DE2032953A1 - Verfahren zur Herstellung perlförmiger Polymerisate der Acrylsäure und Verwendung dieses Polyacrylsäuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung perlförmiger Polymerisate der Acrylsäure und Verwendung dieses PolyacrylsäurenInfo
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- DE2032953A1 DE2032953A1 DE19702032953 DE2032953A DE2032953A1 DE 2032953 A1 DE2032953 A1 DE 2032953A1 DE 19702032953 DE19702032953 DE 19702032953 DE 2032953 A DE2032953 A DE 2032953A DE 2032953 A1 DE2032953 A1 DE 2032953A1
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Description
DEUTSCHE GULD- ILND SILBEK-SCHKIDKyINSTALT VOHMALS ROESSLER
Frankfurt a.M., Wed ssf raucns trasse 9
Verfahren zur Herstellung perl förtniper Polymerisate der Acrylsäure
und Verwendung dieser Polyacrylsäure*!
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
perlförniiger Polymerisate der Acrylsäure durch Polymerisation
von monomerer Acrylsäure, sowie die Verwendung der verfahrensgemäss
herstellbaren Polyacrylsäuren.
Es sind bereits die verschiedenartigsten Verfahren zur Polymerisation
von monomerer Acrylsäure bekannt, welche man in drei
Gruppen einteilen kann: Substanzpolymerisation, Polymerisation
in wässriger Lösung und Polymerisation in organischen Lösungs-"
mi tteln.
Bei der Substanzpolymerisation der Acrylsäure bereitet es erhebliche Schwierigkeiten, die hohe Polymerisationswärme genügend
rasch abzuführen und einen explosionsartigen Reaktionsverlauf zu verhindern. Dies kann geschehen durch sehr vorsichtig
dosierte Polymerisationskatalyse, beispielsweise durch Bestrahlung
mit sichtbarem oder ultraviolettem Licht oder mitJ>-Strahlen.
Derartige Verfahren haben aus verständlichen Gründen bisher nur
für wissenschaftliche Zwecke Bedeutung erlangt. Technisch brauchbarer
ist ein Verfahren, welches darin besteht, dass die Lösung
einps Polymerisationskatalysators im Monomeren ununterbrochen
in hocherhitzten Gasen verdüst und so in feiner Verteilung polymerisiert
wird (deutsche Patentschrift 693 8fc9). Dabei fällt jedoch
das Polymere entweder in sehr feinverteilter Form oder als
fadenartiges Gebilde an, wobei wegen der kurzen Verweilzeit bei Rtsaktj onsbtidiri(jung»in im Polymeren nicht unbeträchtliche Mengen
Restmonoineres enthalten sein können.
109882/1627
Bei der Polymerisation in wässriger Lösung werden immer mehr
oder weniger viskose Lösungen erhalt**·', die einerseits wegen
ihrer Viskosität schwer zu handhaben sind, und aus denen andererseits nur sehr schwer das reine trockene Polymere isoliert
werden kann (deutsche Patentschrift 9k2 Z9& und deutsche
Auslegeschrift 1218 157). Die Polymerisate liegen selbst bei
niedrigen- Arbeitskonzentrationen zumindest teilweise intra- und intermolekular vernetzt vor und weisen ausserordentlich
hohe mittlere Molekulargewichte auf· Dies ist darauf zurückzu-
führen, dass das bereits gebildete Polymere während der gesamten
te Reaktionsdauer im Reaktionsinedium gelost bleibt und infolgedessen
ständig einer Vielzahl von Transferreaktionen undPfJ?Op:freaktionen]
zugänglich ist. i · I
Perlfo'rmige Polymerisate können in wässrigen Systemen nur bei , I
der Copolymerisation von maximal 5° $ Ao^ylsäure mit wasserunlÖs-i
liehen Comonoraeren in wässrigen Blektroly^io>ungei} erhalten werden
(deutsche Patentschrift <?o7 827)· Bie geMldeteft Perlcopolymer! ·*
sate sind jedoch in Wasser völlig unlöslich* k
Dei der Polymerisation in organischen Lösungsmitteln fällt dagegen
die gebildete Polyacrylsäure aus dem Reaktionsmedium aus« JDs werden daher nur wenig vernetzte Produkte erhalten, dies aber nur ein,
sehr niedriges Molekulargewicht aufweisen. Wenn das LösungSBiittel
bzw. Lösungsmittelgemisch auch nur eine sehr geringe besitzt, so zeigt das ausfallende Polymerisat eine enorme T
an den Gefässwanduiigexi anzuhaften und scheidet sich ejSaher aus
solchen Reaktionsniedien in Form von schwer ablösbaren, fest zusammenhangenden
Überzügen oder von Klumpen, die gegebenenfalls auch noch angequollen sein können, ab.
109882/1627 -3-
INSPEGTBD
Verwendung besonders hydrophober Beakti pnsmedien tritt
dieses Problem nur in geringerem Masse auf (US-Patentschrift
2 yok ^kI)» Aber auch dann muss die Polymerisation in grosser
Verdünnung und mit sehr geringen Durchsätzen vorgenommen werden,
weil das Polymerisat in-aüsserordentlich feinteiliger Form
anfällt und schwer förderbare Suspensionen bildet. Unter Umständen
wird auch das Polymerisat dadurch in unerwünschter Weise
modifiziert, dass Bestandteile des Reaktionsmediums in das entstehende Polymere mit eingf|feaut werden (deutsch.© Patentschrift
912 755). ^ ;
Schliesslich ist auch noch fein inverses Emulsionspolymerisationsv
er fahr en "bekannt geworden bei dem eine liasser-in-öl-jEmulsion
einer wässrigen Monomerlösung in einem hydrophoben Lösungsmittel hergestellt und mittels üblicher Katalysatoren polymerisiert
■wird (deutsche Auslegeschrift 1 089 173)· Aber auch hierbei entsteht wieder· eine vernetzte, wasserunlösliche Polyacrylsäure.
15s wurde nun gefunden, dass man perlförmige Polymerisate der
Acrylsäure durch Polymerisation von monomerer Acrylsäure unter
langsamer Zugabe des Monomeren zu einem kräftig gerührten, siedenden,
hydrophoben Reaktionsniedium und in Gegenwart eines radikal
ischen Katalysators, sowie gegebenenfalls von Reglern und/
oder Vernetzern herstellen kann, wenn man die Polymerisation in Gegenwart von Polymerisationsinhibitoren und/oder Polymerisaticnsverzögeiern
vornimmt. h
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• - h -
Durchführung der Polymerisation in Abwesenheit von jeglichem Polymerisationsinhibitor und -verzögerer unter sonst genau
gleichen Bedingungen, also in etwa gemäss der US-Patentschrift
Z 9Ok 5^1 ι führt statt zu perlförmigen Polymerisaten zu einem,
sehr dichten, feinteiligen Fällungspolyinerisat mit dessen
wesentlich durch seine ungünstige Form bestimmten Nachteilen.
Unabhängig von der tatsächlichen Temperatur der flüssigen Phase des Reaktionsgemisches tritt keine oder nur selir geringe
Polymerisation ein, wenn nicht beim Siedepunkt des Reaktionsmediums
109882/1627
gearbeitet wird. Die Polymerisation setzt jedoch sofort ein,
wenn beispielsweise durch Absenken des Druckes, selbst bei
fallender Temperatur, die flüssige Phase zum Sieden gebracht wird.
Die verfahrensgemäss herstellbaren perlförmigen Polyacrylsäuren
/wahrscheinlich
haben» bedingt durch die geringere Polymerisationsgeschwindigkeit infolge der Anwesenheit der Polymerisationsinhibitoren bzw» · -verzögerer, gegenüber den nach bekannten Verfahren in hydrophoben organischen Lösungsmitteln hergestellten Polyacrylsäuren etwas höhere Molekulargewichte und sind trotzdem - eben aufgrund der fast völligen Unmöglichkeit irgendwelcher Pfropfreaktionen nach Abbruch der Wachstumsreaktion und Suspension der fertigen , Polyacrylsäureteilchen in der Inhibitor und/oder Verzögerer enthaltenden flüssigen Phase - noch weniger vernetzt als diese und damit beispielsweise besser wasserlöslich und besser als Komplexbildner geeignet.
haben» bedingt durch die geringere Polymerisationsgeschwindigkeit infolge der Anwesenheit der Polymerisationsinhibitoren bzw» · -verzögerer, gegenüber den nach bekannten Verfahren in hydrophoben organischen Lösungsmitteln hergestellten Polyacrylsäuren etwas höhere Molekulargewichte und sind trotzdem - eben aufgrund der fast völligen Unmöglichkeit irgendwelcher Pfropfreaktionen nach Abbruch der Wachstumsreaktion und Suspension der fertigen , Polyacrylsäureteilchen in der Inhibitor und/oder Verzögerer enthaltenden flüssigen Phase - noch weniger vernetzt als diese und damit beispielsweise besser wasserlöslich und besser als Komplexbildner geeignet.
Für das erfindungsgemässe Verfahren kommen nur hydrophobe Systeme,
wie aliphatisch^ oder aromatische Kohlenwasserstoffe oder Halogenkohlenwasserstoffe,
oder deren Mischungen, als Reaktionsmedium in Frage. Bereits geringe Zusätze hydrophiler Komponenten (z.B.
Alkohole) bewirken in hohem Masse eine unerwünschte Anhaftung des entstehenden Polymeren an den Gefasswandungen und auch das
Zusammentraf ten der ursprünglich im Verlauf der Reaktion entstehenden
Polymer!satperl en, so dass schliesslich ein zusammenbackendes,
klumpiges, schwer handhabbares Realct lonsprodukt entsteht.
10988271621 " 6 "
Die Wahl des geeigneten Reaktionsmediums hängt ab von der Wahl
der Reaktionstemperatur, da die Reaktion beim Siedepunkt des
Reaktionsmediums ausgeführt werden muss. Als günstige Reaktionsmedien
haben sich unter anderen n-Heptan und die Systeme n-Heptan/Dekalin, n-lIeptan/Xylol, n-Heptan/n-Hexan oder
n-Heptan/Chloroform bewährt. Durch den Zusatz einer zweiten
Komponente kann der Siedepunkt des Reaktionsänediuras je nach
Bedarf eingestellt werden.
Zur Ausführung der Perlpolymerisationsreaktion sind prinzipiell
zwei voneinander etwas verschiedene AusfÜhrungsformen
möglich: Die Reaktion wird einmal unter .!.langsamer Zugabe einer
Lösung des Polymerisationskatalysators, des Polymerisationsinhibitox*s
und/oder des Polymerisationsyerzögerers in monomerer
Acrylsäure, vorzugsweise verdünnt mit einem Teil des
Reaktionsmedituns, zu dem unter kräftiger Rührung am Rückfluss siedenden Rest (Hauptteil oder Gesamtmenge) des Reaktionäre-*
diums ausgeführt. Dabei kann es vorteilhaft sein» wenn bereits
ein Teil des Polymerisationskatalysators in dem vorgelegten
Reaktionsmedium als Lösung oder Suspension enthalten ist* Man
erhält dadurch Produkte gleichmässigerer Ferlengrössen, ausserdem
ist dann eine Rektifikation beim "Im-ICreisf-führen" des
Reaktionsmediums weniger oft notwendig.(die-Bestmeng© an unverbrauchtem Polymerisationskatalysator muss nur jeweils ergänzt werden). Nach dieser Ausführungsform wird für die gesamte
einzusetzende Mojiomerenmenge, zumindest abor für den überwiegenden
Teil davon, die bei der Acrylsäure ziemlich, umstand- ;
liehe, zeit- und energieraubonde Entstabiüsierung durch
Destillation eingespart· . >
1 09882/1827
Bei der zweiten Variante wird die Reaktion durch langsame Zugabe
einer Lösung des gesamten Polymerisationskatalysators und des Polymerisationsverzögerers in entstabilisierter monomerer Acrylsäure,
vorzugsweise verdünnt mit einem Teil des Reaktionsmediums, zu dem unter kräftiger Rührung am Rückfluss siedenden Rest (Hauptteil oder Gesamtmenge) des Reaktiosnmediums, das den gesamten
Polymerisationsinhibitor enthält, ausgeführt. Dabei kann der
Polymerisat!onsinhibitor dem vorgelegten Reaktionsmedium entweder
direkt oder aber in Form eine r sehr konzentrierten Lösung in einem geringen Teil (maximal etwa 25 *P der Gesamtmenge) -monomerer
Acrylsäure zugesetzt werden. Diese Verfahrensvariante, ergibt ein besonders fälluiigspolymeren- und krustenfreies Perlpolymerisat.
Nach Reaktionsende kann nach beiden Verfahrensvarianten die gebildete
Polymeren-Parlsuspension sofort leicht zur Polymerenabtrennung, z.B. durch Filtration oder Zentrifugieren, gefördert
werden, weil das Polymerisat in leicht schlammbarer Form vorliegt.
Das anfallende FiI trat ist sofort wieder als - Reaktion sniedlum.-verwendbar,
es muss erst nach der 2. oder 3· Verwendung rektifiziert
werden. Das abgetrennte Perlpolymerisat lässt sich leicht, insbesondere im Vakuum, trocknen. Dabei kann auch das noch anhaftend«
restliche Roaktionsinedium zurückgewonnen -werden.
Ale .polymerisationskatalysatoren kommen alle bekannten radikal-.bildenden,
hydrophoben Katalysatoren in Frage, insbesondere Benzoylpcroxid (der übliche Wassergehalt des Beiizoylperoxids stört
nicht"./, Azodiisobuttersäureflinitril, Lauroylperoxid odir auch
sogenannte aktive Katalysatoren wie Acetylcyclohexylsulfonylper-
ox±d· 109882/1627 - 8" -
Tert.-Butylhydroperoxid dagegen ist bereits zu stark hydroph'il
und daher unbrauchbar.
Als Polymerisationsinhibitoren sind alle Stoffe, die raikalische
Polymerisationen zu inhibieren vermögen, geeignet} insbesondere unter anderen z. B.: Hydrochinon oder Brenzkatechin.
Unter Polymerisationsverzögerern sollen im Rahmen dieser Erfindung
alle Stoffe verstanden werden, die in der Lage sind, die mittleren kinetischen Geschwindigkeitskönstanten der
Wachstumsreaktionen bei radikalischen Polymerisationen zu vermindern.
Geeignete Polymerisationsverzögerer, die zweckmässigerweise in
Kombination mit den Inhibitoren, bei genügend hoher Konzentration
bzw. entsprechend grosser Wirksamkeit aber auch alleine,
angewendet werden, sind z. Bo o-Diriitrobenzol, Vinylacetat,
Triphenylme titanverbindungen wie Triphenylchlormethan oder
Hexamethylparafuchsin oder auch Allylalkohol oder «-Methylsty-'
rol.
Werden Polymerisationsverzögerer in Kombination mit; Inhibitoren
eingesetzt, was der günstigsten Alisfülirungsförm 'cfe-f?■■ -Verfahrens
entspricht, so erfolgt die Anwendung der Polyaierisationsverzögerer
in etwa gleichen Grösscnordnungen der Konzentrationen
wie die des Polymerisatioxiskatalysators. Die Anwendungskonzentration der Polymerisationsinhibitoren bewegt sich in allen
Fällen in etwa um eine Zehnerpotenz niedrigeren Bereichenο
Analog zu den allgemein bekannton Gesetzmässigkeiten bei Perlpolymerisationen
sind auch beim erf indungsgeniässen Verfahren die einzelnen Faktoren, die die PolymerisationEbedingungen bestimmen,
nämlich Polymerisations temperatur* -Medium-, -Katalysatoren
(Arten und Konzentrationen), sowie Rührwirksamkeit
1 09882/ 1627
■ - 9 -
sorgfältig aufeinander abzustimmen, um zu Produkten optimaler
Eigenschaften zu gelangen. Zusätzlich ist im speziellen Fall
des erfindungsgemässen Verfahrens eine entsprechende Abstimmung
der eingesetzten Inhibitor- und/oder Verzögerer-Arten
bzw, Konzentrationen notwendig« In Abhängigkeit von diesen Parametern existieren daher immer gewisse, mehr oder weniger
scharf begrenzte Bereiche» innerhalb derer Perlpolymerisation möglich ist. An deren Grenzen, ist die Perlpolymerisatbildung
mehr oder weniger von der Bildung von Fällungspolymeren beglei tet; in den Gebieten ausserhalb der Grenzen dieser Bereiche
tritt immer Fällungspolymerisation, verbunden mit Krustenbildung und Vandhaftung ein oder die Polymerisation bleibt ganz
aus.
Allgemein werden bei dem Verfahren gemäss vorliegender
dung die Katalysatoren in Konzentrationen von 0,05 — 5 G-ew.-/&>
insbesondere von 0,1-2 Gew.~$, vorzugsweise von 0,2 —
1 Gew.-^, die Polymerisationsinhibitoren in Konzentrationen
von 0 - 0,5 Gew.-$, insbesondere von 0 - 0,2 Gew.-/&, vorzugsweise
von 0,02 - 0,2 Gew.-^ und die Polymerisationsverzögerer'
in Konzentrationen von TO - 0 Gewo-9», insbesondere von 5 0
Gew."fo, vorzugsweise von 1 - 0,2 Gew.-/&, bezogen auf die Menge
des eingesetzten Monomeren, angewendet.
Entsprechend dun allgemeinen Erfahrungen, die man bei allen
Arten der Perlpoiyinerisation gewonnen hat, ist kräftige Rührung
eine der Grundvoraussetzungen für das Entstehen von Perlpolymerisaten.
Andererseits nimmt die Perlengrösse mit steigender
Rührintensität ab. Genau diese Effekte lassen sich auch beim
vorliegenden Vorfahren beobachten. Beispielsweise sinkt der
PerMm-chmesser des erhaltenen Polymerisats unter sonst gleichen
Bedingungen von d - 3 nun bei einer Rührgeschwindigkeit von
300 Upm auf d = 1 ma bei einer solchen von öOO Upm.
Boi allzu heftiger Rührung oder ganz ailgx-tnain infolge tnechan
i-j;:hsr Einflüsse ist es na cürlich möglich, dass die zunächst
109882/1627 " 10 "
■ - ίο -
gebildeten Polymerisatperlen noch während ihrer Bildung oder danach zerschlagen oder regelrecht vermählen werden. Dadurch
wird zwar die Handhabung, insbesondere die Förderung der Polymer-Suspension erschwert, jedoch ist damit keinesfalls
eine Änderung der sonstigen Eigenschaften, wie des mittleren
Molekulargewichts oder des Vernetzungsgrades usw., der nach dem erfindungsgeinässen Verfahren herstellbaren Polyacrylsäuren
verbunden. In vielen Fällen spielt natürlich für die spätere Verwendung der erfindungsgemäss herstellbaren Polyacrylsäuren
deren aus sere-Form überhaupt keine Rolle. Sie müssen daher nicht
unbedingt als Perlen eingesetzt werden, sondern können selbstverständlich
auch z. B. in fein gemahlener Form oder als Lösung verwendet werden» Ausschlaggebend sind vielmehr in
erster Linie die sonstigen Eigenschaften der nach dem erfindungsgemässen
Verfahren herstellbaren Polymeren·
Die Grosse der Perlen kann ferner durch Variation der Polymer!-
sationsteraperatur durch Veränderung des Siedepunkts des Reak~
tionsmediums beeinflusst werden. Und zwar nimmt die Pex'lgrösse
ganz allgemein mit steigender Reaktionstemperatur ab. Daneben
lässt sich beobachten, dass mit steigender Perlen-Bildungstempera
tür die Perlen kompakter, härter und unanfälliger gegen Zusammenbacken und Anhaften an den Gefässwandungen werden. Als
unterste Temperaturgrenze für die Polymerisation ergibt sich
damit - selbstverständlich unter Berücksichtigung der "Anspringtemperatur"
für die Zerfallreaktion· der eingesetzten
RacJikal-Katalysatoren - die Temperatur, bei der die Perlen
bereits gelartig, gallertartig und zusammenhaftend werden.
Als Temperaturintervall, Innerhalb dessen die Perlpolymerisation
von Acrylsäure überhaupt möglich ist, lässt sich demnach
der Bereich von etwa 6ü° bis etwa 2000C, vorzugsweise von etwa
80e bis etwa 1200C angüben.
Selbstverständlich Ist es auch möglich, den Habitus der an-»
» ti -
109882/162? . ÖÄDORIQiNAL.
- 11 - -■-■."■
fallenden Polymeren durch Zugabe geeigneter Suspensionshilfsmittel
zu beeinflussen.
Schliesslich hängt die Perlengrösse auch noch in ähnlicher
Veise von den relativen und absoluten Konzentrationen an
Polymerisationskatalysatoren und Polymerisationsinhibitoren ab, wie dies bereits für die Bereiche, innerhalb deren überhaupt
Perlpolymerisation möglich ist, geschildert wurde. Bezüglich
der absoluten Katalysatorkonzentration gilt allgemein, dass umso kleinere Perlen entstehen, je grosser das Angebot
an Starter-Radikalen ist.
Um Perlen einer bestimmten erwünschten Grosse zu erhalten,
müssen daher stets alle für die Perlengrb'sse bedeutsamen Faktoren
aufeinander abgestimmt werden. So fallen z. B. bei
sonst gleichen Bedingungen Perlen vergleichbarer Grosse und
Beschaffenheit an, wenn man entweder die Polymerisation bei einer Temperatur von °-2°C vornimmt oder aber die Temperatur
auf 11O0C erhöht und dafür gleichzeitig die Katalysatorkonzentration
auf ein Drittel verringert. Allerdings bewirkt die Verringerung der Katalysatorkonzentration gleichzeitig eine
gewisse Erniedrifumg der Ausbeute und die Temperaturerhöhung
eine gewisse Erniedrigung des mittleren Polymerisationsgrades.
Allgemein fällt das Polymere gemäss vorliegender Erfindung
in Form von Perlen mit einem durchschnittlichen Durchmesser
von 0,05 - 5 nun, vorzugsweise von 0,1 - 3 .mm, gegebenenfalls
neben untergeordneten Mengen Fällungspolymerisat an.
Die mittleren Molekulargewichte der Polymerisate sind selbstverständlich analog den aus der allgemeinen Polyraerisationskinetik
bekannten Tatsachen, nämlich:
der Wahl verschiedener Polymerisationskatalysator-Arten,
bzw. —Konzentrationen,
der Val'l verschiedener Polyinerisationdinhib.i tor-Arisen ,
bzw.-Konzentrationen, . . - ■
— 12-
.iAvü^HOi^- 109.882/1627
der Wahl verschiedener Polymerisationsverzögerer-Arten,
bzw. -Konzentrationen,
der Wahl verschiedener Polymerisationstemperaturen
bzw. -Medien,
der Wahl verschiedener, gegebenenfalls angewendeter
Polymerisationsregler- oder Vernetzer-Arten, bzw. Konzentrationen,
beeinflussbar. Die dadurch beim Verfahren zur Polymerisation
von Acrylsäure gemäss vorliegender Erfindung erzieibaren
Effekte werden im folgenden erläutert:
Ganz allgemein erhält man je nach der Art und Konzentration
des angewandten Katalysators Produkte mit etwas unterschiedlichen mittleren Molekulargewichten, wobei der Effekt im
wesentlichen durch den bekannten Zusammenhang wiedergegeben
wird,.dass höhere Startmittelkonzentration Produkte mit niedrigerem mittleren Molekulargewicht ergibt. Tatsächlich
sinkt das mittlere Molekulargewicht der Acrylsäure-Perlpolymerisate
mit steigender Konzentration an Polymerisationskatalysator. Entsprechend ändert sich das mittlere Molekulargewicht
der Produkte, wenn ein Katalysator mit einer bestimmten Zerfallsgesohwindigkeit bei der jeweiligen Polymerisationstemperatur
durch einen anderen mit. einer höheren Zerfallsgeschwindigkeit ersetzt wird. Beispielsweise nimmt
unter sonst gleichen Bedingungen das mittlere Molekulargewicht
in Abhängigkeit von der Art des verwendeten Katalysators in der Reihenfolge Benzoylperoxid 7y Lauroylperoxid
Azodiisobuttersäuredinitril ab„
Die Abhängigkeit des mittleren Molekulargewichts von dex'
Katalysatorkonzentration ist besonders deutlich ausgeprägt bei niedrigen Inhibitorkonzentrationon, sie verflacht mit
steigender Menge an eingesetztem Inhibitor (vgl« Tabelle 1),
-13 109882/1627
Mittlerer PoJymerisationsgrad von "Perlpolyacrylsäuren" in Abhängigkeit
von der Katalysator- bzw« Inhibitorkonzentration bei einer Verzögerer-(Vinylacetat)-Konzentration von 0,5 Gew.-fo
und einer Reaktionstemperatur von 930C.
Eingesetzi Hydrochinon Gew.-f |
:e Menge an Benzoylperoxid Gew. -Io |
mittlerer Poly merisationsgrad P |
Ό,öl66 | o,l66 | 2 65o |
I! | o, 5 | 1 370 |
Il | I1O-. | 760 |
ti | 1,5 | 670 |
o,o33 | o,,166 | 2 300 " |
H | ο ,5. ■ ■ | 1 h6o |
Il | l,o | 1 000 |
ti | 1»5 | 1 000 |
O, O 5 | o, 166 | 2 300 |
Il | Pt 5. | I 800 |
Il | i,o | . 1 500 |
Il | 1,5 | 1 2oo |
o, 166 | i 520 . | |
Il | o. 5 | 2 loo |
Il | . l,o . | 980 |
»1 | 1,5 | 8 50 |
Die Konzentrationsangaben in Gew.-$ beziehen sich auf die Ge·
wiehtsmenge des eingesetzten Monomeren = JOO fo·
. 109882/1627 - U -
Die Tabelle 1 zeigt, dass steigende Katalysatorkonzentration
zu Produkten niedrigeren Molekulargewichts führt, und dass der Effekt umso stärker ausgeprägt ist, je geringer
die Konzentration des gleichzeitig anwesenden Inhibitors ist.
Andererseits aber üben auch die Inhibitoren ihren Einfluss auf das mittlere Molekulargewicht der Polymerisate aus. Und
zwar bewirkt steigende Inhibitorwirlcung, sei es durch Einsatz
eines höher wirksamen Inhibitors, sei es aufgrund höherer Inhibitorkonzentrationens eine Steigerung der mittleren
Molekulax'gewichte der erhaltenen Polymeren. Jedoch ist
dieser Effekt weniger stark als der entgegengesetzt wirkende der Molekulargewichtserniedrigung durch Erhöhung der Ka- '
talysatorkonzentration. Die Erhöhung beider Konzentrationen
(Katalysator und Inhibitor) bei konstantem Konzentrationsverhältnis führt daher zu .^Produkten abnehmender mittlerer
Molekulargewichte.
Wenn die Inhibitorkonzentration besonders hoch relativ zur
Katalysatorkonzentration gewählt wird, fallen allerdings die mittleren Molekulargewichte der Polymerisate stark abs im
Grenzfall wird die Polymerisation vollständig inhibitiert.
Daher kann bei hohen Inhibitorkonzent;rationen mit steigender
Katalysatorkonzentration ein Maximum des mittleren Polymerisationsgrads
durchlaufen werden (vgl« Tabelle 1 unten).
Ähnlich den Polymerisationsinhibitoren wirken auch die Polymerisationsverzögerer
mit steigender Verzögererwirkung (Wirksamkeit
und/oder Konzentration) erhöhend auf das mittlere Molekulargewicht
der entstehenden Polymeren ein. Beispielsweise wird durch
Zusatz von Vinylacetat als Verzögerer im Bereich von O bis 1,0
Gew.-£> Vinylacetat (bezogen auf Monomercs) ein nahezu linearei"
Anstieg der mittleren Molekulargewichte der entstehenden PoIyacrylsäuren
bewirkt■(vgl. Tabelle 2).
Konzentration | MittlererPoly- | Erhöhungsfaktor |
an Vinylacetat | merisationsgrad P | |
Gew. -$ | l,o | |
ο, ο | 1 2oo | 1,5 |
o, 5 | 1 8oo | 2,1 |
l,o | 2 5oo | |
Die unterschiedlichen Wirksamkeiten der einzelnen Verzögerer
lassen sich aus den mittleren Polymerisatiotisgfaden der in
Standard-Ansätzen erhaltenen Perlpolymerisate ablesen (vgl. Tabelle '3) .
- 16 '-
109882/1627
- ιό -
Verzögerer | Mittlerer Polymeri sationsgrad P |
Erh oh un g s f ak t ο r |
ohne Verzögerer | 1 200 | .1,0 |
Triphenylchlormethan | 1 500 | 1 ,25 |
Elexame thylparaf uchs in | 1 750 | 1,46 |
Vinylacetat | 1 βΟΟ | 1,50 |
Allylalkohol | 1 900 | 1,58 |
o-Dinitrobenzol | 2 020 | 1t 6? |
Die Verzögererwirksamkeit der in der Tabelle '} genannten
vSubstanzen steigt demnach in der angegebenen Reihenfolge.
Anders ausgedrückt nehmen in der angegebenen Reihenfolge die
zur Herstellung gleichartiger Pcrlpolymerisate erforderlichen
Verzögerermengen ab.
Selbstverständlich läuft die Wirkung mancher Verzögerer (wie
z. B. Vinylacetat) zumindest teilweise auch auf eine Ver~ minderung der Wachstumsgeschwindigkeit durch Copolymerisation
hinaus.
Im Einklang mit den allgemeinen aus der Polymerisatiönskine·--
tilc bekannten Tatsachen über die Tempora tür abhängigkeit des
mittleren Polymerisationsgrads der entstehenden Polymeren, sinkt dieser auffallend mit steigender Polymerisationstemperatur,
d. h. also mit steigendem Siedepunkt des Reaktionsmediums
(vgl. Tabelle k).
- 17 -
109882/1627
Mittlerer Polymerisationsgrad von uPerlpolyacrylsäuren" in
Abhängigkeit von der Polymerisationstemperatur bei einer Katalysator-(Benzoylperoxid)-Konzentration von 0,5
einer Inhibitor-(Hydrochinon)-Konzentration von 0,05 und einer Verzögerer-(Vinylacetat)-Konzentration von
0,5 Gew.-^.
Polymer!sationstemperatür | mittlerer Polymerisa |
T (0C) | tionsgradP |
83 | 3 200 |
88 | 2 560 |
97 | 1 800 |
101 | 1 200 |
106 | 7^0 |
107 | 720 |
Die Konzentrationsangaben in Gew.-^ beziehen sich wieder
auf die Menge des eingesetzten Monomeren = 100 $..
Da die Acrylsäure-Perlpolymerisation immer bei siedendem
Jleaktionsmedium durchgeführt werden muss, ist in dieser Temperaturabhängigkeit - vorausgesetzt, dass immer bei gleichem Druck gearbeitet wird - gleichzeitig der Einfluss des
Reaktionsmeditims axxf die Eigenschaften der Acrylsäure-Perlpolymeristtte
begründet.
- 18 -
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Unabhängig von den bei^eits beschriebenen Einflüssen auf das
mittlere Molekulargewicht der Acrylsäure^Porlpolymerisate, kann
dieses auch bewusst durch die Mitverwendung von Reglern oder
Vernetzern entscheidend beeinflusst werden.
Als Regler eignen sich alle bei der Polymerisation von Acrylverbindungen
üblicherweise zu diesem Zweck eingesetzten Verbindungen,
insbesondere organische Schwefelverbindungen, wie Mercaptane und Thioglykolsäureester,
Bei einer Reihe bekannter Verfahren zur Polymerisation von monomerer
Acrylsäure, vor allem bei der Polymerisation in wässriger Lösung, entstehen teilweise sehr stark vernetzte Polymerisate.
Der jeweilige Vernetzungsgrad hängt jedoch.in allen diesen Fällen
in überaus komplexer V/eise von den Reaktionsbedingungen ab, wobei sich meist noch mehrere Effekte überschneiden, so dass es praktisch
unmöglich ist, einen erwünschten Vernetzungsgrad, vorherzubestimmen.
Beim erfindungsgemässen Verfahren, welches in Abwesenheit
von Vernetzern zu praktisch völlig unverletzten Polymerisaten
führt, ist es dagegen in einfacher -Weise möglich, durch bewussten
Zusatz geeigneter Mengen an bekannten :Vernetzern einen erwünschten
Vernetzurjgsgrad genau einzustellen·
Als Vernetzer können alle bei der Polymerisation von Acrylverbindungen
üblicherweise verwendeten zwei» und mehrfunkti.onellen
Vinyl-, Allyl- und Acryl ν er bindung, en ©inges-eszfr werden,, beispielsweise
Divinylbenzol oder Äthylenglykoldiiaethacrylat ο
10 9882/1821
Da auch die copolymerisierenden Vernotzer die Gesamt-Polymerisationsgeschwindigkoit
beeinflussen, weil sie selbst
wieder beispielsweise als Polymerisationsverzöcerer oder
Beschleuniger wirken können, müssen bei der Herstellung
verhetzter Polymerisate die Reaktionisbedingungen, wie Temperatur,
Katalysatorkonzentration ρ Verzögerer- und/oder Inhibitorkonzentration, entsprechend modifiziert werden.
Da ausserdem durch den Einbau der Vernetzer die Löslichkeit
bzw. Anquellbarkeit des entstehenden Polymeren im Reaktionsinedium
verändert werden kann, sind der Anwendung- der Vernetzer
bei Wahrung der Bedingungen zur Pe.rlenbildung nach oben Grenzen gesetzt. Allerdings werden abei' bereit? weit
iinterhalb dieser Grenzen relativ hochvernetzte produkte
erhalten« So liegt zö B0 bei der Verwendxtuß von Bivinylbenzol
in Athylvinylbenzol~Lös\mg als Vernetzer die Copolyitierislerbarkeitsgrenze
unter !Einhaltung dor Bedingungen zur Perlenbildung bei etwa 2 bis 3 Gew·-^
Die nach dem erfind ungsgetnäs sen Verfahren j τι Abwesenheit
von Vex'iietzern herstellbaren perlförwigen Polymerisate besitzen ein m.i,ttlprcE Molekulargovicht von etwa 10 000 bis
etwa 300 000, siesind praktisch völlig unvernetzt, gut
löslich in Wasser, weisen hohe HampshJre-Test-Verte und
gute Komplexbildnoreigenschaften auf und sind kaum hygroskopisch»
Sie eignen sich daher hervorragend zum Einsatz als Builder
in Waschmitteln. ausserdem aber auch als Komplexbildner,
insbesondere in alkalischem Medium, oder als Sedimentations·
hilfsmittel.
- 20 -
109882/162 7
Es ist von don bisher herstellbarem Polyacrylsäure«, bekannt, dass
sie mehr oder weniger definierte Komplexe mit Schwermetallionen
bilden. Diese Komplexe sind, aber in Wasser entweder überhaupt unlöslich oder· nur bei sehr grosser Verdünnung löslich. Die erfindungsgemäss
herstellbaren unvernetzten Polyacrylsäuren können dagegen auch bei praktisch interessanten, wesentlich höheren Konzentrationen
als bei den bisher erfolgten theoretischen Untersuchungen wasserlösliche Komplexe mit Metallionen bilden, so dass
sie diese nicht nur für sich alleine, sondern sogar in Anwesenheit von Fällungsreagenzien in Lösung zu halten vermögen.
Im Gegensatz zu den Befunden bei herkömmlichen Polyacr3rlsäuren
(vgl. z.B. T.I. Rabek in "Polyelektrolyte -■ Allgemeine Einführung",
Akademie-Verlag, Berlin 1967» Seite 5°) bilden die Acrylsäure-Perlpoiymerisate
der vorliegenden Erfindung mit mehrwertigen Metallionen, insbesondere in alkali schein Medium, wasserlösliche
Komplexe, welche stabil genug sind, um diese MetalIionen auch in
Anwesenheit von Fällungsreagenzien, wie Hydroxyl- oder Garbonationen, noch in Lösung Ku halten. Ausserdem sind schon die freien
Perl-Polyacrylsäuren besser wasserlöslich als die nach bekannton
Verfahren hergestellten Acrylsäure~Polymerdsate, sofern letztere
überhaupt ohne Zusatz von Alkali wasserlöslich sind. Unter Umständen - in Abhängigkeit von der Art des komplex]erten Metallions
und der Konzentration des Polyelektrolyten - treten in ganz
bestimmten pH-Bereichen im saueren Gebiet und nur in diesem zwar auch mit den Acryl säure-Perlpolymerisäten in wässriger Lösung
schwerlösliche Komplexe auf, welche jed.och bei Änderung (Ic;s jll-
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Wertes durch Laugen- oder Säurezugabe, also gleichgültig, ob
ins alkalische oder saure Gebiet hinein» aber weg von diesem
kritischen pll-U'ert, sofort wieder in Lösung gehen.
Besonders überraschend ist, dass die erfindimgsgemäss herstellbaren
Perl-Polyacrylsäui-en gerade in alkalischer Lösung so
stabile, wasserlösliche Komplexe mit Metallionen bilden, dass diese, auch wenn sie nontialerweise noch so schwer lösliche
Hydroxide (z.B. Mg(OH)2 oder Fe(OIl)3 ) bilden wurden, vollständig
in Lösung bleiben.
Die nach dem ei'findungsgemässen Verfahren in Gegenwart von
Vernetzern herstellbaren vernetzten Perl-Poiyacrylsäuren mit
definiertem, vorherbestimmbaren Vernetzungsgrad quellen mehr
oder weniger stark mit Wasser oder Alkali unter Bildung glasiger Perlen, gelartiger Perlaufschlämmungeii, thixotropen
Gelen bis zu einfach viskosen Lösuiig-en, je nach dem eingestellten
Vernetzungsgrad.. Sie eignen sich daher sehr gut als Verdickungsmittel,
.sowie als Sedimentationshilfsmittel.
In den folgenden Beispielen soll die Herstellung von unvernetzten
Perl-Polyacryl säuren und die Herstellung von Perl-Polyacrylsaur-en
mit definiertem Vernetzungsgrad, sowie die Verwendung der er-■
findungsg-ensäss hergestellten Polymerisate näher erläutert werden.
Die Beispiele 1 bis 7 beschreiben die Herstellung unvernetzter
Polymerisate!
In einem 1 1 Quickfit-Weithalskolben, ausgerüstet mit■ Flügelrührer,
Rückflusskühler, Thermometer und■Eintropfmensur werden
3oo ml n—fieptan vorgelegt. Die Vorlage wird unter Rührung (^5°
Upm) mittels eines auf l4o° C thermostatierten Heizbades bei
starkein Rückfluss siedend gehalten (Kp = 9$° C") · In diese siedende,
gorührte· Vorlage wird innerhalb von ^o Minuten eine
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Lösung, bestehend aus 0,36 g Benzoylperoxid, 36 ml stabilisierte
Acrylsäure (entli. 0,05 cp Hydrochinon), Zk ml destillierte Acrylsäure,
0,03 ml destilliertes Vinylacetat und 2oo ml n-Heptan
einlaufen lassen. Nach'Zulaufende wird noch Io Minuten im Heizbad
nachgerührt, dann abgesaugt, das erhaltene Perlpolymerisat
mit n-Heptan gewaschen und im Vakuum bei loo° C getrocknet. Man
erhält 58,9 g (d.o. 93,ο $ d.Th.) Perlpolyacrylsäure (Perldurchmesser
etwa 1 mm), mit einem mittleren Molekulargewicht M =
79 oo° (P = 1 loo). Das Produkt ist gut und rasch wasserlöslich
su einer Lösung kaum merklich erhöhter Viskosität gegenüber
reinem Wasser; es ist auch als Komplexbildner verwendbar: z.B.
Ig K0^+* = 3.06 (bei pH = Io,5 und Xonenstärke I * a,2h mol 1"1J
s "Ca ο
lir i(Fe++ = 311ο (bei pH = 11 und beaogen, auf lonenstärke I =
** stab ,
l,o mol 1 ) und lässt gute Builder-Eigenschafton beim Einsatz
in Vaschmitteln erwarten (Hampshire-Test-Werts HT = ISo).
Die Vorteile des erfindungsgemässen Verfahrens gegenüber dem
aus der US-Patentschrift 2 9ah 5^1 bekannten nächstliegenden
Stand der Technik sollen durch das folgende Vergleichsbeispiel
verdeutlicht werden.
Vergleichsbeispiel
In einem 1 Liter WeIthals-Planschliffkolben ausgerüstet mit RUck-•
flusskühler, Fliigelrührer (h00 Upnt) und Eintropfmensur wurde eine
Lösung von 0,15 g Benzoylperoxid in I5 ml destillierter Acrylsäure
und 28 5 ml Benzol (entsprechend einem Gehalt von 5 Ί" Acrylsäure
und o»o5 $ Benzoylperoxid in der Mischung) unter Rührung
mittels eines auf 12o° C thertnostatierten Heizbades bei massigem
Rückfluss gehalten. Nachdem in der Reaktiohsmisehung deutlich
sichtbar Polymeres gebildet worden ist, wurde mit der Zugabe
einer Lösung, bestehend aus ©»6 g ßenzoyiperoxid in 25 esI dest.
Acrylsäure + 225 nil Benzol begonnen. Die Zugabe dieser Mischung
erfolgte innerhalb von 6 Stunden entsprechend einer Zugabcgeschwindigkeit
von etA*a 14 rv des Vorlegevolutnens pro Stunde. Diese Vereuchsbedingungen
entsprechen weitgehend den BedingunGcn 0- wie sie
109882/1827
im Beispiel der US-Patentschrift Z 90^ 5**1 angegeben werden, nur
dass mit etwa der halbenAcrylsäurekonzentration in der Zulaufnischung,
dafür aber mit etwa der doppelten Zulaufgeschwindigkeit (also damit etwa gleiche Acrylsäure-Mengenzugabe pro Zeiteinheit) gearbeitet wurde. Damit war es möglich die kontinuierliche
Entnahme von Reaktionsgemisch näherungsweise durch Untersuchung des gebildeten Polymeren nach etwa der halben im Beispiel
der zitierten US-Patentschrift angegebenen Cycluszeit zu ersetzen,
so dass die Verfahrensweise mit dem Verfahren gemäss vorliegender
Erfindung möglichst vergleichbar gemacht werden konnte und ausserdem einerseits der ungünstige, das Verfahren aber wesentlich kennzeichnende Effekt der Ausbildung des Polymeren in sehr
dichter, feinteiliger Form und damit Neigung zu Si'edeverzügen
durch insgesamt geringere Monomerenzugabe vermindert wurde, andererseits die Reaktionszeit, sowie die notwendige, im Kreise
zu führende Lösungsmittelmenge auf ein praktisch erträglicheres
Mass beschränkt werden konnte. Trotz dieser Massnahmen bildet
sich aber im Lauf der Polymerisation an der Kolbenwand, insbesondere an der Grenze der flüssigen Rcak ti onsgeini s chpha se eine
immer dicker werdende Kruste von Polymeren aus, die zu Reaktionsende so fest an der Kolbenwand haftet, dass sie mechanisch ohne
Gefahr der Zerstörung des Kolbens nicht mehr abtragbar ist. Ausserdem fällt das Polymere in sehr dichter, feinteiliger Form
an, was trotz starker Rührung unter Umständen zu Siedeverzügen
in der flüssigen Reaktionsphase führt. Aufgrund der Konsistenz
des Polymeren ist es nicht sehr gut schlämmbar und haftet nach
dem Abtrennen (z.B. durch Abfiltrieren) des Diepersionsmittels
(Benzol) in festen Klumpen zusammen, die nach dem Trocknen in ausserst feinteiligen (Teilchengrösse einige /u) Staub zerfallen.
Bei Ausführung der Reaktion nach einer noch mehr der vorliegenden
Erfindung angepassten Variante, nämlich unter Verwendung von n-Heptan statt Benzol ist zwar der nachteilige Effekt der Krustenbildung
und Anhaftung an der ReaJktiorisgefässwand etwas weniger
stark ausgeprägt, das Polymere hat aber die gleichen unangenehmen
Eigenschaften wie im vorher beschriebenen Versuch.
109882/1627 ~~2k~
In beiden Fällen ist ferner der erreichte Umsatz pro Zeit- und Volumeiieinhei t (12,7 g h 1 ) wesentlich geringer als nach
dem Verfahren nach vorliegender Erfindung ( im Durchschnitt 90 g h"1 l"1).
,Beispiel 2
Vorlage: 3oo ml n-Ileptan unter Rührung. (300 Upm) bei starkem
Rückfluss (Tliermostatisiertes Heizbad 13o° C, Kp = 980C;
Zulauf: Lösung von 0,3 g Benzoylperoxid + o,o2 g Hydrochinon in. 60 ml Acrylsäure (destilliert) + 2oo ml n-Heptan +
0,3 ml Vinylacetat(destilliert)irmerha.lb von einer
Stunde»
Nach Zulaufende wird sofort das Reaktionsgemiseh auf eine Fllternutsche
geschlämmt, abgesaugt, mit n~Heptan gewaschen, im Vakuum
bei loo0 C getx-ocknet. Man erhält ein praktisch Fällungspqlymerisat~frei.es
Acrylsäure-Perlpolymerisat (Perldurchmesser ca. 1,5 mm); IR = ΙοΛ 500 (P = 1 46o) in einer Ausbeute von 86,5 $
der Theorie. Das Produkt ist gut wasserlöslich (insbesondere beim Erwärmen) und hat die üblichen Komplexbildner-bzw· Buildereigenschaften.
Vorlage! 3°o nil n-lleptan, enthaltend in Suspension ofl g Benzoylperoxid unter Rührung (PIügelrührer: loo Upm) bei starkem
Rückfluss (Heizbad thermos tat.isi ert auf I300 C).
Zulauf: Lösung von o,2 g Benzoylperoxid in 60 ml Acrylsäure stabilisiert (0,03 Ψ Hydrochinon) + 0,3 g o-Ditiitro-
" 109882/1627 - 25 ~
benzol + 2oo ml n-Heptan innerlialb von 5° Minuten. Nach
Zulaufende übliche Aufarbeitung.
In einer Ausbeute von 69,6 fo der Theorie erhält man ein reines
Perlpolymerisat (Perldurchmesser ca. 1 mm) mit M = 1^6 000
("P = 2 o2o), güter Wasserlöslichkeit und den üblichen Komplexbildner- und Buildereigenschaften.
Beispiel 4 ■ ,. '
Vorlage: 300 ml n—Heptan unter Rührung (Flügelrührung 3°o Upm)
und starkem Rückfluss (thermostatisiertes Heizbad: 13q° C) .
Zulauf: Lösung von ο,3 g Benzoylperoxid in 60 ml Acrylsäure
stabilisiert, (0,05 °h Hydrochinon) + ο, 3 inl allylalkohol
destilliert ■+ 2oo ml n-Heptan innexhalb von $o Minuten,
Nach Zulaufende noch Io Minuten ausgerührt, dann auf eine Filternutsche
geschlämmt und wie üblich aufgearbeitet. Man erhält in
einer Ausbeute von 62,5 fa der Theorie ein reines Perlpolymerisat
(Perl durchmess er d ■= 2 mm) mit Ii= 158 000 (Ί>
= 2 2oo), guter Wasserlöslichkeit und den üblichen Komplexbildner™ und Buildereigenschäften.
Vorlage: 300 ml n-Heptan unter Rührung (Flügelrührung = 300 üpm)
bei starkem Rückfluss (Thermostatisiertes fieizbad: 13o°G|
■■■'"■ - 26. -
109882/1627
Zulauf: Lösung· von 0,3 g Benzoylperoxid in 60 ml Acrylsäure
stabilisiert (oso3 % Hydrochinon) + 0,3 g Vinylacetat
destilliert; in 2oo ml n-Heptan, innerhalb von 5° Minuten,
Sofort nach Ende des Zulaufs wird das Reaktionsgut auf eine Absaugnutsche
geschlämmt und wie üblich aufgearbeitet. In einer Ausbeute von 63 $■ der Theorie erhält man ein Perlpolynierisat
(.Perldurchmesser etwa 3 bis h mm) mit den üblichen Lb'slichkei ts-
und Komplexbildner- und Buildereigenschaften. Das Produkt besitzt
ein mittleres Molekulargewicht von 2oo 000 (p = 2 ?8o).
Vorlage! 3°° ml n-Heptan unter Rührung {h00 Upra Fliigelrührung)
bei starkem Rückfluss (Thermostati.sier.tes Heizbad:
1300 Cj.
Zulauf: Lösung von 0,3 g Benzoylperoxid in 60 ml Acrylsäure
stabilisiert (0,05 % Hydrochinon) + 0,3 ml Vinylacetat
destilliert + 2oo ml n-Heptan innerhalb einer Stunde.
Nach üblicher Aufarbeitung, erhält man- in, etwa "60 $>iger Ausbeute
(d.Th) ein Perlpolymerisat, mit Perldurchmesser von etwa "} mta,
dem mittleren Molekulargewicht M = 155 ooo-(P = 215o) und den
üblichen Löslichkeits-, Komplexbildner- und Buildex'eigenschaftan.
109882/1621■
Beispiel 6b
Verfahren nach Beispiel 6a nur unter Verwendung der vereinigten
Filtrate bzw. -Waschflüssigkeiten von Beispiel 6a statt reinem
n-Heptan. Man erhält in 86,>
$dger Ausbeute (d.Th.) ein Perlpolymerisat
mit Perldurchmesser von etwa 2 mm, gleichen mittleren
Molekulargewichtes und gleicher Eigenschaften wie bei Beispiel 6a.
Verfahren wie Beispiel 6a nur unter Verwendung der vereinigten
Filtrate und Waschflüssigkeiten von Beispiel 6b statt reinen
n-Heptans. Man erhält in 91i5 9» ig er" Ausbeute (d.Th. ) ein Perlpolymerisat init Perlendurchmesser von etwa o, 1 mm, dem mittleren
Molekulargewicht ~U =: l4o oöo (p =· 1 95o) bei sonst gleichen Löslichkeit
s-, Komplexbildner und Buildereigenscha ften.
Die Bestimmung der nicht flüchtigen Anteile im FiItrat von Beispiel
6c ergabί
Etwa o,11 fo nicht flüchtige Anteile} zu 18 ^ aus Polyacrylsäure
(wahrscheinlich gebildet aus Restmonomerem während des Abdampfens
der flüchtigen Anteile), 8o $> aus Benzoylperoxid und etwa 2 '/°
Hydrochinon bestehend. Dieser Befund erklärt die Abnahme der Perlgrösse
und des mittleren Polymerisationsgrades der Produkte bei
Viedereinsatz unrektifizierten Reaktionsmediums.
Beispiel 6 d
Verfahren nach Beispiel 6a nur unter Verwendung redestillierter,
vereinigter Filtrate und Waschflüssigkeiten von Beispiel 6c
109882/1627 "- 2S -
statt reinem n-Heptan. Man erhält Jn 60 /iiger Ausbeute (der
Theorie) ein ausgezeichnetes Perlpolymerisat mit Perlcndurchmosser
von etwa 2 mm und üblichen Produkt eigenschaften.
Vorlage: 3oo ml n-Heptan unter Rührung (Flügelrührer, 3°° Upiri)
unter starkem Rückfluss (thermostatisiertes Heizbad
]Ao° C) , in die kurz vor Beginn des Monoiiierenzulaufs
Io ml o,2 ^ige Hydrochinonlösung in Acrylsäure eingespritzt
werden.
Zulauf: Losung von 0,3 g Benzoylperoxid in 5° ml destillierter
Acrylsäure + 0,3 ml Vinylacetat destilliert + 2oo ml n-Heptan, innerhalb von 5° Minuten.
Nach Zulaufende wird noch Io Minuten weitergerührt, dann sofort
auf eine Filternutsche geschlämmt, abgesaugt, gewaschen mit redestilliertem
n-Heptan und im Vakuum bei loo0 C getrocknet. l.u
7h ^iger Ausbeute (dor Theorie) erhält man ein ausgezeichnetes
Acrylsäuro-Perlpolymerisat (Perlendurchmesser 2 bis 3 mm) mit
M = IhC 000 (P = 2 o2o) und den üblichen Lösliehkeits-, Komplexbildner-
und Euilderoigenschaften.
Die Beispiele 8 bis 13 zeigen die Herstellung von Purl-Polyacrylsäuren
mit definiertem Verrietzun^sgrad:
- 29 -
109882/1627
.-..■■■■■■■ - 29 -
Der Ansatz entspricht 0,5 Gew.-$ Divinyl benzol, d.s. o,2ö Mol-$
Vernetzer, was max. ein 6,6-faches mittleres Molekulargewicht
erwarten lässt (relativ zu einem ent sprechenden Ansatz ohne
Vernetzer) .
Vorlage: 300 ml n-Heptan, enthaltend in Suspension 0,06 g Benzoylperoxid unter Rührung (Flugelrührung 3°o Upm) bei starkem
Rückfluss (thermostatisier tes Ileizbad: 130 ° G,
Kp■ = 9«° G).
Zulauf: Lösung von o,l4 g Benzoylperoxid in 60 ml Acrylsäure
stabilisiert (0,03 $> Hydrochinon) + 2oo ml n-Heptan +
0,6 ml Divinylbenzollösung (55 ch in Äthylvinylbenzol)
destilliert + 0,3 ml Vinylacetat, innerhalb von 5° Minuten.
Nach üblicher Aufarbeitung erhält man in 4o "iiger Ausbeute (der
Theorie) ein reines Perlpolymerisat (Perlendurchmesser etwa 3 mm).
Das Produkt ist in kaltem Wasser und in kalter· Lauge nur sehr
langsam löslich (innerhalb von etwa 12 Stunden .txvLtt erste Quel- t
lung der Perlen ein), löst sich aber rasch und vollständig in siedendem Wasser oder in heisser Lauge. Die Lösungen sind merklich
viskos.
Der Ansatz entspricht 0,3 Gew.-!?'' Divinyibenzoi , d.s. ο, 2b Mol.-"«
Vemetzer, was maximal ein ό,.6-faches mittleres Molekulargewicht
erwarten lässt (relativ zu einem entsprechenden Ansatz ohne Vernctzer)
. ■■ '■ - -30 -
10 9882/162t
Vorlage: Gemisch von 2oo ml n-IIeptaxi + Ιου ml Decalin, enthaltend
in Suspension 0,06 g Benzoylperoxid unter Rührung (Flügelrührer, 300 Upmj bei starkem Rückfluss (thermostatisiertes
Heizbad: l4o° C, Kp = llo° G).
Zulauf: Lösung von o,l4 g Beiizoylperoxid in 60 ml Acrylsäure
stabilisiert (0,05 $ Hydrochinon.J + 134 ml n-Heptan +
66 ml Decalin + 0,6 ml Divinylbenzol-Lösung (55 $ in
Äthylviny.!benzol) destilliert + ο,3 ml Allylalkohol
destilliert, innerhalb von 5° Minuten.
Nach dem Zulaufende wird noch Io Minuten nachgerührt und dann
auf eine Filternutscbe geschlämmt, abgesaugt, gewaschen mit n-Heptan-Decalin (redestilliert)und im Vakuum bei loo° C getrocknet.
Man erhält in 8 7 $iger Ausbeute (der Theorie) ein Perlpolymerisat
mit Perldurchniesser von etwa 1 min. Das Produkt besitzt
die gleichen Lösungs- bzw. Quellungseigen schäften wie jenes
nach Beispiel 8.
Bei spiel Io .
Der Ansatz entspricht l,o Gew.-^ Divinylbenzol, d.s. 0,56
Vernetzer, was maximal ein 12,2-faches mittleres Molekulargewicht erwarten lässt (relativ zu einem entsprechenden Ansatz ohne Ver~
netzer).
Vorlage: Gemisch von 2oo ml n-IIeptan + loo ml Decalin, enthaltend
in Suspension 0,06 g Benzoylpex'Qxid unter Rührung (Flügelrührer,
300 Upm) bei starkem Rückfluss .(thermostat!*·
siertes Heizbacl: 1^1 o° C, Kp = Ho0 C).
- - 31 -109882/1627
Zulauf: Lösung von o, Ik g Dejizoylperoxid in 60 ml Acrylsäure
stabilisiert (0,05 $ Hydrochinon) + l')k ml n-Heptan
+ 66 ml Decalin. + 0,3 ml Vinylacetat destilliert + .
1,2 ml Divinylbenzol-Lösung (55 $>
in Äthylvinylbenzol) destilliert + 0,3 ml Vinylacetat destilliert innerhalb
von 35 Minuten. Nach Zulaufende wird noch 5 Minuten
nachgerührt, dann wie üblich aufgearbeitet.
In 72 $>iger Ausbeute (der Theorie) erhält man ein reines Perlpolymerisat
mit Perlendux'chtnosser von etwa 1 mm. Das Produkt
quillt sehr langsam in kaltem Wasser; in heissem Wasser tritt
nur Quellung der Perlen ein, jedoch keine Lösung, in heisser Lauge ist das Produkt zu einer sehr viskosen Flüssigkeit löslich
Bei spiel 11
Der Ansatz entspricht ],o Gew.-^ Divinylbenzol, d.s. 0,56
Vernetzer, was maximal ein 12,2-faches mittleres Molekulargewicht
erwarten lässt (relativ zu einem entsprechenden Ansatz ohne Vernetzer).
Vorlage: Gemisch von 2oo ml n-Heptan + loo ml Üecalin unter
Vorlage: Gemisch von 2oo ml n-Heptan + loo ml Üecalin unter
Rührung (Fliigelrührer, 300 Upm) bei starkem Rückfluss
(therniostatisiertes Heizbad: Ho0 G, Kp = Ho0C), enthaltend in Suspension o,l g Benzoylperoxid.
Zulauf: "Lösung- ν on. ■ ο, 2 g Benzoy lperoxid in 60 ml Acrylsäure
stabilisiert (0,05 £ Hydrochinon) + 13^ m3 n-Heptan +
66 ml Decalin -» ο, 3 mj Vinylacetat destilliert + 1,2 ml
üiv.inyl benzol-Lo sung ( ΐ ί ?■>
in Äthy ivinylT-.enzo I ) destilliert,
; nriorhal b von ;o Miiiuct-ii.
10 9 8 8 2 /16 2 ·>
B.„ - ,32 -
Nach üblicher· Aufarbeitung erhält man in &h ^>iger Ausbeute (der
Theorie) ein reines Perlpolymerisat (PerldurchmesKer etwa lso
bis 1»5 nun). Das Produkt hat die gleichen Lösungs- und
eigenschaften wie das von Beispiel Io.
Der Ansatz entspricht 2,ο Gew»-$ Divinyl benzol, d.s., 1,1.2 Μ©1-$ί·
Vernetzer,; was maximal ein 23 ,Λ-faehies mittleres Müileknxiarg:«iwi.cht
erwarten lässt (relativ zu einem entsprechenden Ansatz oliße ¥ernetser)
.
Vorlage: Gemisch von 2oo ml n-Heptan + loo ml Decalin unter
Vorlage: Gemisch von 2oo ml n-Heptan + loo ml Decalin unter
Rührung (Flügelrührer, 300 Upmj bei starkem Rückfluss
(thermostatisiertes Heizbad: lh o° C, Kp = llo° C) .
Zulauf: Lösung von o,l g Benzoylperoxid in 60 ml Acrylsäuro
stabilisiert (0,05 ^ Hydrochinon j + l'j^ nil li-Heptan +
66 ml Decalin + 2,4 ml DivinylbenKol-Lb'sung (55 ^ -i-n
Äthylvinylbenzol ) destilliert + 0,3 ml Vinylacetat;
destilliert, innerhalb einer Stunde.
Nach Zulaufende wird noch 5 Minuten- nachgerührt und dann id« üblieh
aui'gearbcitet . In ^h 'iager Ausbeute (der· Theorie) erhält
snan ein sehr reines Perlpolymerisat (Perlendurchmo.ssor etwa ο, ">
mm). Das Produkt quillt nur sehr"langsam in kaltem Wasser und in
kalter Lauge, es quillt rasch zu grossen Perlen in heissem Y.'asser
und ist in heis&er Lauge zu einem dicken, opaken Gel löslich.
- 33 -
109882/1627
Beispiel 13
Der Ansatz entspricht 2 $ Äthylenglyköldimethacrylat.
Vorlage: 3oo ml n-Heptan unter Rührung (Flügelrührer, 45° Upmj
bei starkem Rückfluss (thermostatisiertes Heizbad:
135° C).
Zulauf: Lösung von o,3 g Beiizoylperoxid in 6o ml Acrylsäure
stabilisiert (o,05 $ Hydrochinon) + 2oo ml n-Heptari +
o,3- ml Vinylacetat + 1,2 ml Äthylenglykoldimethacrylat
innerhalb von 50 Minuten.
Nach Ende des Zulaufs wird noch 3° Minuten unter Rückfluss gerührt,
dann wie üblich aufgearbeitet. Das Produkt ist in kaltem
und heissem Wasser, sowie in kalter und heisser 1 η NaOH nur
begrenzt quellbar.
Das nun folgende Beispiel l4 zusammen mit der Tabelle 5 zeigt
die Eignung einer unvenietzten Perl~Polyacrylsäure als Komplexbildner für Metal!ionen:
In einem loo ml Erltneyer-Kölbcheii werden 2o ml ο,Ι η Perlpolyaci-ylsäurelöaunß·
(p = 24lo.) vorgelegt, mit l4,o ml o,l 11 NaOH
auf pH =7 eingestellt und mit 6,0ml destilliertem H2O verdünnt
Unter Magnetrührung werden nun 5 ml ο,Ι η Metallsalzlösung zügegebeii
und es wird gerührt bis sich ein eventueller, durch zu • rasche Zugabe (örtliche Übersättigung) gebildeter Niederschlag
wieder gelöst hat. Dazu fügt man Io ml einer ο,Ι m Lösung des
109882/1627 - 34 -
Fällungsreagens und beobachtet, ob Niederschlagsbildung eintritt.
In einem parallelen Blindversuch ohne Perlpolyacrylat und ohne Laugenzugabe (statt dieser Lösung die gleichen Volumina destillierten
ITasser^ wird die Fällbarkeit der unlcomplexicrten Metallionen
unter diesen Versuchsbedingungen nachgewiesen.
Tabe] Ie Metallionen
Ba++ Tl +
Pb in alkalischer Lösung
Ag+ Zn++ (0,05 m ZnSO4 )
Cd++ La+++ (o,o2 m La(NO3)3)
Zr in alkalischer Lösung Cr"1 MnH
CoH NiH
Ausbl | eiben der Fällbarkeit |
mit ί | |
0H~, | CO3-- |
CO." | |
* Ox |
, ca," |
BrO3 - | |
SO4 | . coa~" |
CO3 — | , OH" |
CO3"" | |
CO3"" | , Ρ07-", OH" |
Co3 — | , Ox""", 0H~ |
Ox , | COn~", OH" |
Po4 — | |
co,1" | , OH", PO4""" |
OH", | CO3*"", PO4-" |
OH", | CO3-- PO4-- |
* Ox steht für Oxalation
109832/-1627
' Aussondern wurfloriMLo Hemp\oxstab±litdtskOriP±antoii' der Komplexe
mit Ca++ ur.d;.Fe+ + +- genossen:
( 5 und Ionenstärke
Ig K^a y. =2,21 (gemessen bei pH = lo,
'^ I= 0,2k mol I"1)
Ig κ'1 e = 31,1 (gemessen bei pH = ■ 11. bezogen auf Ionen
stärke I = 1,0 mol I"1)
Der Kampshire-Test-Wert des Produktes liegt bei HT = 7°5.
Das nächste Beispiel erläutert die Verdickungswirkung von
vernetzten Pei'l-Polyaeryl-säuren-:
i! nur ganz leicht vernetzte Perlpolyacryl säure (o,o?
Vernetzor; Äthyl englyko] dimethacrylat-1 quillt sehr schnell in
Wasser (insbesondere beim Erwärmen) und bewirkt, bereits in
1 ^igen wassx-igen Lösungen Viskositäten um etwa I1^k cP (gegenüber
Wasser o,797 cP, gemessen bei 'J°r' ^)-
Eine etwas stärker vernetzte Perlpolyacryleäure (o,7 Mol-$)
Vernetzer; Äthyl eiiglykoldimethacrylat) quillt in Wasser erst
zu grossen, kugelförmigen Gelteilen und löst sich schliesslich
beim Kochen fast vollständig zu einer dicken, opaken Lösung,
die bei 1 % Gehalt an der Perlpolyacrylsäure bereits eine
Viskosität von etwa 6,9 cP besitzt; eine 1 1^ wässrige Lösungdes
Na-Salzes dieser Polyacrylsäure zeigt unter gleichen Bedingungen
sogar eine Viskosität von etwa h1}),'^ cP^
109882/1627
. Das letzte Beispiel schliesslich verdeutlicht die Verwendung
von verschieden stark, vernetzten Perl-Polyacrylsäuren als
Bedimontationshilfsmittel:
Unter Verwendung einer 20 $igen Polyacroiein-Emulsion als
"Abwasser" wurden in Parallelversuchen die Eigenschaften
zweier verschieden stark vernetzter Perlpolyacrylsäuretypen
mit einer Polyacrolein-Geldispersxon (hergestellt gamäss
deutscher Auslegeschrift 1 229 θ4>) -hinsichtlich ihrer
Wirksamkeit als Sedimentationshilfsmittel verglichen:
Dazu wurden analog dem Messverfahren, angegeben in der deutschen
Auslegeschrift 1 229 0k$, zu je 100 ml Emulsion 10 ml
0,1 η FeCL„-Lösung, sowie 10 ml 1 $ige Sedimentationsh.tifs~
mittellösung (SUM) zugegeben. Das Gemisch wurde gut umgeschüttelt
und anschliessend ruliig stehen gelassen. Als Mass
für die SHM-Wirksamkeit wurden das relative Sedimentationsvolumen
(= Volumen der nach der Zeit t abgesetzten. Phase, ausgedrückt in Prozenten des Gesamtvoliimens) nach 4 Stunden
ermittelt: ,
Wenig vernetzte Perl-Polyaci-ylsäure h5 "9ϊ>
Stärker vernetzte Perl-Polyacrylsäure" 33 ~p
Polyacrolein-Geldispersion $6 fo
Es ist somit sofort erkennbar, dass das stärker vernetzt«
Polyacryisäu-reprodukt mit Abstand das beste Sedimentations-·
hilfsmittel in dieser Reihe darstellt. Die Wahl der Sediiiientationszeit
erfolgte so, dass auch an den Vergleichsversuchon mit Polyacrolein-Geldispersion als SHM ein messbarer Effekt
auftrat, obwohl die angegebenen Sedifion taT.iorisvo.1u:a.i.na für
die zwei Polyacrylsäureproben bereits nacii 30 bis o0 Minuten
fast vollständig erreicht waren. ■
109882/1627
Claims (2)
- Pat ent a ns ρ r ii c h eVerfahren zur Herstellung perlförmiger Polymerisate der Acrylsäure durch Polymerisation von monomerer Acrylsäure unter langsamer Zugabe des Monomeren zu einem kräftig gerührten^ siedenden, hydrophoben Reaktionsmedium und in Gegenwart eines radikalischen Katalysators, -sowie gegebenen» * falls von Reglern und/oder Vernetzern, dadurch gekennzeichnet, dass man die Polymerisation in Gegenwart von Polymerisationsinhibitoren und/oder Polymerisationsverzögerern vornimmt .
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Lösung des Polymerisationskatalysators sowie des Polymerisationsinhibitors .und/oder . des Polymerisationsverzögerers in monomerer Acrylsäure, welche ausserdem gegebenenfalls Regler und/oder Vernetzer enthält, vorzugsweise verdünnt mit einem Teil des Reaktionsmediums,' langsam zu dem unter kräftiger Rührung siedenden Rest bzw. der Gesamtmenge des Reaktionsmediums zugibt.3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Lösung von mindestens etwa zwei Dritteln des Polynerisationskatalysators sowie des Polymerisationsinhibitors und/ oder des Pclymerisationsverzögerers in monomerer Acrylsäure, welche ausserdem gegebenenfalls Regler und/oder Vernetzer- 38 109882/1627enthält, vorzugs\i?eise verdünnt mit einem Teil des Reaktionsmediums, langsam zu dem unter kräftiger Rührung· siedenden Rest bzti. der Gesamtmenge des Reaktionsmediums zugibt, ±n welchem bereits bis höchstens etwa ein Drittel des Polymeri*- sation3katalysators gelöst oder suspendiert ist.h* Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Lösung des Polymerisationskatalysators und des Polynierisationsverzögerers in monomerer Acrylsäure, welche ausserdeia gegebenenfalls Hegler und/oder Vernetzer enthält, vorzugsweise verdünnt mit einem Teil des Reaktionsmediums, langsam zu dem unter kräftiger Rührung siedenden Rest bzw. der Gesamtmenge des Reaktionsmediums zugibt, in welchem der PoIymerisationsinhibitor enthalten ist.5· Verfahren nach Anspruch h, dadurch gekennzeichnet, dass man den Polymerisat!onsinhibitor dem vorgelegten Reaktionsmediuiii direkt zusetzt.6. Verfahren nach Anspruch k, dadurch gekennzeichnet, dass man den Polymerisationsinhibitor dem vorgelegten Reaktionsmedium in Form einer konzentrierten Lösung in höchstens etwa 23 Gew.·*^ der einzusetzenden monomeren Acrylsäure zusetzt.0 9882/10277· Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man die Polymerisationskatalysatoren in Konzentrationen von 0,05 bis 5 Gew.-/o, insbesondere von 0, 1 bis 2 Gew.-^, vorzugsweise von 0,2 bis 1 Gew.-5», die Polymerisationsinhibitoren in Konzentrationen von 0 bis 0,5 Gew.-^, insbesondere von 0 bis 0,2 Gew,-^, vorzugsweise von 0,02 bis 0,2 Gew„-$ und die PolyraerisationsverzÖgerer in Konzentrationen von 10 bis 0 Gew.-5", insbesondere von 5 bis 0 Gew.-^, vorzugsweise von 1,0 bis 0,2 Gewe-^, bezogen aiii" die Menge des eingesetzten Monomeren anwendet=ο Verwendung von nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche 1 bis 7 in Abwesenheit von Vemetzern herstellbare« polyacx'ylsäuren bzw. deren Salzen als Komploxbd idnor zur Bindung von Metallionen in wasserlöslichen Matallipnenkoinplexen, insbesondere in alkalischeni9. Verwendung von nach einem oder mehreren der vor Ansprüche 1 bis 7 in Abwesenheit von Vernetzern hersttlibaren PolyacryliUiuren b;-w. deren Salzen ab Builder in Vaschmitteln.10. Verwendung von nach einem oder mehx-erpn der vorangehfinden Ansprüche 1 bis 7 in Gegenwart von Vernetzern herstellbaren Polyacrylsäure!] bzw. dsren Salzen als Sedinientati ons hilfsmittei.- 4o■-■■■ 109882/162711. Verwendung von nach einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche 1 bis 7 in Gegenwart von Vernetzern herstellbaren Polyacrylsäuren bzw. deren Salzen als Verdickungsmittel in wässrigen Systemen.2. Juli 1970
Dr. Sib/Xo109882/1627
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