DE2025100C3 - Verwendung von Lactonringen enthaltenden Acrylcopolymerisaten zur Herstellung von schwer entflammbaren Formgegenständen - Google Patents

Verwendung von Lactonringen enthaltenden Acrylcopolymerisaten zur Herstellung von schwer entflammbaren Formgegenständen

Info

Publication number
DE2025100C3
DE2025100C3 DE19702025100 DE2025100A DE2025100C3 DE 2025100 C3 DE2025100 C3 DE 2025100C3 DE 19702025100 DE19702025100 DE 19702025100 DE 2025100 A DE2025100 A DE 2025100A DE 2025100 C3 DE2025100 C3 DE 2025100C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
flame
acrylonitrile
thread
polymer
production
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19702025100
Other languages
English (en)
Other versions
DE2025100B2 (de
DE2025100A1 (de
Inventor
Yasuo; Maruyama Kunio; Saidaiji; Takeuchi Shoichi Okayama; Matsumura (Japan)
Original Assignee
Japan Exlan Co. Ltd., Osaka (Japan)
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from JP3997569A external-priority patent/JPS4913933B1/ja
Application filed by Japan Exlan Co. Ltd., Osaka (Japan) filed Critical Japan Exlan Co. Ltd., Osaka (Japan)
Publication of DE2025100A1 publication Critical patent/DE2025100A1/de
Publication of DE2025100B2 publication Critical patent/DE2025100B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2025100C3 publication Critical patent/DE2025100C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

i
CH, C - CH, - CH —
" i ' I
O C=O
-•CH, C-CH, CH —
j !
CH2-OC-O
worin R Wasserstoff oder einen Methylrest darstellt.
Um einen wünschenswerten, flammbeständigen bzw. schwer entflammbaren Acrylformgegenstand zu erhallen, wird ein Acrylnitrilcopolymerisat verwendet, welches 5 Gewichtsprozent der obengenannten Lactoneinheit im Formgegenstand aufweist. Die obere Grenze des Gehaltes der oben erwähnten Lactoneinheit in dem Formgegenstand kann in Abhängigkeit von der Art des For ngegenstandes und des Ausmaßes der gewünschten Flammbeständigkeit bestimmt werden, im Falle eines Fadens bzw. einer Faser soll der Gehalt der obengenannten Lactoneinheit geringer als 30 Gewichtsprozent und vorzugsweise weniger als 25 Gewichtsproxent betragen. Die Einführung von den obengenannten Gehalt übersteigenden Anteilen von Lactoneinheiten in <Jen Faden bzw. die Faser bewirkt eine bemerkenswerte Heißwasserschrumpfung des Fadens bzw. der Faser, die nicht immer erwünscht ist.
Darüber hinaus kann durch Einführung eines halogenhaltigen Monomeren in das Acrylnitrilcopolymerisat, welches die obengenannte Lactoneinheit aufweist, den aus einem solchen Polymerisat gebildeten Formgegenständen eine sehr bemerkenswerte Flammbeständigkeit erteilt werden. Wenn daher ein Lactongruppen aufweisendes Acrylnilrilcopolynierisat, das zusätzlich ein Halogen enthaltendes Monomeres enthält, zur Herstellung von Formgegenständen verwende! wird, weist ein solcher Formgegenstand eine bessere Flammbeständigkeit auf als bei Verwendung eines Acrylnitrilcopolymerisates, welches die gleiche Merge des obengenannten Halogen enthaltenden Monomeren, jedoch keine Lactoneinheit enthält.
Hierbei kann eine vorteilhafte Flammbeständigkeit erreicht werden, falls ein Copolymerisat zur Herstellung eines Formgegenstandes verwendet wird, welches ein Halogen enthaltendes Monomeres in einer Menge von χ Gewichtsprozent und Lactoneinheiter. in einer Menge von Y Gewichtsprozent enthält, wobei die folgende Gleichung erreicht ist:
5 S X + Y.
Vinylacetat, Methylacetat oder Methylmethacrylat als copolymerisierende Komponente die Eigenschaften eines aus diesem Polymerisat erhaltenen Formgegenstandes merklich verschlechtern. Ferner würde die Einpolymerisation einer großen Menge eines halogenierten Monomeren wie Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid in Acrylnitril die Färbbarkeit des aus einem solchen Polymerisat erhaltenen Formgegenstandes verschlechtern und ein nachteiliger Einfluß auf die Verstreckbarkeit erreicht, so daß die Bauschigkeit von unter Verwendung solcher Copolymerisate hergestellter Gegenstände verloren ginge.
Als Halogen enthaltende Monomere, die in das lactongruppenhaltigt Acrylnitrilpolymerisat einpolymerisiert werden können, seien Vinylchlorid, Vinylidenchlorid oder Vinylbromid als bevorzugte Verbindungen genannt.
Die Herstellung eines Acrylnitrilcopolymerisates mit Lactoneinheiten ist in der bereits genannten DT-PS 17 20 947 beschrieben. Seine Herstellung erfolgt durch Lactonisierung eines Copolymerisates von Acrylnitril als Hauptbestandteil mit einem Monomeren, welches einen Hydroxylrest besitzt und/oder einem Monomeren, welches zur Bildung eines Hydroxylrestes in der Lage ist. Gegebenenfalls kann ein solches Acrylnitrilcopolymerisat ein oder mehrere andere Monomere enthalten, die mit Acrylnitril ohne Störung der darauffolgenden Lactonisierungsreaktion copolymerisierbar sind, wie z. B. Allylsulfonsäure oder Methallylsulfonsäure oder dessen Salz, Styrol oder solchen Halogen enthaltenden Monomeren wie Vinylchlorid, Vinylidenchlorid oder Vinylbromid. Die zu copolymerisierende, angewandte Menge des Monomeren, welches einen Hydroxylrest besitzt und/oder des Monomeren, weiches zur Erzeugung eines Hydroxylrestes in der Lage ist. wird durch den gewünschten Gehalt an Lactoneinheit im erhaltenen Polymerisat bestimmt.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert, wobei in Beispiel 1 die Herstellung eines
erfin-
lactonisierten Acrylnitrilcopolymerisates, das
Das erforderliche Maß der Flammbeständigkeit eines Formgegenstandes ist je nach dessen Verwendung verschieden. Im allgemeinen gilt jedoch, daß der Gehalt an Lactoneinheiten nicht höher als 30 Gewichtsprozent ist und daß (X + Y) nicht höher als 50% liegt.
Auch bei Verwendung einer Mischung eines Lactoneinheiten enthaltenden Acrylcopolymerisates und eines Halogen enthaltende Monomeren aufweisenden Acrylnitrilcopolymerisates kann eine wirksame Flammbeständigkeit erreicht werden, falls die oben angegebenen Mengen an Lactoneinheiten und die enthaltene Menge an Halogen enthaltenden Monomereneinheiten der oben angegebenen Formel entsprechen.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung ist die angewandte Menge von Halogen enthaltenden Monomeren geringer als in den konventionellen, flammbeständigen Formgegenständen, so daß ein Formgegenstand erhalten werden kann, bei welchem die Erzeugung eines toxischen Gases geringer ist und die nützlichen Eigenschaften eines Acrylformgegenstandes nicht bedungsgemäß verwendet wird, ebenfalls beschrieben ist. Beispiel 1
25 Teile eines Acrylnitrilcopolymerisates, welches aus 80% Acrylnitril und 20% Vinylacetat besteht, wurden in 100 Teilen einer wäßrigen Lösung, welche 3% p-Toluolsulfonsäure und 20% Schwefelsäure enthält, aufgelöst. Die Suspension wurde in einem nicht homogenen System 5 h bei 100°C unter Rühren säurebehandelt. Dann wurde der Festkörper durch Filtration abgetrennt und mit Wasser gewaschen. Bei der Messung der Menge an Lactoneinheit in dem so behandelten Polymerisat wurde gefunden, daß es ein Acrylnitrilcopolymerisat mit 18% Lactoneinheiten war. Die Menge an Lactoneinheit wurde in Gewichtsprozent, bezogen auf Gewicht des Polymerisates, des Restes von
CH,
CH CH, CH —
einträchtigt werden.
Wie bereits beschrieben, hängt die Schwerentflammbarkeit mit der kürzeren Sequenzlänge des Acrylnitril im Ccpolymerisat zusammen. Selbst wenn jedoch eine große Menge einer statistisch copolymerisierenden Komponente eingeführt wird, um die Acrylnitril-Se quenziänge im Acrylnitrilcopolymerisat herabzusetzen, würde die Einführung einer großen Menge von ! O
C-O
dargestellt. Die Menge an Lactoneinheit wurde bestimmt, indem als Kontrolle ein Copolymerisat mit einem bestimmten Gehalt an Lactoneinheit aus einem Copolymerisat von Methylacrylat und Vinylacetat nach der in »Kobunshi Kagaku«, Vol. 7 (1950), S. 142 bis beschriebenen Methode hergestellt und die Menge aus
dem IR-Absorptionsbereich von 1176ca ' in dem erhaltenen Copolymerisat unter Verwendung der Kontrolle als Maßstab bestimmt wurde.
Das so erhaltene Acrylnitrilcopolymerisat mit der Lactoneinheit wurde zur Herstellung einer Spinnlösung aufgelöst, so daß eine Polymerkonzentration von 10% in 50%iger wäßriger Lösung von Natriumthiocyi.nat vorlag. Diese Spinnlösung wurde in ein Fällbad aus 10%iger wäßriger Lösung von Nairiumthiocyanat bei 0°C durch eine Spinndüse mit 50 Öffnungen mit einem Durchmesser von 0,09 mm zur Bildung von Fäden ausgepreßt. Die Fäden wurden mit Wasser gewaschen und wurden dann in siedendem Wasser auf das lOfache der ursprünglichen Länge verstreckt. Die verstreckten Fäden wurden dann bei 1050C bei einer relativen Feuchtigkeit von 60% getrocknet und unter überhitztem Dampf bei 125°C wärmebehandelt, um einen Faden zu erhalten, der als Faden A bezeichnet wird.
Zum Vergleich wurde ein Aciylnitrilcopolymerisat (ein typisches Polymerisat für übliche Acrylfäden) mit einer Zusammensetzung von Acrylnitril zu Methylacrylat von 90:10 und ein Acrylriitrilcopolymerisat (ein typisches Polymerisat für flammbeständige Acrylfäden) mit einer Zusammensetzung von Acrylnitril zu Methylacrylat zu Vinylidenchlorid von 82,5 :8 :9,5 jeweils in der oben beschriebenen Weise gesponnen, verstreckt, getrocknet und hitzebehandelt, um Fäden B und C zu erhalten. Es sei darauf hingewiesen, daß bei dem Versuch, einen Faden nach der oben beschriebenen Arbeitsweise aus einem Acrylnitrilcopolymerisat mit einer Zusammensetzung von Acrylnitril zu Vinylacetat von 80 :20, welches noch nicht lactonisiert wurde, zu erhalten, der Faden schmolz, als er nach dem Verstrecken getrocknet wurde, und daß er eine bemerkenswerte Schrumpfung von mehr als 50%
Tabelle I
zeigte, als er hitzebehandclt wurde, so daß kein verwendbarer Faden erhalten wurde.
Die physikalischen Eigenschaften und die Flammbeständigkeit der so erhaltenen drei Sorten von Fäden sind in den Tabellen I und Il gezeigt. Es wurde eine Urotropin-Untersuchungsmethode durci ,geführt, um die Flanimbeständigkeit zu ermitteln. Hierzu wurden 2 g des Fadens gleichmäßig in einen Becher mit einem Fassungsvermögen von 100 ml gebracht und dann
ίο wurden 20 mg Urotropinkrisialle (Hexamethylentclraminkristalle), welche eine Zündquelle darstellten, auf die Fäden gebracht, die dann gezündet wurden Die Verbrennbarkeit nach der Zündung wurde ermittelt, indem die Flammenhöhe, die Verbrennungszeit, die
is Anzahl der Sekunden der glühenden Rückstände und die Menge der Verbrennung (Gewicht und Volumen) gemessen wurden. Wie aus dem Vergleich der physikalischen Eigenschaften der Fäden in Tabelle 1 ersichtlich ist, besiizt der Faden physikalische Cigcr.
schäften, die denjenigen der üblichen Acrylfäden gleich oder überlegen sind.
Darüber hinaus ist es aus dem Vergleich der in Tabelle Il gezeigten Flammbeständigkeit ersichtlich, daß, obwohl der Faden A kein Halogen enthaltendes Monomeres aufweist, er eine weit höhere Flammbeständigkeit als die des Fadens Ei, der ein gewöhnlicher Acrylfäden ist. und eine gleiche wie die des Acrylfadens C, der copolymerisiertes. Halogen enthaltendes Monomeres zur Erteilung einer Flammbcständigkeit enthält, zeigt.
Aus dem oben angegebenen Vergleich ist deutlich, daß der Acrylfäden, der aus dem Acrylnitrilcopolymerisat mit der Lactoneinheit besteht, in keiner Weise bekannten Acrylfäden unterlegen ist. und eine ausgezeichnete Flammbesländigkeit behält.
Feinheil Trocken- Knolen- Troekcn- Knoten- Young-Modtil
festigkeil fcsügkcit dchnung dchniing in heißem
Wasser bei
'>5'C
den g/dcn g/dcn "/0 o/r g/den
Faden A (erfindungsgemäßc 3.20 4.37 3,5 28.4 21.4 1.10
Verwendung)
Faden B 2,83 3,62 2.62 34,4 22.6 0.90
(konventioneller Faden)
Faden C 3,10 3,78 2.50 29.0 22,0 0,95
(konventioneller Faden)
Tabelle II
Flammenhöhe
cm Verbrennungs- Glühende
zeit Rückstände
see see
Verbrennungsmenge Gewicht Volumen
Faden A
(erfindungsgemäße Verwendung)
Faden B (konventioneller Faden)
Faden C (konventioneller Faden)
2 bis 4 68 25 9 25 bis 35
7 bis 10 130 30 45 95 bis 98
3 bis 5 50 30 8 25 bis 35
Beispiel 2
Es wurden drei Sorten von lactonisierten und Vinylidenchlorid enthaltenden Acrylnitrilcopolymerisaten mit 13,1: 15.8 bzw. 16.5% Lecton- und 93: 9,6 bzw. 13,1% Vinylidenchlorideinheken zur Herstellung von Fäden aus einer 10%igen Lösung des Polymerisates in
läncr 50°/oigen wäßrigen Lösung von Natriumthiocya- !»at verwendet. Jede Spinnlösung wurde in ein Fällbad itus 10%iger wäßriger Natriumthiocyanatlösung bei if C durch eine Spinndüse mit 50 öffnungen mit einem Durchmesser von 0,09 mm ausgepreßt. Die Fäden «runden mit Wasser gewaschen und dann das 1Ofache ier ursprünglichen Länge in siedendem Wasser verstreckt, dann bei 1050C bei einer relativen Feuchtigkeit von 60% getrocknet und dann mit Überhitztem Dampf bei 1300C hitzebehandelt. Hierbei wurden drei Sorten von Fäden, nämlich D, E und F erhalten. Jeder der Fäden enthielt etwa 0,9% einer Einheit, die einen zum Zeitpunkt der Lactonisierungsreaklion als Nebenprodukt erzeugten Carboxylrest enthielt.
Das Ausmaß der Flammbestiindigkeit dieser Fäden D, E und F, des konventionellen, flammbeständigen Acrylfadens C und eines Acrylfadens G (in welchem ein Acrylnitrilpolymerisat mit einer Zusammensetzung in einem Verhältnis von Acrylnitril zu Methylacrylat von 90:10 als Faden bildendes Polymerisat verwendet wurde, welches 18% Tris(2,3-dibrompropyl)phosphat, welches bereits als flammbeständiges Mittel bekannt ist, enthielt, wurde verglichen, und ist in Tabelle IU wiedergegeben.
Wie aus den in Tabelle 111 gezeigten Ergebnissen ersichtlich, besitzen die Fäden D, E und F eine ausgezeichnete Flammbeständigkeit. Dies bedeutet, daß die Fäden D und E im gleichen Ausmaß die copolymerisierende Komponente der Chlorreihe wie der Kontrollfaden C enthalten, daß sie jedoch eine bessere Flammbeständigkeit als der Faden C besitzen.
ίο Daher ist der Einfluß der Einführung der Lactoneinheit in den Faden ofiensichtlich. Weiterhin ist beim Vergleich der Fäden D und E ersichtlich, daß die Zunahme der Menge an Lactoneinheit im Faden die Flammenbeständigkeit des Fadens verbessert. Darüber hinaus ist der Faden G, dor durch Einbau des bekannten flammbeständigen Mittels erhalten wurde, augenscheinlich den Fäden D, E und F hinsichtlich der Flammbeständigkeit unterlegen, er besitzt beträchtliche Klebrigkeit und ist im Griff sehr stark beeinträchtigt. Andererseits besitzen die unter erfindungsgemäßer Verwendung hergeste'lten Fäden eine hohe Flammbeständigkeit, und sie wiesen niemals eine solche Verschlechterung des Griffes auf.
Tabelle III
Zusammensetzung des faden Flammenhöhe Ver Glühende Verbrennungsmenge 10 bis 15
bildenden Polymerisates brennungs- Rück 5
zeit stände 3
cm see see Gewicht Volumen
Erfindungs % 25 bis 35
gemäße Ver 20 bis 25
wendung:
Faden D AN :LA:VdCl = 71,6:13,l :9,3 2 bis 3 36 21
Faden F. AN : LA : VdCl = 66,6 :15,8 :9,6 1 bis 2 31 20 2,9
Faden Γ AN: LA: VdC! = 67,2: 16,5:13.1 1 bis 2 20 16 1,7
Kontrolle 1,3
Faden C AN : MA: VdCl = 82,5:8:9,5 3 bis 5 50 30
Faden G*) AN :MA = 90:10 2 bis 3 43 10 8
7
Anmerkungen:
AN: Arylnitrileinheit LA: Lactoneinheil VdCl: Vinylidenchlorideinheit MA: Methylmethacrylateinheit *): enthält 180O Trts(2,3-dibrompropyl)phesphat als nicht entflammbares Mittel im Faden.
Beispiel 3
Es wurde ein lactonisiertes Acrylpolymerisai verwendet welches 15% an Lactoneinheiten eines ögliedrigen Ringes enthielt und welches aus einem Acrylnitrilpolymerisat von 82% Acrylnitril und 18% Allylalkohol erhalten worden war.
Eine Dimethylformamidlösung, welche 20% des so erhaltenen, lactonisieiten Acrylpolymerisates enthielt wurde auf eine Glasplatt« zur Herstellung einer Folie von etwa 0,1 mm Stärke aufgetragen. Andererseits wurde im Vergleich eine Folie nach der oben angegebenen Methode hergestellt indem ein Acrylni trilpolymerisat mit einer Zusammensetzung von Acrylnitril zu Methylacrylat von 90:10 verwendet wurde. Als die zwei Sorten der Folien verbrannt wurden, wurde beobachtet, daß die aus dem lactonisierten Acrylpolymerisat gemäß der Erfindung erhaltene Folie schwie- Tiger zu zünden und zu verbrennen war, als die aus dem gewöhnlichen Acrylnitrilpolymerisat zum Vergleich erhaltene Folie, daher wurde bestätigt daß die erste Folie eine bessere Nichtentflammbarkeit besaß als die letztgenannte Folie.
Beispiel 4
Es wurde ein lactonisiertes Polymerisat verwendet welches 51,2% Acrylnitril, 20,0% Lactoneinheiten und 243% Vinylidenchlorid enthielt
Das lactonisierte Polymerisat wurde in Dimethylformamid zur Herstellung einer Spinnlösung, die 20% Polymerisat enthielt aufgelöst Die Spinnlösung wurde durch eine Spinndüse (50 Öffnungen, 0,09 mm Durchmesser) in ein Fällbad aus Polyäthylenglykol (Molekulargewicht = 400) bei 500C ?ur Bildung von verfestig ten FSden ausgepreßt Die Fäden wurden auf da« zweifache der Länge verstreckt und weiterhin da; 15fache der Länge in einem Bad aus Polyäthylenglyko bei 1500C verstreckt Dann wurden die Fäden zui Schrumpfung um 18% in einem Bad aus Poryäthylengly kol bei 1400C entspannt mit Wasser gewaschen, be 1000C getrocknet, einer Dampfbehandlung bei 1100C
609 6-17 144
10
unterworfen, und schließlich bei HO0C hitzebehandelt, um Fäden von 4,3 g/den Festigkeit und 26% Dehnung zu erhalten.
Es wurde ein Verbrennungstest für die so erhaltenen Fäden durchgeführt. Die Nichtentflammbarkeit oder Flammbeständigkeitseigenschaft dieses Fadens war mit derjenigen von kommerziellen Modacrylfäden (Acrylnitril zu Vinylchlorid = 45 :55), die als flammbeständige Fäden wohl bekannt sind, vergleichbar. So kann gesagt werden, daß bei Verwendung eines lactonisierten Acrylnitrilpolymerisates, selbst wenn der Gehalt eines Halogen enthaltenden Monomeren gering ist, ein ausgezeichneter, nicht entflammbarer Formgegenstand erhalten werden kann.
Beispie
Es wurde ein Acrylnitrilcopolymerisat verwendet, ι ο verformt. Dieser Faden wurde einem Verbrennungstes
unterworfen, und es wurde gefunden,
welches 55% Acrylnitril, 12% Lactoneinheiten und 25% Vinylidenchlorid enthielt.
Das so erhaltene, lactonisierte Polymerisat wurde zu Fäden in der gleichen Weise wie in Beispiel 4 erläutert, und es wurde gefunden, daS sein* Flammbeständigkeitseigenschaft fast derjenigen voi kommerziellen Modacrylfäden, welche 37,4% Vinyli denchlorid enthalten, gleich ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

20 25 iOO Patentansprüche:
1. Verwendung eines Acrylnitrilcopolymerisates, das in seiner Polymerisatkette 5 bis 30 Gewichtsprozent Lactoneinheiten, bezogen auf die Gesamtmasse, besitzt, welche durch die folgende Formel wiedergegeben werden
R — CH, — C — CH, — CH
O C = O
oder
- CH, - C — CH, — CH —
CH, — O — C = O
worin R ein Wasserstoffatom oder einen Methylrest darstellt, zur Herstellung von flammbeständigen Formkörpern.
2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Acrylnitrilpolymerisat zusätzlich Halogen enthaltende Monomereneinheiten einpolymerisiert enthält.
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Lactonringe enthaltenden Acrylcopolymerisaten zur Herstellung von schwer entflammbaren F01 mgegenständen, z. B. in Form von Fäden, Fasern oder Folien.
In der älteren Patentschrift 17 20 947 der Anmelderin ist ein Verfahren zur selektiven Herstellung eines Lactonringes beschrieben, bei welchem ein Acrylcopolymerisat, welches aus Acrylnitril und einem eine Hydroxylgruppe aufweisenden Monomeren besteht, mit einem Medium behandelt wird, welches eine Säure in einer Konzentration von weniger als 40% enthält und einen pH-Wert von weniger als 2 besitzt. Ferner ist es an sich bekannt, daß eine Oxycarbonsäure im allgemeinen einen Lactonring unter sauren Bedingungen bildet. So kann ein Lactonring durch Verseifung eines Copolymerisates von Vinyl- und Methylacrylat mit einem Alkali und anschließender Behandlung hiervon mit einer sauren Lösung gebildet werden.
Ferner sind verschiedene Arbeitsweisen bekannt, um einen Gegenstand, z. B. einen Faden, einer Faser oder einer Folie, welche aus einem Acrylnitrilpolymerisat bestehen, Schwerentflammbarkeit oder flammverzögernde Eigenschaften zu erteilen. Nach einer Arbeitsweise wird ein Monomeres, das Halogen oder Phosphor zusammen mit einem Halogen enthält, zur Erzeugung eines nicht brennbaren Gases als Copolynierisationskomponente in ein Acrylnitrilpolymerisat eingeführt, oder ein Polymerisat, welches aus einer solchen, nicht brennbares Gas erzeugenden Komponente besteht, und ein Acrylnitrilpolymerisat vermischt. Nach einer anderen Arbeitsweise werden flammbeständige Mittel in ein Polymerisat zur Herstellung von Fasern eingekneiet, oder es wird ein Textilprodukt mit einem solchen flammbeständieen Mittel nachbehandelt. Solche bekannten Arbeitsweisen dienen dazu, die Verbrennung eines Gegenstandes zu hemmen, indem ein wirksames, nicht brennbares Gas in möglichst großer Menge erzeugt wird.
Im allgemeinen ist es jedoch nicht leicht, einen geformten Acrylgegenstand oder insbesondere einen Acrylfaden flammbeständig bzw. schwerentflammbar zu machen. Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, ist es daher erforderlich, eine große Menge der oben beschriebenen, nicht brennbares Gas erzeugenden Komponente oder des flammbeständigen Mittels zu copolymerisieren oder zu verwenden. Jedoch beeinträchtigt die Verwendung einer großen Menge einer solchen nicht brennbares Gas erzeugenden Komponente oder des flammbeständigen Mittels den Weißgrad des Fadens und erzeugt eine große Menge eines toxischen Gases zum Zeitpunkt der Verbrennung, besitzt einen abträglichen Einfluß auf die Färbbarkeit, erhöht das spezifische Gewicht und beeinträchtigt bemerkenswert den Griff. Darüber hinaus wird manchmal die Giftigkeit des flammbeständigen Mittels selbst befürchtet.
In dem obengenannten älteren Recht der Anmeldern erhaltene lactonisierte Mischpolymerisate zeichnen sich durch eine hohe Festigkeit und einen hohen Youngschen Modul sowie eine geringe Neigung zur Dehnung im heißen Wasser bei ihrer Verwendung /ur Herstellung von Fäden aus.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß solche lactonisierten Mischpolymerisate auch zur Herstellung von flammbeständigen Formgegenständen verwendet werden können. Hierdurch wird die erzeugte Menge eines brennbaren Gases wesentlich herabgemindert. Es wurde gefunden, daß eine solche Herabsetzung der erzeugten Menge eines brennbaren Gases erreicht werden kann, wenn die Sequenzlänge im Acrylnitrilpolymerisat herabgesetzt wird. Dies ist bei den vorliegenden lactonisierten Mischpolymerisaten der Fall, so daß daraus hergestellte Formgegenstände eine bemerkenswerte Schwerentflammbarkeit b;tw. Flammbeständigkeit besitzen. Hierdurch werden jedoch die zuvor genannten Nachteile von konventionellen, flammbeständigen Formartikeln ausgeschaltet, d. h. die Erzeugung von großen Mengen giftiger, nicht brennbarer Gase. Durch die Verwendung des lactonisierten Copolymerisats werden ferner die vorteilhaften Eigenschaften von Acrylformgegenständen und insbesondere von Fäden, wie z. B. der Weißgrad und der Griff, nicht beeinträchtigt.
Die bei der erfindungsgemäßen Verwendung eingesetzten Acrylnitrilcopolymerisate weisen in ihrer Hauptkette eine Lactoneinheit auf, welche durch die folgende Formel wiedergegeben wird:
DE19702025100 1969-05-22 1970-05-22 Verwendung von Lactonringen enthaltenden Acrylcopolymerisaten zur Herstellung von schwer entflammbaren Formgegenständen Expired DE2025100C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP3997569 1969-05-22
JP3997569A JPS4913933B1 (de) 1969-05-22 1969-05-22

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2025100A1 DE2025100A1 (de) 1972-01-13
DE2025100B2 DE2025100B2 (de) 1976-04-01
DE2025100C3 true DE2025100C3 (de) 1976-11-18

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2352572A1 (de) Synthetische acrylfaser mit verbesserter flammverzoegerung und verfahren zur herstellung derselben
DE1279889B (de) Verfahren zur Herstellung von Fasern oder Faeden auf der Grundlage von ueberwiegend Acrylnitrilpolymerisate enthaltenden Massen
DE2025100C3 (de) Verwendung von Lactonringen enthaltenden Acrylcopolymerisaten zur Herstellung von schwer entflammbaren Formgegenständen
DE2124473C3 (de) Poröse Acrylfasern und Verfahren zu deren Herstellung
DE2851644C2 (de) Acrylnitrilpolymermasse
DE2422368A1 (de) Hochglaenzende schmutzabweisende acrylfasern
DE2509633C2 (de) Fäden auf der Basis von Acrylnitril- Vinylchlorid- und/oder -Vinylidenchlorid-Copolymerisaten und ihre Verwendung zur Herstellung von Plüschware und Kunstpelzware
DE2624081C3 (de) Verfahren zur Herstellung flammfester Polymerisatfasern
DE2025100B2 (de) Verwendung von lactonringen enthaltenden acrylcopolymerisaten zur herstellung von schwer entflammbaren formgegenstaenden
DE2154676A1 (de) Modacrylnitril-Fasern und Verfahren zu deren Herstellung
DE3021889C2 (de) Poröse schwer entflammbare synthetische Acrylfasern und Verfahren zu deren Herstellung
DE3243902A1 (de) Acrylnitrilpolymeres, verfahren zu dessen herstellung und daraus hergestellte faser
DE2821614C2 (de)
DE2558082A1 (de) Synthetische acrylfaser mit besserer nichtbrennbarkeit
DE2128004C3 (de) Filme, Fäden und Fasern aus Acrylnitril-Copolymerisaten mit verbesserter Glanzstabilität
DE1669464A1 (de) Verfahren zur Herstellung von synthetischen Polyacrylfasern
DE3120593C2 (de)
DE2043402C3 (de) Fasern und Fäden aus chlorhaltigen Modacrylpolymerisaten mit verbesserter Flammfestigkeit
DE2313205C3 (de) Schwer entflammbare Fasern und Verfahren zu deren Herstellung
DE2165396A1 (de) Verfahren zur Herstellung von lactonisierten Acrylfasern
DE1569147B2 (de) Flammbestandige Form , Preß oder Überzugsmassen auf der Basis von Acrylnitnlpolymensaten
DE2128002A1 (de) Glanzstabile filme, faeden und fasern aus copolymerisat-mischungen auf der basis von acrylnitril-copolymerisaten
DE1469141C (de) Verfahren zur Herstellung von Polyvinylchloridfasern oder -fäden
DE2336424C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Acrylfasern
DE2043402B2 (de) Fasern und faeden aus chlorhaltigen modacrylpolymerisaten mit verbesserter flammfestigkeit