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Die Neuerung betrifft einen Presscontainer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 10 2016 202 666 A1 ist ein gattungsgemäßer Presscontainer bekannt. Der Presscontainer ist dazu bestimmt, in einer Grube aufgestellt zu werden und Abfälle aufzunehmen. Um die Installationskosten möglichst niedrig zu halten, ist es vorteilhaft, wenn der Presscontainer eine möglichst kleine Grube erfordert. Dementsprechend sind auch die baulichen Abmessungen des Presscontainer selbst vergleichsweise klein. Um wirtschaftlich vorteilhaft auch die Betriebskosten möglichst niedrig zu halten, beispielsweise große Entleerungsintervalle zu ermöglichen, bewirkt der gattungsgemäße Presscontainer eine hohe Verdichtung des Abfalls.
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Hierzu arbeitet der Pressstempel zunächst gegen eine Vorpressplatte, so dass in einer Vorpresskammer der Abfall extrem komprimiert wird. Anschließend wird die Vorpresskammer geöffnet, indem die Vorpressplatte bewegt wird, und der hochkomprimierte Abfall kann nun mittels des Pressstempels aus der Vorpresskammer in den Sammelraum geschoben werden.
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Der hochkomprimierte Abfall ist bestrebt, sich in gewissem Umfang wieder zu entspannen und an Volumen zuzunehmen. Aus diesem Grund ist eine Innenwand innerhalb des Presscontainers vorgesehen, die den Sammelraum begrenzt und einen Querschnitt des Sammelraums bewirkt, der sich von der Vorpresskammer bis zu einer gegenüberliegenden Entleerung erweitert. Auf diese Weise wird vermieden, dass bei der Entleerung des Presscontainers der komprimierte Abfall innerhalb des Sammelraums Brücken bildet, die eine Entleerung behindern.
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Die
DE 10 2016 202 666 A1 erläutert, dass bei einem gattungsgemäßen Presscontainer Anteile des Abfalls am Pressstempel vorbei hinter den Pressstempel gelangen können. Bei der Rückzugsbewegung des Pressstempels stellen diese Abfall-Anteile ein Hindernis für den Pressstempel dar. Um die Funktion des Presscontainers zu gewährleisten und Schäden an der Hydraulik zu vermeiden, z.B. aufgrund von Überlastung bei der Rückzugsbewegung des Pressstempels, läuft der Pressstempel nicht auf dem Boden des Presscontainers, sondern auf einem Zwischenboden, der im Abstand oberhalb des Bodens des Presscontainers angeordnet ist. Eine Reinigungsöffnung im hinteren Bereich des Zwischenbodens ermöglicht, dass die hinter den Pressstempel gelangten Abfall-Anteile nach unten fallen können. Wenn später der Presscontainer geleert wird, können diese Abfall-Anteile nach vorn in den Sammelraum gelangen und zusammen mit dem übrigen Abfall aus dem Presscontainer entleert werden. Im Rahmen des vorliegenden Vorschlags wird als Reinigungsöffnung einerseits eine Aussparung bezeichnet, die ringsum von dem Zwischenboden umgeben ist, aber auch eine Öffnung, die sich dadurch ergibt, dass der Zwischenboden mit seinen Rändern nicht an andere Bauteile des Presscontainers anschließt sondern zu diesen anderen Bauteilen einen Abstand aufweist.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Presscontainer dahingehend zu verbessern, dass dieser möglichst preisgünstig betrieben werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Presscontainer nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Neuerung schlägt mit anderen Worten vor, die selbstreinigende Ausgestaltung auch bei einem Presscontainer anzuwenden, der mit geringeren Kompressionsgraden des Abfalls arbeitet und aufgrund dieses geringeren Kompressionsgrades keine Innenwand im Inneren des Sammelraums erfordert. Vielmehr wird vorschlagsgemäß der Sammelraum nach oben nicht durch eine solche Innenwand, sondern durch die Behälterwand des Presscontainers selbst begrenzt. Durch den Entfall der Innenwand kann der Presscontainer wirtschaftlicher hergestellt werden als ein gattungsgemäßer Presscontainer. Die Neuerung geht dabei von der Überlegung aus, dass in vielen Anwendungsfällen der Presscontainer nicht unterirdisch aufgestellt zu werden braucht, also eine eigene Grube erfordert, sondern vielmehr frei oberhalb des Bodens aufgestellt werden kann. Weil keine dementsprechend große Grube geschaffen werden muss, kann der Presscontainer auch größere Abmessungen aufweisen als ein gattungsgemäßer Presscontainer.
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Beispielsweise kann der Presscontainer eine Vorpresskammer aufweisen, die im Zusammenspiel mit dem Pressstempel so ausgestaltet ist, dass sie eine deutlich geringere Kompression des Abfalls bewirkt als es bei einem gattungsgemäßen Presscontainer vorgesehen ist, der in einer Grube aufgestellt werden soll. Ggf. braucht auch die Hydraulik selbst weniger leistungsfähig ausgestaltet zu sein, da die hohen Kompressionsdrücke nicht aufgebracht werden müssen. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Presscontainer ohne eine Vorpresseinrichtung auskommt, also ohne Vorpresskammer und Vorpressplatte, so dass eine besonders preisgünstige Ausgestaltung des Presscontainer ermöglicht wird.
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Unabhängig davon, ob der Presscontainer mit einer schwachen Vorpressung oder vollkommen ohne Vorpressung arbeitet, ergibt sich durch die vorschlagsgemäße Ausgestaltung überraschend ein weiterer Effekt, der einen möglichst wirtschaftlichen Betrieb des Presscontainers ermöglicht: innerhalb des Sammelraums gibt es eine Druckverteilung innerhalb des Abfalls, so dass der Abfall innerhalb des Sammelraums unterschiedliche Kompressionsgrade aufweist. in Verlängerung der Wirkungsrichtung des Pressstempels ist die Kompression des Abfalls am größten, sie kann beispielsweise 8:1 betragen. Nach oben und unten wird sie geringer, sie kann beispielsweise 2:1 betragen und ermöglicht den Entfall der Innenwand, weil der Abfall nicht mit hohem Druck der oberen Behälterwand anliegt. Direkt oberhalb des Pressstempels, wenn der sich in seiner vordersten Stellung befindet, sowie im steilen Winkel oberhalb und vor dem Pressstempel befindet sich eine Totzone, in die zwar auch Abfall gelangen kann, in der der Abfall jedoch praktisch nicht komprimiert ist und wo der Abfall daher einen Kompressionsgrad von 1:1 aufweist. Bezogen auf das Gesamtvolumen des Sammelraums und auf das Volumen der in den Presscontainer eingebrachten Abfälle kann der Presscontainer mit einem Gesamt-Kompressionsgrad betrieben werden, der beispielsweise im Bereich von 1:4 liegt.
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Vorteilhaft kann sich der Sammelraum über die Unterseite des Pressstempels hinaus tiefer nach unten erstrecken. Bei gattungsfremden herkömmlichen Presscontainern ohne Vorpressung läuft der Pressstempel hingegen annähernd auf dem Boden des Presscontainers. Daraus ergibt sich, dass die oben erwähnte Totzone vergleichsweise groß ist. Dadurch, dass bei dem neuerungsgemäßen Presscontainer der Pressstempel auf dem Zwischenboden läuft, also in einem deutlichen Abstand oberhalb vom Boden des Presscontainers, verlagern sich die unterschiedlichen Druckzonen innerhalb des Sammelraums nach oben, und die resultierende Totzone wird verringert, verglichen mit den erwähnten herkömmlichen Presscontainern ohne Vorpressung. Dementsprechend kann ohne Änderungen an der Hydraulik oder dem Pressstempel ein Gesamt-Kompressionsgrad das Presscontainers erreicht werden, der höher liegt als bei dem genannten herkömmlichen gattungsfremden Presscontainer. Dementsprechend können die Entleerungsintervalle vergrößert werden, oder es kann bei vorgegebenen Entleerungsintervallen der Presscontainer mit geringeren baulichen Abmessungen hergestellt werden, so dass jedenfalls beide genannten Maßnahmen dazu beitragen, die Kosten für die Herstellung oder für den laufenden Betrieb des Presscontainers möglichst gering zu halten.
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Bei einem gattungsgemäßen Presscontainer ist zwischen dem Boden und dem Zwischenboden eine Trennwand vorgesehen, die verhindert, dass der hochkomprimierte Abfall aus dem Sammelraum in den Zwischenraum gedrückt wird, der sich unterhalb des Zwischenbodens befindet, nämlich zwischen dem Zwischenboden und dem Boden des Presscontainers. Durch die Trennwand wird verhindert, dass Abfall in diesem Zwischenraum bis unter die Reinigungsöffnung gelangen und die erwünschte Reinigungswirkung behindern kann. In einer Ausgestaltung kann bei dem neuerungsgemäßen Presscontainer vorgesehen sein, dass der Zwischenraum zwischen dem Boden und dem Zwischenboden einen freien durchströmbaren Querschnitt aufweist, der über die gesamte Länge dieses Zwischenraumes im Wesentlichen konstant ist.
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Dadurch wird eine möglichst preisgünstige Ausgestaltung des Presscontainers unterstützt, da auf das Bauteil der Trennwand verzichtet werden kann und auch darauf, dieses Bauteil in dem Presscontainer zu montieren, beispielsweise in den Presscontainer einzuschweißen. Bei den gattungsgemäßen Presscontainer ist die Trennwand schräg angeordnet, so dass dem Abfall, der aus dem Sammelraums in den Zwischenraum gelangt, ein zunehmend geringerer Querschnitt zur Verfügung steht, so dass sich der Abfall in dem Zwischenraum automatisch verpresst und ein weiterer Vorschub des Abfalls, beispielsweise bis unter die Reinigungsöffnung, auf diese Weise verhindert wird. Überraschend hat sich in ersten praktischen Versuchen gezeigt, dass trotz eines über die gesamte Länge freien Querschnitts im Zwischenraum der Abfall nicht aus dem Sammelraums durch die Gesamtlänge des Zwischenraumes zurückgedrückt wird, bis unter die Reinigungsöffnung, so dass auf die Trennwand verzichtet und der damit verbundene wirtschaftliche Aufwand vermieden werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung wird anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
- 1 einen Längsschnitt durch einen Presscontainer, wobei sich der Pressstempel in seiner vordersten, ausgeschobenen Stellung befindet, und
- 2 einen Längsschnitt wie 1, wobei sich der Pressstempel in seiner hintersten, zurückgezogenen Stellung befindet.
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In 1 und 2 ist ein Presscontainer 1 dargestellt, der eine Einwurfzone 2 und eine Sammelzone 3 aufweist. An dem Ende der Sammelzone 3, welches der Einwurfzone 2 gegenüberliegt, Weist der Presscontainer 1 eine Klappe 4 auf, die zum Entleeren des Presscontainers 1 geöffnet werden kann.
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In der Einwurfzone 2 wird in an sich bekannter Weise Abfall auf einen Zwischenboden 5 geworfen und durch einen Pressstempel 6 in einen Sammelraum 7 der Sammelzone 3 geschoben. Der Zwischenboden 5 befindet sich oberhalb eines Bodens 8 des Presscontainers 1, so dass sich zwischen dem Boden 8 und dem Zwischenboden 5 ein Zwischenraum 9 ergibt. Der Zwischenboden 5 erstreckt sich dabei vom Sammelraum 7 nicht vollständig bis zum hinteren Ende des Presscontainers 1, so dass hinter dem hinteren Ende des Zwischenbodens 5 eine Reinigungsöffnung 10 geschaffen wird.
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1 verdeutlicht, dass der Pressstempel 6 nach vorn bis über die Vorderkante des Zwischenbodens 5 hinaus in den Sammelraum 7 ausgeschoben werden kann. 1 verdeutlicht weiterhin, dass der Pressstempel 6 im Abstand oberhalb des Bodens 8 des Sammelraums 7 läuft, so dass der Pressstempel 6 in einer dementsprechenden Höhe innerhalb des Sammelraums 3 auf Abfall einwirkt, der sich bereits in dem Sammelraum 3 befindet. Schließlich ist aus 1 auch sichtbar, dass der Sammelraum 7 nach oben hin nicht durch eine im Presscontainer 1 angeordnete Innenwand begrenzt wird, sondern vielmehr durch eine obere Wand 11 des Presscontainers 1 selbst, also durch das eigentliche Containergehäuse, welches die äußeren Wände des Presscontainers 1 und damit auch des Sammelraums 7 bildet.
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In 2 ist der Pressstempel 6 in seiner zurückgezogenen hintersten Stellung dargestellt. Material, welches möglicherweise hinter dem Pressstempel 6 auf dem Zwischenboden 5 gelegen hat, ist bei der Rückzugsbewegung des Pressstempels 6 zur Reinigungsöffnung 10 gefördert worden und durch die Reinigungsöffnung 10 in den Zwischenraum 9 gefallen. Wenn später der Presscontainer 1 entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt wird und zur Entleerung die Klappe 4 offen ist, kann der Abfall sowohl aus dem Sammelraum 7 als auch aus dem Zwischenraum 9 durch die Klappenöffnung aus dem Presscontainer 1 herausfallen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Presscontainer
- 2
- Einwurfzone
- 3
- Sammelzone
- 4
- Klappe
- 5
- Zwischenboden
- 6
- Pressstempel
- 7
- Sammelraum
- 8
- Boden
- 9
- Zwischenraum
- 10
- Reinigungsöffnung
- 11
- Obere Wand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016202666 A1 [0002, 0005]