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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Offenbarung betrifft allgemein eine Vorrichtung für die Behandlung einer Prostataerkrankung.
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Hintergrund
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1 stellt eine vereinfachte Ansicht der Anatomie und Lage einer Prostata 3, 4 dar. Eine Harnröhre 1 verläuft aufwärts durch einen urethrae membranaceae („äußeren Schließmuskel“) 2, durch die Prostata 3, 4, die die Harnröhre umgibt, und in eine Harnblase 5. Die Prostata 3, 4 weist drei Lappen auf: zwei große Lappen 3, 4 und einen Mittellappen. Der Mittellappen befindet sich allgemein hinter den großen Lappen 3, 4.
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Zu den Erkrankungen der Prostata gehören die benigne Prostatavergrößerung - benigne Prostatahyperplasie oder -hypotrophie („BHP“) - und Prostatakrebs. BHP wird allgemein durch eine Vergrößerung des Mittellappens der Prostata verursacht. BHP kann dazu führen, dass die Prostata 3, 4 die angrenzende Harnröhre 1 zusammendrückt. Zu den Symptomen für BHP gehören häufiges Urinieren, verringerter Harnfluss, mangelnde Kontrolle über das Urinieren, schmerzhaftes Urinieren und blutiges Urinieren.
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Diese sehr verbreiteten Prostataerkrankungen sind durch Arzneimittel, Änderungen der Lebensweise sowie eine Ablation von Prostatagewebe behandelbar. Ablative Behandlungen sind unter anderem Operationen und eine induzierte Nekrose von Prostatagewebe mit nachfolgender Entfernung des nekrotischen Gewebes durch Körperabsorption oder Ausscheiden über die Harnröhre. Verfahren zum Induzieren einer Nekrose von Prostatagewebe sind unter anderem die Erwärmung und/oder Abkühlung des Prostatagewebes, das Einleiten toxischer chemischer Substanzen sowie Ultraschall. Beispiele für solche Verfahren sind unter anderem Laser-Prostatektomie, interstitielle Laserkoagulation, fotosensitive Verdampfung der Prostata, Holmium-Laserablation der Prostata, Holmium-Laserenukleation der Prostata, Mikrowellenbestrahlung der Prostata, Hochfrequenzstromerwärmung, Gleichstromablation und Ultraschallbehandlung. Bei ablativen und medikamentösen Behandlungen können Nebenwirkungen auftreten, darunter verringerte Libido, Impotenz, retrograde Ejakulation, Ermüdung, Schwindel, Kopfschmerzen und gesenkter Blutdruck.
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Vorteilhaft können minimalinvasive Behandlungen von Erkrankungen der Prostata sein, die mindestens entweder geringere Schmerzen, raschere Erholung, niedrigere Kosten, kürzere Behandlungszeiten, verringerte Nebenwirkungen der Behandlung oder eine verringerte Verwendung von Anästhesie und Sedativa ermöglichen. Wirtschaftliche und/oder leicht durchführbare Behandlungen von Erkrankungen der Prostata können vorteilhaft sein.
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Zusammenfassung
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Es wird hier eine Vorrichtung für die Behandlung einer Prostataerkrankung offenbart. Die Vorrichtung weist einen Harnröhrenkatheter zum Einführen in eine Harnröhre auf. Die Vorrichtung weist eine Elektrodenanordnung auf, die gleitbeweglich in dem Harnröhrenkatheter aufnehmbar ist. Die Elektrodenanordnung weist eine Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zum Ausfahren in eine Prostata angrenzend an die Harnröhre auf. Die Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden ist zur elektrolytischen Erzeugung mindestens entweder einer nekrotisierenden Base oder einer nekrotisierenden Säure in der Prostata bestimmt.
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Ein Ausführungsbeispiel weist einen aufblasbaren Ballon angrenzend an ein distales Ende des Harnröhrenkatheters zum Aufblasen in einer Harnblase in Fluidkommunikation mit der Harnröhre sowie einen weiteren aufblasbaren Ballon auf, der an einem proximalen Ende der urethralen Blase angeordnet ist und damit in Fluidkommunikation steht.
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist jede von der Vielzahl von ausfahrbar montierten elektrischen Elektroden gleitbeweglich montiert und an einem proximalen Ende derselben an einem Elektrodenantrieb angebracht, der benutzerbetätigbar ist. Der Elektrodenantrieb kann durch den Benutzer linear betätigbar sein.
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Ein Ausführungsbeispiel weist eine Hülse auf, die an einem proximalen Ende der Elektrodenanordnung angebracht und rotationsmäßig an dem Elektrodenantrieb fixiert ist. Die Hülse und der Elektrodenantrieb können an einer gleitbeweglichen Keilverbindung zusammengefügt sein. Ein distales Ende des Harnröhrenkatheters kann eine Vielzahl von Elektrodendurchlässen aufweisen, die ein Inneres und ein Äußeres desselben verbinden, und der Harnröhrenkatheter und die Elektrodenanordnung sind dazu ausgebildet, zur geradlinigen Ausrichtung der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden mit der Vielzahl von Elektrodendurchlässen in einer vorbestimmten rotationsmäßigen Ausrichtung zueinander in Eingriff zu stehen. Der Harnröhrenkatheter und die Elektrodenanordnung können so zusammengefügt sein, dass dieselben eine gleitbewegliche Keilverbindung bilden. An der Hülse kann ein Flansch angebracht sein, wobei der Flansch und der Elektrodenantrieb so zusammenwirkend eingerichtet sind, dass der Flansch durch einen Finger einer Hand aufnehmbar ist und der Elektrodenantrieb durch den Daumen der Hand betätigbar ist, wenn der Flansch auf diese Weise aufgenommen ist.
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Ein Ausführungsbeispiel weist einen lösbaren Anschlag auf, der dazu eingerichtet ist, eine Betätigung des Elektrodenantriebs bis zum Lösen zu verhindern.
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Bei einem Ausführungsbeispiel weist mindestens entweder die Elektrodenanordnung oder der Harnröhrenkatheter ein Befestigungsmittel auf, das dazu ausgebildet ist, die Elektrodenanordnung an dem Harnröhrenkatheter zu befestigen, wenn die Elektrodenanordnung in dem Harnröhrenkatheter gleitbeweglich aufgenommen ist.
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Ein Ausführungsbeispiel weist eine Quelle der Elektrizität und eine Steuerung für die Quelle der Elektrizität auf.
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Ein Ausführungsbeispiel weist einen Monitor auf, der dazu ausgebildet ist, Elektroparameter-Informationen zu erzeugen, die einen elektrischen Parameter anzeigen, welcher Elektrizität zugeordnet ist, die der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zugeführt wird, wobei die Steuerung dazu ausgebildet ist, die Elektrizität, die der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zugeführt wird, abhängig von den Elektroparameter-Informationen zu steuern. Die Steuerung kann dazu ausgebildet sein, die Elektrizität während der elektrolytischen Erzeugung mindestens entweder der nekrotisierenden Base oder der nekrotisierenden Säure in der Prostata zu verändern. Die Steuerung kann eine Vielzahl von elektrischen Modi für eine Vielzahl von Prostata-Qualitätstypen haben.
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Elektrizität ein Gleichstrom.
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Bei einem Ausführungsbeispiel weist die Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden eine Elektrode innerhalb einer isolierenden Hülle auf, die mindestens zwei unisolierte distale Abschnitte der Elektrode definiert.
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Bei einem Ausführungsbeispiel weist jede von der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden eine abgerundete Spitze auf.
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Bei einem Ausführungsbeispiel hat jede von der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden einen kreuzförmigen Querschnitt.
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Ein Ausführungsbeispiel weist eine chemische Substanz auf, die durch mindestens eine von der Vielzahl von Elektroden in die Prostata einleitbar ist.
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Ein Ausführungsbeispiel definiert eine Vielzahl von Kanälen für jede Elektrode zur selektiven Anordnung jeder Elektrode in der Prostata.
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist mindestens eine von der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden weiter als mindestens eine andere von der Vielzahl von ausfahrbaren Längen ausfahrbar.
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist der Harnröhrenkatheter flexibler als die elektrische Anordnung.
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Bei einem Ausführungsbeispiel weist der Harnröhrenkatheter ein Fixierungselement auf.
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Bei einem Ausführungsbeispiel weist der Harnröhrenkatheter einen Foley-Katheter auf.
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Es wird hier ein Verfahren für die Behandlung einer Prostataerkrankung offenbart. Das Verfahren weist ein Einführen eines Harnröhrenkatheters in eine Harnröhre auf. Das Verfahren weist ein Einführen einer Elektrodenanordnung in die Harnröhre auf. Die Elektrodenanordnung weist eine Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden auf. Das Verfahren weist ein Ausfahren der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden in eine Prostata angrenzend an die Harnröhre auf. Das Verfahren weist ein Zuführen von Elektrizität zu der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden auf, wobei in der Prostata mindestens entweder eine nekrotisierende Base oder eine nekrotisierende Säure erzeugt wird.
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist während des Einführens des Harnröhrenkatheters in die Harnröhre die Elektrodenanordnung in dem Harnröhrenkatheter angeordnet. Alternativ kann die Elektrodenanordnung in den auf diese Weise in die Harnröhre eingeführten Harnröhrenkatheter eingeführt werden.
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist der Harnröhrenkatheter flexibler als die Elektrodenanordnung.
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Ein Ausführungsbeispiel weist ein Ausfahren der Vielzahl von Elektroden in die Prostata angrenzend an die Harnröhre auf, das eine Betätigung eines an der Vielzahl von Elektroden angebrachten Elektrodenantriebs durch einen Benutzer aufweist, um eine Vielzahl von Spitzen der Vielzahl von Elektroden aus der Elektrodenanordnung heraus und in die Prostata auszufahren.
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Ein Ausführungsbeispiel weist den Schritt auf, eine Hülse, die an einem proximalen Ende der Elektrodenanordnung angebracht ist, rotationsmäßig an dem Elektrodenantrieb zu fixieren.
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Ein Ausführungsbeispiel weist den Schritt auf, den Elektrodenantrieb und die Hülse zusammenzufügen, um eine gleitbewegliche Keilverbindung zu bilden.
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Ein Ausführungsbeispiel weist ein Lösen eines zum Verhindern einer Betätigung des Elektrodenantriebs eingerichteten Anschlags auf, um die Betätigung des Elektrodenantriebs zu ermöglichen.
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Ein Ausführungsbeispiel weist den Schritt auf, Elektroparameter-Informationen zu erzeugen, die Elektrizität anzeigen, welche der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zugeführt wird, wobei die Steuerung dazu ausgebildet ist, die Elektrizität, die der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zugeführt wird, abhängig von den Elektroparameter-Informationen zu steuern.
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Ein Ausführungsbeispiel weist den Schritt auf, die Elektrizität, die der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zugeführt wird, während der elektrolytischen Erzeugung mindestens entweder der nekrotisierenden Base oder der nekrotisierenden Säure in der Prostata zu verändern.
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Ein Ausführungsbeispiel weist den Schritt auf, einen von einer Vielzahl von Elektrizität-Zufuhrmodi zu wählen, wobei die Vielzahl von Elektrizität-Zufuhrmodi für die Behandlung einer Vielzahl von Prostata-Qualitätstypen bestimmt ist.
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Ein Ausführungsbeispiel weist den Schritt auf, die Anordnung von mindestens einer von der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden in der Prostata zu verändern und der mindestens einen von der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden Elektrizität zuzuführen.
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Ein Ausführungsbeispiel weist den Schritt auf, eine chemische Substanz in ein Volumen der Prostata einzuleiten, wobei die chemische Substanz einer Gruppe chemischer Substanzen angehört, die eine chemische Substanz, welche mindestens entweder der nekrotisierenden Säure oder der nekrotisierenden Base entgegenwirkt, und eine nekrotisierende chemische Substanz, die den pH-Wert in der Prostata verringert oder erhöht, enthält.
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Ein Ausführungsbeispiel weist den Schritt auf, die chemische Substanz über ein Lumen in mindestens einer von der Vielzahl von Elektroden in die Prostata einzuleiten.
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Ein Ausführungsbeispiel weist eine Verwendung von Elektromyografie auf, um einen Sphincter urethrae membranaceae angrenzend an die Harnröhre zu erfassen und die Vielzahl von Elektroden relativ zu dem Sphincter urethrae membranaceae zu positionieren.
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Ein Ausführungsbeispiel weist ein Aufblasen eines ersten Ballons, der an einem distalen Ende des Harnröhrenkatheters in einer Harnblase in Fluidkommunikation mit der Harnröhre angebracht ist, und eines zweiten Ballons auf, der angrenzend an ein proximales Ende des Harnröhrenkatheters angeordnet ist und mit dem ersten Ballon in Fluidkommunikation steht.
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Ein Ausführungsbeispiel weist ein Einleiten eines Fluids in einen Ballon, der an einem distalen Ende des Harnröhrenkatheters angebracht ist und in einer Harnblase in Fluidkommunikation mit der Harnröhre angeordnet ist, und Überwachen des Drucks des in den Ballon eingeleiteten Fluids auf.
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Ein Ausführungsbeispiel weist den Schritt auf, ein angebrachtes Kennungsetikett zu lesen.
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Bei einem Ausführungsbeispiel weist der Schritt, der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden die Elektrizität zuzuführen, ein asynchrones Zuführen von Elektrizität zu der Vielzahl von Elektroden auf.
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Ein Ausführungsbeispiel weist den Schritt auf, die Vielzahl von ausfahrbaren Elektroden aus der Prostata zurückzuziehen und eine andere Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden einer anderen Elektrodenanordnung an einer anderen Prostataposition in die Prostata auszufahren.
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Ein Ausführungsbeispiel weist den Schritt auf, ein Fixierungselement des Harnröhrenkatheters zu aktivieren.
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Bei einem Ausführungsbeispiel weist der Harnröhrenkatheter einen Foley-Katheter auf.
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Es wird hier eine Vorrichtung für die Behandlung einer Prostataerkrankung offenbart. Die Vorrichtung weist eine Elektrodenanordnung auf, die gleitbeweglich in dem Harnröhrenkatheter aufnehmbar ist, wobei die Elektrodenanordnung eine Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zum Ausfahren durch Harnröhrengewebe und in eine Prostata aufweist, wobei die Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zur elektrolytischen Erzeugung mindestens entweder einer nekrotisierenden Base oder einer nekrotisierenden Säure in der Prostata bestimmt ist.
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Bei Ausführungsbeispielen einer Vorrichtung oder eines Verfahrens, die oben offenbart sind, weist die Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden mindestens eine elektrolytisch korrodierbare Elektrode auf.
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Ein Harnröhrenkatheter, der einen distal angebrachten aufblasbaren Ballon zum Aufblasen innerhalb eines Körpers und einen proximal angebrachten aufblasbaren Ballon in Fluidkommunikation mit dem distal angebrachten aufblasbaren Ballon zur Anordnung außerhalb des Körpers, wenn der distal angebrachte aufblasbare Ballon auf diese Weise innerhalb des Körpers aufgeblasen ist, aufweist.
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Es wird hier eine Vorrichtung für die Behandlung einer Prostataerkrankung offenbart. Die Vorrichtung weist eine Elektrodenanordnung auf, die gleitbeweglich in einem Harnröhrenkatheter aufnehmbar ist. Die Elektrodenanordnung weist eine Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zum Ausfahren durch Harnröhrengewebe und in die Prostata auf. Die Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden ist zur elektrolytischen Erzeugung mindestens entweder einer nekrotisierenden Base oder einer nekrotisierenden Säure in der Prostata bestimmt.
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Die verschiedenen Merkmale einer jeden der obigen Offenbarungen und die verschiedenen Merkmale der unten beschriebenen Ausführungsbeispiele sind jeweils in geeigneter Weise nach Wunsch kombinierbar.
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Figurenliste
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Lediglich exemplarisch werden nun Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben, bei denen:
- 1 eine vereinfachte Ansicht der Anatomie und Lage einer Prostata darstellt;
- 2 und 3 eine perspektivische Ansicht beziehungsweise Explosionsansicht eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung für die Behandlung einer Prostataerkrankung darstellen;
- 4 ein Detail eines distalen Endes einer Elektrodenanordnung der Vorrichtung aus 2 darstellt;
- 5 ein Detail eines proximalen Endes eines Harnröhrenkatheters der Vorrichtung aus 2 darstellt;
- 6 und 7 Details eines proximalen Endes der Elektrodenanordnung aus 4, mit beziehungsweise ohne einen lösbaren Anschlag darstellen;
- 8 ein Detail eines Flansches darstellt, der in 6 und 7 gezeigt ist;
- 9 ein Detail eines distalen Endes eines Harnröhrenkatheters der Vorrichtung aus 1 darstellt;
- 10 ein Flussdiagramm für eine Ausführungsbeispiel eines Verfahrens für die Behandlung einer Prostataerkrankung darstellt, das mithilfe der Vorrichtung aus 2 umsetzbar ist.
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Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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2 und 3 zeigen eine perspektivische Ansicht beziehungsweise Explosionsansicht eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung für die Behandlung einer Prostataerkrankung, wobei die Vorrichtung allgemein mit Ziffer 10 bezeichnet ist. Die Vorrichtung 10 kann nicht-implantierbar sein. Die Vorrichtung 10 weist einen Harnröhrenkatheter 12 in der Form eines Foley-Katheters zum Einführen in eine Harnröhre 1 auf. Die Vorrichtung 10 weist eine Elektrodenanordnung 14 auf, die gleitbeweglich in dem Harnröhrenkatheter 12 aufnehmbar ist. 2 zeigt die Elektrodenanordnung 14, die in dem Harnröhrenkatheter 12 aufgenommen ist. 4 zeigt ein Detail der distalen Spitze 18 der Elektrodenanordnung 14, die in eine proximale Öffnung 24 eines Lumens 31 des Harnröhrenkatheters 12 eingeführt ist. Die proximale Öffnung ist am besten in 5 zu sehen. Die Elektrodenanordnung 14 weist eine Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden 20, 22 in der Form eines Drahtes aus Formgedächtnislegierung zum Ausfahren in eine Prostata 3, 4 angrenzend an die Harnröhre 1 auf. Die Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden 20, 22 dient zur elektrolytischen Erzeugung mindestens entweder einer nekrotisierenden Base oder einer nekrotisierenden Säure in der Prostata 3, 4.
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Die Vielzahl von Elektroden kann beispielsweise ein Paar Elektroden 20, 22 oder mehrere Paare Elektroden aufweisen. Eine der elektrolytischen Reaktionen, die in der Prostata auftreten können, ist die Elektrolyse von Wasser, durch die an einer Elektrode, die eine Kathode ist, eine nekrotisierende Base (OH-) entstehen kann und an einer Elektrode, die eine Anode ist, eine nekrotisierende Säure (H+) entstehen kann. Die nekrotisierende Base und die nekrotisierende Säure können jeweils die Nekrose von Prostatagewebe verursachen, so dass sich ein nekrotisches Volumen des Prostatagewebes bildet, das bei einigen Ausführungsbeispielen vor der Behandlung vorbestimmt ist. Das nekrotische Prostatagewebe wird vom Körper absorbiert oder über die Harnröhre exkretiert, wodurch ein Leerraum verbleibt und so das Prostatavolumen verringert wird, was die Symptome von BPH oder die Größe eines Tumors verringern kann.
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In Verwendung bleibt ein Abschnitt des Katheters, der die Anschlüsse 24 und 25 aufweist, außerhalb des Körpers. Der Harnröhrenkatheter weist angrenzend an ein distales Ende desselben ein Fixierungselement in der Form eines aufblasbaren Ballons auf, um den Katheter in einer Behandlungsposition zu fixieren. Der aufblasbare Ballon ist zum Aufblasen in einer Harnblase in Fluidkommunikation mit der Harnröhre bestimmt, was zum Rückhalten des Harnröhrenkatheters in der Harnröhre beiträgt. Der Ballon kann mit Kochsalzlösung, Luft oder allgemein jeder geeigneten Form von Fluid aufgeblasen werden. Die Kochsalzlösung oder Luft kann über einen Harnröhrenkatheter-Aufblasanschluss 25 eingeleitet werden, der über eine Fluidleitung in der Form eines weiteren Lumens des Harnröhrenkatheters 12 mit dem Ballon in Fluidkommunikation steht. Der Harnröhrenkatheter 12 weist einen weiteren aufblasbaren Ballon auf, der angrenzend an ein proximales Ende des Harnröhrenkatheters 12 angeordnet ist und damit in Fluidkommunikation steht. Der weitere Ballon ist so angeordnet, dass er außerhalb der Harnröhre liegt, wenn der Ballon in der Blase aufgeblasen ist. Der weitere Ballon ist ein visuelles Zeichen für den Aufblaszustand des Ballons in der Blase, und eine Entleerung des weiteren Ballons zeigt einen potentiell gefährlichen Zustand an, in dem der Harnröhrenkatheter abrutschen kann und so bewirken kann, dass die ausgefahrenen Elektroden das Harnröhrenepithel ritzen. Alternativ können Ausführungsbeispiele einen Druckmesser in Fluidkommunikation mit dem Ballon zur Überwachung des Fluiddrucks innerhalb des Ballons aufweisen. Das Druckmessgerät kann ein Fluiddrucksignal erzeugen, das beispielsweise einen Alarm auslösen oder die Stromzufuhr unterbrechen kann, wenn das Fluiddrucksignal eine Entleerung des Ballons anzeigt.
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Jede von der Vielzahl von ausfahrbar montierten elektrischen Elektroden 20, 22 ist gleitbeweglich in Kanälen 29 der Elektrodenanordnung 14 montiert, die sich an dem distalen Ende derselben nach außen wenden. Die Vielzahl von ausfahrbar montierten elektrischen Elektroden 20, 22 ist an einem proximalen Ende derselben mit einem Elektrodenantrieb 26 in der Form eines Griffs versehen, oder allgemein in jeder vom Benutzbar greifbaren Form, einschließlich, jedoch nicht begrenzt auf einen Knopf oder Schieber, der benutzerbetätigbar ist. Der Elektrodenantrieb 26 ist durch den Benutzer linear betätigbar, wodurch die Trennung des Elektrodenantriebs 26 und des distalen Endes der Elektrodenanordnung 14 verringert wird. An einem proximalen Ende 30 der Elektrodenanordnung 14 ist eine Hülse 28 angebracht. Die Hülse kann integral oder differenziert sein. Ein Flansch 32 ist distal angeordnet und an der Hülse 28 angebracht. Der Flansch 32 und der Elektrodenantrieb 26 sind so zusammenwirkend angeordnet, dass der Flansch 32 durch einen Finger einer Hand aufnehmbar und der Elektrodenantrieb 26 durch den Daumen der Hand betätigbar ist, wenn der Flansch 28 auf diese Weise aufgenommen ist. Der Daumen kann in einen Ring 34 des Elektrodenantriebs 26 eingeführt sein. Wie in 6 gezeigt, ist ein lösbarer Anschlag 36 dazu eingerichtet, eine Betätigung des Elektrodenantriebs 26 bis zum Lösen zu verhindern, wie in 7 gezeigt.
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Wie am besten mit Bezug auf 7 und 8 verständlich, ist die Hülse 28 rotationsmäßig an dem Elektrodenantrieb 26 fixiert. Die Hülse 28 und das distale Ende 30 der Elektrodenanordnung, in diesem Ausführungsbeispiel der Elektrodenantrieb 28, sind durch eine gleitbewegliche Keilverbindung 38 zusammengefügt. Von dem distalen Ende 30 der Elektrodenanordnung und der Hülse 28 weist eines einen Keil 40 in der Form einer Längsrippe auf, und das andere von dem distalen Ende 30 der Elektrodenanordnung und der Hülse 28 weist eine Keilnut 42 in der Form einer Längsrille auf. Der Keil 40 ist in der Keilnut 42 für eine Gleitbewegung in Längsrichtung zwischen der Hülse 28 und dem Elektrodenantrieb 26 aufgenommen und fixiert dabei deren relative rotationsmäßige Ausrichtung um eine gemeinsame Achse.
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Wie am besten in 9 zu sehen, weist ein distales Ende 44 des Harnröhrenkatheters 12 eine Vielzahl von Elektrodendurchlässen 46 auf, die das Lumen mit dem Äußeren verbinden. Das vorliegende Ausführungsbeispiel hat zwei zueinander entgegengesetzte Elektrodendurchlässe zum Hindurchführen der Elektroden 20, 22. Der Harnröhrenkatheter 12 und die Elektrodenanordnung 14 sind dazu ausgebildet, zur geradlinigen Ausrichtung der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden 20, 22 mit der Vielzahl von Elektrodendurchlässen in einer vorbestimmten rotationsmäßigen Ausrichtung zueinander in Eingriff zu stehen. Wie in 4 zu sehen ist, hat die Elektrodenanordnung 18 einen „D“-förmigen Querschnitt, der durch das Lumen 31 mit einer komplementären „D“-Form aufgenommen ist, wie in 8 zu sehen. Allgemein können die Elektrodenanordnung und das Lumen 31 jede geeignete ineinandergreifende Querschnittsform haben, beispielsweise eine sechseckige, quadratische oder eine beliebige unregelmäßige Form. Der Harnröhrenkatheter 12 und die Elektrodenanordnung 14 sind zu einer gleitbeweglichen Keilverbindung zusammenfügbar, wie in 2 gezeigt.
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Ebenfalls in 4 ist eine angebrachte Elektrodenanordnungsspitze 23 gezeigt. Die Anbringung kann über Ultraschall, HF-Feld oder mit Klebstoff erfolgen. Die Anordnungsspitze 23 hat eine Schaufel, die beim Einführen hilft. Die Spitze ist durch eine andere Spitze mit anderen Positionen der Elektrodenanschlüsse 33, 35 ersetzbar.
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Mindestens entweder die Elektrodenanordnung 14 oder der Harnröhrenkatheter 12 kann, wie in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel, ein Befestigungsmittel 48 in der Form einer Klammer aufweisen, das dazu ausgebildet ist, die Elektrodenanordnung 14 an dem Harnröhrenkatheter 12 zu befestigen, wenn die Elektrodenanordnung gleitbeweglich in dem Harnröhrenkatheter aufgenommen ist. Hierdurch kann beispielsweise ein unabsichtliches Zurückziehen der Elektroden während eines Eingriffs verhindert werden.
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Ausführungsbeispiele können eine Quelle 27 für die Elektrizität, die allgemein, jedoch nicht unbedingt die Form von Gleichstrom hat, und eine Steuerung für die Quelle der Elektrizität aufweisen. Die den Elektroden zugeführte Leistung ist im Vergleich zu bekannten Verfahren zur Behandlung von BPH niedrig. Die zugeführte Leistung kann in der Größenordnung von Milliwatt liegen, beispielsweise im Bereich von 20 bis 3200 mW Leistung pro Elektrodenpaar. Die typischerweise für jedes Elektrodenpaar verwendete Leistung liegt zwischen circa 190 mW (25 mA in 300 Ohm Gewebeimpedanz) und 1600 mW (40 mA in 1000 Ohm Gewebeimpedanz). Ein im Gewebe häufig zu findendes Impedanzniveau beträgt 400 Ohm, und eine Behandlung mit 50 mA ergibt eine erforderliche Leistungsausgabe von 1000 mW. Diese relativ niedrige Leistung führt zu einer nur unbeträchtlichen Wärmeübertragung zwischen der Vorrichtung 10 und den Körpergeweben. Dies verringert oder beseitigt Schmerzen und Beschwerden durch die Erwärmung umliegender Gewebe während der Behandlung, wie sie bei Wärmetechniken mit beträchtlich höherer Leistung wahrgenommen werden. Es verringert oder beseitigt auch die Vernarbung und langen Heilungszeiten, mit denen eine thermische Wunde verbunden ist. HF- und Mikrowellentechniken mithilfe von Wärmeenergien zur Hervorrufung von Nekrose in weichem Gewebe haben häufig Leistungsbereiche zwischen 15 und 75 W. Die Menge der Leistung, die durch ein thermisches Ablationssystem abgegeben wird, basiert nicht unmittelbar auf einer Messung der abgegebenen Leistung, sondern auf der Temperaturmessung als Ergebnis der abgegebenen Leistung. Dagegen basiert die durch das vorliegende Ausführungsbeispiel zugeführte Ladungsmenge unmittelbar auf der Messung der abgegebenen Ladung, was eine präzisere Steuerung der Größe der nekrotischen Zonen erlaubt.
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Die Vorrichtung 10 kann einen elektrischen Verbinder 29 in elektrischer Kommunikation mit der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zur Herstellung einer elektrischen Verbindung mit der Quelle 27 haben. Die Ablation des Prostatagewebes ist nichtthermisch und ist eine Form der Gleichstromablation. Einige Ausführungsbeispiele können einen Monitor aufweisen, der zum Erzeugen von Elektroparameter-Informationen ausgebildet ist, die einen elektrischen Parameter anzeigen, welcher Elektrizität zugeordnet ist, die der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zugeführt wird. Die Steuerung ist dazu ausgebildet, die Elektrizität, die der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zugeführt wird, in Abhängigkeit von den Elektroparameter-Informationen zu steuern. Beispielsweise kann der Monitor die Impedanz messen, auf die der Strom trifft, und zwar in der Form eines Gleichstroms, der den Elektroden zugeführt wird, wobei der Strom von einer aus der Vielzahl von Elektroden 20, 22 zu einer anderen aus der Vielzahl von Elektroden 20, 22 fließt. Während der elektrolytischen Erzeugung mindestens entweder einer nekrotisierenden Base oder einer nekrotisierenden Säure in der Prostata 3, 4 können in dem Prostatagewebe angrenzend an die Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden Gasblasen beispielsweise in der Form von Wasserstoff und Sauerstoff erzeugt werden, was allgemein die Impedanz des Stroms, der fließen kann, erhöht und die Geschwindigkeit verringert, mit der die nekrotisierende Säure und/oder Base erzeugt werden. Chlorgas kann die Kathodenoberfläche sättigen. Das Gewebe kann an der Anode dehydrieren. Um dieser Erhöhung der Impedanz entgegenzuwirken, ist die Steuerung in diesem, jedoch nicht unbedingt in allen Ausführungsbeispielen dazu ausgebildet, die Elektrizität während der elektrolytischen Erzeugung mindestens entweder der nekrotisierenden Base oder der nekrotisierenden Säure in der Prostata zu verändern. Beispielsweise können der Strom und/oder die Spannung so verringert oder erhöht werden, dass die Geschwindigkeit der Gaserzeugung ungefähr gleich der Geschwindigkeit der Gasabsorption durch die Prostata ist, was sich an einer stabilen Impedanz zeigt. Alternativ kann die Steuerung den Strom abschalten, um eine Absorption des Gases zu erlauben, und den Strom einschalten, nachdem das Gas absorbiert wurde. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel verringert die Steuerung den zugeführten Strom und/oder schaltet ihn ab, wenn die Impedanz eine erste Impedanzbedingung erfüllt, beispielsweise wenn die Impedanz gleich oder größer als eine erste Impedanzbedingung ist. Die Impedanz kann dann abfallen, während das Gas absorbiert wird. Wenn die Impedanz eine zweite Impedanzbedingung erfüllt, beispielsweise wenn die Impedanz gleich oder kleiner als eine zweite Schwellenimpedanz ist, erhöht die Steuerung den zugeführten Strom und/oder schaltet ihn ein. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Steuerung in Antwort auf eine ermittelte Impedanz bewirken, dass der zugeführte Strom zittert, beispielsweise oszilliert, oder kann den Strom schwanken lassen.
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Die den Elektroden zugeführte Elektrizität kann moduliert werden, um die Ansammlung von Gasblasen zu verhindern.
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Elektrizität kann der Vielzahl von Elektroden asynchron zugeführt werden, beispielsweise zuerst einem Paar Elektroden und dann einem anderen Paar Elektroden. Das Umschalten der Stromzufuhr auf das andere Paar Elektroden kann zu einer Verringerung der Impedanz durch das Fehlen von Gasblasen daran führen. Die Steuerung hat eine Vielzahl von elektrischen Modi für eine Vielzahl von Prostata-Qualitätstypen. Beispielsweise kann die Prostata abhängig von ihrem Alter oder ihrer Fähigkeit zum Absorbieren erzeugter Gase unterschiedliche Impedanz haben. Zur Ermittlung des Prostata-Qualitätstyps können MRI oder Ultraschallbildgebung verwendet werden. Die unterschiedlichen Modi können unterschiedliche zeitliche elektrische Profile haben.
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Die Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden 20, 22 kann bei einigen Ausführungsbeispielen eine Elektrode innerhalb einer isolierenden Hülle aufweisen, die mindestens zwei unisolierte distale Abschnitte der Elektrode definiert. Die unisolierten distalen Abschnitte wirken jeweils als Stelle für die Elektrolyse und können bei der Verringerung einer Gasansammlung oder anderer Impedanzquellen helfen. Die Hülle kann die Form einer Folie, einer Membran, eines Schlauches oder allgemein jede geeignete Form haben. Dies kann ein Auslassen der Elektrolyse zwischen unisolierten distalen Abschnitten erlauben, wobei das Auslassen in Antwort auf Schwankungen der Impedanz zwischen den unisolierten distalen Abschnitten erfolgt.
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Jede von der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden weist eine abgerundete oder geschliffene Spitze auf, die mit Platin beschichtet ist. Hierdurch kann die Häufigkeit eines Ritzens des Harnröhrenepithels beim Zurückziehen der Elektroden verringert werden. Die Elektroden sind zwischen dem distalen und dem proximalen Ende mit einer Polyimidmembran oder allgemein in jeder geeigneten Form isoliert.
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Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel hat jede von der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden einen kreuzförmigen Querschnitt. Dies kann die Oberflächengröße der ausfahrbar montierten Elektroden maximieren und bei einer gegebenen Spannung eine höhere Stromabgabe ermöglichen, was zu einer Minimierung der Gaserzeugung in dem Gewebe beitragen kann.
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Ausführungsbeispiele können eine chemische Substanz aufweisen, die durch mindestens eine von der Vielzahl von Elektroden in die Prostata einleitbar ist. Mindestens eine der Elektroden kann ein mit dem Äußeren verbundenes Lumen zur Abgabe der chemischen Substanz in der Prostata aufweisen. Alternativ kann die chemische Substanz an der Oberfläche der mindestens einen Elektrode angebracht sein und kann eine chemische Beschichtung auf der mindestens einen Elektrode sein. Die chemische Substanz gehört allgemein einer Gruppe chemischer Substanzen an, die eine chemische Substanz, welche mindestens entweder der nekrotisierenden Säure oder der nekrotisierenden Base entgegenwirkt, und eine nekrotisierende chemische Substanz enthält, die den pH-Wert in der Prostata verringert oder erhöht. Alternativ oder zusätzlich können die chemischen Substanzen dem natürlichen pH-Puffer der Prostata entgegenwirken. Die chemische Substanz kann zu wirken beginnen, bevor ausreichend nekrotisierende Base oder Säure elektrolytisch erzeugt wurde. Beispielsweise kann die chemische Substanz eine saure Salzbeschichtung oder eine basische Salzbeschichtung aufweisen, die Nekrose verursachen kann, bevor ausreichend nekrotisierende Säure und/oder nekrotisierende Base elektrolytisch erzeugt wurden. Die chemische Substanz kann sich beispielsweise ablösen, wenn der mindestens einen Elektrode Elektrizität zugeführt wird. Die chemischen Substanzen können zur Behandlung eines ersten Volumens abgelagert werden und dann die Elektroden andernorts zur Behandlung eines zweiten Volumens durch elektrolytische Erzeugung nekrotisierender Säure oder Base angeordnet werden. Die Form des behandelten Volumens kann durch das Einleiten der chemischen Substanz beeinflusst werden.
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Eine Kochsalzlösung oder ein Kochsalzgel kann in ein Volumen eingeleitet werden, wo eine Ablation von Gewebe nicht erwünscht ist. Bei einigen Ausführungsbeispielen kann eine Kochsalzlösung mit einem pH-Wert von 7 angrenzend an ein Behandlungsvolumen bereitgestellt werden. Dies verhindert im Wesentlichen, dass die nekrotisierende Säure und Base sich in ein Volumen ausbreiten, in dem die Ablation von Gewebe nicht erwünscht ist. Der neutrale pH-Wert der Kochsalzlösung verdünnt den sich ausbreitenden sauren und basischen Gradienten, um eine Nekrose in gespülten Volumen zu verhindern. Die Kochsalzlösung kann durch jedes geeignete Verfahren abgegeben werden. Beispielsweise kann Kochsalzlösung durch den Katheter für die Abgabe des Therapeutikums oder durch einen eigenen, separaten Spülkatheter in ein Körperlumen eingeleitet werden, wo ein Schutz gewünscht wird, etwa in die Harnröhre.
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Bei einigen Ausführungsbeispielen ist mindestens eine von der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden weiter als mindestens eine andere von der Vielzahl von ausfahrbaren Längen ausfahrbar. Die weiter ausfahrbare Elektrode kann während der Behandlung bewegt werden, wenn die Impedanz einen Schwellenwert übersteigt.
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Die Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden weist Titan-Nickel-Legierung (Nitinol) auf und kann mit einer korrosionsbeständigen Beschichtung beispielsweise in Form von Platin beschichtet sein. Die Elektroden können atraumatisch ausgebildet sein. Wenn sie ausgefahren werden, dringen die Spitzen der ausfahrbar montierten Elektroden durch die Harnröhrenwand und dann in die Prostata. Die Elektrodenspitzen können ausreichend scharf sein, um die Harnröhrenwand zu durchdringen.
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist mindestens eine von der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden elektrolytisch korrodierbar. Eine elektrolytisch korrodierbare Elektrode wird durch den Elektrolyseprozess korrodiert, was zur Ablagerung von günstigen oder mindestens neutralen Ionen in dem ablatierten Prostatabereich führt. Günstige Ionen können unter anderem Silberionen, die antiinfektiös sind, Magnesiumionen oder Eisenionen sein. Es können auch billigere Elektrodenmaterialien als Platin verwendet werden.
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10 zeigt ein Flussdiagramm 50 für Schritte eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens für die Behandlung einer Prostataerkrankung, das mithilfe der Vorrichtung 10 ausgeführt werden kann. Das Verfahren weist den Schritt 52 auf, den Harnröhrenkatheter 12 in eine Harnröhre 1 einzuführen. Das Verfahren weist den Schritt 54 auf, die Elektrodenanordnung 14 in die Harnröhre einzuführen. Das Verfahren weist den Schritt 56 auf, die Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden 20, 22 in eine Prostata angrenzend an die Harnröhre 1 auszufahren. Das Verfahren weist den Schritt 58 auf, der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden 20, 22 Elektrizität zuzuführen. In der Prostata wird elektrolytisch eines von einer nekrotisierenden Base und einer nekrotisierenden Säure erzeugt, wenn ein Strom von einer Elektrode über die Prostata zu einer anderen Elektrode fließt.
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Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist während des Einführens des Harnröhrenkatheters 12 in die Harnröhre 1 die Elektrodenanordnung 14 in dem Harnröhrenkatheter 12 angeordnet. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel wird die Elektrodenanordnung 14 hingegen nach dem Einführen des Harnröhrenkatheters 12 in die Harnröhre 1 in den Harnröhrenkatheter 12 eingeführt. Der Harnröhrenkatheter 12 ist flexibler als die Elektrodenanordnung 14. Der Harnröhrenkatheter 12 kann beispielsweise Silicon aufweisen. Es kann einfacher sein, zuerst den Harnröhrenkatheter einzuführen. Wenn er eingeführt ist, dient der Harnröhrenkatheter 12 als Führung für die Elektrodenanordnung 12 beim Einführen und schützt die Harnröhre 1 beispielsweise vor unabsichtlicher Punktierung durch die relativ weniger flexible Elektrodenanordnung.
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Bei einigen Ausführungsbeispielen für die Behandlung von BPH kann die Kathode in der Nähe des Blasenhalses oder der Basis der Prostata platziert werden. Eine so platzierte Kathode erzeugt einen großen Nekrosebereich mit geringeren relativen Schwankungen.
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Der am nächsten an dem Blasenhals gelegene Bereich in der Prostata trägt am meisten zu den Symptomen der unteren Harnwege durch BPH bei. Die Anode kann näher am Samenhügel platziert sein. Ein weiteres Ausführungsbeispiel weist eine Platzierung der Kathoden im lateralen posterioren Quadranten des Gewebes relativ zu der Harnröhre sowie eine Platzierung der Anoden im lateralen oder lateralen anterioren Quadranten des Gewebes relativ zu der Harnröhre auf. Um die Elektroden bildet sich jeweils eine Behandlungszone und diffundiert allgemein passiv nach außen. Somit sind die Elektroden in dem Gewebe relativ zueinander so platzierbar, dass die Behandlungszonen sich überlappen und verbinden.
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Nach der Behandlung kann die Elektrodenanordnung 14 entfernt werden und der Harnröhrenkatheter in Position gelassen werden, um die Entfernung von Urin aus der Harnblase 5 zu unterstützen, bis beispielsweise mindestens entweder die Harnröhre verheilt ist, eine Entzündung abgenommen hat oder eine Schwellung abgenommen hat.
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Ein Ausführungsbeispiel weist den Schritt auf, die Anordnung mindestens einer von der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden in der Prostata zu verändern. Der mindestens einen aus der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden wird nach der Veränderung ihrer Anordnung Elektrizität zugeführt. Beispielsweise kann die Vielzahl von Elektroden teilweise zurückgezogen oder weiter ausgefahren werden. Die Elektroden können vollständig zurückgezogen werden, der Harnröhrenkatheter teilweise zurückgezogen oder tiefer eingeführt werden und die Elektroden an eine neue Stelle in der Prostata ausgefahren werden. Es können andere Stellen behandelt werden oder eine neue Stelle mit wenig oder gar keinem erzeugten Gas gefunden werden.
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Um den Sphincter urethrae membranaceae („äußeren Schließmuskel“) 2 angrenzend an die Harnröhre 1 und Prostata zu erfassen und die Vielzahl von Elektroden relativ zu dem äußeren Schließmuskel der Harnröhre zu positionieren, kann Elektromyografie verwendet werden. Dies kann eine bessere Positionierung der Elektroden zum Ergebnis haben.
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Die Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden kann aus der Prostata zurückgezogen werden und eine andere Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden einer anderen Elektrodenanordnung an einer anderen Prostataposition in die Prostata ausgefahren werden. Das behandelte Volumen kann vergrößert werden oder ein neues Volumen mit geringerer Impedanz oder ohne Gasblasen behandelt werden, was die Behandlungszeit verkürzen kann.
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Es kann ein angebrachtes Kennungsetikett gelesen werden. Bei dem vorliegenden, jedoch nicht allen Ausführungsbeispielen kann das Kennungsetikett die Form eines Hochfrequenz-Kennungsetiketts haben, jedoch können auch Kennungsetiketten anderen Typs verwendet werden. Die aus dem Kennungsetikett gelesenen Kennungsinformationen können beispielsweise mit Prozedurparameter-Informationen, Informationen zur gewerblichen Überwachung, Informationen zu unerwünschten Ereignissen für einen Rückruf verknüpft sein. Die Verknüpfung kann beispielsweise innerhalb eines Computer-Datenspeichers liegen, der die zu verknüpfenden Informationen über ein Computernetzwerk empfangen hat.
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Bei einem Ausführungsbeispiel weist die elektrische Anordnung eine Sensorelektrode auf. Die Sensorelektrode wird zur Bestätigung dessen verwendet, dass die Elektroden in der Vorrichtung 10 vollständig eingezogen sind. Die Impedanz zwischen jeder der ausfahrbar montierten Elektroden und der Sensorelektrode wird ermittelt und ein Signal erzeugt, das den Ausfahrzustand mindestens einer von der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden anzeigt. Die Impedanz zwischen jeder der einziehbar montierten Elektroden und der Sensorelektrode ist allgemein niedriger, wenn die einziehbar montierten Elektroden zurückgezogen sind. Der Monitor kann das Signal erzeugen, wenn die Impedanz zwischen jeder der einziehbar montierten Elektroden und der Sensorelektrode unter einem Schwellenwert liegt - um anzuzeigen, dass die Elektroden zurückgezogen sind und ein Entfernen der Vorrichtung aus der Harnröhre sicher ist - oder über einem Schwellenwert liegt, um anzuzeigen, dass mindestens eine der ausfahrbar montierten Elektroden ausgefahren ist und ein Entfernen der Elektrode nicht sicher ist.
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Nach dieser Beschreibung von Ausführungsbeispielen ist erkennbar, dass einige Ausführungsbeispiele einige der folgenden Vorteile aufweisen können:
- • Die Behandlung einer Prostataerkrankung kann minimalinvasiv erfolgen.
- • Die Behandlungszeiten können kürzer sein als Behandlungszeiten im Stand der Technik und beispielsweise nicht mehr als 10 Minuten, beispielsweise nicht mehr als 8 Minuten oder nicht mehr als 5 Minuten betragen.
- • Das Einführen kann durch Personen erfolgen, die geringer als ein Urologe qualifiziert sind, beispielsweise durch eine Pflegekraft oder einen Techniker, und kann ohne Verwendung transrektaler Ultraschallführung erfolgen.
- • Die Temperatur des Prostatagewebes erhöht sich möglicherweise nicht beträchtlich, beispielsweise um nicht mehr als 10 Grad Celsius.
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Verschiedene Ausführungsbeispiele und Verfahren zur Verwendung dieser Ausführungsbeispiele sind in den folgenden Abschnitten beschrieben.
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Eine Vorrichtung für die Behandlung einer Prostataerkrankung, wobei die Vorrichtung aufweist:
- einen Harnröhrenkatheter zum Einführen in eine Harnröhre und
- eine Elektrodenanordnung, die gleitbeweglich in dem Harnröhrenkatheter aufnehmbar ist, wobei die Elektrodenanordnung eine Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zum Ausfahren in eine Prostata angrenzend an die Harnröhre aufweist, wobei die Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zur elektrolytischen Erzeugung mindestens entweder einer nekrotisierenden Base oder einer nekrotisierenden Säure in der Prostata bestimmt ist.
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Eine Vorrichtung gemäß dem vorhergehenden Abschnitt, die einen aufblasbaren Ballon angrenzend an ein distales Ende des Harnröhrenkatheters zum Aufblasen in einer Harnblase in Fluidkommunikation mit der Harnröhre und einen weiteren aufblasbaren Ballon aufweist, der an einem proximalen Ende der urethralen Blase angeordnet ist und damit in Fluidkommunikation steht.
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Eine Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, bei der jede von der Vielzahl von ausfahrbar montierten elektrischen Elektroden gleitbeweglich montiert und an einem proximalen Ende derselben an einem Elektrodenantrieb angebracht ist, der benutzerbetätigbar ist.
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Eine Vorrichtung gemäß dem vorhergehenden Abschnitt, bei der der Elektrodenantrieb durch den Benutzer linear betätigbar ist.
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Eine Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, die eine Hülse aufweist, welche an einem proximalen Ende der Elektrodenanordnung angebracht und rotationsmäßig an dem Elektrodenantrieb fixiert ist.
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Eine Vorrichtung gemäß dem vorhergehenden Abschnitt, bei der die Hülse und der Elektrodenantrieb an einer gleitbeweglichen Keilverbindung zusammengefügt sind.
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Eine Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, bei der ein distales Ende des Harnröhrenkatheters eine Vielzahl von Elektrodendurchlässen aufweist, die ein Inneres und ein Äußeres desselben verbinden, und der Harnröhrenkatheter und die Elektrodenanordnung dazu ausgebildet sind, zur geradlinigen Ausrichtung der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden mit der Vielzahl von Elektrodendurchlässen in einer vorbestimmten rotationsmäßigen Ausrichtung zueinander in Eingriff zu stehen.
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Eine Vorrichtung gemäß dem vorhergehenden Abschnitt, bei der der Harnröhrenkatheter und die Elektrodenanordnung so zusammengefügt sein können, dass dieselben eine gleitbewegliche Keilverbindung bilden.
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Eine Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, die einen an der Hülse angebrachten Flansch aufweist, wobei der Flansch und der Elektrodenantrieb so zusammenwirkend eingerichtet sind, dass der Flansch durch einen Finger einer Hand aufnehmbar ist und der Elektrodenantrieb durch den Daumen der Hand betätigbar ist, wenn der Flansch auf diese Weise aufgenommen ist.
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Eine Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, die einen lösbaren Anschlag aufweist, der dazu eingerichtet ist, eine Betätigung des Elektrodenantriebs bis zum Lösen zu verhindern.
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Eine Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, bei der mindestens entweder die Elektrodenanordnung oder der Harnröhrenkatheter ein Befestigungsmittel aufweist, das dazu ausgebildet ist, die Elektrodenanordnung an dem Harnröhrenkatheter zu befestigen, wenn die Elektrodenanordnung in dem Harnröhrenkatheter gleitbeweglich aufgenommen ist.
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Eine Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, die eine Quelle der Elektrizität und eine Steuerung für die Quelle der Elektrizität aufweist.
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Eine Vorrichtung gemäß dem vorhergehenden Abschnitt, die einen Monitor aufweist, der dazu ausgebildet ist, Elektroparameter-Informationen zu erzeugen, die einen elektrischen Parameter anzeigen, welcher Elektrizität zugeordnet ist, die der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zugeführt wird, wobei die Steuerung dazu ausgebildet ist, die Elektrizität, die der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zugeführt wird, abhängig von den Elektroparameter-Informationen zu steuern.
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Eine Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, bei der die Steuerung dazu ausgebildet ist, die Elektrizität während der elektrolytischen Erzeugung mindestens entweder der nekrotisierenden Base oder der nekrotisierenden Säure in der Prostata zu verändern.
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Eine Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, bei der die Steuerung eine Vielzahl von elektrischen Modi für eine Vielzahl von Prostata-Qualitätstypen hat.
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Eine Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, bei der die Elektrizität ein Gleichstrom ist.
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Eine Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, bei der die Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden eine Elektrode innerhalb einer isolierenden Hülle aufweist, die mindestens zwei unisolierte distale Abschnitte der Elektrode definiert.
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Eine Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, bei der jede von der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden eine abgerundete Spitze aufweist.
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Eine Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, bei der jede von der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden einen kreuzförmigen Querschnitt hat.
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Eine Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, die eine chemische Substanz aufweist, welche durch mindestens eine von der Vielzahl von Elektroden in die Prostata einleitbar ist.
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Eine Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, die eine Vielzahl von Kanälen für jede Elektrode zur selektiven Anordnung jeder Elektrode in der Prostata aufweist.
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Eine Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, bei der mindestens eine von der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden weiter als mindestens eine andere von der Vielzahl von ausfahrbaren Längen ausfahrbar ist.
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Eine Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, bei der der Harnröhrenkatheter flexibler als die elektrische Anordnung ist.
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Eine Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, bei der der Harnröhrenkatheter ein Fixierungselement aufweist.
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Eine Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, bei der der Harnröhrenkatheter einen Foley-Katheter aufweist.
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Ein Verfahren für die Behandlung einer Prostataerkrankung mithilfe einer Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, wobei das Verfahren aufweist:
- Einführen eines Harnröhrenkatheters in eine Harnröhre;
- Einführen einer Elektrodenanordnung in die Harnröhre, wobei die Elektrodenanordnung eine Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden aufweist;
- Ausfahren der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden in eine Prostata angrenzend an die Harnröhre;
- Zuführen von Elektrizität zu der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden, wobei in der Prostata mindestens entweder eine nekrotisierende Base oder eine nekrotisierende Säure erzeugt wird.
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Ein Verfahren gemäß dem vorhergehenden Abschnitt, bei dem während des Einführens des Harnröhrenkatheters in die Harnröhre die Elektrodenanordnung in dem Harnröhrenkatheter angeordnet ist.
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Ein Verfahren gemäß dem vorhergehenden Abschnitt, bei dem die Elektrodenanordnung in den auf diese Weise in die Harnröhre eingeführten Harnröhrenkatheter eingeführt wird.
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Ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, bei dem der Harnröhrenkatheter flexibler als die Elektrodenanordnung ist.
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Ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, bei dem das Ausfahren der Vielzahl von Elektroden in die Prostata angrenzend an die Harnröhre eine Betätigung eines an der Vielzahl von Elektroden angebrachten Elektrodenantriebs durch einen Benutzer aufweist, um eine Vielzahl von Spitzen der Vielzahl von Elektroden aus der Elektrodenanordnung heraus und in die Prostata auszufahren.
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Ein Verfahren gemäß dem vorhergehenden Abschnitt, das den Schritt aufweist, eine Hülse, die an einem proximalen Ende der Elektrodenanordnung angebracht ist, rotationsmäßig an dem Elektrodenantrieb zu fixieren.
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Ein Verfahren gemäß dem vorhergehenden Abschnitt, das den Schritt aufweist, den Elektrodenantrieb und die Hülse zusammenzufügen, um eine gleitbewegliche Keilverbindung zu bilden.
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Ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, das ein Lösen eines zum Verhindern einer Betätigung des Elektrodenantriebs eingerichteten Anschlags aufweist, um die Betätigung des Elektrodenantriebs zu ermöglichen.
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Ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, das den Schritt aufweist, Elektroparameter-Informationen zu erzeugen, die Elektrizität anzeigen, welche der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zugeführt wird, wobei die Steuerung dazu ausgebildet ist, die Elektrizität, die der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zugeführt wird, abhängig von den Elektroparameter-Informationen zu steuern.
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Ein Verfahren gemäß dem vorhergehenden Abschnitt, das den Schritt aufweist, die Elektrizität, die der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zugeführt wird, während der elektrolytischen Erzeugung mindestens entweder der nekrotisierenden Base oder der nekrotisierenden Säure in der Prostata zu verändern.
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Ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, das den Schritt aufweist, einen von einer Vielzahl von Elektrizität-Zufuhrmodi zu wählen, wobei die Vielzahl von Elektrizität-Zufuhrmodi für die Behandlung einer Vielzahl von Prostata-Qualitätstypen bestimmt ist.
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Ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, das den Schritt aufweist, die Anordnung von mindestens einer von der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden in der Prostata zu verändern und der mindestens einen aus der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden Elektrizität zuzuführen.
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Ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, das den Schritt aufweist, eine chemische Substanz in ein Volumen der Prostata einzuleiten, wobei die chemische Substanz einer Gruppe chemischer Substanzen angehört, die eine chemische Substanz, welche mindestens entweder der nekrotisierenden Säure oder der nekrotisierenden Base entgegenwirkt, und eine nekrotisierende chemische Substanz, die den pH-Wert in der Prostata verringert oder erhöht, enthält.
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Ein Verfahren gemäß dem vorhergehenden Abschnitt, das ein Einleiten der chemischen Substanz in die Prostata über ein Lumen in mindestens einer von der Vielzahl von Elektroden aufweist.
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Ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, das eine Verwendung von Elektromyografie aufweist, um einen Sphincter urethrae membranaceae angrenzend an die Harnröhre zu erfassen und die Vielzahl von Elektroden relativ zu dem Sphincter urethrae membranaceae zu positionieren.
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Ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, das ein Aufblasen eines ersten Ballons, der an einem distalen Ende des Harnröhrenkatheters in einer Harnblase in Fluidkommunikation mit der Harnröhre angebracht ist, und eines zweiten Ballons, der angrenzend an ein proximales Ende des Harnröhrenkatheters angeordnet ist und mit dem ersten Ballon in Fluidkommunikation steht, aufweist.
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Ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, das ein Einleiten eines Fluids in einen Ballon, der an einem distalen Ende des Harnröhrenkatheters angebracht ist und in einer Harnblase in Fluidkommunikation mit der Harnröhre angeordnet ist, und Überwachen des Drucks des in den Ballon eingeleiteten Fluids aufweist.
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Ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, das den Schritt aufweist, ein angebrachtes Kennungsetikett zu lesen.
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Ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, bei dem der Schritt, der Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden die Elektrizität zuzuführen, ein asynchrones Zuführen von Elektrizität zu der Vielzahl von Elektroden aufweist.
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Ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, das den Schritt aufweist, die Vielzahl von ausfahrbaren Elektroden aus der Prostata zurückzuziehen und eine andere Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden einer anderen Elektrodenanordnung an einer anderen Prostataposition in die Prostata auszufahren.
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Ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, das den Schritt aufweist, ein Fixierungselement des Harnröhrenkatheters zu aktivieren.
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Ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Abschnitte, bei dem der Harnröhrenkatheter einen Foley-Katheter aufweist.
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Eine Vorrichtung für die Behandlung einer Prostataerkrankung, wobei die Vorrichtung eine Elektrodenanordnung aufweist, die gleitbeweglich in einem Harnröhrenkatheter aufnehmbar ist, wobei die Elektrodenanordnung eine Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zum Ausfahren durch Harnröhrengewebe und in eine Prostata aufweist, wobei die Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden zur elektrolytischen Erzeugung mindestens entweder einer nekrotisierenden Base oder einer nekrotisierenden Säure in der Prostata bestimmt ist.
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Eine Vorrichtung oder ein Verfahren gemäß dem vorhergehenden Abschnitt, bei dem die Vielzahl von ausfahrbar montierten Elektroden mindestens eine elektrolytisch korrodierbare Elektrode aufweist.
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Ein Harnröhrenkatheter, der einen distal angebrachten aufblasbaren Ballon zum Aufblasen innerhalb eines Körpers und einen proximal angebrachten aufblasbaren Ballon in Fluidkommunikation mit dem distal angebrachten aufblasbaren Ballon zur Anordnung außerhalb des Körpers, wenn der distal angebrachte aufblasbare Ballon auf diese Weise innerhalb des Körpers aufgeblasen ist, aufweist.
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Varianten und/oder Abwandlungen der beschriebenen Ausführungsbeispiele sind möglich, ohne den Gedanken oder Umfang der Erfindung zu verlassen. Die dargestellten Ausführungsbeispiele weisen zwar einen Harnröhrenkatheter auf, jedoch weisen alternative Ausführungsbeispiele möglicherweise nicht den Harnröhrenkatheter auf, der beispielsweise separat für den Eingriff geliefert werden kann. Der Harnröhrenkatheter ist bei den vorliegenden Ausführungsbeispielen zwar ein Foley-Katheter oder eine Variante davon, jedoch kann allgemein jeder geeignete Harnröhrenkatheter verwendet werden, beispielsweise, jedoch nicht ausschließlich, ein intermittierender Katheter und ein Coude-Katheter. Die vorliegenden Ausführungsbeispiele sind daher in jeder Hinsicht als veranschaulichend und nicht einschränkend anzusehen. Ein Verweis auf ein hier offenbartes Merkmal bedeutet nicht, dass alle Ausführungsbeispiele dieses Merkmal enthalten müssen.
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Ein hier gegebenenfalls beschriebener Stand der Technik ist nicht als Anerkenntnis dessen zu verstehen, dass der Stand der Technik in irgendeinem Geltungsbereich dem Allgemeinwissen angehört.
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Sofern nicht durch den Zusammenhang aufgrund ausdrücklicher Formulierungen oder zwangsläufiger Implikation anders vorgegeben, werden in den folgenden Patentansprüchen und der vorhergehenden Beschreibung der Erfindung das Wort „aufweisen“ oder Varianten wie etwa „aufweist“ oder „aufweisend“ in einem einschließlichen Sinn verwendet, der das Vorhandensein der genannten Merkmale angeben, jedoch nicht das Vorhandensein oder die Hinzufügung anderer Merkmale bei verschiedenen Ausführungsbeispielen der Erfindung ausschließen soll.