DE202144C

DE202144C -

Info

Publication number: DE202144C
Application number: DENDAT202144D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 45 c. GRUPPE

MICHAEL BÜRZLE in HAMBURG.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. November 1907 ab.

Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Raufen von Seegras, bei der ein sich drehender Haspel mit federnden Greiferflügeln das Seegras gegen eine Walze drückt und bei der Weiterdrehung ausrauft. Die Maschine gemäß vorliegender Erfindung unterscheidet sich von bekannten Maschinen zum Ausraufen von Flachs und Unkraut dadurch, daß jeder Flügel des Haspels aus mehreren nachgiebig gelagerten und unter Federdruck stehenden Greifern, die eine gemeinschaftliche Stoffbekleidung haben, besteht, wodurch ein gleichmäßiges Anpressen der Greifer an die Walze auch bei ungleichem Stand des Grases erzielt wird. Eine weitere Neuerung besteht darin, daß die Greifer aus gebogenen, exzentrisch gelagerten Flügeln bestehen, so daß sie durch den Widerstand, welchen das Gras dem Ausraufen entgegensetzt, fester gegen die Walze angepreßt werden, welches überdies auch noch durch einen Hebelmechanismus erhöht werden kann.

Der Erfindungsgegenstand ist in Fig. 1 in einer Seitenansicht und in Fig. 2 in einer Oberansicht dargestellt.

Die Maschine wird von Laufrädern I und I¹, welche sich auf der Innenseite des Rahmens befinden, getragen. Der Haspel c wird von der Hauptwelle b mittels Kettenräder h h¹, welche durch die Kette k verbunden sind, angetrieben. Auf jeden der drei Flügel 0 des Haspels c befinden sich mehrere nachgiebig gelagerte, unter Federdruck stehende Greifer m, die durch Federn s mit den Flügeln 0 verbunden sind. Je auf einem Flügel sitzende Greifer haben gemeinschaftlich eine Bekleidung von Segeltuch, wodurch das Zwischenklemmen des Grases zwischen die Greifer verhindert wird. Die die Walze d tragenden Stangen a¹ und a² sind lose auf der Hauptwelle b gelagert und werden durch die Federn ζ und die Kniehebel in ihrer Lage gehalten. Durch Anziehen der an den Kniehebeln w befestigten Zugstangen wird der Haspel mehr an die Raufwalze gepreßt. Das Kettenrad h¹ sitzt auf dem Schaltrad n, welches auf der Hauptwelle b aufgekeilt ist und den Zweck hat, bei Rückwärtgang der Maschine den Antrieb für den Haspel c auszuschalten. Das Förderband e lagert auf den Rollen f und f¹ und ist durch die Zahnräder -p und p¹ von der Welle b aus angetrieben. Der Behälter g ist aus Segeltuch hergestellt und an den Hebeln a und an der Welle b befestigt.

Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende: Durch Vorwärtsbewegung der Maschine wird der Haspel gedreht, wodurch die Greifer das Gras auf die Walze pressen; durch den Widerstand, welchen das Gras nun bietet, werden die exzentrisch gelagerten Greifer fester an die Raufwalze angepreßt. Falls diese Anpressung nicht ausreicht, kann eine weitere Anpressung mittels der Kniehebelanordnung vorgenommen werden. Durch die Drehung

der Walze und der Greifer wird das Gras ausgerauft und durch das Förderband in den Sammelbehälter gebracht.

Da die größte Anpressung nur im Moment des Ausraufens stattfindet, so ist ein leichtes und sicheres Arbeiten der Maschine gewährleistet.

Claims

Patent-Ansprüche:

I. Seegrasrauf maschine mit einem Haspel, dessen Flügel das Gras gegen eine Walze drücken, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Flügel des Haspels aus mehreren unter Federdruck stehenden gebogenen Greifern, die eine gemeinschaftliche Stoffbekleidung haben, besteht, so daß die Greifer auch bei ungleichem Stand des Grases gleichmäßig gegen die sich drehende Raufwalze gepreßt werden.
2. Seegrasraufmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifer derart exzentrisch am Haspel gelagert sind, daß sie durch den Widerstand das Gras beim Ausraufen fest an die Raufwalze drücken.
3. Seegrasraufmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,. daß die Walze ~(d) von Kniehebeln™^ ^"getragen wird, durch deren Einstellung der Gegendruck der Walze gegen die Haspelflügel geregelt werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.