DE2027384B2 - Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff- oder Graphitfasern mit hohem Elastizitätsmodul - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff- oder Graphitfasern mit hohem ElastizitätsmodulInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel- Weiter können Kohlenstoff- oder Graphitfasern
lung von Kohlenstoff- und Graphitfasern oder -fäden oder -fäden ausgehend von kondensierten polyzyklivon
hohem Elastizitätsmodul, ausgehend von pechar- sehen Verbindungen beigestellt werden, indem eine
tigen Substanzen. 50 pechähnliche Substanz mit einem Kohlenstoffgehalt Aus der britischen Patentschrift 1 148 874 ist ein von 91 bis 96,5 0Zo und einem mittleren Molekularge-Veriahren
bekannt, bei dem Kohlenstoffasern durch wicht von über 400 oder eine durch Umwandlung
Erhitzen von Polyacrylnitril-Faser" in einer nicht- von pechähnlichen Substanzen anderer Zusammenoxydierenden
Atmosphäre, während die Fasern unter sclzung in pechartige Substanzen mit diesen Kohlen-Spannung
gehalten werden, so daß die erzeugten 55 stoffgehalten und mittleren Molekulargewichten er-Kohlenstoffasem
langer sind als die ursprünglichen haltene pechartige Substanz schmelzgesponnen wird
Polyacrylnitrilfasern, sowie durch weiteres Wärmebe- und die erhaltenen Fasern in oxydierender Atmohandeln
der Fasern bis zu einer Temperatur von sphäre unschmelzbar gemacht und dann in einer
3300° C unter Aufrechterhaltung der Spannung her- Inertatmosphäre verkohlt werden, wie es in der japagestellt
werden. 60 nischen veröffentlichten Patentanmeldung 2511/69 Da Polymerisatfasern aus einem Material wie beschrieben wird bzw. in älteren deutschen Patentan-Polyacrylnitril
oder Cellulose ein hinreichend großes meidungen (vgl. deutsche Offenlegungsschriften
Molekulargewicht besitzen, tritt bei diesen Materia- 1669 471 und I 669 486) vorgeschlagen wird,
lien während der Faserbildung leicht eine molekulare Die Produkte dieser Verfahren weisen verbessc-Orientierung der langen Hauptkohlenstoffketten auf. 65 rungsbedürftige Elastizitätseigenschaften auf.
Da die Fasern dieser Art außerdem fest und zäh Es herrschte die Meinung, daß sich die Pechfasern sind, können sie auf der Spinnstufe verstreckt und nach dem Verspinnen durch die Oxydationsbehandbei der Erhitzung einer hohen Spannung unterworfen lung vernetzen und dabei unschmelzbar gemacht
lien während der Faserbildung leicht eine molekulare Die Produkte dieser Verfahren weisen verbessc-Orientierung der langen Hauptkohlenstoffketten auf. 65 rungsbedürftige Elastizitätseigenschaften auf.
Da die Fasern dieser Art außerdem fest und zäh Es herrschte die Meinung, daß sich die Pechfasern sind, können sie auf der Spinnstufe verstreckt und nach dem Verspinnen durch die Oxydationsbehandbei der Erhitzung einer hohen Spannung unterworfen lung vernetzen und dabei unschmelzbar gemacht
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werden, wobei jedoch lediglich Kohlenstoffasern Der Erläuterung der Erfindung dient die Zeich-
ohne molekulare Orientierung erhalten werden kön- nung, in der eine grafische Darstellung die Beziehung
nen, die äußerst schwierig zu graphitieren seien. zwischen Wärmebehandlungstemperalur und spezifi-
Außerdem war man der Meinung, daß die bekann- schem Gewicht einer gemäß dem Verfahren der Erten, au« Pechen hergestellten Kohlenstoffasern iso- S findung hergestellten Faser wiedergibt
irop sind und sich selbst dann nur schwer orientieren Die Ausdrücke »carbonisiert« oder »Kohlenstofflassen, vcnn sie Wärmebehandlungen bei 2400° C fasern« und »graphitierte oder »Graphitfasern«, wer-
und darüber oder bei einer Temperatur von 1000° C den in der vorliegenden Beschreibung der Einfach-
und darunter unter gleichzeitiger Anwendung einer heit halber dazu verwendet, um die Fasern, die bei
Zugspannung oder Graphiticnmgstemperaturen un- io Temperaturen unterhalb 20000C von denjenigen,
terworfen werden, so daß es ebenfalls als scLwicrig die bei Temperaturen von 2000° C und darüber einer
galt, den Elastizitätsmodul entsprechend zu erhöhen. Wärmebehandlung unterzogen wurden, zu unter-
nicht eine hochpolymere Substanz von linearer Mole- in diesem Sinne nicht notwendigerweise eine Gra-
kularstruktur wie Polyacrylnitril ist, sondern eine 15 phitstruktur.
Substanz von verhältnismäßig niedrigem Molekular- Wie in den obenerwähnten Literaturstellen ausgegewicht
(400 bis 2000), die hauptsächlich aus polyzy- fü'.irt, werden bei dem Verfahren zur Herstellung von
kuschen Strukturen besteht, also keine Molekül- Kohlenstoff- oder Graph.aasern aus Pech, als dem
hauptkette vorliegt, ist es ganz allp "mein schwierig, Hauptausgangsmaterial, die Fasern vier oder fünf
den aus diesem Material erzeugten Fasern eine ent- 20 Verfahrensstufen unterworfen, die weiter unten aufsprechende
molekulare Orientierung zu \erleihen. geführt sind. Nach dem erfindungsg^mäßen Verfah-Außerdem
sind die aus dem Pech erzeugten Fasern ren werden Kohlenstoff- oder Graphitfasern durch
sehr spröde und besitzen eine geringe nechanische eine spezielle Kombination von Verfahrensbedingun-Festigkeit,
weswegen das Handhaben derartiger sprö- gen in den im folgenden aufgeführten Verfahrensstuder,
zerbrechlicher Fasern nach dem Schmelzspinnen 25 fen Eigenschaften verliehen, die von den bisher benicht
so leicht ist wie bei Fasern, die aus den oben- kannten vollständig verschieden sind. Die Verfaherwähnten
Polymerisaten hergestellt wurden, und es rensstufen sind:
ist daher ebenfalls schwierig, den Fasern die er- 1. Stufe: Herstellung des Ausgangsmaterials
wünschte molekulare Orientierung durch eine Streck- 2. Stufe: ScI. nelzspinnen
behandlung zu verleihen. Erst recht ist es völlig un- 30 ?. Stufe: Unsehmelzbarmachung
möglich, derartige Pechfasern unter Anwendung 4. Stufe: Carbonisierung
ein«.. Spannung in einer oxydierenden Atmosphäre 5. Stufe: Graphitierung.
einer Wärmebehandlung zu unterziehen. Das Wesen der vorliegenden Erfindung liegt darin.
Aufgabe der Erfindung ist es daher. Kohlenstoff- daß zunächst ein Ausgangsmaterial, das sich leicht
oder Graphitfasern, die insbesondere einen hohen 35 graphitieren läßt und eine Struktur nut einer Vielzahl
Elastizitätsmodul und eine gute industrielle Verwert- kondensierter Ringe besitzt, unter Anwendung eines
barkeit besitzen, aus Pechen herzustellen und insbe- äußerst hohen Streckverhältnisses zu einer Faser
sondere eine spezielle Verfahrensweise für das schmelzversponnen wird. Nach der Orientierung der
Schmelzspinnen des Peches zu finden. kondensierten Ringe innerhalb der Faser wird die
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren 4° Faser durch eine Substitutions- oder Additionsreak-
zur Herstellung von Kohlenstoif- oder Graphitfasern tion und bzw. oder Vernetzen in einer Atmosphäre,
mit hohem Young'schem Elastizitätsmodul, ausge- die ein reaktionsfähiges Gas, wie Sauerstoff, Ozon,
liend von einer pechartigen Substanz mit kondensier- ein Stickoxid, Schwefeltrioxid oder ein Halogen, ent-
ter polyzyklischer Struktur und mit einem Kohlen- hält, unschmelzbar gemacht.
stoffgehait von 91 bis 96,5 °/o sowie einem mittleren 45 Die auf diese Weise erhaltene unschmelzbar geMolekulargewicht
von 400 bis 2000, welche zu Fa- machte Faser wird anschließend carbonisiert, worauf
sern schmelzgesponnen wird, durch Unschmelzbar- das Wachstum der Kristalliten in der Faser durch die
machen der Pechfasern durch eine Wärmebehand- Anwesenheit der Vernetzungen stärker inhibiert, als
lung ·η einer oxydierenden Atmosphäre und Carbo- dies ohne die Vernetzungen der Fall wäre, und ein
nisieren und gegebenenfalls Graphitierea der un- 50 Teil der inneren Spannungen sammelt sich während
schmelzbar gemachten Fasern in einer Inert- der Carbonisierungsstufe in dei Faser an. Die auf
atmosphäre, das dadurch gekennzeichnet ist, daß diese Weise carbonisierte Faser wird anschließend
man die leicht graphitierbare pechartige Substanz aus einer hohen Zugbeanspruchung unterworfen, die georganischen
Verbindungen mit vorwiegend konden- meinsam mit einer Wärmeeinwirkung in einen Temsierter
polyzyklischer Struktur, die während des Ver- 55 peraturbereich, in dem durch die Wärmebehandlung
formens eine Schmelzviskosität von 0,4 bis ein Ansteigen des spezifischen Gewichtes hervorgeru-2000
Poise aufweist, mit einer Geschwindigkeit von fen wird, insbesondere in einem Temperaturbereich,
mindestens 600 m/min schmelzverspinnt, um ein in dem dieser Anstieg sehr abrupt ist, von außen her
Verhältnis des Querschnitts der Spinndüsenöffnung erfolgt. Die obenerwähnten Spannungen werden dazum
Querschnitt der versponnenen Faser von mehr 60 durch augenblicklich beseitigt, und der amorphe Beals
1000 zu erhalten, und man die erhaltenen Fasern reich wird verringert, so daß es möglich ist, eine Fanach
dem Unschmelzbarmachen durch eine Wärme- ser zu erzeugen, die sowohl einen hohen Elastizitätsbehandlung carbonisiert, wobei in dem Temperatur- modul besitzt als auch zugleich aus einem polykribereich
von 550 bis 850° C gleichzeitig eine Zug- stallinen Material besteht.
spannung auf die Fasern ausgeübt wird, und gegebe- 65 Die Erfindung wird insbesondere durch folgende
nenfalls graphitiert unter gleichzeitiger Ausübung drei neuartige Merkmale charakterisiert:
einer Zugspannung in einem Temperaturbereich von 1. Verspinnen des Ausgangsmaterialr mit hohem
135t bis 2800° C. Streckverhältnis zur Orientierung der Moleküle,
2. Carbonisierung des Fasermaterials in hochgedehntem
Zustand, nachdem das Material in einer Unschmelzbarmachungsstufe in einer Atmosphäre
mit einem Gehalt an Sauerstoff, Ozon, einem Stickoxid, Schwefeltrioxid oder einem Halogen durch starkes Vernetzen im wesentlichen
leicht graphitierbar gemacht worden ist.
3. Sofortige Entfernung der Spannungen durch Einwirkenlassen von sowohl Hitze als auch mechanischer
Beanspruchung auf die Faser bei einer Temperatur in einem bestimmten Bereich, um die amorphen Bereiche zu verringern.
Die obenerwähnten fünf Verfahrensstufen werden nun im einzelnen beschrieben.
Erste Stufe: Herstellung des Ausgangsmaterials
Wie sich aus dem Kohlenstoffgehalt schließen läßt, ist das Ausgangsmaterial ein Pech oder eine harzartige
Substanz von einer Struktur mit einer Vielzahl kondensierter Ringe; das Ausgangsmaterial muß insbesondere
die folgenden beiden Erfordernisse erfüllen:
a) Eine einzelne Einheit von der Größe eines kondensierten Rings besteht aus zwei oder mehr
Ringen.
b) Das Ausgangsmaterial bereitet der Graphiiierung keine Schwierigkeiten, wenn es in einem
Inertgas auf Graphitierungstemperatur erhitzt wird. Außerdem muß das Ausgangsmaterial
selbstverständlich derart sein, daß sein Kohlenstoffgehalt auch noch nach der dritten Verfahrensstufe
und später hoch bleibt. Die Ausdrucksweise »Der Graphitierung keine Schwierigkeiten
bereiten«, ist in dem vorliegenden Zusammenhang so zu verstehen, daß ein Zustand
bezeichnet wird, in dem das bei 2600° C behanucite
Material einen C0 Wert von > 6,80 A, gemessen
durch gewöhnliche Röntgenmessung, aufweist.
Ein Ausgangsmaterial, das die obenerwähnten Bedingungen erfüllt, wird ausgewählt oder aus Rohmaterialien
hergestellt. Ein derartiges Ausgangsmaterial ist eine organische Verbindung mit einem Kohlenstoffgehalt
von 91,0 bis 96,5 0Zo und einem mittleren Molekulargewicht von 400 bis 2000, die eine polyzyklisch-kondensierte Struktur besitzt. Außerdem
wird ein derartiges Ausgangsmaterial verwendet, das einen Erweichungspunkt von über 60° C besitzt, und
eine Schmelzviskosität während des Verformens in einem Bereich von 0,4 bis 2000 Poise aufweist.
Der Ausdruck »Kohlenstoffgehalt« bedeutet in diesem Zusammenhang den Gewichtsanteil an Kohlenstoff, bezogen auf die Summe von Kohlenstoff
und Wasserstoff, wie sie durch Elementaranalyse ermittelt wurden. Das mittlere Molekulargewicht ist
der Wert, der nach der Rastmethode mit Kampfer als Lösungsmittel ermittelt wird.
In der Regel wird eine Kohlenstoff- oder Graphitfaser aus einem organischen Hochpolymer, beispielsweise aus Polyakrylnitril oder Kunstseide, als Ausgangsmaterial hergestellt Aus diesem Grund wird
die Orientierung der Moleküle in der Faser in axialer Richtung als einfach erachtet. Es wurde gefunden,
daß es möglich ist, selbst bei einer Substanz von niedrigem Molekulargewicht, wie Pech, den kondensierten
Ringen innerhalb der Faser eine bestimmte Orientierung zu geben, wodurch der Elastizitätsmodul
der Kohlenstoffaser, die daraus erhalten wird, crhöht werden kann.
Es wurde weiter gefunden, daß ein sehr großer Einfluß auf den Elastizitätsmodul eines Produktes
nach der Endbehandlung ausgeübt werden kann, indem man ein Ausgangsmaterial, das die Erfordernisse
der ersten Stufe erfüllt, bei einer Geschwindigkeit von 600 m/min oder darüber, sowie einer
lOOOfachen oder noch größeren Streckung in einer Stufe, vorzugsweise einer Geschwindigkeit von
1000 m je Minute oder darüber, und einer 3000fachen oder noch höheren Ziehverhältnis, schmelzverspinnt.
Die Obergrenzen der Spinngeschwindigkeit und des Verstreckens sind innerhalb der technischen
Durchführbarkeit bestimmt.
Bei dem Verspinnen einer normalen hochpolymeren Substanz beträgt die Spinngeschwindigkeit etwa
500 m je Minute, und das Ziehverhältnis ist etwa 200fach; danach folgt die zweite Ziehstufe. Unter dem
Ausdn":k »Streckung« wird im vorliegenden Zusammenhang
das Verhältnis des Öffnungsquerschnittes
as der Spinndüse zu dem Querschnitt der Faser nach
dem Ziehen verstanden. Bei Anwendung einer früher entwickelten, sehr speziellen Verspinntechnik und
von Verspinnbedingungen, bei denen eine Zentrifugalkraft ausgenutzt wird, wurde jedoch gefunden,
daß in einigen Fällen derartige Verfahrensbedingungen erzielt werden können, daß ein einstufiges
lOOOOfaches Ziehen bei eiiner Verspinngeschwindig*
keit von 2000 m je Minute möglich ist.
Eine hohe Spinngeschwindigkeit bedeutet in diesem Zusammenhang, daß die Ziehstufe in einer sehr
kurzen Zeit durchgeführt wird. Das ist der Fall, wenn das Material schnell, etwa innerhalb einer tausendstel
Sekunde, in eine feine Faser umgewandelt wird. Dann ist der Unterschied zwischen der Gleitfähigkeit
in den Achsen α und b und in der Achse c der kondensierten Ringe selbst in einer Substanz von niedrigem
Molekulargewicht betont, wodurch die Orientierung gefördert wird. Der Ausdruck »bestimmte
Orientierung« besitzt im vorliegenden Zusammen-
hang eine etwas andere Bedeutung als dt. Begrifl Orientierung in gewöhnlichen hochpolymeren Substanzen und läCt sich wie folgt charakterisieren:
a) Auf der Faseroberflächc sind die Moleküle ir Richtung der Faserachse orientiert, ähnlich wit
im Falle eines Hochpolymerisats.
b) Die Orienüerungsricritur.g v/eicht von der Rieh
tung der Faserachse mit fortschreitender Entfer nung von der Faseroberfläche in Richtung au
s das Innere der Faser ab, verläuft jedoch in el»vi
derselben Richtung wie bei den Molekülen ii der Nähe der Peripherie; und die Faser nimm
eine Struktur an, in der sich eine leichte Gra phitierbarkeit zur Zeit der Carbonisierung um
Daß die Faser unmittelbar nach dem Verspinne!
eine derartige spezielle Struktur annin au, kann Ie
diglich durch die Ausnutzung der Materialeigen schäften und des neuen Spinnverfahrens erreich
i«? werden. Das Ausmaß dieser Orientierung kann mi
Hilfe eines Mikroskops mit polarisiertem Licht un< durch Röntgenstrahlbeobachtung der carbonisie.rte
und graphitierten Substanzen festgestellt werden.
Dritte Stufe: Unschmelzbarmachung
Die auf die beschriebene Weise versponnene ursprüngliche Faser wird normalerweise einer Vernetxjng
in einer oxydierenden Atmosphäre unterworfen und auf diese Weise unschmelzbar gemacht. Eine geeignete
Atmosphäre für diese Stufe besteht aus Luft, Sauerstoff, Ozon, Stickoxiden, Schwefeltrioxid und
Halogenen, und zwar aHein oder aus Gemischen von zwei oder mehreren der genannten Gase.
Für das Verfahren eignet sich eine Temperatur, die keine Erniedrigung der Faserstärke zufolge eines
oxydativen Angriffs verursacht, d. h. eine Temperatur unter etwa 350° C. Zufolge des Vernetzungsschrittes
zur Unschmelzbarmachung der Faser nimmt die ursprüngliche Faser, die anfänglich in einem Zustand
war, in dem sie zur Graphitierung sehr geeignet war, eine Struktur an, in der das Kristallitwachstum in der
nachfolgenden ßehandlungsstufe zeitweise verzögert wird.
Der Grund dafür ist, daß die Moleküle innerhalb der Faser starke Vernetzungsbindungen mit zentralen
Strukturen hoher Stabilität, die kondensierte Ringe enthalten, eingehen, wodurch das Kristallwachstum
auf Grund der nachfolgenden Wärmebehandlung inhibiert wird. Darüber hinaus widersteht das Material
den begleitenden inneren Beanspruchungen, und es entstehen große Spannungen. Dieses Ergebnis erscheint
zunächst als für die Herstellung eines Kohlenstoff- oder Graphitmaterials hoher Dichte und hohen
Elastizitätsmoduls ungünstig; jedoch wurde gefunden, daß durch Ausübung eines äußeren Zuges in
dem Verfahrensschritt, der anschließend beschrieben wird, auf die Faser eine Wirkung erzielt wird, die zur
Ausstattung der Faser mit einem hohen Elastizitätsmodul äußerst zweckmäßig ist. Dies ist ein sehr
wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung.
Vierte und fünfte Stufe: Carbonisierung und Graphitierung
Die auf die beschriebene Weise unschmelzbar gemachte Faser wird anschließend bei ständig ansteigender
Temperatur einer Wärmebehandlung unterworfen. Es wurde gefunden, daß im Verlauf dieser
Behandlung Temperaturbereiche, in denen das spezifische Gewicht der Faser bei der Temperaturerhöhung
stark zunimmt, dreimal zu beobachten sind, wenngleich sich diese Temperaturbereiche etwas mit
den Bedingungen der verschiedenen Verfahrensstufen ändern.
Darüber hinaus war es eine überraschende EntdecVung,
daß die amorphen Bereiche der gesamten Fase' in hohem Maße reduziert werden, wenn eine
Zugspannung (auf Grund von Zugbehandlung) in im wesentlichen zur Faserachse paralleler Richtung innerhalb
dieser Temperaturbereiche, in denen das spezifische Gewicht ansteigt, von außen auf die Faser
ausgeübt wird.
Weiter wurde festgestellt, daß die Zunahme der Orientierung in der Nähe der Faseroberfläche während
dieser Behandlung und das Wachstum der Kristalle im Inneren zugleich längs der gleichen Richtung
fortschreiten. Es wurde gefunden, daß durch dit Zugbeltiandlung eine Faser mit einem Elastizitätsmodul
hergestellt werden konnte, der höher war als der einer Faser, die durch gewöhnliche Wärmebehandlung
ohne Zugbehandlung erhalten wurde. Wenngleich die Temperaturbereiche, innerhalb derer die
die Orientierungskonfiguration des zentralen Teiles der Faser variiert, d.h., die Temperaturbereiche, in
denen das spezifische Gewicht ansteigt, etwas von dem Ausgangsmaterial und den Verfahrensbcdingungen,
wie oben erwähnt, abhängen, so liegen diese Bereiche zwischen 550 und 850° C und zwischen 13^0
und 2800° C.
Ein Beispiel für die Beziehung zwischen der Wärmebehandlungstemperatur
und dem spezifischen Gewicht ist in der Zeichnung grafisch dargestellt. Es wurde gefunden, daß zufriedenstellende Ergebnisse
bei der Erfüllung der Erfindungsaufgaben erhalten werden können, wenn man eine hohe Zugspannung
innerhalb des Bereiches, den die Festigkeit der Faser zuläßt, in dem ersten Temperaturbereich, in dem
eine große Veränderung des spezifischen Gewichtes erfolgt, d. h. zwischen 550 und 850° C und eine Zugbeanspruchung
von 440 kg/cm2 oder darüber, vorzugsweise 700 kg/cm2 oder darüber, in dem zweiten
ao Temperaturbereich, d.h. zwischen 1350 und 28000C, auf die Faser ausübt. Die kondensierten
Ringe, denen während des Verspinnens etwa die gleiche Orientierung wie den benachbarten Molekülen
verliehen wurde, werden nach Durchlaufen des Verfahrensschrittes der Unschmelzbarmachung der
Erhitzungs- und Zugbehandlung im hier angegebenen Verfahrensschritt unterworfen. Durch diese erfindungsgemäße
Behandlung ist es möglich geworden, Kristallwachstum zu erzeugen, ohne die Faser
auf eine Temperatur von 2900 bis 3000° C, d. h. auf einen Temperaturbereich, von dem man allgemein
annimmt, daß in ihm ein Material, das sich schwierig graphitieren läßt, seine stark vernetzte Struktur verliert
und Graphitstruktur annimmt, zu erhitzen.
Wird die Wärmebehandlung bei einer Temperatur in der Nähe von 3000" C durchgeführt, vird natür-HlIi
die Orientierung der Kristalle in der Richtung der Faserachse weiter verbessert, und es ist möglich,
auf diese Weise auch den Elastizitätsmodul der Faser weiter zu erhöhen.
Nach dem Mechanismus können die Erfindungsmerkmale in folgender Weise zusammengefaßt und
in zwei Teile eingeteilt werden:
A) Ein Ausgangsmaterial von vorherrschend kon- *5 densierlpolyzyklischer Struktur und niedrigem
Molekulargewicht wird unter sehr großer Dehnung zu einer Faser versponnen, wodurch der
Molekülen innerhalb der Faser eine bestimmtt Orientierung verliehen wird.
B) Danach wird die organische Verbindung, die ursprünglich eine vorwiegend kondensiertpolyzykusche
Struktur besitzt, in einem Zustand über geführt, in dem sie eine Struktur annimmt, di<
das Graphitieren erleichtert. Dabei wird ihn Wärmestabilität durch ein Wachstum der kon
densierten Ringe, das die Dehydrierung durcl Hitze begleitet, erhöht, während sich jedoch di<
Grundstruktur nicht ändert Wenn danach dii vernetzte Struktur plötzlich in der Zugbehand
lung aufgebrochen wird, werden Kristallwachs turn sowie Verringerung der amorphen Bereichi
möglich, und die Kristalle nehmen zu diesen Zeitpunkt eine Orientierung axial zur Faserrich
tang ein.
Durch Kombinieren der obenerwähnten beidei
Umwandlungen bei der Herstellung von Kohlenstoß fasern ist es möglich, sehr vorteilhafte Kohlenstoff
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oder Graphitfasern zu erzeugen, die einmal polykristallin sind und zum anderen eine Orientierung besitzen,
die der Orientierung bekannter Fasern der gleichen oder einer ähnlichen Klasse überlegen ist, sowie
einen sehr "iel höheren Elastizitätsmodul aufweisen.
Das beschriebene erfindungsgemäße Verfahren ist somit bekannten Verfahren zur Herstellung von hochelastischen
Graphitfasern aus Ausgangsmaterialien, wie Polyakrylnitril und Kunstseide, überlegen und
darüber hinaus in der Lage, im großtechnischen Maßstab Endprodukte zu liefern, die ausgezeichnete
physikalische Eigenschaften besitzen.
Materialien mit diesen Eigenschaften können für die gleichen Zwecke verwendet werden wie Kohlenstoff-
oder Graphitfasern, die auf bisher bekannte Weise erzeugt wurden, und außerdem als Verstärkungsmaterialien
für Baustoffe, die einen besonders hohen Elastizitätsmodul und besonders hohe Festigkeit
besitzen sollen.
Die Erfindung soll im folgenden an Hand von Beispielen naher erläutert werden.
Benzin mit einem Siedebereich von 80 bis 200° C wurde in Dampf von einer Temperatur von 1800° C
eingeführt und auf diese Weise während etwa 0,005 see einer Hochtemperaturbehandlung unterzogen,
worauf eine flüssige Substanz erhalten wurde. Diese Substanz wurde unter vermindertem Druck
von 10 mm Hg bei Temperaturen bis zu 300° C destilliert.
Die Komponente mit dem niedrigeren Schmelzpunkt wurde enttemt, worauf eine Substandz/1
mit einem Kohlenstoffgehalt von 95,6° <> und einem mittleren Molekulargewicht von etwa 800
erhalten wurde.
Diese Substanz A wurde Untersuchungen unterzogen, wie beispielsweise der Elementaranalyse, Infrarot-Spektralanalyse
und NMR-Spektralanalyse. Sie erwies sich als eine Substanz mit kondensiertpolyzyklischer
aromatischer Struktur aus zwei oder mehr Ringen mit lediglich wenigen aliphatischen Seitenketten.
Die Schmelzviskosität der Substanz bei 300 C betrug 55 Poise.
Wird diese Substanz A unter Stickstoff mit einem Temperaturanstieg von 10r C je Minute auf 1200° C
und anschließend in einem Argonstrom bei einem Temperaturanstieg von 50° C je Minute bis auf eine
Temperatur von 2400° C erhitzt und damit der Graphitierung unterworfen, so besitzt die erhaltene Substanz
einen ausgezeichneten Graphitierungszustatid, der C0-Wert betrug 6765 A, bestimmt durch gewöhnliche
Röntgenmessung von d(OOi).
Die Substanz A wurde als Material zum Schmelzspinnen von Fasern bei einer Temperatur von 300
bis 330° C unter den Bedingungen, wie sie in Tabelle I zusammengestellt sind, verwendet.
Verspinnmethode ..
Düsendurchmesser
(mm)
(mm)
Verspinngeschwindigkeit (m/min) ..
Ziehverhältnis
Faseniü-chmesserfa)
Faser Nr. 1
Faser Nr. J
Zentrifugal
0,7
0,7
2,000
5,000
10
5,000
10
Extrusion 0,3
400
400
15
Die auf diese Art erhaltenen Fasern wurden unter einem Mikroskop mit polarisiertem Licht beobachtet.
Man stellte keine Orientierung in der Faser fest, die durch Extrudieren gesponnen worden war (Nr. 2),
während in der Oberflächenschicht der Faser, die mit Hilfe der Zentrifugalkraft versponnen worden war
(Nr. 1), eine Orientierung beobachtet wurde.
Die Fasern wurden durch Erhitzen in Luft von Raumtemperatur aus mit einer Temperatursteigerung
to von I7C pro Minute auf 300"C unschmelzbar gemacht.
Jede der Fasern wurde anschließend in Stickstoff bei einer Temperatursteigerungsgeschwindigkeit
von 5° C pro Minute auf 650° C erhitzt und anschließend bei derselben Steigerung von 5° C pro
Minute auf 850° C erhitzt, während die Faser mittels eines Gewichts, das einer Zugspannung von 400 kg/
cm2 entsprach, verstreckt. Nach Entfernung der Zugbelastung wurde die Faser bei einer Steigerungsgeschwindigkeit
von 20° C/min auf 1600° C weiter erhitzt.
Jede Faser wurde anschließend durch Erhitzen in Argon bei einer Temperatursteigerungsgeschwindigkeit
von 20° C pro Minute auf 2000° C graphitiert. In dem Bereich zwischen 1600 und 2400° C wurde
die Faser mit einer Zugspannung von 1200 kg pro cm2 belastet.
Die Graphitfasern Nr. 1 und 2, die auf diese Weise hergestellt wurden, wiesen Zugfestigkeiten von
!4 000Ug1 7Cm2 bzw. 7000kg/rm und einen Young-Elastizitätsmodul
von 2 800000 kg/cm2 bzw. 500 000 kg/cm2 auf.
Zum Vergleich wurde eine Faserprobe in der gleichen Weise hergestellt, wie für die Faser Nr. 1 oben
beschrieben, mit der Abweichung, daß die Zugbela-
stungsbehandlung ausgelassen, jedoch die gleiche Carbonisierung und Graphitierung durchgeführt
wurde. Die Vcrgleichsfaser wies nur eine geringe Zugfestigkeit von 700 kg/cm2 sowie einen niedrigen
Young-Modrl von 650 000 kg/cm? auf.
Röntgenuntersuchungen der graphitierten Faser Nr. 1 mit dem hohen Elastizitätsmodul ergaben, daß
die Fasern eine derartige Orientierung aufwiesen, daß 85 ° 0 der Ebenen innerhalb eines Bereiches von
±10" in der Richtung der Faserachse lagen.
*5 Beispiel 2
10 g wasserfreies Aluminiumchlorid wurden mit 25 g Phenanthren und 55 g Chrysen vermischt, und
das erhaltene Gemisch wurde von Raumtemperatur aus auf 450° C mit einer Temperatursteigenmgsgeschwindigkeit
von 3 bis 5~ C pro Minute erhitzt und anschließend eine Stunde bei der Maximaltemperatur
reagieren gelassen. Das Aluminiumchlorid wurde anschließend durch Waschen mit Wasser entfernt
und das zurückbleibende Material wurde durch wei teres Erhitzen auf 300° C unter einem verminderter
Druck von 10 mm Hg destilliert, woraufhin eine dun kelbraune, harzartige Substanz erhalten wurde.
Auf Grund der durchgeführten Eiementaranalys«
enthielt diese harzartige Substanz 94,8% Kehlen stoff und besaß ein mittleres Molekulargewicht voi
520. Auf Grund von Infrarot- und NMR-Spektral analyse ergab sich, daß die harzartige Substanz eil
Gemisch aus einem Bestandteil, der durch Weiter wachsen von Phenanthren und Cnrysen zu Systemei
mit größeren kondensierten Hingen entstanden war und einem Bestandteil mit biphenylartigen Verbin
düngen war. Der Erweichungspunkt der harzartigei
Substanz lag bei etwa 210° C; an diesem Punkt betrug die Schmelzviskosität 55 Poise.
Die harzartige Substanz wurde in einen Tiegel eingebracht und unter Stickstoff mit einer Steigerungsgeschwindigkeit von 1O0C pro Minute auf 12000C
und weiter mit einer Steigerungsgeschwindigkeit von 500° C pro Minute auf 2400° C erhitzt. Der C0 des
erhaltenen Materials ergab sich durch Röntgenanalyse zu 6,77 A, wodurch die leicht graphitierbare Natur
der harzartigen Substanz bestätigt wurde.
Das harzartige Material wurde in einem Zer.trifugalverspinnverfahren,
bei dem ein rotierender Zylinder mit 30 Düsen von je 0,9 mm verwendet wurde, zu langen Fasern (Fäden) mit einer Spinngeschwindigkeit
von 1700 m/min und einem 4500fachen Ziehverhältiiis schmelzversponnen, wobei Fasern mit
Durchmessern von 13 bis 15 μ erhalten wurden. Die Orientierung an der Oberfläche dieser Fasern wurde
durch Untersuchung unter einem Mikroskop mit polarisiertem Licht festgestellt.
Die auf diese Weise erhaltenen Fasern wurden 3 Stunden bei 150° C in Luft, die 10 Volumprozent
Stickstoffdioxid (NO2) enthielt, wärmebehandelt und anschließend eine halbe Stunde auf 200° C erhitzt
und schließlich von 10O0 auf 300° C mit einer
Steigerungsgeschwindigkeit von 1 ° C/min einer weiteren Wärmebehandlung unterzogen, um sie unschmelzbar
zu machen. Danach, wurden die Fasern unter Argon erhitzt, wobei zugleich eine mechanische
Beanspruchung gemäß den Bedingungen in der folgenden Tabelle 2 erfolgte bzw. nicht erfolgte.
Temperatur | Belastung | |
Temperaturbereich | steigerungs | |
geschwindigkeit | (kg/cm*) | |
(°C) | (° C/min) | _ |
bis 650 | 3 | 70 |
650 bis 850 | 5 | — |
850 bis 1600 | 15 | 1,000 |
1600 bis 2400 | 50 | |
zo Die auf diese Weise hergestellte Graphitfaser erwies
sich auf Grund von Röntgenuntersuchungen als zu 90% in der Faserachsenrichtung orientiert. Sie
besaß außerdem eine hohe Zugfestigkeit von 15 60C kg/cm2 sowie einen hohen Young-Modul vor
3 060 000 kg/cm2.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff- Die auf diese Weise erhaltenen Fasern besitzen ein
oder Graphitfasern mit hohem Young'schem EIa- s »Gedächtnis« für ihre molekulare Orientierung, das
stizitätsmodul, ausgehend von einer pechartigen es ermöglicht, daß die Graphitfaser, die aus diesem
Substanz mit kondensierter polyzyklischer Struk- Ausgangsmaterial hergestellt ist, die gle:che motekutur und mit einem Kohlenstoffgehalt von 91 bis Iare Orientierung aufweist, so daß die Graphitfaser
96,5% sowie einem mittleren Molekulargewicht ebenfalls eine hohe molekulare Orientierung und
von 400 bis 2000, welche zu Fasern schmelzge- io einen hohen Elastizitätsmodul aufweist.
spönnen wird, durch Unschmelzbarmachen der Es kann daher gesagt werden, daß die Polymeri-
Pechfasern durch eine Wärmebehandlung in satfas~rn ein Material sind, das schon von Natur aus
einer oxydierenden Atmosphäre und Carbonisie- eine vorteilhafte Molekularstruktur und andere
ren und gegebenenfalls Graphitieren der un- Eigenschaften aufweist, um Graphitfasern hohen
schmelzbar gemachten Fasern in einer Inertatmo- 15 Elastizitätsmoduls zu liefern.
Sphäre, dadurch gekennzeichnet, daß Im Gegensatz dazu ist das billige Rohmaterial
man die leicht graphitierbare pechartige Substanz Pech eine Substanz, die zwar von Natur aus leicht
aus orgaui ,chen Verbindungen mit vorwiegend graphitierbar ist, jedoch zufolge seines niedrigen Mokondensierter
polyzyklischer Struktur, die wäh- Iekulargewichts bei dem normalen Schmelzspinnen
rend des Verformens eine Schmelzviskosität von 20 nicht eine ausreichend hohe molekulare Orientierung
0,4 bis 2000 Poise aufweist, mit einer Geschwin- erreicht.
digkeit von mindestens 600 m/min schmelzver- Ein Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffspinnt,
um ein Verhältnis des Querschnitts der fasern durch Schmelzspinnen eines Rohpechs, das
Spinndüsenöffnung zum Querschnitt der verspon- durch Erhitzen organischer Veroindungen in einer
nenen Faser von mehr als IUOO zu erhalten, und 25 Inertgasatmosphäre bei 300 bis 500" C erhalten ist,
man die erhaltenen Fasern nach dem Unschmelz- Unschrnelzbarmachen der Pechfasern in einer oxybarmachen
durch ein; Wärmebehandlung carbo- dierenden Atmosphäre und Carbonisieren der unnisiert,
wob-i in dem Temperaturbereich von 550 schmelzbar gemachten Pechfasern ist aus der vcröfbis
850 C gleichzeitig eine Zugspannung auf die fentlichten japanischen Patentanmeldung 893/68 beFasern
ausgeübt wird, und gegebenenfalls graphi- 30 liannt.
tiert unter gleichzeitiger Ausübung einer Zug- Aus der veröffentlichten japanischen Patentanmel-
spannung in einem Temperacurbereich von 1350 dung 2510/69 ist ein Verfahren zur Herstellung eines
bis 2800° C. faserartigen Kohlenstoffproduktes durch Schmelz-
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch ge- spinnen eines rohen Petroleumschlamms, der weniger
kennzeichnet, daß man die Fasern in dem Tem- 35 als 30 °/o Schwefelsäure enthält, bei maximal 350° C,
peraturbereich von 550 bis 850° C einer Zug- Unschmelzbarmachen des Fase; Produktes durch eine
spannung, die unterhalb der durch die mechani- Oberflächenbehandlung mit Chlor, Wasserstoffpersche
Festigkeit der Faser gesetzten Obergrenze oxid, Chlorwasserstoff oder Salpetersäure und Carboliegt,
und in dem Temperaturbereich von 1350 nisieren und Graphitieren des unschmelzbar gemachbis
2800° C einer Zugspannung von mindestens 40 ten Produktes bekannt.
400 kg/cm2 und insbesondere mindestens 700 kg/ Im Chem. Zentralblatt, 1968, Heft 5, Nr. 3058, ist
cm2 unterwirft. ein Verfahren beschrieben, bei dem ein Pech zu Fasern
versponnen wird, die Fasern in suspendiertem
Zustand bei etwa 400^ C durch Rehandeln mit Chlor
45 usw. unschmelzbar gemacht und anschließend carbo-
nisiert werden.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP4393769 | 1969-06-05 | ||
JP4393769 | 1969-06-05 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2027384A1 DE2027384A1 (de) | 1970-12-17 |
DE2027384B2 true DE2027384B2 (de) | 1973-01-04 |
DE2027384C DE2027384C (de) | 1973-08-02 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2951797A1 (de) * | 1978-12-26 | 1980-07-03 | Kureha Chemical Ind Co Ltd | Verfahren zur herstellung von kohlenstoffasern |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2951797A1 (de) * | 1978-12-26 | 1980-07-03 | Kureha Chemical Ind Co Ltd | Verfahren zur herstellung von kohlenstoffasern |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1308536A (en) | 1973-02-21 |
CA922869A (en) | 1973-03-20 |
FR2049158B1 (de) | 1973-08-10 |
DE2027384A1 (de) | 1970-12-17 |
FR2049158A1 (de) | 1971-03-26 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |