie Unisrsuchungen
des Erfinders ergeben:
Im nicht fluldlslerten Gutbett schärft sich der Strahl
einen Hohlraum, in den durch die Fördermechanismen für den Gutumlauf von der Seite her einzelne Gutkörner
eintreten. Diese werden vom Strahl beschleunigt und prallen bei genügender Höhe des Gutbettes in das unbewegte
Bett. Dabei erfolgen die Mahlung und die Vernichtung der kinetischen Energie. Die Impulskraft des Strahls
stützt sich gegen das Gutbett ab, so daß dessen Bodendruck entsprechend geringer wird. Das Gewicht des Gutbettes
in Einflußbereich über dem Strahl (z. B. Kegel mit doppeltem Reibungswinkel als Spitzenwinkel) muß mindestens
gleich der Impulskraft des Strahls sein, woraus sich die mindeste Betthöhe ergibt. Diese muß im Betrieb
immer um ein gewisses Sicherheitsmaß größer sein, dam/t auch der Durchschuß von Gutteilchen durch
Spalte und Kamine und damit Verschleiß an der Auftreffstelle vermieden wird. Das Gas des Strahls tritt nach
seiner Abbremsung je nach Art des Gutes entweder diffus zwischen den einzelnen Körnern nach oben oder es
bildet Risse und Kamine, wobei es die Korngrößen, die
es aufgrund seiner Schleppkraft noch tragen kann, mV zum Sichter nimmt. Im Gutbett findet also gewissermaßen
eine grobe Vorsichtung statt.
Ganz anders Ist der Vorgang in einem fluldlslerten Gutbett, In dem der Strahl sofort nach seinem Austritt
aus der Düse das umgebende fluldislerte Gut ansaugt und bereits nach kurzer Strecke mit Gut gesättigt ist.
Dabei dürfte der Haupttell der Zerkleinerung durch gegenseitiges Aufeinanderprallen der Gutteilchen erfolgen.
Anfänglich Ist die Geschwindigkeit entsprechend dem kleinen Querschnitt des Strahls noch ziemlich hoch.
Dann nimmt die Geschwindigkeit durch das Ansaugen von weiterem Gut ab und vergrößert sich der Strahlquerschnitt.
Im Gegensatz zum Austritt von Luft unter Wasser, bei der sich der Strahl unter dem Einfluß der Turbulenz
und der Oberflächenspannung in Blasen auflöst, bleibt er hler jedoch nach Beobachtung des Erfinders
eine ziemliche Strecke weit geschlossen und tritt als Fontäne
aus Gut und Gas aus dem Gutbett nach oben aus. (Diesbezüglich wird auf das nachstehend geschilderte
Beispiel verwiesen). Obwohl diese Fontäne noch einen großen Teil der Impulskraft des ursprünglichen Gasstrahls
aufweist, Ist Ihre Geschwindigkeit so gering und
Ihre Masse so groß, daß sie keinen Verschleiß mehr verursacht.
Der Impuls des Strahls würde erst bei viel längerem Weg Im Gutbett völlig abgebremst und das Gas
würde, wie vom Fließbett her bekannt, nur noch In Blasen aufsteigen. Beim fluidlslerten Gutbett genügt es also,
die Mahlkammer bis zu einer solchen Höhe mit Gut zu füllen, daß die noch mit einem Teil des Impulses des
Gasstrahls austretende Fontäne, deren Geschwindigkeit beim Aufstelgen durch die Schwerkraft noch beträchtlich
weiter vermindert wird, bis zum Sichter aufsteigt.
Um eine Anpassung des Düsenquerschnittes an die
Korngröße des Aufgabegutes zu ermöglichen, können wahlweise eine große, mehrere kleinere oder eine Vielzahl
kleiner Düsen verwendet werden, wobei deren Achsen In an sich bekannter Welse parallel zueinander angeordnet
werden.
Zur Ausnützung des Gegenstrahleffektes können aber auch zwei oder mehrere einander kreuzende Strahlen verwendet
werden, wobei sich die Achsen der Düsen in
einem Punkt unter so spitzem Winkel schneiden, daß die Düsen selbst durch von der Kreuzungsstelle abprallende
Körner oder solche aus dem Gegenstrahl nicht gefährdet sind.
An Stelle vieler in einer Reihe angeordneter Runddüsen
kann eine Schlitzdüse verwenaet werden. Diese weist
die Vorteile auf, daß sie billiger und genauer als viele kleine Düsen zu fertigen ist und daß sie In gewissem
Umfang verstellbar ist. Außerdem Ist bei gleicher Strahl-
ii! leistung auf einer bestimmten Baulänge mehr Strahloberfläche
unterzubringen. Dies erhöht bei feinem Gut den Wirkungsgrad der Zerkleinerung, da die Strahldicke von
dem zu zerkleinernden Größtkorn begrenzt ist, wogegen die Strahloberfläche die Zerkleinerungsleistung ergibt.
Die Schlitzdüse kann auch als Ringschlitzdüse ausgebildet sein. Auch hier 1st von Vorteil, daß die Düse billiger
und genauer als viele kleine Düsen zu fertigen ist. Die Ringschlitzdüse kann in Anordnungen verwendet
werden, bei denen das Gut der Düse symmetrisch von außen, z. B. durch FIuIdU ierung, oder von innen, z. B.
durch ein Rührwerk, zufließt. Es können sowohl die gewöhnliche Laval-Düse als auch aus der Raumfahrt
bekannte Formen, die das Erweiterungsverhältnis des Strahls selbsttätig dem Druckverhältnis anpassen, verwendet
werden.
Da das Gut bis zur völligen Zerkleinerung dem Strahl
meist oftmals zugeführt werden muß, hat die Mühle einen hohen Inneren Umlauf, mit dem das vom Strahl
ausgeworfene Gut in diesen Immer wieder eingebracht wird. Auch das vom Sichter nicht angenommene oder
wieder ausgeschleuderte Grobgut muß wieder dem Mahlvorgang zugeführt werden. Somit laufen in einer erfindungsgemäßen
Mühle die folgenden Gutströme um:
1. Speisung der Mühle
2. Einbringen von Gut des Gutbettes In den Strahl, Förderung Im Strahl und Austrag in das Gutbett
3. Austrag aus dem Gutbett zum Sichter (erfolgt ohne besondere Maßnahme durch die oben beschriebenen
Gas-Gut-Fontänen)
4. Grobgut zurück zum Gutbett oder In den Strahl
5. Feingut vom Sichter In den Abscheider.
Die Ströme 2 bis 4 ergeben den inneren Umlauf der Mühle.
Zur Erreichung dieses Umlaufs können alle geeigneten bekannten Förderelemente benutzt werden. Die folgenden
Anordnungen sind dabei besonders vorteilhaft: Der Behälter, In dem sich das Gut befindet, kann
durch einen der bekannten Vibratoren zum Vibrieren gebracht werden, so daß das Gut ständig In den vom
Strahl freigeblasenen Hohlraum nachrutscht. Diese Anordnung ist besonders vorteilhaft für grobes und sperriges
Gut, das sich auf andere Art schlecht fördern läßt.
Auch bietet sie den Vorteil, daß innerhalb des Gutes
keine bewegten Bauteile liegen.
Fluldlslerbares Gut kann Im Behälter fluidisiert werden,
so daß es von selbst dem Strahl zufließt. Zur Erreichung der Fluldlslerung sind die üblichen porösen Böden
oder Düsen vorzusehen. In günstigen Fällen genügt dazu schon die Fluldlslerung durch den Strahl selbst. In diesem
Fall sind zum Umlauf keinerlei zusätzliche Maßnahmen erforderlich.
Das Gut kann auch durch eine oder mehrere Förderschnecken seitlich In den Strahl hineingedrückt werden, was besonders vorteilhaft Ist, wenn die Förderschnecke gleichzeitig zum Einschleusen des Aufgabegutes und/oder des Sichtergrobgutes verwendet werden kann.
Das Gut kann auch durch eine oder mehrere Förderschnecken seitlich In den Strahl hineingedrückt werden, was besonders vorteilhaft Ist, wenn die Förderschnecke gleichzeitig zum Einschleusen des Aufgabegutes und/oder des Sichtergrobgutes verwendet werden kann.
Zum Einbringen des Gutes in den Strahl kann auch ein beliebiges Rührwerk dienen, das nur so gestaltet sein
muß, daß es nicht vom Strahl getroffen wird. Besonders bei Großmühlen Ist es vorteilhaft, dieses Rührwerk mit
vertikaler Achse und die Düsen In einem Kranz um das Rührwerk anzuordnen. In einem Düsenkranz von 1 m
Durchmesser, 5 mm Düsendurchmesser und 10 mm Teilung lassen sich auf diese Welse 63 cm2 Düsenfläche
erzielen, durch die z. B. mit 38 t/h Preßluft etwa 1300 kW Strahlleistung erzeugt werden.
Es Ist auch möglich, das Gut In einer an sich bekannten
pneumatischen Förderanlage Im Dichtstrom zu fördern (Kolbenförderung) und dann seitlich In den Strahl
einzudüsen, was vorteilhaft ist, wenn solche Anlagen sowieso zum Guttransport vorhanden sind. In den
bekannten Strahlmühlen wird Im Gegensatz hierzu das Gut von der Umlaufströmung im Dünnstrom gefördert,
da ja nicht der gesamte Mahlraum mit Gut ausgefüllt ist.
Der Mahlraum, In den das Gut eingeschleust werden muß, steht aufgrund des Druckbedarfs des Sichters unter
einem Überdruck. Da dieser Überdruck nur gering 1st, genügen herkömmliche Schleusen und Druckförderorgane.
Auch satzweise arbeitende Schleusen sind brauchbar, da die Menge des Gutinhalts der Mühle In weiten
Grenzen ohne Einfluß auf Mahlung und Sichtung ist. Es genügt sogar ein einfaches Abschlußorgan, da sich das
Treibgas zum Einbringen des Gutes kurzzeitig leicht auch automatisch - abstellen läßt. Diese geringen Anforderungen
an die Speisung stellen einen weiteren Vorteil einer erfindungsgemäßen Strahlmühle dar. Bisher waren
dazu Injektoren gebräuchlich, die einen hohen Aufwand erfordern und unzuverlässig sind.
Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn zur Speisung
und zum inneren Umlauf das gleiche Organ verwendet wird, das unter Umständen auch noch das Rückschleusen
des Sichtergrobgutes übernehmen kann. Solche Organe sind z. B. eine Schnecke für die Speisung und den
Inneren Umlauf, Syphon-Speisung bei Fließbettbetrieb
und pneumatische Dichtstromförderung gleichzeitig für Speisung und inneren Umlauf.
Daß die Mahileistung nicht vom Gutinhalt der Mühle
abhängt, wie es bei den meisten anderen Zerkleinerungsmaschinen der Fall ist, hat allerdings den Nachteil, daß
bei nicht ganz genauer Abstimmung der Dosierung auf die Zerkleinerungsleistung der Gutspiegel mehr oder
weniger langsam nach unten oder oben davonläuft. Um dies zu verhindern, ist eine Regelung der Lage des Gutspiegels
erforderlich. Hierzu dient eine Meß- und Steuereinrichtung zur Steuerung der Gutaufgabe, wobei die
Lage des Gutspiegels durch verschiedene Fühler vom radioaktiven Strahler bis zur Waage ermittelt werden
kann, und für die Gutaufgabe alle bekannten verstellbaren Dosterorgane, wie z. B. Vibrationsrinne, Schnecke,
Bandwaage, verwendet werden können. Auch Ein-Aus-Regelung und satzweise Dosierung (Schüttung) ist mög-Hch.
Für die erfindungsgemäße Mühle kann jedes bei Strahlmühlen übliche Betriebsmittel, also Insbesondere
Preßluft (mit Raumtemperatur, ungekühlt oder aufgeheizt), Wasserdampf (in verschiedenen Zuständen) oder
inertgas, verwendet werden.
Da eine erfindungsgemäße Strahlmühle Baugrößen von mehreren 1000 kW zuläßt, kommt erstmals auch
eine neue Form der Betriebsmittelerzeugung in Frage, nämlich eine Gasturbine, die ihre Nutzleistung nicht als
Schub oder Wellenleistung, sondern in Form eines verdichteten und erhitzten Treibgases abgibt.
Solche Treibgaserzeuger sind aus dem Flugzeugbau bekannt. Vorteile dieser Treibgaserzeuger sind die Kleinheit
und Billigkeit Im Vergleich zum Dampfkessel, der Fortfall der Wasserwirtschaft und be! Innerer Verbrennung
der Rauchgasgehalt des Treibgases, der als wirksame Mahlhilfe dienen kann.
Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand von In der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt jeweils im Schnitt
Flg. 1 eine Strahlmühle mit Vibrator, senkrecht nach
oben gerichteter Düse und Drehkammerschleuse,
Fig. 2 eine Strahlmühle mit Fluidlslerboden, Kreuzstrahlanordnung
und Standrohrschleuse,
Flg. 3 eine Strahlmühle mit Schnecke zum Guteintrag und Innerem Gutumlauf,
Fig. 4 eine Strahlmühle In großer Ausführung mit
Rührwerk und gesteuerter Düppelpendelklappe,
Flg. 5 eine mit einem Stromsichter (Spiralwindsichter)
eine Einheit bildende Strahlmühle,
Fig. 6 eine Strahlmühle mit Zlckzack-Slchtrad mit
Teilbeaufschlagung und Grobut-Rückschleusung durch Schnecke,
Flg. 7 einen Querschnitt durch das Zlckzack-Slchtrad
nach Flg. 6,
Flg. 8 einen Rückwerksslchter (Gegenflügel), Fig. 9 einen stillstehenden Stelgrohrsichter mit mehreren
parallelen zickzackförmlgen Sichtkanälen,
Fig. 10 ein Zlckzack-Slchtrad mit Gutzufuhr über den
ganzen Slchtradumfang,
Fig. 11 einen Spiralwindsichter mit einer umlaufenden
Stirnwand und Flügeln zur Erzeugung der Drehströmung,
Flg. 12 einen Treibstrahl-Sichter, Fig. 13 einen einfachen Steigrohrslchter.
Bei der in FI g. 1 dargestellten Strahlmühle ist Im
Bodenbereich eines trichterförmigen Unterteils 1 eines Mühlenbehälters 2 (Mahlkammer) eine einzige senkrecht
nach oben gerichtete Düse 3 angeordnet, die von einer Preßluftkammer 4 aus mit Preßluft versorgt wird. Das
Mahlgut 5 kommt durch einen Aufgabetrichter 6, eine Drehkammerschleuse 7 und eine biegsame Leitung 8 In
den federnd aufgehängten Mühlenbehälter 2, der durch einen Vibrator 9 in Vibration versetzt wird, so daß das
Gut ständig in den vom starken Strahl freigeblasenen Hohlraum nachrutscht. Bei dieser Ausbildung können
Mühlenbehälter und Gutinhalt ziemlich klein gehalten sein, ohne daß die Gefahr besteht, daß die Innenwand
des Mühlenbehälters, die Zuführorgane oder die Düse selbst im Verschleißbereich liegen.
In Fig. 2 1st eine Strahlmühle dargestellt, bei welcher die Düsen 3 an einer Düsenplatte 10 so angeordnet sind,
daß ihre Strahlen einander kreuzen. Zur Versorgung der Düsen mit Preßluft dient die Preßiuftkammef 4. Dem
Mühlenbehälter 2 wird durch den Aufgabetrichter 6 und ein Standrohr 11 fluidlsierbares Mahlgut zugeführt, das
dann durch Luft, die aus einer ringförmigen Luftkammer ' 12 durch einen die Düsenplatte 10 umgebenden porösen ■
Boden 13 nach oben In das Gutbett S strömt, fluidisiert wird, so daß es immer wieder den Düsenstrahlen i
zufließt. :
Beim Beispiel nach F1 g. 3 wird das Mahlgut mit der
Förderschnecke 14 eingeschleust und dann seitlich in den Strahl der senkrecht nach oben blasenden, aus der
Kammer 4 mit Preßluft versorgten Düse 3 gedrückt. Aus ζ
dem Gutbett rutscht Gut zur Förderschnecke 14 hin, die ständig Gut nach innen in den Düsenstrahl drückt, wie
der schräge Gutspiegel 16 andeutet. Die Behälterwand 15 '
ist zur Ersparnis von Gutinhalt konisch ausgebildet. Selbstverständlich können bei dieser Strahlmühle ebenso
wie bei den Beispielen nach den Flg. 1 und 2, auch mehrere
Düsen bzw. Düsenpaare und gegebenenfalls auch mehrere Förderschnecken vorgesehen sein.
In Flg. 4 Ist eine Strahlmühle In großer Ausführung
dargestellt, die ein Rührwerk 17 mit vertikaler Achse 18
aufweist. Bei dieser Mühle sind die Düsen 3, die aus
einer ringförmigen Preßluftkammer 19 mit Preßluft versorgt werden, um das Rührwerk 17 In einem Kranz angeordnet.
Die Zuführung des Mahlgutes 5 erfolgt hierbei durch eine an sich bekannte, gesteuerte Doppelpendelklappe
20 und eine Leitung 21.
Die FI g. 5 zeigt eine mit einem stillstehenden Spiralwindsichter
zu einer Einheit zusammengebaute Strahlmühle. Dieser Sichter besteht bekanntlich Im wesentlichen
aus dem fiachzyllndrlschen Sichtraum 70 und den verstellbaren Leitschaufeln 30. Das Mahlgut wird hier in
gleicher Weise wie bei dem Beispiel In FI g. 3 mit einer
Förderschnecke 14 eingeschleust und dann seitlich in den Strahl der senkrecht nach oben blasenden und aus
der Kammer 4 mit Preßluft versorgten Düsen 3 gedrückt. Das in dem Spiralwindsichter abgetrennte Grobgut fällt
durch die Leitung 31 zurück In die Förderschnecke, die es dann wieder In den Düsenstrahl drückt, während das
Feingut oben aus dem Sichter durch die Leitung 32 abgeführt wird. Auch hier Ist aus denselben Gründen wie bei
dem Beispiel In FI g. 3 die der Förderschnecke gegenüberliegende
Behälterwand 15 konisch ausgebildet.
Die Fig. 6 zeigt ein bekanntes um eine waagrechte Achse 46 drehbares Sichtrad 47, das in Fig. 7 Im Querschnitt
dargestellt ist, mit radialen zlckzackförmlgen Sichtkanälen 48 in Zusammenbau mit einer Strahlmühle,
bei der das Mahlgut wie bei dem Beispiel in F1 g. 5 mit
einer Förderschnecke 14 eingeschleust und dann seitlich In den Strahl der senkrecht nach oben gerichteten und
aus der Kammer 4 mit Preßluft gespeisten Düse 3 gedrückt wird. Die Gutzufuhr erfolgt bei dem dargestellten
Sichtrad, das feinste und schärfste Sichtungen erzielt, auf dem Teil 49 des Sichtradumfangs. Das auf dem Teil
50 des Sichtradumfangs ausgeschleuderte Grobgut fällt durch die Leitung 51 zurück in die Förderschnecke, die
es dann wieder in den Düsenstrahl drückt, während die Abführung des In dem Sichtrad abgetrennten Feingutes
zentral durch die Leitung 52 erfolgt.
Bei den Strahlmühlen nach den F1 g. 1 bis 4 wurde auf
die Darstellung eines oberhalb der Oberfläche des Gutbettes angeordneten Sichters verzichtet. Als Sichter für
die Strahlmühle sind hler an sich alle bekannten Sichter
brauchbar. Kriterien der Eignung sind Insbesondere: Trenngrenze, Trennschärfe, Einfachheit, Aufwand zur
Rückforderung des Grobgutes. Besonders vorteilhaft sind die folgenden Sichter, von denen jeder mit jeder der vorbeschriebenen
Mühlenausführungen kombiniert werden kann.
Die Fig. 8 zeigt einen an sich bekannten Rührwerksslchter,
der besonders für mittlere Mahlfeinheiten vorteilhaft ist. Das Rührwerk 33 ist hler an der Unterseite
mit der auswechselbaren Prallplatte 24 als zusätzlicher Verschleißschutz ausgerüstet. Das von dem Rührwerk
ausgeschleuderte Grobgut wandert hier an der Sichtrauminnenwand 34 entlang In den Mühlenbehälter der
unter dem Sichter angeordneten Strahlmühle zurück, während das von dem Sichter abgetrennte Feingut durch
die Leitung 35 abgeführt wird. Das Rührwerk Ist z. B. im
bekannten Streuwindsichter als »Gegenflügel« bekannt und wird auch sonst In vielerlei Gestalt verwendet. Seine
Aufgabe ist es, die in einem zylindrischen Sichtraum aufsteigende Luft In Rotation zu versetzen.
Bei dem in Flg. 9 gezeigten Steigrohrsichter mit mehreren
nebeneinanderliegenden Sichtkanälen 36 In Zickzackform, der nur bei groben Mahlungen brauchbar Ist,
fällt das Grobgut einfach in den Mühlenbehälter der unter dem Sichter angeordneten Strahlmühle zurück. Das
5 oben aus den Sichtkanälen austretende Feingut wird durch die Leitung 37 abgeführt.
Bei dem um die senkrechte Achse 53 drehbaren Sichtrad mit radialen zlckzackförmlgen Sichtkanälen 48, wie
es In Flg. 10 dargestellt 1st, erfolgt die Gutzufuhr über
ίο den ganzen Slchtradumfang 54. Das Grobgut wird In den
Sichtraum 55 zurückgeschleudert und fällt dann nach unten In den Mühlenbehälter der Strahlmühle zurück.
Das Feingut wird zentral aus dem Sichtrad durch die Leitung
56 abgeführt. Zwischen Sichtradoberseite und Gehäuse ist zusätzlich ein schmales Schaufelrad 57 angeordnet,
dessen Schaufeln mit Aussparungen 58 versehen sind, die den Kragen 59 an der Gehäusewand 60 entsprechen.
Dieses an sich bekannte Schaufelrad soll den Durchtritt von Gut durch den Spalt zwischen Slchtrad-Oberseite
und Gehäusewand 60 verhindern.
Der in Flg. 11 dargestellte Sichter Ist ein an sich
bekannter Spiralwindsichter mit einer umlaufenden Stirnwand 38 und Flügeln 39 zur Erzeugung der Luftrotation.
Bei diesem Sichter wird das Grobgut einfach In den Mühlenbehälter der unter dem Sichter angeordneten
Strahlmühle zurückgeschleudert. Die Leitung 40 dient zur Abführung des Feingutes, das zentral oben aus dem
Sichter austritt.
In Fig. 12 ist ein stillstehender Spiralwindsichter dargestellt,
bei dem die Luftrotation durch Treibstrahlen 41 erfolgt. Dieser Sichter, der feinste Sichtungen ermöglicht,
schleudert ohne bewegliche Bauteile das abgetrennte Grobgut In den Mühlenbehälter der Strahlmühle zurück,
während das abgetrennte Feingut oben zentral aus dem sichter durch die Leitung 42 abgeführt wird.
Einen einfachen Steigrohrsichter 43 mit einem einzigen
Sichtkanal für den Aufbau auf eine Strahlmühle zeigt die Flg. 13. Das Grobgut fällt bei diesem Sichter einfach
in den Mühlenbehälter der Strahlmühle zurück. Die Abführung des Feingutes erfolgt durch das sich nach
oben verengende Oberteil 44 des Sichters und die Leitung 45.
Die Fortschrittlichkeit der erfindungsgemäßen Strahlmühle
läßt sich aus folgendem typischem Versuch erkennen:
Bei dem Versuch wurden eine Strahlmühle nach F i g. 3 mit einem Mahlkammerdurchmesser von 630 mm
und als Sichter ein Zickzacksichtrad nach F i g. 10 mit einem Durchmesser von 400 mm und einer Drehzahl von
so 200OLVmIn eingesetzt. Als Mahlgut diente Kalksteinmehl,
wie es als Feingut eines üblichen Streuwlndsichters aus einer Vormahlung anfällt; Korngröße 50% bei
12 μπι, spezifische Oberfläche nach Blaine: 4000 cmVg.
Zum Vergleich wurde das gleiche Gut auf einer konventionellen Spiralstrahlmühle des unter dem Namen »Mlkronicer« bekanntgewordenen Typs gemahlen:
Zum Vergleich wurde das gleiche Gut auf einer konventionellen Spiralstrahlmühle des unter dem Namen »Mlkronicer« bekanntgewordenen Typs gemahlen:
Durchmesser 200 mm, 6 Düsen, 2,5 mm Durchmesser und Injektordüse 3,8 mm Durchmesser.
Zur Kennzeichnung des Aufwandes für die Mahlung wurde aus dem gemessenen Preßluftdruck und den
DUsenquerschnltten die in dem Strahl adiabatisch freiwerdende Leistung errechnet, dargestellt in der anschaulichen
Einheit Strahl-kW (StkW).
Zur Kennzeichnung des Mahlerfolges wurde die Oberfläche der Mahlgüter nach Blaine analysiert und daraus die in der Stunde neu geschaffene Oberfläche errechnet. Anschauliche Einheit ist krnVh.
Zur Kennzeichnung des Wirkungsgrades der Mahlung
Zur Kennzeichnung des Mahlerfolges wurde die Oberfläche der Mahlgüter nach Blaine analysiert und daraus die in der Stunde neu geschaffene Oberfläche errechnet. Anschauliche Einheit ist krnVh.
Zur Kennzeichnung des Wirkungsgrades der Mahlung
dient das Verhältnis Aufwand zu Erfolg als spezifischer Kraftverbrauch in StkWh/km2.
Die Höhe des Gutbettes über der DüsenmUndung der neuen Strahlmühle betrug etwa 500 mm. Das Gutbett
war voll fluidisiert und floß dadurch den Düsen von selbst zu, so daß die Drehzahl der Schnecke ohne Einfluß
war. Das Gut-Luft-Gemlsch trat als Fontäne von etwa 5 cm Durchmesser senkrecht nach oben aus dem Bett
10
aus, jedoch mit so geringer Geschwindigkeit, daß an der
Auftreffstelle Im Sichtradzentrum kein Verschleiß des
Lacks sichtbar war. Verschleiß trat nur welter außen am Sichtrad Infolge dessen Umfangsgeschwindigkeit auf.
Massenfluß und Geschwindigkeit dieser austretenden Fontäne konnten nur ungenau zu 35 bis 80 t/h und 2,5
bis 5 m/sec bestimmt werden.
Mühle | konven | erfindungs | atü |
tionell | gemäß | kg/h | |
Versuch (interne Nr.) | 31.7.70/2 | 4.8.70/1 | StkW |
Luftdruck | 6,0 | 5,5 | kg/h |
Luftdurchsatz | 240 | 730 | cm2/g |
Strahlleistung | 8,30 | 24,8 | cmVg |
Ermahlene Gutmenge | 15,0 | 63 | StkWh/ |
Oberfläche nach Blaine | 8000 | 9700 | km* |
Oberflächenzuwachs | 4000 | 5700 | |
spezifischer | 1370 | 690 | |
Kraftverbrauch | |||
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen | |||
Claims (10)
1. Strahlmühle mit mindestens einer Im Bodenbereich
einer Mahlkammer angeordneten Düse, bei der das Gut dem mit hoher Geschwindigkeit etwa senkrecht
nach oben aus der Düse austretenden Gasstrahl im bewegten Dichtbett von der Seite her zugeführt
wird, wobei die Düsenmündung unterhalb der Oberfläche des Gutbettes und ein unabhängig vom Impuls
des aus der Düse austretenden Strahls betriebener Sichter oberhalb der Oberfläche des Gutbettes angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlkammer (2) frei von Einbauten für die Führung
der aus den Düsen (3) austretenden Gasstrahlen 1st und bis zu einer solchen Höhe vollständig mit dem zu
zerkleinernden Gut (5) gefüllt 1st, daß Gut und Gas als Fontäne geringer Geschwindigkeit aus dem Gutbett
austreten, wobei diese Fontäne zur Speisung des Sichters dient.
2. Strahlmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der Düsen (3) in an sich
bekannter Welse parallel zueinander angeordnet sind.
3. Strahlmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Achsen der Düsen (3) in einem
Punkt schneiden.
4. Strahlmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (3) In an sich
bekannter Welse als Schlitzdüsen ausgebildet sind.
5. Strahlmühle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (3) als an sich bekannte Ringschlitzdüsen
ausgebildet sind.
6. Strahlmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch an sich bekannte Vorrichtungen
(9) zur Bewirkung einer Vibration aes Gutbettes (5).
7. Strahlmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch an sich bekannte Vorrichtungen
(12, 13) zum Fluidisieren des Gutbettes (5).
8. Strahlmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine oder mehrere an sich
bekannte Förderschnecken (14), welche das Gut seitlich zu den Düsen (3) hindrücken.
9. Strahlmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch ein an sich bekanntes Rührwerk
(17), vorzugsweise mit vertikaler Achse, zum Einschieben des Gutes in die Strahlen der Düsen (3),
die dabei In Kranzform um das Rührwerk herum angeordnet sind.
10. Strahlmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung und
Konstanthaltung der Höhe des Gutbettes (S) eine an sich bekannte Meß- und Steuereinrichtung zur Steuerung
der Gutaufgabe vorgesehen Ist.
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