DE1923289B2 - Verfahren zum Herstellen eines textilähnlichen Materials - Google Patents

Verfahren zum Herstellen eines textilähnlichen Materials

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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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  • Textile Engineering (AREA)
  • Laminated Bodies (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines textilähnlichen Materials aus wenigstens zwei miteinander verbundenen Faserschichten, bei dem eine einschichtige Vliesbahn aus Textilfasern mit einem Flächengewicht von 10 bis 50 g/m2 mit einem Bindemittel imprägniert oder beschichtet und nachfolgend eine weitere Faserschicht aufgebracht wird.
Es ist ein Verfahren zum Herstellen von mehrschichtigen Vliesen aus Textil- und Papierfaserbahnen bekannt, bei dem einem Trägervlies unmittelbar nach der Bindemittel-Beaufschlagung ein Schichtvlies spannungslos zugeführt wird, beide Vliese anschließend unter Wärme, aber ohne Preßdruck verfestigt werden. Das Schichtvlies wird dabei in Form loser Fasern im freien Fall auf das Trägervlies aufgebracht. Das Bindemittel kann dabei in Form einer wäßrigen Dispersion aufgesprüht oder aufgeschäumt werden (vergl. DE-AS 10 76 075). Um Textilfaservliese herzustellen, die eine relativ große Oberflächenhärte aufweisen und in Form von Scheiben zusammengepreßt als Überzüge für Walzen verwendet werden können, ist es weiterhin bekannt, nach Imprägnieren der Faservliese mit einer Dispersion oder Emulsion von natürlichem oder synthetischem Kautschuk die Bahn dadurch vorzufestigen, daß man das Bindemittel teilweise ausvulkanisiert und dann die übereinandergelegten Faservlieslagen bei Vulkanisationstemperatur unter entsprechendem Druck zusammenpreßt und fertig vulkanisiert (vergl. DE-AS 10 60 346).
Zum Herstellen eines laminierten Produktes, das in erster Linie als Verpackungsmaterial dienen soll, wird als Bindemittel für die das Laminat bildenden Papierschichten ein nicht polymerisierbares, aromatisches, thermoplastisches Kohlenwasserstoffharz verwendet, das durch Polymerisation aus ungesättigten Petroleumfraktionen gewonnen wird. Dem gewonnenen Harz werden Gummizusat/.sioffe zugefügt, um die Duktilität des Bindemittels zu verändern. Das Bindemittel wird dann in heißem Zustand auf Packpapier aufgetragen. Nach Auflegen eines zweiten Packpapiers wird das Laminat durch erhitzte Walzen zusammengepreßt (vergl. US-PS 32 97 515).
Es ist auch die Herstellung von laminierten Wischtüchern bekannt, die vornehmlich aus gekrepptem Tissue-Papier bestehen. Das Laminat wird dabei i" dadurch verstärkt, daß auf eine freiliegende Fläche ein nicht verwebtes Netzwerk aus Garnen aufgebracht wird. Als Bindemittel dient dabei eine einen Weichmacher enthaltende Polyvinylacetatlösung. Es kann aber auch ein in der Wärme schmelzendes Bindemittel, z. B.
Polyäthylen verwendet werden. Bei Verwendung eines thermoplastischen Bindemittels wird dieses durch Verwendung von erhitzten Walzen oder dergleichen zum Verbinden der Lagen auf die Erweichungstemperatur erhitzt (vergl. US-PS 29 02 395).
Bei den bekannten Hersteilungsverfahren ist man in aller Regel auf eine Herstellungsgeschwindigkeit von höchstens etwa 60 Meter/Min, beschränkt, da bei Verwendung von flüssigen Dispersionen das Wasser verdunsten muß, bevor die zusätzlichen Laminatschichten aufgebracht werden können. Ähnliches gilt bei Verwendung von Plastisolen als Bindemittel, da auch hier die nachfolgende Wärmebehandlung die Herstellungsgeschwindigkeit auf Werte bis zu etwa 30 Meter/ Min. beschränkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den beschränkenden Einfluß der genannten Faktoren auf die Herstellungsgeschwindigkeit zu beseitigen oder herabzusetzen und eine Herstellung mit einer Geschwindigkeit bis zu etwa 300 bis 500 Meter/Min, oder mehr zu ermöglichen, wobei der textiiähnliche Charakter des hergestellten Materials erhalten bleiben soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Bindemittel eine bei Raumtemperatur adhäsive Schicht aus einer durch Weichmacher plastizifierten Mischung aus aromatischem Kohlenwasserstoffharz und einem Polyäthylen von niedrigem Molekulargewicht oder einem Äthylen/Vinylacetat-Mischpolymer von niedrigem Molekulargewicht verwendet wird, daß dieses Bindemittel in geschmolzenem Zustand aufgebracht und die weitere Faserschicht bei Raumtemperatur aufgelegt wird, worauf das Laminat in einem Walzenspalt gepreßt wird.
Dadurch, daß der Binder adhäsiv ist, kann die weitere Faserschicht bei Raumtemperatur aufgebracht werden.
Eine Wärmebehandlung ist für das Aufbringen nicht erforderlich. Das Bindemittel besitzt eine hohe Viskosität und kann daher nicht in die äußeren, weichen, dehnbaren Tissue-Papiere eindringen und diese versteifen. Auch wird die Kreppung eines gekreppten Tissue-Papiers hierbei nicht beeinträchtigt. Ein Quellen der Zellulosefasern wird zuverlässig vermieden, da Wasser bei dem Verfahren nicht eingesetzt wird. Durch die Weichmachung des Elastomers läßt der Binder zwischen den einzelnen Lagen des Laminats eine große gegenseitige Beweglichkeit zu, so daß das Laminat sehr weich ist, gute Drappiereigenschaft sowie einen guten Griff besitzt.
Als weitere Faserschicht wird vorzugsweise eine gekreppte Tissue- oder Vliespapierschicht mit einem
b5 Kreppungsgrad von 10 bis 50% verwendet.
Als aromatisches Kohlenwasserstoffharz wird zweckmäßigerweise Polystrol eingesetzt.
Als Weichmacher kann man organische Weichma-
eher vom Typ der Phthalate, Phosphate, Oleate, Glykole oder Adipatc anwenden.
Bei durchgeführten Versuchen wurde eine Bindemittelzusammensetzung angewandt, die aus:
70 Gewichtsteilen niedrig molekularem Styrolharz mit einem Molgewicht von 350,
30 Gewichtsteilen Äthylen/Vinylacetat-Mischpolymer mit 60% Äthylen und 40% Vinylacetat, sowie
20 Gewichtsteilen Dioctylphthalat bestand.
Diese Bindemittelmischung besitzt eine Viskosität von 3450 cP bei einer Auftragtemperatur von 120° C.
Das Trägermaterial für das Bindemittel kann entweder weiches, gekrepptes Tissue-Papier mit einem Kreppungsgrad von 10 bis 50% und einem Flächengewicht von etwa 10 bis 50 g/m2 oder ein anderes Fasermaterial sein, z. B. Vliesstoff mit etwa dem gleichen Flächengewicht.
Das Trägermaterial wird auf der einen oder auf zwei Seiten durch Zusammenpressen mit weichem, dehnbarem, gekrepptem Tissue-Papier, vorzugsweise aus Sulfidzellulose, mit einem Kreppungsgrad von 10 bis 50% und einem Flächengewicht von 10 bis 50 g/m2 kombiniert.
Durch das Aufbringen des Bindemittels in geschmolzener Form treten keine die Herstellung bremsende Faktoren, insbesondere Trocknungszeiten oder Aushärtezeiten, auf und es ist auch keine Erwärmung des Materials beim Laminieren gegen die Außenpapierschichten erforderlich. Dies beruht darauf, daß der Binder adhäsiv ist und somit augenblicklich und lediglich ijnter der Einwirkung von Druck mit den äußeren Tissue-Schichten zusammenklebt. Das textilähnliche Material kann folglich mit hoher Geschwindigkeit hergestellt werden.
Einige Ausführungsformen der Erfindung werden nun anhand von Beispielen ohne Begrenzung des Erfindungsgedankens nachfolgend angegeben:
Be i spi e I 1
Ein weiches, gekrepptes Tissue-Papier mit einem Flächengewicht von 20 g/m2 und einem Kreppungsgrad von etwa 30% wird mit 8 bis 10 g/m2 einer Schmelze aus einem weichgemachten Bindemittel des obengenannten Typs bei 1200C mit Hilfe einer geätzten oder gravierten
ίο Walze mit etwa 150 Linien pro cm und einer Ätzungstiefe von etwa 40 Mikrometer belegt. Die mit diesem Plastelastomer belegte Seite oder Seiten des Tissue-Papiers werden darauf mit einem weichen gekreppten Tissue-Papi r mit einem Flächengewicht von etwa 20 g/m2 und einem Kreppungsgrad von ca. 30% bedeckt. Das Laminieren erfolgt beispielsweise durch Zusammenpressen in einem Walzengriff, der z. B. aus einer Stahlwalze und einer Gummiwalze gebildet wird. Das fertige Material wird darauf aufgerollt.
Beispiel 2
Ein Material, das aus einem weichen, gekreppten Tissue-Papier. einem Vliesstoff mit einem Flächengewicht von 15 bis 20 g/m2 besteht, wird mit einem weichgemachten Bindemittel des obengenannten Typs bei 120°C mit Hilfe einer geätzten Walze belegt. Das Material wird mit einem weichen, gekreppten Tissue-Papier (20 g/m2, 30% Kreppung) durch Zusammenpressen in einem Walzengriff kombinierl, worauf die gegenüberliegende Seite erneut in gleicher Weise mit weiteren 10 g/m2 des gleichen Plastelastomers belegt wird. Darauf wird diese Schicht mit einem weichen, gekreppten Tissue-Papier (20 g/m2, 30% Kreppung) durch Zusammenpressen in einem Walzengriff bedeckt.
Das fertige Material wird schließlich aufgerollt.

Claims (3)

Pateniansprüche:
1. Verfahren zum Herstellen eines textilähnlichen Materials aus wenigstens zwei miteinander verbundenen Faserschichten, bei dem eine einschichtige Vliesbahn aus Textilfasern mit einem Flächengewicht von 10 bis 50 g/m2 mit einem Bindemittel imprägniert oder beschichtet und nachfolgend eine weitere Faserschicht aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel eine bei Raumtemperatur adhäsive Schicht aus einer durch Weichmacher plastifizierten Mischung aus aromatischem Kohlenwasserstoffharz und einem Polyäthylen von niedrigem Molekulargewicht oder einem Äthylen/Vinylacetat-Mischpolymer von niedrigem Molekulargewicht verwendet wird, daß dieses Bindemittel in geschmolzenem Zustand aufgebracht und die weitere Faserschicht bei Raumtemperatur aufgelegt wird, worauf das Laminat in einem Walzenspalt gepreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als weitere Faserschicht eine gekreppte Tissue- oder Vliespapierschicht mit einem Kreppungsgrad von 10 bis 50% verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als aromatischem Kohlenwasserstoffharz Polystyrol verwendet wird.
DE1923289A 1968-05-29 1969-05-07 Verfahren zum Herstellen eines textilähnlichen Materials Expired DE1923289C3 (de)

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