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Die Erfindung betrifft ein Betonfertigteil, insbesondere ein Betonparkplatzelement. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Parkplatz bestehend aus einem Betonfertigteil, insbesondere aus einem Betonparkplatzelement.
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STAND DER TECHNIK
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Aus dem Stand der Technik sind Parkplätze bzw. Parkplatzflächen aus Pflastersteinen, Rassenkammersteinen oder ähnlichem bekannt, die von meist von Hand einzeln auf der Bodenfläche verlegt werden. Die Pflastersteine bestehen beispielsweise aus Zement oder Naturstein. Dabei ist das Fundament wichtig, um eine möglichst stabile Gesamtfläche zu erhalten. Nach dem Aushub des Erbrechts folgt eine Schicht Feinsplitt auf einer Schicht Kies, wobei beide Beläge separat mit einer Rüttelplatte oder ähnlichem verdichtet werden müssen. Anschließend kann mit dem Verlegen der Pflastersteine, Rasenkammersteine oder ähnlichem begonnen werden. Dabei entstehen Fugen zwischen den einzelnen Steinen, in welche Schmutz, ungewünschten Gräser oder Pflanzen o. ä. gelangen kann. Des Weiteren können sich einzelne Steine absetzen bzw. heraus gedrückt werden, wodurch ungewollt Fehlstellen in der Parkfläche entstehen.
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Alternativ können Parkflächen auch geteert werden was ebenso den Einsatz aufwändiger Maschinen sowie mehrere Personen und entsprechende Platzverhältnisse voraussetzt.
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Es besteht das Problem, dass die Gestaltung und Ausbildung eines Parkplatzes einen großen Zeitaufwand in Anspruch nimmt. Der Parkplatz muss von einer oder mehreren Personen über einen längeren Zeitraum aus einer Mehrzahl von einzelnen Bauelementen sowie einer Mehrzahl aufeinanderfolgende Arbeitsschritte vor Ort erstellt werden. Der verhältnismäßig lange Zeitraum und die dafür benötigten Personen stellen dabei ein wirtschaftliches sowie organisatorisches Problem dar.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Möglichkeit vorzuschlagen, einen Parkplatz wirtschaftlich attraktiver und über einen optimierten Zeitraum vor Ort auszubilden.
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Diese Aufgabe wird durch ein Betonfertigteil und einen Parkplatz aus einem derartigen Betonfertigteil nach den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Gegenstand der Erfindung ist ein Betonfertigteil, insbesondere Betonparkplatzelement, umfassend einen Grundkörper mit einer Unterseite, eine Oberseite, sowie zumindest drei Umfangsseitenabschnitten, wobei der Grundkörper eine breite B und eine Länge L aufweist.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Oberseite als Sichtbetonfläche ausgebildet ist, und eine glatte oder strukturiertere Oberfläche aufweist. Insbesondere weist die Oberfläche einen gewissen Grad an Rutschhemmung auf, der beispielsweise bei einer Rutschhemmung von R11 oder höher liegen kann, und der durch die glatte oder derart strukturierte Oberfläche erreicht wird. Hierzu kann die Sichtbetonfläche eine nachträglich bearbeitete, z.B. gestrahlte oder schon in der Gießform strukturierte Oberfläche aufweisen, oder anderweitig optisch augenfällig hergerichtet sein. Durch die gestrahlte oder struktuirerte Oberfläche wird eine geforderte Rutschhemmung bereitgestellt, so dass diese mit einem Fahrzeug oder zu Fuß gefahrlos auch bei widrigen Wetterumständen wie Regen, Eis und Schnee überquerbar ist.
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In der Regel weist das Betonfertigteil keine Markierung auf. Vorteilhafterweise kann die Oberseite eine optische und/oder strukturierte Markierung in einem Randbereich auf der Oberseite aufweisen, die insbesondere entlang zumindest eines Umfangsseitenabschnitts angeordnet ist, wobei die Markierung den Umfangsseitenabschnitt nicht bedeckt oder nur teilweise bedeckt und die Markierung entlang zumindest einer Kante auf der Oberseite verläuft.
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Durch die Ausbildung eines Betonfertigteils, das eine komplette Parkplatzfläche ausbildet, kann der Montageaufwand sowie Herstellungsaufwand vor Ort minimiert werden. Das Betonfertigteil weist dabei bevorzugt die Größe einer Parkplatzfläche für ein Kraftfahrzeug auf. Es ist ebenso denkbar, dass das Betonfertigteil die Fläche von zwei Parkplatzflächen für zwei Kraftfahrzeuge ausbildet. Das Betonfertigteil ist dabei bevorzugt rechteckig ausgebildet, wobei die Parkfläche auch aus zwei oder mehr Einzelelement bestehen kann, die zusammengesetzt die Parkplatzfläche ergeben. Bei einer rechteckigen oder quadratischen Ausbildung umfasst das Betonfertigteil vier Umfangsseitenabschnitt. Bei einer Ausführung mit lediglich drei Umfangsseitenabschnitten kann das Betonfertigteil auch als Dreieck ausgebildet sein, und auch ein Füllelement für eine Struktur aus einer Mehrzahl aneinander gereihten Betonfertigteile ausbilden, die auf einer vorgegebenen Fläche eine Parkfläche mit mehreren Parkplätzen ausbilden soll. Eine Dreiecksform kann dabei beispielsweise als Randelement eingesetzt werden. Ebenso können zwei dreiecksförmige Betonfertigteile eine rechteckige bzw. quadratische Parkfläche für ein Pkw o. Ä. ausbilden.
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Das Betonfertigteil ist flächig ausgebildet und weist an zumindest einer Seitenkante eine Markierung auf. Die Markierung ist bevorzugt in einem helleren oder dunkleren, abgesetzten Farbton als die Parkplatzfläche ausgebildet, und kann beispielsweise durch einen Farbauftrag auf die Oberseite des Betonfertigteils aufgebracht werden oder aus einem separaten Element bestehen. Besteht die Markierung aus einem separaten Element, kann dieses bei der Herstellung des Betonfertigteils bereits in der Schalung angeordnet sein und mit diesem einbetoniert werden. Die Markierung kann beispielsweise als ein weißer Streifen ausgebildet sein, der an eine Längskante des Grundkörpers des Betonfertigteils verläuft. Die Markierung kann beispielsweise eine Breite von 5–20 cm aufweisen, bevorzugt eine Breite von 10 cm. Dabei kann sich die Breite über die Länge der Markierung ändern. Es ist ebenso denkbar, dass die Markierung als gestrichelte oder gepunktete Linie ausgebildet ist. Dabei können die einzelnen Stricke bzw. Punkte ebenso als separate Elemente ausgebildet sein, die bei der Herstellung des Betonfertigteils mit einbetoniert werden, sodass eine monolithische Struktur entsteht.
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Die Oberfläche des Betonfertigteils kann als ebene oder gekrümmte Sichtbetonoberfläche ausgebildet sein. Durch eine gekrümmte bzw. abgewinkelte Oberseite wird ein Gefälle generiert, welches zur Abführung von Feuchtigkeit und dergleichen von der Oberseite des Betonfertigteils dient. Das Gefälle kann beispielsweise zu einer Symmetrieachse bezüglich der Längsachse des Betonfertigteils verlaufen, zu lediglich einer Längskante des Betonfertigteils oder zu beiden Längskanten des Betonfertigteils. Im letzteren Fall ist die Oberseite demnach zur Symmetrieachse bezüglich der Längsachse des Betonfertigteils erhöht ausgebildet. Es ist ebenso denkbar ein Gefälle in Richtung der Querachse bzw. Querkanten des Fertigteils auszubilden. Das Gefälle beträgt bevorzugt höchstens 2,5 %.
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Durch die glatte Oberseite kann das Betonfertigteil mit einem Vakuumsaugnapf transportiert werden. Dies ermöglicht einen einfachen Transport vor Ort und direkt zum Ort des Einbaus. Vor Ort muss das Betonfertigteil lediglich an die gewünschte Position transportiert werden, wobei keine weiteren Arbeiten bezüglich des Verlegens einzelner Pflastersteine sowie aufwändiges Verfugen benötigt werden. Das Betonfertigteil kann zur Verlegung größerer Flächen direkt vom Lkw an einem Stück auf die vorbereitete Bettung aufgelegt werden.
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Die Sichtbetonoberfläche ist bevorzugt mit einem Rutschwiderstand von R11 oder höher nach DIN 51130:2014-02 ausgebildet. Dies kann durch eine glatte Sichtbetonoberfläche erreicht werden, die eine entsprechende rutschhemmende Körnung aufweist, oder es kann durch eine Oberflächenstrukturierung, sei es durch ein nachträgliche Oberflächenbearbeitung wie strahlen oder aufrauen, und/oder sei es durch eine Oberflächenstrukturierung durch eine entsprechende Gießformwand erreicht werden.
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Das Betonfertigteil bildet demnach ein Element aus, das zumindest eine Parkfläche für einen Pkw o. Ä. an einem Stück bereitstellt. Mit anderen Worten ist die komplette Parkfläche einstückig ausgebildet.
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Es kann eine zweite Markierung entlang eines zweiten Umfangsseitenabschnitts angeordnet sein, wobei sich die erste Markierung und die zweite Markierung nicht berühren. Ein einzelnes derartiges Betonfertigteils kann somit einen Parkplatz darstellen, der an beiden Seiten eine Markierung aufweist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Betonfertigteil, insbesondere das Betonparkplatzelement, eine flächige Geometrie aufweisen, wobei die Umfangsseitenabschnitte eine Höhe H aufweisen, die zumindest um ein zehnfach kleiner ist als die Länge L einer Randlinie der Oberseite, wobei die Länge L bevorzugt zumindest 4,5 m, insbesondere 5 m, die Breite B bevorzugt zumindest 2 m, insbesondere 3,5 m, und die Höhe H bevorzugt zumindest 12 cm, insbesondere 14–26 cm, aufweist. In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Länge L 4,0 m bis 5,5 m. Eine Breite von 3,5m oder mehr gibt insbesondere für bewegungseingeschränkten Personen wie Rollstuhlfahrer die Möglichkeit, genügend Raum neben einem Fahrzeug zum Ein- und Aussteigen und Beladen zu bieten. Mit einer derart flächigen Geometrie kann ein stabiles sowie gewichtoptimiertes Betonfertigteil bereitgestellt werden, dass den Belastungen eines Parkplatzes standhält. Das Gewicht beträgt bei diesen Abmessungen ca. 5 Tonnen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Oberseite zur Unterseite parallel verlaufen. Auf einem ebenen Untergrund kann somit eine ebene Parkfläche bereitgestellt werden. Ein derartiges Betonfertigteil kann in einer simplen Schalung hergestellt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Oberseite die Geometrie eines Rechtecks oder eines Quadrat aufweisen. Bevorzugt weist der komplette Grundkörper die Geometrie eines Rechtecks oder Quadrats auf, sodass eine Mehrzahl gleichartiger Betonfertigteile nebeneinander platziert werden können um eine Parkfläche mit mehreren Parkplätzen auszubilden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Markierung aus einem separaten Element bestehen, das lagefest in den Grundkörper einbetoniert oder eingebettet ist. Das separate Element kann bereits in die Verschalung eingelegt werden, in welcher anschließend das Betonfertigteil betoniert wird. Dafür kann das separate Element, das die Markierung ausbildet, eine raue Oberfläche auf der Seite aufweisen, die nach der Herstellung des Betonfertigteils mit diesem in Kontakt steht. Die Markierung kann aus einem gefärbten Beton oder einem anderen Material bestehen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Markierung bündig mit der Oberseite und/oder bündig mit dem Umfangsseitenabschnitt abschließen. Es wäre ebenso denkbar, dass die Markierung lediglich an der Oberseite übersteht. Schließt die Markierung bündig mit dem Umfangsseitenabschnitt ab, können mehrere baugleiche Betonfertigteile mit konstanter Fugenbreite nebeneinander platziert werden. Steht die Markierung an dem Umfangsseitenabschnitt über, kann diese zur Fixierung benachbarter Betonfertigteile miteinander dienen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann eine zweite Markierung entlang eines zweiten Umfangsseitenabschnitts angeordnet sein, wobei sich die erste Markierung und die zweite Markierung nicht berühren. Ein einzelnes derartiges Betonfertigteils kann somit einen Parkplatz darstellen, der an beiden Seiten eine Markierung aufweist. Dadurch kann durch lediglich ein zusammenhängendes Betonfertigteil eine komplette Parkbucht bereitgestellt werden. Bevorzugt sind die beiden Markierungen dabei entlang der Längskante des Betonfertigteils zumindest auf der Oberseite angeordnet. Es wäre ebenso denkbar, die Markierung rings um das Betonfertigteil, d. h. entlang aller Kanten der Oberseite auszubilden, wodurch eine zusammenhängende Markierung entsteht. Weiterhin könnte die Markierung lediglich an den beiden Längskanten sowie an einer Querkante auf der Oberseite des Betonfertigteils angeordnet sein und eine U-Form ausbilden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform können zumindest zwei, insbesondere mehr als zehn Aussparungen in dem Grundkörper angeordnet sein, welche die Oberseite mit der Unterseite verbinden. Die Aussparungen können lediglich entlang einer Linie, bevorzugt gleichbeabstandet zueinander, ausgebildet sein. Die Aussparungen können beispielsweise entlang einer Seitenkante, wie beispielsweise einer Längskante, d. h. im Randbereich des Grundkörpers, angeordnet sein. Ebenso können die Aussparungen entlang einer Symmetrielinie bezüglich der Längsachse oder der Querachse des Betonfertigteils in einer Linie angeordnet sein. Es ist ebenso denkbar, auf der kompletten Oberseite ein Feld von Aussparungen anzuordnen, die jeweils gleichbeabstandet zueinander angeordnet sind. Die Aussparungen stellen Löcher bzw. Sickeröffnungen dar, durch welche Feuchtigkeit von der Oberseite des Betonfertigteils zum Untergrund bzw. zu der Bettung geführt werden kann. Ebenso können die Aussparungen zur Begrünung des Betonfertigteils bzw. der Parkfläche dienen. Weist das Betonfertigteil eine gekrümmte Oberseite auf, so sind die Aussparungen bevorzugt in dem Bereich angeordnet, in welchen die Feuchtigkeit geleitet wird bzw. das Wasser auf der Oberseite hinfließt. Die Sickeröffnungen können beispielsweise einen Durchmesser von 5 cm aufweisen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform können an zumindest einem Umfangsseitenabschnitt Vertiefungen, Nuten oder Sacklochbohrung angeordnet sein. Diese können mit Verbindungsmitteln versehen werden, und so benachbarte Betonfertigteile miteinander mechanisch oder elektrisch verbinden. Eine elektrische Verbindung benachbart angeordneter Betonfertigteile ist besonders dann von Vorteil, wenn im Innern des Betonfertigteils ein elektronisches Bauelement, insbesondere eine Induktionsspule o. Ä., angeordnet ist. Des Weiteren können die Vertiefungen, Nuten oder Sacklochbohrung zum Transport des Betonfertigteils dienen. Dazu kann an einen Kran o. Ä. ein Verbindungselement mit einer Art Haken angebracht werden, das in die Vertiefungen eingreift. Dafür weisen bevorzugt zwei gegenüberliegende Umfangsseitenabschnitte Vertiefungen, Nuten oder Sacklochbohrung in auf, sodass das Betonfertigteil von zwei Seiten geklemmt werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann im Grundkörper zumindest eine Induktionsspule eingebettet sein, wobei diese von der Oberseite komplett überdeckt wird und eine Ladestation für Elektrofahrzeuge und/oder ein Heizelement für die Oberseite ausbildet. Das Heizelement kann ebenso durch die Induktionsspule ausgebildet werden oder aus einer separaten Heizspule bestehen. Über die Aussparungen an den Umfangsseitenabschnitten des Betonfertigteils können mehrere Betonfertigteile mit jeweils zumindest einer integrierten Induktionsspule elektrisch miteinander verbunden werden. Auf der Oberseite des Grundkörpers kann eine Markierung angebracht werden, welche die Lage der Induktionsspule im Betonfertigteil gekennzeichnet. Mit dieser Markierung kann die Ladestation für Elektrofahrzeuge gekennzeichnet werden, wobei über ein Verbindungselement, das bevorzugt im Elektrofahrzeug integriert ist, die Induktionsspule kontaktiert werden kann. Elektrofahrzeuge können so während der Parkdauer aufgeladen werden. Das Heizelement dient bevorzugt dazu, die Oberseite des Betonfertigteils zu beheizen.
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Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn das Betonfertigteil eine Parkfläche im Außenbereich darstellt, die Wintereinflüssen ausgesetzt ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann im Grundkörper zumindest ein elektrisches Solarmodul umfasst sein, das bevorzugt bündig mit der Oberseite abschließt, wobei diese in der Regel von der Oberseite nicht überdeckt wird, um eine direkte Sonneneinstrahlung zu gewährleisten. Es ist allerdings denkbar, dass das Solarmodul mit einer zumindest semitransparenten Platte zum Schutz vor mechanischer Belastung überdeckt ist, dabei ist bevorzugt ist die Oberseite an der Stelle des Solarmoduls transparent ausgebildet, beispielsweise durch eine Glas- oder Plexiglasfläche. Ebenso kann das Solarmodul bündig mit der Oberseite abschließen bzw. bündig in die Oberseite eingefasst sein und nicht von der Oberseite überdeckt werden. Das Solarmodul ist dabei in einem Bereich im Grundkörper angeordnet, der von einem Kraftfahrzeug nicht überfahren wird, somit bevorzugt im Bereich einer Symmetrieachse bezüglich der Längsrichtung des Betonfertigteils oder allgemein im zentralen Mittelbereich des Grundkörpers. Ein Akkupack kann unterhalb oder neben dem Betonfertigteil angeordnet sein und in den Grundkörper integriert sein. Somit kann Strom von dem Solarmodul gespeichert und/oder in ein öffentliches Netz eingespeist werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann auf der Unterseite zumindest bereichsweise eine Profilierung angeordnet sein, die bevorzugt aus parallel zueinander verlaufende Nuten oder Kerben besteht, und bevorzugt eine trapezförmige und/oder wellenförmige Profilierung aufweist. Die Profilierung weist an der Unterseite bevorzugt eine Tiefe von 5 mm auf. Ist die Profilierung trapezförmig ausgebildet kann diese eine Breite von 20–30 mm aufweisen. Durch die Profilierung der Kontakt mit dem Untergrund verbessert werden und das Betonfertigteil gegen eine Scherbewegung bezüglich des Untergrunds, beispielsweise eines Kiesbetts bzw. Sandbetts, gesichert werden. Bevorzugt steht das Betonfertigteil mit der kompletten Unterseite mit dem Untergrund in Kontakt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Grundkörper zweiteilig ausgebildet sein, wobei diese entlang der Länge L oder der Breite B in zwei einzelne gleichgroße Elemente unterteilt ist und die beiden Elemente elektrisch und/oder mechanisch verbunden werden können, bevorzugt über zumindest einen Umfangsseitenabschnitt. Die beiden Elemente können beispielsweise über ein Stecksystem oder eine separate Stecker-Kupplung lösbar oder auch unlösbar mechanisch miteinander verbunden werden. Dieses Stecksystem kann bereichsweise an zumindest einem Umfangsseitenabschnitt integriert sein. Das Stecksystem bzw. die separaten Stecker-Kupplungen können in den Vertiefungen, Nuten oder Sacklochbohrung entlang des Umfangsseitenabschnitts integriert sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Grundkörper zumindest an der Oberseite eine Vorsatzschicht oder eine Betonmischung aufweisen, die IR-reflektierende Nanopartikel und/oder photokatalytische Nanopartikel umfasst. Die Oberfläche kann somit selbstreinigend ausgestaltet sein. Der Einbau von Nanopartikeln zumindest im oberflächennahen Bereich des Grundkörpers hat zudem den Vorteil, dass der Kontaktwinkel von sich auf der Oberfläche anlagernden Flüssigkeitstropfen gegenüber der Nutzeroberfläche herabgesetzt ist. Dadurch breitet sich ein Flüssigkeitstropfen über eine entsprechend größere Oberfläche der Nutzeroberfläche aus, wobei gleichzeitig die Tropfendicke einer Verschmutzung, beispielsweise eines Öltropfens, reduziert wird. Weiterhin kann zumindest teilweise infrarotes Sonnenlicht reflektiert werden und der solare Reflexionsgrad (SRI) bzw. der thermische Emissionsgrad (TSR-/Albedowert) derart erhöht werden, dass ein übermäßiges Aufheizen des Betonprodukts vermieden werden kann. Des Weiteren können störende sichtbare Lichtreflektionen vermieden und das ursprüngliche Aussehen des Betonprodukts beibehalten werden. Ebenso kann durch Photokatalyse durch Titandioxid in der Oberfläche in Verbindung mit dem Sonnenlicht die Stickstoffbelastung verringert werden. Titandioxid ist dauerhaft in der Betonmatrix gebunden und wird dabei chemisch nicht verändert. Während der chemischen Reaktion der Schadstoffreduzierung verbraucht sich Titandioxid nicht selbst. Dadurch bleibt die photokatalytische Wirkung während der gesamten Nutzungsdauer erhalten. Titandioxid, insbesondere Rutil, Anatas oder Brookit kann mithilfe von Sonnenlicht im Straßenpflaster NOx aus der Stadtluft entfernen, wobei NOx der Problem-Schadstoff von Diesel-Pkws ist. Insofern kann gerade bei Nutzung von Diesel-PKWs der Parkplatz eine vorteilhafte Wirkung zur Verbesserung des Luftklimas haben.
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In einem Nebenaspekt ist weiterhin ein Parkplatz Gegenstand der Erfindung für zumindest ein Kraftfahrzeug mit mehreren Reifen, bestehend aus einem Betonfertigteil.
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Es wird vorgeschlagen, dass das Kraftfahrzeug mit allen Reifen in Kontakt mit der Oberseite des Betonfertigteils, insbesondere des Betonparkplatzelements, stehen kann, wenn dieses auf dem Betonfertigteil positioniert ist. Dabei sind die zu vorgeschriebenen Ausführungen sowie Vorteile des Betonfertigteils ebenso auf den Parkplatz übertragbar. Dies betrifft insbesondere die unterschiedlichen Ausführungen bezüglich der Markierung bzw. Markierungen, der Ausbildung von Vertiefungen bezüglich zumindest eines Umfangsseitenabschnitt des sowie der Profilierung an der Unterseite des Grundkörpers. Weiterhin können eine Induktionsspule und/oder ein Solarmodul ebenso im Grundkörper integriert sein. Der Parkplatz ist mindestens in der Größe ausgebildet, dass alle vier Reifen eines Kraftfahrzeugs im geparkten Zustand mit der Oberseite des Betonfertigteils in Kontakt stehen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Parkplatzes kann der Grundkörper in der Länge L sowie der Breite B zumindest eine Grundfläche eines Kraftfahrzeugs entsprechen. Der Grundkörper weist bevorzugt die Abmessungen 5 m × 3,5 m auf und besitzt eine Höhe von 14–26 cm.
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ZEICHNUNGEN
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Weitere Vorteile ergeben sich aus den vorliegenden Zeichnungen und Zeichnungsbeschreibungen. In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigt:
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1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Betonfertigteils in einer isometrische Darstellung;
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2 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Betonfertigteils einer isometrische Darstellung;
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3 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Betonfertigteils einer isometrischen Darstellung;
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4 eine weitere Ausführungsform zweier erfindungsgemäßer Betonfertigteile aus jeweils zwei einzelnen Elementen in einer isometrischen Darstellung;
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5 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Betonfertigteils in einer isometrischen Darstellung mit Sicht auf die Unterseite;
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6 weitere Ausführungsformen zweier erfindungsgemäßer Betonfertigteile aus jeweils zwei einzelnen Elementen in einer isometrischen Darstellung mit Sicht auf die Unterseiten.
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In den Figuren sind gleiche oder gleichartige Komponenten mit gleichen Bezugszeichen beziffert.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Betonfertigteils 10 in einer isometrischen Darstellung. Das Betonfertigteil 10 ist als Betonparkplatzelement 12 ausgebildet und besitzt vier Umfangsseitenabschnitte 20a, 20a, 20c, 20d. Die Oberseite 18 sowie die Unterseite 16 (in dieser Darstellung nicht sichtbar) verlaufen parallel zueinander. Dabei bildet der Grundkörper 14 des Betonfertigteils 10 ein Rechteck aus, mit einer Länge L, einer Breite B und einer Höhe H. Eine Markierung 24 ist in einem Randbereich 26 entlang einer Kante 28 auf der Oberseite 18 angeordnet. Die Markierung 24 verläuft entlang des Umfangsseitenabschnitts 20b. Die Markierung 24 ist als ein separates Bauelement ausgebildet und lagefest mit dem Grundkörper 14 verbunden, wobei dieses etwas im Grundkörper 14 versenkt angeordnet ist. Die Markierung 24 schließt bündig mit der Oberseite 18 ab, die als Sichtbetonoberfläche 22 ausgebildet ist. Da die Markierung 14 im Grundkörper 14 versenkt angeordnet ist, bildet die Markierung 24 auch einen minimalen Bereich des Umfangsseitenabschnitts 20b aus.
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2 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Betonfertigteils einer isometrischen Darstellung. In der Ausführung des Grundkörpers 14, der Geometrie sowie der Markierung 24 entspricht diese Ausführungsform der aus 1. Auf der Oberseite 18 sind zusätzlich Aussparungen 32 angeordnet, welche beispielsweise als Durchgangsbohrungen ausgebildet sein können. Diese Aussparungen 32 verlaufen durch den kompletten Grundkörper 14, d. h. von der Oberseite 18 zur Unterseite 16, und stellen demnach eine Verbindung von der Oberseite 18 zur Unterseite 16 her. Diese Aussparungen 32 können beispielsweise dem Abfluss von Feuchtigkeit von der Oberseite dienen oder zur Begrünung genutzt werden. In dieser Ausführungsform sind die Aussparungen 32 gleichverteilt auf der Oberseite 18 des Betonfertigteils 10 angeordnet. Es ist ebenso denkbar, die Aussparungen 32 lediglich in mittleren Bereich, beispielsweise entlang einer in Längsrichtung des Betonfertigteils 10 verlaufenden Symmetrieachse, anzuordnen, oder lediglich in einem Randbereich des Grundkörpers 14. Dies kann beispielsweise durch Löcher, die in einer Reihe angeordnet sind, realisiert werden. Dies ist dann vorteilhaft, wenn die Oberseite 18 zur Mitte hin oder von der Mitte weg, d. h. zu der in Längsrichtung verlaufenden Symmetrieachse ein Gefälle aufweist, sodass die Feuchtigkeit von der gesamten Oberseite 18 allein durch die Schwerkraft dorthin oder von dort weg transportiert wird.
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In 3 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Betonfertigteils 10 in einer isometrischen Darstellung gezeigt. In der geometrischen Ausführung des Grundkörpers 14, der Oberseite 18 sowie der Unterseite 16 und in der Ausführung der Markierung 24 entspricht diese Ausführungsform der aus 1. Im Unterschied zu 1 ist im Innern des Grundkörpers 14 eine Induktionsspule 36 angeordnet, die von der Oberseite 18 vollständig überdeckt wird und demnach in dieser Ansicht nicht sichtbar ist. Das Betonfertigteil 10 bildet ein Betonparkplatzelement 12 aus. Bevorzugt ist die Induktionsspule 36 in dem Bereich angeordnet, der von einem auf den Betonparkplatz 12 geparkten Kraftfahrzeug beim Überfahren nicht in Kontakt mit den Reifen tritt. Demnach ist die Induktionsspule 36 bevorzugt auf einer bzw. benachbart zu einer Symmetrielinie bezüglich der Längsachse des Betonelements 12 angeordnet und demnach nicht im Bereich, der in Reifenkontakt mit dem Kraftfahrzeug tritt. An den beiden sichtbaren Umfangsseitenabschnitten 20a, 20b sind im Unterschied zu der Ausführung aus 1 mehrere Vertiefungen 34 angeordnet. Diese Vertiefungen 34 können als Sacklochbohrung ausgebildet sein, in welche Bolzen bzw. Stifte eingeführt werden können. Werden mehrere Betonparkplatzelemente 12 nebeneinander zu einer zusammenhängenden Fläche mit mehreren Parkplätzen 44 angeordnet, so können die benachbarten Betonparkplatzelement 12 über Stift- bzw. Bolzenverbindungen miteinander verbunden werden, welche in die Vertiefungen einrasten. Des Weiteren dienen die Vertiefungen 34 zum Transport des Betonparkplatzelements 12, wobei über ein geeignetes Anschlusselement, das in mehrere dieser Vertiefungen 34 eingreift, dieses über einen Kran oder Ähnliches transportiert werden kann. Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn die Oberseite 18 mit mehreren Aussparungen 32 nach 2 versehen ist, sodass das Betonparkplatzelement 12 nicht über ein Vakuumsaugelement, dass auf der Oberseite 18 angeordnet wird, transportiert werden kann. Besitzt das Betonparkplatzelement 12 eine integrierte Induktionsspule 36, können die Vertiefungen 34 ebenso dazu dienen, eine elektrische Verbindung zwischen benachbarten Betonparkplatzelementen 12 herzustellen.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform zweier erfindungsgemäßer Betonfertigteile 10 aus jeweils zwei einzelnen Elementen 42 in einer isometrischen Darstellung. Das in der Darstellung linke Betonfertigteil 14 ist bezüglich der Längsrichtung in zwei gleich große Elemente 42 halbiert, das in der Darstellung rechte Betonfertigteil 10 ist bezüglich der Querachse in zwei gleichgroße Elemente 42 halbiert. Durch eine geteilte Ausführung kann der Transport des Betonfertigteils 10 erleichtert werden, da das Gewicht halbiert wird. In der Kontaktfuge zwischen den beiden Elemente 42 können ebenso Vertiefungen 34 entlang des jeweiligen Umfangsseitenabschnitts angeordnet sein, sodass beide Elemente 42 miteinander verbunden werden können. Die Verbindung kann dabei lösbar oder unlösbar ausgestrahlten sein. Das in der Darstellung rechte Betonfertigteil 14 besitzt an beiden Randbereichen 26 bezüglich der Längskante eine Markierung 42, 42b. Die beiden Markierungen 24 sind in dieser Ausführungsform als separate Elemente 30 ausgebildet. Werden mehrere baugleiche Betonfertigteile 10 nebeneinander zu einer zusammenhängenden Parkfläche mit Parkplätzen 44 angeordnet, kann dieses Element ein Randelement ausbilden, sodass jeder Parkplatz 44 an den beiden Längskanten bzw. Kanten 28 mit einer Markierung 24 versehen ist. Es wäre ebenso denkbar, Markierungen 24 auf der Oberseite 18 beliebig anzuordnen um unterschiedlich große Parkplätzen 44 auszubilden, sodass ein Betonfertigteil 14 auch zwei Parkplätze 44 auszeichnen kann und die Grundfläche zweier Parkplätze aufweist.
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In 5 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Betonfertigteils 10 in einer bezüglich 3 um 180° gedrehten isometrischen Darstellung gezeigt. Auf der Unterseite 16 ist eine Profilierung 38 angeordnet. Die Profilierung 38 besteht aus parallel zueinander verlaufenden Kerben und verläuft parallel zur Querachse des Betonfertigteils 10. Alle Kerben sind dabei gleichbeabstandet zueinander angeordnet. Ebenso könnte die Profilierung 38 eine Wellenform ausbilden oder zickzackförmlich bzw. in einer Freiform ausgebildet sein. Jede einzelne Kerbe kann einen trapezförmigen Querschnitt aufweisen. Durch eine derartige Profilierung 38 kann ein besserer Reibschluss bezüglich einer Unterlage, auf der das Betonfertigteil 10 aufgesetzt wird, hergestellt werden. In der weiteren Ausführungsform entspricht das Betonfertigteil 10 der Ausführung aus 3.
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6 zeigt eine weitere Ausführungsform zweier erfindungsgemäßer Betonfertigteile 10 aus jeweils zwei einzelnen Elementen 42 in einer isometrischen Darstellung. Bezüglich der Darstellung aus 4 sind die Betonfertigteile 10 um 180° gedreht dargestellt, sodass die Unterseite 16 sichtbar wird. Vergleichbar zur Ausführungsform nach 4 bestehen die beiden Betonfertigteils 10 aus jeweils zwei einzelnen sowie gleich großen Elementen 42. Die Profilierung 38 kann beispielsweise aus mehreren Nuten 40 bestehen. Dabei kann die Profilierung des einen Elements 42 der Profilierung des zweiten Elements 42 entsprechen und an diese anschließen. In der weiteren Ausführungsform entsprechen die Betonfertigteile 10 der Ausführung aus 4.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Betonfertigteil
- 12
- Betonparkplatzelement
- 14
- Grundkörper
- 16
- Unterseite
- 18
- Oberseite
- 20
- Umfangsseitenabschnitt
- 22
- Sichtbetonfläche mit strukturierter oder gestrahlter Oberfläche
- 24
- Markierung
- 26
- Randbereich
- 28
- Kante
- 30
- separates Element
- 32
- Aussparung
- 34
- Vertiefung
- 36
- Induktionsspule
- 38
- Profilierung
- 40
- Nut
- 42
- Element
- 44
- Parkplatz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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