DE2032169A1 - Verfahren zur kontinuierlichen Kulti vierung von Hefe - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Kulti vierung von HefeInfo
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- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N1/00—Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
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- Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
- Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
Description
KOiN 1, DEICHMANNHAUS
Köln, den 24o6o1970
Kl/Ax
Verfahren -zur kontinuierlichen Kultivierung von Hefe
Die Erfindung betrifft die Kultivierung Von Hefe unter
Verwendung von Kohlenwasserstoffen als Hauptquelle von assimilierbarem Kohlenstoff, ,v
■>! S· Ϊ i· : i *
Systeme für die kontinuierliche aerobe Kultivierung von Mikroorganismen unter Verwendung von Kohlehydraten als
'Hauptquelle von assimilierbarem Kohlenstoff sind allgemein bekannt. In verhältnismäßig neuerer Zeit sind ähnliche Systeme für die kontinuierliche Kultivierung unter
Verwendung von Kohlenwasserstoffen als Hauptquelle von assimilierbarem Kohlenstoff vorgeschlagen worden. Die Verwendung von Kohlenwasserstoffen, die im wässrigen Mhrmedium
achwer löslich sind, erschwert das Problem der
Erreichung eines wirtschaftlichen Betriebes„ Ein größerer
Paktor bei den Kosten jedes aeroben Fermentationsprozesses sind die Kosten der Belüftung«, Da auf Kohlenwasserstoffen wachsende Mikroorganismen wesentlich mehr Sauer-,
stoff erfordern als die Züchtung auf Kohlehydraten, ergibt sich hieraus eindeutig die Forderung nach der Entwicklung
des wirksamsten Sauerstoff- und Stoffüber.tragungssystems. Es wurde vorgeschlagen, durch Erhöhung des
Arbeitsdruckes des Fermenters die Sauerstoffübertragungsgeschwindigkeiten
asu steigern und hierdurch die Ausbeute
109108/0241
pro Volumeneinheit Fermenterraum "bei kontinuierlichen
aeroben Fermentationsprozessen, "bei denen Kohlehydrate
als Kohlenstoffquelle verwendet werden, zu verbessern,,
Die für diese Prozesse vorgeschlagenen Drücke liegen im Bereich von 10 "bis 20 Atmosphären. Bei großtechnischen
Fermentationsprozessen verschlechtern die Kosten der erforderlichen Druckgefäße und die zur Erzeugung und Aufrechterhaltung
dieser Drücke notwendige Energie erheblich die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens. Kürzlich wurde
ein System zur Durchführung aerober Fermentationen vorgeschlagen, wobei die in der Kulturflüssigkeit gelöste
Luft- oder Sauerstoffmenge erhöht wird, indem die luft
oder der· Sauerstoff in der Flüssigkeit in einer mit rotierenden
Rührern.versehenen Mischkammer unter einem Druck,
der größer ist als der durch die Säule der Fermentationsflüssigkeit erzeugte Druck, z.B. unter einem Druck von
einigen Kilogramm/cm gelöst und die Fermentation dann in mehreren Rohren durchgeführt wird, die Verengungen, z.B.
perforierte Platten.enthalten, die einen Staudruck oder Rückdruck aufrecht erhaltene
Solche Systeme, bei denen mehrere Rohre verwendet werden, in denen die Gärung durchgeführt wird, haben eine Anzahl
von Nachteilen. Beispielsweise ermöglichen sie im wesentlichen nur diskontinuierliche Gärführung oder, richtiger
gesagt, kontinuierliche Gärung mit Durchfluß der Gärmaische als geschlossene Säule (plug flow), die zwar
annehmbar ist, wenn die Entfernung einer Komponente erforderlich ist, jedoch eine kostspielige Konstruktion pro
Volumeneinheit Fermenterraum erforderte Angesichts dieser
Nachteile hat der üblichere Fermenter vom Behältertyp viel größeren Eingang in der gesamten Gäriadustrie gefunden.
Unter "Fermentern vom Behältertyp'9 sind Eermenter'
zu verstehen, die aus einem geschlossenen hohlen Mantel bestehen, der kapselförraig oder kugelförmig sein tonn.
Diese Fermenter sind mit Vorrichtungen zur Einführung von Impfmaterial, Nährsalzen, Quellen von assimilierbarem
109808/0241
Kohlenstoff und Luft oder Sauerstoff und etwaigen anderen
für das jeweilige zu vergärende System wesentlichen Komponenten sowie mit Abnahmestellen für die austretende Gärmaische
versehene Die Bewegung des Inhalts des Fermenters kann mit Turbinenrührern mit Propellerflügeln oder mit
Belüftungssystemen (air-lift) erreicht werden,.
Soweit der Anmelderin bekannt ist, wurde bisher kein Vorschlag gemacht, erhöhte Drücke bei großtechnischen kontinuerlichen
Fermentationen in Fermentern vom Behältertyp, bei denen Kohlenwasserstoffe als Kohlenstoffquelle verwendet werden, anzuwenden. Bei den bisher vorgeschlagenen
kontinuierlichen Fermentationsprozessen unter Verwendung von Kohlenwasserstoffen als Kohlenstoffquelle wird- mit
einem Fermenterdruck' gearbeitet, der bei Normaldruck oder
sehr üicr't bei Normaldruck liegt.
Es wurde nun gefunden, daß bei kontinuierlichen Fermentationsprozessen in Fermentern vom Behältertyp unter Verwendung
von Kohlenwasserstoffen als Hauptquelle von assimilierbarem Kohlenstoff überraschende Vorteile erzielt
werden, wenn unter einem nur mäßigen erhöhten Fermenterdruck gearbeitet wird. Es ist nicht nur möglich, eine
bedeutende Verbesserung der Leistung, ausgedrückt als erhöhtes Gewicht der Trockenzellen, sondern auch eine bedeutende
Verbesserung des Ausbeutefaktors im Vergleich zu Betrieb bei oder in der Nähe von Normaldruck zu erreichen.
Unter "Ausbeutefaktor11 ist das Verhältnis des Gewichts der Trockenzellen in der Kulturflüssigkeit zum Gewicht
der assimilierten Kohlenwasserstoffe zu. verstehen. Diese festgestellte Steigerung des Ausbeutefaktors ist überraschend
und stellt einen wertvollen Beitrag zur Gesamtwirtsehaftlichkeit
des Verfahrens dar, da der Auisbeutefaktor
ein Maß des Wirkungsgrades ist, mit dem die assimilierbaren Kohlenwasserstoffe in Zellmaterial umgewandelt
werden und die Kosten dieser Kohlenwasserstoffe ein wesentlicher Faktor in den Kosten des Gesamtverfahrens
Sinde 109808/0241
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß die Kultivierung von Hefe nach einem Verfahren, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man Kohlenwasserstoffe verbrauchende Hefe in Fermentern vom Behältertyp in Gegenwart eines wässrigen
Nährmediums und eines die Hauptquelle von assimilierbarem
Kohlenstoff darstellenden Kohlenwasserstoffsubstrats sowie in Gegenwart eines freien Sauerstoff enthaltenden Gases
bei einem erhöhten Fermenterdruck im Bereich von 1,5 bis
4,0, vorzugsweise im Bereich von 2 bis 3 kg/cm absolut kultiviert.
Unter dem Fermenterdruck ist hier der mittlere Fermenterdruck,
doh. der Druck im Gasraum über der Gärmaische oder, wenn der Behälter vollständig gefüllt ist, der.Druck am
Schaumaustritt plus -1/2 des hydrostatischen Drucks des
Flüssigkeitsinhaltes zu verstehen,.
Zwar werden nachweisbare Vorteile erzielt, wenn lediglich unter einem erhöhten Fermenterdruck gearbeitet wird, jedoch
wird im allgemeinen bei dem gewählten Druck das System optimal gestaltet, Z0B0 in Bezug auf die Belüftungsmengen, die Kohlenwasserstoffkonzentrat'ion· und die Nährsalzkonzentrationen,
so daß die ausgewählten Mikroorganismen in der günstigsten Umgebung wachsen.
Eines der überraschenden Merkmale der Erfindung ist die
Tatsache, daß nur innerhalb des oben genannten«, verhältnismäßig engen Druckbereichs die Steigerung des Ausbeutefaktors
beobachtet wirdö Hierbei pflegt der Ausbeutefaktor
im Bereich zwischen 2 und 3 kg/cm absolut am höchsten
zu sein und anschließend abzufallen·
Es wurde jedoch experimentell festgestellt^ daß über den
gesamten Bereich von 1,5 bis 4 kg/cm absolut öle als
Gewicht der Trockenzelle» ausgedrückte Produktivität geateigert
werden kann, Zwar wird durch Arbeiten bei dem
höheren Druck ein Vorteil in Bezug auf die Produktivität
erzielt, jedoch muß dieser gegen den lacht eil des., kleiner
100808/0241" - .
werdenden Ausbeutefaktors abgewogen werden» Es ist somit kein wirtschaftlicher oder praktischer Vorteil zu erzielen,
wenn bei Drücken über 4 kg/cm absolut gearbeitet wird»
Der gewünschte Arbeitsdruck wird zweckmäßig durch Regelung
der Zufuhr von komprimiertem sauerstoffhaltigem Gas zum
Fermenter und/oder durch Anbringung geeigneter Verengungen an der Gasabnahme aus dem Fermenter eingestellte
Zwar stellt die Energie, die erforderlich ist, die mäßig erhöhten Permenterdrücke gemäß der Erfindung einzustellen
und aufrecht zu erhalten, zusätzliche Betriebskosten des Verfahrens dar, jedoch ist es ein weiteres Merkmal der
Erfindung, daß diese zusätzlichen Kosten weitgehend herabgesetzt werden können, wenn wenigstens ein Teil der Energie
der Austrittsgase aus dem Fermenter ausgenutzt wird, um zur Erzeugung und Aufrechterhaltung des gewünschten Drucks .
beizutragen* Dies kann zweckmäßig erreicht werden durch
Verwendung der aus dem Fermenter austretenden Gase zur Erzeugung wenigstens eines Teils der Energie für das Kompressorsystem,
das verwendet wird, um das sauerstoffhaltige Gas dem ersten oder gegebenenfalls nachgeschalteten
Fermenter zuzuführen
Eine andere Möglichkeit, den Energiebedarf eines aus
mehreren Fermentern bestehenden Systems weitgehend zu verringern, besteht gemäß der Erfindung darin, daß die Gase,
die aus einem oder mehreren beim gewünschten erhöhten Druck arbeitenden Fermentern austreten, wenigstens teilweise verwendet werden, um den Bedarf an sauerstoffhaltigem Gas eines weiteren Fermenters, der mit dem ersten
Fermenter in der Kaskadenreihe geschaltet ist, wenigstens teilweise au decken. Diese Ausführungsform findet insbe- *
sondere bei einem System Anwendung, bei dem cSie gesamten
Gase» die aus einem oder mehreren, bei verhältnismäßig hohen Drücken innerhalb des gewünschten Bereichs arbeitenden
Fermentern austreten, einem weiteren Ferraenter zugeführt
werden, der bei einem relativ niedrigeren Druck
109808/0241
20321S9
arbeitet β Zwar kann der verhältnismäßig niedrige Sauerstoffgehalt
der unter hohem Druck stehenden Austrittsgase zu schlechter Produktivität in dem weiteren Fermenter
führen,dem sie zugeführt werden, jedoch wird dies durch eine Einsparung im Energiebedarf und eine Einsparung in
der Zahl von Permentern, die zur Erzielung einer bestimmten Gesaratproduktivität erforderlich sind, wieder aufgewogen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung eignet sich besonders zur Kultivierung von Hefe auf einem Kohlenwasserstoffsubstrat,
das im wesentlichen aus geradkettigen Kohlenwasserstoffen besteht, und die anschließende Gewinnung der
Hefezellen beispielsweise durch Zentrifugierung der aus dem Fermenter austretenden Kulturflüssigkeit mit anschliessender
Trocknung zur Gewinnung eines trockenen Produkts, das sich zur Ergänzung von Viehfutter eignet. (
Die geradkettigen Kohlenwasserstoffe sind in den Einsatzmaterialien
gemäß der Erfindung gewöhnlich als Paraffine vorhanden, können jedoch auch als Olefine vorliegen., Gemische,
die geradkettige Paraffine und Olefine enthalten, sind ebenfalls geeignete
Als Ausgangsmaterialien für das Verfahren gemäß der Erfindung
eignen sich beispielsweise lormaIparaffinfraktionen,
die wenigstens 90 Gew«,-^ η-Paraffine enthalten und durch
Behandlung einer Destillatfraktion von Erdölfi zoB« Leuchtpetroleum
oder &asölen9 mit Molekularsieben erhalten worden SiHd0 Vorzugsweise wird eine Erdölfraktion verwendet,
die ein mittleres Molekulargewicht iiats das wenigstens
10 Ö-Atomen im
Unter den laier gebrauch tea Ausdruck S0H<sism fallen auch
He fegeiai solle« Bi® bi®r geaanntea H®£®a -siad
Syatem klassifiziert a das in "Sh® I©aeta =· a
gfwidy89 γόο Lodd©r unü ICrag@r=¥an HiJ (1952)„
von North Holland Publisliiag Gorapaaf (Ai!St®riam)s,
sohrieben lste
10S808/Ö241 ■'·· ; -"
Vorzugsweise gehört die verwendete Hefe zur Familie Cryptococcaceae, insbesondere zur Unterfarailie Cryptoeoccaceae.
Gegebenenfalls können jedoGh auch beispielsweise ascosporogene Hefen der Unterfamilie Saccharomycoideae
verwendet werden« Bevorzugte Gattungen der Unterfamilie Cryptococcoideae sind Torulopsis (auch als Torula
bekannt), Candida und Mycoderma. Bevorzugte Hefespezies
sind nachstehend genannt«
Besonders bevorzugt wird die Verwendung der speziellen
Stämme, deren Hinterlegungsnummern genannt sind. Die
Abkürzungen vor den Zahlen bezeichnen jeweils die Hinterlegungsstelle, und zwar kennzeichnet CBS die beim
Centraal Bureau voor Schimmeleultures, Baarn, Holland,
hinter!- ?Λβη Stämme, CMI die beim Commonwealth Mycological
Institut, Kew, England, hinterlegten Stämme und HCYC die
bei der National Collection of Yeast Cultures, Nutfield, England, hinterlegten Stämme*
Spezies | brumptii | Bevorzugter Stamm | Ir. | 2078; 3Jr. 599 93743 .376; Ir.153 |
Candida | blankii | |||
Il | cacoii | |||
Il | catenulata | 83350. IiCYC Nr | ||
Il | Qiferrii | |||
It | clausenii | |||
Il | humicola | |||
Il | intermedia | |||
Il | krusei | |||
η | lipolytica | |||
Il | melibiosi | CBS Hr. GMI Ir. HCYÖ Mr |
||
Il | melibiosica | |||
Il | parapsilosis | |||
Il | pulcherrima | CHI | ||
Il | rugosa | |||
H | stellatoidea | |||
Il | 109808/024 | |||
1 | ||||
Candida tropicalis ' NCYC Nr.4 " utilis CMI Nr.2331
Debaryomyces kloeckeri
Hansenula anomala
Pichia guilliermondii CBS Nr.2084; Nr.2031
Bhodotorula glutinis
Torulopsis famata ■ '
11 . magnoliae
Von den vorstehend genannten Stämmen werden Candida lipolytica und Candida tropicalis besonders bevorzugt. .
Candida lipolytica wurde kontinuierlich in einem mit Rührwerk versehenen Gärbehälter kultiviert, der ein Arbeitsvolumen von 20 1 hatte, wobei ein Gemisch von n-Paraffinen
mit 11 bis 14 C-Atomen im Molekül als Kohlenwasserstoffsubstrat verwendet wurde. Nach einer Anlaufzeit, während
der die Kultur die gewünschte Konzentration an Hefezellen für kontinuierlichen Betrieb erreichte, wird mit der
kontinuierlichen Zuführung von wässrigem mineralischem Medium und Kohlenwasserstoffsubstrat begonnen, um eine
Verdünnungsrate der Gärmaische von 0,1 aufrecht zu erhalten. Die Temperatur wird bei 300C und der pH~Wert der Gärmaische
durch kontinuierlichen Zusatz von Ammoniak bei 5,5 gehalten. Das verwendete wässrige Mineralmedium hatte folgende
Zusammensetzung:
(NH4J2HPO4 2 g
KCl 1,15 g
MgSO4.7H2O 0,65 g
ZnSO4 0,17 g
MnSO4.4H2O 0,045 g ■*
PeSO4.7H2O 0,068 g
Leitungswasser 200 ml
Hefeextrakt 0,025 g
Destilliertes Wasser zur Auffüllung auf 1000 ml
109808/0241
Die Gärmaische wurde kräftig gerührt, während Luft in
einer Menge und unter einem Druck, die zur Aufrechterhaltung
des Fermenterdrucks bei dem gewünschten Wert erforderlich .waren, eingeführt wurde.
Drei Versuche wurden bei drei verschiedenen Permenterdrücken durchgeführt. Beim ersten Versuch lag der Permenterdruck
sehr dicht bei Normaldruck, d.h. dieser Versuch wurde nicht gemäß der Erfindung durchgeführt.
Versuch'
1 2 3
Zugeführte Kohlenwasserstoffmenge, g/l Zuführungsmenge des Mediums, i/Std.
Temperatur, 0C Verdünnungsrate
Pg-Wert
. Zugeführte Luftmenge, V/V/Min.
. Zugeführte Luftmenge, V/V/Min.
Eintrittsdruck der Luft, kg/cm2
■ 2 * Fermenterdruck, kg/cm (mittlerer Permenterdruck in
kg/cm2 absolut) Gewicht der trockenen Zellen, g/l
Ausbeutefaktor Ausnutzung von Kohlenwasserstoffen Gelöster Sauerstoff in der
Gärmaische, $> der Sättigung . etwa
Das vorstehende Beispiel zeigt, daß ein wesentlicher Anstieg der Produktivität, ausgedrückt als Gewicht der
Trockenzellen, und ein Anstieg des Ausbeutefaktors erreicht wird, auch wenn die anderen Verfahrensbedingungen
im wesentlichen konstant gehalten werden und lediglich der Ferpenterdruck variiert wird, .'■--..
35,4 | 34,9 | 34,8 |
1,9 | 1,9 | 1,9 |
30 | 30 | 30 |
0,1 | 0,1 | 0,1 |
5,5 | 5,5 | 5,5 |
0,5 | 0,5 | 0,5 |
1,3 | 1,7 | 2,1 |
1,1 | 1,5 | 2,0 |
10,2 | 12,6 | 13,2 |
0,57 | 0,62 | 0,72 |
0,49 | 0,60 | 0,53 |
Bei diesem Versuch wurde gleichzeitig mit der Erhöhung des Arbeitsdrucks a) die zugeführte Kohlenwassers-boffisenge
so eingestellt, daß die Fermentation nicht icohlenwasser-
109808/0241
- ίο - .
s toff-'begrenzt wurde, b) die Zusammensetzung. deg.-NÄhr-r ,,..·.
mediums so eingestellt, daß d:ie; Vermeidung etoer.legren·^ :t!
zung durch Nährstoffe-sichergestellt-war, undo) falls·.;? (:,
erforderlich, die zugeführte Luftmenge- so eingeAiiellt, (;. .,,
daß die Vermeidung einer*Begrenzung durch.Sauerstoff,
sichergestellt war. Der Druck wurde stufenweise um je .
0,5 kg/cm über den Bereich von 1,5 bis 3 kg/cm absolut
gesteigert. . .r r. . ;
Candida lipolytica wurde in einem mit Rührwerk',;versehenen·
Fermenter vom Behältertyp, der ein Arbeitsvolumen von 1800 1 hatte, kontinuierlich kultiviert, wobei als Kohlen-Wasserstoffsubstrat
ein Gemisch von η-Paraffinen mit 10 bis 14 C-Atomen im Molekül verwendet wurde. Nach einer
Anfahrtzeit, während der die Kultur eine gewünschte Konzentration von Hefezellen für kontinuierlichen Betrieb
erreichte,.wurde mit der kontinuierlichen Zuführung des wässrigen Nährmediums und des Kohlenwasserstoffsubstrats
begonnen, um eine Verdünnungsrate der Gärmaische von 0,15 aufrecht zu erhalten. Die Temperatur wurde bei 320C
und der p^-Wert des Kulturmediums durch kontinuierlichen
Zusatz von Ammoniak bei 5f5 gehalten«
Das wässrige mineralische Medium$ das während der Betriebs-
zeit !bei 1,5 kg/cm verwendet wurde» hatte die in Beispiel
1 angegebene Zusammensetzung,,
Wie bereits erwähnt,, wurden die Sal^konzentrationen während
des Versuchs mit steigendem Druck erhöht, um sicherzustellen,
daß das System nicht durch Nährstoffe begrenzt wurde·
Die Gärmaische wurde kräftig gerührt8 wätorenä Luff in
einer Menge zugeführt wm?cle9 die sicherstellte 8 daß keine
Begrenzung des Systems öureh Sauerstoff vorlag. Die Geschwindigkeit dee Rütetrs wurde wfibrend ies Versuche konstant
bei 320 "UpI!
- ti -
Der Versuch wurde über eine längere Zeit fortgesetzt, die etwas über 2000 Stunden lag. Der Fermenterdruck betrug
zu Beginn 1,5 kg/cm absolut und wurde während des Ver-
2 ' 2
suchs in Abständen auf 2 kg/cm', dann auf 2,5 kg/cm und
schließlich auf 3 kg/cm erhöht. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
Mittlerer Fermenter- .
druck, kg/cm2 absolut
Zugeführte Kohlenwasserstoffmenge, g/l ..,. _.,. _.,.. ,_,,
Zuführungsmenge des Nähr- -'™
mediums, 1/Std.
Zugeführte luftmenee, V/V/Minute
Gewicht der trockenen Zellen, g/l
Ausbeutefaktor
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen, daß bei einem mittleren
Permenterdruck von 3 kg/cm absolut der Ausbeutefaktor,
der mit steigendem Druck stieg, zu fallen begann, obwohl die Produktivität, ausgedrückt als Gewicht der trockenen
Zellen, noch stieg.
1,5 . | 2 | 2,5 | 3 |
17,0 | 20,0 | 24,1 | 30,5 |
270 | 260 | 270 | 270 |
0,75 | 0,74 | 0,85 | 1,07 |
13,9 | 17,7 | 21,6 | 26,2 |
0,87 | 0,91 | 0,92 | 0,89 |
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Claims (6)
1) Kontinuierliches Verfahren zur Kultivierung von Hefe, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Kohlenwasserstoffe verbrauchende Hefe kontinuierlich in einem üblichen behälterfö'rmigen
Fermenter in Gegenwart eines wäßrigen Nährmediums und eines die Hauptquelle assimilierbaren Kohlenstoff bildenden Kohlenwasserstoffsubstrats in Gegenwart eines freien
Sauerstoff enthaltenden Gases und bei erhöhtem Permenterdruck im Bereich von 1,5 bis 4,0, vorzugsweise 2 bis 3 kg/
ρ
cm absolut kultiviert.
cm absolut kultiviert.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Permenterdruck, Belüftungsmenge, Kohlenwasserstoffkonzentra
tion und Nährsalzkonzentration so optimal einstellt, daß
die günstigsten Wachstumsbedingungen für die Hefe erreicht werden.
die günstigsten Wachstumsbedingungen für die Hefe erreicht werden.
3) Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2t dadurch gekennzeichnet,
daß man die Austrittsgase aus dem Fermenter zur Schaffung
wenigstens eines Teils der Energie für das Kompressorsystem verwendet, das das sauerstoffhaltige Gas dem Fermenter zuführt.
wenigstens eines Teils der Energie für das Kompressorsystem verwendet, das das sauerstoffhaltige Gas dem Fermenter zuführt.
4) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis j5, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Kohlenwasserstoffsubstrat eine Normalparaffinfraktion
mit einem Gehalt von wenigstens 90 Gew.-% an
η-Paraffinen verwendet, die durch Molekularsiebbehandlung
eines aus Erdöl stammenden Kerosins oder Gasöl erhalten
worden sind. ·
η-Paraffinen verwendet, die durch Molekularsiebbehandlung
eines aus Erdöl stammenden Kerosins oder Gasöl erhalten
worden sind. ·
5) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man Hefe der Familie Cryptococcaceae kultiviert,,
109808/0241
6) Verfahren nach Anspruch 5* dadurch gekennzeichnet, daß man
Hefe der Gattung Candida, vorzugsweise vom Stamm Candida lipolytica, kultiviert. '
-ItMOI/0241
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---|---|
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