-
Gebiet der Erfindung
-
Die Offenbarung betrifft eine automatische Bündelwerkzeugvorrichtung, ATD (ATD= Automatic Bundling Tool Device), zum Bündeln eines Bündelgutes mittels eines Einteil-Binders, OPT (OPT= One-Piece-Tie), mit automatischem Spannen des OPT durch die ATD. Insbesondere ist die automatische Bündelwerkzeugvorrichtung eingerichtet zum Bündeln eines Bündelgutes mittels eines Kabelbinders, als ein Spezialfall des OPT, mit automatischem Spannen des Kabelbinders durch die ATD. Die ATD umfasst einen Spannmechanismus mit einer Spannzahnradeinheit mit einem Spannzahnrad und mit einer Spannrolleneinheit mit zwei Spannrollen, die einen Spalt zwischen Spannzahnrad und Spannrollen bildet. Der Spalt ist ausgebildet, ein Band eines jeweiligen OPT, der von der ATD verarbeitet wird, zu halten, und das Spannzahnrad der Spannzahnradeinheit umfasst Zähne, die ausgebildet sind, in eine Zahnung des OPT-Bandes zu passen bzw. einzugreifen.
-
Hintergrund
-
Um ein Bündelgut mittels eines Einteil-Binders, dem verallgemeinerten Konzept eines Kabelbinders, zu bündeln, stehen viele nicht-stationäre automatische Bündelwerkzeuge zur Verfügung. In der
US 9 701 428 B2 wird beispielsweise eine Vorrichtung zum Spannen eines Materials beschrieben, bei der das Material durch zwei Zahnräder gespannt wird, die mit dem Material zusammenwirken und dieses in ein Gehäuse ziehen, bevor ein loses Ende des Materials abgeschnitten wird. In der
US 6 981 528 B2 wird ein Anti-Verklemm-Spannmechanismus für einen automatischen Binder-Werkzeugkopf beschrieben, der nur ein Zahnrad nutzt, das mit dem Ende eines Kabelbinders zusammenwirkt, der zum Bündeln eines Bündelguts genutzt wird. Ein ähnlicher Mechanismus ist für ein tragbares Kabelbinderwerkzeug in der
US 2019/248 521 A1 beschrieben.
-
In der
US 2020/391 891 A1 wird ein automatisches Bindewerkzeug mit einem Gleitstück, einer Führungsschiene, einer ersten Führungsklaue, einer zweiten Führungsklaue, einem Rahmen, einem Spannrad, einem Schneider, einem schrittweisen Materialzuführungsmechanismus und einer Material-Schubstange beschrieben. Erste und zweite Führungsklauen sind durch Drehung eines zentralen Stifts an einem Rahmen angebracht. Schneider und Spannrad sind in dem Rahmen angebracht. Neben dem Rahmen ist eine Führungsschiene angeordnet. Das Gleitstück greift in die Führungsschiene ein. Das Binden umfasst einen schrittweisen Materialzuführungsmechanismus, der mit Kabelbindern beladen ist, das Fördern von Kabelbindern in einem festgelegten Zeitabstand in jedem Bindezyklus, das Führen der Kabelbinder durch ein Gleitstück von einer vorherbestimmten Position zu einer Bindeposition, das Aufrollen von Bindekörpern von Bindern in Führungsschlitzen in den ersten und zweiten Führungsklauen, das Bewirken, dass ein Endabschnitt durch ein Loch, ein Fenster, in den Kopf der Kabelbinder hindurchgeht, das Spannen der Kabelbinder durch Drehen des Spannrads und das Schneiden der gespannten Kabelbinder mit dem Schneider. Hierin sind mehrere Rollen vorgesehen, die mit dem Spannrad zusammenwirken, um die Binder zu spannen.
-
Die
DE 10 2013 222 924 A1 beschreibt ein tragbares Werkzeug zum Binden eines Objekts, insbesondere eines Kabelbaumes, mittels eines bandähnlichen Kabelbinders, wobei das tragbare Werkzeug einen Werkzeugkörper mit einer Zyklussteuerung und einer darin angeordneten Spanneinrichtung und einen Antrieb dafür aufweist, wobei der Antrieb als ein Doppelantrieb derart ausgebildet ist, dass die Zyklussteuerung und die Spanneinrichtung jeweils ihren eigenen Antrieb aufweisen, die unabhängig voneinander von einer Steuereinrichtung gesteuert werden. Darin bilden ein Spannrad und zwei Stützräder einen Spalt, durch den das Band eines Kabelbinders mittels des Spannrades gezogen wird, um den Kabelbinder zu spannen. Die Breite des Spaltes ist fest, da Stützrollen und Spannrad in einer festen Relativposition zueinander angeordnet sind. Diese Konstruktion wurde gewählt, um die Nachteile einer früheren Konstruktion zu überwinden, bei der die Stützrollen mit einer Federkraft gegen das Spannrad gedrückt wurden, ursprünglich um den Halt des Spannrades auf dem Kabelbinderband zu gewährleisten, was dazu führt, dass sich das Zahnrad in das Band einschleift und feine Stäube (des Kabelbinderbandes) in dem Gehäuse der automatischen Bündelwerkzeugvorrichtung erzeugt werden, was letztendlich zu mechanischen Problemen und zum Ausfall des automatischen Bündelwerkzeugs führt.
-
Die hohe Prozessfähigkeit, die mit dem automatischen Bündelwerkzeug der
DE 10 2013 222 924 A1 erreicht werden kann, hängt jedoch von dem Mechanismus ab, dass das Spannzahnrad beim Schließen des Kabelbinders durch den Kabelbinder gestoppt wird und mit der zuvor eingestellten Zug- oder Spannkraft nicht weiter gezogen werden kann. Dieser Mechanismus erfordert eine sehr genaue Spaltbreite zwischen dem Spannzahnrad und den festen Spannrollen, um einen formschlüssigen Eingriff des Zahnrads in das Band zu ermöglichen. Falls der Spalt zu klein ist, wird der Binder blockiert. Falls der Spalt zu groß ist, kann das Spannzahnrad auf der Zahnung des Kabelbinderbandes verrutschen. Die automatische Bündelwerkzeugvorrichtung der
DE 10 2013 222 924 A1 kann daher nur für eine ganz bestimmte Stärke des jeweiligen Kabelbinderbandes eingesetzt werden, wobei die notwendigen Toleranzen in der Regel um 0,1 mm liegen.
-
Ku rzfassu ng
-
Es kann daher als eine objektive technische Aufgabe betrachtet werden, die durch die vorliegende Erfindung zu lösen ist, eine verbesserte automatische Bündelwerkzeugvorrichtung bereitzustellen, die die Beschränkungen des bekannten Standes der Technik überwindet und insbesondere in der Lage ist, Einteil-Binder mit erhöhter Toleranz in Bezug auf die Einteil-Binder-Bandstärke zuverlässig zu spannen.
-
Diese objektive Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den Figuren.
-
Ein Aspekt betrifft eine automatische Bündelwerkzeugvorrichtung, ATD, zum Bündeln eines Bündelgutes mittels eines Einteil-Binders, OPT, mit automatischem Spannen des OPT durch die ATD. Insbesondere ist die automatische Bündelwerkzeugvorrichtung zum Bündeln eines Bündelgutes mittels eines Kabelbinders mit automatischem Spannen des Kabelbinders durch die ATD eingerichtet.
-
Im Allgemeinen handelt es sich bei OPTs um ein verallgemeinertes Konzept eines Standardkabelbinders, der ein Kabelbinder-Kopfteil mit einem Fenster sowie ein Kabelbinderband oder Endteil aufweist, das durch das Fenster geschoben wird, um eine Schlaufe zu bilden, die zum Bündeln von Kabeln oder dergleichen verwendet werden kann, wobei Einteil-Fixierbinder außerdem einen Halsteil umfassen, der einen Fußteil mit dem Kopfteil verbindet, wobei der Fußteil eine Art von Fixiermittel umfasst, zum Beispiel in Form eines Pilzkopfteils, das verwendet werden kann, um den OPT an einem Objekt zu fixieren, zum Beispiel in einem Loch des Objekts. Ein OPT ohne Halsteil/Fußteil ist ein Standardkabelbinder. Die OPTs können einem oder mehr gegebenen Typen angehören, wobei sich die OPTs verschiedener Typen in der Fußteilgeometrie und/oder der Halsteilgeometrie und/oder der Kopfteilgeometrie und/oder der Bandteilgeometrie, insbesondere der Bandteillänge und/oder der Bandteilstärke, unterscheiden. Solche OPTs können auch als Fixierbinder oder Einteil-Fixierbinder bezeichnet sein.
-
Die ATD umfasst einen Spannmechanismus mit einer Spannzahnradeinheit mit einem Spannzahnrad und mit einer Spannrolleneinheit mit zwei Spannrollen. Die Spannzahnradeinheit kann auch als Anzugszahnradeinheit mit Anzugszahnrad und die Spannrolleneinheit kann auch als Anzugsrolleneinheit mit zwei Anzugsrollen bezeichnet sein. Der Spann-(oder Anzugs-)-mechanismus bildet einen Spalt zwischen dem Spannzahnrad und den Spannrollen. Der Spalt ist ausgebildet, einen Bandteil, der auch als Binderteil bezeichnet werden kann, eines jeweiligen OPT, der von der ATD be- oder verarbeitet wird, d. h. zum bestimmungsgemäßen Bündeln des Bündelgutes verwendet wird, zu halten. Das Spannzahnrad der Spannzahnradeinheit umfasst Zähne, die ausgebildet sind, in eine Zahnung des OPT-Bandteils zu passen bzw. einzugreifen, vorzugsweise mit einer formschlüssigen Anordnung. Folglich ist die automatische Bündelwerkzeugvorrichtung zum Bündeln von Bündelgut unter Verwendung von bestimmten gegebenen OPTs mit entsprechender Zahnung auf dem Band ausgelegt. Da OPTs wie beispielsweise Kabelbinder in hohem Maße standardisiert sind, kann dieser Voraussetzung durch eine große Vielfalt von auf dem Markt erhältlichen OPTs genügt werden. Darüber hinaus kann die automatische Bündelwerkzeugvorrichtung für konkret passende OPTs eines bestimmten Unternehmens eingestellt sein. Hier entspricht die Stärke des OPT-Bandes einer Spaltbreite, da Spannrollen und Spannzahnrad in mechanischem Kontakt mit dem Band sein müssen, um den OPT zu spannen, d. h. das OPT-Band zu einzuziehen und abzuschneiden. Die Breite des Spalts sowie die Stärke des OPT werden in einer Ebene senkrecht zu Drehachsen von Spannzahnrad und Spannrollen gemessen.
-
Die Spannrolleneinheit umfasst einen Hebel mit den zwei Spannrollen, Spannräder, die an dem Hebel in einem ersten Endabschnitt des Hebels angeordnet sind, wobei ein Drehpunkt des Hebels in einem Mittelabschnitt des Hebels angeordnet ist, und ein Einstellungselement der Spannrolleneinheit, die zum Einstellen einer Breite des Spaltes eingerichtet ist, und in mechanischem Kontakt mit einem zweiten Endabschnitt des Hebels ist. Dabei ist der zweite Endabschnitt des Hebels dem ersten Endabschnitt gegenüberliegend entlang einer Haupterstreckungsrichtung des Hebels angeordnet. Der erste und der zweite Endabschnitt umfassen somit jeweils ein erstes/zweites Ende des Hebels, die in der Haupterstreckungsrichtung des Hebels diametral gegenüberliegende Enden sind.
-
Dies bietet den Vorteil, dass die Spaltbreite mit einer sehr hohen Präzision eingestellt werden kann, da das Verhältnis der Hebel leicht eingestellt werden kann, um jede gewünschte Toleranz für die Einstellung der Spaltbreite zu erreichen. Da der Drehpunkt in der Mitte angeordnet ist, kann die Hebelwirkung auch bei der Konstruktion der ATD sehr leicht angepasst werden, ohne dass die Form des Hebels und damit die Gesamtkonstruktion der übrigen Bündelwerkzeugvorrichtung, wo Platz knapp ist, zu stark verändert werden muss. Diese Konfiguration ermöglicht auch eine präzise automatische Einstellung der Breite, wie im Folgenden näher beschrieben. Durch den präzise anpassbaren Spalt zwischen Spannzahnrad und Spannrollen kann somit auch bei unterschiedlichen OPT-Typen, d.h. OPTs mit Bandteilen unterschiedlicher Stärken, eine formschlüssige, insbesondere auch klemmfreie Anordnung des OPT-Bandes zwischen Spannzahnrad und Spannrollen erreicht werden. Auf diese Weise kann für OPTs mit eine Vielzahl von Bandteilstärken ein optimaler Halt des Spannzahnrads auf dem Band erreicht werden, ohne dass sich das Spannzahnrad in das Bandteil einschleift. Da die vorgeschlagene Konstruktion eine manuelle oder automatische Einstellung der Spaltbreite während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs ermöglicht, kann eine solche automatische Bündelwerkzeugvorrichtung auch für Bündelgut mit einer Reihe verschiedener OPTs mit variierender Stärke verwendet werden: Der Spalt kann nämlich an jeden einzelnen OPT, der von der ATD verarbeitet wird, individuell angepasst werden, so dass z. B. ein Kabelbaum mit OPTs unterschiedlicher Bandstärken in verschiedenen Bereichen des Kabelbaums gebunden werden kann, ohne dass unterschiedliche ATDs erforderlich sind.
-
Alternativ zur Anordnung an dem Hebel kann die Spannrolleneinheit die zwei Spannrollen mit jeweils individuellen Einstellungselementen umfassen, die eingerichtet sind, ihren jeweiligen Abstand zu dem Spannzahnrad und damit die Spaltbreite einzustellen oder anzupassen. Die jeweiligen Einstellungselemente können aus einem linearen Einstellungselement bestehen oder dieses umfassen, um die jeweilige Spannrolle linear zu bewegen. Alternativ oder zusätzlich können die jeweiligen Einstellungselemente ein Exzenterelement sein oder umfassen, auf dem jede Spannrolle exzentrisch gelagert ist und durch Drehen des Exzenterelementes, d.h. des Exzenters, der Abstand zum Spannzahnrad verändert werden kann. Dadurch kann jede der Spannrollen, vorzugsweise unabhängig voneinander, im Abstand zu dem Spannzahnrad eingestellt werden, was zu einer präzisen und zuverlässigen, dynamischen Anpassung des Spaltes an unterschiedliche Stärken von OPT-Bändern mit einer formschlüssigen, insbesondere auch klemmfreien, Anordnung des OPT-Bandes zwischen Spannzahnrad und Spannrollen führt. Nachfolgend beschriebene sich nicht auf den Hebel beziehende Merkmale können zur Verbesserung der beschriebenen Alternative ohne Hebel verwendet werden.
-
In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Drehpunkt im Wesentlichen mit jeweiligen Drehachsen der zwei Spannrollen aligniert oder ausgerichtet. Daher kann der Drehpunkt mit den Drehachsen der zwei Spannrollen aligniert oder ausgerichtet sein, d.h. auf einer einzigen Geraden mit den Drehachsen der zwei Spannrollen liegen, oder bis zu einer vorgegebenen Abweichung mit den Drehachsen der zwei Spannrollen ausgerichtet sein. Insbesondere kann die voreingestellte Abweichung 5°, 2° oder 1° betragen. Um die Abweichung zu messen, kann man in einer Ebene senkrecht zu der Drehachse eine erste Gerade durch den Drehpunkt und die Drehachse, die näher an dem Drehpunkt liegt, und eine zweite Gerade durch die zwei Drehachsen der zwei Spannrollen ziehen. Der Winkel zwischen der ersten und zweiten Geraden wäre die Abweichung der Ausrichtung. Diese Ausrichtung hat sich als besonders nützlich erwiesen und führt zu einem verbesserten Druck der Spannrollen auf Bandteil und Spannzahnrad.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind eine Drehachse des Spannzahnrades sowie ein Mittelpunkt einer die Drehachsen der zwei Spannrollen verbindenden Geraden in einer Ebene senkrecht zu dieser Drehachse in im Wesentlichen gleichem Abstand von dem Drehpunkt angeordnet. Der Mittelpunkt und die Drehachse des Spannzahnrads sind also besonders bevorzugt auf einem Kreis mit dem Drehpunkt als Zentrum angeordnet. Die Abstände von dem Drehpunkt müssen nicht exakt gleich sein, um bereits einen großen Teil des vorteilhaft verbesserten Halts zu erreichen. Insbesondere können diese um eine vorgegebene Abweichung von weniger als 10 %, weniger als 5 % oder weniger als 2 % des Abstands zwischen den Drehachsen der zwei Spannrollen voneinander abweichen. Somit können zum Beispiel in einer bestimmten Konfiguration die Drehachsen der zwei Spannrollen auf einer Geraden angeordnet sein, und die Drehachse des Spannzahnrades kann in einer orthogonalen Projektion auf die die Drehachsen der zwei Spannrollen verbindenden Gerade in der Mitte zwischen den Drehachsen der zwei Spannrollen für eine gegebene Breite des Spalts angeordnet sein. Durch diese spezielle Anordnung wird die Verteilung von Kräften auf den Kabelbinder weiter optimiert.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist ein erster Abstand zwischen den zwei Spannrollen und dem Drehpunkt kleiner als ein zweiter Abstand zwischen dem Drehpunkt und einem Punkt von mechanischem Kontakt des Einstellungselements und dem zweiten Endabschnitt. Insbesondere beträgt der zweite Abstand mindestens das Doppelte, vorzugsweise mindestens das Dreifache des ersten Abstands. Dies ergibt den Vorteil, dass der Spalt, durch den das Band des OPT gezogen wird, sehr fein eingestellt werden kann.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Spannmechanismus einen ersten Anschlag und/oder einen zweiten Anschlag auf, die jeweils eine feste erste Grenze, eine untere Grenze, und/oder eine feste zweite Grenze, eine obere Grenze, für die Breite des Spalts vorherbestimmen. Dies bietet den Vorteil einer sehr präzisen Einstellung von Randbedingungen, die genutzt werden können, um ein Verrutschen des Bandteils durch Einstellung einer geeigneten oberen Grenze zu verhindern, und Einschleifen des Zahnrads in das Band Einstellung einer geeigneten unteren Grenze zu verhindern, die für den spezifischen OPT geeignet ist, wobei die ATD eingerichtet ist, innerhalb der vorliegenden konkreten Anwendung genutzt zu werden.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst der Spannmechanismus ein Federelement, das mit dem zweiten Endabschnitt des Hebels in mechanischem Kontakt ist und eingerichtet ist, eine Federkraft auf den zweiten Endabschnitt auszuüben, um die Spannrollen nahe am Spannzahnrad zu halten. Somit drückt das Federelement die Spannrollen effektiv in Richtung des Bandes, wobei ein negativer Nebeneffekt einer übermäßigen Kraft auf das Band zum Beispiel durch die oben erwähnten Anschläge oder ein entsprechendes anpassbares Federelement, wie im nächsten Absatz beschrieben, verhindert werden kann. Die Verwendung des Federelements ermöglicht jedoch eine automatische Selbstanpassung der Spaltbreite an Unregelmäßigkeiten in der Stärke des jeweiligen OPT-Bandes, was die Leistung der ATD weiter erhöht.
-
Vorzugsweise ist das Federelement ein anpassbares Federelement, wobei die Position des anpassbaren Federelements relativ zu dem zweiten Endabschnitt des Hebels anpassbar ist, um die relative Position der Spannrollen nahe am Spannzahnrad anzupassen. Darüber hinaus durch Veränderung der Position des anpassbaren Federelements in geeigneter Verbindung mit dem oben erwähnten Anschlagelement auch die auf das Kabelbinderband ausgeübte Federkraft eingestellt werden, ohne dass die Spaltbreite unter die genannte untere Grenze für die Spaltbreite fällt. Auf diese Weise kann die ATD eingerichtet sein, sich in einer gewünschten Weise an Unregelmäßigkeiten oder Stärkevarianz bei ATD-Bändern als unabhängige Parameter anzupassen.
-
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Einstellungselement eine Exzenterwelle, die in mechanischem Kontakt mit dem zweiten Endabschnitt des Hebels ist, wobei das Einstellungselement eingerichtet ist, einen Mindest- und/oder Maximalabstand der Spannrollen zu der Spannzahnradrolle durch eine Drehung der Exzenterwelle anzupassen, wodurch ein Abstand von Drehachse der Exzenterwelle und der Kontaktoberfläche des Hebels eingestellt wird, was letztlich zu einer Einstellung des Abstands der Spannrollen zu dem Spannzahnrad und damit der Breite des Spalts führt. Dies ergibt den Vorteil, dass insbesondere der Mindestabstand, also die untere Grenze für die Breite des Spaltes, exakt eingestellt werden kann, was genutzt werden kann, um für OPTs mit Bändern variabler Stärke eine klemmfreie Anordnung zu gewährleisten.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst der Spannmechanismus einen Motor zur automatischen Einstellung der Relativposition der Spannrollen zu dem Spannzahnrad über Einstellung der Position des anpassbaren Federelements und/oder zur automatischen Einstellung des Mindestabstands der Spannrollen zu dem Spannzahnrad über Drehung der Exzenterwelle in Antwort auf ein Steuersignal einer Steuereinheit. Dies ergibt den Vorteil, dass die ATD OPT-Bänder unterschiedlicher Stärken bewerkstelligen kann und dafür nur ein entsprechendes Steuersignal benötigt.
-
Die oben beschriebenen Merkmale und Merkmalskombinationen, einschließlich des allgemeinen Teils der Beschreibung, sowie die Merkmale und Merkmalskombinationen, die in der Figurenbeschreibung oder in den Figuren allein offenbart sind, können nicht nur allein oder in der beschriebenen Kombination, sondern auch mit anderen Merkmalen oder ohne einige der offenbarten Merkmale verwendet werden, ohne dass vom Umfang der vorliegenden Offenbarung abgewichen wird. Folglich sind auch Ausführungsformen, die nicht explizit durch die Figuren dargestellt und beschrieben sind, sondern durch separate Kombination der in den Figuren offenbarten Einzelmerkmale erzeugt werden können, auch Teil der vorliegenden Offenbarung. Daher sind Ausführungsformen und Kombinationen von Merkmalen, die nicht alle Merkmale eines ursprünglich formulierten unabhängigen Anspruchs umfassen, als offenbart anzusehen. Darüber hinaus gelten Ausführungsformen und Kombinationen von Merkmalen, die von den durch die Abhängigkeiten der Ansprüche beschriebenen Merkmalskombinationen abweichen oder darüber hinausgehen, als offenbart.
-
Figurenliste
-
Exemplarische Ausführungsformen werden im Folgenden anhand von schematischen Zeichnungen näher beschrieben. Darin zeigen:
- 1 eine beispielhafte Ausführungsform einer automatischen Bündelwerkzeugvorrichtung ATD;
- 2 Details eines beispielhaften Spannmechanismus einer ATD; und
- 3 den beispielhaften Spannmechanismus von 2 in einer zweiten Konfiguration.
-
In den verschiedenen Figuren haben identische oder funktionell identische Merkmale die gleichen Bezugszeichen.
-
1 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform einer automatischen Bündelwerkzeugvorrichtung 1, ATD 1, zum Bündeln eines Bündelgutes 2 mittels eines Einteil-Binders, OPT 14 (2). Darin sind zwei Klauen 3a, 3b eingerichtet, das Bündelgut 2 zu umgreifen und den Einteil-Binder um das Bündelgut 2 zu führen, bevor dieser durch einen Spannmechanismus 10 (2) in ein Gehäuse 4 der ATD 1 zurückgezogen wird. Die Klauen können auch als Klemmbacken bezeichnet sein. In dem vorliegenden Beispiel ist die ATD 1 auch mit einer Steuereinheit 5 verbunden, die Steuersignale an die ATD und den Klemmmechanismus 10 liefert.
-
2 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform eines Spannmechanismus 10 mit einer Spannzahnradeinheit 11, die ein Spannzahnrad 11a umfasst, und mit einer Spannrolleneinheit 12 mit zwei Spannrollen 12a, 12b, die einen Spalt 13 zwischen Spannzahnrad 11a und Spannrollen 12a, 12b bilden. Der Spalt 13 ist ausgebildet, um ein Band 14a des OPT 14 zu halten, das von der ATD 1 zu verarbeiten ist. Das Spannzahnrad 11a umfasst Zähne 11b, die ausgebildet sind, um in eine Verzahnung 14b des OPT-Bandes 14a zu passen.
-
Die Spannrolleneinheit 12 umfasst einen Hebel 12c mit zwei Spannrollen 12a, 12b, die an dem Hebel in einem ersten Endabschnitt 12' des Hebels 12c angeordnet sind, einen Drehpunkt 12d in einem mittleren Abschnitt 12" des Hebels 12c und ein Einstellungselement 12e, das mit einem zweiten Endabschnitt 12''' des Hebels 12c in mechanischem Kontakt ist. Der zweite Endabschnitt 12''' ist in einer Haupterstreckungsrichtung des Hebels 12c dem ersten Endabschnitt 12' gegenüberliegend angeordnet. Das Einstellungselement 12e ist eingerichtet, eine Breite w des Spalts 13 einzustellen.
-
Diese Einstellung der Breite w des Spaltes 13 wird im vorliegenden Beispiel durch eine Exzenterwelle 12e* als Teil des Einstellungselementes 12e erreicht, die mit dem zweiten Endabschnitt 12''' des Hebels 12c in mechanischem Kontakt steht, wobei im vorliegenden Beispiel durch eine Drehung der Exzenterwelle 12e* um eine Drehachse E der Exzenterwelle 12e* ein Mindestabstand der Spannrollen 12a, 12b zu dem Spannzahnrad 11a eingestellt werden kann.
-
Außerdem ist im vorliegenden Beispiel der Drehpunkt 12d mit den Drehachsen R1, R2 der zwei Spannrollen 12a, 12b aligniert. Darin ist ein erster Abstand d1 zwischen den zwei Spannrollen 12a, 12b und dem Drehpunkt 12d kleiner als ein zweiter Abstand d2 zwischen dem Drehpunkt 12d und einem mechanischen Kontaktpunkt C des Einstellungselements 12e und dem zweiten Endabschnitt 12'''.
-
Im gezeigten Beispiel umfasst der Spannmechanismus auch einen ersten Anschlag 15a und einen zweiten Anschlag 15b, die eine feste unteren Grenze bzw. eine feste oberen Grenze für die Breite w des Spalts 13 vorherbestimmen. Darüber hinaus umfasst der Spannmechanismus 10 im vorliegenden Beispiel ein Federelement 16, das in mechanischem Kontakt mit dem zweiten Endabschnitt 12''' des Hebels 12c ist und eingerichtet ist, eine Federkraft auf den zweiten Endabschnitt 12''' auszuüben, um die Spannrollen 12a, 12b nahe am Spannzahnrad 11a zu halten, im vorliegenden Beispiel so nahe am Spannzahnrad 11a, wie es das Einstellungselement 12e erlaubt.
-
3 zeigt den Spannmechanismus 10 von 2 mit dem Spalt 13, der auf eine andere, kleinere Breite W als in 2 eingestellt ist. Es sei angemerkt, dass im Vergleich zu 2 die Exzenterwelle 12e* des Einstellungselements 12e gedreht wird, um den Hebel 12c um den Drehpunkt 12d zu drehen und so die Spannrollen 12a, 12b näher an das Spannzahnrad 11a zu bewegen als in 2 gezeigt, insbesondere um dem Federelement 16 zu ermöglichen, die Spannrollen 12a, 12b weiter zu dem Spannzahnrad 11a hin zu drücken. Es sei angemerkt, dass im vorliegenden Beispiel der Drehpunkt 12d mit den Drehachsen R1, R2 der zwei Spannrollen 12a, 12b ausgerichtet ist, da sie alle auf der gleichen Linie l liegen. Außerdem wird bei einer orthogonalen Projektion der Drehachse T des Spannzahnrads 11a auf die besagte Linie l die Drehachse T auf einen Mittelpunkt M auf der Linie l in der Mitte zwischen den Drehachsen R1, R2 auf der Linie l projiziert. Somit liegen der genannte Mittelpunkt M und die Drehachse T ungefähr auf einem Kreis mit einem gegebenem Radius und Zentrum als Drehpunkt 12d.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 9701428 B2 [0002]
- US 6981528 B2 [0002]
- US 2019248521 A1 [0002]
- US 2020391891 A1 [0003]
- DE 102013222924 A1 [0004, 0005]