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Die Erfindung betrifft eine Belustigungseinrichtung mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Aus der Praxis sind Belustigungseinrichtungen in Form von Achterbahnen oder Rollercoastern bekannt, bei denen die an einer gekrümmten Schiene geführten Fahrgastträger mittels einer Schleppkette auf einen hochliegenden Scheitel der Bahn gezogen oder von einem Katapult an einer geraden Startstrecke abgeschossen werden.
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Die
US 2009/0320712 A1 und
US 2018/0072328 A1 zeigen Fahrgeschäfte mit stationären und an der Fahrschiene angeordneten Reibradantrieben, die auf eine seitliche Finne am Fahrgastträger einwirken und diesen antreiben.
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Die
GB 2 538 069 A betrifft ein Fahrgeschäft mit einer um eine Horizontalachse drehenden endlosen Schienenbahn, an der Fahrgastträger mittels Rollen beweglich sind. Der Antrieb der Fahrgastträger erfolgt einerseits durch Schwerkraft oder andererseits durch einen auf dem Fahrgestell des Fahrgastträgers mitfahrenden Antrieb. In weiterer Abwandlung kann ein elektrischer Linearmotor vorgesehen sein.
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Aus der
US 8,641,542 B2 ,
US 2004/0060470 A1 ,
US 2018/0080213 A1 und
WO 99/10063 A1 sind Belustigungseinrichtungen bzw. Fahrgeschäfte bekannt, bei denen Fahrgastträger an einer endlosen Führungsbahn verfahrbar sind und von einem endlosen Kabel- oder Kettentrieb angetrieben werden.
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Die
US 5,372,072 A zeigt Fahrgastträger mit mitfahrenden Antrieben, die von individuellen Bogies mit Antriebsmotoren und eigenständiger Führung entlang einer Führungsschiene gebildet werden.
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Bei der
WO 2017/138862 A1 werden Kabinen durch mitfahrende Antriebe oder durch ein oder mehrere Kabel angetrieben.
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Die
GB 276 585 A befasst sich mit einem Straßenbahnwagen mit einem Drehgestell und einem Antrieb. Bei der Kurvenfahrt dreht sich der Antriebstrang mit.
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Aus der Praxis sind außerdem Belustigungseinrichtungen in Form von Riesenrädern bekannt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Belustigungseinrichtung aufzuzeigen.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch.
Die beanspruchte Belustigungseinrichtung bietet vielfache Gestaltungsmöglichkeiten für die Führungsschiene und die hierdurch gebildete Transportbahn. Dank des krümmungsfähigen Schubtreibmittels kann entlang der gesamten Führungsschiene und Transportbahn eine Antriebskraft auf den oder die Fahrgastträger aufgebracht werden. Das Schubtreibmittel kann die Fahrgastträger auch in einer vorbestimmten Distanz zueinander halten. Dadurch können sich eine Vielzahl von Fahrgastträgern gleichzeitig an der Führungsschiene und auf der Transportbahn befinden. Der gegenseitige Abstand ist nicht nur auf Steigstrecken, sondern auch auf Gefällestrecken gewährleistet.
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Die beanspruchte Belustigungseinrichtung bietet andererseits einen besonderen Unterhaltungseffekt und ein spezielles Fahrerlebnis für die Passagiere. Das Fahrerlebnis hat gewisse Ähnlichkeiten mit demjenigen in einem Riesenrad, wobei aber wesentlich mehr Dynamik, deutlich größere Höhenunterschiede und eine sehr viel flexiblere Streckenführung erreicht werden können.
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Die vorzugsweise zu einem endlosen Ring geschlossene Führungsschiene und Transportbahn können eine beliebige Formgebung haben, was auch verdrillte und abgewinkelte Abschnitte einschließen kann. Die Krümmungen von Führungsschiene und Schubtreibmittel können mehrfach und mehrachsig sein.
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Die Fahrgastträger können z.B. an der Ringaußenseite bzw. der Krümmungsaußenseite angeordnet sein und sich dort entlang bewegen, wobei der Antrieb des Schubtreibmittels an der Ring- bzw. Krümmungsinnenseite erfolgt. Die Anordnung kann auch umgekehrt sein. Die ringartige Transportbahn kann sich in einer gleichbleibenden, z.B. vertikalen, Ebene erstrecken. Der Verlauf der Transportbahn kann alternativ von dieser ebenen Form in beliebiger Weise abweichen. Er kann z.B. eine konkave oder konvexe Bogenform, eine abgewinkelte Form oder eine alternierende Schlangenform oder dgl. Verlaufsform aufweisen.
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Die Belustigungseinrichtung bzw. die Transportbahn kann eine längliche, insbesondere ovale, Form haben und trotz kleiner Grundfläche weit in die Höhe bauen. Günstig ist außerdem die filigrane und platzsparende Konstruktion bei niedrigem Bauaufwand und Energiebedarf.
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Das mit den ein oder mehreren Fahrgastträgern treibend verbundene Schubtreibmittel kann die Fahrgastträger auf Steigstrecken antreiben und auf Gefällestrecken bremsen. Die Bewegungs- und Fahrgeschwindigkeit der Fahrgastträger hängt von der Umlaufgeschwindigkeit des Schubtreibmittels ab. Durch seine Krümmungsfähigkeit kann das Schubtreibmittel Biegungen und Verdrillungen der Führungsschiene in verschiedenen Richtungen und mit unterschiedlichen Krümmungsradien folgen und die Fahrgastträger entsprechend antreiben und bewegen.
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Das Schubtreibmittel kann seinerseits in oder an der Führungsschiene reibungsarm geführt sein. Besonders günstig ist eine Führung innerhalb einer hohlen Führungsschiene, die z.B. einen C-förmigen Querschnitt aufweist. Das Schubtreibmittel ist dabei geschützt in der Führungsschiene untergebracht, wobei der Fahrgastträger mit einem entsprechenden Laufwerk außenseitig an der Führungsschiene geführt ist und an dieser entlang bewegt wird. Besonders günstig ist hierbei eine jochartige Formgebung des Laufwerkträgers. Das Laufwerk kann die Führungsschiene an drei Seiten umgreifen.
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Die Verbindung mit dem Schubtreibmittel kann dabei über einen oder mehrere Mitnehmer hergestellt werden, die z.B. durch eine schlitzartige Schienenöffnung in den Innenraum der Führungsschiene greifen und mit dem Schubtreibmittel formschlüssig verbunden werden können. Die Schienen-, Laufwerks- und Mitnehmerkonstruktion baut dadurch sehr kompakt und filigran. Die Stützeinrichtung für die Belustigungseinrichtung kann entsprechend kompakt und platzsparend ausgebildet sein.
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Besonders günstig ist eine Ausbildung des Schubtreibmittels als krümmungsfähiger Schubgliederstrang. Dieser kann aus einer Vielzahl von in Transportrichtung hintereinander aufgereihten und gegenseitig eine Schubkraft übertragenden Schubgliedern gebildet werden. Durch die Gliederunterteilung kann eine besonders hohe Krümmungsflexibilität erreicht werden. Mit der endlosen Ringform des Schubtreibmittels bzw. Schubgliederstrangs stehen alle Schubglieder in Kontakt mit den jeweiligen Nachbargliedern und übertragen gegenseitig eine Schubkraft. Mit einer Sicherungseinrichtung kann die Funktion und Betriebsfähigkeit des Schubtreibmittels bzw. Schubgliederstrangs überwacht und bei einer Störung eine geeignete Hilfsmaßnahme eingeleitet werden.
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Das Schubtreibmittel und der Schubgliederstrang übertragen in einer vorteilhaften Ausführungsform nur Schubkräfte, aber keine Zugkräfte. Diese Schubkraftübertragung kann durch stirnseitige Schubübertragungsmittel der Schubglieder, insbesondere durch abwechselnd konvex und konkav gewölbte Stirnflächen der Schubglieder erfolgen. Die Wölbungen können derart aufeinander abgestimmt sein und aneinander abwälzend zusammenwirken, dass die Schubkraft auch in stärker gekrümmten Strecken- und Schienenbereichen zuverlässig übertragen werden kann.
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Die Schubglieder können dabei ihrerseits über Laufwerke mit Laufrollen reibungsarm in oder an der Führungsschiene geführt sein. Bei dieser Schubgliederstruktur können Zwängungen zwischen den Schubgliedern vermieden werden. Der Energieaufwand zum Antrieb des Schubtreibmittels und der vorteilhaften Ausbildung eines Schubgliederstrangs kann niedrig gehalten werden.
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Das bevorzugt in einer geschlossenen und endlosen Ringform vorliegende Schubtreibmittel lässt sich auf besonders günstige und effektive Weise antreiben. Dies kann z.B. durch einen Reibradantrieb erreicht werden, der seinerseits an der Führungsschiene angebaut sein kann. Die Schubglieder können hierfür eine geeignete Treibfläche an der Außenseite für die bevorzugt kraftschlüssige Antriebsübertragung aufweisen.
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Bei der beanspruchten Belustigungseinrichtung kann eine einzige Antriebseinrichtung in kompakter Bauweise und an einer besonders vorteilhaften Anbaustelle genügen. Die Antriebseinrichtung kann bei einer aufrechten bzw. stehenden Belustigungseinrichtung an der tiefsten Stelle angeordnet sein, was Vorteile für die Wartung und die Energiezufuhr mit sich bringt.
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Die Belustigungseinrichtung kann mit ihrer Führungsschiene bzw. Transportbahn eine beliebige Ausrichtung im Raum haben. Sie kann aufrecht stehend, in Schräglage oder liegend angeordnet sein. Die Belustigungseinrichtung kann demontierbar und transportabel sein. Sie kann alternativ als fester Bau in Freizeitparks oder dgl. aufgestellt werden. Bedarfsweise kann die Belustigungseinrichtung auch hängend an einer Brückenkonstruktion oder dgl. angeordnet werden.
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Die Fahrgastträger können eine eigene Kinematik haben, um den Fahrgästen bedarfsweise unterschiedliche Fahreindrücke zu vermitteln. In einer Variante können die Schienenkrümmungen durch eine Gegenbewegung des Fahrgastträgers bzw. seiner Kabine ausgeglichen werden, so dass die Fahrgäste stets eine horizontale Position beibehalten. In einer anderen Variante kann die Dynamik der Fahrbewegung und der Schienenkrümmungen durch eine eigene Dynamik des Fahrgastträgers überlagert und verstärkt werden. Die Lagerung der Kabine und der Kabinenantrieb können einachsig oder mehrachsig sein.
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In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft und schematisch dargestellt. Im Einzelnen zeigen:
- 1: eine perspektivische Ansicht einer Belustigungseinrichtung mit einer Führungsschiene, einem Schubtreibmittel und mehreren Fahrgastträgern,
- 2: einen abgebrochenen Längsschnitt durch die Führungsschiene und den Fahrgastträger,
- 3: eine perspektivische Frontansicht einer geöffneten Führungsschiene mit einem Fahrgastträger, einem Schubtreibmittel und einer Antriebseinrichtung,
- 4: eine perspektivische Rückenansicht zu der Anordnung von 3,
- 5: eine Frontansicht der Anordnung von 3 mit einem teilweise geöffneten Schubtreibmittel und mit Mitnehmern am Fahrgastträger,
- 6: eine vergrößerte Darstellung von Schubgliedern und deren Schubverbund,
- 7: eine Seitenansicht der Belustigungseinrichtung von 1 und
- 8: eine Seitenansicht von verschiedenen Varianten der Belustigungseinrichtung.
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Die Erfindung betrifft eine Belustigungseinrichtung (1) und außerdem ein Verfahren zum Betrieb einer Belustigungseinrichtung (1).
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1 zeigt eine Belustigungseinrichtung (1) in einer aufrechten Anordnung. Alternativ ist eine andere, z.B. schräge oder liegende Anordnung möglich.
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Die Belustigungseinrichtung (1) weist eine gekrümmte Führungsschiene (2) und mindestens einen daran geführten und angetriebenen Fahrgastträger (3) sowie eine Antriebseinrichtung (5) auf. Die Antriebseinrichtung (5) beinhaltet einen Antrieb (7) und ein krümmungsfähiges Schubtreibmittel (6), welches sich entlang der gekrümmten Führungsschiene (2) erstreckt und mit dem Fahrgastträger (3) treibend verbunden ist. Die Belustigungseinrichtung (1) weist vorzugsweise mehrere Fahrgastträger (3) auf, die mit gegenseitigem Abstand entlang der Führungsschiene (2) verteilt angeordnet sind und mit dem Schubtreibmittel (6) jeweils treibend verbunden sind. Die Belustigungseinrichtung (1) weist außerdem eine Stützeinrichtung (8) auf.
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Der Antrieb (7) kann einzeln oder mehrfach vorhanden sein. Er kann in beliebig geeigneter Weise treibend auf das krümmungsfähige Schubtreibmittel (6) einwirken. Vorzugsweise wird die Antriebskraft kraftschlüssig bzw. per Reibkraft übertragen.
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Das Schubtreibmittel (6) ist in oder an der Führungsschiene (2) geführt. In den gezeigten Ausführungsbeispielen ist es im Innenraum einer hohlen Führungsschiene (2) aufgenommen und hier auch geführt.
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Die Führungsschiene (2) und das Schubtreibmittel (6) weisen jeweils eine geschlossene ringartige Form auf. Hierbei wird eine endlose Transportbahn (4) gebildet, entlang der die Fahrgastträger (3) in Pfeilrichtung umlaufend und/oder reversierend bewegt werden können.
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Die Krümmung der Führungsschiene (2) und des Schubtreibmittels (6) ist für die Ringform entsprechend ausgebildet. Die Ringform kann kreisrund, oval oder in anderer Weise ausgebildet sein. Die besagte Krümmung bzw. Biegung kann gleichmäßig oder ungleichmäßig sein. Die Krümmungsradien können gemäß 1 stellenweise variieren. Es können auch gerade Abschnitte vorhanden sein.
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Die Stützeinrichtung (8) kann die Führungsschiene (2) an mehreren Stellen abstützen. An der Führungsschiene (2) sind wiederum die Fahrgastträger (3) sowie das Schubtreibmittel (6) geführt und abgestützt und werden dadurch ebenfalls von der Stützeinrichtung (8) gehalten und getragen. Von der Stützeinrichtung (8) sind in den Zeichnungen nur Teile, nämlich einzelne Stützarme (41) und Flansche (42), dargestellt. Diese sind entlang der Transportbahn (4) verteilt angeordnet und können z.B. mit einem zentralen und nicht dargestellten Gerüst verbunden sein. Das Gerüst kann z.B. die Außenwandung oder dgl. eines Gebäudes oder eine beliebige andere Stützstruktur sein.
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2 zeigt einen Querschnitt durch die Führungsschiene (2), das Schubtreibmittel (6), Teile des Fahrgastträgers (3) und Teile der Antriebseinrichtung (5). Die Führungsschiene (2) weist z.B. eine hohle Form auf. Sie kann dabei den gezeigten C-förmigen Querschnitt haben. In den anderen Zeichnungen von 3 bis 6 ist die Führungsschiene (2) in geöffneter bzw. längs geschnittener Form dargestellt.
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Die Führungsschiene (2) weist parallele seitliche Schienenteile (9,10) auf, die sich in Längsrichtung der Führungsschiene (2) erstrecken und eine leistenartige massive oder kastenartige hohle Form haben. 2 zeigt eine beispielhafte Gestaltung des jeweiligen Schienteils (9,10) als kastenförmiges dünnwandiges Blechbauteil. Die seitlichen Schienenteile (9,10) sind an dem einen Ende durch ein quer liegendes Schienenteil (11), insbesondere ein Rückenteil, miteinander verbunden. Am anderen Ende der Führungsschiene (2) ist zwischen den Schienenteilen (9,10) eine axiale und insbesondere schlitzartige Schienenöffnung (12) angeordnet. Diese erstreckt sich über die gesamte Länge der Führungsschiene (2).
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Die parallelen seitlichen Schienenteile (9,10) haben in der gezeigten Ausführungsform eine im Wesentlichen vertikale Ausrichtung und eine gekrümmte und ggf. stellenweise gerade Form. In einer anderen und nicht dargestellten Ausführungsform kann die Führungsschiene (2) um ihre Längsachse tordiert sein, wobei die seitlichen Schienenteile (9,10) eine entsprechende mehrachsig gekrümmte Form aufweisen.
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Das verbindende Schienenteil (11) bzw. Rückenteil besteht in der gezeigten Ausführungsform aus einer Vielzahl von Verbindungsbolzen, die entlang der Schienenerstreckung einreihig oder mehrreihig, z.B. zweireihig mit gegenseitigen axialen Versatz, angeordnet sind. Die Verbindungsbolzen distanzieren und halten die seitlichen Schienenteile (9,10). Die Stützarme (41) können am schienenseitigen Ende einen Flansch (42) aufweisen, der ebenfalls die seitlichen Schienenteile (9,10) verbindet und zusammen mit den Bolzenverbindungen abstützt. Alternativ kann das verbindende Schienenteil (11) in anderer Weise, z.B. als eingeschweißte und gebogene Verbindungsplatte oder dergleichen, ausgebildet sein.
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Die Führungsschiene (2), insbesondere die seitlichen Schienenteile (9,10), weisen an der Oberseite und Unterseite bzw. an der Krümmungsinnenseite und Krümmungsaußenseite jeweils parallele Führungsflächen (13,14) auf. Diese dienen der Führung der Fahrgastträger (3) bei der Fahrt entlang der Führungsschiene (2). Die Schienenteile (9,10) können an ihrer dem Hohlraum zugewandten Innenseite ebenfalls ein oder mehrere Führungsmittel (15) aufweisen, die zur Führung des Schubtreibmittels (6) dienen. Die Außenseite der seitlichen Schienenteile (9,10) kann eben sein.
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In den gezeigten Ausführungsformen sind die Führungsmittel (15) jeweils als entsprechend der Schienenkrümmung gebogene Nut an der Innenwand der seitlichen Schienenteile (9,10) ausgebildet. Ferner kann das verbindende Schienenteil (11) bzw. Rückenteil stellenweise eine Ausnehmung (16) aufweisen. Hier kann jeweils ein Antrieb (7) angeordnet sein und auf das Schubtreibmittel (6) treibend einwirken.
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Der Fahrgastträger (3) ist außenseitig an der Führungsschiene (2) geführt. Das Schubtreibmittel (6) ist in der hohlen Führungsschiene (2) angeordnet und geführt. Die Führung erfolgt jeweils in Axialrichtung der Führungsschiene (2).
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Der Fahrgastträger (3) weist ein Laufwerk (21) mit oberen und unteren Laufrollen (23,24) und einem Laufwerkträger (25) auf. Der Laufwerkträger (25) ist jochartig ausgebildet und umgreift mit dem Laufwerk (21) die Führungsschiene (2) außenseitig. Der Laufwerkträger (25) weist dabei linke und rechte Lagerschilde auf, an denen jeweils vier innenseitige Laufrollen (23,24) frei drehbar gelagert sind. Die jeweils oberen Laufrollen (23) der beiden Lagerschilde wirken mit der z.B. oberen Führungsfläche (13) an den beiden seitlichen Schienenteilen (9,10) zusammen. Die unteren Laufrollen (24) greifen an der jeweils unteren Führungsfläche (14) der seitlichen Schienenteile (9,10) an. Die Laufrollen (23,24) sind derart verteilt angeordnet und gelagert, dass sie den Schienenkrümmungen folgen können. Die beiden seitlichen Lagerschilde des Laufwerkträgers (25) erstrecken sich außenseitig entlang der seitlichen Schienenteile (9,10) und sind an ihrer Unterseite miteinander durch einen Balken, eine Platte oder dgl. quer verbunden. Hierdurch wird die jochartige Form gebildet.
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Das Schubtreibmittel (6) ist als krümmungsfähiger Schubgliederstrang (29) ausgebildet und besteht aus einer Vielzahl von in Transportrichtung hintereinander aufgereihten und eine Schubkraft übertragenden Schubgliedern (30). 3, 5 und 6 zeigen diese Schubglieder (30) in der geöffneten Schienendarstellung.
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Die Belustigungseinrichtung (1) kann gemäß 1 eine Sicherungseinrichtung (43) aufweisen, mit der die korrekte Funktion und Betriebssicherheit der Belustigungseinrichtung (1), insbesondere des Schubtreibmittels (6), überwacht werden kann. Die Sicherungseinrichtung (43) kann mehrfach und an geeigneten Stellen angeordnet sein. Sie kann z.B. den Abstand und die Einhaltung der von der Antriebseinrichtung (5) vorgegebenen Bewegung der Fahrgastträger (3) entlang der Führungsschiene (2) bzw. der Transportbahn (4) in beliebig geeigneter Weise, z.B. optisch, überwachen. Eine eventuelle Störung im Antriebsbereich, ein Defekt des Schubtreibmittels (6), z.B. Bruch eines Schubglieds (30), oder dgl. können anhand der überwachten Bewegung der Fahrgastträger (3) erfasst werden. Eine Störungserfassung ist auch auf anderem Wege möglich, z.B. durch sensorische Detektion der Schubglieder (30) und ihrer Bewegung an oder in der Führungsschiene (2). Am Rückenteil (11) können z.B. optische Sensoren oder dgl. angeordnet sein, welche die Existenz und Bewegung der Schubglieder (30) detektieren.
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Die Schubglieder (30), die auch als Bogies bezeichnet werden, weisen jeweils ein Gestell (31) mit einem Laufwerk (33) und mit z.B. vier beidseitigen frei drehbaren Laufrollen (34,35) auf. Mit dem Laufwerk (33) sind die Schubglieder jeweils in oder an der Führungsschiene (2) längsbeweglich geführt. In der gezeigten Ausführungsform tauchen die Laufrollen (34,35) in die Nut (15) und sind hier abgestützt und in Längs- und Querrichtung geführt. Die wagenartigen Schubglieder (30) haben eine längliche Form und weisen jeweils zwei linke Laufrollen (34) und rechte Laufrollen (35) auf, die jeweils mit einem Schienenteil (9,10) in Eingriff treten.
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Die in einem geschlossene Ring aufgereihten Schubglieder (30) sind in der gezeigten Ausführungsform lose angeordnet und übertragen nur Schubkräfte. Vorzugsweise besteht zwischen den Schubgliedern (30) keine Zugverbindung. Durch die geschlossene Ringform des Schubtreibmittels (6) treiben sich die Schubglieder (30) in Umfangs- bzw. Umlaufrichtung der Transportbahn (4) gegenseitig schiebend an.
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Die Schubglieder (30) kontaktieren einander an ihren Stirnseiten und weisen jeweils ein Schubübertragungsmittel (36) zur Schubkraftübertragung auf das in Transportrichtung folgende Schubglied (30) auf. Die Transportrichtung wird in den Zeichnungen durch einen Pfeil dargestellt.
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Die Schubübertragungsmittel (36) können in unterschiedlicher Weise ausgebildet sein. In den gezeigten Ausführungsbeispielen werden die Schubübertragungsmittel (36) jeweils von beidseitigen Stirnflächen (37) am Gestell (31) der Schubglieder (30) gebildet. Von den beiden Stirnflächen (37) weist eine Stirnfläche eine konvexe Wölbung (38) und die andere Stirnfläche eine konkave Wölbung (39) auf. 6 verdeutlicht diese Ausbildung. Die Wölbungen (38,39) sind passend zueinander ausgebildet und können bei Durchfahren eines Krümmungsabschnitts der Führungsschiene (2) aneinander abwälzen.
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Das Gestell (31) weist außenseitig eine Treibfläche (32) für eine Antriebsübertragung von den ein oder mehreren Antrieben (7) auf. Dies ist vorzugsweise eine kraftschlüssige Antriebsübertragung mittels Reibkraft.
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Der Fahrgastträger (3) ist an dem Laufwerksträger (25) starr oder beweglich befestigt und wird über das Laufwerk (21) an der Führungsschiene (2) abgestützt. Der Fahrgastträger (3) weist mindestens einen Mitnehmer (26) auf, der mit dem Schubtreibmittel (6) treibfähig und krümmungstolerant verbunden ist. Die starren Mitnehmer (26) können dadurch auch in Krümmungs- oder Kurvenbereichen von den schräg zueinander ausgerichteten Schubgliedern (30) zwängungsfrei mitgenommen werden.
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In der gezeigten Ausführungsform sind zwei starre, zapfenartige Mitnehmer (26) vorhanden, die mit Abstand voneinander angeordnet sind. Sie sind am Laufwerksträger (25) befestigt. Der Mitnehmer (26) ragt jeweils durch die axiale Schienenöffnung (12) in den hohlen Schieneninnenraum und in ein Schubglied (30) und dessen Gestell (31) hinein. 5 verdeutlicht diese Ausbildung.
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Das Gestell (31) des jeweiligen Schubglieds (30) hat an der zur Schienenöffnung (12) ragenden Seite eine Durchtrittsöffnung für den jeweiligen Mitnehmer (26). Der Mitnehmer (26) wird von dem betreffenden Schubglied (30) bei der Fahrt formschlüssig mitgenommen. Hierfür weist das Schubglied (30) eine entsprechende gestellinterne und krümmungstolerante gebogene Anlagekontur auf. Dies kann z.B. eine zylinderschalenförmig gerundete starre Innenwand, eine drehbare Schlepprolle oder dgl. sein. Der jeweilige Mitnehmer (26) hat ebenfalls eine seitlich gerundete Form und kann bei Durchfahren einer Krümmungsstrecke an der gebogenen Anlagekontur abwälzen.
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Die z.B. zwei Mitnehmer (26) greifen zangenartig und zumindest weitgehend spielfrei in den Schubmittelstrang (29). Durch den gezeigten zangenartigen Eingriff kann der betreffende Fahrgastträger (3) in Vorwärts- und Rückwärtsfahrt entlang der Führungsschiene (2) zumindest weitgehend spielfrei und stoßfrei mitgenommen werden.
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Die Antriebseinrichtung (5) weist in der gezeigten Ausführungsform mehrere einzelne Antriebe (7) auf, die getrennt voneinander, z.B. in Axialrichtung hintereinander, an der Führungsschiene (2) angeordnet und vorzugsweise dort auch befestigt sind. Die Antriebe (7) sind z.B. als Reibradantriebe ausgebildet.
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Die Antriebe (7) weisen jeweils ein an der Führungsschiene (2) befestigtes Gestell (20) und jeweils ein Reibrad (18) sowie einen Motor (19) auf. Die Reibräder (18) greifen jeweils durch die besagte Ausnehmung (16) und treiben das Schubtreibelement (6) bzw. den Schubgliederstrang (29) an den jeweiligen Treibflächen (32) kraftschlüssig an. Alternativ oder zusätzlich kann ein formschlüssig wirkender Antrieb (7) einzeln oder mehrfach vorhanden sein. Die Gestelle (20) bilden ebenfalls eine Querverbindung für die seitlichen Schienenteile (9,10) und sind mit diesen fest verbunden, z.B. durch die vorgenannte und durchgesteckte Bolzenanordnung.
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Der einzelne Fahrgastträger (3) weist jeweils eine mit dem Laufwerkträger (25) fest oder beweglich verbundene Kabine (22) auf. Vorzugsweise besteht eine bewegliche, insbesondere drehbare, Verbindung mit einer oder mehreren Bewegungsachsen zwischen dem Laufwerkträger (25) und der Kabine (22).
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Die Kabine (22) weist eine Aufnahme für die Passagiere, z.B. mehrere Sitze, und ein Gestell auf, welches die Aufnahme mit dem Laufwerkträger (25) mittels einer Lagerung (27) verbindet.
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2 verdeutlicht diese Anordnung mit einem z.B. ringförmigen Gestell, welches über eine ringförmige Lagerung (27) mit dem Laufwerkträger (25) verbunden ist. Der Laufwerkträger (25) weist an der Unterseite einen Stützring mit dieser Lagerung (27) auf. Das Gestell und die Lagerung (27) sind mit ihrer Hauptebene längs der Führungsschiene (2) ausgerichtet, wobei die in 2 durch Pfeile symbolisierte Drehachse quer dazu ausgerichtet ist.
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Die Kabine (22) kann einen Wetterschutz aufweisen, der z.B. kugelförmig ausgebildet ist und die Aufnahme für die Fahrgäste umschließt. Dieser Wetterschutz oder diese Kabinenhülle kann zumindest bereichsweise durchsichtig ausgebildet sein. An einer Seite kann eine verschließbare Eingangsöffnung, z.B. eine Schiebetüranordnung, mit einer Trittfläche angeordnet sein.
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Die Kabine (22) kann einen in 2 symbolisierten Kabinenantrieb (28) aufweisen, der z.B. als Drehantrieb für die besagte Drehbewegung um die Lagerung (27) ausgebildet ist. Durch den Kabinenantrieb (28) kann die Aufnahme für die Fahrgäste an allen Bereichen der Führungsschiene (2) bzw. der Transportbahn (4) in die gewünschte Lage, insbesondere in eine Horizontalposition, gedreht werden. Die Kabinenhülle kann vollständig oder in Teilen mitgedreht werden.
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In einer anderen und nicht dargestellten Ausführungsform kann die Lagerung (27) mehrachsig ausgebildet sein. Hierbei kann z.B. eine zusätzliche Dreh- und Lagerachse mit einer Ausrichtung senkrecht zur Führungsschiene (2) vorhanden sein. Ferner kann es in Abwandlung der gezeigten Ausführungsform auch andere Stütz- und Lagerungskonstruktionen nebst Kabinenantrieb für den Fahrgastträger (3) und die Kabine (22) geben.
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In der gezeigten Ausführungsform von 1 ist die Transportbahn (4) als geschlossener und ebener Ring ausgebildet. Bei dieser Ausführung sind die jeweiligen Krümmungsmittelpunkte für die Führungsschienenabschnitte innerhalb des Rings angeordnet. Die Fahrgastträger (3) bewegen sich an der Ring- und Krümmungsaußenseite. Die Stützeinrichtung (8), insbesondere ihre Tragarme (41), greifen an der Krümmungsinnenseite an der Führungsschiene (2) an. Auch die Antriebseinrichtung (5) und ihre ein oder mehreren Antriebe (7) sind an der Krümmungsinnenseite der Führungsschiene (2) angeordnet. Die seitlichen Schienenteile (9,10) können als geschlossene Ringe oder als segmentierte und miteinander verbundene Ringabschnitte ausgeführt sein.
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In einer anderen und nicht dargestellten Ausführungsform können Teile der Führungsschiene (2) auch in Gegenrichtung gekrümmt sein, wobei die Schienenöffnung (12) und die Fahrgastträger (3) zumindest in diesen Bereichen an der Krümmungsinnenseite der Führungsschiene (2) und Teile der Stützeinrichtung (8) und ggf. ein oder mehrere Antriebe (7) an der Krümmungsaußenseite angeordnet sind.
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In weiterer Abwandlung kann die Führungsschiene (2) zumindest Bereichsweise um ihre Längserstreckung gewunden oder tordiert sein. Das Schubtreibmittel (6) kann dabei ebenfalls tordierfähig sein. Die gezeigte Ausbildung als Schubgliederstrang (29) mit einer Vielzahl von Schubgliedern (30) ermöglicht eine solche Torsion. Die Schubübertragungsmittel (36) können ebenfalls torsionsfähig sein. Die Wölbungen (38,39) an den Stirnseiten (37) können dabei z.B. eine mehrachsig gewölbte Schalenform haben.
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Die Schubglieder (30) können zusätzlich zur kontaktierenden Schubverbindung eine Zugverbindung, z.B. eine Verbindungslasche, haben.
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In der Ausführungsform von 1 verlaufen die gekrümmte Schiene (2) und die ringförmig geschlossene Transportbahn (4) der Belustigungseinrichtung (1) in einer Ebene. 7 zeigt hierzu die Seitenansicht gemäß Pfeil VII von 1.
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Der Verlauf der Führungsschiene (2) und der Transportbahn (4) kann von dieser ebenen Form abweichen. 8 zeigt hierzu verschiedene Varianten in einer schematischen Darstellung. Die Führungsschiene (2) bzw. ringförmige Transportbahn (4) kann von der Seite gesehen z.B. einen konvexen oder konkaven Bogenverlauf haben. 8 verdeutlicht außerdem die Möglichkeit einer abgewinkelten oder schlangenartigen Verlaufsform.
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Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind in verschiedener Weise möglich. Insbesondere können die Merkmale der gezeigten Ausführungsbeispiele und der genannten Varianten beliebig miteinander kombiniert, insbesondere auch vertauscht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Belustigungseinrichtung
- 2
- Führungsschiene
- 3
- Fahrgastträger, Fahrzeug
- 4
- Transportbahn
- 5
- Antriebseinrichtung
- 6
- Schubtreibmittel
- 7
- Antrieb,
- 8
- Stützeinrichtung
- 9
- Schienenteil, Seitenteil
- 10
- Schienenteil, Seitenteil
- 11
- Schienenteil, Rückenteil
- 12
- Schienenöffnung, Schlitz
- 13
- Führungsfläche oben
- 14
- Führungsfläche unten
- 15
- Führungsmittel, Nut
- 16
- Ausnehmung
- 17
- Reibradantrieb
- 18
- Reibrad
- 19
- Motor
- 20
- Gestell
- 21
- Laufwerk
- 22
- Kabine
- 23
- Laufrolle
- 24
- Laufrolle
- 25
- Laufwerkträger jochartig
- 26
- Mitnehmer
- 27
- Lagerung, Drehlager
- 28
- Kabinenantrieb, Drehantrieb
- 29
- Schubgliederstrang
- 30
- Schubglied, Bogie
- 31
- Gestell, Gehäuse
- 32
- Treibfläche
- 33
- Laufwerk
- 34
- Laufrolle links
- 35
- Laufrolle rechts
- 36
- Subübertragungsmittel
- 37
- Stirnfläche
- 38
- Wölbung konvex
- 39
- Wölbung konkav
- 40
- Aufnahme
- 41
- Stützarm
- 42
- Flansch
- 43
- Sicherungseinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2009/0320712 A1 [0003]
- US 2018/0072328 A1 [0003]
- GB 2538069 A [0004]
- US 8641542 B2 [0005]
- US 2004/0060470 A1 [0005]
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