DE2039976A1 - Aufrollbarer bahnenfoermiger Bodenbelag,Verfahren und Vorrichtung zu seiner Herstellung - Google Patents

Description

• Aufrollbarer bahnenförmiger Bodenbelag Verfahren und Vorrichtung zu seine Herstellung.
• Gegenstand der Erfindung ist ein aufrollbarer, bahnenförmiger, vorsugsweise textiler Bodenbelag, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu seiner Herstellung.
• Die Erfindung bezweckt, einen Bodenbelag zu schaffen, der eine selbstklebende Rückseite besitzt, sich in Bahnenform herstellen und sich mehrfach auf- und abwickeln läßt, die Verlegung zu sereinfachen und eine beschädigungslose Wiederaufnahme des Belages zu ermöglichen.
• Es ist bereits bekannt, Nadelfilzware und auch getuftete Teppiche selbstklebend auszuriisten und dann in Pliesen zu stanzen. Diese werden dann mit Silikonpapier abgedeckt. Bs war bisher aber nicht möglich, Bahnenware selbstklebend auszurtisten und so in den Handel zu bringen. Dieses Problem tritt besonders bei Teppichen mit einem glatten oder geprägten Schaumgummi - oder pVO-RUcken auf. Wenn man nämlich versucht, solche Teppiche mit Silikonpapier abzudecken und aufzurollen, so führt es zu Rissen im Papier, was wiederum ein Verschmutzen des Flores der nächsten Teppichlage mit Klebstoff zur Folge hat. Solche Stellen verschmutzen dann während des Gebrauches besonders stark. Führt man das Silikonpapier hingegen beim Aufrollen zu, so bildet es bein Abrollen und Ausbreiten des Teppichs Beulen und Falten, wodurch ein einwandfreies, d.h. glattes Auslegen der Ware unmöglich wird.
• Aus diesen Gründen müssen Bahnen aus getufteten und gewebten Teppichen sowie aus Nadelfilzen in bekannter Weise verklebt werden, indem der Klebstoff auf den Boden gestrichen und dann der Teppich in das Klebstoffbett eingelegt wird. Das Einlegen muß in einem bestimmten Zeitraum geschehen, in den nämlich der Hauptteil des Lösungsmittels verdunstet ist, der Klebstoff aber noch nicht 'abgebundent hat. Das bedingt Wartezeiten, eine aufwendige Arbeitsvorbereitung und ein großes Haß an Erfahrung. Außerdem tritt in den meisten Fällen eine starke Belästigung durch feuergefährliche und/oder gesundheitsechädliche Dämpfe auf. Ein einmal fest verklebter Teppichboden kann darüber hinaus nicht ohne Beschädigung sowohl des Teppichs als auch des Unterbodens wieder herausgeno-sen werden. Diese Tatsache steht der Verwendung von Teppichböden in Mietwohnungen hindernd entgegen.
• Es sind daher bereits früher verschiedene Vorschläge gemacht worden, um diese Nachteile auszuräumen.
• So ist es beispielsweise möglich, den Teppich mit einem geprägten oder glatten Schaumgunmirücken zu versehen. Dadurch wird die Rutschfestigkeit und - im Falle der ungeprägten Beschichtung - auch die Trittolastizität sowie die Wärme- und Schallisolierung erhöht. Solche Teppiche sollen ohne Verklebung ausgelegt werden. Diese Maßnahme führt jedoch nur bei kleineren und weniger beanspruchten Räumen zum Erfolg. In allen anderen Fällen bilden sich beim Gebrauch Beulen und sogenannte Trampelpfade.
• Weiterhin wurde vorgeschlagen, Haftkleber als Klebstoff für Teppichböden zu verwenden. Solche Klebstoffe, auf den Unterboden aufgetragen, bewirken zwar eine sehr gute Verklebung, aber auch dann ist der Teppichboden nur unter sehr günstigen Bedingungen ohne Zerstörung vom Unterboden zu entfernen. Im allgemeinen ist die Haftung des Klebstoffes zum Unterboden größer als zum Schaumrücken. Das ist besonders bei Stellen mit höherer Auftragsstärke der Fall. Ungleichmäßigkeiten im Auftrag des Klebstoffes sind aber in der Praxis nicht zu vermeiden. Es ergeben sich häufig Abweichungen von -70 bis +200 % vom Mittelwert. Daher können Beschädigungen und nur schwer zu entfernende Verschmutzungen des Unterbodens nicht vermieden werden.
• Auch ein- oder mehrschichtige Kunststoffbodenbeläge konnten aus obigen Gründen bisher noch nicht selbstklebend in Bahnform hergestellt werden.
• Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der bahnenförmige, vorzugsweise textile Bodenbelag an er Unterseite mit einer Haftkleberschicht versehen und mit einem gekreppten Antiadhäsivpapier abgedeckt ist.
• Als Material für den Haftkleber können solche auf Lösungsmittel-, Dispersions- oder auf Schmelzkleberbasis dienen. Den Lösungsmittelklebern haftet der Nachteil an, daß ihre Verarbeitung nur unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen möglich ist. Gegen die Verwendung von Schmelzklebern spricht ihr relativ hoher Preis. Die besten Resultate wurden mit Dispersionsklebern, besonders auf der Basis von geruchsfreien Mischpolymerisaten aus Vinylacetat und Vinylmaleinat erzielt. Diese werden daher vorzugsweise für die Ausrüstung der erfindungsgemäßen Bodenbeläge verwendet.
• Bei dem Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Bodenbelagbahn wird der Haftkleber vorzugsweise unmittelbar nach dem Beschichten des Bodenbelagrückens auf den noch warmen Bodenbelag als wäßrige Dispersion durch Sprühen aufgetragen.
• Eine Vorrichtung zur Herstellung derartiger selbstklebender Bodenbelagbahnen besteht aus der folgenden Kombination einander nachgeschalteter, an sich bekannter Vorrichtungen: Trockner, Sprühvorrichtung, KWhlaggregat, Papierabroll- und gegebenenfalls Kaschiervorrichtung und Bodenbelag-Aufrollvorrichtung.
• Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
• Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Bodenbelagbahn, Fig. 2 und 3 zeigen schematisch Vorrichtungen zur Herstellung der erfindungsgemäßen Bodenbelagbahn.
• Der in Fig. 1 als Beispiel für einen erfindungsgemäßen Bodenbelag skizzierte,aus einem Flor 1 und einem Jutegewebe 2 hergestellte Rohteppich ist auf seiner Unterseite mit einer Vorbeschichtung 3 und einer Schaumbeschichtung 4 versehen. An der Unterseite der Schaumbeschichtung 4 befindet sich der Haftkleberfilm 5, der mit einem gekreppten ßilikonpapier 6 abgedeckt ist (Fig.1). Der Bodenbelag kann jedoch auch als Nadelfilz oder Tuftingware oder als ein- oder mehrschichtiger Kunststoff vorliegen.
• Alle gängigen Bodenbeläge können also erfindungsgemäß auf ihrer Unter- Unterseite mit einer Haftkleberschicht versehen sein, die mit einem gekreppten Antiadhäsivpapier abgedeckt ist.
• Wird ein solches gekrepptes Antiadhäsivpapier auf die Bodenbelagbahn -gelegt, so wird es beim nachfolgenden Aufrollen entweder gestaucht oder gedehnt. Eine Stauchung tritt ein, wenn das Papier als innere Lage aufgewickelt wird. Bildet hingegen, was aus verpackungstechnischen Gründen besser ist, das Papier die äußere Lage, so tritt beim Aufwickeln eine Dehnung ein. Die Dehnung ist umso größer, je geringer der Durchmesser der Rolle ist, auf den der Bodenbelag aufgewickelt wird, und Je größer der Abstand zwischen Haftkleberbeschichtung und GrundgewWbe oder sogenannter neutraler Faser ist.
• Beim Abwickeln, d.h. beim Auslegen des Bodenbelages, wird die Dehnung des als Außenlage dienenden ursprünglich gedehnten Papieres rückgängig gemacht. Bei dem ursprünglich gestauchten Papier wird dementsprechend die Stauchung aufgegben.
• Läßt man das Papier unmittelbar beim Aufrollen zulaufen, so tritt weder Dehnung noch Stauchung ein.
• Dient das Papier als äußere Lage, so wird es dann beim Auslegen des Bodenbelages gestaucht, dient es als innere Lage und liegt der Flor oder die Oberseite des Belages an der Außenseite, so wird das Papier beim Auslegen gedehnt.
• In allen Fällen muß das Antiadhäsivpapier auf Dehnung oder Stauchung beanspruchs werden können. Da Bodenbeläge mehrmals auf-, um- und abgewikkelt werden, z.B. in der Herstellung, beim Handel und beim Verlegen, ist es erforderlich, daß Stauchung und Dehnung des Papieres reversibel inde Unter Antiadhäsivpapieren im Sinne der Erfindung sind gekrepptem mit Antiadhäsivmaterial vie z.B. Silikonharze, Polyäthylen oder Polytetrafluoeräthylen beschichtete Papierbahnen oder Kunststoff-Folien zu verstehen, wobei die Kunststoff-Folien auch durchgehend aus antiadhäsivem Material bestehen können.
• Ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Bodenbelages wird an Hand der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung beschrieben. Die Bodenbelagbahn 11 kommt von einer nicht gezeigten Vorrichtung zur ein- oder zweifachen REckenbeschichtung 3 und/oder 4 und durchläuft den Trockner 12, in dem die Biickenbeschichtung 3 und/oder 4 getrocknet, vulkanisiert oder geliert wird. Nach Verlassen des Trockners 12 wird die Bodenbelagbahn 11 in einer Sprühkabine 13 mit einem Haftkleber besprüht und in einer Kühlzone 14 gekühlt. In eine. anschließenden Kaschierwerk 16 wird das von der Abrollvorrichtung 15 zulauf ende gekreppte Silikonpapier 17 mit der selbstklebenden Teppichbahn 11 vereinigt und in einer Aufrollvorrichtung 18 so aufgerollt, daß die Papierbahn nach außen weist.
• Eine andere Möglichkeit zur Herßtellung der erfindungsgemäßen aufrollbaren, selbstklebenden Bodenbelagbahn ist in der Fig. 3 gezeigt. Dabei wird die Bodenbelagbahn 11 in einem Trockner 12 getrocknet, anschließend in einer Sprühkabine 13 mit einem Haftkleber besprüht und in einer KUhlzone 14 gekühlt. Mit Hilfe einer Aufrollsorrichtung 18 wird der Bodenbelag mit der Oberseite nach außen aufgerollt, wobei aus einer Abroll-17 vorrichtung 15 eine Bahn gekreppten Silikonpapieres/unsittelbar in den Wickelepalt zuläuft .
• Der Auftrag des Klebstoffes kann dabei indirekt oder direkt rfolgen.
• Beim indirekten Auftrag wird der Haftkleber auf einen abweisenden Träger gestrichen, getrocknet, durch mäßigen Druck auf den Bodenbelagrücken übertragen und dann, nach Entfernen des Trägers, mit gekrepptem Antiadhäsivpapier abgedeckt.
• Besonders günstige Eigenschaften werden beim direkten Kleberauftrag erhalten. Diese Auftragsart ist für alle angegebenen Klebstoffarten geeignet. Der direkte Auftrag erfolgt durch Besprühen der Rückseite, durch Anpflatschen mit Rasterwalzen oder durch Streichen mit einer Streichvorrichung und anschließender Trocknung.
• Ein besonderes Ausführungsverfahren zum Auftrag des Haftklebers, bevorzugt auf Dispersionsbasis, besteht darin, daß der Auftrag in einem Arbeitsgang mit der Ruckenbeschichtung durchgeführt wird. Dabei wird der Haftkleber am Auslauf aus dem Trockner, in dem der Bodenbelagrücken getrocknet und vulkanisiert wird, auf den Bodenbelagrücken gesprüht. Die Verdampfung des Wassers erfolgt ohne Zuführung zusätzlicher äußerer Energie durch den Wärmeinhalt des heißen Bodenbelages. Auf diese Weise wird ferner die Energiemenge reduziert, die zum Kühlen des Bodenbelages vor dem Aufrollen erforderlich ist. Im Anschluß an den Haftkleberauftrag wird mit gekrepptem Antiadhäsivpapier abgedeckt, um beim darauffolgenden Aufrollen ein uebertragen des Klebstoff-Films auf die Oberseite der nächsten Lage zu vermeiden. Durch den maschinellen Auftrag beträgt die Abweichung der aufgetragenen Klebstoffmenge im allgemeinen nicht mehr als + vom to Mittelwert. Durch eine bessere Verankerung des Haftklebers am Bodenbelagrücken besteht bei gleicher Haftung nur noch bei extrem ungünstigen Unterböden die Gefahr einer Beschädigung des Bodenbelagrückens oder einer Verschmutzung des Unterbodens.
• Die Kohäsion des Klebstoff-Filmes in sich kann zusätzlich durch Einspeisen eines leichten Textilfaservlieses erhöht werden.
• Die folgenden Beispiele sollen Die Erfindung erläutern, ohne sie zu beschränken.
• Beispiel 1: Ein getufteter Teppich, bestehend aus einem Flor von 600 g/qm Polyamid endlos, 15 den. und einem Jutegewebe von 250 g/qm wird mit 600 g/qm iner Mischung aus carboxyliertem SBR-Latex und Kreide bestrichen und dann bei 1400a 3 min in einem Thermokanal getrocknet und vulkanisiert. In einem zweiten Arbeitsgang wird dieser Teppich mit 80 g/qm einer Saftklebermischung, bestehend aus 85 Teilen einer Acrylesterdispersion und 15 Teilen eines hydrierten Kolophoniumesters besprüht und bei 13000 1-2 min lang im Thermokanal getrocknet. Nach dem Verlassen des Trockners wird gekühlt und anschließend ein gekrepptes einseitig silikonisiertes Papier von 60 g/qn Flächengewicht zulaufen gelassen, echwach angedrückt und mit der Florseite nach innen oder nach außen aufgewickelt.
• Beispiel 2s Ein wie ii Beispiel 1 beschriebener Teppich wird zunächst mit einer verschäumten Mischung aus ßBR-Latex und den zur Vulkanisation und Verschäumung ueblichen Hilfs- und Geliermitteln (Schwefel, Beschleuniger, Alterungsschutzmittel, Seife, Am.oniumchlorid) beschichtet. Nach der durch Wärieeinfluß eingeleiteten Gelierung wird der Schaum geglättet und anschließend in einer Therrokanal bei 1400C während 6 min getrocknet und vulkanisiert. Unmittelbar nach dem Auslauf aus des Trockner wird auf die noch heiße Ware 50 g/qn einer Mischung, bestehend aus 75 Teilen einer 50 zeigen Dispersion eines nischpolynerisatee aus Vinylacetat und Vinylmaleinat, 10 Teilen Weichmacher (Dioctylphtalat) und 15 Teilen eines hydrierten Kolophoniumesters gleichmäßig besprüht Der Wassergehalt der aufgesprühten Haftklebermischung verdunstet ohne zusäatzliche Wärme zuführung unter Abkühlung des warmen Teppichs. Die Teppichbahn wird anschließend gekühlt und gemeinsam mit einem Silikonpapier, wie in Beispiel 1 beschrieben, aufgerollt. Das Papier wird dabei direkt dem Teppich bei der Aufrollung zugeführt. Die Aufrollung kann so erfolgen, daß die Florseite entweder nach außen oder nach innen weist.
• Vorrichtungen zur Herstellung der erfindungsgemäßen Bodenbelag-bahn sind in den Figuren 2 und 3 gezeigt und bestehen im wesentlichen aus einer Kombination folgender, einander nachgeschalteter, an sich bekannter Vorrichtungen: einem Trockner 12, einer Sprühvorrichtung 13, einem Kühlaggregat 14, einer Papierabroll- und gegebenenfalls Kaschiervorrichtung 15 und 16 sowie einer Bodenbelag-Aufrollvorrichtung 18.
• Durch die Erfindung ergibt sich also der große Vorteil, daß es nunmehr möglich ist, auch selbstklebende, aufrollbare bahnenförmige Bodenbeläge herzustellen, die leicht, arbeits- und materialsparend verlegt werden können und jederzeit ohne Beschädigung des Zackens oder Hinterlassen von Klebstoffresten auf dem Unterboden wieder entfernt werden können.

Claims (5)

Pa tentansprüche

1. Aufrollbarer, bahnenförmiger, vorzugsweise textiler Bodenbelag, dadurch gekennzeichnet, daß er an der Unterseite mit einer Haftkleberschicht (5) versehen und mit einem gekreppten Antiadhäsivpapier (6) abgedeckt ist.

2. Aufrollbarer Bodenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Haftkleber ein Hischpolymerisat aus Vinylacetat und Vinylmaleinat verwendet wird.

3. Verfahren zur Herstellung einer aufrollbaren Bodenbelagbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftkleber unmittelbar nach dem Beschichten des Bodenbelagrückens auf die noch warme Bodenbelagbahn aufgetragen wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftkleber als wäßrige Dispersion durch Sprühen aufgetragen wird.

5. Vorrichtung zur Herstellung einer aufrollbaren Bodenbelagbahn nach 2 Anspruch 1 bisvind zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3 und 4, gekennzeichnet durch die Kombination folgender, einander nachgeschalteter, an sich bekannter Vorrichtungen: Trockner (12), SprUhvorrichtung (13), Kühlaggrogat (14), Papierabroll- und gegebenenfalls Kaschiervorrichtung (15, 16) und Bodenbelag-Auirollsorrichtung (18).