DE1642600C3 - Verfahren zur Kultivierung von Mikroorganismen - Google Patents

Verfahren zur Kultivierung von Mikroorganismen

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DE1642600C3
DE1642600C3 DE19681642600 DE1642600A DE1642600C3 DE 1642600 C3 DE1642600 C3 DE 1642600C3 DE 19681642600 DE19681642600 DE 19681642600 DE 1642600 A DE1642600 A DE 1642600A DE 1642600 C3 DE1642600 C3 DE 1642600C3
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Germany
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zone
broth
cultivation
fermenter
microorganisms
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Expired
Application number
DE19681642600
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English (en)
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Aime Barat Frederic Epernon Eules et Loire Belot (Frankreich)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BP PLC
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BP PLC
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Description

Die kontinuierliche Züchtung von Mikroorganismen in einer Kultivierungszone in Gegenwart eines wäßrigen Nährmediums, eines Kohlenwassersiloffmaterials als Kohlenstoffquelle und von Sauerstoff ist bekannt. So wird beispielsweise in den DL-PS 50 519 und 50 522 die Züchtung von Hefestämmen auf unter Normalbedingungen flüssigen Kohlenwasserstoffausgangsmaterialien geschildert, die insbesondere C10-Verbindungen und höhere Kohlenwasserstoffe sind. Auch die Verwendung normalerweise gasförmiger Kohlenwasserstoffe als Kohlenstofflieferant ist schon vorgeschlagen worden.
Bei den Arbeiten mit normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoffen, insbesondere Methan, ist festgestellt worden, daß die nach der bisher bekannten Verfahrenstechnik einstellbaren Zelldichten in der Kultivierungsstufe niedrig liegen und insbesondere für ein wirtschaftlich arbeitendes kontinuierliches Verfahren verbesserungsbedürftig sind. Von dieser Aufgabe ausgehend bringt die Erfindung ein Verfahren, das das Erreichen einer höheren Zelldichte bei der Kultivierung der Mikroorganismen möglich macht.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Kultivierung von Mikroorganismen unter Verwendung von Kohlenwasserstoffen als Kohlenstoffquelle und in Gegenwart einer wäßrigen Nährlösung sowie in Gegenwart von Sauerstoff, wobei man in einer Kultivierungszone in Gegenwart des wäßrigen Nährmediums, eines normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoffs, und in Gegenwart von Sauerstoff kontinuierlich einen Mikroorganismus kultiviert, der ein den Kohlenwasserstoff verbrauchender Stamm ist, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man weiterhin die Brühe kontinuierlich in eine Ruhezone in einem Kreislauf außerhalb des Fermenters abzieht und einen Teil der Brühe aus der Ruhezone in die Kullivierungszone zurückführt, wobei das Voluinenverhältnis der Brühe in der Ruhezone zur Brühe in der Kultivierungszone weniger als 1 :2 beträgt
Am günstigsten wird aus der Ruhezone eine Produktfraktion zur Gewinnung des Mikroorganismus abgezogen.
Die Kultivierungszone wird normalerweise durch mechanisches Rühren und/oder durch die Belüftung der Brühe in einem turbulenten Zustand gehalten. Durch die Arbeitsweise gemäß der Erfindung kann der Mikroorganismus in der Ruhezone unter Bedingungen begrenzter Bewegung in der Brühe gehalten und auf diese Weise sein Wachstum begünstigt werden. Der Mikroorganismus wird dann wieder mit ausreichendem Sauerstoff versorgt, bevor sein Wachstum sauerstoffbegrenzt wird.
Unter den Ausdruck »normalerweise gasförmiger Kohlenwasserstoff« fallen auch Gemische von normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoffen. Der normalerweise gasförmige Kohlenwasserstoff ist am besten Methan oder enthält dieses. Weitere geeignete, normalerweise gasförmige Kohlenwasserstoffe sind Äthan, Propan und Butan.
Unter den hier gebrauchten Ausdruck »Mikroorganismus« fallen auch Gemische von Mikroorganismen. Ais Mikroorganismen, die auf die hier beschriebene Weise kultiviert werden, kommen Hefen, Pilze und Bakterien in Frage.
Die Bakterien gehören zweckmäßig zur Ordnung Pseudomonadales, am besten zu den Familien Methanomonadaceae oder Pseudomonadaceae. Zu den geeigneten Spezies gehören Methanomonas methanica (auch als Pseudomonas methanica oder Bacillus methanicus bekannt), Methanomonas rnethano-oxydans, Pseudomonasoxalaticus und Methylococcus encapsulatus.
Ein geeignetes Nährmedium für Bakterien hat die folgende Zusammensetzung (pro Liter):
(NH4J2SO4 ig
K2HPO4 0,75 g
KH2PO4 0,5 g
Na2HPO4 0,5 g
MgSO4 0,3 g
KCl 0,04 g
CaCl2 0,015 g
CuSO4 · 5 H2O
(als Cu) 5 Mikrogramm
MnSO4 · 5 H2O
(als Mn) 5 Mikrogramm
ZnSO4 ■ 7 H2O
(als Zn) 30 Mikrogramm
H3BO3(alsB) 10 Mikrogramm
MoO3(alsMo) 10 Mikrogramm
Glycin 10 mg
Das Produkt aus dem Fermenter wird zur Gewinnung des Mikroorganismus am besten wie folgt behandelt: Das Produkt wird aus der Ruhezone abgezogen und teilweise in die Kultivierungszone zurückgeführt und teilweise mit oder ohne Zwischenbehandlung durch Zentrifugieren und/oder Filtration behandelt. Die Zwischenbehandlung kann beispielsweise aus einer Denaturierung des Proteins beispielsweise durch Erhitzen und/oder Ansäuern bestehen.
Beispiel
Die verwendete Vorrichtung bestand aus einem 5 1-Glasfermenter in Form eines stehenden zylindrischen Gefäßes, das einen Innendurchmesser von 10 cm und eine Höhe von 70 cm hatte. Der Fermenter wurde mit einer Glasfritte für die Einführung von Gasen am unteren Ende versehen und hatte einen Eintritt für das wäßrige Medium unmittelbar über der Gasfritte. Eine Entnahmestelle am oberen Ende des Fermenters war mit dem oberen Ende eines stehenden zylindrischen Gefäßes verbunden, das einen Innendurchmesser von 10 cm und eine Höhe von 70 cm hatte und als »Ruhezone« diente. Eine Entnahme für restliches Ga:s
war am oberen Ende der »Ruhezone« vorgesehen, und eine am unteren Ende der Ruhezone vorgesehene Entnahme war für die Rückführung von wäßrigem Medium mit dem unteren Ende des Fermenters verbunden. Eine Entnahmestelle für Produkt war am unteren Ende der Ruhezone vorhanden.
Der verwendete Mikroorganismus wurde aus einer nicht identifizierten gemischten Population von Bakterien erhalten, die methanverbrauchende Bakterien enthielt und aus Teichschlamm wie folgt isoliert worden war:
In einen 250-ml- Kolben wurden 100 ml eines mineralischen Anreicherungsmediums der folgenden Zusammensetzung (pro Liter) gegeben:
«5
20
(NH02SO4 ig
KjHPOh 0,75 g
KH2PO4 0,5 g
Na2HPO-, 0,5 g
MgSO4 0,3 g
KCl 0,04 g
CaCl2 0,015 g
CuSO4 · 5 H2O
(als Cu) 5 Mikrogramm
MnSO4 · 5 H2O
(als Mn) 5 Mikrogramm
ZnSO4 · 7 H2O
(als Zn) 30 Mikrogramm
H3BO3(alsB) 10 Mikrogramm
MoO3(alsMo) 10 Mikrogramm
Wasser zur Auffüllung auf 1 1
Nach Zusatz von 10 g Teichschlamm wurde das Gemisch unter einer Atmosphäre aus Methan und Luft im Verhältnis von 1 :4 bis 1 :1 gehalten, während der Kolben bewegt und gedreht wurde. Nach 14 Tagen wurden 5 bis 10 Vol.-% des Gesamtgemisches verwendet, um weitere 100 ml des mineralischen Mediums zu impfen. Die Impfung wurde fünfmal wiederholt. Das so erhaltene Impfmaterial wurde zusammen mit frischem mineralischem Anreicherungsmedium der vorher verwendeten, vorstehend beschriebenen Zusammensetzung in den Fermenter eingeführt, wobei außerdem 10 mg Glycin pro Liter zugesetzt wurden.
Als Substrat wurde Methan mit einer Raumströmungsgeschwindigkeit von 4 V/V/Std. durch die Glasfritte in Mischung mit Luft, die mit 16 V/V/Std. zugeführt wurde, in den Fermenter eingeführt.
Die Temperatur im Fermenter wurde bei 3O0C und der pH-Wert bei 6,6 gehalten. Ein wäßriges Nährmedium, das die obengenannte Zusammensetzung hatte, wurde kontinuierlich in einer solchen Menge in den Fermenter gegeben, daß eine Verdünnungsrate von 0,05 aufrechterhalten wurde. Die Kreislaufführung von wäßrigem Nährmedium erfolgte durch den Fermenter und die Ruhezone in einer Menge von 301/Std. durch ständiges Pumpen.
Unter den Bedingungen der kontinuierlichen Kultivierung (nach Entlüftung durch Absitzenlassen) betrug die Zelldichte der Brühe an der Entnahmestelle aus dem Fermenter 1,5 g/l und die Zelldichte der Brühe an der Entnahmesteile der Ruhezone 2,0 g/l. An der Entnahmestelle wurde eine solche Menge der Brühe aus dem System entfernt, daß das Flüssigkeitsvolumen im System konstant gehalten wurde. Ausgebrauchtes Gas wurde kontinuierlich an der Gasabzugsstelle am oberen Ende der »Ruhezone« abgezogen.
Durch Zentrifugieren wurde eine Biomasse als Produkt gewonnen.
AJs Folge der Verwendung der »Ruhezone« in einem Kreislauf außerhalb des Fermenters war die Zelldichte des aus dem System abgezogenen wäßrigen Mediums höher, als sie ohne Verwendung dieses äußeren Systems gewesen wäre.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Kultivierung von Mikroorganismen unter Verwendung von Kohlenwasserstoffen als Kohlenstoffquelle und in Gegenwart einer wäßrigen Nährlösung sowie in Gegenwart von Sauerstoff, wobei man in einer Kultivierungszone in Gegenwart des wäßrigen Nährmediums, eines normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoffs, und in Gegenwart von Sauerstoff kontinuierlich einen Mikroorganismus kultiviert, der ein den Kohlenwasserstoff verbrauchender Stamm ist, dadurchgeken η zeichnet, daß man weiterhin die Brühe kontinuierlich in eine Ruhezone in einem Kreislauf außerhalb des Fermenters abzieht und einen Teil der Brühe aus der Ruhezone in die Kultivierungszone zurückführt, wobei das Volumenverhältnis der Brühe in der Ruhezone zur Brühe in der Kultivierungszone weniger als 1 :2 beträgt.
DE19681642600 1967-03-03 1968-02-21 Verfahren zur Kultivierung von Mikroorganismen Expired DE1642600C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

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GB1008667 1967-03-03
DEB0096746 1968-02-21

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DE1642600C3 true DE1642600C3 (de) 1977-08-18

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