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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für einen Hochstuhl, insbesondere für einen Kinderhochstuhl, die zur Erhöhung und einfachen Verschiebung der Sitzposition an einem Hochtisch sowie als Aufbewahrungsvorrichtung, insbesondere für Spielzeuge und/oder Trink-/Essvorrichtungen, verwendet wird.
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Hochstühle für Babys oder Kinder können je nach Größe des Kindes in der Sitzfläche und der Fußablage nach unten angepasst werden. Eine Erhöhung des Hochstuhls für höher gebaute Tische, wie beispielweise an Küchentheken, kann nur durch zusätzliche Unterlageflächen realisiert werden. Eine Verschiebung des Hochstuhls ist in den meisten Fällen über die Kunststoffelemente unter den Füßen mit entsprechendem Kraftaufwand möglich, wodurch die Fußbodenoberfläche Kratzer aufweisen kann.
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Der Standardaufbau eines Hochstuhls mit schräg zulaufenden Stuhlbeinen oder seitlichen Wangen mit entsprechenden Nuten für die Höhenanpassungen der Sitz- oder Fußbretter wird in der Gebrauchsmusterschrift
DE 0000 2011 4651 U1 aufgeführt.
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In der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2017 106 758 U1 wird ein Hochstuhl beschrieben, bei dem über einen speziellen Rastmechanismus unter der Sitzfläche die Sitzposition nach unten angepasst werden kann.
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Die Patentschrift
DE 10 2015 106 785 B4 zeigt einen zusammenklappbaren und schwenkbaren Hochstuhl, der durch Rollen unter den vorderen Stuhlbeinen leichter in eine Richtung verschoben werden kann.
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In der Patentschrift
EP 0000 0276 5887 B1 wird ein zweiteiliger Hochstuhl aufgeführt, bei dem die Sitzschale auf einem Metallrohrgestell in unterschiedlichen Höhenpositionen angeordnet werden kann und vier schwenkbare Rollen aufweist.
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Eine Hochstuhlkombination, die aus einem abnehmbaren Oberteil und einem entsprechenden Unterteil besteht und später als Stuhl mit Tisch verwendet werden kann, wird in der Offenlegungsschrift
DE 10 2009 059 322 A1 beschrieben.
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Die Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2012 007 123 U1 zeigt auf, wie eine Aufbewahrungsvorrichtung an einem Sitzabschnitt des Hochstuhls angeordnet werden kann.
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Offenbarung der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung für einen Hochstuhl, insbesondere für einen Kinderhochstuhl, weist demgegenüber eine vereinfachte Montage bei verbesserter Funktionalität auf. Dabei können die Auflageflächen für den Hochstuhl in der Haltevorrichtung erhöht und die Position des Hochstuhls einfach verschoben werden. Weiterhin ist die Haltevorrichtung mit einer zusätzlichen Aufbewahrungsvorrichtung sehr flexibel und leicht zu transportieren.
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Dazu weist die Haltevorrichtung einen oberen Trägerrahmen auf, der insbesondere aus zwei Trägerprofilen und zwei Halteprofilen ausgebildet ist, die jeweils gegenüberliegend angeordnet sind. Die vier Profile sind aus Vierkantprofilen oder Vierkantrohren ausgebildet und bevorzugt an den unteren Enden der Stuhlbeine sowie vorteilhafterweise direkt an den oberen Enden der Auflagestützen angeordnet. Die vier Profile weisen eine Oberfläche aus Holz, Metall oder Kunststoff auf und sind neben einer Länge zwischen 250mm bis 850mm mit einem quadratischen Querschnitt ausgebildet. Dabei weisen die Querschnitte eine Länge zwischen 25mm bis 85mm und eine Breite zwischen 5mm bis 45mm auf.
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Der obere Trägerrahmen wird idealerweise mit mindestens drei Auflagestützen durch eine Schrauben- oder Klebeverbindung bevorzugt in den Eckwinkeln mit einem unteren Trägerrahmen verbunden. Dabei werden die Stirnflächen der Auflagestützen vorteilhafterweise auf halber Höhe an dem oberen Trägerrahmen positioniert. Die Stirnflächen weisen bevorzugt mittig Bohrungen zwischen 4mm bis 12mm auf, in die Erhöhungselemente mit einseitigem oder doppelseitigen Zapfen eingesetzt werden können. Die Erhöhungselemente weisen eine Holz-, Metall- oder Kunststoffoberfläche auf und sind in Schichtdicken zwischen 3mm bis 15mm und einem Zapfendurchmesser zwischen 4mm bis 12mm ausgebildet. Aufgrund der Auflagestützen und der Feinjustierung durch die Erhöhungselemente kann der Hochstuhl genau auf die Höhe des jeweiligen Hochtisches abgestimmt werden.
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Die Auflagestützen weisen ebenfalls ein Vierkantprofil mit einer Holz-, Metall- oder Kunststoffoberfläche auf und sind neben einer Länge zwischen 50mm bis 250mm mit einem quadratischen Querschnitt ausgebildet. Die Querschnitte weisen eine Länge zwischen 25mm bis 85mm und eine Breite zwischen 10mm bis 50mm auf.
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In dem oberen Trägerrahmen sind bevorzugt oberhalb der Auflageflächen und gegenüber von den Dickenflächen der Hochstuhlfüße mindestens drei Halteschrauben aus Metall, Holz oder Kunststoff mit einem metrischen Gewinde zwischen M4 und M12 angeordnet. Je nach Höhenposition des Hochstuhls weisen die Halteschrauben eine bestimmte Position auf und verhindern ein Herauskippen des Hochstuhls aus der Haltevorrichtung.
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Der untere Trägerrahmen mit ebenfalls zwei Träger- sowie zwei Halteprofilen ist vorzugsweise bündig an den unteren Enden der Auflagestützen angeordnet und weist mindestens zwei Schraubenverbindungen zu den Trägerplatten der schwenkbaren Rollen auf. Die mindestens drei 360 Grad schwenkbaren Rollen sind jeweils an einer Rollenhalterung angeordnet und weisen eine Holz- oder Kunststoffoberfläche auf, damit beispielweise Holzfußböden nicht beschädigt werden. Die Trägerplatte sowie die Rollenhalterung weisen bevorzugt eine Metall- oder Kunststoffoberfläche auf und sind an die Querschnittfläche der bündigen Flächen angepasst. Die Rollen weisen einen Durchmesser zwischen 10mm bis 60mm auf. Aufgrund des großen Schwenkbereichs der Rollen wird ein leichtes Verschieben oder Ziehen der Haltevorrichtung ermöglicht.
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In vorteilhafter Ausführung sind am unteren Trägerrahmens mindestens drei Haltestreben angeordnet, die über Schrauben- oder Klebeverbindungen mit den zwei Halteprofilen oder Trägerprofilen verbunden sind. Die Haltestreben, die Trägerrahmen und die Auflagestützen bilden zusammen eine Aufbewahrungsvorrichtung aus. Die Haltestreben weisen eine Oberfläche aus Holz, Metall oder Kunststoff auf und sind neben einer Länge zwischen 250mm bis 850mm mit einem quadratischen Querschnitt ausgebildet. Dabei weisen die Querschnitte eine Länge zwischen 15mm bis 65mm und eine Breite zwischen 5mm bis 20mm auf. Die Auflagefläche kann ebenfalls eine Halteplatte oder Haltegewebe aufweisen.
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Mindestens eine weitere Aufbewahrungsvorrichtung mit einem oben offenen oder mit Deckel verschlossenen Behälter, der aus einem Fasergewebe oder Holzgeflecht ausgebildet ist, kann zusätzlich auf der Auflagefläche angeordnet werden. Ebenfalls können weitere Aufbewahrungsvorrichtungen aus Kunststoff oder Metall auf der Auflagefläche angeordnet werden. In der weiteren Aufbewahrungsvorrichtung können beispielweise Spielzeuge und/oder Trink-/Essvorrichtungen angeordnet werden.
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In dem unteren Trägerrahmen ist vorteilhafterweise mittig im Trägerprofil eine Bohrung angeordnet, durch die ein Ziehelement, wie beispielweise eine Kordel aus Fasern, über mindestens eine Knotenausbildung befestigt wird. Somit kann die Haltevorrichtung bevorzugt ohne Hochstuhl als zieh- und/oder verschiebbare Aufbewahrungsvorrichtung verwendet werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen und sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Figurenliste
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Es zeigen:
- 1 schematisch eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung mit Hochstuhl im Schnitt, wobei nur die wesentlichen Bereiche dargestellt sind,
- 2 schematisch die erfindungsgemäße Haltevorrichtung als Aufbewahrungsvorrichtung in der Draufsicht,
- 3 schematisch die erfindungsgemäße Haltevorrichtung als Aufbewahrungsvorrichtung mit Ziehelement im Schnitt,
- 4 schematisch eine weitere Ausführung der Haltevorrichtung mit einem anderen Hochstuhlformat.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung 1, wobei nur die wesentlichen Bereiche dargestellt sind. Die Haltevorrichtung 1 umfasst einen oberen Trägerrahmen 2 mit zwei gegenüberliegenden Trägerprofilen 22 sowie zwei gegenüberliegenden Halteprofilen 21, der bevorzugt über mindestens drei Auflagestützen 6 mit einen unteren Trägerrahmen 3 verbunden sind. Auf den Auflagestützen 6 werden die Stuhlfüße 71 zur Erhöhung der Sitzposition des Hochstuhls 7 angeordnet.
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Der untere Trägerrahmen 3 umfasst ebenfalls zwei gegenüberliegende Trägerprofile 32 sowie zwei gegenüberliegende Halteprofile 31. Die Auflagestützen 6 sind vorzugsweise in den Verbindungsbereichen der Trägerprofile 22, 32 und Halteprofile 21, 31 angeordnet, wobei die Stirnflächen 62 vorteilhafterweise auf halber Höhe an dem oberen Trägerrahmen 2 angeordnet sind. Die Stirnflächen 62 der Auflagestützen 6 weisen jeweils mittig eine Bohrung 63 auf, in denen Erhöhungselemente mit einseitigem Zapfen 61 oder doppelseitigen Zapfen 65 zur Feinjustierung der Höhenposition mit unterschiedlichen Schichtdicken angeordnet werden können.
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Auf den Stirnflächen 62 der Auflagestützen 6 oder den jeweiligen Erhöhungselementen 61 werden die Stuhlfüße 71 des Hochstuhls 7 mit den Fußflächen 72 angeordnet. Für die doppelseitigen Zapfen 65 weisen die Fußflächen 72 zur zusätzliche Stabilisierung der Stuhlfüße 71 jeweils eine Bohrung auf.
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Die mindestens drei Halteschrauben 23 in den oberen Bereichen des oberen Trägerrahmens 2 werden vorzugsweise gegen die Dickenflächen 73 der Hochstuhlfüße 71 geschraubt und weisen somit eine Kippsicherung für den Hochstuhl 7 auf.
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Die Unterseiten der Auflagestützen 6 weisen im Verbund mit dem unteren Trägerrahmen 3 vorteilhafterweise mindestens drei bündige Flächen 64 auf, die mit den Trägerplatten 51 der Schwenkrollen 5 verbunden sind. Die Holz- oder Kunststoffrollen 53 sind an der 360 Grad schwenkbaren Rollenhalterung 52 angeordnet und ermöglichen ein leichtes Verschieben oder Ziehen ohne Beschädigung des Fußbodens.
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In der Ausführung der 1 sind bevorzugt am unteren Trägerrahmens 3 mindestens drei Haltestreben 34 angeordnet, die eine Auflagefläche 35 für eine Aufbewahrungsvorrichtung 4 aufweist. Dabei kann die Auflagefläche 35 aber auch eine Halteplatte 39 oder ein Haltegewebe aufweisen. Je nach Platzbedarf kann mindestens eine weitere Aufbewahrungsvorrichtung 43 auf der Auflagefläche 35 angeordnet werden, deren Inhalt beispielweise Spielzeug 41 und/oder eine Trink-/Essvorrichtung 42 aufweist.
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2 zeigt die erfindungsgemäße mobile Haltevorrichtung 1 als Aufbewahrungsvorrichtung 4 ohne Hochstuhl 7 in der Draufsicht. Dabei wird die Anordnung der Auflagestützen 6 in den Verbindungsbereichen der Trägerprofile 22 und Halteprofile 21 verdeutlicht. Die Halteschrauben 23 der Kippsicherung sind bevorzugt in den äußeren Bereichen des Trägerrahmens 2 angeordnet und können je nach Erhöhungselemente 61 oder 65 an die Positionen der Dickenflächen 73 der Hochstuhlfüße 71 angepasst werden.
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In einer weiterbildenden Ausführung der 2 kann alternativ oder ergänzend ein Ziehelement 37 im unteren Trägerrahmen 3 angeordnet werden. Dafür weist das Trägerprofil 31 oder Halteprofil 32 mittig eine Bohrung 33 auf. Die beiden Enden des Ziehelementes 37, das beispielsweise eine Kordel aus Fasern aufweist, weisen jeweils mindestens eine Knotenanordnung 38 auf.
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3 illustriert noch eine weitere Ausführung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung 1 ohne Hochstuhl und ohne Erhöhungselemente als Aufbewahrungsvorrichtung 4, in der mindestens eine weitere Aufbewahrungsvorrichtungen 43 mit beispielsweise Spielzeug 41 und/oder einer Trink-/Essvorrichtung 42 angeordnet sind. Die Auflagefläche 35 weist in der Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung 1 eine Halteplatte 39 auf.
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4 zeigt eine weitere Ausführung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung 1. Im Unterschied zu den Ausführungen der 1 und 2 ist in der 3 ein anderes Hochstuhlformat 7 mit dünneren Stuhlfüßen 71 dargestellt. Mit den anderen Stuhlfüßen 71 und Fußflächen 72 ändern sich die Dimensionen der Auflagestützen 6, Trägerprofile 22 und 32 sowie der Halteprofile 21 und 31. Die Haltestreben 34 sind bei dieser weiteren Ausführung durch Formschluss in ausgesparten Nuten 36 an den Halteprofilen 31 oder Trägerprofilen 32 angeordnet.
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Für die zusätzliche Stabilisierung der Stuhlfüße 71 sind in den Fußflächen 72 passende Bohrungen für die doppelseitigen Zapfen 65 der Erhöhungselemente 61 eingebracht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 000020114651 U1 [0003]
- DE 202017106758 U1 [0004]
- DE 102015106785 B4 [0005]
- EP 000002765887 B1 [0006]
- DE 102009059322 A1 [0007]
- DE 202012007123 U1 [0008]