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"Sicherheitsreifen und Verfahren zu seiner Herstellung" Die Erfindung
betrifft einen Sicherheitsreifen für Luft- und Landfahrzeuge, welcher mit der Reifendecke
verbundene Gleitschutzmittel aufweist.
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Bei bekannten Sicrlerheitsreifen sind in der Reifendecke gleichmißig
verteilte Metallstifte (Spikes) vo-gesehen, die senkrecht zur Oberfläche der Reifendecke
derart eingesetzt sind, daß sie mit ihren kopfseitigen Enden aus der Lauffläche
des Reifens herausragen. Gegenüber Reifen ohne solche Gleitschutzmittel bositzen
diese bekannten Sicherheitsreifen den Vorteil einer wesentlich höheren Haftung auf
einer vereisten Unterlage. Diesem Vorteil stehen aber eine Reihe von Nachteilen
gegenüber. So lockern sich die Metallstifte bereits nach kurzer Betriebsdauer
aufgrund
der unzureichenden Verankerung in der Reifendecke, wodurch einzelne und mehrere
benachbarte Metall stifte bei starken Verzögerungen bzw. Beschleunigungen des Reifens
aus der Reifendecke herausgerissen werden können. Die Folge ist, daß die Haftung
des Sicherheitsreifens während einer Radumdrehung ungleichmäßig wird, was zum Ausbrechen
einzelner oder aller Räder und damit zuia Schleudern des Fahrzeuges führen kann.
Hinzu kommt, daß während der kalten Jahreszeit in mittleren Breitengraden die Verkehrsstraßen
bzw. Landebahnen sehr häufig eisfrei sind oder zumindest ir Zustand von einer Region
zur anderen wechselt. Da aber Sicherheitsreifen im allgemeinen über den gesamten
Zeitraum der kalten Jahreszeit hinweg auf den Rädern des Fahrzeuges montiert bleiben,
bestehen beim Betrieb von herkömmlichen Sicherheitsreifen nur zeitweilig jene zu
einer vorteilhaften Anwendung gegebenen Verhältnisse. Neben einer vorzeitigen Abnutzung
auf einer eisfreien Unterlage ist ein besonderer Nachteil darin zu sehen, daß das
Abrollen eines herkönmilichen Sicherheitsreifens auf einer eisfreien Fläche stets
ungleichmäßiger erfolgt als das Abrollen eines Reifens ohne Gleitschutzmittel. Diese
Eigenschaft herkömmlicher Sicherheitsreifen führt nicht nur zu einer vermehrten
Stoßbelastung des Federungssystems des Fahrzeugs, sondern sie bedingt insbesondere
bei Personenkraftfahrzeugen eine vergrößerte Geräuschbelastlgung der Fahrzeuginsassen.
Uberdies ist die Bremsverzögerung eines Sicherheitsreifens auf trockener Unterlage
um ein mehrfaches geringer als die eines Reifens ohne Gleichschutzmittel.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Nach teile
herkömmlicher Sicherheitsreifen zu vermeiden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß als C;leitscbutz mittel in Führungseinrichtungen radial verschiebbar
gelagerte
Metallstifte (Spikes) vorgesehen sind und daß in der Reifendecke
mechanisch-pneumatische Arbeitsmittel angeordnet sind, mittels derer die Metall
stifte in die bzw. aus der Reifendecke versenk- und ausrückbar sind.
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In Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß jede Führungseinrichtung
wenigstens einen, von einem Gummistollen zumindest teilweise umschlossenen zylinder-
oder quaderförmigen Halterungsrahmen sowie mindestens eine in dem Halterungsrahmen
mittig befestigte Führungshülse aufweist, wobei die Längsachse der Führungshülse
in radialer Richtung verläuft.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist jede Führungshülse mit
wenigstens zwei parallel zur Längsachse verlaufenden Führungsschlitzen versehen
und an jedem Metallstift ist in Höhe des axialen unteren Drittels wenigstens ein
Führungsstift rechtwinklig befestigt, welcher die den Metallstift umgebende FUhrungshUlse
an deren Führungsschlitzen durchsetzt.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß als mechanische
Arbeitsmittel Rückholfedern vorgesehen sind, welche innerhalb der Halterungsrahmen
um die Führungshüsen angeordr.et sind, und auf die Metallstifte eine radial nach
innen gerichtete Druckwirh mg ausüben.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist innerhals
der Reifendecke in einem gleichbleibenden Abstand zur Lauffläche wenigstens ein
ringförmig gekri£mm2,ter Kanal vorgesehen und zwischen der Lauffläche und dem ringförmigen
Kanal sind über den Reifenumfang gleichmäßig verteilte mylinder- oder quaderförmige
EUhrungsschächte angeordnot, in welche die Führungseinrichtungen einsetzbar sind.
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Eine vorteilhafte Möglichkeit besteht darin, daß in jedem ringförmigen
Kanal ein als pneumatisches Arbeitsmittel dienender, in seinem Volumen veränderbarer
DrucEschlauch eingelegt ist, wobei der Druckschlauch im Bereich der Führungsschächte
gegen die Kraftrichtung der Rückholfedern auf die Metallstifte über Druckplatten
einwirkt, welche mit den aus den FührungshiSen ragenden fußseitigen Enden der Metallstifte
verbunden sind.
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In zweckmäßiger Weise sind die Druckschläuche durch eine gemein same
flexible Druckleitung verbunden, die mittels eines an dem Reifenwulst befestigten
Absperrorgans wahlweise mit einem Druckluftvorratsbehälter oder mit der Außenatmosphäre
verbindbar ist.
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Bei einer weiteren Ausführungsform ist als Druckluftvorratsbehälter
ein innerhalb der Reifendecke angeordneter ringförmig gekrümmter Hauptluftkanal
vorgesehen, welcher über eine Hauptdruckleitung mit einem weiteren an dem Seitenwulst
befestigten Absperrorgan verbunden ist.
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Bei einer weiteren Ausführungsform ist als Druckluftvorratsbehälter
ein Hauptdruckschlauch vorgesehen, der in eine nach der Innenseite der Reifendecke
sich öffnende Ringnut der Reifendecke eingelegt ist und über eine Hauptdruckleitung
mit einem weiteren an dem Seitenwulst befestigten Absperrorgan vertunden ist.
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Nach einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung weisen die Wandungen
der Führungsschächte und die ihnen gegenüberliegenden Mantelflächen der Gummistollen
ein sägezahnförmiges Profil auf.
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In bevorzugter Weise besitzen die Gummistollen wenigstens zwei Halterungsflansche
welche in Ausnehmungen der Führungsschächte eingreifen und mit diesen durch Arretierstifte
verbunden sind.
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Eine weitere Ausbildungsmöglichkeit der Erfindung isi; darin zu sehen,
daß die Arretierstifte aus einem Längsschaft und eInem
Querschaft
bestehen, wobei der Querschaft mittig am Fuß des Längsschaftes befestigt ist, und
der Längsschaft an seinem kopfseitigen Ende einen Längsschlitz sowie im Bereich
des oberen Drittels eine ringförmige Eindrehung aufweist.
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Zweckmäßigerweise sind zur Aufnahme der Arretierstifte in den Ausnehmungen
der Führungsschächte schlitzförmige Nuten angebracht, welche am Nutengrund eine
zylinderförmige Ausdrehung aufweisen, deren Durchmesser der Lange des Querschaftes
entspricht.
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Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit besteht darin, daß jeder lltrungsflansch
eine axiale Bohrung aufweist, in welcher das kopfseitige Ende des Längsschaftes
des betreffenden Arretierstiftes gehaltert ist, daß in der unteren Hälfte des Halterungst
flansches rechtwinklig zu der axialen Bohrung eine halbzylindrische Ausnehmung vorgesehen
ist, in welcher eine Arretierfeder wa den die Bohrung durchsetzenden Längsschaft
des Arretierstiftes angeordnet ist und daß die Arretierfeder auf den Arretierstift
über eine U-förmige Scheibe einwirkt, welche in der ringförmigen Eindrehung des
Arretierstiftes eingerastet ist.
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Eine weitere lösung der Aufgabe besteht darin, daß als Gleitschutzmittel
Metallspäne vorgesehen sind, die zumindest teilweise von der Reifendecke eingeschlossen
sind.
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In zweckmäßiger Weise ist der Durchmesser der Metallspäne in einem
bestimmten Verhältnis zum Durchmesser und zur Breite des Sicherheitsreifens gewählt.
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Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheitsreifens wird ein
Verfahren vorgeschlagen, bei welchem auf eine innere Matrize zweier konzentrisch
angeordneter ringförmiger Preßmatrizen ein Textilgürtel als Karkasse aufgebracht
wird, die beiden
Preßmatrizen auf eine konstante Temperatur erwärmt
werden, zwischen die beiden Preßmatrizen eine flüssige Preßmasse aus synthetischem
Kautschuk eingebracht wird und die beiden Preßmatrizen gegeneinander gepreßt werden,
welches sich erfindungsgemäß dadurch auszeichnet, daß auf der Karkasse zur Bildung
der ringförmigen Kanäle sowie der Druckluftkammer mechanisch miteinander verbundene
Formschläuche befestigt werden, welche vor dem Einbringen der Preßmasse mit einem
Füllmittel gehüllt werden, das nach Beendigung des Preßvorgangs aus den Formschläuchen
wieder entfernt wird und daß die Führungsschächte mittels quader- oder zylinderförmiger
Zapfen der Innenfläche der äußeren Preßmatrize während des Preßvorgangs geprägt
werden in In vorteilhafter Weise werden die ur Bildung der ringförmigen Kanäle vorgesehenen
Formschläuche die Druckschläuche eingelegt Ein zusätzliches Verfahren zur Hestellung
eines Sicherheitsreifens gemäß der zweisten Lösung der Aufgabe sieht vor, daß in
die flüssige Preßmasse gehärtete Metallspane eingestreut werden und die beiden Preßmatrizen
in eine Rotationsbewegung tersetst werden, bis sich sämtliche metallspäne in einer
äußeren Randzone des Sicherheitsreifens angesammelt haben, Eine weitere Möglichkeit
für die Durchführung des zusätzlichen Verfahrens besteht darin, daß in die Preßmasse
einzelne Kissen von geflochtenen Metallspänen eingebracht werden Die Erfindung wird
mit ihren Einzelheiten und vorteilen anhand der in den Zeichnungen veranschaulichten
Ausführungsbeispiele näher erläutert; darin zeigt Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht
eines entlang einer Umfangslinie aufgeschnittenen Sicherheitsreifens gemäß
der
Erfindung, bei dem die Führungseinrichtungen herausgenommen worden sind, Fig. 2
eine perspektivische Teilansicht des querschnittenen Sicherheitsreifens gemäß Fig.
1, Fig. 3 einen Schnitt durch die Verbindung zwischen einem Teil einer Führungseineinrichtung
und der Reifendecke im nicht arretierten Zustand Fig. 3a einen Schnitt durch die
Verbindung gemäß Fig. 3 im arreitierten Zustand, Fig. 4 eine perspektivische Ansicht
eines Schnittes durch eine in einer quaderförmigen Ausnehmung der Reifendecke eingesetzte
Führungseinrichtung, Fig. 5 ein Schaltbild des pneumatischen Systems des Sicherheitsreifens
und Fig. 6 einen Querschnitt durch einen Sicherheitsreifen mit in der Reifendecke
eingebrachten Metallspänen.
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Der Sicherheitsreifen (Fig 1) ist in der üblichen Weise aus schmalen,
auf der Radfelge aufliegenden Seitenwulsten 1 und einer verbreiterten Relfendecke
2 aufgebaut, wobei die Lauffläche 3 der Reifendecke 2 eine nicht dargestellte Profilierung
aufweist. Die Reifendecke 3 wird in ihrer Längsrichtung, d. h.
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in Laufrichtung des abrollenden Sicrheitsreifens, von zwei ringförmig
gekrümmten Kanälen 4 (Fig. 1 und Fig. 2) dicht oberhalb einer Karkasse 5 der Reifendecke
2 durchzogen. Die Kanäle (4) sind dabei symmetrisch zur Laufflächenmitte im Bereich
der beiden äußeren Enden der Reifendecke 2 angeordnet und bc sitzen einen in den
Ecken gerundeten Rechteckqtlerschnitt. Dj.
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Reifendecke 2 ist oberhalb der Kanäle 4 in regelmäßigen Abständen
von Führungsschächten 6 durchbrochen, wodurch eine Verbindung zwischen der Lauffläche
3 und den Kanälen 4 hergestellt ist. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig 1 und
Fig. 2 sind die Führungsschächte 6 quaderförmig gestattet; sie können aber auch
eine zylindrische Farm besitzen, was fertigungstechnisch unter Umständen vorteilhafter
sein kann. In die Führungsschächte 6 sind Führungseinrichtungen 7 (Fig. 4) einsehbar,
die zur Halterung in der Reifendecke 2 an ihrem äußeren Mantel sägezahnförmige Vorsprünge
8 und zwei Befestigungsflansche 9 aufweisen, welche in sägezahnförmige Rippen 10
bzw. Ausnehmungen 11 der Führungsschächte 6 eingreifen.
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Die Verbindung zwischen den Befestigun;gsflanschen 9 jeder Führungseinrichtung
7 und der Reifendecke 2 wird, wie aus den Fig. 3 und 3a hervorgeht, durch je einen
Arretierstift 12 hergestellt, der einen Längsschaft 13 und einen am Fuß des Längsschaftes
13 befestigten Querschaft 14 aufweist. Der Längsschaft 13 ist in einer Bohrung 15
des Befestigungsflansches 9 geführt, während der Querschaft 14 in einer schlitzförmigen
Nut 16 in der Reifendecke 2 im Boden der Ausnehmung 11 einsetzbar ist (Fig. 3).
Die Nut 16 weist am Nutengrund eine zylinderförmig Ausdrehung 17 auf, deren Symmetrierachse
die verlängerung der Längsachse der Nut 16 bildet und deren Durchmesser der Länge
des Querschaftes 14 entspricht. Die zylinCerförmige Ausdrehung 17 ermöglicht es,
daß der durch die Nut 16 bis zu deren Nuten grund eingebrachte Arretierstift 12
(Fig. 3a) um seine Längs acnse verdrellt werden kann. Die Verdrehung erfolgt mittels
eines Werkzeuges, das in einen Schlitz 18 am kopfseitigen Ende des Längsccllastes
13 einsetzbar ist. Da der Querschaft 14 ein Heraussieven des Arretierstiftes 12
nur bei Vordrehungswinkeln von = n . 1800 (n = 0, 1, 2, 5 ...) ges4vattet -nämlich,
wenn sich der Querschaft 14 genau unterhalb der schlitz
förmigen
Nut 16 befindet - ist der Arretierstift 12 bei'allen Verdrehungswinkeln = n . 1800
in der Ausdrehung 17 arretiert.
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Zur Sicherung des Arretierstiftes 12 gegen Verdrehung infolge von
Deformationen des Sicherheitsreifens besteht zwischen dem Arretierstift 12 und dem
Befestigungsflansch 9 eine stetig kraftschlüssige Verbindung. Hierzu ist in der
unteren Hälfte des Befestigungsflansches 9 senkrecht zu der Bohrung 15 eine nach
außen geöffnete halbzylindrischeAusnehmung 19 vorgesehen, die von dem Arretierstift
12 durchsetzt wird. Am Boden der Ausnehmung 19 ist um den Arretierstift 12 eine
Arretierfeder 20 angeordnet, die auf den Arretierstift 12 über eine in einer ringförmigen
Eindrehung 21 des Arretierstiftes 12 eingerastete U-förmige Scheibe 22 einwirkt.
Der Kraftvektor der Arretierfeder 20 ist dabei so gerichtet, daß der Querschaft
14 gegen die obere Wandung der Ausdrehung 17 gedrückt wird. Als Arretierfedern 20
können Schrauben-, Teller- oder Gummifedern verwendet werden.
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Die sägezahnförmigen Vorsprünge 8 und die Befestigungsflansche 9 sind
wie in der Fig. 4 dargestellt ist Teile eines den äußeren Mantel jeder Führungseinrichtung
7 bildenden Gummi stollens 23. Die Gummistollen23 füllen dabei die jeweiligen Führungsschächte
6 vollständig aus, so daß keinerlei Beeinträchtigung der Laufflächenbeschaffenheit
des Sicherheitsreifens auftritt.
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Jeder Gummi stollen 23 umschließt wenigstens einen Halterungsrahmen
24, welchr an seiner äußeren Oberfläche eine Anzahl von Verankerungshaken 25 zur
Erhöhung der Haftung zwischen dem Gummi stollen 23 und der Oberfläche des Halterungsrahmens
24 aufweist.
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Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausfilhrungsbeisniel sind vier aneinanderstoßende
quaderförmige Haltuungsrahmen 24 vorgesehen,
die eine gemeinsame
obere und untere Rahmenplatte 26 bzw. 27 besitzen. Anstelle eines Quaders kann für
die äußere Form eines Halterungsrahmens 24 auch ein Zylinder gewählt werden, insbesondere
bei einer zylinderförmigen Ausbildung des Gummistollens 23 bzw. des Fihrungsschachtes
6. Zwischen der oberen und der unteren Rahmenplatte 26 bzw. 27 jedes Halterungsrahmens
24 sind rohrförmige Fiihrungshülsen 28 angeordnet, die mit ihren axialen Enden in
ringförmigen Zapfen bzw. Vertiefungen der Rahmenplatten 26, 27 gehaltert sind. Senkrecht
oberhalb und unterhalb der Öffnungen der Führungshülsen 28 weisen der Gummistollen
23 und die Rahmenplatten 26, 27 Bohrungen auf, so daß in jeder Führungseinrichtung
7 eine der Anzahl der Führurgshülsen 28 entsprechende Anzahl von durchgehenden zylindrischen
Ausnehmungen 29 vorhanden sind. Jede dieser Ausnehmungen 29 wird wahlweise ganz
oder teilweise von einet Metallstift 30 durchsetzt, welcher in der entsprechenden
Führungshülse 28 radial in Bezug auf den Sicherheitsreifen verschiebbar gelagert
ist.
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Zur exakten Führung innerhalb der Führungshülse 28 ist an je dem Metallstift
30 an dessen unterem Erade ein Führungsstift 31 senkrecht zur Längsachse des Metallstiftes
30 befestigt, der den Mantel der Führungshülse 28 an zwei in axialer Richtung verlaufenden
Führungsschlitzen 32 durchsetzt. Die beiden aus der Führungshülse 28 herausragenden
Enden des Führungsstiftes 31 tragen eine Scheibe 33, die über die Führungshülse
28 geschoben ist. Zwischen der Scheibe 33 und der oberen Rahmenplatte 26 ist eine
Rückholfeder 34 mittig um die Führungshülse 28 angeordnet, welche über die Scheibe
33 auf den Führungsstift 31 in der Weise einwirkt, daß der Führungsstift 31 gegen
die untere Rahmenplatte 27 gedrückt wird. In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4
ist als Rückholfeder 34 eine Schraubenfeder vorgesehen; es Lonnen aber auch Teller-
oder Gummifedern sowie pneumatische oder hydro-pneumatische Federungselemente verwendet
werden.
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Die Länge jedes Metallstiftes 30 zwischen seinem kopfseitigen Ende
und der Ansatzstelle des Führungsstiftes 31 ist so bemessen, daß der Metallstift
30 bei der in Fig. 4 gezeichneten Stellung des Führungsstiftes 31 vollständig in
der Reifendecke 2 des Sicherheitsreifens versenkt ist. Der besondere Erfindungsgedanke
besteht nun darin, je nach den rorhandenen Straßet-bzw. Ladenbahnverhältnissen die
Metall stifte 30 in dieser versenkten Stellung zu belassen (bei eisfreier Unterlage)
oder an die Oberfläche der Reifendecke 2 zu verbringen (bei vereister Unterlage).
Zum Ausrücken der Metallstifte 30 aus den Ausnehmungen 19 sind in der Reifendecke
2 angeordnete pneumatische Arbeitsmittel vorgesehen, die über Druckplatten 35 an
den fußseitigen Enden der Metall stifte 30 entgegen dem Kraftvektor der Rückholfeder
34 einen einstellbaren Druck auf die Metallstifte 30 ausüben. Die pneumatischen
Arbeitsmittel bestehen bei dem gewählten Ausführungsbeispiel aus Druckschläuchen
36, die in die Kanäle 4 eingelegt sind und über eine gemeinsame Druckleitung 37
mittels eines in dem Seitenwulst 1 angebrachten Absperrorgans 38 wahlweise mit einer
Druckluftvorratskammer 39 oder mit der Außenatmosphäre verbunden werden können (Fig.
5). Als Druckluftvorratskammer 39 dient ein zwischen den beiden Kanälen 4 in der
Reifendecke 2 angeordneter Hauptluftkanal 43 (Fig. 2), der all einer Stelle seines
Bodens zur Karkasse 5 hin eine nicht näher dargestellte luftdicht verschließbare
öffnung aufweist.
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Anstelle des Hauptluftkanals43 kann auch eine nach der Karkasse 5
sichöffnende Ringnut in der Reifendecke 2 vorgesehen werden, in welche ein Hauptdruckschlauch
eingelegt ist, dr dabei als Druckluftvorratskammer dient. Die Druckluftvorratskammer
39 (Fig. 5) wird über eine Hauptdruckleitung 40 mittels eines in dem Seitens wulst
1 angebrachten zweiten Absperrorgans 41 mit Druckluft gefüllt, wobei der Druck innerhalb
der Druckluftvorratskammer 39 so hoch wie Lflöglich gewählt ist, damit die Druckschläuche
36
aus einer Füllung der Druckluftvorratskammer 39 möglichst häufig
mit der für das AuSrücken der Metallstifte 30 benötigten Druckluftmenge versorgt
werden können. Der Druck in den Druckschläuchen 36 ist selbstverständlich so bemessen
daß der von Ihnen über die Druckplatten 35 auf die Metallstifte 30 ausgeübte Druck
größer ist als der von dem auf der Fahrbahn aufliegenden Teilstück der Lauffläche
S des Reifens auf die Fahrbahn ausgeübte Druck. Die beiden Absperrorgane 38 und
41 können natürlich auch in einem geeigneten gemeinsamen Absperrorgan zusammengefaßt
werden und können darüberhinaus durch elektronische oder pneumatische Antriebsmittel
ferngesteuert werden. Andererseits ist es auch möglich, auf die in der Reifendecke
2 angeordnete Druckluftvorratskammer 39 ganz zu verzichten und dafür eine DruckluStflasche
im Kraftfahrzeug mitzuführen, die immer dann, wenn die Metallstifte 30 aus der Reifendecke
2 ausgerückt werden sollen, an das Absperrorgan 38 angeschlossen wird. Eine derartige
Anordnung hat den Vorteil, daß der Sicherheitsreifen einfacher und damit in der
Herstellung billiger gestaltet werden kann.
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Der erfindungsgemäße Sichrheitsreifen vereinigt in idealer Weise die
Vorteile von herkömmlichen Reifen mit und ohne Gleitschutsmittel unter Vermeidung
deren Nachteile. Die Metallstifte 30 können durch Betätigung des Absperrorgans 38
innerhalb weniger Minuten versenkt oder ausgerückt werden, so daß eine optimale
Haftung des Sicherheitsreifens sowohl auf vereister wie auf eiE-freier Unterlage
gewährleistet ist. Durch die zweifache Halterung der Führungselemente 7 in der Reifendecke
2 des Sicherheitsreifens wird ein Loslösen und Abschleudern von Metallstiften 30
verhindert, so daß bei ausgerückten Metallstiften 30 eine gleichmäßige Bremsverzögerung
des Sicherheitsreifens jederzeit gewährleistet ist. Darüberhinaus kann durch die
Verwendung mehrerer Metall stifte 30 in einer Führungseinrichtung 7 die Anzahl der
auf die Berührungsfläche zwischen Reifen und Unterlage entfallenden
Metallstifte
30 gegenüber herkömmlichen Reifen mit Gleitschutzmitteln wesentlich erhöht werden,
wodurch die Haftung sowohl des verzögerten als auch des angetriebenen Sicherheitsreifens
erheblich vergrößert wird. Schließlich kann für die verschiedenartigsten Anwendungsfälle
stets die gleiche Reifendecke 2 verwendet werden, weil die Anzahl der Metallstifte
30 durch Austausch der verschiedenartig aufgebauten Führungseinrichtungen 7 beliebig
variiert werden kann. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Sicherheitsreifens
besteht in der verringerten Abnutzung der Metallstifte 30, da der hauptsächliche
Abnutzungsgrund - der auf eisfreien Unterlagen erfolgende Abschliffdurch die Versenkbarkeit
der Metallstifte ausgeschLtet ist.
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Eine weitere Erhöhung der Haftwirkung des Sicherheitsreifens kann,
wie in Fig. 6 dargestellt ist, dadurch erzielt werden, daß in die Reifendecke 2
dicht unterhalb der gesamten Lauffläche 3 eine Schicht gehärteter Metallspäne 42
angeordnet ist, wobei der Durchmesser der einzelnen Metallspäne 42 in einem bestimmten
Verhältnis zum Durchmesser und zur Breite des Sicherheitsreifens gewählt ist. Die
über den Metallspänen 42 befindliche Schicht der Lauffläche 3 wird beim Betrieb
des Sicherheitsreifens sehr rasch abgefahren, sO daß die Metallspäne 42 Teile der
Lauffläche bilden und mit ihren scharfen Kanten in die vereiste oder eisfreie Unterlage
einschneiden. Durch diese Wirkung der Metallspäne 42 wird der Reibungskoeffizient
der Lauffläche 3 sowohl bei vereisten Unterlagen als auch bei regennassen und veralten
Unterlagen erhöht.
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Es zählt mit zum Gegenstand der Erfindung, daß die Anordnung von Metall
spänen in der Reifendecke getrennt von dem System zum Außrücken und Versenken der
Metallstifte 30 bei einem Sicherheitsreifen angewandt werden kann.
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Die Herstellung des erfindungsgemäßen Sicherheitsreifens er folgt
mittels einer Preßform, die aus zwei konzentrisch zueinander angeordneten ringförmigen
Preßmatrizen besteht, wobei der Durchmesser der Preßmatrizen variabel gehalten ist,
so daß auf die wischen den Preßmatrizen befindliche Kautschukmasse ein gleichmäßiger
radialer Druck ausgeüt werden kann. Vor dein Einbringen der Kautschukmasse in den
Raum zwischen den beiden Preßmatrizen wird auf die Innefläche der inneren Preßmatrizeein
Textilgürtel als Karkasse 5 aufgebracht. Anschließend werden zu Bildung der Kanäle
4 und der Druckluftvorratskammer 39 Formschläuche aus textil- und/oder Gummigewebe
auf der Karkasse 5 nebeneinander fixiert, die einezelnen Formschläuche können dabei
durch Querstege untereinander verbunden oder auf einer gemenisamen Grundplatte befestigt
sein. Um dem hohen Preßdruck der Preßform ohne Formveränderungen widerstehen zu
können, werden die Formschläuche mit einem festen, flüssigen oder gasförmigen Füllmittel,
vorzugsweise Sand gefüllt, welches nach Beendigung des Prezsens aus den Formschläuchen
wieder abgesaugt wird. Die hierfür erforderlichen Zuführungsleitungen werden mit
den Formschläuchen in die Reifendecke 2 miteingegeossen, wobei innerhalb der Zuführungsleitungen
für die zur Bildung der Kanäle 4 vorgesehenen Formschläuche die Druckleitungen 37
verlegt sind, die im Inneren der betreffenden Formschläuche jn die dort verlegten
Druckschläuche 36 einmünden. Die Zuführungsleitung für den als Druckluftvorratskammer
39 vorgesehenen Formschlauch dient gleichzeitig als Hauptdruckleitung 40.
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Die zur Bildung der Kanäle 4 vorgesehenen Formschläuche stoßen mit
ihrer oberen Wandung an Vorsprünge bzw. Zapfen an, welche in gleichmäßigen Abständen
über die Innenfläche der äußeren Preßmatrize verteilt sind und form und abmesseungsgleich
sind mit den Führungseinerichtungen 7. Die Vorsprünge bzw Zapfen dienen
zur
Aussparung der Führungsschächte .6 in der Reifendecke 2 beim Füllen des noch verbleibenden
freien Raumes zwischen den beiden Preßmatrizen mit flüssigem Kautschuk. Nach dem
Pressen und Erstarren des so gebildeten Formstückes werden die die Fußpunkte der
Führungsschächte 6 noch verschließenden Teile der oberen Wandungen der betreffenden
Formschläuche von außer her durchstoßen und die in den Formstücken noch befindlichen
Füllmittel entfernt. Anschließend werden die Führungseinrichtungen 7 in die Führungsschächte
6 eingesetzt, die Absperrorgane 38 bzw.
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41 in den Seitenwülsten 1 befestigt und mit den anderen Enden der
Druckleitungen 37 bzw. 40 verbunden.
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Sind für einen Sicherheitsreifen gemäß der Erfindung oder für einen
herkömmlichen Reifen von der Reifendecke 2 umschlossene Metallspäne 42 vorgesehen,
so werden die Metallspäne 42 entweder einzeln oder in Form von geflochtenen Kissen
in die zwischen die Preßmatrizen eingegossene Kautschukmasse eingebracht. Nach dem
Einbringen der Metall späne 42 wird die Preßform in eine Rotationsbewegung um ihre
Symmetrieachse versetzt, wodurch zum einen die ineinander geflochtenen Metallspäne
innig mit der Kautschukmasse durchtränkt werden und zum anderen die Metallspäne
infolge ihrer höheren Masse einer stärkeren Zentrifugalwirkung unterarorfen worden
als die einzelnen Kautschukteilchen.
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so daß sich die Metallspäne 42 in Richtung auf die äußere Preßmatrize
bewegen. Die Rotationsgeschwindigkeit der Preßform muß dabei so gewählt werden,
daß sämtliche Metallspäne während des gleichzeitig ablaufenden Härtungsvorganges
der Kautschukmasse vcr dem Übergang der Kautschukmasse lom flüssigen in den plastischen
Agrgatszustand in die äußere Zone der Preßform gelangen.